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2007<br />

Jahresbericht


Impressum<br />

Diakonisches Werk<br />

<strong>de</strong>r Evangelischen Kirchengemein<strong>de</strong>n<br />

in Neuss e. V.<br />

Plankstraße 1<br />

41462 Neuss<br />

Telefon 02131 / 56 68-0<br />

Vorstand<br />

Hermann Gröhe (Vorsitzen<strong>de</strong>r)<br />

Dr. Helga Vosberg (Stv. Vorsitzen<strong>de</strong>)<br />

Hermann Sudhoff (Schatzmeister)<br />

Jens Bielinski-Gärtner<br />

Klaus Gravemann<br />

Frank Kirschstein<br />

Michael Parpart<br />

Herbert Taudien<br />

Dirk Thamm<br />

Stv. Vorstandsmitglie<strong>de</strong>r<br />

Manfred Burdinski<br />

Prof. Dr. Axel Hartmann<br />

Dieter Horn<br />

Klaus-Werner Mahlfeld<br />

Geschäftsführung<br />

Chistoph Havers<br />

Dagmar Schwedler<br />

Herausgeber<br />

Diakonisches Werk<br />

Evangelischer Kirchengemein<strong>de</strong>n<br />

im Rhein-Kreis-Neuss e. V.<br />

Am Stän<strong>de</strong>haus 12<br />

41515 Grevenbroich<br />

Telefon 02181 / 605-1<br />

Vorstand<br />

Dr. Günter Türck (Vorsitzen<strong>de</strong>r)<br />

Dr. Hans-Ulrich Klose (stellv. Vorsitzen<strong>de</strong>r)<br />

Walter Poser (Schatzmeister)<br />

Walter Braun<br />

Anneliese Haubrich-Schmitz<br />

Wolfgang Köker<br />

Anneliese Kottmann<br />

Gernot Wehmeier<br />

Brigitte Zillmer<br />

Stv. Vorstandsmitglie<strong>de</strong>r<br />

E<strong>de</strong>ltraut Bemba<br />

Dr. Barbara Gigowski<br />

Elisabeth Höfges<br />

Dieter Je<strong>de</strong>l<br />

Klaus-Werner Mahlfeld<br />

Claudia Manousek<br />

Geschäftsführung<br />

Bernd Gellrich<br />

Klaus Stolz<br />

Internet<br />

www.Diakonie-RKN.<strong>de</strong><br />

Redaktion<br />

Christoph Havers<br />

Berrnd Gellrich<br />

Layout, Abwicklung, Realisation<br />

Werbeagentur und Verlag<br />

Norbert Küpping, Martina Mauerer<br />

Vorstand Diakonisches Werk Neuss<br />

2 3<br />

Inhalt<br />

Seite 4 Vorwort <strong>de</strong>r Geschäftsführung<br />

Seite 6 Jugend und Familienhilfe<br />

Seite 7 Was brauchen Familien, Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche?<br />

Seite 8 Beratungsstelle für Familien- und Jugendhilfe<br />

Seite 9 Sozialpädagogische Familienhilfe Neuss<br />

Seite 10 Sozialpädagogische Familienhilfe Rhein-Kreis Neuss<br />

Seite 11 Familienpfl ege<br />

Seite 12 Schuldner- und Insolvenzberatung<br />

Seite 13 Hauptschule in Arbeit<br />

Seite 14 Streetlife<br />

Seite 16 Migrationserstberatung und Integrationsagentur<br />

Seite 17 Lern-Spiel-Gruppe Weckhoven<br />

Seite 18 Stadtteiltreff Rheinparkcenter Treff 3<br />

Seite 19 Wohngebietsbetreuung Miteinan<strong>de</strong>r-Füreinan<strong>de</strong>r<br />

Seite 20 Kin<strong>de</strong>r- und Jugendzentrum Horrem<br />

Seite 22 Zusätzliche Arbeitsgelegenheiten im Rhein-Kreis Neuss<br />

Seite 23 Chancen für 1-€-Jobber<br />

Seite 24 Freiwilligenzentrale Neuss<br />

Seite 25 Freiwilligen-Agentur Dormagen<br />

Seite 26 Psychiatrische Hilfen<br />

Seite 27 Fachbereich Psychiatrie<br />

Seite 28 SPZ-Kontakt- und Beratungsstellen<br />

Seite 29 SPZ Hof-Café und Kontaktstelle Dormagen<br />

Seite 30 SPZ-Tagesstätte<br />

Seite 31 Ambulant Betreutes Wohnen<br />

Seite 32 SPZ-Betreuungsverein<br />

Seite 33 Reha-Ambulanz<br />

Seite 34 Das Wichern-Haus<br />

Seite 35 Die Ergotherapie<br />

Seite 36 Wohnverbund Bo<strong>de</strong>lschwingh-Haus<br />

Seite 37 Leben im Alter<br />

Seite 38 Überblick über Hilfen im Alter<br />

Seite 39 Beratung für Hilfen im Alter<br />

Seite 40 Seniorenberatungsstelle Dormagen und Jüchen/Korschenbroich<br />

Seite 41 Seniorenberatungsstelle Neuss<br />

Seniorenwohngemeinschaft Melchersfeld<br />

Seite 42 Diakonie-Pfl egestationen im Umbruch<br />

Seite 43 Pfl egestationen Neuss, Jüchen, Korschenbroich, Dormagen<br />

Seite 44 Pfl egestation Grevenbroich, Rommerskirchen<br />

Seite 45 Tagespfl ege<br />

Seite 46 Häuslicher Hospizdienst<br />

Seite 47 Wohn- und Begegnungszentrum Fliedner-Haus<br />

Seite 48 Albert-Schweitzer-Haus in Grevenbroich<br />

Seite 50 Seniorenzentrum Haus Tabita<br />

Seite 52 Seniorenzentrum Markuskirche<br />

Seite 54 Beteiligungen und Tochterunternehmen<br />

Seite 55<br />

Erftaue Service Gesellschaft<br />

Berufsbegleiten<strong>de</strong>r Dienst<br />

Seite 56 Noah gGmbH<br />

Seite 58 Einrichtungen und Kontakte


Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

liebe Leserinnen und Leser,<br />

das zurückliegen<strong>de</strong> Jahr hat bei<strong>de</strong><br />

Werke in Atem gehalten : Ob es<br />

beim Diakonischen Werk im Rhein-<br />

Kreis galt, die letzte Bau- und Vorbereitungsphase<br />

zur Eröffnung<br />

<strong>de</strong>r neuen Altenpflegeeinrichtung<br />

an <strong>de</strong>r Markuskirche in Dormagen,<br />

beim Diakonischen Werk <strong>de</strong>r<br />

Stadt Neuss die letzten Schritte<br />

zur Fertigstellung neuer stationärer<br />

und ambulanter Pflegegruppen<br />

mitten im neu entstan<strong>de</strong>nen Viertel<br />

„Südliche Furth“ zu gestalten – die<br />

Ausweitung, vor allem aber Ausdifferenzierung<br />

vieler Angebote, insbeson<strong>de</strong>re<br />

in <strong>de</strong>r Altenhilfe, bil<strong>de</strong>te<br />

einen Schwerpunkt bei <strong>de</strong>n Aktivitäten<br />

bei<strong>de</strong>r Werke.<br />

Zusammenarbeit verstärken<br />

Zukünftig wollen bei<strong>de</strong> Diakonische<br />

Werke enger zusammenarbeiten<br />

und hieraus Synergien<br />

erzielen. Nach intensiven Gesprächen<br />

und fachlicher und wirtschaftlicher<br />

Prüfung haben die Vorstän<strong>de</strong><br />

und Mitglie<strong>de</strong>rversammlungen<br />

bei<strong>de</strong>r Werke sich entschie<strong>de</strong>n, die<br />

gute und erfolgreiche Kooperation<br />

<strong>de</strong>s Diakonischen Werkes Neuss<br />

und <strong>de</strong>s Rhein-Kreises Neuss miteinan<strong>de</strong>r<br />

fortzusetzen, weiter zu<br />

entwickeln und, wo gefor<strong>de</strong>rt und<br />

möglich, auch neue Akzente zu<br />

setzen. Eine Verschmelzung bei<strong>de</strong>r<br />

Werke wird aber momentan nicht<br />

angestrebt. Die bei<strong>de</strong>n Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r Werke Hermann<br />

Gröhe und Dr. Günter Türck haben<br />

<strong>de</strong>n bisherigen vertrauensvollen<br />

und offenen Dialog mit viel Sachkenntnis<br />

und persönlichem Engagement<br />

begleitet.<br />

Diakonisches Werk Neuss<br />

Das Diakonische Werk Neuss<br />

konnte in guter Kooperation mit <strong>de</strong>n<br />

Hermann Gröhe, Dr. Günter Türck (r), Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Vorstän<strong>de</strong> Christoph Havers<br />

Kirchengemein<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>m Neusser<br />

Bauverein, <strong>de</strong>r Kommune und <strong>de</strong>m<br />

Rhein-Kreis Neuss Chancen nicht<br />

nur <strong>de</strong>r Erweiterung <strong>de</strong>r Angebote,<br />

son<strong>de</strong>rn auch zur Erprobung neuer<br />

Wege in <strong>de</strong>r Versorgung pflegebedürftiger<br />

Menschen nutzen. Mitten<br />

im neuen Wohnviertel „Südliche<br />

Furth“ befin<strong>de</strong>n sich ambulant und<br />

stationär versorgte Seniorenwohngemeinschaften,<br />

die – an<strong>de</strong>rs als<br />

in einer großen stationären Einrichtung<br />

– Raum und Gelegenheit zur,<br />

so weit möglich, individuellen Gestatung<br />

<strong>de</strong>s Lebensalltags bieten.<br />

Seite an Seite mit <strong>de</strong>m Fachpersonal<br />

wirken die Angehörigen dabei<br />

ebenso tatkräftig mit wie junge, ehrenamtliche<br />

Helfer aus <strong>de</strong>r unmittelbaren<br />

Nachbarschaft. Wir bieten<br />

damit ein gut differenziertes, auf<br />

individuelle Anfor<strong>de</strong>rungen antworten<strong>de</strong>s<br />

Versorgungsnetz. Bausteine<br />

dieses Netzwerkes sind, neben<br />

<strong>de</strong>n oben genannten Einrichtungen,<br />

die Beratung für Fragen im Alter,<br />

die Tagespflege, die ambulante<br />

pflegerische Versorgung, Sterbebegleitung,<br />

Wohnen mit Service,<br />

stationäre Dauerpflegeplätze, Versorgung<br />

<strong>de</strong>r Demenzerkrankten in<br />

einer ambulant betreuten Wohngemeinschaft,<br />

Stichworte, die vor<br />

allem auf eines hinweisen : auf<br />

eine individuelle, <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

und Vorstellungen <strong>de</strong>r Hilfesuchen<strong>de</strong>n<br />

und ihrer Angehörigen<br />

zugeschnittenen Form <strong>de</strong>r Hilfe.<br />

Die Weiterentwicklung all dieser<br />

Dienste orientiert sich am Bedarf<br />

<strong>de</strong>r Menschen, die unsere Hilfe<br />

brauchen. Das wird sichtbar, zum<br />

Beispiel beim Start für das durch<br />

das Bun<strong>de</strong>sministerium für Familien,<br />

Senioren, Frauen und Jugend<br />

geför<strong>de</strong>rten Mehrgenerationenhaus,<br />

kurz „Treff 20“ genannt. Von<br />

Beginn an außeror<strong>de</strong>ntlich stark<br />

frequentiert und dank zahlreicher<br />

ehrenamtlich mitarbeiten<strong>de</strong>r Bürger<br />

entwickelte sich <strong>de</strong>r „Treff 20“<br />

schon in <strong>de</strong>n ersten Monaten zum<br />

Kristallisationspunkt für alle möglichen<br />

Aktivitäten und Begegnungen<br />

im Viertel. Ob es um die Wie<strong>de</strong>reinglie<strong>de</strong>rung<br />

wohnungsloser junger<br />

Menschen o<strong>de</strong>r um eine möglichst<br />

frühzeitige und wirkungsvolle Berufsorientierung<br />

geht – da, wo unsere<br />

Hilfe gerfor<strong>de</strong>rt ist, aber auch<br />

neue Möglichkeiten und I<strong>de</strong>en zu<br />

erkennen und umzusetzen sind,<br />

entwickelten wir mit verschie<strong>de</strong>nen<br />

Partnern neue Arbeitsansätze.<br />

Dies manifestierte sich im letzten<br />

Jahrt zum Beispiel in einem neuen<br />

Projekt im Bereich Streetwork, <strong>de</strong>r<br />

Jugendberufshilfe o<strong>de</strong>r im Ausbau<br />

<strong>de</strong>r ambulanten Rehabilitation für<br />

psychisch erkrankte Menschen.<br />

– Auch die NOAH gGmbH, Integrationsfirma<br />

für Menschen, die am<br />

Arbeitsmarkt als „schwer vermittelbar“<br />

gelten, hat durch Hinzunahme<br />

vielfältiger Aufgaben im Bereich<br />

„Wohnen mit Service“, insbeson<strong>de</strong>re<br />

im Projekt ,,Südliche Furth“,<br />

weitere Einsatzmöglichkeiten erschlossen<br />

und gibt so inzwischen<br />

75 Menschen die Chance, im beruflichen<br />

Alltag wie<strong>de</strong>r Fuß zu fassen.<br />

Die Stelle <strong>de</strong>s diakonischen Geschäftsführers<br />

wur<strong>de</strong> mit Christoph<br />

Havers, zuletzt Leiten<strong>de</strong>r Sozialarbeiter<br />

<strong>de</strong>s Werkes, neu besetzt.<br />

Das Werk wird so wie<strong>de</strong>r – wie in<br />

<strong>de</strong>n Jahren zuvor - geleitet durch<br />

eine „Doppelspitze“ mit Dagmar<br />

Schwedler als kaufmännische Geschäftsführerin.<br />

Diakonisches Werk<br />

Rhein-Kreis Neuss<br />

Das Diakonische Werk im<br />

Rhein-Kreis Neuss konnte im vergangenen<br />

Jahr nach 13-monatiger<br />

Bauzeit die Mo<strong>de</strong>rnisierung <strong>de</strong>s<br />

Seniorenzentrums Albert-Schweitzer-Hauses<br />

abschließen und <strong>de</strong>n<br />

Bau <strong>de</strong>s Dormagener Seniorenzentrums<br />

Markuskirche beginnen.<br />

Im Februar 2007 überprüfte die<br />

„evangelische“ Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Curacon die<br />

Umsetzung <strong>de</strong>s Diakonischen<br />

Governance Ko<strong>de</strong>x (DGK) für das<br />

Diakonische Werk im Rhein-Kreis<br />

Neuss. Der DGK beschreibt wesentliche<br />

Grundlagen zur Stärkung<br />

<strong>de</strong>r diakonischen Einrichtungskultur,<br />

insbeson<strong>de</strong>re durch die Optimierung<br />

<strong>de</strong>r Leitung und Überwachung<br />

diakonischer Einrichtungen.<br />

Er enthält Standards und Empfehlungen<br />

guter und verantwortungsvoller<br />

Einrichtungsführung. (s.www.<br />

diakonie.<strong>de</strong>/DK-2005-05.pdf). Das<br />

Diakonische Werk im Rhein-Kreis<br />

Neuss gehörte zu <strong>de</strong>n ersten Einrichtungen<br />

im Bereich <strong>de</strong>r Rheinischen<br />

Lan<strong>de</strong>skirche, die überprüft<br />

wur<strong>de</strong>n und von <strong>de</strong>r Prüfungsgesellschaft<br />

testiert bekamen, dass<br />

im Wesentlichen <strong>de</strong>r DGK erfüllt<br />

wird. Aus Sicht <strong>de</strong>r Prüfer waren<br />

jedoch noch Verän<strong>de</strong>rungen<br />

notwendig, um die gelebte Praxis<br />

verbindlich zu implementieren. Diese<br />

Erkenntnisse führten zu einer<br />

grundlegen<strong>de</strong>n Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Satzung,<br />

die am 11. Dezember 2007<br />

von <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>rversammlung<br />

beschlossen wur<strong>de</strong>. So wird das<br />

Diakonische Werk zukünftig von<br />

einem hauptamtlichen Vorstand<br />

geleitet. Der bisherige ehrenamtliche<br />

Vorstand übernimmt die Funktionen<br />

eines Verwaltungsrates. Die<br />

Zuständigkeiten <strong>de</strong>r Vereinsorgane,<br />

auch untereinan<strong>de</strong>r, wur<strong>de</strong>n<br />

neu geregelt. Damit ist <strong>de</strong>r Umstrukturierungsprozess,<br />

<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>r<br />

Gründung <strong>de</strong>r Seniorenzentrum<br />

Korschenbroich gGmbH im Jahr<br />

2003 begonnen wur<strong>de</strong> und weitere<br />

Vorwort <strong>de</strong>r Geschäftsführung 4 5 Vorwort <strong>de</strong>r Geschäftsführung<br />

Dagmar Schwedler Bernd Gellrich<br />

Klaus Stolz<br />

Ausglie<strong>de</strong>rungen in Tochterunternehmen<br />

(Erftaue Service GmbH,<br />

Seniorenzentrum Albert-Schweitzer-Haus<br />

gGmbH) nach sich zog,<br />

abgeschlossen.<br />

Des Weiteren konnten die Dormagener<br />

diakonischen Einrichtungen<br />

an einem Standort gebün<strong>de</strong>lt<br />

wer<strong>de</strong>n. Durch die Übernahme <strong>de</strong>s<br />

Schümmer Hofes von <strong>de</strong>r Stadt<br />

Dormagen fan<strong>de</strong>n nun die Kontakt-<br />

und Beratungsstelle für psychisch<br />

Behin<strong>de</strong>rte, das Betreute Wohnen,<br />

Flexible Erziehungshilfen, Seniorenberatung<br />

und die Freiwilligen<br />

Agentur ein neues Domizil. Zur<br />

Eröffnungsfeier am 18. April 2007<br />

konnten die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter weit über 150 Gäste<br />

aus Dormagen und <strong>de</strong>m Rhein-<br />

Kreis Neuss begrüßen.<br />

Weiterhin hat es Verän<strong>de</strong>rungen<br />

auf <strong>de</strong>r Leitungsebene gegeben.<br />

Der bisherige Leiter <strong>de</strong>r Diakonie-<br />

Pflegestation Grevenbroich-Rommerskirchen,<br />

Herr Heribert Lehnacker<br />

hat die Fachbereichsleitung<br />

für alle drei Diakonie-Pflegestationen<br />

übernommen, die mittlerweile<br />

fast täglich 300 Pflegekun<strong>de</strong>n in<br />

<strong>de</strong>r Region Dormagen, Rommerskirchen,<br />

Grevenbroich, Jüchen<br />

und Korschenbroich versorgen.<br />

Die Koordination <strong>de</strong>r Außenstellen<br />

in Dormagen konnte Dagmar<br />

Drossart übertragen wer<strong>de</strong>n.<br />

Das Diakonische Werk im Rhein-<br />

Kreis Neuss beschäftigt mit seinen<br />

Tochterunternehmen insgesamt<br />

430 Personen und weist 2007 im<br />

Verbund einen Jahresumsatz von<br />

11,8 Mio € und ein Bilanzvolumen<br />

von 27 Mio € aus.<br />

Dank<br />

Eine Stärke bei<strong>de</strong>r Diakonischer<br />

Werke ist es, dass nahezu alle Leitungskräfte<br />

seit vielen Jahren zusammenarbeiten<br />

und gemeinsam<br />

mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

über ein hohes Engagement,<br />

Kreativität, Innovationskraft<br />

und Einsatzbereitschaft verfügen.<br />

Hierfür sind wir sehr dankbar.<br />

Es ist bei<strong>de</strong>n Werken ein beson<strong>de</strong>res<br />

Anliegen, wo immer möglich<br />

ehrenamtliche Helfer in die Arbeit<br />

einzubeziehen, Bürger in Stadtteilen<br />

und Gemein<strong>de</strong>n zu aktivieren<br />

und mit <strong>de</strong>n Partnern vor Ort gut<br />

zusammen zu arbeiten.<br />

Ihnen, <strong>de</strong>n ehrenamtlichen Helfern,<br />

Freun<strong>de</strong>n und allen, die unsere<br />

Arbeit durch ihren fachlichen<br />

und finanziellen Beitrag geför<strong>de</strong>rt<br />

haben gilt unser beson<strong>de</strong>rer Dank.<br />

Nicht zuletzt das beson<strong>de</strong>re diakonische<br />

Engagement <strong>de</strong>r Mitarbeiter<br />

gibt unserer Arbeit ein Gesicht<br />

– auf sie kommt es an!<br />

Dank sagen möchten wir aber<br />

an dieser Stelle ausdrücklich <strong>de</strong>n<br />

Vorstän<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>r Werke, die mit<br />

ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit die<br />

internen Wandlungsprozesse beharrlich<br />

verfolgt und erfolgreich abgeschlossen<br />

haben. Ohne die vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit mit<br />

vielen Partnern, <strong>de</strong>n befreun<strong>de</strong>ten<br />

Wohlfahrtsverbän<strong>de</strong>n und Kooperationspartnern<br />

in Kreis und Kommune,<br />

könnten wir viele Projekte<br />

und Hilfen so nicht durchführen.<br />

So bauen wir auch in Zukunft auf<br />

ein gutes Miteinan<strong>de</strong>r aller beteiligten<br />

Akteure zum Wohle <strong>de</strong>r Menschen.<br />

Ihre<br />

Christoph Havers und<br />

Dagmar Schwedler<br />

Geschäftsführung<br />

Diakonisches Werk Neuss<br />

Bernd Gellrich und Klaus Stolz<br />

Geschäftsführung<br />

Diakonisches Werk<br />

Rhein-Kreis Neuss


Jugend- und Familienhilfe<br />

6 7<br />

Jugend- und Familienhilfe<br />

Was brauchen Familien?<br />

Was brauchen Kin<strong>de</strong>r und<br />

Jugendliche?<br />

Der Staat reagiert - Elterngeld,<br />

För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Familienzentren und<br />

Mehrgenerationenhäuser, erhöhte<br />

Aufmerksamkeit in Sachen Kin<strong>de</strong>rschutz<br />

durch Einrichtung verschie<strong>de</strong>ner<br />

Frühwarnsysteme: Alarmiert<br />

ist die Öffentlichkeit allemal, wenn<br />

immer wie<strong>de</strong>r Fälle von kaum vorstellbarer<br />

Vernachlässigung o<strong>de</strong>r<br />

Gewalt gegenüber Kin<strong>de</strong>rn bekannt<br />

wer<strong>de</strong>n. Haben wir nun verstan<strong>de</strong>n,<br />

was Familien brauchen,<br />

um ihrer Aufgabe <strong>de</strong>r Versorgung<br />

und Erziehung <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r gerecht<br />

wer<strong>de</strong>n zu können?<br />

Seit Jahren spricht nicht nur die<br />

Lan<strong>de</strong>sregierung NRW von wachsen<strong>de</strong>r<br />

„Kin<strong>de</strong>rarmut“ und lenkt<br />

<strong>de</strong>n Blick dabei auf bei<strong>de</strong> mögliche<br />

Be<strong>de</strong>utungen – ein Land arm<br />

an Kin<strong>de</strong>rn, aber reich an armen<br />

Kin<strong>de</strong>rn. Was brauchen Familien?<br />

Was brauchen Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche?<br />

Die Lebensverhältnisse vieler<br />

Menschen haben sich geän<strong>de</strong>rt.<br />

Das Einkommen eines Elternteils<br />

reicht oft nicht mehr zur Deckung<br />

<strong>de</strong>r Kosten. Arbeitslosigkeit, aber<br />

in stetig wachsen<strong>de</strong>r Zahl auch<br />

Trennung und Scheidung führen<br />

in <strong>de</strong>n Familien zu „unsicheren“<br />

Lebensbedingungen und machen<br />

kreative Lösungen notwendig<br />

(siehe auch Bericht <strong>de</strong>r SPFH im<br />

Rhein-Kreis Neuss, zum Thema<br />

Armut, Seite 10). Dabei brauchen<br />

Familien Menschen und Dienste,<br />

die – wenn’s „dicke kommt“ - mit<br />

Rat und Tat zur Seite stehen.<br />

Wer in <strong>de</strong>r Krise steckt, wer Hil-<br />

Jugend- und Familienhilfe<br />

fe sucht und braucht, <strong>de</strong>r durchlebt<br />

eine Zeit <strong>de</strong>r Verunsicherung,<br />

eine Zeit <strong>de</strong>s Noch-Nicht-Wissens,<br />

Noch-Nicht-Habens, eine Zeit <strong>de</strong>s<br />

Übergangs. Was aber für die Familien<br />

in Krisen und Zeiten <strong>de</strong>s Umbruchs<br />

gilt, erweist sich auch für die<br />

Helfer und die Struktur ihrer Dienste<br />

und Hilfsangebote als richtig:<br />

Der durch die Realitäten erzwungene<br />

Abschied von <strong>de</strong>r Illusion, es<br />

könne im Prinzip so weiter gehen<br />

wie bisher, eröffnet durchaus neue<br />

Möglichkeiten und Chancen.<br />

Weiterentwicklung und Ausbau<br />

Im Fachbereich <strong>de</strong>r Familien-<br />

und Jugendhilfe, in <strong>de</strong>m kaum ein<br />

Bereich als langfristig „fi nanziell gesichert“<br />

gelten kann, hat sich in <strong>de</strong>r<br />

Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit <strong>de</strong>n konkreten<br />

Realitäten je<strong>de</strong>s einzelnen<br />

Aufgabenfel<strong>de</strong>s in bei<strong>de</strong>n Werken<br />

eine Weiterentwicklung, Neuorientierung<br />

und, ja auch Ausbau unserer<br />

Angebote verwirklichen lassen:<br />

• Mit <strong>de</strong>r En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres erfolgten<br />

Inbetriebnahme <strong>de</strong>s Mehrgenerationenhauses<br />

im neu entstan<strong>de</strong>nen<br />

Wohnviertel „Südliche Furth“ , wo<br />

wir eine Vielzahl an Angeboten und<br />

Hilfen für Familien mitten im Viertel<br />

bereit halten und neue Wege im<br />

Miteinan<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Generationen einschlagen<br />

wer<strong>de</strong>n,<br />

• Mit <strong>de</strong>r Weiterentwicklung <strong>de</strong>r<br />

Kin<strong>de</strong>r- und Jugendarbeit in Dormagen-Horrem<br />

unter Einbeziehung<br />

vieler ehrenamtlicher Helfer,<br />

• Mit <strong>de</strong>r Eröffnung <strong>de</strong>s Diakonischen<br />

Beratungszentrums<br />

,,Schümmer Hof“ in Dormagen<br />

Horrem, in <strong>de</strong>m Dienste von Flexibler<br />

Erziehungshilfe Dormagen<br />

(FED) und FreiwilligenAgentur bis<br />

Seniorenberatung und Sozialpsychiatrischem<br />

Zentrum (SPZ) ange-<br />

boten wer<strong>de</strong>n,<br />

• Mit <strong>de</strong>r Neustrukturierung <strong>de</strong>s Elterntreffs<br />

<strong>de</strong>r Sozialpädagogischen<br />

Familienhilfe in Jüchen-Hochneukirch,<br />

• Mit <strong>de</strong>r Schuldner- und Insolvenzberatung,<br />

die in so hohem Maße<br />

nachgefragt wird, dass wir unsere<br />

Angebote dank entsprechend<br />

höherer Zuwendungen durch <strong>de</strong>n<br />

Rhein-Kreis Neuss erweitern konnten,<br />

• Mit <strong>de</strong>m Projekt „Hauptschule in<br />

Arbeit“, wo wir <strong>de</strong>n Rat <strong>de</strong>r Stadt<br />

Neuss mit <strong>de</strong>n guten Resultaten<br />

(Vermittlung <strong>de</strong>r Schüler in Ausbildung<br />

o<strong>de</strong>r Praktika) überzeugen<br />

konnten und eine Fortsetzung unserer<br />

Arbeit bewilligt wur<strong>de</strong>,<br />

• Mit einem neuen Projekt unserer<br />

Streetworker, die in Kooperation<br />

mit <strong>de</strong>m Neusser Sozialamt wohnungslose<br />

junge Männer von <strong>de</strong>r<br />

Straße holen, um Ihnen die notwendige<br />

Unterstützung bei Wohnungs-<br />

und Arbeitssuche geben zu<br />

können,<br />

• Mit einer Ausweitung <strong>de</strong>r Angebote<br />

<strong>de</strong>r Freiwilligenzentrale Neuss,<br />

die ihre Sprechstun<strong>de</strong>n nun auch<br />

im Kaarster Rathaus abhält.<br />

Die oben ange<strong>de</strong>uteten und in<br />

<strong>de</strong>n Einzelberichten nachzulesen<strong>de</strong>n<br />

Verän<strong>de</strong>rungen sind – mögen<br />

sie sich auch in neuen Räumlichkeiten<br />

wie <strong>de</strong>m Bürgertreff 20 <strong>de</strong>r<br />

südlichen Furth manifestieren – immer<br />

nur vorläufi ge Antworten auf<br />

die Herausfor<strong>de</strong>rungen unserer diakonischen<br />

Arbeit. Die Baustellen<br />

bleiben, das Noch-Nicht-Haben,<br />

Noch- nicht- Wissen müssen auch<br />

die Helfer ertragen lernen. Nur so<br />

bleiben wir in Bewegung und bei<br />

<strong>de</strong>nen, die unsere Hilfe brauchen.<br />

Christoph Havers


Beratungsstelle für Familien- und Jugendhilfe<br />

Die Beratungsstellen <strong>de</strong>r Diakonie<br />

Neuss verstehen wir nach wie vor<br />

als Anlaufstelle für alle ratsuchen<strong>de</strong>n<br />

Menschen <strong>de</strong>r Stadt Neuss,<br />

ob sie nun direkt von <strong>de</strong>n jeweiligen<br />

Kirchengemein<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n Stadtteilzentren<br />

o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Diensten<br />

an uns verwiesen wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r uns<br />

aus eigener Initiative aufsuchen.<br />

Das Beratungsspektrum ist dabei<br />

außeror<strong>de</strong>ntlich weit gefasst.<br />

Man kann dabei die Lebens-, die<br />

Sozial-, die Familien- und Konfl iktberatung<br />

voneinan<strong>de</strong>r unterschei<strong>de</strong>n.<br />

In einigen Fällen vermitteln<br />

wir in an<strong>de</strong>re Dienste, mit <strong>de</strong>nen<br />

wir kooperieren, so mit <strong>de</strong>n Hilfen<br />

Allgemeiner<br />

Sozialer<br />

Dienst<br />

Plankstraße 1,<br />

41462 Neuss<br />

Tel. 02131 - 56 68 0<br />

Ansprechpartner:<br />

Ulrich Bräunig<br />

<strong>de</strong>s eigenen Fachbereichs wie <strong>de</strong>r<br />

Schuldner- und Insolvenzberatung<br />

o<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>n Angeboten an<strong>de</strong>rer<br />

Träger, zum Beispiel bei <strong>de</strong>r Behandlung<br />

von Suchtproblemen.<br />

Zwei exemplarische Fälle<br />

Sie ist stark übergewichtig, kann<br />

kaum noch die Treppe bewältigen,<br />

hat Diabetes und Bluthochdruck.<br />

Doch vor allem ist sie immer so allein.<br />

Sie lebt zwar mit ihrer Tochter<br />

zusammen, die auch immer für sie<br />

einkaufen geht, doch die ist mehr<br />

unterwegs als zu Hause. Der Fernseher<br />

ist da auch nur ein magerer<br />

Ersatz. Da wer<strong>de</strong>n die Tage lang,<br />

wenn niemand da ist, mit <strong>de</strong>m sie<br />

sich mal unterhalten kann. Bei <strong>de</strong>n<br />

Hausbesuchen wer<strong>de</strong>n Ängste<br />

besprochen und Wege zu <strong>de</strong>ren<br />

Überwindung in kleinen Schritten<br />

gefun<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r Kirchengemein<strong>de</strong><br />

ist die Anbindung an eine Gruppe<br />

möglich und befreit so zum Teil aus<br />

<strong>de</strong>r Isolation.<br />

6 Kin<strong>de</strong>r im Alter von 2 - 16,<br />

Mann seit 5 Jahren arbeitslos, Frau<br />

Bandscheibenvorfall, leben von<br />

Harz IV. Das Geld reicht nicht, die<br />

Kin<strong>de</strong>r for<strong>de</strong>rn und for<strong>de</strong>rn. Schul<strong>de</strong>n<br />

müssen auch noch im geringen<br />

Umfang abgezahlt wer<strong>de</strong>n.<br />

Das Leben mit so vielen Kin<strong>de</strong>rn<br />

und so wenigem Geld ist schwierig.<br />

Die Eltern fühlen sich überfor<strong>de</strong>rt<br />

und ausgelaugt. Zunächst<br />

wird ein Haushaltsplan erstellt, um<br />

das Geld besser einzuteilen. Mit<br />

unserer Unterstützung erhalten<br />

die Kin<strong>de</strong>r zusätzliche Betreuungsangebote,<br />

die sie för<strong>de</strong>rn und die<br />

Eltern entlasten. Dann wird noch<br />

die Mutter-Kind-Kur bewilligt und<br />

die ganze Familie schaut ein wenig<br />

entlasteter in die Zukunft.<br />

Seit Jahrzehnten ist <strong>de</strong>r Allgemeine<br />

Soziale Dienst, kurz ASD, in<br />

<strong>de</strong>r Stadt beim städtischen Jugendamt<br />

und <strong>de</strong>n freien Verbän<strong>de</strong>n,<br />

(konkret SkF und Diakonischen<br />

Werk Neuss) angesie<strong>de</strong>lt. Für die<br />

Bürgerinnen und Bürger <strong>de</strong>r Stadt<br />

be<strong>de</strong>utete dies in <strong>de</strong>r Vergangenheit,<br />

dass sie die Wahlmöglichkeit<br />

hatten, wenn sie irgen<strong>de</strong>ine Form<br />

<strong>de</strong>r „Hilfe zur Erziehung“ nach <strong>de</strong>m<br />

Kin<strong>de</strong>r- und Jugendhilfegesetz<br />

benötigten. Dies wird sich nun im<br />

Jahr 2008 än<strong>de</strong>rn, da die Stadt<br />

Neuss - wie die überwiegen<strong>de</strong><br />

Zahl <strong>de</strong>r Städte und Gemein<strong>de</strong>n<br />

- diese Aufgabe nicht mehr an die<br />

freien Verbän<strong>de</strong> <strong>de</strong>legieren möchte.<br />

Als Grün<strong>de</strong> nennt die Stadt vor<br />

allem die Vereinfachung in <strong>de</strong>r<br />

fachlichen, aber auch fi nanziellen<br />

Steuerung dieses Dienstes. Die<br />

Kosten für die Hilfen zur Erziehung<br />

sind über viele Jahre drastisch<br />

angestiegen, gera<strong>de</strong> aber in<br />

<strong>de</strong>n letzten bei<strong>de</strong>n Jahren wur<strong>de</strong><br />

diese Entwicklung zur Kostensteigerung<br />

durchbrochen. Selbstverständlich<br />

bleiben <strong>de</strong>n Bürgern alle<br />

Beratungsmöglichkeiten unseres<br />

kirchlichen Allgemeinen Sozialen<br />

Dienstes erhalten. Nur bei <strong>de</strong>r Vermittlung<br />

<strong>de</strong>r erzieherischen Hilfen<br />

nach <strong>de</strong>m Kin<strong>de</strong>rjugendhilfegesetz<br />

(KJHG) können wir in 2008<br />

lediglich die Wege zum Jugendamt<br />

ebnen und bei <strong>de</strong>r Vorbereitung<br />

helfen, nicht aber an <strong>de</strong>r Entscheidung<br />

mitwirken. „Die Zahl <strong>de</strong>r Teilnehmer<br />

bei <strong>de</strong>r Weihnachtsfeier<br />

für Alleinstehen<strong>de</strong>, die wir wie<strong>de</strong>r<br />

im Martin-Luther-Haus <strong>de</strong>r Christkirche<br />

durchgeführt haben, wächst<br />

Jahr um Jahr, ein Hinweis auf sich<br />

än<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> familiäre Strukturen und<br />

Lebensverhältnisse, aber auch<br />

<strong>de</strong>s wachsen<strong>de</strong>n Zuspruchs für die<br />

festliche Gestaltung.“<br />

Ausblick in 2008:<br />

Die Arbeit unseres Allgemeinen<br />

sozialen Dienstes wird mit <strong>de</strong>n Aufgaben<br />

im Mehrgenerationenhaus<br />

Treff 20 in <strong>de</strong>r südlichen Furth beson<strong>de</strong>rs<br />

wichtig wer<strong>de</strong>n und hier einen<br />

neuen Schwerpunkt erfahren.<br />

Dort ist in neuen Räumlichkeiten<br />

auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>s ehemaligen<br />

Güterbahnhofes für alle Anwohner<br />

ein Gemeinwesenzentrum entstan<strong>de</strong>n,<br />

dass für alle Altersstufen nicht<br />

nur interessante Angebote bereithält,<br />

son<strong>de</strong>rn dort, wo Beratungsdienste<br />

gebraucht wer<strong>de</strong>n, sie direkt<br />

vor Ort zugänglich macht.<br />

Statistik 2007<br />

Kurzberatung 32<br />

Langzeitberatung 54<br />

Sozialberatung 27<br />

Lebensberatung 42<br />

Erzieherische Hilfen<br />

Jugendamt kostpfl ichtig 12<br />

Fragen zur Erziehung 25<br />

Paarberatung 13<br />

Trennung und Scheidung 13<br />

Verfahrenspfl egschaften 4<br />

Die Sozialpädagogische Familienhilfe<br />

(SPFH) unterstützt Familien in<br />

ihren Erziehungsaufgaben und bei<br />

<strong>de</strong>r Bewältigung ihrer Alltagskonfl<br />

ikte.<br />

Die Arbeit fi n<strong>de</strong>t in <strong>de</strong>n Familien<br />

statt und ist verstärkt auf die Bereiche<br />

<strong>de</strong>s täglichen Lebens gerichtet,<br />

die für die Familien eine Belastung<br />

darstellen.<br />

Die SPFH unterstützt die Familien<br />

in ihrem Bemühen, die familiären<br />

und erzieherischen Probleme<br />

wie<strong>de</strong>r aus eigener Kraft und mit<br />

eigenen Möglichkeiten zu bewältigen.<br />

Die SPFH verstärkt die positiven<br />

Lösungsansätze <strong>de</strong>r Familie<br />

und hilft <strong>de</strong>n Ratsuchen<strong>de</strong>n dabei,<br />

die neu gefun<strong>de</strong>nen Verhaltensweisen<br />

und Erziehungsansätze zu<br />

trainieren. Sie verbessert somit die<br />

Lebensbedingungen von Kin<strong>de</strong>rn<br />

entsprechend <strong>de</strong>r Intention <strong>de</strong>s<br />

KJHG. Die Hilfe durch die SPFH<br />

wird vom Jugendamt eingesetzt<br />

und fi nanziert.<br />

Das Angebot <strong>de</strong>r Sozialpädagogischen<br />

Familienhilfen hat sich in<br />

<strong>de</strong>n letzten Jahren entsprechend<br />

<strong>de</strong>r sozialen Entwicklung und <strong>de</strong>n<br />

Bedürfnissen <strong>de</strong>r hilfesuchen<strong>de</strong>n<br />

Jugend- und Familienhilfe 8 9 Jugend- und Familienhilfe<br />

Sozialpädagogische Familienhilfen Neuss<br />

Familien, erweitert. Die Angebote<br />

sind Bausteine, die sich je nach<br />

Zielgruppen, Indikation, Arbeitsinhalten<br />

und Arbeitsmetho<strong>de</strong>n unterschei<strong>de</strong>n.<br />

Sie können aufeinan<strong>de</strong>r<br />

folgen o<strong>de</strong>r miteinan<strong>de</strong>r kombiniert<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

So gibt es neben <strong>de</strong>m Angebot<br />

<strong>de</strong>r klassischen SPFH, auch SPFH<br />

für Problemfamilien, SPFH für Familien<br />

mit Beratungsbedarf, SPFH<br />

für Pfl egefamilien, SPFH mit <strong>de</strong>m<br />

Schwerpunkt Hilfen bei <strong>de</strong>r Rückführung<br />

von Kin<strong>de</strong>rn in die Familie,<br />

SPFH mit <strong>de</strong>m Schwerpunkt<br />

Vi<strong>de</strong>o-Home-Training und zuletzt<br />

das kombinierte Mo<strong>de</strong>ll SPFH und<br />

Familienpfl ege aus einer Hand.<br />

Das Kombinierte Mo<strong>de</strong>ll<br />

Das Kombinierte Mo<strong>de</strong>ll SPFH<br />

und Familienpfl ege aus einer Hand<br />

wird von <strong>de</strong>n Jugendämtern gut<br />

genutzt. Seit <strong>de</strong>m Beginn 2006 ist<br />

die Nachfrage nach dieser kombinierten<br />

Hilfsform stetig angestiegen.<br />

Von Vorteil ist hier die enge<br />

Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern <strong>de</strong>r Familienpfl<br />

ege im eigenen Hause.<br />

Das kombinierte Mo<strong>de</strong>ll fasst die<br />

Leistungsbereiche <strong>de</strong>r Sozialpädagogischen<br />

Familienhilfen und <strong>de</strong>r<br />

Familienpfl ege zu einer gemeinsamen<br />

Leistung zusammen. Es bietet<br />

<strong>de</strong>n Familien <strong>de</strong>n Vorteil, gleichzeitig<br />

aktivieren<strong>de</strong> und kompensieren<strong>de</strong><br />

Leistungen zu erhalten, um<br />

somit eine sofort greifen<strong>de</strong>, aber<br />

auch zukunfts- und lösungsorientierte<br />

Hilfe zu erhalten, die die Eigenständigkeit<br />

<strong>de</strong>r Familie wie<strong>de</strong>r<br />

herstellt. Die Familienpfl egerinnen<br />

geben konkrete Anleitungen bei<br />

noch fehlen<strong>de</strong>n Fähigkeiten <strong>de</strong>r<br />

Kin<strong>de</strong>sversorgung und Kin<strong>de</strong>rerziehung,<br />

beson<strong>de</strong>rs auch in <strong>de</strong>r<br />

Säuglings- und Kin<strong>de</strong>rpfl ege. Sie<br />

Sozialpädagogische<br />

Familienhilfe<br />

Dunantstr. 36b,<br />

41468 Neuss<br />

Tel. 02131 / 12 150<br />

Ansprechpartner:<br />

Dieter Bredow<br />

helfen <strong>de</strong>r Familie, <strong>de</strong>n Haushalt<br />

zu strukturieren und können <strong>de</strong>n<br />

Müttern, da wo es notwendig ist,<br />

auch Entlastung bieten.<br />

Die SPFH arbeitet gleichzeitig<br />

übergeordnet an <strong>de</strong>r gesamten<br />

akuten Krisen- und Notlagensituation<br />

<strong>de</strong>r Familie. Sie kann durch die<br />

auch für sie entlasten<strong>de</strong>n Tätigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Familienpfl egerinnen, viel<br />

intensiver an inhaltlichen Dingen<br />

arbeiten, um eine eventuelle weitere<br />

Krisen- und Notlagensituation<br />

<strong>de</strong>r Familie zu verhin<strong>de</strong>rn. Hier wird<br />

<strong>de</strong>r Blick darauf gerichtet, dass die<br />

Familien in <strong>de</strong>r Hilfephase möglichst<br />

viel Eigenständigkeit entwickeln,<br />

um eine eventuelle nächste<br />

Krise bestmöglich zu meistern und<br />

diese zum Wohl ihrer Kin<strong>de</strong>r zu<br />

überwin<strong>de</strong>n.


Sozialpädagogische Familienhilfe betreute 32 Familien<br />

Im Jahr 2007 sind durch das Diakonische<br />

Werk im Rhein-Kreis Neuss<br />

insgesamt 32 Familien durch die<br />

Sozialpädagogische Familienhilfe<br />

(SPFH) in Jüchen, Korschenbroich<br />

und Rommerskirchen und durch<br />

die Flexible Erziehungshilfe in Dormagen<br />

(FED) betreut wor<strong>de</strong>n. Von<br />

<strong>de</strong>n betreuten Familien waren 12<br />

vollständige Familien, 18 Alleinerziehen<strong>de</strong><br />

und zwei Elternpaare<br />

lebten in eheähnlicher Gemeinschaft<br />

zusammen.<br />

Sozialpädagogische<br />

Familienhilfe<br />

Kirchhofweg 2<br />

41363 Jüchen<br />

Tel. 02165 / 87 10 37<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Constanze Stu<strong>de</strong>ny<br />

Flexible Erziehungshilfe<br />

Dormagen<br />

Knechtste<strong>de</strong>ner Str. 20<br />

41540 Dormagen<br />

Tel. 02133 / 21 45 31<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Liane Kusch<br />

Alter <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r<br />

7 Kin<strong>de</strong>r von 0 und 2 Jahren<br />

17 Kin<strong>de</strong>r von 3 und 6 Jahren<br />

16 Kin<strong>de</strong>r von 7 und 12 Jahren<br />

11 Kin<strong>de</strong>r von 13 und 20 Jahren<br />

Einkommen <strong>de</strong>r Familien<br />

17 Familien lebten<br />

vom eigenen Einkommen<br />

13 Familien lebten<br />

vom Arbeitslosengeld II<br />

3 Familien lebten von Arbeit und<br />

ergänzen<strong>de</strong>m Arbeitslosengeld II<br />

Kin<strong>de</strong>rarmut und SPFH<br />

Wenn wir von Kin<strong>de</strong>rarmut sprechen,<br />

so müssen wir Armut abhängig<br />

sehen von <strong>de</strong>r jeweiligen Gesellschaft<br />

und von <strong>de</strong>r Zeit in <strong>de</strong>r<br />

wir sie erleben. Der Ministerrat <strong>de</strong>r<br />

EU <strong>de</strong>fi niert 1975/1987 <strong>de</strong>n Begriff<br />

<strong>de</strong>r Armut folgen<strong>de</strong>rmaßen:<br />

„Als arm gelten Personen, Familien,<br />

Gruppen, die über so geringe<br />

(materielle, kulturelle und soziale)<br />

Mittel verfügen, dass sie von<br />

<strong>de</strong>r Lebensweise ausgeschlossen<br />

sind, die in <strong>de</strong>m Mitgliedsstaat,<br />

<strong>de</strong>m sie angeschlossen sind als<br />

Minimum annehmbar ist.“ Armut<br />

geht <strong>de</strong>mnach, zwar von einer materiellen<br />

Armut aus, die aber Auswirkungen<br />

auf die persönliche und<br />

soziale Entwicklung von Kin<strong>de</strong>rn<br />

hat. Kin<strong>de</strong>r aus armen Familien<br />

haben schlechtere Bildungschancen,<br />

<strong>de</strong>utlich schlechtere Chancen<br />

auf einen Ausbildungsplatz und in<br />

sofern ungünstigere Zukunftsperspektiven.<br />

Unterschiedliche Studien über<br />

Armut in Deutschland gehen einheitlich<br />

davon aus, dass 15 bis 20<br />

% aller Kin<strong>de</strong>r und Jugendlichen in<br />

Armut leben. Das heißt: etwa 2,8<br />

Millionen Kin<strong>de</strong>r (je<strong>de</strong>s 7. Kind)<br />

bis 15 Jahre wachsen in Armut<br />

auf (aus: ISS Studie, Statistisches<br />

Bun<strong>de</strong>samt 2004). Risiken und<br />

Grün<strong>de</strong> für Armut sind zu sehen in<br />

Arbeitslosigkeit durch fehlen<strong>de</strong> Bildung,<br />

Verän<strong>de</strong>rungen im Bereich<br />

familiärer Lebensformen, ALG II<br />

u.ä. Bezüge und unzureichen<strong>de</strong><br />

familienpolitische Unterstützung.<br />

Laut unserer Jahresstatistik lebten<br />

in <strong>de</strong>n von uns betreuten 32<br />

Familien 13 Familien von ALG II.<br />

Beispielsweise erhält eine vierköpfi<br />

ge Familie mit zwei Kin<strong>de</strong>rn<br />

bis 14 Jahren nach <strong>de</strong>nen seit Juli<br />

2006 gelten<strong>de</strong>n Regelsätzen (nach<br />

Abzug von Miete und Heizkosten)<br />

1.180 € zum Leben. Von diesem<br />

monatlichen Einkommen mussten<br />

in <strong>de</strong>r Regel Kosten für Lebensmittel,<br />

Schulmaterial, Klassenkasse,<br />

Schulausfl üge, Klassenfahrten,<br />

Medizin, wie z.B. Hustensaft und<br />

Pfl egemittel, Fahrtkosten z.B. zum<br />

Arzt, zu Ämtern und Rücklagen für<br />

eventuelle Anschaffung von Kleidung,<br />

Haushaltsgeräte, Möbel und<br />

Reparaturen bestritten wer<strong>de</strong>n.<br />

Unseren Erfahrungen nach zeigte<br />

sich Armut im oben beschriebenen<br />

Sinne in unseren SPFH-Familien<br />

z.B. durch nicht passen<strong>de</strong> und fehlen<strong>de</strong><br />

Kleidung und Schuhe; fehlen<strong>de</strong>s<br />

o<strong>de</strong>r nicht altersgemäßes<br />

Basisspielzeug (Bauklötze, Malutensilien,<br />

Ball, Gesellschaftsspiele);<br />

kein Geld für das Mittagessen<br />

<strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r offenen Ganztagsschule<br />

o<strong>de</strong>r im Kin<strong>de</strong>rgarten;<br />

kein Geld für Schulmaterial o<strong>de</strong>r<br />

Ausfl üge; kein Geld für die Teilnahme<br />

an Freizeitangeboten o<strong>de</strong>r Geburtstagsfeiern;<br />

es wer<strong>de</strong>n selten<br />

Kin<strong>de</strong>r eingela<strong>de</strong>n (Scham über<br />

Wohnsituation) und es wer<strong>de</strong>n selten<br />

Einladungen von an<strong>de</strong>ren Kin<strong>de</strong>rn<br />

ausgesprochen.<br />

Themen <strong>de</strong>r SPFH sind <strong>de</strong>shalb<br />

zunehmend Haushaltsplanung,<br />

Begleitung zur Schul<strong>de</strong>rberatung,<br />

Klärung fi nanzieller Engpässe mit<br />

Ämtern, Stromversorgern, Vermietern<br />

und <strong>de</strong>r ARGE, Ausschöpfung<br />

fi nanzieller Unterstützungsmöglichkeiten<br />

o<strong>de</strong>r kostenloser Teilhabe an<br />

Freizeitmöglichkeiten für Familien<br />

und Kin<strong>de</strong>r. Den Eltern muss Hilfe<br />

angeboten wer<strong>de</strong>n bei Entscheidungen<br />

für das Notwendige und die<br />

mögliche För<strong>de</strong>rung ihrer Kin<strong>de</strong>r.<br />

Weiterreichen<strong>de</strong> Konsequenzen<br />

sind die Aufklärung über Armut in<br />

<strong>de</strong>n unterschiedlichen Institutionen<br />

und Vereinen die mit <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn<br />

arbeiten, also eine Vernetzung<br />

und engere Zusammenarbeit mit<br />

Kin<strong>de</strong>rgarten und Schule. Auf politischer<br />

Ebene wäre die Schaffung<br />

kostenloser Bildungsmöglichkeiten<br />

in Institutionen wünschenswert.<br />

Constanze Stu<strong>de</strong>ny<br />

Jugend- und Familienhilfe 10 11 Jugend- und Familienhilfe<br />

Familienpfl ege – starke Nachfrage, vielfältige Aufgaben !<br />

Frau Sch., Mutter von 2 Kin<strong>de</strong>rn,<br />

ist im 7. Monat schwanger und erwartet<br />

Zwillinge. Da sie vorzeitig<br />

Wehen hat, muss sie liegen und<br />

sich schonen, um einer Frühgeburt<br />

vorzubeugen. Der Gynäkologe hat<br />

ihr eine Familienpfl ege verordnet.<br />

Diese kümmert sich um die bei<strong>de</strong>n<br />

Kin<strong>de</strong>r, sie holt sie vom Kin<strong>de</strong>rgarten<br />

ab, kocht das Mittagessen,<br />

putzt, räumt die Wohnung auf,<br />

wäscht die Wäsche usw., so dass<br />

Frau Sch. in Ruhe liegen kann.<br />

Mit Hilfe <strong>de</strong>r Haushaltshilfe gelingt<br />

es, die Geburt <strong>de</strong>r Zwillinge bis in<br />

die 40. Woche, also bis zu einem<br />

normalen Termin, hinauszuzögern.<br />

Nach <strong>de</strong>r Geburt bleibt die Haushaltshilfe<br />

noch eine Weile in <strong>de</strong>r<br />

Familie, bis die Mutter sich von <strong>de</strong>r<br />

Geburt erholt hat und ihre Aufgaben<br />

und die Versorgung <strong>de</strong>r Babys<br />

eigenständig übernehmen kann.<br />

Frau F. – alleinerziehen<strong>de</strong> Mutter<br />

von vier Kin<strong>de</strong>rn – ist mit <strong>de</strong>m 5.<br />

Kind schwanger. Sie fi n<strong>de</strong>t kaum<br />

Zeit für sich und ist völlig überfor<strong>de</strong>rt.<br />

Eine Familienpfl egerin ist ihr<br />

für eine bestimmte Zeit zur Seite<br />

gestellt, damit sie Zeit fi n<strong>de</strong>t, aufzutanken<br />

und neue Energie zu<br />

schöpfen. Zugleich regelt die Familienpfl<br />

egerin mit <strong>de</strong>r Mutter zusammen,<br />

dass eines <strong>de</strong>r jüngeren<br />

Kin<strong>de</strong>r auch einen Kin<strong>de</strong>rgartenplatz<br />

bekommt. Sie hütet während<br />

verschie<strong>de</strong>ner Arztbesuche die<br />

Kin<strong>de</strong>r und verschafft <strong>de</strong>r Mutter<br />

ein bisschen Zeit für sich. Zugleich<br />

lernt die Mutter wie sie <strong>de</strong>n Tagesablauf<br />

organisieren kann, um mit 5<br />

Kin<strong>de</strong>rn alleine zurechtzukommen.<br />

Dies sind zwei kurze Beispiele,<br />

die exemplarisch für die 21 Familien<br />

stehen in <strong>de</strong>nen die Familienpfl<br />

ege 2007 tätig war. Eine Steigerung<br />

<strong>de</strong>r Anfragen war vor allem<br />

bei <strong>de</strong>n Einsätzen, die über das Jugendamt<br />

fi nanziert wer<strong>de</strong>n, zu verzeichnen.<br />

In diesen Fällen stand,<br />

wie in <strong>de</strong>m obigen Beispiel, zum einen<br />

die Entlastung <strong>de</strong>r Mütter, um<br />

das Zusammenleben <strong>de</strong>r einzelnen<br />

Familienmitglie<strong>de</strong>r untereinan<strong>de</strong>r<br />

zu stabilisieren, und zum an<strong>de</strong>ren<br />

die Unterstützung im Haushalt bis<br />

hin zur „Entmüllung“ <strong>de</strong>r Wohnung<br />

im Vor<strong>de</strong>rgrund. Vermehrt fan<strong>de</strong>n<br />

Einsätze in Kombination mit <strong>de</strong>r<br />

Sozialpädagogischen Familienhilfe<br />

statt, in <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Schwerpunkt bei<br />

<strong>de</strong>r Haushaltsorganisation und <strong>de</strong>r<br />

Entlastung lag.<br />

Die Einsätze, die über die Krankenkassen<br />

abgerechnet wur<strong>de</strong>n,<br />

betrafen im Wesentlichen Mütter<br />

mit Risikoschwangerschaften<br />

und Überlastungssituationen. Die<br />

Nachfrage nach Familienpfl ege<br />

übertraf bei weitem die Kapazitäten<br />

Familienpfl ege<br />

Plankstraße 1,<br />

41462 Neuss<br />

Tel. 02131 / 56 68 0<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Doris Türk<br />

und konnte trotz Neueinstellungen<br />

und <strong>de</strong>r Bereitschaft <strong>de</strong>r Mitarbeiter<br />

mehr zu arbeiten nicht immer<br />

befriedigt wer<strong>de</strong>n.


Schuldner- und Insolvenzberatung<br />

Auch wenn die Fernsehsen<strong>de</strong>r<br />

längst in die Bastion <strong>de</strong>s Privaten<br />

eingebrochen sind und nun auch<br />

direkt vom Küchentisch o<strong>de</strong>r aus<br />

<strong>de</strong>m Schlafzimmer überschul<strong>de</strong>ter<br />

Menschen „berichten“: In <strong>de</strong>r<br />

Regel schämen sich Menschen<br />

mit hohen Schul<strong>de</strong>n, ob sie nun<br />

aus „eigener Schuld“ in Nöte geraten<br />

sind o<strong>de</strong>r durch einen Schlag<br />

<strong>de</strong>s Schicksals, ob aufgrund von<br />

Krankheit, Arbeitsplatzverlust,<br />

Trennung vom Lebenspartner<br />

o<strong>de</strong>r durch Mangel an Wissen in<br />

fi nanziellen Angelegenheiten o<strong>de</strong>r<br />

falschem Konsumverhalten. Auch<br />

Schuldner- und<br />

Insolvenzberatung<br />

Plankstraße 1,<br />

41462 Neuss<br />

Tel. 02131 / 56 68 0<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Beate Schulz-Adams<br />

wenn es die Städte, das Land, <strong>de</strong>r<br />

Bund o<strong>de</strong>r auch die Banken vorleben,<br />

mit Geld zu „arbeiten“ das gar<br />

nicht vorhan<strong>de</strong>n ist o<strong>de</strong>r genauer<br />

gesagt, das sie (noch) nicht haben:<br />

Für Privatpersonen ist es überwiegend<br />

immer noch Tabu erklären zu<br />

müssen: „Ich bin pleite“. Sie haben<br />

große Schwierigkeiten, an<strong>de</strong>ren<br />

ihre Lage zu schil<strong>de</strong>rn und Beratung<br />

für sich in Anspruch zu nehmen.<br />

Die wachsen<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung unserer<br />

Schuldner- und Insolvenzberatung<br />

spiegelt sich nicht nur<br />

in <strong>de</strong>n Jahr um Jahr steigen<strong>de</strong>n<br />

Fallzahlen. Für Familien, ehemals<br />

Selbstständige, Alleinstehen<strong>de</strong><br />

o<strong>de</strong>r Jugendliche ist <strong>de</strong>r sicherlich<br />

„schwere Gang“ zur Schuldnerbe-<br />

ratung oft <strong>de</strong>r letzte Ausweg, für<br />

Vermieter, Gläubiger, Banken o<strong>de</strong>r<br />

Behör<strong>de</strong>n ein Silberstreif am Horizont,<br />

doch noch einen Weg <strong>de</strong>r<br />

langsamen Zurückzahlung verloren<br />

geglaubter Gel<strong>de</strong>r unter Vermeidung<br />

hoher Gerichtskosten zu<br />

erreichen.<br />

Im Jahr 2007 führte unsere<br />

Schuldner- und Insolvenzberatung<br />

in Neuss und Korschenbroich insgesamt<br />

in 618 Haushalten Beratungen<br />

durch, 2006 waren es 503<br />

Haushalte. Jahr um Jahr wächst<br />

die Zahl <strong>de</strong>r Ratsuchen<strong>de</strong>n. Die<br />

Zahl <strong>de</strong>r von Arbeitslosigkeit betroffenen<br />

Menschen liegt dabei<br />

im Jahr 2007 inzwischen bei 51<br />

Prozent, zwei Jahre zuvor waren<br />

dies noch rund 40 Prozent. Der<br />

Zuwachs arbeitsloser Menschen<br />

in <strong>de</strong>r Beratung hat vor allem mit<br />

<strong>de</strong>m für diesen Personkreis leichteren<br />

Zugang zur Beratung und<br />

<strong>de</strong>r engen Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r<br />

ARGE zu tun.<br />

In <strong>de</strong>r Beratungspraxis zeigt<br />

sich, dass die Menschen erst durch<br />

die Vermittlung <strong>de</strong>r ARGE <strong>de</strong>n Weg<br />

zur Schuldnerberatung fi n<strong>de</strong>n. Oft<br />

besteht die Überschuldungsproblematik<br />

bereits seit Jahren. Das<br />

Leben am Existenzminimum, die<br />

„Bedrohungen“ durch die Gläubiger<br />

und die fortgesetzten Vollstreckungsversuche(Gerichtsvollzieher,<br />

ei<strong>de</strong>sstattliche Versicherung,<br />

Kontopfändung) führen oft zu einer<br />

„inneren Kapitulation“. Die Aufgabe<br />

diese Menschen zu motivieren,<br />

Auswege aufzuzeigen und bei <strong>de</strong>r<br />

Entwicklung von Lebensperspektiven<br />

zu unterstützen bin<strong>de</strong>t qualitativ<br />

und quantitativ viel Zeit <strong>de</strong>r Beraterinnen,<br />

erweist sich aber auch<br />

als geeignetes Instrument, um<br />

Notlagen abzuwen<strong>de</strong>n und neue<br />

Wege zu ermöglichen. Die Schuldnerberatung<br />

konnte dabei vielen<br />

Menschen – auch <strong>de</strong>nen, die zunächst<br />

nicht aus eigenem Antrieb<br />

<strong>de</strong>n Weg zur Beratung gefun<strong>de</strong>n<br />

hatten – helfen, zunächst die existentiellen<br />

Grundlagen zu sichern<br />

(Wohnungsverlust vermei<strong>de</strong>n<br />

z.B.), Rechte und Pfl ichten wahr<br />

zu nehmen (Anträge Kin<strong>de</strong>rgeld,<br />

Wohngeld, Unterhaltsfragen etc.),<br />

einen Haushaltsplan zu erarbeiten,<br />

Prioritäten bei <strong>de</strong>r Begleichung von<br />

Rechnungen zu erkennen, das<br />

Konsumverhalten einzuschränken,<br />

die Eigenaktivität zur Bewältigung<br />

<strong>de</strong>r Krise zu aktivieren und<br />

in zur Problembewältigung geeignete<br />

Bahnen zu lenken. Die von<br />

<strong>de</strong>r ARGE vermittelten Menschen<br />

for<strong>de</strong>rn in höchstem Maße einen<br />

Einsatz <strong>de</strong>r Schuldnerberatung<br />

im Bereich <strong>de</strong>r Motivation, da die<br />

Schuldnerberatung oft nicht freiwillig<br />

aufgesucht wird. Im Vor<strong>de</strong>rgrund<br />

stehen neben <strong>de</strong>r Verschuldungsproblematik<br />

in gleicher Weise diverse<br />

an<strong>de</strong>re Problemlagen, die<br />

im Rahmen <strong>de</strong>s ganzheitlichen Ansatzes<br />

in <strong>de</strong>r Beratung aufgegriffen<br />

und bearbeitet wer<strong>de</strong>n müssen. Es<br />

hat sich gezeigt, dass bei diesem<br />

Klientel mehr Zeit in die Sozialberatung<br />

investiert wer<strong>de</strong>n muss. Die<br />

Sozialberatung ist Grundlage und<br />

Vorraussetzung für eine erfolgreiche<br />

Schuldnerberatung.<br />

Zur Vorbereitung auf das Verbraucherinsolvenzverfahren<br />

und<br />

Information <strong>de</strong>r Teilnehmer wur<strong>de</strong><br />

2007 damit begonnen, in monatlichen<br />

Abstän<strong>de</strong>n Informationsvorträge<br />

abzuhalten, an <strong>de</strong>nen insgesamt<br />

124 Personen teilnahmen.<br />

Dadurch konnten die Kräfte gebün<strong>de</strong>lt<br />

und letztlich Arbeitszeit einge-<br />

Das vom Neusser Jugendamt geför<strong>de</strong>rte<br />

Projekt zur Berufsorientierung<br />

und –Vorbereitung in <strong>de</strong>r<br />

Hauptschule Weissenberg ist <strong>de</strong>r<br />

inzwischen erfolgreiche Versuch,<br />

die für Hauptschüler in aller Regel<br />

ausseror<strong>de</strong>ntlich schlechten<br />

Startbedingungen ins Berufsleben<br />

zu verbessern, in<strong>de</strong>m die Schüler<br />

frühzeitig die Auseinan<strong>de</strong>rsetzung<br />

mit <strong>de</strong>r berufl ichen Wirklichkeit<br />

beginnen. Gleichzeitig knüpft die<br />

Hauptschule mit Hilfe unserer Fachkraft<br />

zur berufl ichen Orientierung<br />

Kontakte zur lokalen Wirtschaft,<br />

vermittelt und begleitet Praktika<br />

und trainiert im schulischen Alltag<br />

Fertigkeiten, die für die Aufnahme<br />

einer Arbeit notwendig sind.<br />

Berufsorientierung bereits in <strong>de</strong>r<br />

Schule – was so selbstverständlich<br />

spart wer<strong>de</strong>n, die dann an an<strong>de</strong>rer<br />

Stelle in Einzelgesprächen <strong>de</strong>n Klienten<br />

wie<strong>de</strong>r zu Gute kam.<br />

In <strong>de</strong>r Reformationskirchengemein<strong>de</strong><br />

war die Schuldnerberatung<br />

drei Mal im Laufe <strong>de</strong>s Jahres präventiv<br />

mit Vorträgen und Informationen<br />

aktiv. Überschuldung führt<br />

letztendlich nicht nur zu Armut<br />

und sozialer Ausgrenzung. Sie<br />

führt Menschen in eine scheinbar<br />

aussichtlose Lage, in <strong>de</strong>r die<br />

schicksalhaften und die eigenen<br />

Anteile am Geschehen nicht mehr<br />

so erlebt und verarbeitet wer<strong>de</strong>n,<br />

dass statt Lähmung, Abhängigkeit<br />

und Verzweifl ung Mut zu eigener,<br />

neuer Aktivität entsteht. Schuldnerberatung<br />

in <strong>de</strong>r Diakonie sieht<br />

sich daher nicht nur als Instrument<br />

zur Schul<strong>de</strong>nregulierung, son<strong>de</strong>rn<br />

versucht, neben fachkundiger Beratung,<br />

die Lebensverhältnisse und<br />

–Chancen <strong>de</strong>r Ratsuchen<strong>de</strong>n positiv<br />

zu beeinfl ussen.<br />

Jugend- und Familienhilfe 12 13 Jugend- und Familienhilfe<br />

Hauptschule in Arbeit – Berufsvorbereitung in <strong>de</strong>r Schule:<br />

Erfolgreicher Start <strong>de</strong>s Projektes<br />

klingt ist nicht unbedingt schulische<br />

Realität. Die ins Kollegium<br />

<strong>de</strong>r Hauptschule Weissenberg eingebun<strong>de</strong>ne<br />

Fachkraft zur Berufsorientierung<br />

kann, eingebettet in<br />

<strong>de</strong>n Fachbereich Jugend- und Familienhilfe<br />

<strong>de</strong>s Diakonischen Werkes<br />

Neuss, zurückgreifen auf eine<br />

Vielzahl an speziellen Diensten,<br />

sei es unser Migrationsdienst, die<br />

Schuldner- und Insolvenzberatung,<br />

Familienberatung o<strong>de</strong>r Sozialpädagogische<br />

Familienhilfe.<br />

Die Arbeit ist im ersten Jahr sehr<br />

gut angelaufen. Inzwischen suchen<br />

die Schüler von sich aus<br />

die Beratung auf, um sich bei <strong>de</strong>r<br />

Suche und Bewerbung um Praktikumsstellen<br />

o<strong>de</strong>r Ausbildungsstellen<br />

helfen zu lassen. Dabei nimmt<br />

ein großer Teil <strong>de</strong>r Zeit die persönliche<br />

Ansprache, das Herausfi n<strong>de</strong>n<br />

von Stärken und Schwächen <strong>de</strong>r<br />

Schüler ein. Die Aufmerksamkeit<br />

und Bereitschaft zur Auseinan<strong>de</strong>rsetzung<br />

mit berufl ichen Themen<br />

entwickelt sich dabei gut. Bei vielen<br />

Schüler/innen gibt es neben<br />

persönlichen Defi ziten (Lernprobleme,<br />

kaum eigene Ressourcen,<br />

mangeln<strong>de</strong>s Selbstbewusstsein,<br />

Selbstüberschätzung etc.) häufi g<br />

auch familiäre Schwierigkeiten, z.B.<br />

schwere Krankheiten, Arbeitslosigkeit<br />

<strong>de</strong>r Eltern, fi nanzielle Sorgen,<br />

Trennung und Verlusterfahrungen,<br />

Umstän<strong>de</strong>, die sie ohne gezielte<br />

Hilfen bei <strong>de</strong>r berufl ichen Orientierung<br />

beeinträchtigen wür<strong>de</strong>n. Hier<br />

wer<strong>de</strong>n viele Entlastungsgespräche<br />

mit <strong>de</strong>n Schülern geführt, in<br />

<strong>de</strong>nen nach persönlichen Lösungen<br />

gesucht wird. Oft reicht es aber<br />

schon, dass jemand überhaupt<br />

hört und anerkennt, dass sich <strong>de</strong>r<br />

Schüler in einer schwierigen Situation<br />

befi n<strong>de</strong>t. Daraus resultieren<br />

häufi g Elterngespräche, in <strong>de</strong>nen<br />

die Erziehungsberechtigten über<br />

die Probleme (ohne Verletzung <strong>de</strong>s<br />

Vertrauens <strong>de</strong>r Schüler) aufgeklärt<br />

wer<strong>de</strong>n und bei <strong>de</strong>r Suche nach<br />

Lösungen beraten und unterstützt<br />

wer<strong>de</strong>n. Dabei ist es von grossem<br />

Vorteil, dass die Fachkraft zur Berufsorientierung<br />

nicht in <strong>de</strong>r sonst<br />

üblichen Lehrerrolle ist, son<strong>de</strong>rn<br />

als beraten<strong>de</strong> Stelle hinsichtlich<br />

<strong>de</strong>r berufl ichen Ziele und Wege <strong>de</strong>r<br />

Schüler fungiert.<br />

Kontakte zu Neusser Unternehmen<br />

wer<strong>de</strong>n unter an<strong>de</strong>rem über<br />

das Projekt Wirtschaft pro Schu-<br />

Hauptschule<br />

in Arbeit<br />

Plankstr. 1,<br />

41462 Neuss<br />

Tel. 02131 / 56 68-0<br />

Ansprechpartner:<br />

Dieter Bredow<br />

le hergestellt, wo Führungskräfte<br />

aus beteiligten Unternehmen<br />

an die Schule kommen und die<br />

Schüler über Berufe, ihr Unternehmen<br />

und berufl iche Möglichkeiten<br />

und Perspektiven informieren. Im<br />

Zuge <strong>de</strong>r Praktikumssuche o<strong>de</strong>r<br />

Ausbildungsplatzsuche nimmt die<br />

Fachkraft Kontakt zu Firmen auf<br />

und versucht eine verbindliche,<br />

dauerhafte Zusammenarbeit zu erwirken.<br />

Im Rahmen schulischen Unterrichtes<br />

wer<strong>de</strong>n Berufs- und Ausbildungsinhalte<br />

<strong>de</strong>n Schülern<br />

vermittelt. Dazu gehören Bewerbungstraining,Einstellungsverfahren,<br />

Berufskun<strong>de</strong>, Begleitung im<br />

Praktikum und am Girls-Day, <strong>de</strong>r<br />

von <strong>de</strong>r Fachkraft organisiert und<br />

betreut wird.


Streetlife - aufsuchen<strong>de</strong> Arbeit auf <strong>de</strong>r Strasse<br />

nach wie vor dringend gebraucht !<br />

Wohngemeinschaft<br />

für junge Männer<br />

Seit <strong>de</strong>m 20.08.2007 betreut<br />

Streetlife drei vormals wohnungslose<br />

junge Männer im Alter von 18-<br />

21 Jahren in einer Wohnung auf<br />

<strong>de</strong>r Düsseldorfer Straße. Dieses<br />

Projekt, in Kooperation mit <strong>de</strong>m<br />

Sozialamt <strong>de</strong>r Stadt Neuss, Fachstelle<br />

für Wohnungsnotfälle, soll<br />

<strong>de</strong>n jungen Männern die Möglichkeit<br />

bieten, ihre persönlichen Problemstellungen<br />

zu klären.<br />

Nach <strong>de</strong>r akuten Kriseninterven-<br />

Streetlife<br />

Alemannenstr. 23,<br />

41462 Neuss<br />

Tel. 02131 / 36 79 028<br />

Ansprechpartner:<br />

Jochen Baur<br />

tion steht die zeitnahe Vermittlung<br />

von Wohnraum im Vor<strong>de</strong>rgrund.<br />

Zusätzlich wer<strong>de</strong>n individuelle<br />

Hilfen für verschie<strong>de</strong>ne Bereiche<br />

<strong>de</strong>r Lebensgestaltung angeboten<br />

und erarbeitet. Zentrale Themen<br />

hierbei sind Arbeitssuche, Suchtbewältigung,Kriminalitätsprävention,<br />

Schul<strong>de</strong>nvermeidung, Haushaltsführung<br />

und Hygiene. Hierbei<br />

arbeiten die Streetworker eng mit<br />

an<strong>de</strong>ren Hilfseinrichtungen und Institutionen<br />

in <strong>de</strong>r Stadt Neuss zusammen.<br />

Bereits in <strong>de</strong>n<br />

ersten Monaten <strong>de</strong>s Projektes, das<br />

vorerst auf ein Jahr befristet war,<br />

konnten große Erfolge erzielt wer<strong>de</strong>n.<br />

Folgen<strong>de</strong>r Dialog beschreibt die<br />

Lage <strong>de</strong>r jungen Erwachsenen:<br />

Dennis, 18 Jahre, wohnungslos,<br />

trifft zufällig Kevin, 19 Jahre, und<br />

David, 18 Jahre, vor <strong>de</strong>m Neusser<br />

Hauptbahnhof.<br />

Dennis: „Hi, alles klar? Ich hab´<br />

gehört, ihr wohnt in <strong>de</strong>r WG Düsseldorfer<br />

Straße. Ich könnte vielleicht<br />

nächste Woche da einziehen.“<br />

Kevin: „Voll korrekt, Alter. Wie<br />

kommste <strong>de</strong>nn dazu?“<br />

Dennis: „Hab´ mit <strong>de</strong>n Streetworkern<br />

gesprochen. Die kenn´ ich<br />

schon ´was länger. Als ich <strong>de</strong>nen<br />

gesteckt hab´, dass ich schon fünf<br />

Wochen im Zelt penne, haben die<br />

mir von <strong>de</strong>r WG erzählt. Wie ist das<br />

<strong>de</strong>nn so bei euch?“<br />

David: „Für mich war das echt<br />

die Rettung. War vorher über ein<br />

halbes Jahr unterwegs. Erst bei<br />

Kollegen. Das gibt nach ein paar<br />

Tagen meistens Zoff wegen <strong>de</strong>r<br />

Kohle. Dann zwei Monate draußen.<br />

Hab´ am Rhein gepennt, auf<br />

verschie<strong>de</strong>nen Spielplätzen, in<br />

einer alten Fabrik und in einem<br />

Schrebergarten.<br />

Davon hab´ ich echt die Schnauze<br />

voll. Kalt, ungemütlich, immer die<br />

Angst, erwischt o<strong>de</strong>r beklaut zu<br />

wer<strong>de</strong>n. Nie zu wissen, was am<br />

nächsten Tag so Sache ist. Wo<br />

kommt die Kohle her o<strong>de</strong>r ´was zu<br />

Essen? Wo pennste am Abend?<br />

Wo gehörste eigentlich hin?“<br />

Dennis: „Und jetzt?“<br />

David: „Jetzt hab` ich meine Ruhe.<br />

Eigenes Zimmer und so. Da kann<br />

ich mich auch endlich in Ruhe um<br />

meine Sachen kümmern. Wohnung<br />

suchen als Wichtigstes. Die Streetworker<br />

helfen mir dabei.“<br />

Dennis: „Wieso bist du <strong>de</strong>nn auf<br />

<strong>de</strong>r Straße gelan<strong>de</strong>t?“<br />

David: „Ou, das ist eine lange Geschichte.<br />

Willste das wirklich alles<br />

hören?“<br />

Dennis: „Ja klar, ich muss ja wissen,<br />

mit wem ich zu tun habe.<br />

Schließlich leb´ ich dann für ein<br />

paar Wochen mit dir zusammen.“<br />

David: „Da haste ja Recht, Mann.<br />

O.k. Angefangen hat es damit,<br />

dass meine Alten gesoffen haben.<br />

Meine Mutter hat mich mit drei Jahren<br />

in eine Pfl egefamilie abgeschoben.<br />

Meinen Pfl egeeltern wurd´ das mit<br />

mir glaub´ ich zu viel. Die haben<br />

irgendwann behauptet, ich wür<strong>de</strong><br />

sie anlügen und beklauen. Mit elf<br />

Jahren bin ich nicht mehr zur Schule<br />

gegangen.<br />

Mit 16 bin ich in ein Jugendwohnheim<br />

gekommen, dann in eine<br />

Wohngruppe. Die wollten mich<br />

auch nicht länger. Deswegen bekam<br />

ich zwar mit 18 eine eigene<br />

Wohnung, aber nieman<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r<br />

mir sagt, wie ich da klarkomme.<br />

Hab´ das ganze Geld für Drogen<br />

gebraucht und konnte keine Miete<br />

bezahlen, also hat mich <strong>de</strong>r Vermieter<br />

´rausgeschmissen.<br />

Hab` dann auf <strong>de</strong>r Straße gelebt.<br />

Da hab´ ich dann die Streetworker<br />

kennen gelernt. Die helfen dir ja,<br />

egal wie du drauf bist. Und was du<br />

für ´ne Geschichte hast.“<br />

Kevin: „Ja, die sind ganz locker<br />

und haben keine Vorurteile.“<br />

Dennis: „Super fi n<strong>de</strong> ich, dass<br />

da sofort ´was läuft. Da musst du<br />

nicht erst fünf Formulare ausfüllen.<br />

Die haben auch sofort Zeit, wenn<br />

es brennt. (An Kevin): Wie hast du<br />

die <strong>de</strong>nn kennen gelernt?“<br />

Kevin: „War vor über vier Jahren<br />

schon auf <strong>de</strong>r Straße. Bin aus<br />

´nem Heim abgehauen. Hab´ auch<br />

schon voll ´was hinter mir. Hab´<br />

insgesamt über drei Jahre draußen<br />

gelebt. Mir macht da keiner ´was<br />

vor. Die haben mich nie fallen lassen,<br />

egal, was ich verbockt hab´.<br />

War auch schon in einer Obdachlosenunterkunft.<br />

Aber da komm´<br />

ich gar nicht drauf klar. Halte es<br />

überhaupt nie lange irgendwo aus.<br />

Hab´ ja auch keinen mehr.“<br />

Dennis: „Was hat sich <strong>de</strong>nn bei dir<br />

durch die Zeit in <strong>de</strong>r WG so verän<strong>de</strong>rt?“<br />

Kevin: „Ich konnte erst einmal<br />

wie<strong>de</strong>r richtig durchatmen. Platte<br />

machen schlaucht ja doch ganz<br />

schön.<br />

War anfangs ziemlich komisch mit<br />

<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren zwei Köppen in einer<br />

Wohnung. Mir wär´ fast schon öfters<br />

die Hand ausgerutscht, konnte<br />

mich dann aber immer noch zusammenreißen.<br />

Die Streetworker haben mir einen<br />

Platz in einem Anti-Gewalt-Training<br />

vermittelt. Hat echt ´was gebracht.<br />

Ohne die hätte ich auch<br />

die Aufl agen für meine Bewährung<br />

gar nicht geschafft. Und <strong>de</strong>r Mega-<br />

Knaller: Hab´ jetzt meine erste eigene<br />

Bu<strong>de</strong>.“<br />

Dennis: „Wann kannst du da<br />

rein?“<br />

Kevin: „Da kann ich in einem Monat<br />

einziehen. Freu´ mich echt riesig,<br />

hab´ aber gleichzeitig auch ein<br />

bisschen Schiss. Ich muss dann<br />

viel alleine auf Kette kriegen. Aber<br />

Gott sei Dank können wir dann<br />

noch Hilfe über <strong>de</strong>n SKM bekommen.<br />

Da gibt es Menschen, die ehrenamtlich<br />

eine Patenschaft für uns<br />

übernehmen, wenn wir das wollen.<br />

Die gucken dann mit nach allem,<br />

was so anfällt. Und die Streetworker<br />

sind ja auch noch da.“<br />

Dennis: „Mensch, da haben die ja<br />

echt viel an <strong>de</strong>n Hacken. Die rennen<br />

in <strong>de</strong>r Stadt ´rum, gucken was<br />

an <strong>de</strong>n Schulen los ist, beraten die<br />

Leute, gehen mit zur Drobs, zur<br />

Schuldnerberatung o<strong>de</strong>r was sonst<br />

so ansteht und kümmern sich dann<br />

Jugend- und Familienhilfe 14 15 Jugend- und Familienhilfe<br />

auch um die WG.“<br />

David: „Aber zu jemand an<strong>de</strong>rem<br />

hätte ich auch kein Vertrauen. Die<br />

wissen, was los ist und was ich im<br />

Moment schaffen kann.“<br />

Kevin: „Und als es Zoff in <strong>de</strong>r WG<br />

gab, da haben die das mit uns zusammen<br />

echt gut geregelt. Nur<br />

beim Putzen da lach ich mich ja<br />

je<strong>de</strong>s Mal echt kringelig, wenn <strong>de</strong>r<br />

Jochen mit <strong>de</strong>m Schrubber in <strong>de</strong>r<br />

Hand im Flur steht. Das macht ja<br />

meine Oma besser!<br />

Und die Marion war ja völlig grün<br />

im Gesicht, als die vorgestern das<br />

vergammelte Hähnchen im Backofen<br />

gesehen hat. Ich glaub, die<br />

hat <strong>de</strong>n Tag nichts mehr gegessen.<br />

Aber immerhin, die sind sich nicht<br />

zu fein, mit anzupacken.<br />

Fast scha<strong>de</strong>, dass es schon vorbei<br />

ist. Aber dafür hab´ ich ja jetzt ´ne<br />

eigene Wohnung und einen Praktikumsplatz.<br />

“<br />

Kernpunkt <strong>de</strong>r Arbeit von Streetlife<br />

ist nach wie vor die aufsuchen<strong>de</strong><br />

Arbeit auf <strong>de</strong>r Straße. Hier wer<strong>de</strong>n<br />

die ersten Kontakte geknüpft.<br />

Behutsam bauen die Streetworker<br />

nach und nach ein Vertrauensverhältnis<br />

zu <strong>de</strong>n Jugendlichen auf.<br />

Häufi g gelingt es so, junge Menschen,<br />

die zuvor durch alle Raster<br />

gefallen waren, wie<strong>de</strong>r zu erreichen<br />

und gemeinsam mit ihnen<br />

neue Perspektiven zu erarbeiten.<br />

Die beschriebene Wohngruppe ist<br />

ein Beispiel hierfür. Auch die Vermittlung<br />

zu an<strong>de</strong>ren Institutionen<br />

o<strong>de</strong>r die Begleitung zu Ämtern und<br />

Behör<strong>de</strong>n sind wichtige Bestandteile<br />

<strong>de</strong>r Arbeit. Ziel ist immer auch<br />

die Rückführung ins Hilfenetz und<br />

die Kooperation mit an<strong>de</strong>ren sozialen<br />

Diensten.<br />

Im Jahr 2007 fan<strong>de</strong>n 992 Vermittlungen<br />

o<strong>de</strong>r Begleitungen zu<br />

an<strong>de</strong>ren Diensten statt. Insgesamt<br />

hatten die MitarbeiterInnen von<br />

Streetlife 6437 Kontakte zu ihren<br />

Klienten, wobei es in 2644 Fällen<br />

zu einer intensiven Beratung kam.<br />

Neben <strong>de</strong>r Wohngruppe und <strong>de</strong>r<br />

erfolgreichen Einzelfallhilfe bot<br />

Streetlife <strong>de</strong>n Jugendlichen und<br />

jungen Erwachsenen auch im Jahr<br />

2007 Unterstützung in folgen<strong>de</strong>n<br />

Bereichen an:<br />

• Selbstbehauptungskurse für<br />

Mädchen in Kooperation mit<br />

<strong>de</strong>m „Haus <strong>de</strong>r Jugend“<br />

• Vermittlung von Konfl iktbewältigungsstrategien<br />

wie Schlichtungsgespräche<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>eskalieren<strong>de</strong><br />

Maßnahmen<br />

• Drogenprävention durch aufsuchen<strong>de</strong><br />

Arbeit auf Pausenhöfen,<br />

Schul- und Freizeitgelän<strong>de</strong>n<br />

in <strong>de</strong>r Nord- und Innenstadt<br />

• Besuche und Begleitung inhaftierter<br />

Klienten<br />

• Gemeinsame Feiern,<br />

z.B. Weihnachtsfeier<br />

Eine Anerkennung erfuhr die Arbeit<br />

<strong>de</strong>r Streetworker durch <strong>de</strong>n<br />

Ministerpräsi<strong>de</strong>nten Jürgen Rüttgers.<br />

Dieser lud sie gemeinsam mit<br />

Kollegen aus an<strong>de</strong>ren Städten im<br />

Rahmen <strong>de</strong>r Gesprächsreihe „O-<br />

Ton Zukunft“ in die Staatskanzlei in<br />

Düsseldorf ein, um mit ihnen über<br />

ihre Arbeit zu diskutieren.<br />

Jürgen Rüttgers zeigte sich hierbei<br />

beson<strong>de</strong>rs interessiert an <strong>de</strong>n<br />

Erfahrungen <strong>de</strong>r Streetworker im<br />

Umgang mit ihren Klienten. Die<br />

Streetworker gaben Anregungen<br />

für neue, fl exible Angebote in <strong>de</strong>r<br />

offenen Jugendarbeit.<br />

Der Austausch mit <strong>de</strong>m Ministerium<br />

soll auf einer Fachtagung im kommen<strong>de</strong>n<br />

Jahr fortgesetzt wer<strong>de</strong>n.


Migrationserstberatung und Integrationsagentur<br />

Während die Migrationserstberatung,<br />

geför<strong>de</strong>rt vom Bund, weiterhin<br />

<strong>de</strong>n Schwerpunkt auf Beratungsleistungen<br />

legt, konzentriert<br />

sich die Arbeit <strong>de</strong>r Integrationsagenturen<br />

auf Projekt- und Gruppenarbeit<br />

und nimmt dabei nicht<br />

nur die Ratsuchen<strong>de</strong>n selber in <strong>de</strong>n<br />

Blick, son<strong>de</strong>rn bezieht das jeweilige<br />

soziale Umfeld zur Einleitung<br />

von integrativen Prozessen mit<br />

ein. Das Diakonische Werk nimmt<br />

dabei bei<strong>de</strong> Schwerpunkte wahr<br />

und nutzt dabei die Möglichkeiten,<br />

die sich durch die Verknüpfung mit<br />

an<strong>de</strong>ren Diensten – Familienberatung,<br />

Schuldner- und Insolvenzbe-<br />

Migrationserstberatung<br />

und Integrationsagentur<br />

Plankstraße 1,<br />

41462 Neuss<br />

Tel. 02131 / 56 68-0<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Viktoria Sidorenko<br />

ratung, Stadtteilarbeit – bieten.<br />

Die Migrantionserstberatung <strong>de</strong>s<br />

Diakonischen Werkes (kurz : MEB)<br />

richtet sich an Zuwan<strong>de</strong>rer ab 27<br />

Jahre, unabhängig von Konfession<br />

und Herkunftsland und hat das<br />

Ziel, diese Menschen bei ihren individuellen<br />

Integrationsprozessen<br />

zu beraten, zu begleiten und zu<br />

unterstützen.<br />

Wir bieten:<br />

• Vermittlung in Integrationssprachkurse<br />

• Klärung von Ansprüchen, Rechten<br />

und Pfl ichten<br />

• Unterstützung bei <strong>de</strong>r Beantragung<br />

von fi nanziellen Leistungen<br />

und<br />

im Umgang mit Behör<strong>de</strong>n<br />

• Hilfestellung bei Anerkennung<br />

<strong>de</strong>r Berufsabschlüsse und Fragen<br />

zur Arbeit<br />

• Beratung bei persönlichen Anliegen<br />

und familiären Problemen<br />

• Vermittlung von Angeboten an<strong>de</strong>rer<br />

Organisationen<br />

Dieses Beratungsangebot wur<strong>de</strong><br />

im Jahre 2007 von 239 Familien<br />

und <strong>de</strong>ren Familienangehörigen<br />

mit insgesamt 707 Kontakten in Anspruch<br />

genommen. Im Jahre 2006<br />

wur<strong>de</strong>n 224 Familien beraten. Die<br />

Zahl <strong>de</strong>r Kontakte betrug 899.<br />

Obwohl immer weniger Zuwan<strong>de</strong>rer<br />

einreisen, wird die Migrationserstberatung<br />

von immer mehr<br />

Familien aufgesucht. Dies ist zum<br />

einen auf <strong>de</strong>n steigen<strong>de</strong>n Bedarf<br />

Seiten <strong>de</strong>r Ratsuchen<strong>de</strong>n und zum<br />

an<strong>de</strong>ren auf die Erhöhung <strong>de</strong>s<br />

Bekanntschaftsgra<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Migrationserstberatung<br />

zurückzuführen.<br />

Das Angebot <strong>de</strong>r MEB im Rathaus,<br />

die regelmäßige Vorstellung bei<br />

<strong>de</strong>n Integrationssprachkursträgern<br />

und die Weiterempfehlung <strong>de</strong>r Ratsuchen<strong>de</strong>n<br />

untereinan<strong>de</strong>r führen<br />

dazu, dass immer mehr Familien<br />

<strong>de</strong>n Zugang zum MEB-Angebot<br />

fi n<strong>de</strong>n und sich beraten lassen.<br />

Bei <strong>de</strong>r Beratung und <strong>de</strong>r Suche<br />

nach Lösungen kommen nicht<br />

nur die zweifelsohne vorhan<strong>de</strong>nen<br />

Defi zite, z.B. im sprachlichen und<br />

berufl ichen Bereich zur Sprache,<br />

auch die Beachtung <strong>de</strong>r vielfältigen<br />

Ressourcen, die durch das Angebot<br />

<strong>de</strong>r Beratung erst bewusst wer<strong>de</strong>n,<br />

sind vielfach <strong>de</strong>r Schlüssel für<br />

erfolgreich verlaufen<strong>de</strong> Integrationsprozesse.<br />

„Das Wichtigste für mich war,<br />

dass Sie mir ein Gefühl gegeben<br />

haben, dass ich alles, was ich mir<br />

als Ziel setzen wer<strong>de</strong>, erreichen<br />

kann. Dieses Gefühl hilft mir weiter<br />

zu kommen“ - so die Rückmeldung<br />

eines Ratsuchen<strong>de</strong>n. Neben <strong>de</strong>r<br />

praktischen Hilfe und Unterstützung<br />

wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Beratungsgesprächen<br />

die aus <strong>de</strong>m Herkunfts-<br />

land mitgebrachten Kompetenzen<br />

bei <strong>de</strong>r Entwicklung neuer Perspektiven<br />

berücksichtigt, damit die<br />

zugewan<strong>de</strong>rten Menschen sich in<br />

ihrer neuen Umgebung besser orientieren<br />

und Schritt für Schritt sich<br />

‚heimisch’ fühlen können.<br />

Dank <strong>de</strong>s tatkräftigen Einsatzes<br />

ehrenamtlicher Mitarbeiter war die<br />

Unterstützung und Begleitung <strong>de</strong>r<br />

Migranten in <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Vielfalt<br />

erst möglich.<br />

Ausstellung „An<strong>de</strong>rs? Cool!“<br />

im Rathaus<br />

In <strong>de</strong>r Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m<br />

Integrationsrat, <strong>de</strong>m Jugendmigrationsdienst<br />

und <strong>de</strong>m Caritasverband<br />

wur<strong>de</strong> eine zweiwöchige<br />

Ausstellung „An<strong>de</strong>rs? Cool!“ mit<br />

einem vielfältigen Programm (Kirchenfahrt,<br />

Folkloreabend, Podiumsdiskussion<br />

„Wie gelingt die<br />

Integration?“, Theateraufführung<br />

„Zweimal Heimat“ etc.) durchgeführt.<br />

Das Ziel <strong>de</strong>r Ausstellung<br />

war, die Neusser Bürger und insbeson<strong>de</strong>re<br />

junge Menschen mit<br />

und ohne Migrationshintergrund<br />

für einan<strong>de</strong>r zu sensibilisieren und<br />

auf die Schwierigkeiten <strong>de</strong>r jungen<br />

Migranten in <strong>de</strong>r Aufnahmegesellschaft<br />

aufmerksam zu machen.<br />

Die Ausstellung wur<strong>de</strong> von ca. 500<br />

Neussern besucht.<br />

Informationsreihe<br />

„Erzieh mich richtig…“<br />

Die Erziehung <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r bewegt<br />

die Menschen unabhängig von <strong>de</strong>r<br />

Herkunft. Dies ist eine <strong>de</strong>r Gemeinsamkeiten,<br />

die unterschiedliche<br />

Nationalitäten gleichermaßen<br />

anspricht. In Zusammenarbeit mit<br />

<strong>de</strong>r Erziehungsberatung wur<strong>de</strong>n im<br />

Familienzentrum auf <strong>de</strong>r Einsteinstraße<br />

an zwei Aben<strong>de</strong>n Informationsveranstaltungen<br />

zum Thema<br />

„Erziehung“ durchgeführt. Dabei<br />

fan<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Austausch <strong>de</strong>r Eltern<br />

über die eigenen Erfahrungen, Er-<br />

Lern-Spiel-Gruppe Weckhoven<br />

Kin<strong>de</strong>r sind Träger und Schöpfer<br />

eigener Kulturen. Und dadurch<br />

sind sie aktiv daran beteiligt, ihre<br />

I<strong>de</strong>ntität, Autonomie und Kompetenz<br />

auszubil<strong>de</strong>n. (Reggio, 1995)<br />

halten <strong>de</strong>r neuen Impulse und Ausprobieren<br />

<strong>de</strong>r neuen Verhaltensweisen<br />

in Bezug auf Erziehung <strong>de</strong>r<br />

Kin<strong>de</strong>r statt. Aufgrund <strong>de</strong>r großen<br />

Resonanz soll die Veranstaltungsreihe<br />

im Jahre 2008 fortgesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Integrationsagentur<br />

Die Integration <strong>de</strong>r Menschen<br />

mit Migrationshintergrund zu för<strong>de</strong>rn<br />

ist Aufgabe <strong>de</strong>r Integrationsagentur.<br />

Dabei soll die sozialraumorientierte<br />

Arbeit intensiviert, das<br />

bürgerschaftliche Engagement<br />

stärker geför<strong>de</strong>rt und interkulturelle<br />

Öffnung angestrebt wer<strong>de</strong>n.<br />

Zwei spezifi sche Maßnahmen<br />

wur<strong>de</strong>n im Rahmen <strong>de</strong>r Integrationsarbeit<br />

realisiert, eine speziell<br />

für die ehrenamtlichen Mitarbeiter<br />

<strong>de</strong>s Diakonischen Werkes sowie<br />

an<strong>de</strong>rer Einrichtungen und Institutionen<br />

<strong>de</strong>r Stadt Neuss. In dieser<br />

Maßnahme konnten die Mitarbeiter<br />

ihre interkulturelle Kompetenz erweitern.<br />

Die zweite Maßnahme richtete<br />

sich an Migrantinnen aus <strong>de</strong>m<br />

Rheinparkcenter mit <strong>de</strong>r zusätzlichen<br />

Möglichkeit noch einige<br />

Teilnehmerinnen aus an<strong>de</strong>ren<br />

Stadtteilen aufzunehmen. Im Rahmen<br />

dieser Maßnahme konnten<br />

die Frauen Bewerbungstechniken<br />

und Computergrundkenntnisse erwerben.<br />

Die häufi g nur geringen<br />

Deutschkenntnisse dieser Zielgruppe<br />

reduzieren <strong>de</strong>ren Chancen<br />

einen Neu- bzw. Wie<strong>de</strong>reinstieg in<br />

<strong>de</strong>n Arbeitsmarkt.<br />

Ferner wur<strong>de</strong> Migrantinnen im<br />

Treff 3 ein Deutsch-Intensivkurs<br />

mit Kin<strong>de</strong>rbetreuung angeboten.<br />

Jugend- und Familienhilfe 16 17 Jugend- und Familienhilfe<br />

Das außerschulische und familienbegleiten<strong>de</strong><br />

Tagesangebot <strong>de</strong>r<br />

Lern-Spiel-Gruppe bietet Schulkin<strong>de</strong>rn<br />

mit beson<strong>de</strong>rem Erziehungsbedarf<br />

ein strukturiertes Lernfeld<br />

mit sozialem Erfahrungsraum.<br />

Ausgegrenzte SchülerInnen fi n<strong>de</strong>n<br />

hier ein verlässliches, soziales<br />

Netz, um Probleme in Schule und<br />

Familie zu <strong>de</strong>fi nieren und gemeinsam<br />

Lösungen zu suchen.<br />

Wer<strong>de</strong>gang eines LSG-Kin<strong>de</strong>s:<br />

Aufnahme in die LernSpielGruppe<br />

zum 1.o1.2oo3, Intensivbetreuung,<br />

Grundschule, 1.Kl., 8 Jahre.<br />

Grund zur Aufnahme: Maßlosigkeit,<br />

Distanzlosigkeit, Bedürfnisorientiertes<br />

Verhalten ohne Rücksichtnahme<br />

auf Mitschüler, Gruppenmitglie<strong>de</strong>r.<br />

Beschulung auf <strong>de</strong>r<br />

Grundschule in Frage gestellt. Weitere<br />

Therapien 2oo3 / 2oo4 Praxis<br />

für Kin<strong>de</strong>r- und Jugendpsychiatrie,<br />

Jan. – März 2oo4 stationärer Aufenthalt<br />

in <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r/Jugendpsychiatrie.<br />

Im Jahre 2oo3 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

son<strong>de</strong>rpäd. För<strong>de</strong>rbedarf festgestellt.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r intensiven Betreuung<br />

in <strong>de</strong>r LSG schaffte das<br />

Kind 2007 <strong>de</strong>n Wechsel zur Gesamtschule<br />

und wur<strong>de</strong> im Juli 2007<br />

mit <strong>de</strong>r Durchschnittsnote 2,4 in die<br />

7 Klasse versetzt.<br />

Vertrauen und Geduld sind Motor<br />

dieser Entwicklung, die eine Fortsetzung<br />

bei <strong>de</strong>n Eltern fi n<strong>de</strong>t.<br />

Stolz und Anerkennung für das<br />

eigene Kind waren Motivation, verpasste<br />

Chancen <strong>de</strong>r Eltern, z.B.<br />

Lesen lernen, neu anzugehen und<br />

mit <strong>de</strong>n jüngeren Kin<strong>de</strong>rn einzuüben.<br />

Die Erziehungshilfe wur<strong>de</strong> hier<br />

als positive Entwicklung erlebt und<br />

Lob und Anerkennung <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s<br />

auf die Familie übertragen. Aufgrund<br />

dieses Wer<strong>de</strong>ganges fi elen<br />

etliche Hür<strong>de</strong>n für die Geschwisterkin<strong>de</strong>r,<br />

die rechtzeitig in För<strong>de</strong>rung<br />

kamen, weg und Ängste <strong>de</strong>r Eltern<br />

vor Frem<strong>de</strong>inwirkung wur<strong>de</strong>n weitgehend<br />

abgebaut.<br />

Rückblickend auf das Jahr 2oo7<br />

konnten die SchülerInnen <strong>de</strong>r LSG<br />

aufgrund einer großen Bandbreite<br />

Erfahrungen in <strong>de</strong>r Projektarbeit<br />

Lern-Spielgruppe<br />

Weckhoven<br />

Edith-Stein-Str. 32<br />

41466 Neuss<br />

Tel. 02131 / 47 55 18<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Johanna Mussial<br />

machen: Steinmetzarbeiten (die<br />

Seele <strong>de</strong>s Steines herausarbeiten),<br />

Drachenbau, Literatur, Theaterspiel,<br />

Politik.<br />

Die Sommerfreizeit an <strong>de</strong>r Nordsee<br />

bei viel Sonnenschein gab <strong>de</strong>n<br />

Kin<strong>de</strong>rn Kraft und Freu<strong>de</strong> für das<br />

kommen<strong>de</strong> Schuljahr.<br />

Den Sponsoren danken wir ganz<br />

herzlich, Bildungs-, Sport-, Kreativangebote<br />

und Feiern auch in<br />

diesem Jahr wie<strong>de</strong>r ermöglicht zu<br />

haben.<br />

Belegung zu 1oo% 15 SchülerInnen im Alter von 6 – 14 Jahren<br />

8 Alleinerziehen<strong>de</strong><br />

1 Kind bei <strong>de</strong>n Großeltern<br />

1 Elternteil taubstumm, Türken<br />

Herkunft 5 SchülerInnen - Deutsch<br />

2 SchülerInnen - Türkisch<br />

8 SchülerInnen - Migranten


Bewohner <strong>de</strong>s Rheinparkcenters prägen ihren Treff 3<br />

Der Treff 3 im Rheinparkcenter<br />

versteht sich als ein Ort, an <strong>de</strong>m<br />

alle Bürger <strong>de</strong>s Stadtteils, Kin<strong>de</strong>r<br />

und Erwachsene, ihre Aktivitäten<br />

entfalten, Kontakte knüpfen, Rat in<br />

Notlagen erhalten und Spass und<br />

Gemeinschaft erleben können. Wir<br />

bieten zwar immer wie<strong>de</strong>r Anregungen<br />

für neue Projekte, Gruppen<br />

und Initiativen, arbeiten dabei<br />

aber weniger für als mit <strong>de</strong>n Bürgern<br />

<strong>de</strong>s Stadtteils. So prägen die<br />

Bewohner <strong>de</strong>s Stadtteils ihren Treff<br />

3. Es gab im letzten Jahr, neben<br />

<strong>de</strong>n zahlreichen Gruppenaktivitäten<br />

und Angeboten für Jung und<br />

Alt, eine Reihe von Highlights, die<br />

Treff 3<br />

Görlitzer Str. 3,<br />

41460 Neuss<br />

Tel. 02131 / 10 31 95<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Luzia Schwier<br />

sich am Bedarf <strong>de</strong>r Bewohner und<br />

<strong>de</strong>s Wohnumfelds orientierten.<br />

Leseaktion<br />

Zum ersten Mal beteiligte sich<br />

<strong>de</strong>r Treff an einer Leseaktion, die<br />

jährlich in ganz Deutschland am<br />

selben Tag stattfi n<strong>de</strong>t. Die Initiative<br />

von „Die Zeit“ und „Stiftung Lesen“<br />

unter <strong>de</strong>r Schirmherrschaft von<br />

Bun<strong>de</strong>spräsi<strong>de</strong>nt Köhler soll bei<br />

<strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn Freu<strong>de</strong> am Lesen wecken.<br />

Politiker und Prominente und<br />

alle die sich dafür interessieren sind<br />

aufgefor<strong>de</strong>rt, sich für die För<strong>de</strong>rung<br />

und Erhaltung einer Sprach-<br />

und Lesekultur zu engagieren. Die<br />

Kin<strong>de</strong>r im Rheinparkcenter freuten<br />

sich über spannen<strong>de</strong> Geschichten,<br />

die Ihnen vorgelesen wur<strong>de</strong>n von<br />

<strong>de</strong>m Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s<br />

Diakonischen Werkes, Hermann<br />

Gröhe, <strong>de</strong>r Schauspielerin Joana<br />

Langer, <strong>de</strong>r Buchhändlerin Dorothea<br />

Gravemann, die <strong>de</strong>m Treff<br />

zu<strong>de</strong>m eine Reihe von Büchern<br />

spen<strong>de</strong>te sowie vom Leiter <strong>de</strong>r<br />

Stadtbibliothek Dr. Uwe Pauschert,<br />

<strong>de</strong>r gleichzeitig auf die Möglichkeiten<br />

<strong>de</strong>r Bücherausleihe hinweisen<br />

konnte.<br />

Bürgerinitiative trifft<br />

Bürgermeister Napp<br />

Bürgermeister Napp lud wie<strong>de</strong>r<br />

zum „Run<strong>de</strong>n Tisch“ ein. Die Ergebnisse<br />

früherer Versammlungen<br />

sind bereits <strong>de</strong>utlich sichtbar: Die<br />

Görlitzer Straße wur<strong>de</strong> neu gestaltet,<br />

mit neuen Parkbuchten, barrierefreien<br />

Gehwegen und Begrünung.<br />

Und zur beson<strong>de</strong>ren Freu<strong>de</strong><br />

von Eltern und Kin<strong>de</strong>rn wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Bau <strong>de</strong>s Spielplatzes begonnen,<br />

im ersten Halbjahr 2008 soll er fertiggestellt<br />

wer<strong>de</strong>n. Es fand<br />

ein reger Gedankenaustausch<br />

statt. Der Run<strong>de</strong> Tisch hat sich zu<br />

einem regelmäßig tagen<strong>de</strong>n Forum<br />

entwickelt, wo aktuelle Anliegen<br />

und Sorgen <strong>de</strong>r Bürger nicht nur<br />

besprochen, son<strong>de</strong>rn wirkungsvoll<br />

bearbeitet wer<strong>de</strong>n.<br />

Ehrenamtliche Mitarbeiter<br />

Ohne unsere ehrenamtlichen<br />

Helfer und Helferinnen wäre die Arbeit,<br />

die im Treff zu leisten ist, nicht<br />

möglich. Diese Unterstützung ist<br />

uns sehr wichtig, weil wir durch das<br />

große Engagement <strong>de</strong>r Ehrenamtlichen<br />

unsere Angebote erweitern<br />

und zuverlässig aufrecht erhalten<br />

können. Als „Dankeschön“ lu<strong>de</strong>n<br />

die Mitarbeiter <strong>de</strong>s Treff 3 ihre Ehrenamtler<br />

je<strong>de</strong>n 1. Donnerstag <strong>de</strong>s<br />

Monats zu einem geselligen Abend<br />

ein. Als Krönung dieser Treffen gilt<br />

immer die Adventsfeier mit <strong>de</strong>n Ehrenamtlichen,<br />

mit <strong>de</strong>r das Jahr feierlich<br />

abgeschlossen wird.<br />

Bleistiftskulptur<br />

Endlich war es soweit! Am 22.<br />

Oktober konnten <strong>de</strong>r Treff 3, das<br />

Kin<strong>de</strong>rbüro <strong>de</strong>r Stadt Neuss und die<br />

Kin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Rheinparkcenters die<br />

Bleistiftskulptur vor <strong>de</strong>m Treff 3 einweihen.<br />

Dieses Projekt wur<strong>de</strong> vom<br />

Kin<strong>de</strong>rbüro Neuss und <strong>de</strong>m Künstler<br />

Fritz Pietz im Sommer 2006 initiiert<br />

und fand vor <strong>de</strong>m Treff 3 statt.<br />

Viele Kin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Rheinparkcenters<br />

nahmen begeistert an <strong>de</strong>r Gestaltung<br />

<strong>de</strong>r Skulptur teil. Sie durften<br />

mit Farben ihrer Fantasie freien<br />

Lauf lassen und so entstan<strong>de</strong>n aus<br />

großen Pfählen Riesenbuntstifte,<br />

die <strong>de</strong>r Künstler zu einer bunten,<br />

2 Meter hohen und 1 Meter breiten<br />

Skulptur zusammenfügte und<br />

direkt an <strong>de</strong>r Görlitzer Straße vor<br />

unserer Einrichtung platzierte. Für<br />

unseren Stadtteil ist diese Skulptur<br />

nicht nur ein fröhlicher Farbtupfer,<br />

son<strong>de</strong>rn auch eine Attraktion, auf<br />

die die Kin<strong>de</strong>r stolz sind.<br />

Ferienprogramm und Feiern<br />

Diese Veranstaltungen gehören<br />

fest zu unserem Programm. Die<br />

Ferienprogramme, insbeson<strong>de</strong>re<br />

die Bustouren, wer<strong>de</strong>n stets sehr<br />

gut aufgenommen. Unser Sommerfest<br />

fand großen Anklang.<br />

Highlights waren eine Bauchtänzerin<br />

und Mädchen-Tanzgruppen.<br />

Die Nikolausfeier gehört bereits zur<br />

Tradition. Eine große Besucherzahl,<br />

sowohl Kin<strong>de</strong>r als auch <strong>de</strong>ren<br />

Eltern und zahlreiche Senioren <strong>de</strong>s<br />

Stadtteils kamen zu dieser Veranstaltung.<br />

Die Gemeinwesenarbeit im Rheinparkcenter<br />

umfasst u.a. die Beratung<br />

und Unterstützung <strong>de</strong>r Bewohner<br />

<strong>de</strong>s Stadtteils, die Konzeption<br />

und Durchführung von Freizeitprojekten<br />

für Kin<strong>de</strong>r sowie zahlreiche<br />

Angebote für Erwachsene.<br />

Seit Juni 2006 bietet das Diakonische<br />

Werk in Grevenbroich in<br />

Kooperation mit <strong>de</strong>m Bauverein<br />

Grevenbroich eine Wohngebietsbetreuung<br />

mit <strong>de</strong>m Namen „Miteinan<strong>de</strong>r<br />

– Füreinan<strong>de</strong>r“ an. Der<br />

Bauverein ist eine eingetragene<br />

Genossenschaft und bereits seit<br />

80 Jahren in Grevenbroich ansässig.<br />

Der Bauverein besitzt im<br />

Stadtgebiet Grevenbroich ca. 1600<br />

Wohnungen.<br />

Ziel <strong>de</strong>s Projekts ist die Selbständigkeit<br />

und Lebensqualität <strong>de</strong>r<br />

Menschen in <strong>de</strong>r eigenen Wohnung<br />

zu för<strong>de</strong>rn und zu erhalten.<br />

Des Weiteren soll das Miteinan<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Bewohner geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n,<br />

um ein sicheres Wohnumfeld zu<br />

schaffen, Vereinsamung und Isolation<br />

zu vermei<strong>de</strong>n, Notlagen zu<br />

verhin<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r zu beseitigen und<br />

Krisen zu bewältigen.<br />

Die Wohngebietsbetreuung<br />

basiert auf 2 Säulen:<br />

Betreuungsangebote zur För<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>s Gemeinschaftslebens<br />

• Organisation und Durchführung<br />

von kulturellen Veranstaltungen<br />

• Verschönerung und Pfl ege <strong>de</strong>r<br />

Gemeinschaftsräume und Anlagen<br />

• Beratungs- und Informationsveranstaltungen<br />

• Nachbarschaftstreffs<br />

• Nachbarschaftshilfe<br />

Betreuungsangebote zur<br />

Einzelfallhilfe<br />

• Gespräche<br />

• Beratung<br />

• Begleitung<br />

• Vermittlung<br />

• Unterstützung<br />

Jugend- und Familienhilfe 18 19 Jugend- und Familienhilfe<br />

Wohngebietsbetreuung Miteinan<strong>de</strong>r-Füreinan<strong>de</strong>r<br />

Die Hilfestellung ist unbürokratisch,<br />

individuell angepasst, anonym und<br />

vor allen Dingen freiwillig.<br />

Schwerpunkt unserer Arbeit im<br />

Berichtszeitraum war die Betreuung<br />

einer Neubausiedlung auf <strong>de</strong>r<br />

Niermannstraße in Grevenbroich.<br />

Die neu zusammengesetzte und<br />

multikulturelle Mietergemeinschaft<br />

konnte über gemeinsame Aktionen<br />

erste Kontakte knüpfen und gegenseitige<br />

Scheu voreinan<strong>de</strong>r verlieren.<br />

Die Hausgemeinschaft funktioniert<br />

zur Zeit sehr gut. Die Mieter<br />

kennen sich alle untereinan<strong>de</strong>r und<br />

helfen sich bei Bedarf gegenseitig.<br />

Im dritten Bauabschnitt <strong>de</strong>ssen<br />

Fertigstellung im Frühjahr 2008 ansteht,<br />

wird ein Gemeinschaftsraum<br />

eingerichtet. Der Raum kann für<br />

Aktivitäten wie Mietertreffs, Spielnachmittage,<br />

evtl. gemeinsame<br />

Mahlzeiten für alleinstehen<strong>de</strong> ältere<br />

Mieter o<strong>de</strong>r gegen eine geringe<br />

Gebühr für private Familienfeste<br />

genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Im Juni 2007 wur<strong>de</strong> im Rahmen<br />

unseres Projekts ein gemeinsamer<br />

Ausfl ug für alle Mieter geplant und<br />

durchgeführt. Es wur<strong>de</strong> eine Schifffahrt<br />

auf <strong>de</strong>m Rhein durchgeführt<br />

und zeigte große Resonanz bei<br />

<strong>de</strong>n Mietern. Über 350 Mieter nahmen<br />

an diesem Angebot teil. An<br />

Bord wur<strong>de</strong> Life-Musik, Essen und<br />

diverse Spiele für die Kin<strong>de</strong>r angeboten.<br />

Die Teilnehmer konnten gegen<br />

einen geringen Beitrag an <strong>de</strong>m<br />

Ausfl ug teilnehmen und gemeinsam<br />

einen schönen Tag verbringen<br />

und neue Kontakte knüpfen.<br />

Im September wur<strong>de</strong>n zwei Grillfeste<br />

auf <strong>de</strong>r Niermannstraße für alle<br />

dort ansässigen Mieter angeboten.<br />

Die meisten Mieter sind diesem<br />

Angebot gerne nachgekommen.<br />

Im Bereich <strong>de</strong>r Einzelfallhilfe<br />

konnte vielen Mietern (90 Einzelkontakte<br />

mit <strong>de</strong>n Mietern auf <strong>de</strong>r<br />

Niermannstr. 1-4) geholfen wer<strong>de</strong>n.<br />

In <strong>de</strong>n meisten Fällen han<strong>de</strong>lte<br />

es sich um fi nanzielle Probleme,<br />

Probleme mit Behör<strong>de</strong>n und Nachbarschaft,<br />

z. T. auch Suchtprobleme.<br />

Durch gezielte Beratung und<br />

Begleitung zu diversen Institutionen<br />

konnte <strong>de</strong>n Mietern geholfen<br />

wer<strong>de</strong>n und anstehen<strong>de</strong> Zwangsräumungen<br />

verhin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />

In 2007 haben 444 Kontakte zu<br />

Wohngebietsbetreuung<br />

Am Stän<strong>de</strong>haus 12<br />

41515 Grevenbroich<br />

Tel.: 02181 / 605 326<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Karin Backtrog-Rolfes<br />

Mietern, Ämtern und zum Vermieter<br />

stattgefun<strong>de</strong>n.<br />

Karin Backtrog-Rolfes


Kin<strong>de</strong>r- und Jugendarbeit in Dormagen-Horrem<br />

Im Jahr 2007 haben an 228 Öffnungstagen<br />

110 bis 130 Kin<strong>de</strong>r<br />

und Jugendliche zwischen 6 und<br />

18 Jahren pro Woche an <strong>de</strong>n Angeboten<br />

teilgenommen.<br />

Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit,<br />

persönliche Ansprache sowie<br />

aufsuchen<strong>de</strong> Arbeit in Schulen<br />

konnte das Angebot erweitert wer-<br />

Kin<strong>de</strong>r- und<br />

Jugendzentrum<br />

,,Die Rübe“<br />

Am Rübenweg 16<br />

41540 Dormagen<br />

Tel. 02133 / 53 65 27<br />

Ansprechpartner:<br />

Matthias Rath<br />

<strong>de</strong>n.<br />

Soziales Lernen und das Vermitteln<br />

von Kompetenzen (u.a. soziale,<br />

emotionale und inter/-kulturelle)<br />

durch sportliche, spielerische,<br />

kulturpädagogische, geschlechts-<br />

und alterspezifi sche Angebote waren<br />

erklärtes Ziel im vergangenen<br />

Jahr.<br />

Die Kin<strong>de</strong>r haben an vielen kreativen<br />

Projekten teilgenommen,<br />

die zum einen die Aneignung <strong>de</strong>r<br />

Räumlichkeiten geför<strong>de</strong>rt und zum<br />

an<strong>de</strong>ren <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn neue Erfahrungen<br />

vermittelt haben. Bildhauen<br />

in Sandstein im „Jungenatelier“,<br />

Umgestaltungen <strong>de</strong>r Außenanlagen,<br />

Window-Color malen im „Mädchenatelier“,<br />

Sport- und Wasserspiele<br />

(auf <strong>de</strong>m Basketballfeld,<br />

<strong>de</strong>m Beachvolleyballplatz, <strong>de</strong>n Rasenfl<br />

ächen etc.) o<strong>de</strong>r regelmäßige<br />

Koch- und Kreativangebote waren<br />

weitere Programmpunkte. Der bewusste<br />

Umgang mit Konfl ikten und<br />

das Aufzeigen von Handlungsalternativen<br />

führte dazu, dass die Besucher<br />

sich wohl und sicher in <strong>de</strong>r<br />

Einrichtung fühlten und sich mit ihr<br />

i<strong>de</strong>ntifi zierten.<br />

Ein Schwerpunkt <strong>de</strong>r Angebote<br />

war es, <strong>de</strong>n Interessen bei<strong>de</strong>r<br />

Geschlechter sowie <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen<br />

Altersgruppen gerecht zu<br />

wer<strong>de</strong>n. So zeigte das einmal wöchentlich<br />

stattfi n<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Mädchencafé<br />

(durchschnittlich 15 bis 20<br />

Mädchen pro Öffnungstag im ersten<br />

halben Jahr) große Resonanz<br />

und bestätigte, dass im Stadtteil<br />

ein beson<strong>de</strong>rer Bedarf an Freizeitangeboten<br />

für Mädchen im Alter<br />

von 6 bis 14 Jahren besteht.<br />

Kooperationen<br />

Bei allen Angeboten, Projekten<br />

und Aktionen war die Zusammenarbeit<br />

mit verschie<strong>de</strong>nen Institutionen<br />

und engagierten Menschen<br />

im Stadtteil ein wichtiger konzeptioneller<br />

Baustein. Durch die Freiwilligenagentur<br />

Dormagen wur<strong>de</strong>n 20<br />

ehrenamtlich Tätige in projektbezogene<br />

o<strong>de</strong>r dauerhafte Arbeitsfel<strong>de</strong>r<br />

vermittelt. Hausaufgabenhilfen,<br />

Betreuung o<strong>de</strong>r das Begleiten von<br />

Angeboten, handwerkliche Arbeiten<br />

im Rahmen von Instandsetzungen<br />

in <strong>de</strong>r Einrichtung, Unterstützung<br />

in schulischen Angelegenheiten<br />

bis hin zu Freizeitaktionen stan<strong>de</strong>n<br />

hier im Mittelpunkt. Die Ehrenamtlichen<br />

wur<strong>de</strong>n bei ihren Tätigkeiten<br />

fachlich begleitet und unterstützt.<br />

Mit <strong>de</strong>r Christoph Rensing Grundschule,<br />

<strong>de</strong>r Hermann Gmeiner<br />

Haupschule sowie <strong>de</strong>m Bettina von<br />

Arnim Gymnasium wur<strong>de</strong>n unterschiedliche<br />

Projekte durchgeführt<br />

(z.B. „Alles in Balance“ für Grundschulkin<strong>de</strong>r,<br />

Kreativangebot „Umweltscouts“)<br />

und neue Zielgruppen<br />

angesprochen. Im Bereich schulischer<br />

För<strong>de</strong>rung besteht ein reger<br />

Kontakt zwischen Schulen, Jugendarbeit,<br />

<strong>de</strong>r Freiwilligenagentur<br />

und sonstigen Diensten. Daraus<br />

sind Projekttage o<strong>de</strong>r längerfristige<br />

Projekte wie z.B. das Projekt<br />

„Wirtschaft und Schule“ entwickelt<br />

wor<strong>de</strong>n.<br />

Die Dormagener Flexiblen Erziehungshilfen<br />

(FED), <strong>de</strong>r Allgemeine<br />

Soziale Dienst (ASD) das Amt für<br />

Kin<strong>de</strong>r, Jugendliche und Familien,<br />

<strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rbeauftragte <strong>de</strong>r Stadt<br />

Dormagen, das Büro für Bürgerschaftliches<br />

Engagement <strong>de</strong>r Stadt<br />

Dormagen, die Schützenbru<strong>de</strong>rschaft<br />

(mit Angeboten wie Bogenschießen<br />

und Gruppenstun<strong>de</strong>n),<br />

Handwerksbetriebe vor Ort sowie<br />

ein städtischer Lehrer sind weitere<br />

Kooperationspartner.<br />

Durch die Kooperation mit <strong>de</strong>r<br />

im Stadtteil befi ndlichen Wohnpark<br />

Interessengemeinschaft (WIG) ist<br />

es gelungen, 12 Senioren eine ehrenamtliche<br />

Tätigkeit zu vermitteln,<br />

von <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong> Seiten gleichermaßen<br />

profi tieren. Sinnvolle Aufgaben<br />

wie Instandhaltung <strong>de</strong>r Einrichtung<br />

bei gleichzeitiger Möglichkeit, ein<br />

Mal in <strong>de</strong>r Woche die Einrichtung<br />

nutzen zu können, hat dazu geführt,<br />

im Rahmen von Mehrgenerationenarbeit<br />

wertvolle und erfolgreiche<br />

Impulse zu setzen. Dies war<br />

und ist ein wichtiger konzeptioneller<br />

Baustein <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r- und Jugendarbeit<br />

für das Gemeinwesen.<br />

Nicht zuletzt ist die regelmäßige<br />

Mitarbeit in Netzwerken und Arbeitskreisen<br />

<strong>de</strong>r Stadt Dormagen<br />

ein Baustein unserer professionellen<br />

Kin<strong>de</strong>r- und Jugendarbeit.<br />

Hierzu gehören u. a. <strong>de</strong>r „Kriminalpräventive<br />

Arbeitskreis“, <strong>de</strong>r<br />

Arbeitskreis nach §78 KJHG, Mädchenarbeitskreise<br />

und <strong>de</strong>r Arbeitskreis<br />

zur Verbesserung <strong>de</strong>s Beratungsangebots<br />

in <strong>de</strong>n Schulen.<br />

Projekt Stadtran<strong>de</strong>rholung<br />

Wie effektiv Vernetzung sein<br />

kann, hat die Stadtran<strong>de</strong>rholung<br />

<strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r- und Jugendarbeit gezeigt.<br />

Das diesjährige Motto <strong>de</strong>s<br />

Jugend- und Familienhilfe 20 21 Jugend- und Familienhilfe<br />

zweiwöchigen Ferienangebotes für<br />

60 Kin<strong>de</strong>r von 6 bis 12 Jahren war<br />

„Der Wil<strong>de</strong> Westen“. Bei <strong>de</strong>r erfolgreichen<br />

Umsetzung wur<strong>de</strong>n die Jugendmitarbeiter<br />

unterstützt:<br />

• Über die Freiwilligen-Agentur<br />

wur<strong>de</strong>n vier ehrenamtliche Köche<br />

gewonnen, die für alle beteiligten<br />

Kin<strong>de</strong>r und Betreuer täglich<br />

ein abwechslungsreiches<br />

Mittagessen zubereitet haben.<br />

• Durch entsprechen<strong>de</strong> Bekanntmachung<br />

vor allem in <strong>de</strong>n Schulen<br />

und über die Flexiblen Hilfen<br />

Dormagen (FED) erreichte<br />

das Angebot auch Familien, für<br />

die eine Urlaubsreise nicht in<br />

Frage kommt.<br />

• Aufgrund einer För<strong>de</strong>rung durch<br />

die Stadt Dormagen konnten<br />

auch Kin<strong>de</strong>r aus fi nanziell schwachen<br />

Familien teilnehmen.<br />

• Die Einbindung <strong>de</strong>r Wohnpark<br />

Interessengemeinschaft (WIG)<br />

im Vorfeld ermöglichte eine vollständig<br />

intakte und saubere Flä-<br />

che für die Aktionen <strong>de</strong>r Maßnahme.<br />

• Von engagierten Personen im<br />

Stadtteil zur Verfügung gestellte<br />

Hilfsmittel, wie Regenplanen und<br />

ein Zelt, ermöglichten auch bei<br />

Regenwetter eine erfolgreiche<br />

Durchführung <strong>de</strong>r Freizeit.<br />

Zukünftige<br />

Arbeitsschwerpunkte<br />

Das erste Betriebsjahr hat gezeigt,<br />

dass sowohl bezüglich <strong>de</strong>s<br />

Gesundheitszustan<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r<br />

und Jugendlichen, als auch bezogen<br />

auf das soziale, kognitive und<br />

emotionale Verhalten große Defi -<br />

zite vorhan<strong>de</strong>n sind. Auch bringen<br />

Ehrenamtliche mit unterschiedlichen<br />

Angeboten und Tätigkeiten<br />

hohen Nutzen für die Kin<strong>de</strong>r. Gera<strong>de</strong><br />

im schulischen Bereich war es<br />

möglich, einigen Kin<strong>de</strong>rn geson<strong>de</strong>rte<br />

Unterstützung durch Ehrenamtliche<br />

zukommen zu lassen.<br />

Aus dieser Erfahrung heraus konnten<br />

mit <strong>de</strong>m Jugendhilfeausschuss<br />

<strong>de</strong>r Stadt Dormagen folgen<strong>de</strong> Arbeitsschwerpunkte<br />

für die nächsten<br />

zwei Jahre abgestimmt wer<strong>de</strong>n:<br />

• Ausbau und Vertiefung <strong>de</strong>r Kooperation<br />

mit <strong>de</strong>n im Stadtteil tätigen<br />

Schulen<br />

• Gesundheitsför<strong>de</strong>rung und Prävention<br />

in Zusammenarbeit mit<br />

<strong>de</strong>n Akteuren im Gesundheitswesen<br />

• Gewinnung, Integration und Begleitung<br />

von Ehrenamtlichen.<br />

Matthias Rath


Zusätzliche Arbeitsgelegenheiten<br />

im Diakonischen Werk geschaffen<br />

In enger Zusammenarbeit mit<br />

<strong>de</strong>r Agentur für Arbeit, <strong>de</strong>m Technologiezentrum<br />

Glehn und an<strong>de</strong>ren<br />

Projektträgern wer<strong>de</strong>n mit Erfolg<br />

Menschen in Arbeitsgelegenheiten<br />

(AGH) im Diakonischen Werk im<br />

Rhein-Kreis Neuss eingesetzt.<br />

Die Einsatzorte sind das Albert-<br />

Schweitzer-Haus in Grevenbroich,<br />

das Haus Tabita in Kleinenbroich,<br />

die Diakonie-Pfl egestationen in<br />

Grevenbroich, Jüchen und Dormagen<br />

und die evangelische Kirchengemein<strong>de</strong><br />

in Grevenbroich.<br />

Die überwiegen<strong>de</strong> Mehrheit <strong>de</strong>r<br />

Zusätzliche Arbeitsgelegenheiten<br />

Am Stän<strong>de</strong>haus 12,<br />

41515 Grevenbroich<br />

Tel. 02181 / 605 534<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Margret Lahey<br />

Teilnehmer been<strong>de</strong>t die Arbeitsgelegenheit<br />

nach einer regulären<br />

Laufzeit von neun Monaten. Die<br />

meisten Abbrüche sind nach einer<br />

geringen Laufzeit (unter einem Monat)<br />

festzustellen.<br />

Eine Son<strong>de</strong>rregelung gilt für Teilnehmer,<br />

welche über 58 Jahre alt<br />

sind. Diese verbleiben drei Jahre in<br />

einer Arbeitsgelegenheit.<br />

Für die Module „Beratung“ und<br />

„Qualifi kation“ dieser zusätzlichen<br />

Kräfte, stan<strong>de</strong>n im Jahr 2007 zwei<br />

Diplom-Sozialarbeiter/-pädagogen<br />

zur Verfügung. Die unmittelbare<br />

Nähe zwischen Arbeitsplatz und<br />

Beratungs- bzw. Qualifi kationseinrichtung<br />

und die kontinuierliche<br />

Anwesenheit eines Sozialarbeiters/-pädagogen<br />

wird von <strong>de</strong>n zusätzlichen<br />

Kräften, als auch vom<br />

Stammpersonal als hilfreich empfun<strong>de</strong>n.<br />

Auftreten<strong>de</strong> Probleme und<br />

Konfl ikte können so zeitnah besprochen<br />

bzw. gelöst wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Beratung umfasst neben <strong>de</strong>r arbeitsmarkt-relevanten<br />

Betreuung,<br />

im Sinne <strong>de</strong>r sozialen Verantwortung,<br />

Hilfestellung bei unterschiedlichen<br />

Problemlagen (z.B. behördliche<br />

Angelegenheiten, Vermittlung<br />

zu Fachberatungsstellen usw.)<br />

In <strong>de</strong>r Qualifi kation wer<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>n Teilnehmern<br />

a) Basiskenntnisse in <strong>de</strong>r Pfl ege<br />

und <strong>de</strong>m allgem. Umgang mit<br />

Senioren vermittelt,<br />

b) das Allgemeinwissen (Deutsch,<br />

Mathe, Englisch, Sozialkun<strong>de</strong>,<br />

Politik) aufgefrischt, betriebsund<br />

arbeitsrechtliche Grundlagen<br />

vermittelt und die Bewerbungsunterlagen<br />

auf <strong>de</strong>n aktuellen<br />

Stand gebracht, Besuch<br />

von Institutionen (Bücherei, Museum<br />

usw.)<br />

c) soziale Kompetenzen wer<strong>de</strong>n<br />

eingeübt (Pünktlichkeit, Zeiteinteilung<br />

Stressbewältigung,<br />

Konfl iktlösungen usw.) sowie<br />

die kommunikativen Fähigkeiten<br />

(z.B. im Einstellungsgespräch,<br />

allg. Unterhaltung usw.) geschult.<br />

Wegen geringer Qualifi kationszuweisungen<br />

von Seiten <strong>de</strong>r<br />

ARGE kooperieren wir seit August<br />

2007 mit einem an<strong>de</strong>ren Träger.<br />

Dieser führt in unserem Auftrag<br />

die Qualifi kation <strong>de</strong>r dafür zugewiesenen<br />

Menschen durch. Die<br />

Beratung/ Betreuung aller bei uns<br />

beschäftigten Hilfskräfte in Arbeitsgelegenheiten<br />

wird weiter von uns<br />

übernommen.<br />

Im Jahr 2007 waren siebzehn<br />

Stellen für sog. Ein-Euro-Kräfte im<br />

Albert-Schweitzer Haus, vierzehn<br />

im Haus Tabita und jeweils eine in<br />

<strong>de</strong>n DPS Pfl egestationen Grevenbroich,<br />

Jüchen und Dormagen zu<br />

besetzen. Eine neue Stelle beim<br />

DW Dormagen im Kin<strong>de</strong>r- und<br />

Jugendzentrum „Am Rübenweg“<br />

konnte neu eingerichtet wer<strong>de</strong>n.<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>s Ü58 Programms<br />

gehen fünf Hilfskräfte in <strong>de</strong>n o. g.<br />

Einrichtungen einer Beschäftigung<br />

nach.<br />

Dieses Jahr haben 17 Menschen<br />

ihre AGH erfolgreich been<strong>de</strong>t und<br />

16 befi n<strong>de</strong>n sich in einer noch laufen<strong>de</strong>n<br />

AGH.<br />

Die Zahl <strong>de</strong>r abgebrochenen<br />

AGH’s ist mit 20 Personen relativ<br />

hoch. Der Abbruch erfolgte teilweise<br />

von Seiten <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n, die sich<br />

dieser Arbeit nicht gewachsen fühlten<br />

o<strong>de</strong>r die durch Arbeitsaufnahme<br />

aus <strong>de</strong>m Leistungsbezug <strong>de</strong>r<br />

ARGE herausfi elen. Ebenso waren<br />

persönliche Grün<strong>de</strong> wie Umzug<br />

o<strong>de</strong>r Schwangerschaft Anlaß, die<br />

AGH zu been<strong>de</strong>n. Von unserer<br />

Seite wur<strong>de</strong> einigen Teilnehmern<br />

aus unterschiedlichen Grün<strong>de</strong>n die<br />

AGH gekündigt.<br />

Einigen dieser „Ein-Euro-Kräfte“<br />

wur<strong>de</strong>n vom Diakonischen Werk<br />

neue Zukunftsperspektiven in Form<br />

eines Ausbildungsplatzes (einer im<br />

Pfl egebereich im eigenen Haus,<br />

<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re durch Vermittlung in<br />

einen externen Ausbildungsplatz)<br />

o<strong>de</strong>r einer versicherungspfl ichtigen<br />

Einstellung (acht Teilzeitstellen sowie<br />

eine Stelle als geringfügig Beschäftigte)<br />

in <strong>de</strong>n unterschiedlichen<br />

Arbeitsbereichen <strong>de</strong>r Seniorenzentren<br />

vermittelt. Hinzu kommt eine<br />

Vermittlung in eine Vollzeitstelle<br />

außerhalb <strong>de</strong>s Hauses.<br />

Arbeitsgelegenheiten – so recht<br />

hat sich bis heute kaum einer an<br />

diese Wortschöpfung gewöhnt, im<br />

Volksmund sind die Teilnehmer <strong>de</strong>r<br />

Arbeitsgelegenheiten eher als 1<br />

Euro-Jobber bekannt. Bieten die<br />

Arbeitsgelegenheiten tatsächlich,<br />

wie erhofft, gelegentlich Chancen<br />

zur Rückkehr auf <strong>de</strong>n ersten Arbeitsmarkt?<br />

Im Rhein-Kreis Neuss<br />

können Arbeitslose, die im Bezug<br />

von Arbeitslosengeld II sind und in<br />

<strong>de</strong>r Woche min<strong>de</strong>stens 15 Stun<strong>de</strong>n<br />

zur Verfügung stehen, über ihren<br />

ARGE-Mitarbeiter in eine AGH zugewiesen<br />

wer<strong>de</strong>n. Pro geleisteter<br />

Arbeitsstun<strong>de</strong> erhalten sie nicht<br />

wie man meinen könnte 1 Euro,<br />

son<strong>de</strong>rn 1,50 Euro Mehraufwandsentschädigung.<br />

Bis maximal 30<br />

Stun<strong>de</strong>n die Woche sind sie im<br />

Einsatz. Ihre Tätigkeiten müssen<br />

zusätzlich sein und im öffentlichen<br />

Interesse liegen. Krankheits- und<br />

Urlaubstage wer<strong>de</strong>n nicht bezahlt.<br />

Die Zuweisung in eine AGH-Stelle<br />

erfolgt in <strong>de</strong>r Regel für 9 Monate,<br />

sie kann jedoch je<strong>de</strong>r Zeit been<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n, wenn <strong>de</strong>r Teilnehmer<br />

eine Stelle fi n<strong>de</strong>t. Einsatzorte beim<br />

Diakonischen Werk sind z. B. das<br />

Fliedner-Haus, das Sozialpsychiatrische<br />

Zentrum und das Wichern-<br />

Haus, Einsatzorte bei <strong>de</strong>r NOAH<br />

sind z. B. die Wäscherei, das Restaurant<br />

und <strong>de</strong>r Bereich Haus-<br />

und Gartenpfl ege.<br />

Beraten, begleitet und qualifi -<br />

ziert wer<strong>de</strong>n die Teilnehmer durch<br />

die Fachkräfte einiger Wohlfahrtsverbän<strong>de</strong>,<br />

die sich im Rhein-Kreis<br />

Neuss zu einer Trägergemeinschaft<br />

zusammengeschlossen haben.<br />

Es sind dies die Berufshilfe/AWO<br />

Grevenbroich, das Berufsbildungs-<br />

Jugend- und Familienhilfe 22 23 Jugend- und Familienhilfe<br />

Arbeitsgelegenheiten – Chance zur<br />

Wie<strong>de</strong>reinglie<strong>de</strong>rung ins Arbeitsleben für 1-€-Jobber ?<br />

zentrum Schlicherum, <strong>de</strong>r Caritasverband<br />

Rhein-Kreis Neuss, <strong>de</strong>r Internationale<br />

Bund Dormagen, das<br />

Kolping Bildungswerk, <strong>de</strong>r Sozialdienst<br />

Katholischer Männer Neuss,<br />

die Arbeiterwohlfahrt Ortsverband<br />

Neuss, das Diakonisches Werk <strong>de</strong>r<br />

ev. Kirchengemein<strong>de</strong>n in Neuss<br />

und <strong>de</strong>s Rhein-Kreises Neuss und<br />

das Technologiezentrum-Glehn.<br />

Das Technologiezentrum Glehn<br />

GmbH ist seit Oktober 2004 Beauftragte<br />

<strong>de</strong>s Rhein-Kreis Neuss und<br />

<strong>de</strong>r Agentur für Arbeit/ARGE für die<br />

Installation und Umsetzung, Koordination<br />

und Steuerung zusätzlicher<br />

Arbeitsgelegenheiten (AGH)<br />

§ 316, Abs. 3 SGB II.<br />

Zur Unterstützung erhalten alle<br />

AGH`ler Beratung. So unterschiedlich<br />

die schulischen, berufl ichen<br />

und privaten Biografi en sind, so<br />

verschie<strong>de</strong>n ist <strong>de</strong>r Beratungsprozess.<br />

Vor allem geht es dabei<br />

um die Stärkung <strong>de</strong>s Selbstwertgefühls<br />

und die Entwicklung einer<br />

realistischen Perspektive. Unserer<br />

eigenen Skepsis zum Trotz haben<br />

wir dabei erstaunlich positive<br />

Erfahrungen gesammelt. Einige<br />

Zitate: „Ich wer<strong>de</strong> dort im Pfl egeheim<br />

von <strong>de</strong>n alten Menschen gebraucht<br />

und sie mögen mich, dass<br />

gibt meinem Leben Sinn.“ „Meine<br />

Bewerbungsmappe sieht wie<strong>de</strong>r<br />

viel besser aus.“ „Nach <strong>de</strong>r erfolgreichen<br />

AGH habe ich endlich<br />

wie<strong>de</strong>r Zutrauen, ich wer<strong>de</strong> eine<br />

Stelle fi n<strong>de</strong>n.“ „Durch die positiven<br />

Rückmeldungen meiner Kollegen<br />

bin ich wie<strong>de</strong>r selbstsicherer gewor<strong>de</strong>n.“<br />

„Gerne gehe ich morgens<br />

aus <strong>de</strong>m Haus und freue mich auf<br />

die Arbeit.“ Ausspruch einer Tochter.<br />

„Mama seit <strong>de</strong>m du arbeitest<br />

bist du wie<strong>de</strong>r viel besser drauf.“<br />

Weitere mögliche Themen in <strong>de</strong>r<br />

Beratung: Austausch über <strong>de</strong>n<br />

Einsatz vor Ort, Feedback zu <strong>de</strong>n<br />

erbrachten Leistungen, Stellenrecherche,<br />

die Beratung z.B. bei<br />

Geldsorgen, Schul<strong>de</strong>n, Paarproblemen,Erziehungsschwierigkeiten<br />

o<strong>de</strong>r auch psychischen Problemen.<br />

Zwar erhielten 2007 nur wenige<br />

einen festen Arbeitsplatz auf <strong>de</strong>m<br />

1. Arbeitsmarkt, einige wechselten<br />

zu Job-Plus, in eine Zeitarbeits-<br />

Zusätzliche Arbeitsgelegenheiten<br />

Furtherstr. 89a,<br />

41462 Neuss<br />

Tel. 02131 / 66 57 607<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Christiane Bud<strong>de</strong><br />

fi rma o<strong>de</strong>r sie erhielten über Job-<br />

Perspektive eine Stelle. Aber auch<br />

ohne Anstellung war es oft ein großer<br />

Erfolg, wenn psychisch instabile<br />

AGH`ler es schafften, die 9 Monate<br />

durchzuhalten. Fazit: Es lohnt<br />

sich, Übergänge auf <strong>de</strong>n ersten<br />

Arbeitsmarkt zu schaffen! Die Teilnahme<br />

an <strong>de</strong>r AGH bietet Chancen<br />

und lässt Arbeitslose nicht einfach<br />

allein mit <strong>de</strong>m Problem, Anschluss<br />

an die rasanten Verän<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>s Arbeitsmarktes zu fi n<strong>de</strong>n.


Frischer Wind im Ehrenamt -<br />

Freiwilligenzentrale Neuss entfaltet neue Aktivitäten<br />

Die Freiwilligenzentrale Neuss,<br />

die in Trägergemeinschaft von Caritasverband<br />

Rhein-Kreis Neuss<br />

und Diakonischen Werk Neuss geführt<br />

wird, blickt auf eine äußerst<br />

erfolgreiches Jahr zurück. Insgesamt<br />

konnten 255 Personen in ein<br />

Ehrenamt vermittelt wer<strong>de</strong>n. Dies<br />

Freiwilligenzentrale<br />

Neuss<br />

Meererhof L 20,<br />

41460 Neuss<br />

Tel. 02131 / 16 62 06<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Monika Born-Möbius<br />

sind weitaus mehr Vermittlungen<br />

als in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren.<br />

Grün<strong>de</strong> die zu diesem Erfolg führten<br />

liegen unter an<strong>de</strong>rem in <strong>de</strong>r<br />

Aufstockung <strong>de</strong>s ehrenamtlichen<br />

Teams auf nunmehr 5 Ehrenamtler/innen,<br />

die sich gemeinsam mit<br />

<strong>de</strong>r Koordinatorin <strong>de</strong>r Einrichtung,<br />

mit großem Engagement einbrachten.<br />

Neben <strong>de</strong>n bestehen<strong>de</strong>n Sprechzeiten<br />

<strong>de</strong>r Freiwilligenzentrale im<br />

Meererhof fand ab Februar 2007<br />

einmal monatlich eine Außensprechstun<strong>de</strong><br />

im Neusser Rathaus<br />

statt. Seit Oktober 2007 wird eine<br />

weitere Außensprechstun<strong>de</strong> im<br />

Kaarster Rathaus durchgeführt, die<br />

bei <strong>de</strong>n Kaarster Bürgern und Bürgerinnen<br />

auf beson<strong>de</strong>rs großes In-<br />

teresse stößt. Die Bereitschaft <strong>de</strong>r<br />

bei<strong>de</strong>n Stadtverwaltungen <strong>de</strong>r Freiwilligenzentrale<br />

diese Erweiterung<br />

ihres Sprechstun<strong>de</strong>nangebotes zu<br />

ermöglichen, zeigt das große Interesse<br />

<strong>de</strong>r Städte ehrenamtliches<br />

Engagement zu för<strong>de</strong>rn und zu unterstützen.<br />

Da viele Kaarster gerne<br />

ein Ehrenamt vor Ort ausüben<br />

möchten, ist die Freiwilligenzentrale<br />

sehr daran interessiert neue ehrenamtliche<br />

Tätigkeitsfel<strong>de</strong>r in Kaarst<br />

zu fi n<strong>de</strong>n, und ist auch hier bereits<br />

erfolgreich gewesen. Allerdings ist<br />

damit <strong>de</strong>r Bedarf bei weitem noch<br />

nicht ge<strong>de</strong>ckt und die Institutionen<br />

und Einrichtungen aus Kaarst sind<br />

weiterhin aufgefor<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>r Freiwilligenzentrale<br />

ihren Bedarf an ehrenamtlichen<br />

Einsatzmöglichkeiten zu<br />

nennen.<br />

Weitere Arbeitsschwerpunkte <strong>de</strong>r<br />

Freiwilligenzentrale waren im vergangenen<br />

Jahr die Erstellung einer<br />

neuen Internetseite, die zusätzliche<br />

Möglichkeiten <strong>de</strong>r Kontaktaufnahme<br />

bietet und die erfreulich oft genutzt<br />

wird. Auch die ebenfalls neu<br />

gestalteten Infobroschüren wer<strong>de</strong>n<br />

gerne von Interessierten gelesen.<br />

Sie bieten einen guten Überblick<br />

über die vielfältigen ehrenamtlichen<br />

Einsatzfel<strong>de</strong>r in Neuss und<br />

Umgebung.<br />

Die Fortsetzung <strong>de</strong>s Projektes<br />

„Schülerinnen erproben das Ehrenamt“,<br />

dass in Kooperation mit<br />

<strong>de</strong>r Höheren Han<strong>de</strong>lsschule am<br />

Marienberggymnasium durchgeführt<br />

wird, ermöglichte vielen jungen<br />

Menschen, zunächst für einen<br />

begrenzten Zeitraum, erste Erfahrungen<br />

mit einem Ehrenamt.<br />

Der regelmäßig stattfi n<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

„Ehrenamtstreff“ brachte <strong>de</strong>n Teilnehmer/innen<br />

zum einen interessante<br />

Informationen über die<br />

verschie<strong>de</strong>nen ehrenamtlichen Tätigkeiten<br />

und zum an<strong>de</strong>ren ist er für<br />

noch Unentschlossene potentielle<br />

Ehrenamtliche, eine gute Informationsquelle<br />

auf ihrem Weg in eine<br />

freiwillige Tätigkeit. Gleichzeitig<br />

dient dieses Treffen <strong>de</strong>r Weitergabe<br />

von aktuellen Informationen und<br />

<strong>de</strong>m Erfahrungsaustausch. Darüber<br />

hinaus erhalten die Berater und<br />

Beraterinnen eine Rückmeldung<br />

darüber, wie die vermittelten Teilnehmer/innen<br />

mit ihrem Ehrenamt<br />

zurechtkommen und ob Absprachen<br />

eingehalten wur<strong>de</strong>n.<br />

Verschie<strong>de</strong>ne Neusser Unternehmen<br />

haben sich in <strong>de</strong>n vergangenen<br />

Jahren an die Freiwilligenzentrale<br />

gewandt, um ihren<br />

Mitarbeitern ehrenamtliche Taetigkeit<br />

nahe zu bringen o<strong>de</strong>r zu ermöglichen.<br />

Eine Anfrage <strong>de</strong>r Firma<br />

UPS führte dazu, dass die Freiwilligenzentrale<br />

die Firma bei <strong>de</strong>r Entwicklung<br />

eines Konzeptes unterstützen<br />

konnte, dass dazu diente,<br />

die Mitarbeiter/innen für eine ehrenamtliche<br />

Tätigkeit zu gewinnen<br />

und geeignete Einsatzfel<strong>de</strong>r zu fi n<strong>de</strong>n.<br />

Intensive Vernetzung bei<br />

<strong>de</strong>r FreiwilligenAgentur Dormagen<br />

Eine immer intensivere Vernetzung<br />

mit gemeinnützigen Einrichtungen<br />

und städtischen Verwaltungsstellen<br />

und Projekten hat<br />

die FreiwilligenAgentur über die<br />

Vermittlungstätigkeit hinaus, in<br />

<strong>de</strong>n Blickpunkt <strong>de</strong>r Öffentlichkeit<br />

gerückt. Im Team arbeiteten fünf<br />

Freiwillige und eine hauptamtliche<br />

Mitarbeiterin in Teilzeit zusammen.<br />

Das Team wur<strong>de</strong> als kompetenter<br />

Ansprechpartner für soziale Projekte,<br />

als Informationsdienst für<br />

vielerlei Anfragen und die Mitarbeiterinnen<br />

für die verschie<strong>de</strong>nsten<br />

Gremien in Anspruch genommen.<br />

Aus <strong>de</strong>r Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r<br />

Jugen<strong>de</strong>inrichtung „Die Rübe“ in<br />

Horrem ergaben sich zu<strong>de</strong>m für<br />

die Ehrenamtsarbeit weitere Aufgabengebiete<br />

mit Mo<strong>de</strong>lcharakter,<br />

<strong>de</strong>nen ein theoretisches Konzept<br />

zugrun<strong>de</strong> liegt und an <strong>de</strong>ren praktischer<br />

Umsetzung, Refl exion und<br />

Standardisierung die nächsten bei<strong>de</strong>n<br />

Jahre zu arbeiten sein wird.<br />

Die ehrenamtlich interessierten<br />

Menschen gelten im Sprachgebrauch<br />

<strong>de</strong>r FreiwilligenAgentur<br />

als Anbieter freier Zeit. Durch <strong>de</strong>n<br />

engen Kontakt und die persönliche<br />

Begleitung hat sich unter <strong>de</strong>n<br />

Anbietern ein Potenzial von 70<br />

Ehrenamtlichen gebil<strong>de</strong>t, aus <strong>de</strong>m<br />

im Einzel- o<strong>de</strong>r im Projektfall noch<br />

in zusätzliche Aufgaben vermittelt<br />

wer<strong>de</strong>n kann. Die 53 erfolgreich<br />

abgeschlossenen Vermittlungen<br />

in 2007 setzen sich durch die Ver-<br />

Jugend- und Familienhilfe 24 25 Jugend- und Familienhilfe<br />

mittlung von 39 neuen Ehrenamtlichen,<br />

davon 12 Ehrenamtliche<br />

aus <strong>de</strong>r Interessengemeinschaft<br />

Wohnpark Horrem, die sich mit<br />

um die Jugen<strong>de</strong>inrichtung „Die<br />

Rübe“ <strong>de</strong>s Diakonischen Werkes<br />

kümmern, und die Vermittlung von<br />

bereits 8 aktiv tätigen Ehrenamtlichen<br />

in 14 weitere Tätigkeitsfel<strong>de</strong>r<br />

zusammen.<br />

Die Anzahl <strong>de</strong>r betreuten Nutzer<br />

beläuft sich auf 40 Organisationen.<br />

Diese weisen eine Struktur von bis<br />

zu 7 Einrichtungen auf, so dass<br />

insgesamt in 120 Einrichtungen mit<br />

einem Vielfachen an Tätigkeitsfel<strong>de</strong>r<br />

vermittelt wer<strong>de</strong>n kann. An gemel<strong>de</strong>ten<br />

Arbeitsfel<strong>de</strong>rn überwiegen<br />

diejenigen aus <strong>de</strong>m sozialen<br />

Bereich vor einem Bedarf für Natur<br />

und Umwelt. Die Öffentlichkeitsarbeit<br />

gehört zu <strong>de</strong>n wichtigsten Aufgaben<br />

<strong>de</strong>r FreiwilligenAgentur. Das<br />

Team stellte die Arbeit <strong>de</strong>r Agentur<br />

bei einer Reihe von Veranstaltungen<br />

vor, so am Tag <strong>de</strong>r Offenen<br />

Tür im Schümmer Hof, am Ersten<br />

Dormagener Seniorentag, beim<br />

Sommerfest <strong>de</strong>s Integrationsrates,<br />

in Gottesdiensten, beim Horremer<br />

Markt und beim Gemein<strong>de</strong>fest.<br />

Im Juni fand eine Fotoausstellung<br />

„Ehrenamt in Dormagen“ mit Bil<strong>de</strong>rn<br />

<strong>de</strong>r FreiwilligenAgentur in <strong>de</strong>r<br />

Sparkasse Neuss in Dormagen öffentliches<br />

Interesse. Den Tag <strong>de</strong>s<br />

Ehrenamtes, am 5. Dezember, veranstaltete<br />

die Agentur wie<strong>de</strong>r gemeinsam<br />

mit <strong>de</strong>r Stadt Dormagen.<br />

In Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r Stadt<br />

und ansässigen Wohlfahrtsverbän<strong>de</strong>n<br />

wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Weihnachtsabend<br />

für Alleinleben<strong>de</strong> am 24. Dezember<br />

organisiert. Seit Herbst kooperieren<br />

das Büro für bürgerschaftliches<br />

Engagement <strong>de</strong>r Stadt Dormagen<br />

und die FreiwilligenAgentur.<br />

Freiwilligen<br />

Agentur Dormagen<br />

Knechtste<strong>de</strong>ner Str. 20<br />

41540 Dormagen<br />

Tel. 02133 / 53 92 21<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Dagmar Drossart<br />

So fand im Oktober ein, von <strong>de</strong>n<br />

Mitarbeiterinnen <strong>de</strong>r Agentur mo<strong>de</strong>rierter,<br />

Workshop für die Stadt<br />

zum Thema Anerkennung und<br />

Wertschätzung statt. In 2008 wird<br />

es einen gemeinsamen Internetauftritt<br />

unter www.dormgagen-aktiv.<strong>de</strong><br />

geben. In Regionaltreffen tauscht<br />

sich das Team über die Arbeit in<br />

an<strong>de</strong>ren Freiwilligenzentralen aus.<br />

Die hauptamtliche Mitarbeiterin<br />

gehört <strong>de</strong>m Referentenpool <strong>de</strong>s<br />

DW im Rheinland an und referierte<br />

dort zum Thema ehrenamtliche<br />

Engagementfel<strong>de</strong>r für an Demenz<br />

erkrankte Menschen. Bei einem<br />

Podiumsgespräch in Meerbusch<br />

zur Eröffnung <strong>de</strong>r dortigen Vermittlungsstelle<br />

stellte sie die Vermittlungsarbeit<br />

in Dormagen vor.<br />

Dagmar Drossart


Psychiatrische Hilfen<br />

Fachbereich Psychiatrie:<br />

Unterstützung zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben<br />

Kurz vor <strong>de</strong>m Abitur erkrankte<br />

Holger M. an einer Schizophrenie.<br />

Nach einem längeren Krankenhausaufenthalt<br />

war die akute Symptomatik<br />

zwar abgeklungen, doch<br />

fühlte er sich noch erschöpft und<br />

antriebsarm, sah wenig Perspektiven,<br />

vor allem für seine berufl iche<br />

Zukunft. Seine Eltern, erhielten von<br />

einem Pfarrer <strong>de</strong>r Kirchengemein<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>n Tipp, sich an das Diakonische<br />

Werk zu wen<strong>de</strong>n. Nach einer<br />

ausführlichen Beratung entschied<br />

sich Herr M. für eine medizinische<br />

Rehabilitation im Wichern – Haus,<br />

mit <strong>de</strong>m Ziel, sich innerhalb <strong>de</strong>r<br />

zweijährigen Dauer <strong>de</strong>r Maßnahme,<br />

psychisch zu stabilisieren,<br />

Fähigkeiten zu erweitern, Defi zite<br />

aufzuarbeiten und eine berufl iche<br />

Perspektive für sich zu fi n<strong>de</strong>n. Er<br />

wur<strong>de</strong> über seine Erkrankung aufgeklärt,<br />

lernte Belastungssituationen<br />

einzuschätzen und probierte in<br />

Form von Praktika, verschie<strong>de</strong>ne<br />

Berufsfel<strong>de</strong>r aus. Das Praktikum,<br />

das er im Restaurant <strong>de</strong>r NOAH<br />

absolvierte gefi el ihm so gut, dass<br />

er <strong>de</strong>n Wunsch äußerte eine Ausbildung<br />

zum Koch zu machen. Als<br />

die Zeit <strong>de</strong>r Entlassung nahte, waren<br />

entsprechen<strong>de</strong> Anträge schon<br />

gestellt, die Ausbildung konnte<br />

aber noch nicht direkt beginnen.<br />

Damit er weiterhin einen festen<br />

Ansprechpartner hatte und mit<br />

<strong>de</strong>r neuen Lebenssituation, wie<br />

z.B. eigene Wohnung, nicht alleine<br />

stand, beantragte er ambulant<br />

betreutes Wohnen. Um die Zeit<br />

bis zur Ausbildung zu überbrücken<br />

wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Kontakt zum Hof<br />

– Cafe hergestellt. Dort übernahm<br />

er an 2 Tagen <strong>de</strong>n Thekendienst<br />

und nahm an <strong>de</strong>r Kochgruppe teil.<br />

26 27 Psychiatrische Hilfen<br />

Die Ausbildung zum Koch in <strong>de</strong>r<br />

NOAH hat Herr M. nun begonnen.<br />

Alles ist ganz gut angelaufen, auch<br />

in <strong>de</strong>r Berufsschule kommt er gut<br />

zurecht. Herr M. kann auf ein Hilfesystem<br />

zurückgreifen und fühlt sich<br />

integriert.<br />

Die Bausteine <strong>de</strong>s<br />

Fachbereichs Psychiatrie<br />

Sozialpsychiatrische Zentren<br />

Das zentrale Element <strong>de</strong>r SPZ<br />

sind die Kontakt - und Beratungsstellen.<br />

Menschen, die noch nicht<br />

genau wissen, welche Dienste sie<br />

annehmen können, mel<strong>de</strong>n sich<br />

zumeist hier. Bei einigen von ihnen<br />

reicht eine Beratung aus. Bei<br />

an<strong>de</strong>ren hingegen ist es notwendig<br />

die weiter vorhan<strong>de</strong>nen Unterstützungsmöglichkeiten<br />

zu erklären,<br />

<strong>de</strong>n Kontakt zu vermitteln, und dafür<br />

zu sorgen, dass <strong>de</strong>r Klient nicht<br />

an je<strong>de</strong>r Stelle sein Anliegen von<br />

Neuem, in aller Ausführlichkeit,<br />

schil<strong>de</strong>rn muss.<br />

Die weiteren Dienste <strong>de</strong>r Sozialpsychiatrischen<br />

Zentren sind<br />

<strong>de</strong>r Freizeitreff Hof – Cafe`, die Tagesstätte,<br />

das Ambulant Betreute<br />

Wohnen und <strong>de</strong>r Betreuungsverein<br />

in <strong>de</strong>r Stadt Neuss und das Kontaktcafe<br />

in Dormagen. Sowohl in<br />

Dormagen, <strong>de</strong>m Standort <strong>de</strong>s SPZ,<br />

als auch in Grevenbroich wird Ambulant<br />

Betreutes Wohnen angeboten.<br />

Für Menschen die mit ambulanten<br />

Hilfen alleine noch überfor<strong>de</strong>rt<br />

sind, steht <strong>de</strong>r Wohnverbund Bo<strong>de</strong>lschwingh<br />

– Haus offen, in <strong>de</strong>m,<br />

an zwei Standorten in <strong>de</strong>r Stadt<br />

Neuss, stationär betreutes Wohnen<br />

vorgehalten wird, mit <strong>de</strong>r Möglichkeit<br />

- und das ist <strong>de</strong>r Gedanke<br />

eines Wohnverbun<strong>de</strong>s – bei Verringerung<br />

<strong>de</strong>s Hilfebedarfs ins Ambulant<br />

Betreute Wohnen zu wechseln,<br />

ohne gleichzeitigen Wechsel<br />

<strong>de</strong>r Bezugsperson.<br />

Das Wichern – Haus<br />

ist eine stationäre medizinische<br />

Rehabilitationseinrichtung, in <strong>de</strong>r,<br />

zumeist junge Erwachsene, nach<br />

einem Klinikaufenthalt, Aufnahme<br />

suchen. Allgemeine Rehabilitationsziele<br />

sind, <strong>de</strong>r Ausgleich <strong>de</strong>r<br />

Beeinträchtigungen zur Teilhabe<br />

am Leben in <strong>de</strong>r Gemeinschaft und<br />

am Arbeitsleben. Ein wesentlicher<br />

Bestandteil <strong>de</strong>r Rehabilitation liegt<br />

in <strong>de</strong>r Arbeitstherapie. Sie verhilft<br />

<strong>de</strong>n Rehabilitan<strong>de</strong>n ihre Grundarbeitsfähigkeiten<br />

wie<strong>de</strong>r zu erlangen.<br />

Die Arbeitstherapie kann auch<br />

ambulant genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Reha – Ambulanz<br />

bietet in Kostenträgerschaft <strong>de</strong>r<br />

Krankenkassen und <strong>de</strong>r Rentenversicherungsträger<br />

ambulante<br />

medizinische Rehabilitation für<br />

Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen<br />

und ist die jüngste<br />

Einrichtung im Fachbereich Psychiatrie,<br />

die sich etabliert hat und<br />

2008 sogar erweitert wer<strong>de</strong>n wird.<br />

Es gelingt uns somit, im Sinne <strong>de</strong>r<br />

Menschen, die uns aufsuchen, die<br />

unterschiedlichen Hilfen miteinan<strong>de</strong>r<br />

zu verzahnen, um passgenaue<br />

Unterstützung sicherzustellen. An<br />

einer weiteren Optimierung wird<br />

kontinuierlich weiter gearbeitet.<br />

Irmgard Beyer


SPZ – Die Beratungsstellen SPZ – Hof–Café in Neuss & Kontaktstelle Dormagen<br />

„Mein Fallmanager von <strong>de</strong>r<br />

Arge gab mir einen Berechtigungsschein<br />

zur psychosozialen<br />

Beratung. Ich sollte mich an die<br />

Beratungsstelle <strong>de</strong>s sozialpsychiatrischen<br />

Zentrums wen<strong>de</strong>n und<br />

mir dort Unterstützung holen. Von<br />

einer solchen Stelle hatte ich vorher<br />

noch nichts gehört und hätte<br />

sie womöglich ohne Auffor<strong>de</strong>rung<br />

auch nicht aufgesucht. Ich konnte<br />

mir auch nicht vorstellen, wie man<br />

mir helfen sollte. Ich lebte in einer<br />

zerrütteten Ehe, glaubte aber alleine<br />

nicht zurecht zu kommen.<br />

Ich war mit <strong>de</strong>r Erziehung meiner<br />

zwei Kin<strong>de</strong>r überfor<strong>de</strong>rt, litt darun-<br />

SPZ-Beratungsstelle<br />

Neuss<br />

Am Stadtarchiv 10,<br />

41460 Neuss<br />

Tel. 02131 / 53 39 10<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Irmgard Beyer<br />

ter, dass ich ihnen nicht die Liebe<br />

geben konnte, die sie verdient hätten.<br />

Der ständige Streit mit meinem<br />

Mann überschattete die ganze Situation.<br />

Hinzu kamen fi nanzielle<br />

Probleme, da mein Mann unsere<br />

Unterstützung für seine Bedürfnisse<br />

ausgab. Außer<strong>de</strong>m ha<strong>de</strong>rte ich<br />

mit meiner schweren Kindheit. In<br />

<strong>de</strong>n Beratungsgesprächen konnte<br />

ich meine Sorgen mitteilen. Das tat<br />

erst mal gut. Ich konnte über meine<br />

Ängste sprechen und mein Trennungsvorhaben<br />

formulieren. Mein<br />

Selbstwertgefühl stellte sich wie<strong>de</strong>r<br />

ein und ich schaffte es, mich<br />

von meinem Mann zu trennen und<br />

eine neue Wohnung zu fi n<strong>de</strong>n. Ich<br />

machte die Erfahrung, dass auch<br />

meine Freun<strong>de</strong> zu mir stehen, dass<br />

ich nicht alleine bin. Das Wichtigste<br />

ist aber, dass ich wie<strong>de</strong>r mehr<br />

Ruhe und Zeit für meine Kin<strong>de</strong>r<br />

habe und auch hier ganz allmählich<br />

eine „gute Mutter“ wer<strong>de</strong>.<br />

„Ich habe einen psychisch kranken<br />

Sohn, <strong>de</strong>r sich nicht behan<strong>de</strong>ln<br />

lassen möchte. Er macht mir<br />

manchmal das Leben zur Hölle<br />

und ich habe Angst was wer<strong>de</strong>n<br />

soll, wenn er nicht zur Einsicht gerät.<br />

In <strong>de</strong>n Beratungsgesprächen<br />

konnte ich herausfi n<strong>de</strong>n, was sein<br />

aggressives Verhalten mir gegenüber<br />

verstärkt und was ich dazu<br />

beitrage, dass sich sein Verhalten<br />

nicht än<strong>de</strong>rn muss. Konsequent zu<br />

sein und auch an meine Bedürfnisse<br />

zu <strong>de</strong>nken war mir fremd,<br />

doch ich schaffe das immer besser.<br />

Jetzt traue ich mich auch die<br />

Angehörigengruppe zu besuchen<br />

und lerne dort Menschen kennen,<br />

<strong>de</strong>nen es ähnlich geht wie mir. Ein<br />

Austausch mit ihnen ist mir wichtig<br />

gewor<strong>de</strong>n.“<br />

2007 suchten 160 Klienten die<br />

Beratungsstelle in Neuss auf. Im<br />

Bereich <strong>de</strong>r langfristigen Beratungen<br />

(mehr als 5 Kontakte) wur<strong>de</strong>n<br />

39 Klienten betreut. In <strong>de</strong>n meist<br />

einstündigen Gesprächen konnten<br />

Krisen entschärft, Belastungssituationen<br />

erkannt und bearbeitet<br />

und die psychische Stabilität verbessert<br />

wer<strong>de</strong>n. In kurzfristigen<br />

Beratungskontakten (weniger als 5<br />

Termine) wur<strong>de</strong>n 61 Personen erreicht.<br />

Hier konnten eingrenzbare<br />

Problemstellungen bearbeitet wer<strong>de</strong>n.<br />

Auch die Angehörigenarbeit<br />

wur<strong>de</strong> fortgesetzt. 9 Angehörige<br />

von Menschen mit psychischen<br />

Problemen erhielten Einzelgespräche,<br />

12 Personen trafen sich re-<br />

gelmäßig einmal im Monat in <strong>de</strong>r<br />

Angehörigengruppe. In Dormagen<br />

wur<strong>de</strong> zu<strong>de</strong>m ein Psychoseforum<br />

veranstaltet. Betroffene, Angehörige<br />

und Fachleute trafen sich an<br />

vier Aben<strong>de</strong>n zu unterschiedlichen<br />

Themenstellungen. Die Veranstaltungsreihe<br />

wur<strong>de</strong> sehr positiv aufgenommen.<br />

Insgesamt nahmen 60<br />

Personen am Psychoseforum teil.<br />

2006 kam als neue Aufgabe die<br />

psychosoziale Beratung nach SGB<br />

II hinzu. Anfangs gab es nur wenige<br />

Zuweisungen, bis zum En<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>s Jahres 2006 konnten jedoch 22<br />

Menschen mit ihren Problemstellungen<br />

von uns beraten wer<strong>de</strong>n.<br />

2007 wur<strong>de</strong>n in Neuss nun schon<br />

51 Kun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Arge von ihren Fallmanagern<br />

an uns verwiesen.<br />

31 von ihnen erhielten eine Basisberatung<br />

mit 4 Terminen und verließen<br />

die Beratungsstelle mit einer<br />

Empfehlung o<strong>de</strong>r einer Vermittlung.<br />

20 von ihnen blieben in <strong>de</strong>r<br />

Beratung, da sie die Unterstützung<br />

weiter für sich nutzen möchten. In<br />

Dormagen und in Grevenbroich<br />

wur<strong>de</strong>n 31 Basisberatungen durchgeführt.<br />

Die Beratungsstellen hatten in<br />

2007 einen größeren Zulauf, als in<br />

<strong>de</strong>r Vergangenheit. Dies zeigt wie<br />

wichtig es ist, einen kostenfreien<br />

Service aufrecht zu erhalten. 62<br />

neue Klienten kamen in 2007 in<br />

Neuss hinzu. Um <strong>de</strong>m Ansturm<br />

Rechnung zu tragen wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Dienst um eine 0,5 Stelle erweitert.<br />

Die 160 in 2007 in Neuss beratenen<br />

Klienten, suchten 1122 mal<br />

unseren Dienst auf. In Dormagen<br />

wur<strong>de</strong>n 195 Beratungsgespräche<br />

und 100 Haus- bzw. Klinikbesuche<br />

durchgeführt.<br />

„Manche Menschen fi n<strong>de</strong>n, dass<br />

ich mich seltsam verhalte. Ich lebe<br />

nach meinen eigenen Regeln. Deshalb<br />

kann ich auch keiner regelmäßigen<br />

Beschäftigung nachgehen.<br />

Es ist auch schwierig für mich,<br />

engere Beziehungen einzugehen.<br />

Doch <strong>de</strong>n ganzen Tag alleine in<br />

meiner Wohnung zu bleiben o<strong>de</strong>r<br />

durch die Stadt zu laufen und all die<br />

Dinge zu sehen, die ich mir doch<br />

nicht leisten kann, reicht mir nicht.<br />

Ich fi n<strong>de</strong> es gut, dass ich nachmittags<br />

ins Hof – Cafe gehen kann. Ich<br />

kann mich da alleine hinsetzen und<br />

bei einem Kaffee für vierzig Cent<br />

meinen Gedanken nachhängen.<br />

Ich kann mich aber auch zu an<strong>de</strong>ren<br />

an <strong>de</strong>n Tisch setzen und mich<br />

mit ihnen unterhalten, solange ich<br />

<strong>de</strong>n Kontakt aushalte. Außer<strong>de</strong>m<br />

ist es möglich eine Mitarbeiterin<br />

anzusprechen, wenn mal wie<strong>de</strong>r<br />

Post vom Amt gekommen ist, mit<br />

<strong>de</strong>r ich nicht so recht was anzufangen<br />

weiß.“<br />

„Bei mir ist das an<strong>de</strong>rs. Ich bin<br />

ein sehr kontaktfreudiger Mensch.<br />

Ich traue mich allerdings nicht, etwas<br />

alleine zu unternehmen. In <strong>de</strong>r<br />

Kontaktstelle wer<strong>de</strong>n viele Freizeitaktivitäten<br />

angeboten, an <strong>de</strong>nen<br />

ich mich beteiligen kann. Was ich<br />

gut fi n<strong>de</strong>, sind auch die Ausfl üge<br />

und die Besuche von kulturellen<br />

Veranstaltungen, die oft am Wochenen<strong>de</strong><br />

stattfi n<strong>de</strong>n. So habe ich<br />

jetzt einen neuen Freun<strong>de</strong>skreis<br />

aufbauen können. Und in diesem<br />

Jahr wer<strong>de</strong> ich an einer Urlaubsmaßnahme<br />

teilnehmen und meine<br />

Flugangst überwin<strong>de</strong>n, es geht<br />

nämlich zum Ba<strong>de</strong>urlaub nach Bulgarien.“<br />

„Ich bin schon seit 30 Jahren<br />

Gast im Hof – Cafe. Ich freue mich<br />

immer wie<strong>de</strong>r auf die traditionellen<br />

Psychiatrische Hilfen 28 29 Psychiatrische Hilfen<br />

Feste und Feiern, die dort stattfi n<strong>de</strong>n.<br />

Beson<strong>de</strong>rs gut fi n<strong>de</strong> ich das<br />

Sommerfest und die Feier am heiligen<br />

Abend. Ich kann mir dann aussuchen,<br />

ob ich mich einfach bedienen<br />

lassen will o<strong>de</strong>r ob ich mithelfe.<br />

Da ich nicht so gut kochen kann<br />

und auch keine Lust habe dies zu<br />

tun, nehme ich auch Mahlzeiten im<br />

Hof – Cafe ein. Irgen<strong>de</strong>twas wird ja<br />

immer angeboten.“<br />

„Ich fi n<strong>de</strong> es gut, dass ich <strong>de</strong>n<br />

Thekendienst im Hof – Cafe machen<br />

kann. So bin ich ein wenig beschäftigt<br />

und komme unter Leute.“<br />

„Ich engagiere mich ehrenamtlich<br />

in <strong>de</strong>r Kontaktstelle. Es macht<br />

mir Freu<strong>de</strong> Angebote zu planen<br />

und durchzuführen. Die Besucher<br />

nehmen das gut an. Es ist schön<br />

für mich zu sehen, wie Menschen<br />

mit ihren psychischen Beeinträchtigungen,<br />

ihre Ängste überwin<strong>de</strong>n,<br />

Spaß haben, Kontakte knüpfen<br />

und Interessen fi n<strong>de</strong>n.“<br />

Dies o<strong>de</strong>r ähnliches ist zu hören,<br />

wenn Besucher <strong>de</strong>s Hof – Cafe`s<br />

und <strong>de</strong>r Kontaktstelle erzählen.<br />

Das Hof – Cafe und die Kontaktstelle<br />

sind als Kernangebote <strong>de</strong>r<br />

SPZ`s konzipiert. Durch <strong>de</strong>n offenen<br />

Zugang, <strong>de</strong>m Cafehaus<br />

– Charakter sowie <strong>de</strong>n vielgestaltigen<br />

Freizeitangeboten, konnten<br />

in Neuss täglich 20 – 90 Besucher<br />

ereicht wer<strong>de</strong>n. Das Cafe in Neuss<br />

ist von Montags bis Freitags von<br />

14.30 Uhr – 19.00 Uhr geöffnet<br />

und an Sonntagen von 11.00 Uhr<br />

– 13.00 Uhr. An Außenaktivitäten<br />

wur<strong>de</strong>n, mit <strong>de</strong>r Hilfe unserer ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiter, im Jahr<br />

2007, 26 Tagesfreizeiten angeboten<br />

wer<strong>de</strong>n. Neben <strong>de</strong>n schon<br />

traditionellen Fahrten ins Phantasialand,<br />

<strong>de</strong>r Teilnahme an <strong>de</strong>n Ü-<br />

30-Parties, <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>sligaspielen<br />

in Mönchengladbach, <strong>de</strong>m Besuch<br />

<strong>de</strong>s Keukenhofes, wur<strong>de</strong>n auch<br />

Konzerte und Musicals besucht.<br />

Passend zu <strong>de</strong>n Festen wur<strong>de</strong>n<br />

Faschingsveranstaltungen und<br />

Weihnachtsmärkte besucht. Kunstinteressierten<br />

wur<strong>de</strong>n Besuche <strong>de</strong>r<br />

Picassoausstellung, <strong>de</strong>s KIT und<br />

<strong>de</strong>s K 12 ermöglicht. Eine Gruppe<br />

von Besuchern besitzt nun ein<br />

Theaterabonnement für <strong>de</strong>n Freitagabend;<br />

zu <strong>de</strong>n Vorstellungen<br />

wer<strong>de</strong>n sie begleitet. Es konnten<br />

auch wie<strong>de</strong>r zwei Urlaubsmaßnahmen<br />

angeboten wer<strong>de</strong>n, eine<br />

einwöchige Reise nach Rügen und<br />

ein zehntägiger Ba<strong>de</strong>urlaub in Bulgarien<br />

stan<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>m Programm.<br />

Es konnten neue ehrenamtlich<br />

Helfen<strong>de</strong> hinzugewonnen wer<strong>de</strong>n,<br />

die durch ihr Engagement auch<br />

bei internen Veranstaltungen, wie<br />

Skattunier, Sommerfest, Grillfest,<br />

Tanz in <strong>de</strong>n Mai, Kreativangebote,<br />

Kochkurse und vieles mehr, für<br />

hohe Besucherzahlen sorgten. Die<br />

Kontaktstelle in Dormagen, die ein<br />

ähnliches Freizeitprogramm anbietet<br />

wur<strong>de</strong> im Jahr 2007 von insgesamt<br />

1220 Besuchern frequentiert.<br />

Hof-Café Neuss<br />

Am Stadtarchiv 10a,<br />

41460 Neuss<br />

Tel. 02131 / 15 38 75<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Ute Klaas<br />

Kontaktstelle<br />

Dormagen<br />

Knechtste<strong>de</strong>ner Str. 20<br />

41540 Dormagen<br />

Tel. 02133 / 47 73 33<br />

Ansprechpartner:<br />

Karl-Heinz Groß


SPZ – Die Tagesstätte<br />

„Ich hätte nie gedacht, dass<br />

ich einmal in eine Tagesstätte für<br />

Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen<br />

gehen wür<strong>de</strong>.<br />

Für mich war das ein Kin<strong>de</strong>rgarten<br />

für Erwachsene; ich stellte mir für<br />

mich schon eine anspruchsvollere<br />

Beschäftigung vor. Außer<strong>de</strong>m<br />

wollte ich nicht mit an<strong>de</strong>ren kranken<br />

Menschen zusammen sein, da<br />

ich befürchtete, dass mich das nur<br />

noch mehr runterzieht. Dies hatte<br />

ich in Einrichtungen schon erlebt.<br />

Also lebte ich in <strong>de</strong>n Tag, grübelte<br />

viel, meine Stimmung wur<strong>de</strong> immer<br />

schlechter. Ich merkte, dass<br />

ich so meine Ziele auch nicht er-<br />

SPZ-Tagesstätte<br />

Neuss<br />

Am Stadtarchiv 10,<br />

41460 Neuss<br />

Tel. 02131 / 15 38 74<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Elisabeth Synatzschke<br />

reichen kann und hospitierte in <strong>de</strong>r<br />

Tagesstätte. Die Struktur, die mir<br />

da geboten wird, hilft mir, besser<br />

meinen Alltag zu leben. Außer<strong>de</strong>m<br />

kann ich an meinen Zielen arbeiten.<br />

Ich bin schon fi tter gewor<strong>de</strong>n,<br />

ohne dass meine Konzentrationsschwierigkeiten<br />

ganz aus <strong>de</strong>r Welt<br />

sind. Das Tagesprogramm wird<br />

individuell mit mir festgelegt. Neu<br />

war für mich zu ent<strong>de</strong>cken, dass<br />

auch Tätigkeiten wie Kochen und<br />

Backen, wenn das Ergebnis gelobt<br />

wird, zu einer besseren Stimmung<br />

beitragen. Ich <strong>de</strong>nke nicht, dass ich<br />

für immer in <strong>de</strong>r Tagesstätte bleiben<br />

wer<strong>de</strong>; vielleicht kann ich mir<br />

doch noch <strong>de</strong>n Traum von einer<br />

anspruchsvollen berufl ichen Tätigkeit<br />

erfüllen. Aber im Moment fühle<br />

ich mich wohl und integriert Nach<br />

Jahren <strong>de</strong>r Einsamkeit, habe ich<br />

hier wie<strong>de</strong>r Kontakte gefun<strong>de</strong>n und<br />

kann wie<strong>de</strong>r am gesellschaftlichen<br />

Leben teilnehmen.“<br />

„Bei mir wird sich in berufl icher<br />

Hinsicht nichts mehr tun. Dafür bin<br />

ich schon viel zu lange krank. Eine<br />

sinnvolle Beschäftigung brauche<br />

ich aber trotz<strong>de</strong>m und genau <strong>de</strong>shalb<br />

besuche ich die Tagesstätte.<br />

Hier bin ich nicht alleine und habe<br />

immer Leute, die mir zuhören. Da<br />

ich oftmals komische Gedanken<br />

und Erlebnisse habe, kann ich mit<br />

meiner Bezugsperson darüber re<strong>de</strong>n<br />

und überprüfen, ob dies <strong>de</strong>r<br />

Realität entspricht. Das gibt mir viel<br />

Sicherheit.“<br />

„Ich bin in <strong>de</strong>r Tagesstätte, weil<br />

ich mich auf die Aufnahme in eine<br />

WfB vorbereiten möchte. Nach einem<br />

langen Krankenhausaufenthalt<br />

und einer Rehabilitation, bin ich<br />

lei<strong>de</strong>r immer noch nicht so belastbar,<br />

dass ich sieben Stun<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r<br />

Werkstatt anwesend sein könnte.<br />

Das trainiere ich jetzt schon einmal<br />

in <strong>de</strong>r Tagesstätte. Von hier aus<br />

gehe ich auch <strong>de</strong>mnächst in ein<br />

Praktikum, um auszutesten, wie es<br />

so um die Ausdauer bestellt ist.<br />

Individualität und soziales Miteinan<strong>de</strong>r<br />

wird in <strong>de</strong>r Tagesstätte<br />

für Menschen mit psychischen<br />

Beeinträchtigungen verbun<strong>de</strong>n.<br />

Menschen mit unterschiedlichen<br />

Erkrankungen, unterschiedlichen<br />

Alters, unterschiedlichem Bildungsniveau,<br />

unterschiedlichen Zielen,<br />

können in <strong>de</strong>r Tagesstätte gegenseitig<br />

voneinan<strong>de</strong>r profi tieren, sich<br />

gegenseitig unterstützen und gegenseitig<br />

vom An<strong>de</strong>ren lernen.<br />

Von <strong>de</strong>n 15 Interessenten aus<br />

2007, konnten 8 Bewerber aufgenommen<br />

wer<strong>de</strong>n. Dabei han<strong>de</strong>lte<br />

es sich um 5 Neuaufnahmen und<br />

2 Wie<strong>de</strong>raufnahmen. 7 Klienten<br />

verließen im Berichtszeitraum die<br />

Tagesstätte. 2 von ihnen konnten<br />

in eine Werkstatt für Behin<strong>de</strong>rte<br />

eingeglie<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Ein Klient<br />

wechselte <strong>de</strong>n Wohnort, eine Klientin<br />

wechselte in eine Tagesstätte<br />

nach Mönchengladbach. 2 Klientinnen<br />

konnten gut stabilisiert entlassen<br />

wer<strong>de</strong>n und 1 Klient verstarb<br />

lei<strong>de</strong>r Anfang <strong>de</strong>s Berichtsjahres.<br />

Insgesamt besuchten 28 Menschen<br />

2007 die Tagesstätte.<br />

Neben <strong>de</strong>n Arbeitsmöglichkeiten<br />

wie Hauswirtschaft und Beschäftigungstherapie,<br />

aus <strong>de</strong>r viele kreative<br />

Projekte und Fertigungen hervorgehen,<br />

geht es im Wesentlichen<br />

um die Steigerung <strong>de</strong>r Konzentrationsfähigkeit,<br />

die Bewältigung <strong>de</strong>s<br />

Alltags, die Weckung von Interessen,<br />

die Motivation zu aktivem und<br />

gesun<strong>de</strong>m Leben und vor allem um<br />

die Teilhabe am gesellschaftlichen<br />

Leben.<br />

Aus diesem Grund macht sich<br />

die Tagesstätte auch häufi g auf<br />

<strong>de</strong>n Weg. Auf <strong>de</strong>n Weg zum Sport<br />

und zur Rückenschule im Edith<br />

– Stein – Haus, auf <strong>de</strong>n Weg ins<br />

Cafe, auf <strong>de</strong>n Weg zu einer Kunstausstellung,<br />

auf <strong>de</strong>n Weg an die<br />

Küste, auf <strong>de</strong>n Weg ins Kino, auf<br />

<strong>de</strong>n Weg in ein Konzert.<br />

„Mein Arzt riet mir, mich an einen<br />

Mitarbeiter <strong>de</strong>s Ambulant Betreuten<br />

Wohnens zu wen<strong>de</strong>n, weil<br />

ich mit meinem alltäglichen Leben<br />

überfor<strong>de</strong>rt war. Ich hatte viel<br />

Angst, konnte teilweise tagelang<br />

meine Wohnung nicht verlassen.<br />

Ich schaffte es nicht, mich um meine<br />

Post zu kümmern. Da ich mich<br />

stark zurückzog, verlor ich auch<br />

viele soziale Kontakte. Meine Familie<br />

hielt zwar zu mir, konnte mich<br />

aber auch nicht verstehen und mir<br />

wirklich helfen, da ich die meisten<br />

Hilfsangebote auch ablehnte. Ich<br />

mel<strong>de</strong>te mich dann irgendwann<br />

im Ambulant Betreuten Wohnen<br />

und erhielt schnell einen Termin zu<br />

einem Informationsgespräch. Ich<br />

erfuhr, dass <strong>de</strong>r Unterstützungsbedarf<br />

ganz individuell mit mir erarbeitet<br />

wird. Ich traf mich dann noch<br />

mehrmals mit meiner Ansprechpartnerin<br />

und wir erstellten <strong>de</strong>n so<br />

genannten individuellen Hilfeplan.<br />

Wir kamen zu <strong>de</strong>m Schluss, dass<br />

ich bei behördlichen Angelegenheiten<br />

unterstützt und begleitet wer<strong>de</strong>,<br />

dass ich in Phasen, in <strong>de</strong>nen ich<br />

das Haus nicht alleine verlassen<br />

kann, auch abgeholt und z.B. zum<br />

Arzt o<strong>de</strong>r zum Einkauf begleitet<br />

wer<strong>de</strong>, dass mir meine Betreuerin<br />

dabei hilft, Kontakte zu knüpfen,<br />

und, was mir am wichtigsten ist,<br />

dass sie mir zuhört, ich mit ihr über<br />

meine Probleme re<strong>de</strong>n kann und<br />

Lösungen dafür erarbeiten kann.<br />

Wir kamen zu <strong>de</strong>m Schluss, dass<br />

drei Stun<strong>de</strong>n pro Woche für meinen<br />

Bedarf ausreichen müssten.<br />

Das Beste aber war, dass ich nicht<br />

auf eine Kostenzusage vom Landschaftsverband<br />

warten musste,<br />

son<strong>de</strong>rn, dass die Betreuung direkt<br />

begann. Jetzt genieße ich es einen<br />

verlässlichen Ansprechpartner zu<br />

haben. Alleine durch die Sicher-<br />

Psychiatrische Hilfen 30 31 Psychiatrische Hilfen<br />

SPZ – Das Ambulant Betreute Wohnen<br />

heit, begleitet wer<strong>de</strong>n zu können,<br />

sind meine Ängste schon weniger<br />

gewor<strong>de</strong>n. Es war gut auf <strong>de</strong>n Rat<br />

meines Arztes zu hören.“<br />

„Ich bin schon seit fünf Jahren<br />

Nutzer <strong>de</strong>s Ambulant Betreuten<br />

Wohnens. Damals nach einem<br />

ersten psychotischen Schub und<br />

einem langen Krankenhausaufenthalt,<br />

drohte ich in einem Chaos zu<br />

versinken. Ich beantragte sechs<br />

Stun<strong>de</strong>n ABW, die auch notwendig<br />

waren, um meinen Alltag wie<strong>de</strong>r in<br />

<strong>de</strong>n Griff zu bekommen. Ich erhielt<br />

Unterstützung in <strong>de</strong>r Haushaltsführung<br />

und im Umgang mit meinem<br />

Geld. Ich wur<strong>de</strong> angeleitet meine<br />

ambulante medizinische Behandlung<br />

weiterzuführen und meine<br />

verschütteten Interessen zu wecken.<br />

Als es mir etwas besser ging,<br />

konnten wir eine Tagesstruktur für<br />

mich fi n<strong>de</strong>n. Heute treffe ich meine<br />

Betreuerin nur noch zwei Stun<strong>de</strong>n<br />

in <strong>de</strong>r Woche und bin in einer beruflichen<br />

Rehabilitationsmaßnahme.<br />

Ich habe mich psychisch stabilisiert<br />

und fi n<strong>de</strong> es gut, wenn mich meine<br />

Betreuerin darauf aufmerksam<br />

macht, wenn ich mich überfor<strong>de</strong>re<br />

o<strong>de</strong>r in „altes“ Verhalten zu fallen<br />

drohe. Ich bin auf <strong>de</strong>m Weg zur<br />

Gesundung und hoffe, dass das so<br />

bleibt.“<br />

Trotz <strong>de</strong>r auch in 2007 weiter steigen<strong>de</strong>n<br />

Zahl <strong>de</strong>r Anbieter im Ambulant<br />

Betreuten Wohnen, konnte<br />

das Diakonische Werk Neuss und<br />

das Diakonische Werk Rhein-Kreis<br />

Neuss zusammen 142 Menschen<br />

mit psychischen Beeinträchtigungen<br />

begleiten. 21 Entlassungen<br />

stan<strong>de</strong>n 30 Aufnahmen gegenüber,<br />

so dass eine leichte Steigerung zu<br />

verzeichnen ist. Da sich auch das<br />

Stun<strong>de</strong>nkontingent in 2007 leicht<br />

erhöhte, blieb die Wirtschaftlichkeit<br />

<strong>de</strong>s Dienstes sichergestellt. Prognostisch<br />

können wir am Markt gut<br />

positioniert bleiben, da wir durch<br />

unseren Krisendienst und unser<br />

Netzwerk an Hilfen im Werk, Hilfen<br />

aus einer Hand gewährleisten können.<br />

Zukünftig wer<strong>de</strong>n wir uns mit<br />

einer an<strong>de</strong>ren Finanzierungsform,<br />

<strong>de</strong>m persönlichen Budget, auseinan<strong>de</strong>rsetzen.<br />

Dies be<strong>de</strong>utet,<br />

dass wir das Entgelt <strong>de</strong>r Fachleitungsstun<strong>de</strong><br />

nicht mehr direkt vom<br />

Landschaftsverband erhalten, son<strong>de</strong>rn<br />

von unserem Klienten selbst,<br />

da er das Budget vom Kostenträger<br />

erhält. Ein begrüßenswerter<br />

Schritt zur weiteren Stärkung <strong>de</strong>r<br />

Menschen, die unseren Dienst in<br />

Anspruch nehmen.<br />

SPZ - Ambulant<br />

Betreutes Wohnen<br />

Am Stadtarchiv 10,<br />

41460 Neuss<br />

Tel. 02131 / 53 39 120<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Elke Thun<br />

SPZ - Ambulant<br />

Betreutes Wohnen<br />

Am Stän<strong>de</strong>haus 12,<br />

41515 Grevenbroich<br />

Tel.: 02181 / 605 207<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Wiltrud Winzen<br />

SPZ - Ambulant<br />

Betreutes Wohnen<br />

Knechtste<strong>de</strong>ner Str. 20,<br />

41540 Dormagen<br />

Tel. 02133 - 477 333<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Helga Lönze


SPZ – Der Betreuungsverein<br />

„Es war sicher nicht mein Ziel<br />

einen gesetzlichen Betreuer zu bekommen,<br />

da dies immer be<strong>de</strong>utet,<br />

dass man bestimmte Angelegenheiten<br />

nicht mehr alleine regeln<br />

kann. Aber so ging es ja auch nicht<br />

mehr weiter. In einer manischen<br />

Phase hatte ich alle möglichen<br />

Verträge abgeschlossen. Den daraus<br />

resultieren<strong>de</strong>n Zahlungsverpfl<br />

ichtungen konnte ich natürlich<br />

nicht nachkommen. Da ich meine<br />

Rente dazu nutzte, mir viel Luxus<br />

zu gönnen, zahlte ich auch meine<br />

Miete nicht mehr. Eine Räumungsklage<br />

stand ins Haus. Nach <strong>de</strong>r<br />

manischen Phase verfi el ich in<br />

SPZ - Der<br />

Betreuungsverein<br />

Gna<strong>de</strong>ntaler Allee 15,<br />

41468 Neuss<br />

Tel. 02131 / 73 96 754<br />

Ansprechpartner:<br />

Thomas Lemmle<br />

eine tiefe Depression, ich schämte<br />

mich für das was ich getan hatte.<br />

Also ließ ich mich darauf ein, eine<br />

gesetzliche Betreuung zu beantragen<br />

mit <strong>de</strong>n Wirkungskreisen<br />

Vermögens- und Wohnungsangelegenheiten.<br />

Rückblickend muss<br />

ich nun sagen, dass dies genau<br />

die richtige Entscheidung war. Meine<br />

Wohnung konnte ich behalten,<br />

weil sich mein Vermieter, durch<br />

das Bemühen meines Betreuers,<br />

auf eine ratenweise Zahlung <strong>de</strong>r<br />

Mietschul<strong>de</strong>n einließ. Die an<strong>de</strong>ren<br />

Gläubiger wur<strong>de</strong>n angeschrieben<br />

und geben auch Ruhe. Ich habe<br />

vor auch ihnen Angebote zu unterbreiten,<br />

wenn ich <strong>de</strong>n Mietrückstand<br />

beglichen habe. Es gelang<br />

sogar einige Verträge aufzulösen,<br />

weil ich nachweisen konnte, dass<br />

ich zum Zeitpunkt <strong>de</strong>s Abschlusses<br />

schon erkrankt war und somit nur<br />

eingeschränkt geschäftsfähig war.<br />

Ohne meinen Betreuer hätte ich<br />

das nicht geschafft. Ich habe jetzt<br />

mehr Sicherheit, kann auch mal<br />

Angelegenheiten regeln lassen.<br />

Und, falls ich noch einmal in eine<br />

manische Phase geraten sollte, ist<br />

es ein gutes Gefühl jeman<strong>de</strong>n zu<br />

haben, <strong>de</strong>r aufpasst.“<br />

„Meine Ehefrau hat sich immer<br />

um alle fi nanziellen Angelegenheiten<br />

gekümmert. Sie hat mit<br />

unseren Renten gewirtschaftet,<br />

Rechnungen gezahlt. Sie konnte<br />

planen, alles was wir zum Leben<br />

brauchten war da. Ich habe das<br />

nie gelernt. Unsere Aufgabenverteilung<br />

war eben so. Meine Frau<br />

ist lei<strong>de</strong>r verstorben und während<br />

<strong>de</strong>r ganzen Trauer, habe ich mich<br />

um Nichts gekümmert. Ich glaubte,<br />

dass alles irgendwie weitergehen<br />

wür<strong>de</strong>. Ich wagte, aus Scham, auch<br />

nicht mich jeman<strong>de</strong>m anzuvertrauen.<br />

Irgendwann sprach mich mein<br />

Hausarzt dann auf meine <strong>de</strong>solate<br />

Situation an und beantragte mit mir<br />

eine Betreuung beim Vormundschaftsgericht.<br />

Anfangs war ich damit<br />

nicht einverstan<strong>de</strong>n. Ich hatte<br />

nicht mehr viel Geld zur Verfügung,<br />

meine Betreuerin teile es mir ein.<br />

Ich dachte, dass sie mir nicht mehr<br />

Geld auszahlen will, dass sie mich<br />

ärgern will. Inzwischen verstehe<br />

ich, dass einfach nicht mehr Geld<br />

vorhan<strong>de</strong>n ist und, dass ich meine<br />

Gewohnheiten än<strong>de</strong>rn muss. Sie<br />

erklärt mir auch alles, was ansteht<br />

und erledigt wer<strong>de</strong>n muss. Wenn<br />

ich das verstehen lerne, kann ich<br />

nach und nach auch wie<strong>de</strong>r mehr<br />

Verantwortung übernehmen.“<br />

2007 wur<strong>de</strong>n in unserem Be-<br />

treuungsverein 160 Betreuungen<br />

geführt. Die Wirtschaftlichkeit <strong>de</strong>s<br />

Vereins ist gegeben. Die Kontakte<br />

zu <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Betreuungsvereinen<br />

in <strong>de</strong>r Stadt sind gut, ein regelmäßiger<br />

Austausch in Form von<br />

Arbeitskreisen fi n<strong>de</strong>t regelmäßig<br />

statt. Der Betreuungsverein wird<br />

von <strong>de</strong>n Gerichten sehr geschätzt.<br />

Ein zweiter Aufgabenschwerpunkt<br />

<strong>de</strong>s Betreuungsvereins ist<br />

die Gewinnung und fachliche Begleitung<br />

von ehrenamtlichen Betreuern.<br />

Im Jahr 2007 konnte die<br />

Zahl von 65 auf 76 gesteigert wer<strong>de</strong>n.<br />

Auf verschie<strong>de</strong>nen Veranstaltungen,<br />

die durchgeführt wur<strong>de</strong>n,<br />

kam es zu Kontakten mit Angehörigen,<br />

die ein Familienmitglied betreuten<br />

und sich Anleitung wünschten,<br />

die wir übernehmen konnten.<br />

Aber auch nicht persönlich betroffene<br />

Bürger <strong>de</strong>r Stadt erklärten<br />

sich bereit, nach einer gewissen<br />

Zeit <strong>de</strong>r Beratung, aus persönlichem<br />

Engagement eine Betreuung<br />

zu übernehmen.<br />

Diesen Weg gilt es auch zukünftig<br />

weiter zu verfolgen.<br />

Reha-Ambulanz<br />

Ambulante medizinische Rehabilitation<br />

ist seit 1999 fester<br />

Bestandteil <strong>de</strong>s psychiatrischen<br />

Versorgungssystems im Rhein-<br />

Kreis Neuss. Bis 2007 war die<br />

ambulante medizinische Rehabilitationsmaßnahme<br />

für Menschen<br />

mit einer psychischen Erkrankung<br />

bun<strong>de</strong>sweit einzigartig. Seit kurzem<br />

gibt es nach <strong>de</strong>m Neusser<br />

Vorbild Reha-Ambulanzen auch in<br />

Bonn und Köln.<br />

Dass sich das Konzept <strong>de</strong>r ambulanten<br />

Rehabilitation für psychisch<br />

erkrankte Menschen erst<br />

jetzt verbreitet, verwun<strong>de</strong>rt umso<br />

mehr, als dass ambulante Rehabilitationseinrichtungen<br />

in an<strong>de</strong>ren<br />

medizinischen Bereichen heute<br />

in fast je<strong>de</strong>r Fachrichtung zu fi n<strong>de</strong>n<br />

sind. Sie erbringen nach <strong>de</strong>m<br />

9. Sozialgesetzbuch Leistungen,<br />

die zum einen <strong>de</strong>n Einzelnen zur<br />

Gesundung verhelfen, aber auch<br />

ganz <strong>de</strong>utlich <strong>de</strong>n Bezug von Sozialleistungen<br />

reduzieren bzw. verhin<strong>de</strong>rn<br />

sollen. So heißt es im IX.<br />

Sozialgesetzbuch, dass im Rahmen<br />

<strong>de</strong>r medizinische Rehabilitation<br />

Leistungen, erbracht wer<strong>de</strong>n,<br />

„um Behin<strong>de</strong>rungen einschließlich<br />

chronischer Krankheiten abzuwen<strong>de</strong>n,<br />

zu beseitigen, zu min<strong>de</strong>rn,<br />

auszugleichen, eine Verschlimmerung<br />

zu verhüten o<strong>de</strong>r Einschränkungen<br />

<strong>de</strong>r Erwerbsfähigkeit und<br />

Pfl egebedürftigkeit zu vermei<strong>de</strong>n,<br />

zu überwin<strong>de</strong>n, zu min<strong>de</strong>rn, eine<br />

Verschlimmerung zu verhüten sowie<br />

<strong>de</strong>n vorzeitigen Bezug von laufen<strong>de</strong>n<br />

Sozialleistungen zu vermei<strong>de</strong>n<br />

o<strong>de</strong>r laufen<strong>de</strong> Sozialleistungen<br />

min<strong>de</strong>rn.“<br />

Die Reha-Ambulanz konnte<br />

durch ihr Konzept diesem Anspruch<br />

gerecht wer<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>m sie mit 28<br />

Personen in einem in <strong>de</strong>r Regel<br />

26-wöchigem Rehabilitationsverlauf<br />

eine realistische Zukunftspers-<br />

Psychiatrische Hilfen 32 33 Psychiatrische Hilfen<br />

pektive entwickelte. Zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Maßnahme stan<strong>de</strong>n elf Personen<br />

<strong>de</strong>m allgemeinen Arbeitsmarkt wie<strong>de</strong>r<br />

zur Verfügung o<strong>de</strong>r konnten an<br />

ihren Arbeitsplatz zurückkehren.<br />

Zwei Personen wur<strong>de</strong> eine berufl iche<br />

Rehabilitationsmaßnahme vor<br />

<strong>de</strong>m Wie<strong>de</strong>reinstieg in das Berufsleben<br />

empfohlen, bei drei Personen<br />

war eine langfristige berufl iche<br />

Rehabilitationsmaßnahme in Form<br />

<strong>de</strong>r Werkstatt für Menschen mit Behin<strong>de</strong>rungen<br />

notwendig und zehn<br />

Personen beantragten eine Rente<br />

o<strong>de</strong>r Grundsicherung für langfristig<br />

nicht erwerbsfähige Menschen.<br />

Eine Person brach die Rehabilitationsmaßnahme<br />

ab.<br />

Gab es im Jahr 2006 monatlich<br />

etwa sechs Interessenten, die ein<br />

Informationsgespräch in <strong>de</strong>r Reha-<br />

Ambulanz in Anspruch nahmen,<br />

sind es im Jahr 2007 zehn Interessenten<br />

pro Monat gewesen. Diesem<br />

steigen<strong>de</strong>n Bedarf konnte die<br />

Reha-Ambulanz mit einer Stellenerweiterung<br />

und einer räumlichen<br />

Ausweitung nachkommen.<br />

Die <strong>de</strong>utlich gestiegen Nachfrage<br />

zeigt an, dass das Konzept<br />

einer ambulanten Rehabilitationsmaßnahme<br />

für psychisch erkrankte<br />

Menschen gera<strong>de</strong> vor<br />

<strong>de</strong>m Hintergrund aktueller gesundheitspolitischer<br />

Entscheidungen<br />

und Entwicklungen (z.B. verkürzte<br />

Krankenhausbehandlung) in<br />

<strong>de</strong>r jüngsten Vergangenheit mehr<br />

<strong>de</strong>nn je zu einer bedarfs<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>n<br />

Versorgungsstruktur gehören<br />

muss. Sie fängt dort an, wo die Behandlung<br />

durch die Klinik und <strong>de</strong>m<br />

Facharzt aufhört und en<strong>de</strong>t in <strong>de</strong>r<br />

Entwicklung einer realistischen Zukunftsperspektive,<br />

die sich im Vergleich<br />

zur berufl ichen Rehabilitationsmaßnahme<br />

nicht allein auf die<br />

Wie<strong>de</strong>reinglie<strong>de</strong>rung auf <strong>de</strong>n Arbeitsmarkt<br />

bezieht. Zentrale Ziele<br />

für <strong>de</strong>n Rehabilitationsprozess sind<br />

die Entwicklung einer realistischen<br />

Zukunftsperspektive. Dabei gilt es,<br />

Überfor<strong>de</strong>rungen durch unangemessene<br />

Einschätzung <strong>de</strong>r eigenen<br />

Leistung zu vermei<strong>de</strong>n, was<br />

zu weiteren Krankheitsphasen und<br />

Klinikaufenthalten führen kann. In<br />

diesem Prozess <strong>de</strong>r Auseinan<strong>de</strong>rsetzung<br />

mit <strong>de</strong>n persönlichen Möglichkeiten<br />

und Grenzen, geht es für<br />

die Rehabilitan<strong>de</strong>n auch darum,<br />

eine Perspektive zu entwickeln, die<br />

ihnen ein Gefühl von sinnstiften<strong>de</strong>r<br />

Lebensqualität gibt – gegebenenfalls<br />

auch ohne einer Beschäftigung<br />

auf <strong>de</strong>m allgemeinen Arbeits-<br />

Ambulante<br />

medizinische<br />

Rehabilitation<br />

Berghäuschensweg<br />

30, 41464 Neuss<br />

Tel. 02131 / 22 38 04<br />

Ansprechpartner:<br />

Dirk Heisen<br />

markt nachgehen zu können.<br />

Die Reha-Ambulanz hat sich<br />

zum Ziel gesetzt, das komplexe<br />

Konzept <strong>de</strong>r ambulanten medizinischen<br />

Rehabilitation und <strong>de</strong>ssen<br />

differenzierten Zielsetzungen<br />

noch mehr in die Öffentlichkeit zu<br />

tragen, um möglichst vielen Betroffenen<br />

<strong>de</strong>n Zugang zu dieser Maßnahme<br />

zu ermöglichen. So wird die<br />

Reha-Ambulanz <strong>de</strong>s Diakonischen<br />

Werkes Neuss verstärkt Informationsarbeit<br />

in <strong>de</strong>n Praxen <strong>de</strong>r nie<strong>de</strong>rgelassenen<br />

Ärzte leisten und durch<br />

eine angestrebte Mitgliedschaft in<br />

einer Bun<strong>de</strong>sarbeitsgemeinschaft<br />

von Rehabilitationseinrichtungen<br />

dieses Konzept als Beispiel für eine<br />

bedarfsgerechte und notwendige<br />

Maßnahme <strong>de</strong>r Psychiatrischen<br />

Versorgungsstruktur einer Region<br />

vertreten. Dirk Heisen


Das Wichern-Haus<br />

Individualisierung <strong>de</strong>r Hilfen und ihre Kehrseiten<br />

Nach akuter psychiatrischer Erkrankung<br />

und Behandlung in einem<br />

Fachkrankenhaus stellt sich für<br />

viele Betroffene die Frage: Und wie<br />

weiter? Konfrontiert mit guten Ratschlägen<br />

durch Ärzte, Therapeuten<br />

und Sozialarbeiter, begleitet durch<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen und Unsicherheiten<br />

<strong>de</strong>r Angehörigen beginnt <strong>de</strong>r Weg<br />

durch Antragsverfahren <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nenSozialversicherungsträger.<br />

Hat sich ein Betroffener z.<br />

B. für die Rehabilitationsmaßnahme<br />

im Wichern-Haus entschie<strong>de</strong>n,<br />

muss er sich mit einem Papierberg<br />

an Antragsunterlagen auseinan-<br />

Wichern-Haus<br />

Plankstraße 1,<br />

41462 Neuss<br />

Tel. 02131 / 56 68 31<br />

Ansprechpartner:<br />

Stefan Schwandner<br />

<strong>de</strong>rsetzen (Antrag an die Rentenversicherung<br />

10 Seiten, Antrag an<br />

<strong>de</strong>n Landschaftsverband Rheinland<br />

11 Seiten) und notwendige<br />

Arztberichte von Vorbehandlern<br />

und Krankenhäusern beibringen,<br />

um die gewünschte Leistung zunächst<br />

einmal zu beantragen. Hat<br />

er Glück, erhält er noch Unterstützung<br />

durch <strong>de</strong>n Sozialdienst eines<br />

Krankenhauses. Aufgrund <strong>de</strong>utlich<br />

kürzerer Behandlungszeiten in <strong>de</strong>n<br />

Krankenhäusern wird dieser Dienst<br />

ihn aber nicht abschließend begleiten<br />

können. Somit steht er zunächst<br />

alleine vor <strong>de</strong>m bürokratischen<br />

Dschungel. Eigenverantwortung ist<br />

gefor<strong>de</strong>rt. Hier sind die Kehrseiten<br />

<strong>de</strong>r individuellen Hilfen: Betroffene<br />

verlieren ohne Unterstützung <strong>de</strong>n<br />

Überblick und erhalten notwendige<br />

Maßnahmen nicht, weil sie diese<br />

nicht beantragen können. Dies ist<br />

häufi g die Situation, wie sie sich für<br />

37 Menschen darstellte, die 2007<br />

Interesse für das Wichern-Haus bekun<strong>de</strong>ten.<br />

Hier setzt unsere Arbeit,<br />

schon vor einer Kostenzusage, an:<br />

die Menschen dort abzuholen, wo<br />

sie Unterstützung brauchen. Oftmals<br />

sind Interessenten aufgrund<br />

psychischer Beeinträchtigungen<br />

nicht in <strong>de</strong>r Lage, sich solch komplexen<br />

Antragsverfahren zu stellen<br />

und benötigen Hilfe. Sie müssen<br />

gegenüber frem<strong>de</strong>n Menschen ein<br />

eher <strong>de</strong>fi zitorientiertes Verfahren<br />

durchlaufen, schil<strong>de</strong>rn, was sie<br />

alles nicht können. Mit Feingefühl<br />

gehen die Mitarbeiter <strong>de</strong>s Wichern-<br />

Hauses auf die neuen Bewohner<br />

ein und versuchen Mut zu machen<br />

und nicht Resignation auszulösen.<br />

Im Jahr 2007 entschie<strong>de</strong>n sich von<br />

<strong>de</strong>n 37 Interessenten 31 zu einem<br />

5tägigen Probewohnen und wur<strong>de</strong>n<br />

letztendlich 12 zur Rehabilitation<br />

im Wichern-Haus aufgenommen.<br />

10 Rehabilitan<strong>de</strong>n schlossen 2007<br />

die Maßnahme im Wichern-Haus<br />

ab und sahen sich wie<strong>de</strong>r einer<br />

Papierfl ut bei <strong>de</strong>n Anträgen für<br />

weiterführen<strong>de</strong> Unterstützung gegenüber.<br />

Ähnlich wie zu Beginn <strong>de</strong>r<br />

Rehabilitationsmaßnahme, diesmal<br />

aber mit einem Mehr an Wissen<br />

um ihre Erkrankung, an Selbstvertrauen<br />

und Perspektive. Gemeinsam<br />

mit ihrem Bezugstherapeuten<br />

organisierten sie anschließen<strong>de</strong><br />

Hilfestellungen: 6 Rehabilitan<strong>de</strong>n<br />

bezogen eine eigene Wohnung,<br />

einer entschied sich für eine stationäre<br />

Wohnform, 3 Rehabilitan<strong>de</strong>n<br />

beantragten Ambulant Betreutes<br />

Wohnen, 3 Rehabilitan<strong>de</strong>n beantragten<br />

eine berufl iche Rehabilitationsmaßnahme,<br />

einer been<strong>de</strong>te<br />

ausbildungsfähig die Maßnahme,<br />

2 Rehabilitan<strong>de</strong>n mel<strong>de</strong>ten sich arbeitslos<br />

und beantragten Leistungen<br />

über die Arge. 3 Rehabilitan<strong>de</strong>n<br />

been<strong>de</strong>ten die Rehabilitation<br />

wegen Überfor<strong>de</strong>rung.<br />

Gemeinsam ist ihnen allen: im<br />

Rahmen <strong>de</strong>r Rehabilitationsmaßnahme<br />

wur<strong>de</strong>n sie mit <strong>de</strong>m psychiatrischen<br />

Hilfesystem in <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong><br />

vertraut gemacht, damit sie<br />

entsprechend ihres persönlichen<br />

Hilfebedarfs die Unterstützung<br />

abrufen können, die zur Stabilisierung<br />

und persönlichen Weiterentwicklung<br />

beiträgt.<br />

Stefan Schwandner<br />

• Rehabilitations- und Übergangseinrichtung<br />

für Menschen mit<br />

einer psychischen Erkrankung<br />

mit und ohne Suchtmittelproblematik<br />

• Zielsetzung: Beseitigung und<br />

Ausgleich <strong>de</strong>r Beeinträchtigungen<br />

bei <strong>de</strong>r Teilhabe am Gemeinschafts-<br />

und Arbeitsleben,<br />

eine eigene Wohnung, Wie<strong>de</strong>rerlangung<br />

<strong>de</strong>r Erwerbsfähigkeit.<br />

• Dauer: für die Rehabilitation stehen<br />

bis zu 24 Monate zur Verfügung<br />

• Platzzahl: 22 Menschen<br />

Psychische Erkrankungen gehen<br />

in vielen Verläufen einher mit<br />

einer großen Verunsicherung <strong>de</strong>s<br />

Betroffenen. Gewohnte Bezüge,<br />

vertraute Tagesabläufe gehen verloren,<br />

Ängste und Unsicherheiten<br />

nehmen dadurch noch weiter zu.<br />

Rückzug und Inaktivität sind die<br />

Folgen.<br />

Die Ergotherapie <strong>de</strong>s Fachbereiches<br />

Psychiatrie ist für viele Betroffene<br />

nach <strong>de</strong>r Krankenhausbehandlung<br />

<strong>de</strong>r Bereich, in <strong>de</strong>m sie<br />

wie<strong>de</strong>r Vertrauen fassen in einen<br />

gewohnten Tagesablauf, in <strong>de</strong>m<br />

sie wie<strong>de</strong>r kleine Erfolgserlebnisse<br />

erfahren und Selbstvertrauen<br />

erhalten und sich gegenüber ersten<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen behaupten. Sie<br />

Psychiatrische Hilfen 34<br />

35 Psychiatrische Hilfen<br />

Die Ergotherapie <strong>de</strong>s Fachbereiches Psychiatrie<br />

• Leistungen: Ergotherapie einzeln<br />

und in <strong>de</strong>r Gruppe mit Arbeitsdiagnostik,<br />

in <strong>de</strong>n Bereichen:<br />

Industriemontage, Papierwerkstatt,<br />

Büro, Schreinerei,<br />

Hauswirtschaft, in Kooperation<br />

mit NOAH externe Betriebspraktika<br />

zur Belastungserprobung<br />

• Zielsetzung: Allgemeine Handlungsfähigkeit<br />

stärken, Wie<strong>de</strong>rerlangung<br />

und Aufrechterhaltung<br />

einer Tagesstruktur, Wie<strong>de</strong>rherstellung<br />

<strong>de</strong>r Erwerbsfähigkeit,<br />

Wie<strong>de</strong>raufnahme <strong>de</strong>r<br />

Berufstätigkeit, Vorbereitung auf<br />

Maßnahmen zur Teilhabe am<br />

Arbeitsleben<br />

• Dauer: im Rahmen <strong>de</strong>r Rehabilitationsmaßnahmen<br />

im Wichern-<br />

Haus und in <strong>de</strong>r Reha-Ambulanz,<br />

im Rahmen <strong>de</strong>s Wohnverbun<strong>de</strong>s<br />

Bo<strong>de</strong>lschwingh-Haus<br />

· Platzzahl: 30 Menschen<br />

ent<strong>de</strong>cken Fähigkeiten und Neigungen<br />

wie<strong>de</strong>r und beginnen mit<br />

<strong>de</strong>r Planung ihrer berufl ichen Zukunft<br />

o<strong>de</strong>r Beschäftigungssituation.<br />

Unterstützt durch arbeitsdiagnostische<br />

Verfahren, können Erfahrungen<br />

in handwerklichen Bereichen<br />

ebenso gesammelt wer<strong>de</strong>n wie im<br />

Bürobereich o<strong>de</strong>r in betrieblichen<br />

Praktika zur Belastungserprobung.<br />

In <strong>de</strong>r Ergotherapie bieten die<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

<strong>de</strong>n Rehabilitan<strong>de</strong>n einerseits ein<br />

stabiles Umfeld und, wenn nötig,<br />

gewohnte Arbeiten. An<strong>de</strong>rerseits<br />

wer<strong>de</strong>n individuelle Angebote<br />

entsprechend <strong>de</strong>n Neigungen gemacht<br />

und auch neue Projekte ins<br />

Leben gerufen.<br />

So 2007 <strong>de</strong>r Bereich „Neue Medien“.<br />

Nach <strong>de</strong>r Vorlage unserer<br />

Konzeption wur<strong>de</strong>n Kollektenmit-<br />

teln <strong>de</strong>s Diakonischen Werkes<br />

Rheinland gewährt, mit <strong>de</strong>nen wir<br />

diesen Bereich ausstatten konnten:<br />

mit Computer, Digitalkamera und<br />

entsprechen<strong>de</strong>r Software. Ergebnis:<br />

ein selbst gestalteter Kalen<strong>de</strong>r<br />

mit Fotos und Texten, <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>n<br />

Rehabilitan<strong>de</strong>n mit dieser Technik<br />

grafi sch gestaltet und mit selbst<br />

verfassten verfassten Texten versehen wur<strong>de</strong>.<br />

Der Titel: „Unser Weg - Mitten im<br />

Leben – Mitten in Neuss“. Das Ziel:<br />

Der Betrachter und Leser sollte<br />

sich mit Themen vertraut machen,<br />

die die Rehabilitan<strong>de</strong>n beschäftigen<br />

und Verständnis wecken für<br />

<strong>de</strong>ren Situation. Die Rehabilitan<strong>de</strong>n<br />

sollten die Erfahrung machen,<br />

mit ihrer eigenen Thematik an die<br />

Öffentlichkeit zu gehen und darüber<br />

Vertrauen in das eigene Han-<br />

<strong>de</strong>ln zu gewinnen und das mit einer<br />

Technik, die schon fast zu <strong>de</strong>n<br />

grundlegen<strong>de</strong>n Kulturtechniken<br />

unserer Zeit gehören: die Arbeit mit<br />

Computer, Scanner, Digitalkamera<br />

und Drucker.<br />

Ein Projekt, das bei <strong>de</strong>n beteiligten<br />

Rehabilitan<strong>de</strong>n Anklang fand.<br />

Wichtig war ihnen zu vermitteln:<br />

„Wir erleben Höhen und Tiefen,<br />

müssen Rückschläge einstecken,<br />

freuen uns über Erfolgserlebnisse.<br />

Aber vor allem will <strong>de</strong>r Kalen<strong>de</strong>r eines<br />

aussagen: Es geht immer weiter<br />

im Leben.“<br />

Stefan Schwandner<br />

Ergotherapie<br />

Berghäuschensweg<br />

30, 41464 Neuss<br />

Tel. 02131 / 12 47 309<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Margarete Ottlik


Wohnverbund Bo<strong>de</strong>lschwingh-Haus<br />

Der Wohnverbund Bo<strong>de</strong>lschwingh-Haus<br />

bietet 28 psychisch<br />

kranken Frauen und Männern in<br />

zwei Wohnhäusern ein Zuhause.<br />

Das Weckhovener Wohnhaus (16<br />

Personen), das auf einen hohen<br />

Hilfebedarf auch <strong>de</strong>r älteren und<br />

älter wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Menschen eingerichtet<br />

ist, bietet einen höheren<br />

Versorgungscharakter und eine<br />

Rund-um-die Uhr- Betreuung.<br />

Die drei Wohngruppen in <strong>de</strong>r Körnerstraße<br />

(12 Personen), wer<strong>de</strong>n<br />

2008 fertig gestellt und sind konzeptionell<br />

auf einen an<strong>de</strong>ren Hilfebedarf<br />

<strong>de</strong>s Klientels ausgerichtet,<br />

<strong>de</strong>r Übergänge in ambulante Be-<br />

Wohnverbund Bo<strong>de</strong>lschwingh-Haus,<br />

Körnerstr. 63,<br />

41464 Neuss<br />

Tel. 02131 / 74 03 511<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Karin Eichenberg-Havers<br />

treuungsformen erleichtern soll,<br />

in<strong>de</strong>m die rehabilitativen Selbsthilfemechanismen<br />

<strong>de</strong>s Einzelnen gestärkt<br />

und geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />

Das Ambulant Betreute Wohnen,<br />

das seit 2005 auch direkt vom<br />

Wohnverbund angeboten wird,<br />

ermöglicht <strong>de</strong>n Bewohnern einen<br />

weichen Übergang in die eigene<br />

Wohnung und garantiert eine<br />

Kontinuität in <strong>de</strong>r Betreuung sowie<br />

Krisenintervention durch Fachmitarbeiter.<br />

Durch <strong>de</strong>n Auszug <strong>de</strong>r 16 Bewohner<br />

in das neue Wohnhaus<br />

nach Weckhoven verän<strong>de</strong>rt sich<br />

im Leben <strong>de</strong>r Bewohner bei<strong>de</strong>r<br />

Häuser recht viel. Dies hatte für<br />

<strong>de</strong>n Einzelnen positive, aber in <strong>de</strong>r<br />

Eingewöhnung durchaus auch mit<br />

beson<strong>de</strong>ren Schwierigkeiten verbun<strong>de</strong>ne<br />

Aspekte.<br />

Die Bewohner von Weckhoven<br />

waren glücklich, als sie in ihr neues<br />

Zuhause einziehen konnten. Nach<br />

langem Warten kam endlich die<br />

Zeit <strong>de</strong>s Einräumens und Einlebens<br />

in die neuen Räumlichkeiten. Die<br />

anfänglichen Schwierigkeiten sich<br />

zurechtzufi n<strong>de</strong>n konnten überwun<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n und nach einem Jahr<br />

können wir von einem gelungenen<br />

Umzug in ein neues Wohnviertel<br />

sprechen.<br />

Frau K. „ Anfangs war es für mich<br />

schwierig mich zurechtzufi n<strong>de</strong>n,<br />

aber mittlerweile habe ich mich<br />

eingelebt, die Gegend ist schön<br />

und es ist hier viel ruhiger als in <strong>de</strong>r<br />

Stadt. Dadurch, dass die Gruppen<br />

kleiner gewor<strong>de</strong>n sind und wir uns<br />

zu zweit ein Bad teilen, gibt es weniger<br />

Streit untereinan<strong>de</strong>r. Ein bisschen<br />

Sorge macht mir noch die<br />

dichte Bebauung <strong>de</strong>r Häuser. Wir<br />

können <strong>de</strong>n Nachbarn von Balkon<br />

zu Balkon fast die Hand geben,<br />

hoffentlich verstehen wir uns gut.“<br />

An<strong>de</strong>rs erleben die Bewohner<br />

auf <strong>de</strong>r Körnerstraße ihre verän<strong>de</strong>rte<br />

Wohnsituation. Das große Haus,<br />

ehemals lebten 28 Bewohner unter<br />

<strong>de</strong>m Dach, wur<strong>de</strong> jetzt nur noch<br />

von 12 Bewohner bewohnt. Die<br />

linke Hälfte <strong>de</strong>s Hauses wur<strong>de</strong><br />

frei gemacht für <strong>de</strong>n ersten Bauabschnitt.<br />

Das be<strong>de</strong>utete für viele<br />

Bewohner ein Umzug innerhalb<br />

<strong>de</strong>s Hauses. Die Etagenküchen<br />

wur<strong>de</strong>n stillgelegt und das Zusammenleben<br />

fand im Erdgeschoss in<br />

<strong>de</strong>r Küche, im Speiseraum und im<br />

Gruppenraum statt. Auf <strong>de</strong>n Wohnetagen,<br />

getrennt nach Frauen<br />

und Männern, befi n<strong>de</strong>n sich die<br />

Zimmer <strong>de</strong>r einzelnen Bewohner.<br />

Frau Sch. „ Zur Zeit leben wir hier<br />

ganz gemütlich obwohl mir vor <strong>de</strong>m<br />

Baulärm graut. Wenn doch erst mal<br />

alles fertig wäre und wir in unsere<br />

neuen Wohnungen eingezogen<br />

wären. Ich freue mich auf mein<br />

eigenes Telefon, die schönen Bä<strong>de</strong>r<br />

und die neuen Küchen. Dann<br />

macht das kochen und backen wie<strong>de</strong>r<br />

Spaß.“<br />

Neben <strong>de</strong>n beschriebenen Verän<strong>de</strong>rungen<br />

war es ein Anliegen<br />

<strong>de</strong>r Mitarbeiter in diesem Jahr viele<br />

„Highlights“ zu setzen, damit die<br />

Bewohner bei<strong>de</strong>r Häuser Spaß<br />

miteinan<strong>de</strong>r erleben. So besuchten<br />

wir gemeinsam eine Vorstellung<br />

von „HOLLIDAY ON ICE“, führen<br />

in das „Phantasialand“, feierten<br />

„Grill- und Einweihungsfeste“ mit<br />

Gästen und Nachbarn, fuhren zum<br />

„ Kirchentag nach Köln“, zum „Tag<br />

<strong>de</strong>r Begegnung nach Xanten“, besuchten<br />

<strong>de</strong>n „Stadt- und Diakoniegottesdienst“<br />

und erholten uns auf<br />

einer Freizeit in Ahrweiler.<br />

Karin Eichenberg-Havers<br />

Psychiatrische Hilfen<br />

36 37<br />

Leben im Alter


Überblick über ambulante und stationäre Hilfen im Alter<br />

Eine <strong>de</strong>r schwierigsten Entscheidungen<br />

für viele Menschen und<br />

Familien ist die Frage: Was tun,<br />

wenn man sich im Alter nicht mehr<br />

selbst helfen kann? Was tun, wenn<br />

die Eltern pflegebedürftig sind?<br />

Wie fin<strong>de</strong> ich die optimale pflegerische<br />

Betreuung o<strong>de</strong>r wo fin<strong>de</strong> ich<br />

ein geeignetes Heim. Da das Thema<br />

häufig herausgezögert wird,<br />

meistens solange es eben geht,<br />

müssen oft Hilfestellungen schnell<br />

erfolgen.<br />

Dies führt dazu, dass unter Zeitdruck<br />

Entscheidungen getroffen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Diakonischen Werke in<br />

Neuss und im Rhein-Kreis Neuss<br />

verfügen über die entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Versorgungsketten, um fast immer<br />

individuelle und schnelle Lösungen<br />

zu fin<strong>de</strong>n.<br />

Für kurzfristig notwendige Informationen<br />

halten die bei<strong>de</strong>n Diakonischen<br />

Werke gemeinsam mit<br />

<strong>de</strong>m Rhein-Kreis Neuss und <strong>de</strong>n<br />

an<strong>de</strong>ren Wohlfahrtsverbän<strong>de</strong>n eine<br />

Beratungshotline vor. Damit haben<br />

Senioren und <strong>de</strong>ren Angehörige<br />

qualifizierte Ansprechpartner rund<br />

um das Thema Alter - von Gesundheitsfragen<br />

über Pflegeleistungen<br />

und Wohnraumberatung bis zu<br />

Senioreneinrichtungen, sozialen<br />

Netzwerken o<strong>de</strong>r Spezial-Dienstleistungen<br />

für Senioren.<br />

Die Hotline ist montags bis freitags<br />

von 9 bis 16 Uhr unter <strong>de</strong>r Rufnummer<br />

01805-555210 erreichbar.<br />

In <strong>de</strong>n vergangenen Jahren<br />

haben bei<strong>de</strong> Diakonische Werke<br />

große Anstrengungen unternommen,<br />

um das diakonische Versorgungsnetz<br />

zu optimieren. Hierzu<br />

zählen neben <strong>de</strong>r Beratungsarbeit,<br />

Kurzzeitpflegeplätze, Tagespflege,<br />

ambulante pflegerische Versorgung<br />

zu Hause, stationäre Dauerpflegeplätze<br />

für alle Pflegestufen,<br />

Sterbebegleitung, ServiceWohnen,<br />

Seniorenwohngemeinschaft,<br />

Pflegewohngruppen, spezielle<br />

Versorgung von Demenzkranken<br />

sowie stationäre Dauerpflegeplätze<br />

für alle Pflegestufen. In Neuss<br />

konzipierte das Diakonische Werk<br />

mit <strong>de</strong>m Neusser Bauverein an<br />

„<strong>de</strong>r Furth“ mo<strong>de</strong>llhafte Pflegewohngruppen,<br />

Pflegegruppen für<br />

Demente sowie ein Mehrgenerationenhaus.<br />

Das Diakonische Werk<br />

im Rhein-Kreis Neuss hat von <strong>de</strong>r<br />

Evangelischen Kirchengemein<strong>de</strong><br />

Dormagen ein leerstehen<strong>de</strong>s Gemein<strong>de</strong>zentrum<br />

übernommen und<br />

nach <strong>de</strong>m Rückbau mit <strong>de</strong>r Erstellung<br />

eines Seniorenzentrums mit<br />

Dauerpflegeplätzen in kleingliedrigen<br />

Wohngruppen, Kurzzeitpflege<br />

und einer ambulanten Diakonie-<br />

Pflegestation begonnen.<br />

Zukünftig wird es auch darum gehen,<br />

<strong>de</strong>n Bekanntheitsgrad <strong>de</strong>r diakonischen<br />

Angebote zu steigern,<br />

die Absicherung und <strong>de</strong>n Ausbau<br />

von Qualitätsmanagement und<br />

Qualitätssicherung und die Erweiterung<br />

von ambulanten Angeboten<br />

für <strong>de</strong>mente Pflegekun<strong>de</strong>n und<br />

<strong>de</strong>ren Angehörige durchzuführen,<br />

Palliativ-Care-Konzepte in die Arbeit<br />

<strong>de</strong>r Einrichtungen zu integrieren<br />

und eine noch engere Einbindung<br />

und Vernetzung <strong>de</strong>r örtlichen<br />

evangelischen Kirchengemein<strong>de</strong>n<br />

in die Arbeit zu erreichen.<br />

Die Ausrichtung <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Diakonischen<br />

Werke beruht weiterhin<br />

im Bereich <strong>de</strong>r pflegerischen Hilfen<br />

auf <strong>de</strong>r Strategie <strong>de</strong>r Differenzierung.<br />

Die Betreuten/ Pflegekun<strong>de</strong>n<br />

erhalten einen Mehrwert zum gleichen<br />

Preis gegenüber <strong>de</strong>n Wettbewerbern<br />

über engagiertes und<br />

qualifiziertes Personal, flexibles<br />

Eingehen auf Pflegekun<strong>de</strong>nwünsche<br />

sowie optimale interne Arbeitsabläufe.<br />

Bernd Gellrich<br />

Leben im Alter<br />

Die Beratungsstellen wer<strong>de</strong>n,<br />

entsprechend <strong>de</strong>r <strong>de</strong>mographischen<br />

Entwicklung im Rhein-Kreis<br />

Neuss, zunehmend in Anspruch<br />

genommen. Für die bei<strong>de</strong>n Diakonischen<br />

Werke sind drei Beraterinnen<br />

in Neuss, Dormagen, Jüchen<br />

und Korschenbroich tätig. Die vorgehaltenen<br />

Beratungsangebote<br />

reichen von Hilfen zu Antragstellungen<br />

über Lebensplanung und<br />

Vorsorge, bis zur pflegerischen<br />

Versorgung, Sicherung <strong>de</strong>r Haushaltsführung<br />

und Freizeitgestaltung.<br />

Das Thema Wohnen im Alter<br />

war und ist ein Beratungsschwerpunkt.<br />

Das Zauberwort heißt Betreutes<br />

Wohnen. Dahinter steht<br />

<strong>de</strong>r Wunsch, so lange wie möglich<br />

selbständig zu bleiben, bei Bedarf<br />

auf Kümmerer zurückgreifen zu<br />

können, und nur die Hilfe bezahlen<br />

zu müssen, aber auch haben zu<br />

können, die erfor<strong>de</strong>rlich erscheint.<br />

Die Angebote im Bereich <strong>de</strong>s Betreuten<br />

Wohnens sind im Rhein-<br />

Kreis Neuss noch gering. Deshalb<br />

sind insbeson<strong>de</strong>re Wohnprojekte<br />

wie die „Südliche Furth“ in Neuss<br />

und das Seniorenzentrum Markuskirche<br />

in Dormagen Horrem von<br />

großem Interesse und haben die<br />

darin involvierten Seniorenberaterinnen<br />

vor Ort außergewöhnlich<br />

in Anspruch genommen, siehe die<br />

Berichte <strong>de</strong>r Standorte.<br />

Mit <strong>de</strong>r Verän<strong>de</strong>rung in Wohn-<br />

38 39 Leben im Alter<br />

Beratung und Hilfen im Alter<br />

raum und Unterbringung stellte<br />

sich die Frage nach <strong>de</strong>r Finanzierung.<br />

So leisteten die Mitarbeiterinnen<br />

in <strong>de</strong>n Beratungsstellen Unterstützung<br />

bei Anträgen für Umzüge,<br />

ergänzen<strong>de</strong> Einrichtungsgegenstän<strong>de</strong><br />

und waren bei <strong>de</strong>r Gesamtorganisation<br />

von Umzügen<br />

behilflich. Die Auseinan<strong>de</strong>rsetzung<br />

mit <strong>de</strong>r Pflegeversicherung, <strong>de</strong>m<br />

Versorgungsamt, <strong>de</strong>m Sozialamt<br />

und <strong>de</strong>n Krankenkassen für diejenigen<br />

Klienten, die nicht über die<br />

existenzsichern<strong>de</strong>n Mittel verfügten<br />

– als ausreichend kann die<br />

Grundsicherung nicht betrachtet<br />

wer<strong>de</strong>n – gehörten zum täglichen<br />

Beratungsgeschäft, um <strong>de</strong>n alten<br />

Menschen ein würdiges Leben zu<br />

ermöglichen. Zuzahlungen im Gesundheitsbereich,<br />

Stärkungs- und<br />

Schmerzmittel, die alte Menschen<br />

für wichtig erachten, die Fußpflege,<br />

<strong>de</strong>r Besuch beim Friseur, im<br />

Kaffee o<strong>de</strong>r die Besichtigungsfahrt,<br />

sind ebenso lebenswichtig wie<br />

eine warme Mahlzeit, soll <strong>de</strong>r alte<br />

Mensch nicht in Isolation und Depression<br />

verfallen. Menschen, die<br />

ihr Leben lang gearbeitet haben<br />

und nicht mit unseren Vorstellungen<br />

von Altersvorsorge konfrontiert<br />

waren, ist es schwer zu vermitteln,<br />

dass ihre Altersvorsorge nicht ausreicht<br />

und die staatliche o<strong>de</strong>r auch<br />

die Versicherungsleistung nur <strong>de</strong>n<br />

tatsächlichen Bedarf ab<strong>de</strong>ckt.<br />

Hinzukamen Ängste und Verärgerungen<br />

von Kin<strong>de</strong>rn, die sich<br />

aufgefor<strong>de</strong>rt sahen, für ihre Eltern<br />

Unterhalt zu zahlen. Mangeln<strong>de</strong><br />

Bereitschaft und unzureichen<strong>de</strong>s<br />

Wissen über Berechnungen von<br />

Unterhaltsansprüchen führten zu<br />

Aufgeregtheiten, die es nicht immer<br />

leicht machten, objektiv und<br />

sachlich <strong>de</strong>n Ratsuchen<strong>de</strong>n Hilfen<br />

an die Hand zu geben. Es bleibt<br />

zu hoffen, dass die gegenwärtige<br />

Sicherung für die Altersvorsorge,<br />

diese Problemlagen in Zukunft gegenstandslos<br />

machen.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r eingeschränkten<br />

Möglichkeiten eines altersgerechten<br />

Wohnens, wur<strong>de</strong>n ambulante<br />

Hilfeleistungen, wie pflegerische<br />

Versorgung, hauswirtschaftliche<br />

Hilfen, Hausnotrufdienst, Begleit-<br />

und Beratungsservice sowie ein<br />

Netz ehrenamtlich o<strong>de</strong>r geringfügig<br />

honorierter Kräfte, die sich um<br />

die soziale Begleitung <strong>de</strong>r Klienten<br />

kümmern, verstärkt nachgefragt<br />

und vermittelt. Diesen Bereich, <strong>de</strong>r<br />

zum eigentlichen Kerngeschäft <strong>de</strong>r<br />

Beratung über Hilfen im Alter gehört,<br />

gilt es in Zukunft noch auszubauen<br />

und zu stärken,.<br />

Die Mitarbeiterinnen sind in einer<br />

Konferenz <strong>de</strong>r Seniorenberater im<br />

Rhein- Kreis Neuss mit <strong>de</strong>n Kollegen<br />

aus <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Wohlfahrtsverbän<strong>de</strong>n<br />

vernetzt. Im Rahmen<br />

dieser Zusammenarbeit konnte<br />

2007 ein Qualitätshandbuch mit<br />

gemeinsamen verbindlichen Standards<br />

fertig gestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Dagmar Drossart


Seniorenberatungsstelle in Dormagen<br />

In Dormagen Horrem ist die Beratungsstelle<br />

in einen Stadtteil gerückt,<br />

in <strong>de</strong>m sich in rasanter Weise<br />

<strong>de</strong>r Demographische Wan<strong>de</strong>l<br />

hin zur einer an Senioren <strong>de</strong>utlich<br />

überrepräsentierten Bevölkerungsgruppe<br />

vollzieht.<br />

Die Überalterung führt zur Vereinsamung<br />

von Menschen, und<br />

die Anpassung an die durch Zuzug<br />

in Horrem kulturell an<strong>de</strong>rs leben<strong>de</strong><br />

ausländische Nachbarschaft<br />

ist nicht möglich. Ein <strong>de</strong>utlicher<br />

Seniorenberatungsstelle<br />

Dormagen<br />

Knechtste<strong>de</strong>ner Str. 20,<br />

41520 Dormagen<br />

Tel. 02133 / 53 92 21<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Dagmar Drossart<br />

Schwerpunkt waren die Themen<br />

Betreutes Wohnen mit 76 und Leben<br />

in einer Pfl egeeinrichtung mit<br />

90 Beratungen. Als Anlaufstelle<br />

für das neue Seniorenzentrum<br />

Markuskirche, betreute die Seniorenberaterin<br />

107 interessierte<br />

Menschen. Insgesamt wur<strong>de</strong>n 229<br />

Personen, davon 156 Frauen, über<br />

<strong>de</strong>n Statistikbogen für Erstkontakte<br />

in <strong>de</strong>r Beratungsstelle erfasst.<br />

Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung<br />

sind über die Beratung hinaus<br />

ein wichtiger Tätigkeitsbereich. Als<br />

Beitrag zum Arbeitskreis <strong>de</strong>s Seniorenbeauftragten<br />

<strong>de</strong>r Stadt Dormagen<br />

wur<strong>de</strong>n Informationen und Inhalte<br />

für <strong>de</strong>n neuen Wegweiser für<br />

Senioren recherchiert und zusammengestellt.<br />

Die Veröffentlichung<br />

ist in 2008 vorgesehen. Weitere<br />

Planungen <strong>de</strong>s Arbeitskreises be-<br />

Seniorenberatung Jüchen/Korschenbroich<br />

Das Diakonische Werk bietet in<br />

Jüchen und Korschenbroich soziale<br />

Beratung unter beson<strong>de</strong>rer Berücksichtigung<br />

von Senioren und<br />

<strong>de</strong>ren Angehörigen. Die Arbeit ist<br />

auf die Erhaltung <strong>de</strong>r Selbständigkeit<br />

<strong>de</strong>s älteren Menschen ausgerichtet.<br />

Sie soll dazu dienen, diesen<br />

Personenkreis in seinem Lebenswillen<br />

zu stärken und drohen<strong>de</strong>r<br />

Vereinsamung entgegenzuwirken.<br />

Ziel <strong>de</strong>r Beratung und Begleitung<br />

ist es, psychosoziale und wirtschaftliche<br />

Probleme zu erkennen,<br />

gemeinsame Problemlösungen zu<br />

Seniorenberatungsstelle<br />

Jüchen/Korschenbroich<br />

Kirchhofweg 2,<br />

41363 Jüchen<br />

Tel. 02165 / 87 21 49<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Roswitha Rieger<br />

fi n<strong>de</strong>n und erfor<strong>de</strong>rliche Hilfen einzuleiten.<br />

Die Beratungsarbeit war<br />

äußerst effektiv, was die Ergebnisse<br />

betrifft. Das Ziel <strong>de</strong>r Erhaltung<br />

<strong>de</strong>r Selbstständigkeit kann allerdings<br />

nur erreicht wer<strong>de</strong>n, wenn<br />

unsere Kun<strong>de</strong>n das gleiche Ziel<br />

haben. Die Konsequenz kann dann<br />

statt <strong>de</strong>m Verbleib in <strong>de</strong>r eigenen<br />

altengerechten Wohnung <strong>de</strong>r Einzug<br />

in ein Altenpfl egeheim sein.<br />

Die Richtung <strong>de</strong>r Beratung sollte<br />

sich dann än<strong>de</strong>rn und <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n<br />

darin unterstützen, sich von <strong>de</strong>m<br />

eigenen Heim zu verabschie<strong>de</strong>n<br />

und <strong>de</strong>n Blick auf die letzte Bleibe,<br />

das Heim zu richten.<br />

Bei <strong>de</strong>r diesjährigen Statistik<br />

wird <strong>de</strong>utlich, dass die meisten<br />

Nennungen sich dieses Jahr unter<br />

„Psychosoziale Beratung <strong>de</strong>r Angehörigen“<br />

und unter „Ambulante<br />

Pfl egedienste“ fi n<strong>de</strong>n. Bei letzterem<br />

kann es sich um eine einfache<br />

zogen sich auf <strong>de</strong>n Ersten Dormagener<br />

Seniorentag, <strong>de</strong>r am 2. Juni<br />

stattfand. Zu <strong>de</strong>n Internationalen<br />

Frauenaktionstagen referierte die<br />

Mitarbeiterin über die Altersentwicklung<br />

in Dormagen und zum<br />

Thema Vereinsamung. Neben <strong>de</strong>r<br />

Mitgestaltung von Gottesdiensten,<br />

wur<strong>de</strong> die Beratungsarbeit bei <strong>de</strong>m<br />

Sommerfest <strong>de</strong>s Integrationsrates,<br />

<strong>de</strong>m Horremer Markt und <strong>de</strong>m Gemein<strong>de</strong>fest<br />

in <strong>de</strong>r Christuskirche<br />

präsentiert. Seit 16 Jahren ist das<br />

Diakonische Werk Mitveranstalter<br />

<strong>de</strong>r am 24. Dezember stattfi n<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Weihnachtsfeier für Alleinleben<strong>de</strong><br />

Menschen. Erstmals wur<strong>de</strong><br />

ein Tag <strong>de</strong>r Offenen Tür organisiert,<br />

an <strong>de</strong>m die Beratungsangebote <strong>de</strong>s<br />

Diakonischen Werkes im Schümmer<br />

Hof in Horrem einer breiten Öffentlichkeit<br />

vorgestellt wur<strong>de</strong>n.<br />

Weitervermittlung han<strong>de</strong>ln o<strong>de</strong>r<br />

um eine Information über diesen,<br />

eventuell in Verbindung mit <strong>de</strong>r Beantragung<br />

einer Pfl egestufe. Über<br />

<strong>de</strong>n Statistikbogen für Erstkontakte<br />

wur<strong>de</strong>n 79 Personen erfasst.<br />

Daraus entwickelten sich 381 Folgekontakte<br />

(196 Hausbesuche,<br />

142 Besuche in <strong>de</strong>r Beratungsstelle<br />

und 43 an<strong>de</strong>re Kontakte).<br />

Die Beratung von Angehörigen ist<br />

durch die Hotline gestiegen. Dabei<br />

han<strong>de</strong>lt es sich entwe<strong>de</strong>r um<br />

kurze konkrete Anfragen z. B. die<br />

nächstgelegene Tagespfl ege für<br />

ein Elternteil o<strong>de</strong>r um ausführliche<br />

Gespräche über Themen wie z.B.<br />

<strong>de</strong>menziell erkrankte Elternteile.<br />

Die dritthäufi gste Nennung bezieht<br />

sich auf Wohnraumberatung, ein<br />

Thema, das sehr häufi g gefragt war,<br />

<strong>de</strong>nn im Einzugsgebiet Jüchen/<br />

Korschenbroich gibt es nicht genügend<br />

Wohnformen für Senioren.<br />

2007 wur<strong>de</strong>n in 1896 Beratungskontakten<br />

ältere Menschen, ihre<br />

Angehörigen, aber auch Institutionen<br />

unterstützt und begleitet. 507<br />

Personen wandten sich erstmals<br />

an unsere Beratungsstelle, wobei<br />

das Thema „Wohnen im Alter“ mit<br />

31,9% das wichtigste Thema darstellte.<br />

(Die häufi gsten Beratungsinhalte<br />

siehe Statistik)<br />

84% <strong>de</strong>r neuen Ratsuchen<strong>de</strong>n<br />

kamen aus <strong>de</strong>r Stadt Neuss, 5%<br />

aus <strong>de</strong>m Rhein- Kreis und die rest-<br />

Leben im Alter 40 41 Leben im Alter<br />

Seniorenberatungsstelle in Neuss<br />

lichen 11% aus Städten außerhalb<br />

<strong>de</strong>s Kreises. Eine Anfrage erreichte<br />

uns aus <strong>de</strong>r Schweiz. Ein ehemaliger<br />

Neusser Bürger, inzwischen<br />

pfl egebedürftig gewor<strong>de</strong>n, äußerte<br />

<strong>de</strong>n Wunsch, noch einmal das<br />

Neusser Schützenfest erleben zu<br />

können. Mit <strong>de</strong>r Organisation von<br />

Transferhilfen von und zum Flughafen,<br />

Begleit- und Pfl egediensten<br />

gelang es, diesen Wunsch zu erfüllen.<br />

Der <strong>de</strong>r Beratungsstelle an-<br />

Seniorenwohngemeinschaft Melchersfeld<br />

2007 konnte die Seniorenwohngemeinschaft<br />

Melchersfeld auf sieben<br />

Jahre ihres Bestehens zurück<br />

blicken. In einem seniorengerecht<br />

umgebauten Einfamilienhaus leben<br />

vier Damen und Herren zusammen,<br />

dabei hat je<strong>de</strong>r seine<br />

eigene Wohnung bestehend aus<br />

Wohnzimmer, Schlafzimmer und<br />

Bad. Gemeinsam wer<strong>de</strong>n Küche,<br />

ein kleiner Salon und <strong>de</strong>r Garten<br />

genutzt. Täglich, außer sonn- und<br />

feiertags ist für drei Stun<strong>de</strong>n eine<br />

Hausdame vor Ort, die die Mieter<br />

in ihrem Alltag unterstützt.<br />

In <strong>de</strong>n zurückliegen<strong>de</strong>n Jahren<br />

fan<strong>de</strong>n elf MieterInnen, zehn Damen,<br />

ein Herr für durchschnittlich<br />

33 Monate, also knapp drei Jahre<br />

im Melchersfeld ein Zuhause. Vier<br />

Bewohnerinnen zogen aus, überwiegend<br />

in ein Altenheim aufgrund<br />

schwerer Pfl egebedürftigkeit, drei<br />

verstarben.<br />

Auch 2007 musste die kleine Gemeinschaft<br />

zweimal einen Wechsel<br />

verkraften, wobei beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>r<br />

plötzliche Tod eines langjährigen<br />

Mieters, <strong>de</strong>r sich in beson<strong>de</strong>rem<br />

Maße für das Zusammenleben aller<br />

engagiert hatte, <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren<br />

Bewohnerinnen zu schaffen machte.<br />

Zum einen galt es, die Trauer<br />

über <strong>de</strong>n Verlust eines sehr geschätzten<br />

Menschen auszuhalten,<br />

zum an<strong>de</strong>ren musste aber auch<br />

<strong>de</strong>r Alltag mit seinen Aufgaben neu<br />

organisiert wer<strong>de</strong>n. Dies stellte für<br />

alle eine große Belastungsprobe<br />

dar, letztendlich gelang es aber<br />

geglie<strong>de</strong>rte häusliche Unterstützungsdienst<br />

„Auszeit“ konnte dank<br />

18 ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen<br />

in 416 oft mehrstündigen Einsätzen<br />

(Vorjahr 189) Menschen mit<br />

Demenz begleiten und so Entlastung<br />

für pfl egen<strong>de</strong> Angehörige<br />

schaffen.<br />

Seniorenberatungsstelle<br />

Neuss<br />

Gna<strong>de</strong>ntaler Allee 15,<br />

41468 Neuss<br />

Tel. 02131 / 16 51 02<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Angelika Hochstrate<br />

Eine Mehrheit <strong>de</strong>r Beratung suchen<strong>de</strong>n<br />

älteren Menschen gehörte<br />

zur Gruppe <strong>de</strong>r alleinstehen<strong>de</strong>n<br />

81- 90jährigen, teilweise mit sehr<br />

eingeschränkter Mobilität. Dies begrün<strong>de</strong>t<br />

die Zunahme an Hausbesuchen<br />

von 181 im Jahr 2003 auf<br />

309 in 2007.<br />

je<strong>de</strong>r Mieterin, auch <strong>de</strong>n neu zugezogenen<br />

Damen, mit Unterstützung<br />

<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren ihren Platz unter<br />

verän<strong>de</strong>rten Bedingungen in <strong>de</strong>r<br />

Gemeinschaft zu fi n<strong>de</strong>n. Einmal<br />

mehr bewiesen die Bewohnerinnen,<br />

dass auch Menschen jenseits<br />

Seniorenwohngemeinschaft<br />

Im Melchersfeld<br />

Im Melchersfeld 60,<br />

41468 Neuss<br />

Tel. 02131 / 16 51 02<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Angelika Hochstrate<br />

<strong>de</strong>s 80.Lebensjahres fl exibel und<br />

offen sein können für neue Situationen.


Ambulante Pfl ege im Umbruch: Diakonie-Pfl egestationen<br />

Rhein-Kreis Neuss und Stadt Neuss<br />

Von Margot Dubbel,<br />

Go<strong>de</strong>hard Finkam,<br />

Jennifer Brakhan und<br />

Heribert Lehnacker<br />

Die ambulanten Dienstleistungen<br />

in Deutschland rückten, gemeinsam<br />

mit <strong>de</strong>r Diskussion über<br />

die Än<strong>de</strong>rungen im Bereich <strong>de</strong>r<br />

Pfl egeversicherung, in <strong>de</strong>n Mittelpunkt<br />

<strong>de</strong>r gesellschaftlichen Auseinan<strong>de</strong>rsetzung.<br />

Endlich wird wahrgenommen,<br />

dass es nicht nur ein Rentenproblem<br />

gibt, son<strong>de</strong>rn auch die Versorgungsstrukturen<br />

im Pfl egebereich<br />

nicht zukunftsfähig sind. Der<br />

Stellenwert <strong>de</strong>r häuslichen Pfl ege<br />

durch Angehörige aber auch durch<br />

professionelle Pfl egedienste wird<br />

nun höher angesetzt als bisher, da<br />

die bekannten Zahlen ein Eingreifen<br />

zwingend notwendig macht.<br />

Die Eckdaten <strong>de</strong>r Pfl egestatistik<br />

2005 belegen dies:<br />

So gibt es in Deutschland 2,13<br />

Millionen anerkannte Pfl egebedürftige,<br />

die eine Pfl egeeinstufung<br />

nach <strong>de</strong>m Sozialgesetzgebungsbuch<br />

(SGB) XI besitzen. Davon<br />

wer<strong>de</strong>n 1,45 Millionen Menschen<br />

(68%) zu Hause und 677.000 Menschen<br />

(32%) in Heimen versorgt,<br />

Von <strong>de</strong>n zu Hause Versorgten<br />

wer<strong>de</strong>n 980.000 Menschen ausschließlich<br />

von Angehörigen und<br />

472.000 mit Hilfe von Pfl egediensten<br />

gepfl egt.<br />

In <strong>de</strong>n 11.000 Pfl egediensten arbeiten<br />

214.000 Beschäftigte und in<br />

<strong>de</strong>n 10.400 Pfl egeheimen verdienen<br />

546.000 Menschen ihr Brot.<br />

Hochrechnungen ergeben, dass zu<br />

diesen anerkannten Pfl egebedürftigen<br />

noch ca. 3 Millionen zusätzliche<br />

Hilfebedürftige eine Versorgung<br />

benötigen. Diese Menschen<br />

benötigen täglich Hilfe bei z.B.<br />

Einkaufen, Wäsche waschen, Körperpfl<br />

ege usw. erreichen aber entwe<strong>de</strong>r<br />

nicht die zeitlichen Richtvorgaben<br />

<strong>de</strong>r Pfl egeversicherungen<br />

o<strong>de</strong>r stellen erst gar keine Anträge,<br />

da man ja kein „Pfl egefall“ sei, o<strong>de</strong>r<br />

• Wirtschaftliche Entwicklung in<br />

<strong>de</strong>n Diakonie-Pfl egestationen<br />

weiterhin sehr positiv – Umsätze<br />

und Anzahl <strong>de</strong>r Pfl egekun<strong>de</strong>n<br />

stiegen auch 2007 stark an.<br />

• Palliativ-Care in Dormagen ist<br />

ausgebaut, Grevenbroich wird<br />

im nächsten Jahr folgen.<br />

• Vermehrtes Weiterbildungs- und<br />

Fortbildungsprogramm im<br />

ambulanten Bereich.<br />

• Ausbildung zur Altenpfl egerin<br />

abgeschlossen.<br />

sein wolle. Dies betrifft speziell <strong>de</strong>mentiell<br />

verän<strong>de</strong>rte Menschen.<br />

Für die oben genannte Menschen<br />

soll sich durch Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Pfl egeversicherungsgesetzes<br />

einiges<br />

zum Guten wen<strong>de</strong>n, wenngleich<br />

schon jetzt erkennbar ist, dass <strong>de</strong>r<br />

große, nachhaltige und zukunftsfähige<br />

Wurf nicht geplant o<strong>de</strong>r gewünscht<br />

wird. Die Diakonie-Pfl egestationen<br />

wer<strong>de</strong>n sich vermehrt<br />

für die letzte <strong>de</strong>r genannten Gruppen<br />

einsetzten. Wir bieten schon<br />

jetzt niedrigschwellige Leistungen<br />

an und wollen aber jene ausbauen,<br />

die speziell <strong>de</strong>n Bedürfnissen<br />

<strong>de</strong>r „Selbstzahler“ gerecht wird.<br />

Dabei wird <strong>de</strong>r Kernbereich <strong>de</strong>r<br />

Alten- und Krankenpfl ege nicht<br />

vernachlässigt wer<strong>de</strong>n. Durch<br />

die gesetzlichen Grundlagen auf<br />

Lan<strong>de</strong>s- und Bun<strong>de</strong>sebene sind<br />

auch die Weichen für eine bessere<br />

und humanere Versorgung von<br />

Schwerst- und Todkranken gestellt.<br />

Schon jetzt bil<strong>de</strong>t die Versorgung<br />

dieser Kun<strong>de</strong>n eine Schwerpunkt<br />

in <strong>de</strong>r alltäglichen Arbeit <strong>de</strong>r Pfl egestationen.<br />

Durch die verbesserten<br />

Rahmenbedingungen können<br />

wir wirtschaftlicher und strukturierter<br />

arbeiten. Der bisher schon<br />

sehr hoch Qualitätsanspruch wird<br />

erweitert und gefestigt.<br />

Pfl egestation<br />

Neuss<br />

Der Bedarf an ambulanten pfl egerischen,<br />

aber auch hauswirtschaftlichen<br />

Hilfen steigt an, was<br />

wir im vergangenen Jahr an einer<br />

hohen Inanspruchnahme und Auslastung<br />

unseres Dienstes erleben<br />

konnten. Dabei nutzten die Pfl egebedürftigen<br />

die ausdifferenzierten<br />

Möglichkeiten unseres Pfl egedienstes,<br />

sei es bei <strong>de</strong>r Behandlung<br />

von Wun<strong>de</strong>n (Stichwort Wundmanagement),<br />

bei <strong>de</strong>r Nutzung von<br />

Unterstützungsleistungen im Lebensalltag<br />

durch <strong>de</strong>n angeglie<strong>de</strong>rten<br />

mobilen sozialen Dienst, bei<br />

Fragen zur Sicherung <strong>de</strong>r Hilfeleistung<br />

durch die Pfl egeversicherung<br />

o<strong>de</strong>r durch die Beratung bei pfl egerischen,<br />

hauswirtschaftlichen, sozialen<br />

o<strong>de</strong>r familiären Fragen.<br />

Die Pfl egereform 2007 hat auf<br />

unsere Arbeit unter an<strong>de</strong>rem auch<br />

die Auswirkung, das ein Auswahlverfahren<br />

stattfi n<strong>de</strong>t, durch das<br />

<strong>de</strong>ment verän<strong>de</strong>rte Menschen<br />

auch die Möglichkeit bekommen<br />

in eine Pfl egestufe eingruppiert zu<br />

wer<strong>de</strong>n. Durch die fi nanzielle Hilfe<br />

ist es nun möglich eine personelle<br />

Entlastung für die Angehörigen zu<br />

erreichen.<br />

Wir konnten im gesamten Jahr<br />

332 Patienten begleiten, dabei verzeichnen<br />

wir 121 Zugänge und 120<br />

Entlassungen.Wir besuchten 125<br />

Patienten, um Pfl egenachweise für<br />

die Krankenkassen durchzuführen<br />

(2 x jährlich bei Pfl egstufe 1 und 2,<br />

4 x jährlich bei Pfl egestufe 3.)<br />

Pfl egestation<br />

Neuss<br />

Gna<strong>de</strong>ntaler<br />

Allee 15,<br />

41468 Neuss<br />

Tel. 02131 / 16 51 03<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Margot Dubbel<br />

Leben im Alter 42 43 Leben im Alter<br />

Pfl egestation<br />

Jüchen/<br />

Korschenbroich<br />

Im Berichtsjahr stieg die Anzahl<br />

<strong>de</strong>r Pfl egekun<strong>de</strong>n schnell und dauerhaft<br />

an. Die daraus resultieren<strong>de</strong><br />

Personalproblematik ließ sich<br />

zunächst nur durch <strong>de</strong>n Einsatz<br />

von Fremdpersonal kompensieren.<br />

Unsere Erfahrungen waren dabei<br />

doch recht zwiespältig. Einerseits<br />

kam es zu einer raschen Entlastung<br />

<strong>de</strong>s Stammpersonals. Die<br />

Suche nach geeignetem zusätzlichem<br />

Personal konnte in Ruhe und<br />

Gründlichkeit begonnen wer<strong>de</strong>n.<br />

An<strong>de</strong>rerseits brachten die neuen<br />

Kolleginnen Unruhe in das Team<br />

und bei <strong>de</strong>n Pfl egekun<strong>de</strong>n, da ein<br />

Wechsel stattfand, und somit eine<br />

andauern<strong>de</strong> Einarbeitungssituation<br />

entstand.<br />

Zum Jahresen<strong>de</strong> hin wur<strong>de</strong> das<br />

Problem innerhalb <strong>de</strong>r Pfl egestationen<br />

gelöst, da eine Mitarbeiterin<br />

aus <strong>de</strong>r Diakonie-Pfl egestation<br />

Dormagen nach Jüchen umgesetzt<br />

wur<strong>de</strong>.<br />

Ein beson<strong>de</strong>res Ereignis war das<br />

sehr erfolgreiche Examen unserer<br />

Altenpfl egeschülerin Frau Hagt.<br />

Sie ist die erste „Azubi“, die nach<br />

<strong>de</strong>m neuen Altenpfl egegesetz ausgebil<strong>de</strong>t<br />

wur<strong>de</strong>. Sie wur<strong>de</strong> unmittelbar<br />

nach Abschluss <strong>de</strong>r Prüfung<br />

im Team willkommen geheißen<br />

und trägt mit ihrem Elan und ihrem<br />

Fachwissen zur Qualitätssicherung<br />

in Jüchen bei.<br />

Da die Anzahl <strong>de</strong>r Versorgten<br />

stark anstieg, schnellten auch die<br />

Umsatzzahlen in die Höhe.<br />

Pfl egestation<br />

Jüchen/Korschenbroich<br />

Markt 6,<br />

41363 Jüchen<br />

Tel. 02165 - 91 12 29<br />

Ansprechpartner:<br />

Go<strong>de</strong>hard Finkam<br />

Pfl egestation<br />

Dormagen<br />

In diesem Jahr wur<strong>de</strong> das Leitungsteam<br />

auch offi ziell vollständig.<br />

Andreas Effertz hat <strong>de</strong>n Kurs als<br />

Pfl egedienstleiter erfolgreich been<strong>de</strong>t<br />

und trägt mit seinem Fachwissen<br />

und seinem Engagement sehr<br />

zur Qualitätssicherung bei.<br />

Beson<strong>de</strong>rs hervorzuheben in<br />

diesem Jahr ist <strong>de</strong>r erfolgreiche<br />

Abschluss <strong>de</strong>r Palliativ-Care Fortbildung,<br />

die vier Pfl egefachkräfte<br />

und die Pfl egedienstleitung, Jennifer<br />

Brakhan, geschafft haben.<br />

Im Beisein <strong>de</strong>r Geschäftsführer<br />

<strong>de</strong>s Kreiskrankenhauses Dormagen<br />

sowie <strong>de</strong>s Diakonischen Werkes<br />

Rhein-Kreis Neuss wur<strong>de</strong>n im<br />

Rahmen eines feierlichen Kolloquiums<br />

<strong>de</strong>n TeilnehmerInnen die Zertifi<br />

kate überreicht. Nun sind auch<br />

offi ziell die Vorgaben erfüllt, um<br />

sich als Palliativ-Care Pfl egedienst<br />

bei <strong>de</strong>n Krankenkassen registrieren<br />

zu lassen. Die Verhandlungen<br />

mit <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Primärkassen über<br />

eine Versorgungsvertrag stehen<br />

kurz vor <strong>de</strong>m Abschluss und die<br />

Diakonie-Pfl egestation ist fester<br />

und verlässlicher Bestandteil <strong>de</strong>s<br />

Palliativnetzwerkes Dormagen. Im<br />

laufen<strong>de</strong>n Jahr ist die Anzahl <strong>de</strong>r<br />

Palliativpfl egen sowie die <strong>de</strong>r Sterbebegleitungen<br />

stark angestiegen.<br />

Die Dauer <strong>de</strong>r Einsätze wer<strong>de</strong>n<br />

jedoch immer kürzer, da wir häufi g<br />

erst zur Finalphase hinzugezogen<br />

wer<strong>de</strong>n. Die Umsatzentwicklung ist<br />

weiter stabil, die Anzahl <strong>de</strong>r Pfl egekun<strong>de</strong>n<br />

ist leicht gestiegen.<br />

Pfl egestation<br />

Dormagen<br />

Weilerstr. 18a,<br />

41540 Dormagen<br />

Tel. 02133 / 21 09 41<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Jennifer Brakhan


Diakonie-Pfl egestation Grevenbroich / Rommerskirchen Tagespfl ege<br />

Gott sein Dank, es war vollbracht!<br />

Im Februar <strong>de</strong>s Jahres war<br />

<strong>de</strong>r Umbau <strong>de</strong>s Albert-Schweitzer-<br />

Hauses vollzogen und es kehrte<br />

wie<strong>de</strong>r Ruhe in die Pfl egestation<br />

ein. Die Unannehmlichkeiten wur<strong>de</strong>n<br />

ja bereits letztes Jahr durch<br />

eine neue Möblierung versilbert.<br />

Pfl egestation<br />

Grevenbroich/<br />

Rommerskirchen<br />

Plankstraße 1,<br />

41462 Neuss<br />

Tel. 02131 - 56 68 0<br />

Ansprechpartner:<br />

Heribert Lehnacker<br />

Versorgungsstrukturen<br />

Pfl egestatistik 2007<br />

vom 01.01.-31.12.2007<br />

DPS-Jüchen DPS-Dormagen DPS-Grevenbroich DPS Neuss<br />

Pfl egekun<strong>de</strong>n* 197 141 159 263<br />

Qualitätssicherungskun<strong>de</strong>n** 265 116 132 125<br />

Fahrbarer Mittagstisch 0 0 76 0<br />

Sonstige Leistungen*** 4 58 90 41<br />

Gesamt**** 461 282 385 429<br />

* mit Leistungen <strong>de</strong>r Kranken- und Pfl egeversicherung<br />

** Beratungsbesuche nach § 37(3) SGB XI<br />

Auch in <strong>de</strong>r Diakonie-Pfl egestation<br />

Grevenbroich / Rommerskirchen<br />

haben zwei MitarbeiterInnen das<br />

Zertifi kat als Palliativ-care Pfl egerin<br />

mit Erfolg erhalten. Die nächsten<br />

MitarbeiterInnen für die kommen<strong>de</strong><br />

Fortbildung sind schon ausgesucht,<br />

so dass wir im Jahr 2008 <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

einer Palliativpfl egestation<br />

gerecht wer<strong>de</strong>n können.<br />

Lei<strong>de</strong>r hörte unsere Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>,<br />

die von Beginn an im ambulanten<br />

Bereich ausgebil<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>,<br />

aus fi nanziellen Grün<strong>de</strong>n auf. Es<br />

ist sehr scha<strong>de</strong>, dass sie nicht die<br />

Möglichkeit bekam ihre Ausbildung<br />

zu been<strong>de</strong>n.<br />

*** Betreuungen, Mobiler Hilfsdienst, Betreutes Wohnen, Zivildienstleisten<strong>de</strong>, Hausnotruf<br />

**** Mehrfachleistungen möglich<br />

Die zweite Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> hat<br />

die Außeneinsätze im Jahr 2007<br />

erfolgreich abgeleistet und steht<br />

2008 kurz vor <strong>de</strong>m Abschluss.<br />

Beson<strong>de</strong>rs hervorzuheben in diesem<br />

Jahr ist die starke Zunahme<br />

<strong>de</strong>r Aufträge im Bereich <strong>de</strong>r niedrigschwelligen<br />

Angebote. Etwa 10 %<br />

<strong>de</strong>s Gesamtumsatzes wer<strong>de</strong>n mit<br />

diesen Leistungen erwirtschaftet.<br />

Deshalb wer<strong>de</strong>n neue Konzepte<br />

entwickelt, um im Jahr 2008 diese<br />

Dienste noch professioneller anbieten<br />

zu können.<br />

Die Anzahl <strong>de</strong>r Versorgten sowie<br />

die Umsätze sind im Berichtsjahr<br />

gestiegen.<br />

Die Tagespfl ege im Fliedner-Haus<br />

bietet 14 pfl egebedürftigen älteren<br />

Menschen die Möglichkeit, weiterhin<br />

zu Hause zu leben, aber tagsüber<br />

von Fachpersonal gepfl egt und<br />

betreut zu wer<strong>de</strong>n. Dabei können<br />

alle fünf Werktage o<strong>de</strong>r einzelne<br />

Besuchstage vereinbart wer<strong>de</strong>n,<br />

ein Fahrdienst wird angeboten. Die<br />

Pfl ege richtet sich aus an <strong>de</strong>m jeweiligen<br />

Bedarf <strong>de</strong>r Besucher. Die<br />

Tage sind strukturiert durch gemeinsame<br />

Mahlzeiten und alters-<br />

Leben im Alter 44 45 Leben im Alter<br />

gerechte Beschäftigungsangebote,<br />

Spaziergänge sowie jahreszeitliche<br />

Feste.<br />

Die Tagespfl ege wird auch genutzt<br />

als „Verhin<strong>de</strong>rungspfl ege“ z. B. bei<br />

Krankheit <strong>de</strong>r pfl egen<strong>de</strong>n Angehörigen<br />

o<strong>de</strong>r als Kurzzeitpfl ege, wenn<br />

Angehörigen Urlaub machen wollen.<br />

Ein kostenloser Schnuppertag<br />

wird angeboten.<br />

Während im ersten Halbjahr die<br />

Nachfrage sehr gering war, wur<strong>de</strong><br />

die Tagespfl ege im zweiten Halb-<br />

Tagespfl ege<br />

Fliedner-Haus<br />

Gna<strong>de</strong>ntaler Allee 15,<br />

41468 Neuss<br />

Tel. 02131 / 16 51 26<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Heike Weber<br />

jahr vermehrt von Gästen besucht,<br />

<strong>de</strong>ren pfl egen<strong>de</strong> Angehörige sich<br />

einen Ruhetag gönnen wollten<br />

o<strong>de</strong>r von Besuchern, die zuhause<br />

von Kräften aus Osteuropa gepfl egt<br />

wer<strong>de</strong>n, die einmal wöchentlich frei<br />

haben. Die Jahresauslastung lag<br />

mit 91 % etwas höher als 2006.<br />

Der Pfl egebedarf <strong>de</strong>r Gäste lässt<br />

sich aus folgen<strong>de</strong>n Zahlen lesen:<br />

Im Durchschnitt waren<br />

10 Gäste in <strong>de</strong>r Pfl egestufe I,<br />

13 Gäste in <strong>de</strong>r Pfl egestufe II,<br />

3 Gäste in <strong>de</strong>r Pfl egestufe III<br />

Im Laufe <strong>de</strong>s Jahres zogen 7 Gäste<br />

in eine stationäre Einrichtung<br />

und 6 Gäste verstarben nach kurzer<br />

Krankheit zu Hause o<strong>de</strong>r im<br />

Krankenhaus. In diesen Zahlen<br />

kommt durchaus zum Ausdruck,<br />

dass im Vergleich zu früheren Jahren<br />

die Tagespfl ege vermehrt von<br />

Menschen in Anspruch genommen<br />

wird, die viel pfl egerische Unterstützung<br />

im Alltag benötigen.<br />

Heike Weber


Häuslicher Hospizdienst in Neuss<br />

Der ambulante Hospizdienst <strong>de</strong>s<br />

Diakonischen Werkes macht es<br />

sich seit 10 Jahren zur Aufgabe,<br />

Schwerkranke und Sterben<strong>de</strong> in<br />

ihrem häuslichen Umfeld zu begleiten.<br />

Unsere Begleitungen wer<strong>de</strong>n<br />

auch von Bewohnern stationärer<br />

Altenhilfeeinrichtungen genutzt.<br />

Unter <strong>de</strong>r Leitung <strong>de</strong>r hauptamtlichen<br />

Koordinatorin nehmen sich<br />

ehrenamtlich qualifi zierte HospizhelferInnen<br />

Zeit, um für Betroffene<br />

Sicherheit und für die Angehörigen<br />

Entlastung zu schaffen. Die Gespräche<br />

mit <strong>de</strong>m Einzelnen orientieren<br />

sich an <strong>de</strong>n psychischen,<br />

Häuslicher<br />

Hospizdienst<br />

Plankstraße 1,<br />

41462 Neuss<br />

Tel. 02131 / 75 45 74<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Cornelia Steiner<br />

sozialen und spirituellen Bedürfnissen<br />

<strong>de</strong>s Kranken.<br />

Wir konnten im Oktober das 10<br />

jährige Bestehen <strong>de</strong>s Dienstes<br />

feiern und fan<strong>de</strong>n Unterstützung<br />

durch Frau Dr. Süssmuth, die ein<br />

Referat über die Entwicklung <strong>de</strong>r<br />

Hospizarbeit <strong>de</strong>r letzten Jahre gehalten<br />

hat. Die Teilnahme von fast<br />

200 Gästen zeigt uns nicht nur das<br />

hohe Maß <strong>de</strong>r Anerkennung für die<br />

Arbeit unseres Dienstes, er weist<br />

auch auf ein gewachsenes Interesse<br />

am Thema hin. Der Umgang<br />

mit Sterben<strong>de</strong>n und mit <strong>de</strong>m Lei<strong>de</strong>n<br />

schwer erkrankter Menschen<br />

ist durch <strong>de</strong>n Verdienst <strong>de</strong>r Hospizbewegung<br />

in <strong>de</strong>r Öffentlichkeit<br />

bewusster gewor<strong>de</strong>n.<br />

Das es immer wie<strong>de</strong>r ehrenamtlich<br />

tätige Mensch gibt, die sich <strong>de</strong>r<br />

Anstrengung und Herausfor<strong>de</strong>rung<br />

stellen, eine qualifi zierte Ausbildung<br />

zu absolvieren, die neben<br />

<strong>de</strong>r Aneignung von Standards vor<br />

allem persönliche Offenheit und<br />

Auseinan<strong>de</strong>rsetzungsfähigkeit for<strong>de</strong>rt<br />

und för<strong>de</strong>rt, ist ermutigend.<br />

Hier machen es sich Bürgerinnen<br />

und Bürger zur Aufgabe, hinzuschauen<br />

und sich zuzuwen<strong>de</strong>n in<br />

einer Umgebung, die auf <strong>de</strong>n ersten<br />

Blick von Hoffnungslosigkeit,<br />

Trauer, Angst und Perspektivlosigkeit<br />

geprägt zu sein scheint.<br />

Der Einsatz <strong>de</strong>r Mitarbeiter <strong>de</strong>s<br />

häuslichen Hospizdienstes, Fähigkeiten,<br />

Erfahrung und ihr erworbenes<br />

Wissen in die Begegnung mit<br />

schwer erkrankten Menschen einzubringen<br />

ist ihr Verständnis von<br />

Nächstenliebe.<br />

Sterbe-, Trauer- und<br />

Angehörigenarbeit<br />

Auch im letzten Jahr konnten wir<br />

unserem Auftrag wie<strong>de</strong>r gerecht<br />

wer<strong>de</strong>n, Sterben<strong>de</strong> und Schwerkranke<br />

nicht allein zu lassen. Je<strong>de</strong><br />

Anfrage konnte von unserer Koordinatorin<br />

kurzfristig mit einem<br />

Erstbesuch sichergestellt und<br />

umgehend beantwortet wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Begleitung wur<strong>de</strong> danach von<br />

einer geschulten Hospizhelferin<br />

durchgeführt.<br />

Im letzten Jahr umfassten die<br />

Einsätze <strong>de</strong>r ehernenamtlichen<br />

HospizhelferInnen und <strong>de</strong>r Koordinatorin<br />

25 Begleitungen mit rd.<br />

477 Einsatzstun<strong>de</strong>n. Weitere Arbeitsschwerpunkte<br />

sind die Trauerbegleitungen<br />

und die Beratung<br />

bei individuellen Patientenverfügungen<br />

und Vorsorgevollmachten.<br />

Alle Angebote stehen umsonst zur<br />

Verfügung.<br />

Patientenverfügung und<br />

Vorsorgevollmachten<br />

Seit Jahren steigt das Interesse<br />

<strong>de</strong>r Bürger an <strong>de</strong>r Erstellung<br />

einer Patientenverfügung. Das<br />

zeigt auch die Entwicklung, dass<br />

im letzten Jahr rd. 80 Vorsorgevollmachten<br />

und Patientenverfügungen<br />

abgeschlossen wor<strong>de</strong>n<br />

sind. Einzelne Hospizhelferinnen<br />

haben sich fachlich so qualifi ziert,<br />

dass wir Beratungen nicht nur für<br />

Einzelpersonen, son<strong>de</strong>rn auch für<br />

Beratungsdienste und Organisationen<br />

durchführen. Unser Ziel ist<br />

es, weitere ehrenamtliche Helferin<br />

in diesem Arbeitsbereich zu qualifi -<br />

zieren.<br />

Vorbereitungsseminar zur<br />

ehrenamtlichen Mitarbeit<br />

Im September konnten wir wie<strong>de</strong>r<br />

mit einem Gottesdienst in <strong>de</strong>r<br />

Kreuz Kirche <strong>de</strong>n Abschluss <strong>de</strong>s<br />

Vorbereitungsseminars für neue<br />

engagierte Hospizhelferinnen feiern.<br />

Sie haben sich dieser beson<strong>de</strong>rs<br />

herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n ehernenamtlichen<br />

Tätigkeit gestellt und<br />

wollen nun ihre erworbenen Kenntnisse<br />

<strong>de</strong>n betroffenen Menschen<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

Unterstützt wer<strong>de</strong>n alle ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiter durch regelmäßige<br />

Gruppenaben<strong>de</strong>, Supervisionen<br />

und ein Wochenendseminar.<br />

Zum Wohn- und Begegnungszentrum<br />

Fliedner–Haus im Stadtteil<br />

Neuss–Gna<strong>de</strong>ntal gehört eine<br />

Pfl egesatzeinrichtung 75 Plätzen<br />

mit eingestreuten Kurzzeitpfl egeplätzen.<br />

Unsere Einrichtung liegt<br />

direkt neben <strong>de</strong>r Kreuzkirche und<br />

ist somit eng verbun<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r<br />

Kirchengemein<strong>de</strong> und wird aktiv<br />

einbezogen im Gemein<strong>de</strong>leben.<br />

Auch Vereine und Organisationen<br />

<strong>de</strong>s Stadtteils beziehen die BewohnerInnen<br />

mit ein.<br />

87 Prozent <strong>de</strong>r Bewohner unseres<br />

Fliedner-Hauses sind <strong>de</strong>ment.<br />

Die Mitarbeiter/innen müssen sich<br />

immer wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Aufgabe, diesem<br />

Personenkreis gerecht zu wer<strong>de</strong>n,<br />

stellen und ihr Han<strong>de</strong>ln darauf ausrichten.<br />

Ob in <strong>de</strong>r Pfl ege, in <strong>de</strong>r<br />

Hauswirtschaft , <strong>de</strong>m gruppenübergreifen<strong>de</strong>n<br />

sozialen Dienst o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Arbeit mit Angehörigen - das<br />

Leben und Wohnen im Fliednerhaus<br />

hat in allen Abläufen die Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>r Demenzerkrankung<br />

zu berücksichtigen.<br />

Um <strong>de</strong>r Aufgabe langfristig gerecht<br />

zu wer<strong>de</strong>n, wur<strong>de</strong> bereits damit<br />

begonnen, kleine Gruppen von<br />

zunächst 10 BewohnerInnen am<br />

Leben im Alter 46 47 Leben im Alter<br />

Wohn- und Begegnungszentrum Fliedner-Haus<br />

alltäglichen Leben in einem Wohnbereich<br />

aufzubauen. Die sozialen<br />

Fähigkeiten <strong>de</strong>s einzelnen sollen<br />

genutzt und wie<strong>de</strong>r aufgebaut wer<strong>de</strong>n.<br />

Es han<strong>de</strong>lt sich dabei um Tätigkeiten<br />

<strong>de</strong>s alltäglichen Lebens.<br />

Die soziale Betreuung unserer<br />

BewohnerInnen wird sichergestellt<br />

durch eine Sozialarbeiterin sowie<br />

im Bereich <strong>de</strong>r Beschäftigungstherapie<br />

durch einen Erzieher.<br />

Dies ist ein wichtiger Bestandteil<br />

<strong>de</strong>s Betreuungskonzeptes unseres<br />

Hauses. Die Angebote wer<strong>de</strong>n<br />

auch an <strong>de</strong>n Wochenen<strong>de</strong>n vorgehalten.<br />

Zusätzlich verfügen wir<br />

über ein Netzwerk, das vielfache<br />

Aufgaben wahrnimmt wie z.B. <strong>de</strong>r<br />

ehrenamtliche Besucherinnenkreis<br />

<strong>de</strong>r Kreuzkirche, ehrenamtliche<br />

Helferinnen mit einer Zusatzausbildung<br />

im Umgang mit <strong>de</strong>menziell<br />

erkrankten Menschen und <strong>de</strong>r ambulante<br />

Hospizdienst. Unterstützt<br />

wird die Arbeit durch die ortsansässigen<br />

Ärzte, Bewegungstherapeuten,<br />

Fußpfl ege und an<strong>de</strong>re externe<br />

Dienstleitungsangebote.<br />

Unter Einbindung <strong>de</strong>r Kirchengemein<strong>de</strong><br />

und Nachbarschaft fi n<strong>de</strong>n<br />

Veranstaltungen zu Karneval,<br />

Ostern, Mai und Erntedank statt.<br />

Unser Sommerfest war ein beson<strong>de</strong>rer<br />

Höhepunkt an <strong>de</strong>m viele Bewohner,<br />

Angehörige und die Nachbarschaft<br />

teilgenommen haben im<br />

hauseigenen Garten.<br />

Für die Bewohner unseres Hauses<br />

be<strong>de</strong>utet die Teilhabe am gesellschaftlichen<br />

Leben <strong>de</strong>s Stadtteils<br />

auch Wahrung und Einhaltung<br />

von Lebensqualität. Seit Jahren feiern<br />

die Schützen ihr Fest mitten im<br />

Stadtteil und machen Ihre Aufwartung<br />

auch in unserer Einrichtung<br />

persönlich. Das gleiche gilt auch<br />

für das Karnevalsprinzenpaar.<br />

Fliedner-Haus<br />

Gna<strong>de</strong>ntaler Allee 15,<br />

41468 Neuss<br />

Tel. 02131 / 16 51 30<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Heike Weber<br />

Eine externe Hygienebeauftragte<br />

überprüft regelmäßig unsere Einrichtung,<br />

schult unsere Mitarbeiter<br />

um <strong>de</strong>n gesetzlichen Standards gerecht<br />

zu wer<strong>de</strong>n. Die Heimaufsicht<br />

und das Gesundheitsamt überprüft<br />

unsere Arbeit und unterstützt uns<br />

bei <strong>de</strong>r Umsetzung neuer rechtlicher<br />

Vorgaben.<br />

Wir führen unser Flie<strong>de</strong>r-Haus<br />

als offene Einrichtung und beziehen<br />

in <strong>de</strong>r Arbeit neben ehrenamtliche<br />

Helfer, junge Menschen<br />

im Freiwilligen sozialen Jahr, Zivildienstleisten<strong>de</strong><br />

und Angehörige<br />

mit ein.<br />

Die Belegung war auch im Berichtsjahr<br />

wie in <strong>de</strong>n Vorjahren auf<br />

<strong>de</strong>m gleichen hohen Niveau.


Das Albert-Schweitzer-Haus in Grevenbroich<br />

Eine Anpassung <strong>de</strong>s Albert-<br />

Schweitzer-Hauses an die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>spfl egegesetzes<br />

und an neue Beratungs- und<br />

Versorgungskonzepte machten die<br />

2006 begonnene Mo<strong>de</strong>rnisierung<br />

notwendig. Insgesamt 4,5 Mio. €<br />

mussten investiert wer<strong>de</strong>n, um<br />

Doppelzimmer in Einzelzimmer<br />

umzuwan<strong>de</strong>ln, einen weiteren „geschützten“<br />

Bereich für <strong>de</strong>menziell<br />

Albert-<br />

Schweitzer-Haus<br />

Am Stän<strong>de</strong>haus 10,<br />

41515 Grevenbroich<br />

Tel. 02181 / 605-1<br />

Ansprechpartner:<br />

Franz-Josef<br />

Laermanns<br />

verän<strong>de</strong>rte Bewohnerinnen und<br />

Bewohner zu schaffen, kleinere<br />

Wohngruppen mit entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Aufenthaltsbereichen zu installieren<br />

und die Bewohnerbä<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n<br />

notwendigen technischen Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

anzupassen.<br />

Der Umbau im laufen<strong>de</strong>n Betrieb<br />

war eine Herausfor<strong>de</strong>rung für die<br />

Bewohnerinnen und Bewohner,<br />

Angehörige und Mitarbeiter. Alle<br />

Beteiligten mussten sich auf eine<br />

verän<strong>de</strong>rte Lebens- und Arbeitssituationen<br />

während und nach <strong>de</strong>r<br />

Umbau- und Mo<strong>de</strong>rnisierungsmaßnahme<br />

einstellen.<br />

Ausgangssituation nach<br />

<strong>de</strong>m Umbau<br />

Die im Februar 2006 begonnene<br />

Umbau- und Mo<strong>de</strong>rnisierungsmaßnahme<br />

wur<strong>de</strong> zum 28.03.2007 offi<br />

ziell abgeschlossen und zog sich<br />

mit Mängelbeseitigungen noch bis<br />

weit ins Jahr hinein. Der hauptsächlich<br />

betroffene Bauteil lag im<br />

Wohnbereich 2 (im Erdgeschoss<br />

und im 1. Obergeschoss) sowie im<br />

Außenbereich. Markantes sichtbares<br />

Merkmal für das baldige En<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Baumaßnahme waren <strong>de</strong>r Abbau<br />

<strong>de</strong>s Baukrans und die zunehmen<strong>de</strong><br />

Abnahme <strong>de</strong>r Baucontainer.<br />

Insgesamt mehr als 150 Bauschuttcontainer,<br />

Schrott- und Müllcontainer<br />

waren in <strong>de</strong>r 12-monatigen<br />

Bauzeit befüllt und abtransportiert<br />

wor<strong>de</strong>n. Da während dieser Zeit<br />

annähernd keine neuen Bewohner<br />

aufgenommen wur<strong>de</strong>n, hatte das<br />

Albert-Schweitzer-Haus im Februar<br />

2007 <strong>de</strong>n Belegungstiefstand<br />

von 112 Bewohnern erreicht.<br />

Verän<strong>de</strong>rung von<br />

Raumfunktionen<br />

Die Neustruktur <strong>de</strong>s Hauses<br />

beinhaltete eine komplette Neukonzeption.<br />

Die Aufteilung <strong>de</strong>r Bereiche,<br />

aber auch die Ausrichtung<br />

einzelner Teilbereiche wur<strong>de</strong>n verän<strong>de</strong>rt.<br />

Im Wohnbereich 1 wur<strong>de</strong>n im<br />

Untergeschoss die Voraussetzungen<br />

geschaffen, um einen kleinen<br />

„geschützten Bereich“ für bis zu 22<br />

Personen mit <strong>de</strong>menziellen Verän<strong>de</strong>rungen<br />

zu errichten. Dazu gehört<br />

auch eine separate, umzäunte<br />

Außenanlage mit Terrassenbereich<br />

und Gehwegen, Hochbeeten und<br />

Rundweg (innen/aussen) mit Ruhezonen.<br />

Die Anzahl <strong>de</strong>r Einzelappartements<br />

konnten im Wohnbereich 2<br />

erweitert, größere und attraktive<br />

Aufenthaltsbereiche errichtet sowie<br />

Pfl egeschwerpunkte geschaffen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Ebenso konnte im Wohnbereich<br />

3 die Anzahl <strong>de</strong>r Einzelappartements<br />

aufgestockt und ein größerer<br />

und attraktiver Aufenthaltsbereich<br />

errichtet wer<strong>de</strong>n. Der Bereich<br />

umfasst jetzt die gesamte 2. Etage<br />

und hat für bis zu 40 Bewohner,<br />

fast nur noch Einzelappartements.<br />

Im Restaurationsbereich (offener<br />

Bereich) <strong>de</strong>s Erdgeschosses<br />

gelang es, <strong>de</strong>n bisherigen Speisesaal<br />

durch eine Schiebetrennwandanlage<br />

in einen Speisebereich<br />

und einen Aktivitätenraum<br />

aufzuteilen. Der Clubraum und die<br />

Cafeteria wer<strong>de</strong>n als vollwertige<br />

Restaurationsräume inklusive neu<br />

geschaffener Speisetheke genutzt.<br />

Zurzeit wer<strong>de</strong>n bis zu 80 Personen<br />

(Bewohner, Gäste und Mitarbeiter)<br />

täglich zu <strong>de</strong>n Mahlzeiten im Restaurationsbereich<br />

versorgt.<br />

Weiterhin wur<strong>de</strong> im Erdgeschoss<br />

ein Frisiersalon geschaffen und ein<br />

Besprechungsraum errichtet. Der<br />

ehemalige Gymnastikraum wur<strong>de</strong><br />

vergrößert und in einen atmosphärisch<br />

ansprechen<strong>de</strong> „Raum <strong>de</strong>r<br />

Stille“ umgewan<strong>de</strong>lt, in <strong>de</strong>m Gottesdienste,<br />

Konzerte, Lesungen<br />

aber auch Fortbildungen stattfi n<strong>de</strong>n.<br />

Ein Wintergarten verbin<strong>de</strong>t im<br />

Eingangsbereich die bei<strong>de</strong>n Gebäu<strong>de</strong>teile,<br />

so dass <strong>de</strong>r bisher offene<br />

Eingangsbereich zu einem<br />

ansprechen<strong>de</strong>n Foyer umgestaltet<br />

wer<strong>de</strong>n konnte. Eine Rezeption ergänzt<br />

<strong>de</strong>n Eingangsbereich.<br />

Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />

Bewohner-Struktur<br />

Das Jahr 2007 war auch das Jahr<br />

<strong>de</strong>r Neuaufnahmen an Bewohnern.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r durch <strong>de</strong>n Umbau<br />

bedingten niedrigen Belegung, zog<br />

fast die Hälfte (67 Bewohner) <strong>de</strong>r<br />

im Albert-Schweitzer-Haus leben<strong>de</strong>n<br />

Menschen neu ins Haus ein.<br />

Nahezu alle Bewohner hatten bei<br />

Einzug Pfl egestufe 0 o<strong>de</strong>r I. Viele<br />

<strong>de</strong>r körperlich relativ beweglichen<br />

Bewohner zeigen <strong>de</strong>menzielle Erkrankungen<br />

in unterschiedlichen<br />

Formen und Stadien. Der Anteil<br />

an Bewohnern, die im Restaurationsbereich<br />

versorgt wer<strong>de</strong>n,<br />

stieg von 35 Bewohnerinnen und<br />

Bewohnern vor <strong>de</strong>m Umbau, auf<br />

<strong>de</strong>rzeit über 50. Dies liegt u. a. an<br />

<strong>de</strong>r verän<strong>de</strong>rten Belegungsstruktur<br />

<strong>de</strong>s Hauses. Zum Beispiel waren<br />

vor <strong>de</strong>m Umbau noch 38% <strong>de</strong>r Bewohnerinnen<br />

und Bewohner in <strong>de</strong>r<br />

Pfl egestufe 2, während En<strong>de</strong> 2007<br />

insgesamt 29% in dieser Pfl egestufe<br />

eingruppiert waren. Die Anzahl<br />

<strong>de</strong>r Bewohner in Pfl egestufe 0<br />

verdoppelte sich, so dass mobilere<br />

Bewohnerinnen und Bewohner das<br />

alltägliche Leben im Haus bereichern.<br />

Leben im Alter 48 49 Leben im Alter<br />

Wie<strong>de</strong>r Normalität leben<br />

Trotz <strong>de</strong>r vielen neuen und <strong>de</strong>r<br />

noch unter <strong>de</strong>n Nachwirkungen und<br />

Beeinträchtigungen <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rnisierung<br />

lei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n „alteingesessenen“<br />

Bewohnerinnen und Bewohner,<br />

aber auch <strong>de</strong>r Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, die die starke Belastung<br />

nicht einfach abschütteln<br />

konnten, war es wichtig, Ruhe ins<br />

Haus zu bringen, um wie<strong>de</strong>r Normalität<br />

leben zu können. Es wur<strong>de</strong><br />

fast die gesamte zweite Hälfte<br />

<strong>de</strong>s Jahres benötigt, um gewohnte<br />

Tagesabläufe und Freizeitgestaltungen,<br />

Beschäftigungen sowie<br />

Fitness für <strong>de</strong>n Körper, Geist und<br />

Seele, aber auch vertraute Veranstaltungen<br />

und eine gewohnt gute<br />

Essensversorgung zu bewerkstelligen.<br />

Zu <strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>rkehren<strong>de</strong>n wöchentlichen<br />

o<strong>de</strong>r 14-tägigen Angeboten<br />

gehören: evangelische und<br />

katholische Gottesdienste, Stuhl-<br />

und Rollstuhlgymnastik, Tanzen<br />

mit Juri, Lie<strong>de</strong>rkranz, Bingo, Gedächtnistraining,Filmvorführungen,<br />

Skatrun<strong>de</strong>, Herrenfrühschoppen,<br />

Damenkränzchen, Nachtcafé<br />

und mehrere Kegelgruppen.<br />

In <strong>de</strong>n Wohnbereichen wer<strong>de</strong>n Angebote<br />

für kleinere Gruppen o<strong>de</strong>r<br />

Einzelpersonen gemacht und möglichst<br />

auf individuelle Wünsche und<br />

Ressourcen eingegangen. Dazu<br />

gehören auch Angebote für bettlägerige<br />

und immobile Menschen.<br />

Jahreszeitliche Feste und Veranstaltungen<br />

wie Neujahrsempfang,<br />

Karnevalssitzung, Osterfest, Mai-<br />

fest, große Blumenkästenpfl anzaktion,<br />

Grillabend, Schützenfest,<br />

Weinfest, Lichterfest, Adventsnachmittag,<br />

Mo<strong>de</strong>veranstaltungen,<br />

Konzerte und zum Heiligabend<br />

unsere Weihnachtsfeier sorgten<br />

das ganze Jahr über für eine große<br />

Abwechslung und Vielfalt.<br />

Unterstützt wird das Haus weiterhin<br />

durch viele Ehrenamtliche Mitarbeiter<br />

(über 30 Personen) und<br />

durch <strong>de</strong>n Verein „Sport für betagte<br />

Bürger“.<br />

Neuorientierung<br />

Die mit <strong>de</strong>r baulichen Neugestaltung<br />

geschaffenen Voraussetzungen<br />

unterstützen jetzt notwendige<br />

Verän<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r inneren Organisation<br />

<strong>de</strong>s Hauses.<br />

Die Medikamente wer<strong>de</strong>n seit<br />

Oktober 2007 nicht mehr von <strong>de</strong>n<br />

Pfl egefachkräften in <strong>de</strong>n Wohnbereichen,<br />

son<strong>de</strong>rn in einem dafür<br />

eingerichteten Medikamentenraum<br />

direkt von <strong>de</strong>r beliefern<strong>de</strong>n Hirsch-<br />

Apotheke gestellt.<br />

Ines Netzer, als stellvertreten<strong>de</strong><br />

Pfl egedienstleitung Anfang 2007<br />

ins Haus gekommen, übernahm<br />

Mitte <strong>de</strong>s Jahres die Funktion <strong>de</strong>r<br />

Pfl egedienstleitung von <strong>de</strong>r bisherigen<br />

Amtsinhaberin, die krankheitsbedingt<br />

aus <strong>de</strong>m Beruf ausschied.<br />

Verän<strong>de</strong>rte Pfl ege- und Betreuungskonzepte<br />

wer<strong>de</strong>n jetzt schrittweise<br />

umgesetzt. Dazu gehört<br />

auch die intensivere Betreuung<br />

von immobilen Bewohnern und <strong>de</strong>mentiell<br />

verän<strong>de</strong>rten Menschen im<br />

Haus. Franz Josef Laermanns


Leben im Haus Tabita in Kleinenbroich<br />

Der Alltag im Haus Tabita wird<br />

nicht zuletzt durch die vielen Freizeitangebote<br />

bestimmt. Regelmäßige,<br />

wöchentlich immer wie<strong>de</strong>rkehren<strong>de</strong><br />

Angebote wechseln sich<br />

mit Einzelveranstaltungen, Ausfl ügen<br />

und jahreszeitlichen Festen<br />

ab. Der Sozialdienst versucht dabei<br />

<strong>de</strong>n unterschiedlichen Bedürfnissen<br />

unserer Bewohnerinnen<br />

und Bewohner ebenso gerecht zu<br />

wer<strong>de</strong>n wie <strong>de</strong>n neuen Erkenntnissen<br />

aus allen Bereichen <strong>de</strong>r Alters-<br />

Seniorenzentrum<br />

Haus Tabita<br />

Dietrich-Bonhoeffer-Str.<br />

2,<br />

41363 Kleinenbroich<br />

Tel. 02161 - 57 44-0<br />

Ansprechpartner:<br />

Rainer Gerdau<br />

forschung. Sportliche und gesundheitsbezogene<br />

Veranstaltungen<br />

wechseln sich ab mit kulturellen<br />

Angeboten und Festen, bei <strong>de</strong>nen<br />

<strong>de</strong>r gesellige Charakter im Vor<strong>de</strong>rgrund<br />

steht. Die Bewohnerinnen<br />

und Bewohner schätzen <strong>de</strong>n guten<br />

Kontakt zu Vereinen und Kirchengemein<strong>de</strong>n<br />

aus <strong>de</strong>r unmittelbaren<br />

Umgebung <strong>de</strong>s Hauses. Das gute<br />

Verhältnis zeigt sich in einer Vielzahl<br />

von gegenseitigen Besuchen<br />

und Veranstaltungen. Neben <strong>de</strong>n<br />

regelmäßig im Haus stattfi n<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Gottesdiensten <strong>de</strong>r evangelischen<br />

und katholischen Kirchengemein<strong>de</strong>,<br />

freuen sich die Bewohnerinnen<br />

und Bewohner je<strong>de</strong>s Jahr auf<br />

die Einladung <strong>de</strong>r St. Sebastianus<br />

Schützenbrü<strong>de</strong>rschaft Kleinenbroich<br />

zum Schützenfest. Anläss-<br />

lich von gegenseitigen Besuchen<br />

im Rahmen einer Patenschaft zum<br />

Kleinenbroicher Kin<strong>de</strong>rgarten in<br />

<strong>de</strong>r Hochstraße erleben sich viele<br />

Bewohnerinnen und Bewohner<br />

immer wie<strong>de</strong>r gerne in <strong>de</strong>r Großelternrolle.<br />

Die stetig gewachsene<br />

Gruppe von ehrenamtlichen Mitarbeitern<br />

macht ein immer breiteres<br />

Spektrum an Freizeitangeboten<br />

im Haus möglich. Viele Kontakte<br />

in Form einer Einzelbetreuung<br />

erleichtern so das Leben von Bewohnerinnen<br />

und Bewohnern, die<br />

sonst nur noch über wenige soziale<br />

Kontakte verfügen.<br />

Einige Zahlen<br />

Das Interesse am Haus Tabita<br />

ist gegenüber 2006 noch einmal<br />

gestiegen. Es lagen von Beginn an<br />

stets mehr Anmeldungen vor, als<br />

Bewohnerinnen und Bewohner im<br />

Haus aufgenommen wer<strong>de</strong>n können.<br />

Die Nachfrage nach Plätzen<br />

für <strong>de</strong>mente Bewohnerinnen und<br />

Bewohner im geschützten Bereich<br />

ist dabei beson<strong>de</strong>rs groß. Neue<br />

Bewohnerinnen und Bewohner<br />

kamen vorwiegend aus Korschenbroich<br />

selbst und <strong>de</strong>n umliegen<strong>de</strong>n<br />

Gemein<strong>de</strong>n zu uns. Der älteste Bewohner<br />

blickt auf stolze 104 Jahre<br />

zurück und ist damit <strong>de</strong>r älteste<br />

Bewohner Korschenbroichs und<br />

erfreut sich nach wie vor einer bewun<strong>de</strong>rnswerten<br />

Gesundheit und<br />

Fitness. Die jüngste Bewohnerin<br />

ist 54 Jahre alt. Das Durchschnittsalter<br />

aller Bewohnerinnen und Bewohner<br />

beträgt fast 84 Jahre. Frauen<br />

dominieren zahlenmäßig das<br />

Bild im Haus Tabita. Nur ein Drittel<br />

<strong>de</strong>r Bewohner sind Männer. Bei<strong>de</strong><br />

großen Kirchen sind in <strong>de</strong>r Bewohnerschaft<br />

etwa zu gleichen Teilen<br />

vertreten. Anhand <strong>de</strong>r Entwicklung<br />

<strong>de</strong>r Pfl egestufen im Haus, bestätigt<br />

sich die These, dass Senioren immer<br />

später und erst bei Vorliegen<br />

erheblicher Pfl egebedürftigkeit in<br />

eine stationäre Alteneinrichtung<br />

wechseln. Nur noch ein Bewohner<br />

gehört <strong>de</strong>r Pfl egestufe 0 an (keine<br />

o<strong>de</strong>r geringe Pfl egebedürftigkeit).<br />

31% <strong>de</strong>r Bewohnerinnen und Bewohner<br />

waren in Pfl egestufe 1<br />

(erheblicher Pfl egebedarf) eingestuft.<br />

Ein erhöhter Pfl egebedarf<br />

<strong>de</strong>r Stufe 2 lag sogar bei 45% <strong>de</strong>r<br />

Bewohnerinnen und Bewohner vor<br />

und schließlich befan<strong>de</strong>n sich 23%<br />

in Pfl egestufe 3 (beson<strong>de</strong>rs hoher<br />

Pfl egebedarf).<br />

Mitarbeiter<br />

Auch wenn es sich wie eine viel<br />

zitierte Binsenweisheit anhört, ist<br />

es doch wahr: „An <strong>de</strong>n Mitarbeitern<br />

einer Einrichtung entschei<strong>de</strong>t sich<br />

die Qualität <strong>de</strong>r Pfl ege.“ Für die Bewohnerinnen<br />

und Bewohner steht<br />

an allererster Stelle, ob sie von <strong>de</strong>n<br />

Mitarbeitern freundlich und wertschätzend<br />

behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n. Erst<br />

danach spielen fachliche Qualifi kation<br />

und die materielle Ausstattung<br />

eine Rolle.<br />

Stammbelegschaft<br />

Das Verhältnis von eingesetztem<br />

Pfl egepersonal zur Anzahl <strong>de</strong>r Bewohnerinnen<br />

und Bewohner in <strong>de</strong>n<br />

verschie<strong>de</strong>nen Pfl egestufen wird<br />

im Rhein-Kreis Neuss zweimal<br />

jährlich in allen Seniorenzentren<br />

vor Ort überprüft. Bei bei<strong>de</strong>n Überprüfungen<br />

fan<strong>de</strong>n sich 2007 im<br />

Haus Tabita keine Beanstandungen.<br />

Bei leichten Schwankungen<br />

im Jahresverlauf, bedingt durch<br />

Verän<strong>de</strong>rungen bei <strong>de</strong>n Pfl egestufen,<br />

wur<strong>de</strong>n im Haus Tabita 19<br />

Vollzeitstellen von examinierten<br />

Pfl egekräften und 13 Vollzeitstellen<br />

von nicht examiniertem Pfl egepersonal<br />

besetzt. Nach vielen personellen<br />

Verän<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r Startphase<br />

<strong>de</strong>s Hauses, war das Jahr<br />

2007 durch sehr wenige personelle<br />

Än<strong>de</strong>rungen gekennzeichnet.<br />

Arbeitsgelegenheiten<br />

Es wer<strong>de</strong>n ausgesprochen gute<br />

Erfahrungen mit Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter gemacht, die von<br />

<strong>de</strong>r ARGE über das Technologie<br />

Zentrum Glehn in Arbeitsgelegenheiten,<br />

besser bekannt unter <strong>de</strong>m<br />

populären Namen „ 1 € Jobs „<br />

vermittelt wer<strong>de</strong>n. Sie leisten fast<br />

ohne Ausnahme einen wertvollen<br />

und zuverlässigen Beitrag bei <strong>de</strong>r<br />

zusätzlichen individuellen Betreuung<br />

<strong>de</strong>r Bewohnerinnen und Bewohner.<br />

Auch 2007 konnten wie<strong>de</strong>r<br />

6 Mitarbeiter aus diesem Kreis in<br />

feste Arbeitsverhältnisse und sogar<br />

eine Mitarbeiterin konnte in ein<br />

Ausbildungsverhältnis übernommen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Ausbildung<br />

Das Diakonische Werk als Träger<br />

<strong>de</strong>s Hauses ist sich seiner Verantwortung<br />

für eine qualitativ hochwertige<br />

Ausbildung im Bereich <strong>de</strong>r<br />

Altenpfl ege bewusst. Bereits kurz<br />

nach Eröffnung <strong>de</strong>s Hauses im<br />

April 2004 konnten vier Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter mit <strong>de</strong>r Ausbildung<br />

im Haus beginnen. Alle Vier<br />

Leben im Alter 50 51 Leben im Alter<br />

konnten diese im Jahr 2007 mit erfolgreich<br />

bestan<strong>de</strong>nem Examen<br />

been<strong>de</strong>n. In Fortsetzung dieses<br />

erfolgreichen Engagements haben<br />

2007 fünf neue Mitarbeiter/innen<br />

in <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Wohnbereichen<br />

ihre Ausbildung zum/r examinierten<br />

Altenpfl eger/in begonnen.<br />

Praktikanten<br />

Mit zunehmen<strong>de</strong>m Bekanntheitsgrad<br />

<strong>de</strong>r Einrichtung, erfolgen<br />

immer häufi ger Anfragen zu <strong>de</strong>n<br />

verschie<strong>de</strong>nsten Praktika. Das<br />

Spektrum reicht von Konfi rman<strong>de</strong>n<br />

über Haupt- und Realschüler bis zu<br />

Gymnasiasten und Erwachsenen<br />

aus verschie<strong>de</strong>n Um- und Weiterbildungseinrichtungen.<br />

Teilweise<br />

arbeiten bis zu zehn Praktikanten<br />

gleichzeitig im Haus. Die Bewohnerinnen<br />

und Bewohner schätzen<br />

sehr <strong>de</strong>n Einsatz dieser vielen,<br />

meist jungen Leute, als eine Bereicherung<br />

und Abwechslung im<br />

Alltag. Für die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter stellen so viele Praktikanten<br />

neben <strong>de</strong>r Hilfe und Arbeitserleichterung<br />

lei<strong>de</strong>r auch einen<br />

zusätzlichen Arbeitsaufwand dar.<br />

Freiwilliges Soziales Jahr,<br />

Zivildienst<br />

Im Sozialdienst und in <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen<br />

Wohngruppen leisteten<br />

2007 insgesamt vier junge Frauen<br />

ihr freiwilliges Soziales Jahr und<br />

vier junge Männer ihren Zivildienst<br />

ab. Meist im direkten Anschluss an<br />

ihre schulische Ausbildung sammeln<br />

diese jungen Leute dabei ihre<br />

ersten berufl ichen Erfahrungen.<br />

Der tägliche Umgang mit alten<br />

Menschen in <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nsten<br />

Lebenssituationen ist eine große<br />

Herausfor<strong>de</strong>rung für diese jungen<br />

Leute. Es ist bewun<strong>de</strong>rnswert mit<br />

welchem Engagement und Ernsthaftigkeit<br />

sie sich dieser Aufgabe<br />

widmen.<br />

Ausblick<br />

Nach wie vor befi n<strong>de</strong>t sich das<br />

Haus Tabita in einer Randlage zur<br />

Gemein<strong>de</strong> Kleinenbroich. Konkrete<br />

Bebauungsplanungen für die unmittelbare<br />

Umgebung liegen noch<br />

nicht vor. Es ist jedoch zu hoffen,<br />

dass bei allen Planungen die Bedürfnisse<br />

<strong>de</strong>r Bewohnerinnen und<br />

Bewohner im Haus angemessen<br />

berücksichtigt wer<strong>de</strong>n. Ebenso ist<br />

zu hoffen, dass <strong>de</strong>r Bedarf einer<br />

immer älter wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Bevölkerung<br />

in die Planungen mit einbezogen<br />

wird. Zu berücksichtigen ist in<br />

diesem Zusammenhang vor allem<br />

die ständig steigen<strong>de</strong> Zahl von <strong>de</strong>menziell<br />

erkrankten älteren Menschen.<br />

Die Mitarbeiter <strong>de</strong>s Hauses<br />

und <strong>de</strong>s Diakonischen Werkes sind<br />

gerne bereit ihren Sachverstand in<br />

diesem Bereich für die Planungen<br />

nutzbar zu machen. Fortschritte<br />

hat im vergangenen Jahr unser<br />

Gartenprojekt gemacht. Für die<br />

Brachfl äche vor <strong>de</strong>m Haus liegt<br />

mittlerweile ein qualitativ hochwertiger<br />

Plan eines Gartenarchitekten<br />

vor. Alle Gestaltungsmaßnahem<br />

sind konkret mit ihren Baukosten<br />

durchgerechnet. Es kann nun<br />

gezielt nach Sponsoren für Teilbereiche<br />

gesucht wer<strong>de</strong>n, damit<br />

die Planung mit ein wenig Glück,<br />

Schritt für Schritt in die Tat umgesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Rainer Gerdau


Seniorenzentrum Markuskirche in Dormagen<br />

Nach einem längeren Abwägungsprozess<br />

hatte sich die Kirchengemein<strong>de</strong><br />

Dormagen entschie<strong>de</strong>n,<br />

<strong>de</strong>n Kirchenstandort in<br />

Dormagen-Horrem aufzugeben<br />

und das Grundstück an <strong>de</strong>r Weiler<br />

Straße zu veräußern. Im Verlauf<br />

intensiver Verhandlungen zwischen<br />

<strong>de</strong>r Kirchengemein<strong>de</strong> und<br />

<strong>de</strong>m Diakonischen Werk konnte<br />

ein Konzept entwickelt wer<strong>de</strong>n, um<br />

weiterhin im Dormagener Stadtteil<br />

Horrem eine evangelische Präsenz<br />

zu gewährleisten.<br />

Es wur<strong>de</strong> miteinan<strong>de</strong>r vereinbart,<br />

dass ein Altenheim mit Seniorenwohnungen<br />

erstellt und in diakonischer<br />

Trägerschaft betrieben<br />

wird. Darüber hinaus sollte die Einrichtung<br />

sich <strong>de</strong>m Stadtteil gegenüber<br />

öffnen und die Gruppenräume<br />

auch für kirchliche Veranstaltungen<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Das Diakonische Werk im Rhein-<br />

Kreis hatte einen Bedarf nach Dauerpfl<br />

egeplätzen in Dormagen prognostiziert<br />

und konnte die Bank im<br />

Bistum Essen für die Finanzierung<br />

<strong>de</strong>s Bauvorhabens gewinnen. Ein<br />

eingeholtes Gutachten stützte die<br />

eigenen Bedarfsberechnungen.<br />

Für die Ansiedlung eines Seniorenzentrums<br />

gab es zum damaligen<br />

Zeitpunkt keinen besseren Standort<br />

als im Zentrum von Horrem: <strong>de</strong>r<br />

Bahnhof Dormagen ist 500m entfernt,<br />

Apotheke, Arzt, Bäcker, Lebensmittelgeschäft,<br />

Bank, Bushaltestelle<br />

befi n<strong>de</strong>n sich in fußläufi ger<br />

Nähe.<br />

Bei <strong>de</strong>r Namensgebung <strong>de</strong>s<br />

neuen Hauses wur<strong>de</strong> das Dormagener<br />

Presbyterium eingebun<strong>de</strong>n.<br />

So folgte <strong>de</strong>r Vorstand <strong>de</strong>s Diakonischen<br />

Werkes <strong>de</strong>m Vorschlag,<br />

in Erinnerung an die alte Nutzung<br />

<strong>de</strong>s Grundstücks, die Einrichtung<br />

„Seniorenzentrum Markuskirche“<br />

zu benennen.<br />

Konzeption <strong>de</strong>s Hauses<br />

Das herausragen<strong>de</strong> Merkmal<br />

<strong>de</strong>s Seniorenzentrums Markuskirche<br />

ist seine Wohngruppenstruktur.<br />

Das Haus glie<strong>de</strong>rt sich in insgesamt<br />

zwei Wohnbereiche à 40<br />

Bewohnerinnen und Bewohner. Die<br />

zwei geplanten Bewohneretagen<br />

teilen sich wie<strong>de</strong>rum in jeweils vier<br />

Wohngruppen auf. In einer Wohngruppe<br />

wer<strong>de</strong>n zehn Bewohner<br />

zusammen wohnen. Je<strong>de</strong> Gruppe<br />

verfügt über eine Wohnküche mit<br />

einem Essplatz, an <strong>de</strong>m alle Mahlzeiten<br />

gemeinsam eingenommen<br />

wer<strong>de</strong>n können. Direkt daneben<br />

befi n<strong>de</strong>t sich ein gemütlich eingerichteter<br />

Wohnbereich <strong>de</strong>r sich für<br />

gemeinsames Beisammensein mit<br />

<strong>de</strong>n Mitbewohnern anbietet. Von<br />

diesen Gemeinschaftsräumen gelangen<br />

die Bewohner über einen<br />

kurzen hellen Flur in ihre Einzimmerappartements.<br />

Alle Zimmer<br />

sind ausgestattet mit einem separaten<br />

Duschbad, Anschlussmöglichkeiten<br />

für Radio, Fernseher und<br />

Telefon, Pfl egebett, Nachttisch und<br />

Einbauschrank. Durch diese, aufs<br />

Wesentliche reduzierte Grundausstattung,<br />

bleibt viel Platz, je<strong>de</strong>s Zimmer<br />

nach individuellen Wünschen<br />

und Vorstellungen mit privaten Möbeln<br />

und Einrichtungsgegenstän<strong>de</strong>n<br />

zu einem Zuhause wer<strong>de</strong>n zu<br />

lassen. Im Erdgeschoß steht allen<br />

Bewohnerinnen und Bewohnern<br />

die Cafeteria zur Verfügung. Hier<br />

können nach Absprache auch verschie<strong>de</strong>n<br />

große Räume für private<br />

Anlässe genutzt wer<strong>de</strong>n. Je nach<br />

Wetterbedingungen, körperlichen<br />

Voraussetzungen und individuellen<br />

Vorlieben wird die Möglichkeit bestehen,<br />

die verschie<strong>de</strong>n gestalteten<br />

Außenbereiche <strong>de</strong>s Hauses zu<br />

nutzen.<br />

Ergänzt wird das Angebot <strong>de</strong>s<br />

Hauses durch sechs Wohnungen<br />

im Bereich ServiceWohnen und<br />

einem „stationären Mittagstisch“,<br />

so dass auch ältere Menschen aus<br />

<strong>de</strong>m Stadtteil zum Mittagessen in<br />

das Haus kommen können. Die<br />

evangelische Kirchengemein<strong>de</strong><br />

Dormagen wird regelmäßig Andachten<br />

anbieten und gemeindliche<br />

Gruppen aus <strong>de</strong>m Stadtteil<br />

können nach Absprache die multifunktionalen<br />

Gruppenräume nutzen.<br />

Darüber hinaus wird das Angebot<br />

<strong>de</strong>s Pfl egeheimes durch die<br />

Ansiedlung eines ambulanten Pfl egedienstes<br />

erweitert. Die ambulante<br />

Diakonie-Pfl egestation wird die<br />

Räumlichkeiten in <strong>de</strong>r Stadtmitte<br />

aufgeben und in das Seniorenzentrum<br />

Markuskirche verlegen.<br />

Alternative Wärmeversorgung<br />

Die Wärmeversorgung <strong>de</strong>s Seniorenzentrums<br />

soll <strong>de</strong>mnächst über<br />

umweltfreundliche Heiztechnik erfolgen.<br />

So wer<strong>de</strong>n 80 Prozent <strong>de</strong>r<br />

Wärme über eine Pelletsfeuerung<br />

erzeugt. Die geplante Anlage liefert<br />

eine Leistung von 150 Kilowatt und<br />

sorgt auch im gesamten Haus für<br />

warmes Wasser. Jährlich benötigt<br />

die Heizung rund 60 Tonnen Holzpellets.<br />

Nur für Wintertage mit beson<strong>de</strong>rs<br />

hohen Verbrauchswerten<br />

und als Notfallreserve wird zusätzlich<br />

ein Erdgasbrenner installiert.<br />

Mit <strong>de</strong>m regenerativen Brennstoff<br />

Holz erspart das Diakonische Werk<br />

zukünftig <strong>de</strong>r Umwelt jährlich eine<br />

Belastung von über 80 Tonnen<br />

Kohlendioxid.<br />

Planungs- und Bauphase<br />

Nach einer längeren Abstimmungsphase<br />

mit <strong>de</strong>r Stadt Dormagen<br />

(Bezirksausschuss, Planungsausschuss<br />

und Stadtrat) unter<br />

ausführlicher Abwägung <strong>de</strong>r nachbarschaftlichen<br />

Interessen, konnte<br />

im Dezember 2006 mit <strong>de</strong>m Rückbau<br />

<strong>de</strong>s evangelischen Gemein<strong>de</strong>zentrum<br />

in Dormagen-Horrem<br />

begonnen und mit <strong>de</strong>r Erstellung<br />

<strong>de</strong>s Seniorenzentrums im Februar<br />

2007 gestartet wer<strong>de</strong>n.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>s mil<strong>de</strong>n Winters kam<br />

es zu keinen zeitlichen Beeinträchtigungen<br />

im Bauablauf.<br />

Insgesamt 43 Planungsbesprechungen<br />

waren bis En<strong>de</strong> Dezember<br />

2007 notwendig, um das Projekt<br />

zu steuern. Nahezu einmal<br />

wöchentlich wur<strong>de</strong>n zwischen Generalplaner,<br />

Geschäftsführung und<br />

Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Diakonischen<br />

Werkes die Einzelheiten<br />

<strong>de</strong>s Bauprojektes abgestimmt und<br />

notwendige Entscheidungen für die<br />

Gesamtgestaltung <strong>de</strong>s Hauses getroffen.<br />

Hierzu gehörten neben <strong>de</strong>n<br />

Bemusterungen von Fußbö<strong>de</strong>n,<br />

Fliesen, Lampen etc. u.a. auch die<br />

Festlegung <strong>de</strong>s Farbkonzeptes, die<br />

Auswahl <strong>de</strong>r Inneneinrichtung, die<br />

Gestaltung <strong>de</strong>r Außenanlagen und<br />

die Erörterung von Detaillösungen.<br />

Darüber hinaus war das Kostencontrolling<br />

regelmäßiges Thema<br />

<strong>de</strong>r Besprechungen.<br />

Richtfest<br />

Am 10. August 2007 konnte das<br />

Richtfest und die Grundsteinlegung<br />

mit insgesamt 130 Gästen aus <strong>de</strong>r<br />

Nachbarschaft, <strong>de</strong>n Kirchenge-<br />

Lerben im Alter 52 53 Leben im Alter<br />

mein<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n örtlichen Vereinen<br />

sowie verschie<strong>de</strong>ner Vertreter aus<br />

<strong>de</strong>r Politik, wie zum Beispiel Bürgermeister<br />

Heinz Hilgers und <strong>de</strong>r<br />

stellv. Landrat Herr Hans-Ulrich<br />

Klose erfolgreich gefeiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Vorbereitung <strong>de</strong>r Startphase<br />

Um bei <strong>de</strong>r Auswahl <strong>de</strong>s Leitungspersonals<br />

entlasten<strong>de</strong> Unterstützung<br />

zu erhalten, wur<strong>de</strong> die<br />

Unternehmensberatungsgesellschaft<br />

Adveris mit <strong>de</strong>r Akquirierung<br />

<strong>de</strong>r Heimleitung und Pfl egedienstleitung<br />

beauftragt. In einem<br />

Auswahlverfahren konnten sich<br />

Margot Vogt als Heimleitung und<br />

Frank Steinbrink als Pfl egedienstleiter<br />

gegen die Mitbewerberinnen<br />

und Mitbewerber durchsetzen. Die<br />

zukünftigen Leitungskräfte <strong>de</strong>s<br />

Seniorenzentrums Markuskirche<br />

nahmen ihre Tätigkeit zum 1. Oktober<br />

2007 in <strong>de</strong>r Seniorenzentrum<br />

Korschenbroich gGmbH, ein Tochterunternehmen<br />

<strong>de</strong>s Diakonischen<br />

Werkes im Rhein-Kreis Neuss, auf.<br />

Vorläufi ge Arbeitsplatz <strong>de</strong>r neuen<br />

Leitungsmitarbeiter war das Seniorenzentrum<br />

Haus Tabita in Kleinenbroich,<br />

wo ein Haus nach ähnlichem<br />

Konzept bereits betrieben<br />

wird.<br />

Margot Vogt und Frank Steinbrink<br />

wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n laufen<strong>de</strong>n Prozess<br />

<strong>de</strong>r Planungsphase und <strong>de</strong>r Erstausstattung<br />

<strong>de</strong>s Hauses eingebun<strong>de</strong>n.<br />

Darüber hinaus gehörte die<br />

organisatorische Vorbereitung <strong>de</strong>r<br />

Eröffnungsphase zu <strong>de</strong>n wesentlichen<br />

Aufgaben, wie zum Beispiel<br />

die Auswahl <strong>de</strong>s Pfl egepersonals,<br />

die Ausarbeitung eines Hauskonzeptes<br />

mit <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n<br />

pfl egerischen Grundsätzen. Sehr<br />

frühzeitig konnte das notwendige<br />

Personal für <strong>de</strong>n Betriebsbeginn<br />

vertraglich gebun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

Dank<br />

Es ist <strong>de</strong>n Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter im Seniorenzentrum<br />

Haus Tabita zu danken, die Margot<br />

Vogt und Frank Steinbrink alle er<strong>de</strong>nkliche<br />

Unterstützung gegeben<br />

haben und auch bei <strong>de</strong>r Einarbeitung<br />

<strong>de</strong>r neuen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter unterstützt haben.<br />

Ebenso gebührt großer Dank Margot<br />

Vogt und Frank Steinbrink für<br />

ihre hohe Motivation und Einsatzbereitschaft,<br />

ebenso wie Dagmar<br />

Drossart, die vor Ort immer ansprechbar<br />

war und viele Hilfe-<br />

Seniorenzentrum<br />

Markuskirche<br />

Weilerstr. 18a,<br />

41540 Dormagen<br />

Tel. 02133 / 26 605<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Margot Vogt<br />

stellungen erbrachte, damit das<br />

Seniorenzentrum Markuskirche<br />

erfolgreich starten konnte.<br />

Weiterhin hat <strong>de</strong>r Vorstand großes<br />

Vertrauen gezeigt und viel Unterstützung<br />

bei <strong>de</strong>r Verwirklichung<br />

<strong>de</strong>s Vorhabens geleistet. Insbeson<strong>de</strong>re<br />

sei hier <strong>de</strong>m geschäftsführen<strong>de</strong>n<br />

Vorstand – Ernst-Walter<br />

Poser, Dr. Hans-Ulrich Klose sowie<br />

Dr. Günter Türck gedankt.<br />

Dr. Günter Türck hat mit immensem<br />

zeitlichem und ehrenamtlichem<br />

Aufwand an fast allen Baubesprechungen<br />

teilgenommen und war<br />

immer ein fachkundiger, fl exibler<br />

und mit genügend kritischer Distanz<br />

ausgestatteter Begleiter <strong>de</strong>s<br />

Bauvorhabens.<br />

Bernd Gellrich


Erftaue Service Gesellschaft Berufsbegleiten<strong>de</strong>r Dienst und Integrationsfachdienst<br />

Die Erftaue Service GmbH wur<strong>de</strong><br />

im Jahr 2005 mit <strong>de</strong>m Ziel gegrün<strong>de</strong>t,<br />

Serviceleistungen vorrangig<br />

für die Tochtergesellschaften und<br />

Einrichtungen <strong>de</strong>s Diakonischen<br />

Werkes im Rhein-Kreis Neuss zu<br />

erbringen.<br />

Zu diesem Zweck beschäftigt<br />

die Gesellschaft ca. 70 Mitarbeiter,<br />

<strong>de</strong>n überwiegen<strong>de</strong>n Anteil davon<br />

Erftaue Service<br />

Gesellschaft GmbH<br />

Am Stän<strong>de</strong>haus 12,<br />

41515 Grevenbroich<br />

Tel. 02181 / 605 541<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Karin Kremer-<br />

Schillings<br />

in Teilzeit. Die Serviceleistungen<br />

wer<strong>de</strong>n im Wesentlichen durch<br />

<strong>de</strong>n Betrieb einer Großküche und<br />

einer Wäscherei erbracht und dienen<br />

als Versorgungsbasis für die<br />

unter <strong>de</strong>m Dach <strong>de</strong>s Diakonischen<br />

Werkes geführten Seniorenzentren<br />

und <strong>de</strong>ren Bewohner sowie für die<br />

Kun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Fahrbaren Mittagstisches.<br />

Mit 10 Mitarbeitern in <strong>de</strong>r<br />

zentralen Großküche wer<strong>de</strong>n täglich<br />

die Mahlzeitenkomponenten<br />

für bis zu 300 Personen hergestellt<br />

und in Großgebin<strong>de</strong>n verteilt. Weitere<br />

Personen sind zuständig für<br />

<strong>de</strong>n Transport <strong>de</strong>r Mahlzeiten zu<br />

weiteren Standorten sowie für <strong>de</strong>n<br />

Tischservice im Bewohnerrestaurant<br />

und in <strong>de</strong>n Wohnbereichen.<br />

Darüber hinaus betreibt die Servicegesellschaft<br />

bislang an zwei<br />

Standorten Cafeteriabetriebe, die<br />

in zunehmen<strong>de</strong>m Maße von Bewohnern<br />

und <strong>de</strong>ren Angehörigen,<br />

aber auch von Mitarbeitern und<br />

Stammgästen aus <strong>de</strong>r Nachbarschaft<br />

<strong>de</strong>r Seniorenzentren zur<br />

Mittagszeit und am Nachmittag besucht<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Als weitere Geschäftsfel<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Erftaue Service GmbH haben<br />

sich <strong>de</strong>r Hausmeisterservice und<br />

die Personalgestellung von Haushaltshilfen<br />

und von Mitarbeitern<br />

im Verwaltungsbereich etabliert.<br />

Mit <strong>de</strong>r geplanten Eröffnung eines<br />

weiteren Seniorenzentrums in Dormagen-Horrem<br />

sollen alle diese<br />

Geschäftsfel<strong>de</strong>r vertieft und auf<br />

eine breitere Grundlage gestellt<br />

wer<strong>de</strong>n. Der Jahresumsatz lag im<br />

Jahr 2007 bei ca. 1.775 T€.<br />

Der Berufsbegleiten<strong>de</strong> Dienst,<br />

kurz BBD, bietet Menschen, die<br />

<strong>de</strong>m Gesetz entsprechend als<br />

behin<strong>de</strong>rte o<strong>de</strong>r schwerbehin<strong>de</strong>rte<br />

Personen anerkannt, o<strong>de</strong>r die<br />

aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen<br />

beeinträchtigt sind,<br />

Unterstützung an. Hierbei wer<strong>de</strong>n<br />

sowohl Arbeitssuchen<strong>de</strong>, wie auch<br />

in einem Arbeitsverhältnis stehen<strong>de</strong><br />

Personen unterstützt.<br />

Der Dienst arbeitet vor<br />

allem in fünf Aufgabenfel<strong>de</strong>rn:<br />

1. Der Vermittlung von (schwer)behin<strong>de</strong>rten<br />

Arbeitslosen<br />

2. Der Begleitung bestehen<strong>de</strong>r<br />

Arbeitsverhältnisse bei auftreten<strong>de</strong>n<br />

Problemen<br />

3. Der einzelfallunabhängigen<br />

Beratung von Betrieben sowie<br />

Einrichtungen <strong>de</strong>r Behin<strong>de</strong>rtenhilfe.<br />

4. Öffentlichkeitsarbeit<br />

5. Durchführung von Projekten<br />

zur Verbesserung Chancen auf<br />

berufl iche Integration<br />

Des Weiteren bietet <strong>de</strong>r BBD auch<br />

Dienstleistungen für Arbeitgeber<br />

gemäß SGB IX, die Menschen mit<br />

einer Schwerbehin<strong>de</strong>rung o<strong>de</strong>r<br />

Tochterunternehmen und Beteiligungen 54 55 Tochterunternehmen und Beteiligungen<br />

einer gesundheitlichen Einschränkung<br />

beschäftigen o<strong>de</strong>r beschäftigen<br />

wollen, an.<br />

Schwerpunkte <strong>de</strong>s Jahres 2007<br />

Folgen<strong>de</strong> Arbeitsschwerpunkte<br />

stan<strong>de</strong>n 2007 im Vor<strong>de</strong>rgrund:<br />

• Durchführung einer Klausurtagung<br />

im Februar mit Vereinbarung<br />

von Jahreszielen für die<br />

Arbeit <strong>de</strong>s BBD<br />

• Vorbereitung <strong>de</strong>r Teilnahme <strong>de</strong>s<br />

BBD an <strong>de</strong>r Unternehmerdialogmesse<br />

B2D<br />

• Aufbau und Vertiefung <strong>de</strong>r Kooperation<br />

mit Trägern <strong>de</strong>r Berufshilfe<br />

(z.B. Arbeiterwohlfahrt, Berufshilfe<br />

und Technologiezentrum<br />

Glehn)<br />

• Weitere Arbeit für das im Jahr<br />

2007 geplante Projekt „Jobcoaching“<br />

• Intensive Diskussionen und Planungen<br />

für die vom Integrationsamt<br />

geplante Bün<strong>de</strong>lung <strong>de</strong>r IFD<br />

Träger<br />

Zentrales Anliegen <strong>de</strong>s BBD<br />

Die Umsetzung <strong>de</strong>r Vision, dass<br />

passen<strong>de</strong> Arbeitsplätze für Menschen<br />

und geeignete Menschen für<br />

Arbeitsplätze zueinan<strong>de</strong>r zu brin-<br />

gen sind und damit für Arbeitgeber<br />

wie für schwerbehin<strong>de</strong>rte Arbeitnehmer<br />

Perspektiven ermöglicht<br />

wer<strong>de</strong>n, be<strong>de</strong>utet, dass auch die<br />

BBD<br />

Hammer<br />

Landstraße 51,<br />

41460 Neuss<br />

Tel. 02131 / 56 85 70<br />

Ansprechpartner:<br />

Martin Bickel<br />

han<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Personen insbeson<strong>de</strong>re<br />

aber auch die Institutionen in<br />

<strong>de</strong>nen sie tätig sind, sich ständig<br />

hinterfragen und effi ziente Strukturen<br />

schaffen müssen, die die Umsetzung<br />

dieses Anspruchs Realität<br />

wer<strong>de</strong>n lässt.<br />

Diesem hohen Anspruch an die<br />

Qualität <strong>de</strong>r eigenen Arbeit wur<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r BBD auch im vergangenen<br />

Jahr gerecht, wie an <strong>de</strong>n überdurchschnittlichen<br />

Ergebnissen<br />

bei Vermittlung und Begleitung von<br />

Menschen mit schweren Behin<strong>de</strong>rungen<br />

auch im überregionalen<br />

Vergleich <strong>de</strong>utlich wird.


Integrationsunternehmen Noah<br />

Seit mehr als 20 Jahren stellt sich<br />

die Noah <strong>de</strong>r Aufgabe, Arbeitsplätze<br />

für Menschen zu schaffen, die<br />

auf <strong>de</strong>m ersten Arbeitsmarkt zunächst<br />

keine Chance haben. Heute<br />

Noah gGmbH<br />

Neuss<br />

Berghäuschensweg 28a,<br />

41464 Neuss<br />

Tel. 02131 / 124 73 00<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Dagmar Schwedler<br />

bezeichnet man diese Zielgruppe<br />

als Menschen mit starken Vermittlungshemmnissen.<br />

Es han<strong>de</strong>lt sich<br />

dabei um körperlich-, psychisch-,<br />

seelisch- o<strong>de</strong>r sinnesbehin<strong>de</strong>rte<br />

Menschen sowie um Menschen mit<br />

min<strong>de</strong>stens drei schweren Vermittlungshemmnissen.<br />

Es han<strong>de</strong>lt sich<br />

dabei um junge Arbeitssuchen<strong>de</strong><br />

ohne ausreichen<strong>de</strong> Qualifi zierung,<br />

Migranten, Menschen mit geringem<br />

Durchhaltevermögen und sozialen<br />

Schwierigkeiten.<br />

Unser Ziel ist es, diese Personen<br />

zu motivieren, zu qualifi zieren<br />

und Defi zite abzubauen damit sie<br />

eine Chance haben, auf <strong>de</strong>m ersten<br />

Arbeitsmarkt eine sozialversicherungspfl<br />

ichtige Beschäftigung<br />

nachgehen zu können.<br />

Wir haben zwischenzeitlich 59<br />

sozialversicherungspfl ichtige Arbeitsplätze<br />

geschaffen für <strong>de</strong>n<br />

oben genannten Personenkreis,<br />

dazu kommen 12 Anleiterstellen,<br />

4 Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> und 8 Mitarbeiter<br />

im Bereich geringfügig Beschäftigte.<br />

Zusätzlich halten wir 10 Praktikumsplätze<br />

für die seelisch erkrankte<br />

Menschen und 10 Plätze<br />

zu Arbeitserprobungsmaßnahmen<br />

<strong>de</strong>r ARGE vor.<br />

Unsere Aufgabenfel<strong>de</strong>r haben<br />

wir in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m<br />

Gesellschafter, das Diakonische<br />

Werk <strong>de</strong>r Ev. Kirchengemein<strong>de</strong>n in,<br />

Neuss, seit Jahren bedarfsorientiert<br />

ausgebaut um <strong>de</strong>r <strong>de</strong>mografi -<br />

schen Entwicklung gerecht zu wer<strong>de</strong>n.<br />

Unsere Arbeitsschwerpunkte<br />

liegen in <strong>de</strong>n Bereichen „Wohnen<br />

mit Service“ und „rund ums Haus“.<br />

Diese beinhalten eine Wäscherei,<br />

haushaltsnahe Dienstleitungen,<br />

Restaurant, Partyservice, Hausmeisterservice,<br />

Gebäu<strong>de</strong>reinigung,<br />

Garten-Landschaftsbau und das<br />

Malergewerk.<br />

Unsere Kundschaft erstreckt<br />

sich auf Privatpersonen, Bauträger,<br />

Wohlfahrtverbän<strong>de</strong> und Firmen im<br />

<strong>de</strong>r Stadt Neuss. Unsere Preise<br />

sind marktüblich und wur<strong>de</strong>n im<br />

Bereich haushaltsnaher Dienstleitungen<br />

<strong>de</strong>n Modulwerten <strong>de</strong>r Pfl e-<br />

gekassen angepasst und mit <strong>de</strong>m<br />

Sozialhilfeträger abgestimmt.<br />

Ein Integrationsunternehmen<br />

wie unsere Noah kann nur funktionieren,<br />

wenn viele Partner in <strong>de</strong>r<br />

Stadt und im Rhein Kreis Neuss<br />

zum Gelingen und Wohl <strong>de</strong>s Ganzen<br />

beitragen. Kooperationspartner<br />

wollen nicht nur durch die „gute<br />

Sache“ son<strong>de</strong>rn auch durch gute<br />

Leistung überzeugt wer<strong>de</strong>n. Dies<br />

ist uns gelungen. Die bedarfsorientierte<br />

Weiterentwicklung unseres<br />

Konzeptes „Wohnen mit Service“<br />

und „rund ums Haus“, vom Start im<br />

Meertal, jetzt bei <strong>de</strong>r Umsetzung<br />

südliche Furth, war Richtung weisend.<br />

Wir erfahren viel Anerkennung<br />

durch Anfragen von an<strong>de</strong>ren<br />

Bauträgern und Wohlfahrtverbän<strong>de</strong>n<br />

bun<strong>de</strong>sweit. Die erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit in diesem Bereich<br />

mit <strong>de</strong>m Neusser Bauverein,<br />

<strong>de</strong>r unsere Angebote unterstützt<br />

und in seinen Wohnquartieren anbietet,<br />

hat diese zukunftsweisen<strong>de</strong><br />

Entwicklung möglich gemacht.<br />

Durch das Netzwerk mit <strong>de</strong>m Gesellschafter,<br />

Diakonisches Werk,<br />

sind wir gemeinsam in <strong>de</strong>r Lage,<br />

die ambulante soziale Versorgung<br />

langfristig sicherzustellen. Auch<br />

hier haben wir bei Verhandlung mit<br />

<strong>de</strong>n Kostenträgern <strong>de</strong>r Stadt Neuss<br />

und <strong>de</strong>m Rhein-Kreis Neuss erst-<br />

malig für das Kreisgebiet eine Servicepauschale<br />

im Bereich sozialer<br />

Wohnungsbau umsetzen können.<br />

Um dieser Aufgabe gewachsen<br />

zu sein, mussten und müssen<br />

wir neue Arbeitsplätze einrichten.<br />

Nach Verhandlungen mit <strong>de</strong>m Integrationssamt<br />

<strong>de</strong>s Landschaftsverban<strong>de</strong>s<br />

Rheinland haben wir<br />

6 neue geför<strong>de</strong>rte Behin<strong>de</strong>rtenarbeitsplätze<br />

über das Programm<br />

Job 4000 genehmigt bekommen<br />

und auch das Zusammenspiel mit<br />

<strong>de</strong>r ARGE war sehr positiv, da wir<br />

Mitarbeiter <strong>de</strong>r Zielgruppe über das<br />

Programm Job-Perspektive genehmigt<br />

bekommen. Es han<strong>de</strong>lt sich<br />

dabei um Menschen, die vorher<br />

über eine Maßnahme Arbeitsgelegenheit<br />

geführt wor<strong>de</strong>n sind. Durch<br />

die Verän<strong>de</strong>rten Rahmenbedingungen<br />

konnten wir bereits feststellen,<br />

dass das Selbstwertgefühl und die<br />

Anerkennung in <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />

gesteigert wer<strong>de</strong>n konnte, da die<br />

Mitarbeiter eine festen Arbeitsvertrag<br />

befristet auf 2 Jahre und ein<br />

entsprechen<strong>de</strong>s Gehalt nach Einzelhan<strong>de</strong>lstarif<br />

erhalten.<br />

In Kooperation mit <strong>de</strong>m Bildungsträger<br />

AWO Berufshilfe haben wir<br />

ein Schulungsprogramm für unsere<br />

hauswirtschaftlichen Hilfen erarbeitet,<br />

um eine langfristige Beschäfti-<br />

Tochterunternehmen und Beteiligungen 56 57 Tochterunternehmen und Beteiligungen<br />

gung sicherstellen zu können. Der<br />

Erfolg unseres Serviceangebotes<br />

begrün<strong>de</strong>t sich auch darin, dass<br />

wir rasch auf verän<strong>de</strong>rte Bedarfe<br />

reagieren und unsere Mitarbeiter<br />

auf das verän<strong>de</strong>rte Kun<strong>de</strong>nverhalten<br />

einstellen und schulen.<br />

In <strong>de</strong>n Bereichen Hauswirtschaft<br />

und Garten- Landschaftsbau,<br />

Hausmeisterei und Waschküche<br />

haben wir zwischenzeitlich mehr<br />

als 80% <strong>de</strong>r Auslastung über Daueraufträge<br />

abge<strong>de</strong>ckt. Unsere an<strong>de</strong>ren<br />

Arbeitsbereiche haben auch<br />

eine hohe Anerkennung in Neuss<br />

und wer<strong>de</strong>n entsprechend beauftragt.<br />

Seit Jahren wer<strong>de</strong>n wir in unserer<br />

Arbeit durch <strong>de</strong>n Rhein-Kreis<br />

Neuss, die Stadt Neuss, <strong>de</strong>m Integrationssamt<br />

und <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>skirche<br />

unterstützt. Es wird auch weiterhin<br />

unser Ziel sein, kun<strong>de</strong>norientiert<br />

und wirtschaftlich zu arbeiten, um<br />

die öffentlichen Zuschüsse weiterhin<br />

zu reduzieren.<br />

Der laufen<strong>de</strong> Geschäftsbetrieb<br />

fi nanziert sich durch rd. 85 % Eigenleistung,<br />

das be<strong>de</strong>utet durch<br />

Aufträge unserer Gewerke. Nur<br />

noch rd. 15% wer<strong>de</strong>n durch Zuschüsse<br />

refi nanziert.<br />

In Kooperation mit <strong>de</strong>m Gesell-<br />

schafter wer<strong>de</strong>n die Module <strong>de</strong>r<br />

Sprachför<strong>de</strong>rung und Betreuung<br />

angeboten. Weiterhin kooperieren<br />

wir mit <strong>de</strong>m Neusser Bauverein,<br />

DRK, Johanniter-Unfallhilfe. Schulungsnagebote<br />

für die Mitarbeiter<br />

wer<strong>de</strong>n in Zusammenarbeit mit<br />

<strong>de</strong>m Internationalen Bund (Handwerk)<br />

und <strong>de</strong>r AWO Berufshilfe<br />

(Hauswirtschaft) durchgeführt. Wir<br />

sind Partner <strong>de</strong>r Trägergemeinschaft<br />

Neuss für <strong>de</strong>n Bereich Arbeitsgelegenheiten.<br />

Der Beirat hat durch intensive<br />

Begleitung die Arbeit <strong>de</strong>r Geschäftsführung<br />

unterstützt. Durch<br />

die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r ev. Kirche<br />

im Rheinland, <strong>de</strong>m Rhein-Kreis<br />

Neuss, <strong>de</strong>r Stadt Neuss, <strong>de</strong>s Integrationssamtes<br />

und Spen<strong>de</strong>r und<br />

nicht zuletzt durch die Auftragsvergabe<br />

<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n sehen sich Geschäftsleitung<br />

und Gesellschafter<br />

bestärkt, an <strong>de</strong>n Zielen <strong>de</strong>s Integrationsunternehmens<br />

NOAH auch<br />

künftig festzuhalten.<br />

Gleichzeitig ermöglichen wir vielen<br />

älteren und behin<strong>de</strong>rten Menschen/Kun<strong>de</strong>n<br />

in Zusammenarbeit<br />

mit <strong>de</strong>m Gesellschafter, Diakonisches<br />

Werk <strong>de</strong>r ev. Kirchengemein<strong>de</strong>n<br />

in Neuss e.V., langfristig<br />

auch mit höherem Hilfebedarf in<br />

<strong>de</strong>r eigenen häuslichen Umgebung<br />

leben zu können.


Jugend- und<br />

Familienhilfe<br />

Kin<strong>de</strong>r- und Jugendtreff<br />

Diakonisches Werk Rhein-Kreis Neuss<br />

Am Rübenweg 16<br />

41540 Dormagen<br />

Tel. 02133 / 53 65 27<br />

Fax: 02133 / 24 45 89<br />

Flexible Erziehungshilfe Dormagen (FED)<br />

Knechtste<strong>de</strong>ner Straße 20<br />

41540 Dormagen<br />

Tel. 02133 / 21 45 31<br />

Fax: 02133 / 24 45 89<br />

Sozialpädagogische Familienhilfe<br />

Diakonisches Werk Rhein-Kreis Neuss<br />

Kirchhofweg 2<br />

41363 Jüchen<br />

Tel.: 02165 / 87 10 97<br />

Fax: 02165 / 87 22 92<br />

Sozialpädagogische Familienhilfe<br />

Diakonisches Werk Neuss<br />

Dunantstraße 36b<br />

41468 Neuss<br />

Tel.: 02131 / 12 150<br />

Beratungsstelle für Familien-<br />

und Jugendhilfe<br />

Diakonisches Werk Neuss<br />

Plankstraße 1<br />

41462 Neuss<br />

Tel.: 02131 / 56 680<br />

Fax: 02131/ 56 68 49<br />

Familienpfl ege<br />

Plankstraße 1<br />

41462 Neuss<br />

Tel.: 02131 / 56 680<br />

Fax: 02131 / 56 58 49<br />

STEP<br />

Projekt für alleinerziehen<strong>de</strong> Mütter<br />

Further Straße 89a<br />

41462 Neuss<br />

Tel. 02131 / 6657608<br />

Schuldner- und Insolvenzberatung<br />

<strong>de</strong>r Diakonie Neuss<br />

Plankstraße 1<br />

41462 Neuss<br />

Tel.: 02131 / 56 680<br />

Fax: 02131 / 56 58 49<br />

Außenstelle Schuldner- und Insolvenzberatung<br />

<strong>de</strong>r Diakonie Neuss<br />

Friedrich-Ebert-Str. 1<br />

41352 Korschenbroich<br />

Tel.: 02161 / 61 31 71<br />

Fax: 02161 / 61 31 06<br />

Migrantenberatung<br />

Diakonisches Werk Neuss<br />

Plankstraße 1<br />

41462 Neuss<br />

Tel.: 02131 / 56 68 38<br />

Fax: 02131 / 56 68 49<br />

Begegnuingszentrum für Migranten<br />

Bergheimerstraße 250<br />

41464 Neuss<br />

Tel.: 02131 / 66 21 737<br />

Stadtteiltreff 3 im Rheinparkcenter<br />

Gemeinwesenarbeit<br />

Görlitzer Straße 3<br />

41460 Neuss<br />

Tel.: 02131 / 10 31 95<br />

Fax: 02131 / 56 68 49<br />

Treff 20 Mehrgenerationenhaus<br />

südliche Furth<br />

Wingen<strong>de</strong>rstraße 20<br />

41462 Neuss<br />

Tel. 02131 / 7502104<br />

Fax 02131 / 7502111<br />

Streetlife<br />

Alemannenstraße 23<br />

41462 Neuss<br />

Tel.: 02131 / 36 79 028<br />

Fax: 02131 / 17 86 141<br />

Lern- und Spielgruppe (LSG)<br />

Edith-Stein-Straße 32<br />

41466 Neuss<br />

Tel.: 02131 / 47 55 18<br />

Sozialberatung<br />

Diakonisches Werk Rhein-Kreis Neuss<br />

Am Stän<strong>de</strong>haus 12<br />

41515 Grevenbroich<br />

Tel.: 02181 / 605 207<br />

Zusätzliche Arbeitsgelegenheiten<br />

Diakonisches Werk Rhein-Kreis Neuss<br />

Am Stän<strong>de</strong>haus 12<br />

41515 Grevenbroich<br />

Tel. 02181 / 605 534<br />

Fax: 02181 / 605 237<br />

Zusätzliche Arbeitsgelegenheiten<br />

Diakonisches Werk Neuss<br />

Furtherstr. 89a<br />

41462 Neuss<br />

Tel. 02131 / 66 57 607<br />

Ehrenamtliches Engagement<br />

Diakonisches Werk Rhein-Kreis Neuss<br />

FreiwilligenAgentur Dormagen<br />

Knechtste<strong>de</strong>ner Straße 20<br />

41540 Dormagen<br />

Tel.: 02133 / 53 92 20<br />

Freiwilligenzentrale Neuss<br />

Diakonisches Werk Neuss<br />

Meererhof L 20, Rheinwallgraben 28<br />

41460 Neuss<br />

Tel.: 02131 / 16 62 06<br />

Fax: 02131 / 31 61 37<br />

Psychiatrische<br />

Hilfen<br />

Sozialpsychiatrisches Zentrum (SPZ)<br />

Diakonisches Werk Rhein-Kreis Neuss<br />

Knechtste<strong>de</strong>ner Str. 20<br />

41540 Dormagen<br />

Tel. 02133 / 47 73 33<br />

Fax 02133 / 47 00 77<br />

Kontakt- und Beratungsstelle<br />

Knechtste<strong>de</strong>ner Str. 20<br />

41540 Dormagen<br />

Tel. 02133 / 477333<br />

Ambulant Betreutes Wohnen<br />

Am Stän<strong>de</strong>haus 12<br />

41515 Grevenbroich<br />

Tel. 02181 / 605-207<br />

Knechtste<strong>de</strong>ner Str. 20<br />

41540 Dormagen<br />

Tel. 02133 / 47 79 04<br />

Sozialpsychiatrisches Zentrum (SPZ)<br />

Diakonisches Werk Neuss<br />

Am Stadtarchiv 10<br />

41460 Neuss<br />

Tel. 02131 / 53 39 10<br />

Ambulant Betreutes Wohnen<br />

Gna<strong>de</strong>ntaler Allee 15<br />

41468 Neuss<br />

Tel.: 02131 / 73 96 757<br />

Fax: 02131 / 73 96 760<br />

Freizeittreff Hof-Café<br />

Am Stadtarchiv 10a<br />

41460 Neuss<br />

Tel. 02131 / 15 38 75<br />

Fax: 02131 / 15 38 76<br />

Tagesstätte<br />

Am Stadtarchiv 10a<br />

41460 Neuss<br />

Tel. 02131 / 15 38 74<br />

Betreuung nach <strong>de</strong>m<br />

Betreuungsgesetz (BtG)<br />

Gna<strong>de</strong>ntaler Allee 15<br />

41468 Neuss<br />

Tel.: 02131 / 73 96 752<br />

Fax: 02131 / 73 96 760<br />

Wohnverbund Bo<strong>de</strong>lschwingh-Haus<br />

Körnerstr. 63<br />

41464 Neuss<br />

Tel.: 02131 / 74 03 50<br />

Fax: 02131 / 74 03 522<br />

Weckhovener Straße 22a<br />

41466 Neuss<br />

Tel.: 02131 / 31 37 690<br />

Fax: 02131 / 31 37 69 169<br />

Wichern-Haus<br />

Rehabiltationseinrichtung für<br />

psychisch Kranke<br />

Plankstr. 1<br />

41462 Neuss<br />

Tel.: 02131 / 56 68 40<br />

Fax: 02131 / 56 68 49<br />

Reha-Ambulanz<br />

Ambulante medizinische Rehabilitation<br />

für psychisch kranke Menschen<br />

Berghäuschensweg 30<br />

41464 Neuss<br />

Tel. 02131 / 22 38 04<br />

Fax: 02131 / 22 38 06<br />

Arbeitstherapeutische Werkstatt<br />

Ergotherapie<br />

Berghäuschensweg 28a<br />

41464 Neuss<br />

Tel. 02131 / 12 47 326<br />

Tochterunternehmen und Beteiligungen<br />

Noah gGmbH<br />

Neue Organisation für Arbeits-Hilfen<br />

Berghäuschensweg 28a<br />

41464 Neuss<br />

Tel.: 02131 / 12 47 300<br />

Fax: 02131 / 12 47 301<br />

Café Restaurant<br />

NOAH im Meertal<br />

Tel.: 02131 / 12 47 310<br />

Berufsbegleiten<strong>de</strong>r Dienst (BBD)<br />

im Kreis Neuss gGmbH<br />

Integrationsfachdienst (IFD)<br />

Hammer Landstraße 51<br />

41460 Neuss<br />

Tel.: 02131 / 56 85 70<br />

Fax: 02131 / 56 85 720<br />

Erftaue Service Gesellschaft GmbH<br />

Am Stän<strong>de</strong>haus 12,<br />

41515 Grevenbroich<br />

Tel. 02181 / 605 541<br />

Seniorenzentrum<br />

Albert-Schweitzer-Haus gGmbH<br />

Am Stän<strong>de</strong>haus 12<br />

41515 Grevenbroich<br />

Tel.: 02181 / 605 -1<br />

Seniorenzentrum<br />

Korschenbroich gGmbH<br />

Am Stän<strong>de</strong>haus 12<br />

41515 Grevenbroich<br />

Tel.: 02181 / 605-1<br />

Einrichtungen und Kontakte 58 59 Einrichtungen und Kontakte<br />

Leben<br />

im Alter<br />

Beratungsstelle für Fragen im Alter<br />

Diakonisches Werk Rhein-Kreis Neuss<br />

Knechtste<strong>de</strong>ner Straße 20<br />

41540 Dormagen<br />

Tel.: 02133 / 53 92 21<br />

Fax: 02133 / 24 45 89<br />

Kirchhofweg 2<br />

41363 Jüchen (Neu-Otzenrath)<br />

Tel.: 02165 / 87 21 49<br />

Dietrioch-Bonhoeffer-Straße 2<br />

41363 Korchenbroich-Kleinenbroich<br />

Tel.: 02161 / 57 44 415<br />

Wohn- und Begegnungszentrum<br />

Fliedner-Haus<br />

Diakonisches Werk Neuss<br />

Kurzzeitpfl ege / Tagespfl ege<br />

Stationärer Mittagstisch und<br />

Café Kränzchen<br />

Gna<strong>de</strong>ntaler Allee 15<br />

41468 Neuss<br />

Tel.: 02131 / 16 51 02<br />

Fax: 02131 / 16 51 65<br />

Beratungsstelle für Fragen im Alter<br />

Diakonisches Werk Neuss<br />

Betreutes Wohnen<br />

Senioren-Wohngemeinschaft<br />

Gna<strong>de</strong>ntaler Allee 15<br />

41468 Neuss<br />

Tel.: 02131 / 16 61 02<br />

Fax: 02131 / 16 51 65<br />

Diakonie Pfl egestation<br />

Diakonisches Werk Rhein-Kreis Neuss<br />

Jüchen / Korschenbroich<br />

Markt 6<br />

41363 Jüchen<br />

Tel.: 02165 / 91 12 29<br />

Fax: 02165 / 91 12 30<br />

Diakonie Pfl egestation<br />

Diakonisches Werk Rhein-Kreis Neuss<br />

Grevenbroich / Rommerskirchen<br />

Am Stän<strong>de</strong>haus 10<br />

41515 Grevenbroich<br />

Tel.: 02181 / 60 52 16<br />

Fax: 02181 / 60 52 48<br />

Diakonie Pfl egestation<br />

Diakonisches Werk Rhein-Kreis Neuss<br />

Dormagen<br />

Weilerstr. 18a<br />

41540 Dormagen<br />

Tel.: 02133 / 21 09 41<br />

Fax: 02133 / 21 09 42<br />

Diakonie Pfl egedienst<br />

Diakonisches Werk Neuss<br />

Mobiler Sozialer Dienst (MSD)<br />

Wohn- und Begegnungszentrum<br />

Fliedner-Haus<br />

Gna<strong>de</strong>ntaler Allee 15<br />

41468 Neuss<br />

Tel.: 02131 / 16 51 03<br />

Fax: 02131 / 16 51 33<br />

Häuslicher Hospizdienst<br />

Diakonisches Werk Neuss<br />

Plankstraße 1<br />

41462 Neuss<br />

Tel. 0231 / 75 45 74<br />

Fax: 02131 / 56 68 49<br />

Servicebüro für Ehrenamtlichkeit<br />

in <strong>de</strong>r stationären Altenhilfe (SESA)<br />

Diakonisches Werk Rhein-Kreis Neuss<br />

Knechtste<strong>de</strong>ner Straße 20<br />

41540 Dormagen<br />

Tel.: 02133 / 53 92 21<br />

Fax: 02133 / 24 45 89<br />

Seniorenzentrum Albert-Schweitzer-Haus<br />

Am Stän<strong>de</strong>haus 10<br />

41515 Grevenbroich<br />

Tel.: 02181 / 605-1<br />

Seniorenzentrum Haus Tabita<br />

Dietrich-Bonhoeffer-Str. 2<br />

41363 Korschenbroich-Kleinenbroich<br />

Tel.: 02161 / 57 44-0<br />

Wohn- und Begegnungszentrum<br />

Fliedner-Haus<br />

Diakonisches Werk Neuss<br />

Gna<strong>de</strong>ntaler Allee 15<br />

41468 Neuss<br />

Tel. 02131 / 16 50<br />

Fax: 02131 / 16 51 65<br />

Seniorenzentrum Markuskirche<br />

Weilerstr. 18a<br />

41540 Dormagen<br />

Tel.: 02133 / 26 605<br />

Seniorenwohngemeinschaft<br />

Diakonisches Werk Neuss<br />

Im Melchersfeld 60<br />

41468 Neuss<br />

Tel.: 02131 / 16 51 02<br />

Seniorenwohngemeinschaft<br />

Wingen<strong>de</strong>rstraße 20a<br />

41462 Neuss<br />

Tel 02131 / 7502150<br />

Elise-Averdieck-Haus<br />

Stationäre Einrichtung südl. Furth<br />

Wingen<strong>de</strong>rstraße 26<br />

41462 Neuss<br />

Tel. 02131 / 7502120<br />

Fax 02131 / 7502140


Diakonisches Werk<br />

<strong>de</strong>r Evangelischen Kirchengemein<strong>de</strong>n<br />

in Neuss e. V.<br />

Plankstraße 1,<br />

41462 Neuss<br />

Telefon 02131 / 56 68-0<br />

Diakonisches Werk<br />

Evangelischer Kirchengemein<strong>de</strong>n<br />

im Rhein-Kreis-Neuss e. V.<br />

Am Stän<strong>de</strong>haus 12<br />

41515 Grevenbroich<br />

Telefon 02181 / 605-1

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