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2007<br />
Jahresbericht
Impressum<br />
Diakonisches Werk<br />
<strong>de</strong>r Evangelischen Kirchengemein<strong>de</strong>n<br />
in Neuss e. V.<br />
Plankstraße 1<br />
41462 Neuss<br />
Telefon 02131 / 56 68-0<br />
Vorstand<br />
Hermann Gröhe (Vorsitzen<strong>de</strong>r)<br />
Dr. Helga Vosberg (Stv. Vorsitzen<strong>de</strong>)<br />
Hermann Sudhoff (Schatzmeister)<br />
Jens Bielinski-Gärtner<br />
Klaus Gravemann<br />
Frank Kirschstein<br />
Michael Parpart<br />
Herbert Taudien<br />
Dirk Thamm<br />
Stv. Vorstandsmitglie<strong>de</strong>r<br />
Manfred Burdinski<br />
Prof. Dr. Axel Hartmann<br />
Dieter Horn<br />
Klaus-Werner Mahlfeld<br />
Geschäftsführung<br />
Chistoph Havers<br />
Dagmar Schwedler<br />
Herausgeber<br />
Diakonisches Werk<br />
Evangelischer Kirchengemein<strong>de</strong>n<br />
im Rhein-Kreis-Neuss e. V.<br />
Am Stän<strong>de</strong>haus 12<br />
41515 Grevenbroich<br />
Telefon 02181 / 605-1<br />
Vorstand<br />
Dr. Günter Türck (Vorsitzen<strong>de</strong>r)<br />
Dr. Hans-Ulrich Klose (stellv. Vorsitzen<strong>de</strong>r)<br />
Walter Poser (Schatzmeister)<br />
Walter Braun<br />
Anneliese Haubrich-Schmitz<br />
Wolfgang Köker<br />
Anneliese Kottmann<br />
Gernot Wehmeier<br />
Brigitte Zillmer<br />
Stv. Vorstandsmitglie<strong>de</strong>r<br />
E<strong>de</strong>ltraut Bemba<br />
Dr. Barbara Gigowski<br />
Elisabeth Höfges<br />
Dieter Je<strong>de</strong>l<br />
Klaus-Werner Mahlfeld<br />
Claudia Manousek<br />
Geschäftsführung<br />
Bernd Gellrich<br />
Klaus Stolz<br />
Internet<br />
www.Diakonie-RKN.<strong>de</strong><br />
Redaktion<br />
Christoph Havers<br />
Berrnd Gellrich<br />
Layout, Abwicklung, Realisation<br />
Werbeagentur und Verlag<br />
Norbert Küpping, Martina Mauerer<br />
Vorstand Diakonisches Werk Neuss<br />
2 3<br />
Inhalt<br />
Seite 4 Vorwort <strong>de</strong>r Geschäftsführung<br />
Seite 6 Jugend und Familienhilfe<br />
Seite 7 Was brauchen Familien, Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche?<br />
Seite 8 Beratungsstelle für Familien- und Jugendhilfe<br />
Seite 9 Sozialpädagogische Familienhilfe Neuss<br />
Seite 10 Sozialpädagogische Familienhilfe Rhein-Kreis Neuss<br />
Seite 11 Familienpfl ege<br />
Seite 12 Schuldner- und Insolvenzberatung<br />
Seite 13 Hauptschule in Arbeit<br />
Seite 14 Streetlife<br />
Seite 16 Migrationserstberatung und Integrationsagentur<br />
Seite 17 Lern-Spiel-Gruppe Weckhoven<br />
Seite 18 Stadtteiltreff Rheinparkcenter Treff 3<br />
Seite 19 Wohngebietsbetreuung Miteinan<strong>de</strong>r-Füreinan<strong>de</strong>r<br />
Seite 20 Kin<strong>de</strong>r- und Jugendzentrum Horrem<br />
Seite 22 Zusätzliche Arbeitsgelegenheiten im Rhein-Kreis Neuss<br />
Seite 23 Chancen für 1-€-Jobber<br />
Seite 24 Freiwilligenzentrale Neuss<br />
Seite 25 Freiwilligen-Agentur Dormagen<br />
Seite 26 Psychiatrische Hilfen<br />
Seite 27 Fachbereich Psychiatrie<br />
Seite 28 SPZ-Kontakt- und Beratungsstellen<br />
Seite 29 SPZ Hof-Café und Kontaktstelle Dormagen<br />
Seite 30 SPZ-Tagesstätte<br />
Seite 31 Ambulant Betreutes Wohnen<br />
Seite 32 SPZ-Betreuungsverein<br />
Seite 33 Reha-Ambulanz<br />
Seite 34 Das Wichern-Haus<br />
Seite 35 Die Ergotherapie<br />
Seite 36 Wohnverbund Bo<strong>de</strong>lschwingh-Haus<br />
Seite 37 Leben im Alter<br />
Seite 38 Überblick über Hilfen im Alter<br />
Seite 39 Beratung für Hilfen im Alter<br />
Seite 40 Seniorenberatungsstelle Dormagen und Jüchen/Korschenbroich<br />
Seite 41 Seniorenberatungsstelle Neuss<br />
Seniorenwohngemeinschaft Melchersfeld<br />
Seite 42 Diakonie-Pfl egestationen im Umbruch<br />
Seite 43 Pfl egestationen Neuss, Jüchen, Korschenbroich, Dormagen<br />
Seite 44 Pfl egestation Grevenbroich, Rommerskirchen<br />
Seite 45 Tagespfl ege<br />
Seite 46 Häuslicher Hospizdienst<br />
Seite 47 Wohn- und Begegnungszentrum Fliedner-Haus<br />
Seite 48 Albert-Schweitzer-Haus in Grevenbroich<br />
Seite 50 Seniorenzentrum Haus Tabita<br />
Seite 52 Seniorenzentrum Markuskirche<br />
Seite 54 Beteiligungen und Tochterunternehmen<br />
Seite 55<br />
Erftaue Service Gesellschaft<br />
Berufsbegleiten<strong>de</strong>r Dienst<br />
Seite 56 Noah gGmbH<br />
Seite 58 Einrichtungen und Kontakte
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
liebe Leserinnen und Leser,<br />
das zurückliegen<strong>de</strong> Jahr hat bei<strong>de</strong><br />
Werke in Atem gehalten : Ob es<br />
beim Diakonischen Werk im Rhein-<br />
Kreis galt, die letzte Bau- und Vorbereitungsphase<br />
zur Eröffnung<br />
<strong>de</strong>r neuen Altenpflegeeinrichtung<br />
an <strong>de</strong>r Markuskirche in Dormagen,<br />
beim Diakonischen Werk <strong>de</strong>r<br />
Stadt Neuss die letzten Schritte<br />
zur Fertigstellung neuer stationärer<br />
und ambulanter Pflegegruppen<br />
mitten im neu entstan<strong>de</strong>nen Viertel<br />
„Südliche Furth“ zu gestalten – die<br />
Ausweitung, vor allem aber Ausdifferenzierung<br />
vieler Angebote, insbeson<strong>de</strong>re<br />
in <strong>de</strong>r Altenhilfe, bil<strong>de</strong>te<br />
einen Schwerpunkt bei <strong>de</strong>n Aktivitäten<br />
bei<strong>de</strong>r Werke.<br />
Zusammenarbeit verstärken<br />
Zukünftig wollen bei<strong>de</strong> Diakonische<br />
Werke enger zusammenarbeiten<br />
und hieraus Synergien<br />
erzielen. Nach intensiven Gesprächen<br />
und fachlicher und wirtschaftlicher<br />
Prüfung haben die Vorstän<strong>de</strong><br />
und Mitglie<strong>de</strong>rversammlungen<br />
bei<strong>de</strong>r Werke sich entschie<strong>de</strong>n, die<br />
gute und erfolgreiche Kooperation<br />
<strong>de</strong>s Diakonischen Werkes Neuss<br />
und <strong>de</strong>s Rhein-Kreises Neuss miteinan<strong>de</strong>r<br />
fortzusetzen, weiter zu<br />
entwickeln und, wo gefor<strong>de</strong>rt und<br />
möglich, auch neue Akzente zu<br />
setzen. Eine Verschmelzung bei<strong>de</strong>r<br />
Werke wird aber momentan nicht<br />
angestrebt. Die bei<strong>de</strong>n Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>r Werke Hermann<br />
Gröhe und Dr. Günter Türck haben<br />
<strong>de</strong>n bisherigen vertrauensvollen<br />
und offenen Dialog mit viel Sachkenntnis<br />
und persönlichem Engagement<br />
begleitet.<br />
Diakonisches Werk Neuss<br />
Das Diakonische Werk Neuss<br />
konnte in guter Kooperation mit <strong>de</strong>n<br />
Hermann Gröhe, Dr. Günter Türck (r), Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Vorstän<strong>de</strong> Christoph Havers<br />
Kirchengemein<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>m Neusser<br />
Bauverein, <strong>de</strong>r Kommune und <strong>de</strong>m<br />
Rhein-Kreis Neuss Chancen nicht<br />
nur <strong>de</strong>r Erweiterung <strong>de</strong>r Angebote,<br />
son<strong>de</strong>rn auch zur Erprobung neuer<br />
Wege in <strong>de</strong>r Versorgung pflegebedürftiger<br />
Menschen nutzen. Mitten<br />
im neuen Wohnviertel „Südliche<br />
Furth“ befin<strong>de</strong>n sich ambulant und<br />
stationär versorgte Seniorenwohngemeinschaften,<br />
die – an<strong>de</strong>rs als<br />
in einer großen stationären Einrichtung<br />
– Raum und Gelegenheit zur,<br />
so weit möglich, individuellen Gestatung<br />
<strong>de</strong>s Lebensalltags bieten.<br />
Seite an Seite mit <strong>de</strong>m Fachpersonal<br />
wirken die Angehörigen dabei<br />
ebenso tatkräftig mit wie junge, ehrenamtliche<br />
Helfer aus <strong>de</strong>r unmittelbaren<br />
Nachbarschaft. Wir bieten<br />
damit ein gut differenziertes, auf<br />
individuelle Anfor<strong>de</strong>rungen antworten<strong>de</strong>s<br />
Versorgungsnetz. Bausteine<br />
dieses Netzwerkes sind, neben<br />
<strong>de</strong>n oben genannten Einrichtungen,<br />
die Beratung für Fragen im Alter,<br />
die Tagespflege, die ambulante<br />
pflegerische Versorgung, Sterbebegleitung,<br />
Wohnen mit Service,<br />
stationäre Dauerpflegeplätze, Versorgung<br />
<strong>de</strong>r Demenzerkrankten in<br />
einer ambulant betreuten Wohngemeinschaft,<br />
Stichworte, die vor<br />
allem auf eines hinweisen : auf<br />
eine individuelle, <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
und Vorstellungen <strong>de</strong>r Hilfesuchen<strong>de</strong>n<br />
und ihrer Angehörigen<br />
zugeschnittenen Form <strong>de</strong>r Hilfe.<br />
Die Weiterentwicklung all dieser<br />
Dienste orientiert sich am Bedarf<br />
<strong>de</strong>r Menschen, die unsere Hilfe<br />
brauchen. Das wird sichtbar, zum<br />
Beispiel beim Start für das durch<br />
das Bun<strong>de</strong>sministerium für Familien,<br />
Senioren, Frauen und Jugend<br />
geför<strong>de</strong>rten Mehrgenerationenhaus,<br />
kurz „Treff 20“ genannt. Von<br />
Beginn an außeror<strong>de</strong>ntlich stark<br />
frequentiert und dank zahlreicher<br />
ehrenamtlich mitarbeiten<strong>de</strong>r Bürger<br />
entwickelte sich <strong>de</strong>r „Treff 20“<br />
schon in <strong>de</strong>n ersten Monaten zum<br />
Kristallisationspunkt für alle möglichen<br />
Aktivitäten und Begegnungen<br />
im Viertel. Ob es um die Wie<strong>de</strong>reinglie<strong>de</strong>rung<br />
wohnungsloser junger<br />
Menschen o<strong>de</strong>r um eine möglichst<br />
frühzeitige und wirkungsvolle Berufsorientierung<br />
geht – da, wo unsere<br />
Hilfe gerfor<strong>de</strong>rt ist, aber auch<br />
neue Möglichkeiten und I<strong>de</strong>en zu<br />
erkennen und umzusetzen sind,<br />
entwickelten wir mit verschie<strong>de</strong>nen<br />
Partnern neue Arbeitsansätze.<br />
Dies manifestierte sich im letzten<br />
Jahrt zum Beispiel in einem neuen<br />
Projekt im Bereich Streetwork, <strong>de</strong>r<br />
Jugendberufshilfe o<strong>de</strong>r im Ausbau<br />
<strong>de</strong>r ambulanten Rehabilitation für<br />
psychisch erkrankte Menschen.<br />
– Auch die NOAH gGmbH, Integrationsfirma<br />
für Menschen, die am<br />
Arbeitsmarkt als „schwer vermittelbar“<br />
gelten, hat durch Hinzunahme<br />
vielfältiger Aufgaben im Bereich<br />
„Wohnen mit Service“, insbeson<strong>de</strong>re<br />
im Projekt ,,Südliche Furth“,<br />
weitere Einsatzmöglichkeiten erschlossen<br />
und gibt so inzwischen<br />
75 Menschen die Chance, im beruflichen<br />
Alltag wie<strong>de</strong>r Fuß zu fassen.<br />
Die Stelle <strong>de</strong>s diakonischen Geschäftsführers<br />
wur<strong>de</strong> mit Christoph<br />
Havers, zuletzt Leiten<strong>de</strong>r Sozialarbeiter<br />
<strong>de</strong>s Werkes, neu besetzt.<br />
Das Werk wird so wie<strong>de</strong>r – wie in<br />
<strong>de</strong>n Jahren zuvor - geleitet durch<br />
eine „Doppelspitze“ mit Dagmar<br />
Schwedler als kaufmännische Geschäftsführerin.<br />
Diakonisches Werk<br />
Rhein-Kreis Neuss<br />
Das Diakonische Werk im<br />
Rhein-Kreis Neuss konnte im vergangenen<br />
Jahr nach 13-monatiger<br />
Bauzeit die Mo<strong>de</strong>rnisierung <strong>de</strong>s<br />
Seniorenzentrums Albert-Schweitzer-Hauses<br />
abschließen und <strong>de</strong>n<br />
Bau <strong>de</strong>s Dormagener Seniorenzentrums<br />
Markuskirche beginnen.<br />
Im Februar 2007 überprüfte die<br />
„evangelische“ Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Curacon die<br />
Umsetzung <strong>de</strong>s Diakonischen<br />
Governance Ko<strong>de</strong>x (DGK) für das<br />
Diakonische Werk im Rhein-Kreis<br />
Neuss. Der DGK beschreibt wesentliche<br />
Grundlagen zur Stärkung<br />
<strong>de</strong>r diakonischen Einrichtungskultur,<br />
insbeson<strong>de</strong>re durch die Optimierung<br />
<strong>de</strong>r Leitung und Überwachung<br />
diakonischer Einrichtungen.<br />
Er enthält Standards und Empfehlungen<br />
guter und verantwortungsvoller<br />
Einrichtungsführung. (s.www.<br />
diakonie.<strong>de</strong>/DK-2005-05.pdf). Das<br />
Diakonische Werk im Rhein-Kreis<br />
Neuss gehörte zu <strong>de</strong>n ersten Einrichtungen<br />
im Bereich <strong>de</strong>r Rheinischen<br />
Lan<strong>de</strong>skirche, die überprüft<br />
wur<strong>de</strong>n und von <strong>de</strong>r Prüfungsgesellschaft<br />
testiert bekamen, dass<br />
im Wesentlichen <strong>de</strong>r DGK erfüllt<br />
wird. Aus Sicht <strong>de</strong>r Prüfer waren<br />
jedoch noch Verän<strong>de</strong>rungen<br />
notwendig, um die gelebte Praxis<br />
verbindlich zu implementieren. Diese<br />
Erkenntnisse führten zu einer<br />
grundlegen<strong>de</strong>n Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Satzung,<br />
die am 11. Dezember 2007<br />
von <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>rversammlung<br />
beschlossen wur<strong>de</strong>. So wird das<br />
Diakonische Werk zukünftig von<br />
einem hauptamtlichen Vorstand<br />
geleitet. Der bisherige ehrenamtliche<br />
Vorstand übernimmt die Funktionen<br />
eines Verwaltungsrates. Die<br />
Zuständigkeiten <strong>de</strong>r Vereinsorgane,<br />
auch untereinan<strong>de</strong>r, wur<strong>de</strong>n<br />
neu geregelt. Damit ist <strong>de</strong>r Umstrukturierungsprozess,<br />
<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>r<br />
Gründung <strong>de</strong>r Seniorenzentrum<br />
Korschenbroich gGmbH im Jahr<br />
2003 begonnen wur<strong>de</strong> und weitere<br />
Vorwort <strong>de</strong>r Geschäftsführung 4 5 Vorwort <strong>de</strong>r Geschäftsführung<br />
Dagmar Schwedler Bernd Gellrich<br />
Klaus Stolz<br />
Ausglie<strong>de</strong>rungen in Tochterunternehmen<br />
(Erftaue Service GmbH,<br />
Seniorenzentrum Albert-Schweitzer-Haus<br />
gGmbH) nach sich zog,<br />
abgeschlossen.<br />
Des Weiteren konnten die Dormagener<br />
diakonischen Einrichtungen<br />
an einem Standort gebün<strong>de</strong>lt<br />
wer<strong>de</strong>n. Durch die Übernahme <strong>de</strong>s<br />
Schümmer Hofes von <strong>de</strong>r Stadt<br />
Dormagen fan<strong>de</strong>n nun die Kontakt-<br />
und Beratungsstelle für psychisch<br />
Behin<strong>de</strong>rte, das Betreute Wohnen,<br />
Flexible Erziehungshilfen, Seniorenberatung<br />
und die Freiwilligen<br />
Agentur ein neues Domizil. Zur<br />
Eröffnungsfeier am 18. April 2007<br />
konnten die Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter weit über 150 Gäste<br />
aus Dormagen und <strong>de</strong>m Rhein-<br />
Kreis Neuss begrüßen.<br />
Weiterhin hat es Verän<strong>de</strong>rungen<br />
auf <strong>de</strong>r Leitungsebene gegeben.<br />
Der bisherige Leiter <strong>de</strong>r Diakonie-<br />
Pflegestation Grevenbroich-Rommerskirchen,<br />
Herr Heribert Lehnacker<br />
hat die Fachbereichsleitung<br />
für alle drei Diakonie-Pflegestationen<br />
übernommen, die mittlerweile<br />
fast täglich 300 Pflegekun<strong>de</strong>n in<br />
<strong>de</strong>r Region Dormagen, Rommerskirchen,<br />
Grevenbroich, Jüchen<br />
und Korschenbroich versorgen.<br />
Die Koordination <strong>de</strong>r Außenstellen<br />
in Dormagen konnte Dagmar<br />
Drossart übertragen wer<strong>de</strong>n.<br />
Das Diakonische Werk im Rhein-<br />
Kreis Neuss beschäftigt mit seinen<br />
Tochterunternehmen insgesamt<br />
430 Personen und weist 2007 im<br />
Verbund einen Jahresumsatz von<br />
11,8 Mio € und ein Bilanzvolumen<br />
von 27 Mio € aus.<br />
Dank<br />
Eine Stärke bei<strong>de</strong>r Diakonischer<br />
Werke ist es, dass nahezu alle Leitungskräfte<br />
seit vielen Jahren zusammenarbeiten<br />
und gemeinsam<br />
mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
über ein hohes Engagement,<br />
Kreativität, Innovationskraft<br />
und Einsatzbereitschaft verfügen.<br />
Hierfür sind wir sehr dankbar.<br />
Es ist bei<strong>de</strong>n Werken ein beson<strong>de</strong>res<br />
Anliegen, wo immer möglich<br />
ehrenamtliche Helfer in die Arbeit<br />
einzubeziehen, Bürger in Stadtteilen<br />
und Gemein<strong>de</strong>n zu aktivieren<br />
und mit <strong>de</strong>n Partnern vor Ort gut<br />
zusammen zu arbeiten.<br />
Ihnen, <strong>de</strong>n ehrenamtlichen Helfern,<br />
Freun<strong>de</strong>n und allen, die unsere<br />
Arbeit durch ihren fachlichen<br />
und finanziellen Beitrag geför<strong>de</strong>rt<br />
haben gilt unser beson<strong>de</strong>rer Dank.<br />
Nicht zuletzt das beson<strong>de</strong>re diakonische<br />
Engagement <strong>de</strong>r Mitarbeiter<br />
gibt unserer Arbeit ein Gesicht<br />
– auf sie kommt es an!<br />
Dank sagen möchten wir aber<br />
an dieser Stelle ausdrücklich <strong>de</strong>n<br />
Vorstän<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>r Werke, die mit<br />
ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit die<br />
internen Wandlungsprozesse beharrlich<br />
verfolgt und erfolgreich abgeschlossen<br />
haben. Ohne die vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit mit<br />
vielen Partnern, <strong>de</strong>n befreun<strong>de</strong>ten<br />
Wohlfahrtsverbän<strong>de</strong>n und Kooperationspartnern<br />
in Kreis und Kommune,<br />
könnten wir viele Projekte<br />
und Hilfen so nicht durchführen.<br />
So bauen wir auch in Zukunft auf<br />
ein gutes Miteinan<strong>de</strong>r aller beteiligten<br />
Akteure zum Wohle <strong>de</strong>r Menschen.<br />
Ihre<br />
Christoph Havers und<br />
Dagmar Schwedler<br />
Geschäftsführung<br />
Diakonisches Werk Neuss<br />
Bernd Gellrich und Klaus Stolz<br />
Geschäftsführung<br />
Diakonisches Werk<br />
Rhein-Kreis Neuss
Jugend- und Familienhilfe<br />
6 7<br />
Jugend- und Familienhilfe<br />
Was brauchen Familien?<br />
Was brauchen Kin<strong>de</strong>r und<br />
Jugendliche?<br />
Der Staat reagiert - Elterngeld,<br />
För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Familienzentren und<br />
Mehrgenerationenhäuser, erhöhte<br />
Aufmerksamkeit in Sachen Kin<strong>de</strong>rschutz<br />
durch Einrichtung verschie<strong>de</strong>ner<br />
Frühwarnsysteme: Alarmiert<br />
ist die Öffentlichkeit allemal, wenn<br />
immer wie<strong>de</strong>r Fälle von kaum vorstellbarer<br />
Vernachlässigung o<strong>de</strong>r<br />
Gewalt gegenüber Kin<strong>de</strong>rn bekannt<br />
wer<strong>de</strong>n. Haben wir nun verstan<strong>de</strong>n,<br />
was Familien brauchen,<br />
um ihrer Aufgabe <strong>de</strong>r Versorgung<br />
und Erziehung <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r gerecht<br />
wer<strong>de</strong>n zu können?<br />
Seit Jahren spricht nicht nur die<br />
Lan<strong>de</strong>sregierung NRW von wachsen<strong>de</strong>r<br />
„Kin<strong>de</strong>rarmut“ und lenkt<br />
<strong>de</strong>n Blick dabei auf bei<strong>de</strong> mögliche<br />
Be<strong>de</strong>utungen – ein Land arm<br />
an Kin<strong>de</strong>rn, aber reich an armen<br />
Kin<strong>de</strong>rn. Was brauchen Familien?<br />
Was brauchen Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche?<br />
Die Lebensverhältnisse vieler<br />
Menschen haben sich geän<strong>de</strong>rt.<br />
Das Einkommen eines Elternteils<br />
reicht oft nicht mehr zur Deckung<br />
<strong>de</strong>r Kosten. Arbeitslosigkeit, aber<br />
in stetig wachsen<strong>de</strong>r Zahl auch<br />
Trennung und Scheidung führen<br />
in <strong>de</strong>n Familien zu „unsicheren“<br />
Lebensbedingungen und machen<br />
kreative Lösungen notwendig<br />
(siehe auch Bericht <strong>de</strong>r SPFH im<br />
Rhein-Kreis Neuss, zum Thema<br />
Armut, Seite 10). Dabei brauchen<br />
Familien Menschen und Dienste,<br />
die – wenn’s „dicke kommt“ - mit<br />
Rat und Tat zur Seite stehen.<br />
Wer in <strong>de</strong>r Krise steckt, wer Hil-<br />
Jugend- und Familienhilfe<br />
fe sucht und braucht, <strong>de</strong>r durchlebt<br />
eine Zeit <strong>de</strong>r Verunsicherung,<br />
eine Zeit <strong>de</strong>s Noch-Nicht-Wissens,<br />
Noch-Nicht-Habens, eine Zeit <strong>de</strong>s<br />
Übergangs. Was aber für die Familien<br />
in Krisen und Zeiten <strong>de</strong>s Umbruchs<br />
gilt, erweist sich auch für die<br />
Helfer und die Struktur ihrer Dienste<br />
und Hilfsangebote als richtig:<br />
Der durch die Realitäten erzwungene<br />
Abschied von <strong>de</strong>r Illusion, es<br />
könne im Prinzip so weiter gehen<br />
wie bisher, eröffnet durchaus neue<br />
Möglichkeiten und Chancen.<br />
Weiterentwicklung und Ausbau<br />
Im Fachbereich <strong>de</strong>r Familien-<br />
und Jugendhilfe, in <strong>de</strong>m kaum ein<br />
Bereich als langfristig „fi nanziell gesichert“<br />
gelten kann, hat sich in <strong>de</strong>r<br />
Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit <strong>de</strong>n konkreten<br />
Realitäten je<strong>de</strong>s einzelnen<br />
Aufgabenfel<strong>de</strong>s in bei<strong>de</strong>n Werken<br />
eine Weiterentwicklung, Neuorientierung<br />
und, ja auch Ausbau unserer<br />
Angebote verwirklichen lassen:<br />
• Mit <strong>de</strong>r En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres erfolgten<br />
Inbetriebnahme <strong>de</strong>s Mehrgenerationenhauses<br />
im neu entstan<strong>de</strong>nen<br />
Wohnviertel „Südliche Furth“ , wo<br />
wir eine Vielzahl an Angeboten und<br />
Hilfen für Familien mitten im Viertel<br />
bereit halten und neue Wege im<br />
Miteinan<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Generationen einschlagen<br />
wer<strong>de</strong>n,<br />
• Mit <strong>de</strong>r Weiterentwicklung <strong>de</strong>r<br />
Kin<strong>de</strong>r- und Jugendarbeit in Dormagen-Horrem<br />
unter Einbeziehung<br />
vieler ehrenamtlicher Helfer,<br />
• Mit <strong>de</strong>r Eröffnung <strong>de</strong>s Diakonischen<br />
Beratungszentrums<br />
,,Schümmer Hof“ in Dormagen<br />
Horrem, in <strong>de</strong>m Dienste von Flexibler<br />
Erziehungshilfe Dormagen<br />
(FED) und FreiwilligenAgentur bis<br />
Seniorenberatung und Sozialpsychiatrischem<br />
Zentrum (SPZ) ange-<br />
boten wer<strong>de</strong>n,<br />
• Mit <strong>de</strong>r Neustrukturierung <strong>de</strong>s Elterntreffs<br />
<strong>de</strong>r Sozialpädagogischen<br />
Familienhilfe in Jüchen-Hochneukirch,<br />
• Mit <strong>de</strong>r Schuldner- und Insolvenzberatung,<br />
die in so hohem Maße<br />
nachgefragt wird, dass wir unsere<br />
Angebote dank entsprechend<br />
höherer Zuwendungen durch <strong>de</strong>n<br />
Rhein-Kreis Neuss erweitern konnten,<br />
• Mit <strong>de</strong>m Projekt „Hauptschule in<br />
Arbeit“, wo wir <strong>de</strong>n Rat <strong>de</strong>r Stadt<br />
Neuss mit <strong>de</strong>n guten Resultaten<br />
(Vermittlung <strong>de</strong>r Schüler in Ausbildung<br />
o<strong>de</strong>r Praktika) überzeugen<br />
konnten und eine Fortsetzung unserer<br />
Arbeit bewilligt wur<strong>de</strong>,<br />
• Mit einem neuen Projekt unserer<br />
Streetworker, die in Kooperation<br />
mit <strong>de</strong>m Neusser Sozialamt wohnungslose<br />
junge Männer von <strong>de</strong>r<br />
Straße holen, um Ihnen die notwendige<br />
Unterstützung bei Wohnungs-<br />
und Arbeitssuche geben zu<br />
können,<br />
• Mit einer Ausweitung <strong>de</strong>r Angebote<br />
<strong>de</strong>r Freiwilligenzentrale Neuss,<br />
die ihre Sprechstun<strong>de</strong>n nun auch<br />
im Kaarster Rathaus abhält.<br />
Die oben ange<strong>de</strong>uteten und in<br />
<strong>de</strong>n Einzelberichten nachzulesen<strong>de</strong>n<br />
Verän<strong>de</strong>rungen sind – mögen<br />
sie sich auch in neuen Räumlichkeiten<br />
wie <strong>de</strong>m Bürgertreff 20 <strong>de</strong>r<br />
südlichen Furth manifestieren – immer<br />
nur vorläufi ge Antworten auf<br />
die Herausfor<strong>de</strong>rungen unserer diakonischen<br />
Arbeit. Die Baustellen<br />
bleiben, das Noch-Nicht-Haben,<br />
Noch- nicht- Wissen müssen auch<br />
die Helfer ertragen lernen. Nur so<br />
bleiben wir in Bewegung und bei<br />
<strong>de</strong>nen, die unsere Hilfe brauchen.<br />
Christoph Havers
Beratungsstelle für Familien- und Jugendhilfe<br />
Die Beratungsstellen <strong>de</strong>r Diakonie<br />
Neuss verstehen wir nach wie vor<br />
als Anlaufstelle für alle ratsuchen<strong>de</strong>n<br />
Menschen <strong>de</strong>r Stadt Neuss,<br />
ob sie nun direkt von <strong>de</strong>n jeweiligen<br />
Kirchengemein<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n Stadtteilzentren<br />
o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Diensten<br />
an uns verwiesen wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r uns<br />
aus eigener Initiative aufsuchen.<br />
Das Beratungsspektrum ist dabei<br />
außeror<strong>de</strong>ntlich weit gefasst.<br />
Man kann dabei die Lebens-, die<br />
Sozial-, die Familien- und Konfl iktberatung<br />
voneinan<strong>de</strong>r unterschei<strong>de</strong>n.<br />
In einigen Fällen vermitteln<br />
wir in an<strong>de</strong>re Dienste, mit <strong>de</strong>nen<br />
wir kooperieren, so mit <strong>de</strong>n Hilfen<br />
Allgemeiner<br />
Sozialer<br />
Dienst<br />
Plankstraße 1,<br />
41462 Neuss<br />
Tel. 02131 - 56 68 0<br />
Ansprechpartner:<br />
Ulrich Bräunig<br />
<strong>de</strong>s eigenen Fachbereichs wie <strong>de</strong>r<br />
Schuldner- und Insolvenzberatung<br />
o<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>n Angeboten an<strong>de</strong>rer<br />
Träger, zum Beispiel bei <strong>de</strong>r Behandlung<br />
von Suchtproblemen.<br />
Zwei exemplarische Fälle<br />
Sie ist stark übergewichtig, kann<br />
kaum noch die Treppe bewältigen,<br />
hat Diabetes und Bluthochdruck.<br />
Doch vor allem ist sie immer so allein.<br />
Sie lebt zwar mit ihrer Tochter<br />
zusammen, die auch immer für sie<br />
einkaufen geht, doch die ist mehr<br />
unterwegs als zu Hause. Der Fernseher<br />
ist da auch nur ein magerer<br />
Ersatz. Da wer<strong>de</strong>n die Tage lang,<br />
wenn niemand da ist, mit <strong>de</strong>m sie<br />
sich mal unterhalten kann. Bei <strong>de</strong>n<br />
Hausbesuchen wer<strong>de</strong>n Ängste<br />
besprochen und Wege zu <strong>de</strong>ren<br />
Überwindung in kleinen Schritten<br />
gefun<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r Kirchengemein<strong>de</strong><br />
ist die Anbindung an eine Gruppe<br />
möglich und befreit so zum Teil aus<br />
<strong>de</strong>r Isolation.<br />
6 Kin<strong>de</strong>r im Alter von 2 - 16,<br />
Mann seit 5 Jahren arbeitslos, Frau<br />
Bandscheibenvorfall, leben von<br />
Harz IV. Das Geld reicht nicht, die<br />
Kin<strong>de</strong>r for<strong>de</strong>rn und for<strong>de</strong>rn. Schul<strong>de</strong>n<br />
müssen auch noch im geringen<br />
Umfang abgezahlt wer<strong>de</strong>n.<br />
Das Leben mit so vielen Kin<strong>de</strong>rn<br />
und so wenigem Geld ist schwierig.<br />
Die Eltern fühlen sich überfor<strong>de</strong>rt<br />
und ausgelaugt. Zunächst<br />
wird ein Haushaltsplan erstellt, um<br />
das Geld besser einzuteilen. Mit<br />
unserer Unterstützung erhalten<br />
die Kin<strong>de</strong>r zusätzliche Betreuungsangebote,<br />
die sie för<strong>de</strong>rn und die<br />
Eltern entlasten. Dann wird noch<br />
die Mutter-Kind-Kur bewilligt und<br />
die ganze Familie schaut ein wenig<br />
entlasteter in die Zukunft.<br />
Seit Jahrzehnten ist <strong>de</strong>r Allgemeine<br />
Soziale Dienst, kurz ASD, in<br />
<strong>de</strong>r Stadt beim städtischen Jugendamt<br />
und <strong>de</strong>n freien Verbän<strong>de</strong>n,<br />
(konkret SkF und Diakonischen<br />
Werk Neuss) angesie<strong>de</strong>lt. Für die<br />
Bürgerinnen und Bürger <strong>de</strong>r Stadt<br />
be<strong>de</strong>utete dies in <strong>de</strong>r Vergangenheit,<br />
dass sie die Wahlmöglichkeit<br />
hatten, wenn sie irgen<strong>de</strong>ine Form<br />
<strong>de</strong>r „Hilfe zur Erziehung“ nach <strong>de</strong>m<br />
Kin<strong>de</strong>r- und Jugendhilfegesetz<br />
benötigten. Dies wird sich nun im<br />
Jahr 2008 än<strong>de</strong>rn, da die Stadt<br />
Neuss - wie die überwiegen<strong>de</strong><br />
Zahl <strong>de</strong>r Städte und Gemein<strong>de</strong>n<br />
- diese Aufgabe nicht mehr an die<br />
freien Verbän<strong>de</strong> <strong>de</strong>legieren möchte.<br />
Als Grün<strong>de</strong> nennt die Stadt vor<br />
allem die Vereinfachung in <strong>de</strong>r<br />
fachlichen, aber auch fi nanziellen<br />
Steuerung dieses Dienstes. Die<br />
Kosten für die Hilfen zur Erziehung<br />
sind über viele Jahre drastisch<br />
angestiegen, gera<strong>de</strong> aber in<br />
<strong>de</strong>n letzten bei<strong>de</strong>n Jahren wur<strong>de</strong><br />
diese Entwicklung zur Kostensteigerung<br />
durchbrochen. Selbstverständlich<br />
bleiben <strong>de</strong>n Bürgern alle<br />
Beratungsmöglichkeiten unseres<br />
kirchlichen Allgemeinen Sozialen<br />
Dienstes erhalten. Nur bei <strong>de</strong>r Vermittlung<br />
<strong>de</strong>r erzieherischen Hilfen<br />
nach <strong>de</strong>m Kin<strong>de</strong>rjugendhilfegesetz<br />
(KJHG) können wir in 2008<br />
lediglich die Wege zum Jugendamt<br />
ebnen und bei <strong>de</strong>r Vorbereitung<br />
helfen, nicht aber an <strong>de</strong>r Entscheidung<br />
mitwirken. „Die Zahl <strong>de</strong>r Teilnehmer<br />
bei <strong>de</strong>r Weihnachtsfeier<br />
für Alleinstehen<strong>de</strong>, die wir wie<strong>de</strong>r<br />
im Martin-Luther-Haus <strong>de</strong>r Christkirche<br />
durchgeführt haben, wächst<br />
Jahr um Jahr, ein Hinweis auf sich<br />
än<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> familiäre Strukturen und<br />
Lebensverhältnisse, aber auch<br />
<strong>de</strong>s wachsen<strong>de</strong>n Zuspruchs für die<br />
festliche Gestaltung.“<br />
Ausblick in 2008:<br />
Die Arbeit unseres Allgemeinen<br />
sozialen Dienstes wird mit <strong>de</strong>n Aufgaben<br />
im Mehrgenerationenhaus<br />
Treff 20 in <strong>de</strong>r südlichen Furth beson<strong>de</strong>rs<br />
wichtig wer<strong>de</strong>n und hier einen<br />
neuen Schwerpunkt erfahren.<br />
Dort ist in neuen Räumlichkeiten<br />
auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>s ehemaligen<br />
Güterbahnhofes für alle Anwohner<br />
ein Gemeinwesenzentrum entstan<strong>de</strong>n,<br />
dass für alle Altersstufen nicht<br />
nur interessante Angebote bereithält,<br />
son<strong>de</strong>rn dort, wo Beratungsdienste<br />
gebraucht wer<strong>de</strong>n, sie direkt<br />
vor Ort zugänglich macht.<br />
Statistik 2007<br />
Kurzberatung 32<br />
Langzeitberatung 54<br />
Sozialberatung 27<br />
Lebensberatung 42<br />
Erzieherische Hilfen<br />
Jugendamt kostpfl ichtig 12<br />
Fragen zur Erziehung 25<br />
Paarberatung 13<br />
Trennung und Scheidung 13<br />
Verfahrenspfl egschaften 4<br />
Die Sozialpädagogische Familienhilfe<br />
(SPFH) unterstützt Familien in<br />
ihren Erziehungsaufgaben und bei<br />
<strong>de</strong>r Bewältigung ihrer Alltagskonfl<br />
ikte.<br />
Die Arbeit fi n<strong>de</strong>t in <strong>de</strong>n Familien<br />
statt und ist verstärkt auf die Bereiche<br />
<strong>de</strong>s täglichen Lebens gerichtet,<br />
die für die Familien eine Belastung<br />
darstellen.<br />
Die SPFH unterstützt die Familien<br />
in ihrem Bemühen, die familiären<br />
und erzieherischen Probleme<br />
wie<strong>de</strong>r aus eigener Kraft und mit<br />
eigenen Möglichkeiten zu bewältigen.<br />
Die SPFH verstärkt die positiven<br />
Lösungsansätze <strong>de</strong>r Familie<br />
und hilft <strong>de</strong>n Ratsuchen<strong>de</strong>n dabei,<br />
die neu gefun<strong>de</strong>nen Verhaltensweisen<br />
und Erziehungsansätze zu<br />
trainieren. Sie verbessert somit die<br />
Lebensbedingungen von Kin<strong>de</strong>rn<br />
entsprechend <strong>de</strong>r Intention <strong>de</strong>s<br />
KJHG. Die Hilfe durch die SPFH<br />
wird vom Jugendamt eingesetzt<br />
und fi nanziert.<br />
Das Angebot <strong>de</strong>r Sozialpädagogischen<br />
Familienhilfen hat sich in<br />
<strong>de</strong>n letzten Jahren entsprechend<br />
<strong>de</strong>r sozialen Entwicklung und <strong>de</strong>n<br />
Bedürfnissen <strong>de</strong>r hilfesuchen<strong>de</strong>n<br />
Jugend- und Familienhilfe 8 9 Jugend- und Familienhilfe<br />
Sozialpädagogische Familienhilfen Neuss<br />
Familien, erweitert. Die Angebote<br />
sind Bausteine, die sich je nach<br />
Zielgruppen, Indikation, Arbeitsinhalten<br />
und Arbeitsmetho<strong>de</strong>n unterschei<strong>de</strong>n.<br />
Sie können aufeinan<strong>de</strong>r<br />
folgen o<strong>de</strong>r miteinan<strong>de</strong>r kombiniert<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
So gibt es neben <strong>de</strong>m Angebot<br />
<strong>de</strong>r klassischen SPFH, auch SPFH<br />
für Problemfamilien, SPFH für Familien<br />
mit Beratungsbedarf, SPFH<br />
für Pfl egefamilien, SPFH mit <strong>de</strong>m<br />
Schwerpunkt Hilfen bei <strong>de</strong>r Rückführung<br />
von Kin<strong>de</strong>rn in die Familie,<br />
SPFH mit <strong>de</strong>m Schwerpunkt<br />
Vi<strong>de</strong>o-Home-Training und zuletzt<br />
das kombinierte Mo<strong>de</strong>ll SPFH und<br />
Familienpfl ege aus einer Hand.<br />
Das Kombinierte Mo<strong>de</strong>ll<br />
Das Kombinierte Mo<strong>de</strong>ll SPFH<br />
und Familienpfl ege aus einer Hand<br />
wird von <strong>de</strong>n Jugendämtern gut<br />
genutzt. Seit <strong>de</strong>m Beginn 2006 ist<br />
die Nachfrage nach dieser kombinierten<br />
Hilfsform stetig angestiegen.<br />
Von Vorteil ist hier die enge<br />
Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern <strong>de</strong>r Familienpfl<br />
ege im eigenen Hause.<br />
Das kombinierte Mo<strong>de</strong>ll fasst die<br />
Leistungsbereiche <strong>de</strong>r Sozialpädagogischen<br />
Familienhilfen und <strong>de</strong>r<br />
Familienpfl ege zu einer gemeinsamen<br />
Leistung zusammen. Es bietet<br />
<strong>de</strong>n Familien <strong>de</strong>n Vorteil, gleichzeitig<br />
aktivieren<strong>de</strong> und kompensieren<strong>de</strong><br />
Leistungen zu erhalten, um<br />
somit eine sofort greifen<strong>de</strong>, aber<br />
auch zukunfts- und lösungsorientierte<br />
Hilfe zu erhalten, die die Eigenständigkeit<br />
<strong>de</strong>r Familie wie<strong>de</strong>r<br />
herstellt. Die Familienpfl egerinnen<br />
geben konkrete Anleitungen bei<br />
noch fehlen<strong>de</strong>n Fähigkeiten <strong>de</strong>r<br />
Kin<strong>de</strong>sversorgung und Kin<strong>de</strong>rerziehung,<br />
beson<strong>de</strong>rs auch in <strong>de</strong>r<br />
Säuglings- und Kin<strong>de</strong>rpfl ege. Sie<br />
Sozialpädagogische<br />
Familienhilfe<br />
Dunantstr. 36b,<br />
41468 Neuss<br />
Tel. 02131 / 12 150<br />
Ansprechpartner:<br />
Dieter Bredow<br />
helfen <strong>de</strong>r Familie, <strong>de</strong>n Haushalt<br />
zu strukturieren und können <strong>de</strong>n<br />
Müttern, da wo es notwendig ist,<br />
auch Entlastung bieten.<br />
Die SPFH arbeitet gleichzeitig<br />
übergeordnet an <strong>de</strong>r gesamten<br />
akuten Krisen- und Notlagensituation<br />
<strong>de</strong>r Familie. Sie kann durch die<br />
auch für sie entlasten<strong>de</strong>n Tätigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Familienpfl egerinnen, viel<br />
intensiver an inhaltlichen Dingen<br />
arbeiten, um eine eventuelle weitere<br />
Krisen- und Notlagensituation<br />
<strong>de</strong>r Familie zu verhin<strong>de</strong>rn. Hier wird<br />
<strong>de</strong>r Blick darauf gerichtet, dass die<br />
Familien in <strong>de</strong>r Hilfephase möglichst<br />
viel Eigenständigkeit entwickeln,<br />
um eine eventuelle nächste<br />
Krise bestmöglich zu meistern und<br />
diese zum Wohl ihrer Kin<strong>de</strong>r zu<br />
überwin<strong>de</strong>n.
Sozialpädagogische Familienhilfe betreute 32 Familien<br />
Im Jahr 2007 sind durch das Diakonische<br />
Werk im Rhein-Kreis Neuss<br />
insgesamt 32 Familien durch die<br />
Sozialpädagogische Familienhilfe<br />
(SPFH) in Jüchen, Korschenbroich<br />
und Rommerskirchen und durch<br />
die Flexible Erziehungshilfe in Dormagen<br />
(FED) betreut wor<strong>de</strong>n. Von<br />
<strong>de</strong>n betreuten Familien waren 12<br />
vollständige Familien, 18 Alleinerziehen<strong>de</strong><br />
und zwei Elternpaare<br />
lebten in eheähnlicher Gemeinschaft<br />
zusammen.<br />
Sozialpädagogische<br />
Familienhilfe<br />
Kirchhofweg 2<br />
41363 Jüchen<br />
Tel. 02165 / 87 10 37<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Constanze Stu<strong>de</strong>ny<br />
Flexible Erziehungshilfe<br />
Dormagen<br />
Knechtste<strong>de</strong>ner Str. 20<br />
41540 Dormagen<br />
Tel. 02133 / 21 45 31<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Liane Kusch<br />
Alter <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r<br />
7 Kin<strong>de</strong>r von 0 und 2 Jahren<br />
17 Kin<strong>de</strong>r von 3 und 6 Jahren<br />
16 Kin<strong>de</strong>r von 7 und 12 Jahren<br />
11 Kin<strong>de</strong>r von 13 und 20 Jahren<br />
Einkommen <strong>de</strong>r Familien<br />
17 Familien lebten<br />
vom eigenen Einkommen<br />
13 Familien lebten<br />
vom Arbeitslosengeld II<br />
3 Familien lebten von Arbeit und<br />
ergänzen<strong>de</strong>m Arbeitslosengeld II<br />
Kin<strong>de</strong>rarmut und SPFH<br />
Wenn wir von Kin<strong>de</strong>rarmut sprechen,<br />
so müssen wir Armut abhängig<br />
sehen von <strong>de</strong>r jeweiligen Gesellschaft<br />
und von <strong>de</strong>r Zeit in <strong>de</strong>r<br />
wir sie erleben. Der Ministerrat <strong>de</strong>r<br />
EU <strong>de</strong>fi niert 1975/1987 <strong>de</strong>n Begriff<br />
<strong>de</strong>r Armut folgen<strong>de</strong>rmaßen:<br />
„Als arm gelten Personen, Familien,<br />
Gruppen, die über so geringe<br />
(materielle, kulturelle und soziale)<br />
Mittel verfügen, dass sie von<br />
<strong>de</strong>r Lebensweise ausgeschlossen<br />
sind, die in <strong>de</strong>m Mitgliedsstaat,<br />
<strong>de</strong>m sie angeschlossen sind als<br />
Minimum annehmbar ist.“ Armut<br />
geht <strong>de</strong>mnach, zwar von einer materiellen<br />
Armut aus, die aber Auswirkungen<br />
auf die persönliche und<br />
soziale Entwicklung von Kin<strong>de</strong>rn<br />
hat. Kin<strong>de</strong>r aus armen Familien<br />
haben schlechtere Bildungschancen,<br />
<strong>de</strong>utlich schlechtere Chancen<br />
auf einen Ausbildungsplatz und in<br />
sofern ungünstigere Zukunftsperspektiven.<br />
Unterschiedliche Studien über<br />
Armut in Deutschland gehen einheitlich<br />
davon aus, dass 15 bis 20<br />
% aller Kin<strong>de</strong>r und Jugendlichen in<br />
Armut leben. Das heißt: etwa 2,8<br />
Millionen Kin<strong>de</strong>r (je<strong>de</strong>s 7. Kind)<br />
bis 15 Jahre wachsen in Armut<br />
auf (aus: ISS Studie, Statistisches<br />
Bun<strong>de</strong>samt 2004). Risiken und<br />
Grün<strong>de</strong> für Armut sind zu sehen in<br />
Arbeitslosigkeit durch fehlen<strong>de</strong> Bildung,<br />
Verän<strong>de</strong>rungen im Bereich<br />
familiärer Lebensformen, ALG II<br />
u.ä. Bezüge und unzureichen<strong>de</strong><br />
familienpolitische Unterstützung.<br />
Laut unserer Jahresstatistik lebten<br />
in <strong>de</strong>n von uns betreuten 32<br />
Familien 13 Familien von ALG II.<br />
Beispielsweise erhält eine vierköpfi<br />
ge Familie mit zwei Kin<strong>de</strong>rn<br />
bis 14 Jahren nach <strong>de</strong>nen seit Juli<br />
2006 gelten<strong>de</strong>n Regelsätzen (nach<br />
Abzug von Miete und Heizkosten)<br />
1.180 € zum Leben. Von diesem<br />
monatlichen Einkommen mussten<br />
in <strong>de</strong>r Regel Kosten für Lebensmittel,<br />
Schulmaterial, Klassenkasse,<br />
Schulausfl üge, Klassenfahrten,<br />
Medizin, wie z.B. Hustensaft und<br />
Pfl egemittel, Fahrtkosten z.B. zum<br />
Arzt, zu Ämtern und Rücklagen für<br />
eventuelle Anschaffung von Kleidung,<br />
Haushaltsgeräte, Möbel und<br />
Reparaturen bestritten wer<strong>de</strong>n.<br />
Unseren Erfahrungen nach zeigte<br />
sich Armut im oben beschriebenen<br />
Sinne in unseren SPFH-Familien<br />
z.B. durch nicht passen<strong>de</strong> und fehlen<strong>de</strong><br />
Kleidung und Schuhe; fehlen<strong>de</strong>s<br />
o<strong>de</strong>r nicht altersgemäßes<br />
Basisspielzeug (Bauklötze, Malutensilien,<br />
Ball, Gesellschaftsspiele);<br />
kein Geld für das Mittagessen<br />
<strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r offenen Ganztagsschule<br />
o<strong>de</strong>r im Kin<strong>de</strong>rgarten;<br />
kein Geld für Schulmaterial o<strong>de</strong>r<br />
Ausfl üge; kein Geld für die Teilnahme<br />
an Freizeitangeboten o<strong>de</strong>r Geburtstagsfeiern;<br />
es wer<strong>de</strong>n selten<br />
Kin<strong>de</strong>r eingela<strong>de</strong>n (Scham über<br />
Wohnsituation) und es wer<strong>de</strong>n selten<br />
Einladungen von an<strong>de</strong>ren Kin<strong>de</strong>rn<br />
ausgesprochen.<br />
Themen <strong>de</strong>r SPFH sind <strong>de</strong>shalb<br />
zunehmend Haushaltsplanung,<br />
Begleitung zur Schul<strong>de</strong>rberatung,<br />
Klärung fi nanzieller Engpässe mit<br />
Ämtern, Stromversorgern, Vermietern<br />
und <strong>de</strong>r ARGE, Ausschöpfung<br />
fi nanzieller Unterstützungsmöglichkeiten<br />
o<strong>de</strong>r kostenloser Teilhabe an<br />
Freizeitmöglichkeiten für Familien<br />
und Kin<strong>de</strong>r. Den Eltern muss Hilfe<br />
angeboten wer<strong>de</strong>n bei Entscheidungen<br />
für das Notwendige und die<br />
mögliche För<strong>de</strong>rung ihrer Kin<strong>de</strong>r.<br />
Weiterreichen<strong>de</strong> Konsequenzen<br />
sind die Aufklärung über Armut in<br />
<strong>de</strong>n unterschiedlichen Institutionen<br />
und Vereinen die mit <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn<br />
arbeiten, also eine Vernetzung<br />
und engere Zusammenarbeit mit<br />
Kin<strong>de</strong>rgarten und Schule. Auf politischer<br />
Ebene wäre die Schaffung<br />
kostenloser Bildungsmöglichkeiten<br />
in Institutionen wünschenswert.<br />
Constanze Stu<strong>de</strong>ny<br />
Jugend- und Familienhilfe 10 11 Jugend- und Familienhilfe<br />
Familienpfl ege – starke Nachfrage, vielfältige Aufgaben !<br />
Frau Sch., Mutter von 2 Kin<strong>de</strong>rn,<br />
ist im 7. Monat schwanger und erwartet<br />
Zwillinge. Da sie vorzeitig<br />
Wehen hat, muss sie liegen und<br />
sich schonen, um einer Frühgeburt<br />
vorzubeugen. Der Gynäkologe hat<br />
ihr eine Familienpfl ege verordnet.<br />
Diese kümmert sich um die bei<strong>de</strong>n<br />
Kin<strong>de</strong>r, sie holt sie vom Kin<strong>de</strong>rgarten<br />
ab, kocht das Mittagessen,<br />
putzt, räumt die Wohnung auf,<br />
wäscht die Wäsche usw., so dass<br />
Frau Sch. in Ruhe liegen kann.<br />
Mit Hilfe <strong>de</strong>r Haushaltshilfe gelingt<br />
es, die Geburt <strong>de</strong>r Zwillinge bis in<br />
die 40. Woche, also bis zu einem<br />
normalen Termin, hinauszuzögern.<br />
Nach <strong>de</strong>r Geburt bleibt die Haushaltshilfe<br />
noch eine Weile in <strong>de</strong>r<br />
Familie, bis die Mutter sich von <strong>de</strong>r<br />
Geburt erholt hat und ihre Aufgaben<br />
und die Versorgung <strong>de</strong>r Babys<br />
eigenständig übernehmen kann.<br />
Frau F. – alleinerziehen<strong>de</strong> Mutter<br />
von vier Kin<strong>de</strong>rn – ist mit <strong>de</strong>m 5.<br />
Kind schwanger. Sie fi n<strong>de</strong>t kaum<br />
Zeit für sich und ist völlig überfor<strong>de</strong>rt.<br />
Eine Familienpfl egerin ist ihr<br />
für eine bestimmte Zeit zur Seite<br />
gestellt, damit sie Zeit fi n<strong>de</strong>t, aufzutanken<br />
und neue Energie zu<br />
schöpfen. Zugleich regelt die Familienpfl<br />
egerin mit <strong>de</strong>r Mutter zusammen,<br />
dass eines <strong>de</strong>r jüngeren<br />
Kin<strong>de</strong>r auch einen Kin<strong>de</strong>rgartenplatz<br />
bekommt. Sie hütet während<br />
verschie<strong>de</strong>ner Arztbesuche die<br />
Kin<strong>de</strong>r und verschafft <strong>de</strong>r Mutter<br />
ein bisschen Zeit für sich. Zugleich<br />
lernt die Mutter wie sie <strong>de</strong>n Tagesablauf<br />
organisieren kann, um mit 5<br />
Kin<strong>de</strong>rn alleine zurechtzukommen.<br />
Dies sind zwei kurze Beispiele,<br />
die exemplarisch für die 21 Familien<br />
stehen in <strong>de</strong>nen die Familienpfl<br />
ege 2007 tätig war. Eine Steigerung<br />
<strong>de</strong>r Anfragen war vor allem<br />
bei <strong>de</strong>n Einsätzen, die über das Jugendamt<br />
fi nanziert wer<strong>de</strong>n, zu verzeichnen.<br />
In diesen Fällen stand,<br />
wie in <strong>de</strong>m obigen Beispiel, zum einen<br />
die Entlastung <strong>de</strong>r Mütter, um<br />
das Zusammenleben <strong>de</strong>r einzelnen<br />
Familienmitglie<strong>de</strong>r untereinan<strong>de</strong>r<br />
zu stabilisieren, und zum an<strong>de</strong>ren<br />
die Unterstützung im Haushalt bis<br />
hin zur „Entmüllung“ <strong>de</strong>r Wohnung<br />
im Vor<strong>de</strong>rgrund. Vermehrt fan<strong>de</strong>n<br />
Einsätze in Kombination mit <strong>de</strong>r<br />
Sozialpädagogischen Familienhilfe<br />
statt, in <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Schwerpunkt bei<br />
<strong>de</strong>r Haushaltsorganisation und <strong>de</strong>r<br />
Entlastung lag.<br />
Die Einsätze, die über die Krankenkassen<br />
abgerechnet wur<strong>de</strong>n,<br />
betrafen im Wesentlichen Mütter<br />
mit Risikoschwangerschaften<br />
und Überlastungssituationen. Die<br />
Nachfrage nach Familienpfl ege<br />
übertraf bei weitem die Kapazitäten<br />
Familienpfl ege<br />
Plankstraße 1,<br />
41462 Neuss<br />
Tel. 02131 / 56 68 0<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Doris Türk<br />
und konnte trotz Neueinstellungen<br />
und <strong>de</strong>r Bereitschaft <strong>de</strong>r Mitarbeiter<br />
mehr zu arbeiten nicht immer<br />
befriedigt wer<strong>de</strong>n.
Schuldner- und Insolvenzberatung<br />
Auch wenn die Fernsehsen<strong>de</strong>r<br />
längst in die Bastion <strong>de</strong>s Privaten<br />
eingebrochen sind und nun auch<br />
direkt vom Küchentisch o<strong>de</strong>r aus<br />
<strong>de</strong>m Schlafzimmer überschul<strong>de</strong>ter<br />
Menschen „berichten“: In <strong>de</strong>r<br />
Regel schämen sich Menschen<br />
mit hohen Schul<strong>de</strong>n, ob sie nun<br />
aus „eigener Schuld“ in Nöte geraten<br />
sind o<strong>de</strong>r durch einen Schlag<br />
<strong>de</strong>s Schicksals, ob aufgrund von<br />
Krankheit, Arbeitsplatzverlust,<br />
Trennung vom Lebenspartner<br />
o<strong>de</strong>r durch Mangel an Wissen in<br />
fi nanziellen Angelegenheiten o<strong>de</strong>r<br />
falschem Konsumverhalten. Auch<br />
Schuldner- und<br />
Insolvenzberatung<br />
Plankstraße 1,<br />
41462 Neuss<br />
Tel. 02131 / 56 68 0<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Beate Schulz-Adams<br />
wenn es die Städte, das Land, <strong>de</strong>r<br />
Bund o<strong>de</strong>r auch die Banken vorleben,<br />
mit Geld zu „arbeiten“ das gar<br />
nicht vorhan<strong>de</strong>n ist o<strong>de</strong>r genauer<br />
gesagt, das sie (noch) nicht haben:<br />
Für Privatpersonen ist es überwiegend<br />
immer noch Tabu erklären zu<br />
müssen: „Ich bin pleite“. Sie haben<br />
große Schwierigkeiten, an<strong>de</strong>ren<br />
ihre Lage zu schil<strong>de</strong>rn und Beratung<br />
für sich in Anspruch zu nehmen.<br />
Die wachsen<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung unserer<br />
Schuldner- und Insolvenzberatung<br />
spiegelt sich nicht nur<br />
in <strong>de</strong>n Jahr um Jahr steigen<strong>de</strong>n<br />
Fallzahlen. Für Familien, ehemals<br />
Selbstständige, Alleinstehen<strong>de</strong><br />
o<strong>de</strong>r Jugendliche ist <strong>de</strong>r sicherlich<br />
„schwere Gang“ zur Schuldnerbe-<br />
ratung oft <strong>de</strong>r letzte Ausweg, für<br />
Vermieter, Gläubiger, Banken o<strong>de</strong>r<br />
Behör<strong>de</strong>n ein Silberstreif am Horizont,<br />
doch noch einen Weg <strong>de</strong>r<br />
langsamen Zurückzahlung verloren<br />
geglaubter Gel<strong>de</strong>r unter Vermeidung<br />
hoher Gerichtskosten zu<br />
erreichen.<br />
Im Jahr 2007 führte unsere<br />
Schuldner- und Insolvenzberatung<br />
in Neuss und Korschenbroich insgesamt<br />
in 618 Haushalten Beratungen<br />
durch, 2006 waren es 503<br />
Haushalte. Jahr um Jahr wächst<br />
die Zahl <strong>de</strong>r Ratsuchen<strong>de</strong>n. Die<br />
Zahl <strong>de</strong>r von Arbeitslosigkeit betroffenen<br />
Menschen liegt dabei<br />
im Jahr 2007 inzwischen bei 51<br />
Prozent, zwei Jahre zuvor waren<br />
dies noch rund 40 Prozent. Der<br />
Zuwachs arbeitsloser Menschen<br />
in <strong>de</strong>r Beratung hat vor allem mit<br />
<strong>de</strong>m für diesen Personkreis leichteren<br />
Zugang zur Beratung und<br />
<strong>de</strong>r engen Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r<br />
ARGE zu tun.<br />
In <strong>de</strong>r Beratungspraxis zeigt<br />
sich, dass die Menschen erst durch<br />
die Vermittlung <strong>de</strong>r ARGE <strong>de</strong>n Weg<br />
zur Schuldnerberatung fi n<strong>de</strong>n. Oft<br />
besteht die Überschuldungsproblematik<br />
bereits seit Jahren. Das<br />
Leben am Existenzminimum, die<br />
„Bedrohungen“ durch die Gläubiger<br />
und die fortgesetzten Vollstreckungsversuche(Gerichtsvollzieher,<br />
ei<strong>de</strong>sstattliche Versicherung,<br />
Kontopfändung) führen oft zu einer<br />
„inneren Kapitulation“. Die Aufgabe<br />
diese Menschen zu motivieren,<br />
Auswege aufzuzeigen und bei <strong>de</strong>r<br />
Entwicklung von Lebensperspektiven<br />
zu unterstützen bin<strong>de</strong>t qualitativ<br />
und quantitativ viel Zeit <strong>de</strong>r Beraterinnen,<br />
erweist sich aber auch<br />
als geeignetes Instrument, um<br />
Notlagen abzuwen<strong>de</strong>n und neue<br />
Wege zu ermöglichen. Die Schuldnerberatung<br />
konnte dabei vielen<br />
Menschen – auch <strong>de</strong>nen, die zunächst<br />
nicht aus eigenem Antrieb<br />
<strong>de</strong>n Weg zur Beratung gefun<strong>de</strong>n<br />
hatten – helfen, zunächst die existentiellen<br />
Grundlagen zu sichern<br />
(Wohnungsverlust vermei<strong>de</strong>n<br />
z.B.), Rechte und Pfl ichten wahr<br />
zu nehmen (Anträge Kin<strong>de</strong>rgeld,<br />
Wohngeld, Unterhaltsfragen etc.),<br />
einen Haushaltsplan zu erarbeiten,<br />
Prioritäten bei <strong>de</strong>r Begleichung von<br />
Rechnungen zu erkennen, das<br />
Konsumverhalten einzuschränken,<br />
die Eigenaktivität zur Bewältigung<br />
<strong>de</strong>r Krise zu aktivieren und<br />
in zur Problembewältigung geeignete<br />
Bahnen zu lenken. Die von<br />
<strong>de</strong>r ARGE vermittelten Menschen<br />
for<strong>de</strong>rn in höchstem Maße einen<br />
Einsatz <strong>de</strong>r Schuldnerberatung<br />
im Bereich <strong>de</strong>r Motivation, da die<br />
Schuldnerberatung oft nicht freiwillig<br />
aufgesucht wird. Im Vor<strong>de</strong>rgrund<br />
stehen neben <strong>de</strong>r Verschuldungsproblematik<br />
in gleicher Weise diverse<br />
an<strong>de</strong>re Problemlagen, die<br />
im Rahmen <strong>de</strong>s ganzheitlichen Ansatzes<br />
in <strong>de</strong>r Beratung aufgegriffen<br />
und bearbeitet wer<strong>de</strong>n müssen. Es<br />
hat sich gezeigt, dass bei diesem<br />
Klientel mehr Zeit in die Sozialberatung<br />
investiert wer<strong>de</strong>n muss. Die<br />
Sozialberatung ist Grundlage und<br />
Vorraussetzung für eine erfolgreiche<br />
Schuldnerberatung.<br />
Zur Vorbereitung auf das Verbraucherinsolvenzverfahren<br />
und<br />
Information <strong>de</strong>r Teilnehmer wur<strong>de</strong><br />
2007 damit begonnen, in monatlichen<br />
Abstän<strong>de</strong>n Informationsvorträge<br />
abzuhalten, an <strong>de</strong>nen insgesamt<br />
124 Personen teilnahmen.<br />
Dadurch konnten die Kräfte gebün<strong>de</strong>lt<br />
und letztlich Arbeitszeit einge-<br />
Das vom Neusser Jugendamt geför<strong>de</strong>rte<br />
Projekt zur Berufsorientierung<br />
und –Vorbereitung in <strong>de</strong>r<br />
Hauptschule Weissenberg ist <strong>de</strong>r<br />
inzwischen erfolgreiche Versuch,<br />
die für Hauptschüler in aller Regel<br />
ausseror<strong>de</strong>ntlich schlechten<br />
Startbedingungen ins Berufsleben<br />
zu verbessern, in<strong>de</strong>m die Schüler<br />
frühzeitig die Auseinan<strong>de</strong>rsetzung<br />
mit <strong>de</strong>r berufl ichen Wirklichkeit<br />
beginnen. Gleichzeitig knüpft die<br />
Hauptschule mit Hilfe unserer Fachkraft<br />
zur berufl ichen Orientierung<br />
Kontakte zur lokalen Wirtschaft,<br />
vermittelt und begleitet Praktika<br />
und trainiert im schulischen Alltag<br />
Fertigkeiten, die für die Aufnahme<br />
einer Arbeit notwendig sind.<br />
Berufsorientierung bereits in <strong>de</strong>r<br />
Schule – was so selbstverständlich<br />
spart wer<strong>de</strong>n, die dann an an<strong>de</strong>rer<br />
Stelle in Einzelgesprächen <strong>de</strong>n Klienten<br />
wie<strong>de</strong>r zu Gute kam.<br />
In <strong>de</strong>r Reformationskirchengemein<strong>de</strong><br />
war die Schuldnerberatung<br />
drei Mal im Laufe <strong>de</strong>s Jahres präventiv<br />
mit Vorträgen und Informationen<br />
aktiv. Überschuldung führt<br />
letztendlich nicht nur zu Armut<br />
und sozialer Ausgrenzung. Sie<br />
führt Menschen in eine scheinbar<br />
aussichtlose Lage, in <strong>de</strong>r die<br />
schicksalhaften und die eigenen<br />
Anteile am Geschehen nicht mehr<br />
so erlebt und verarbeitet wer<strong>de</strong>n,<br />
dass statt Lähmung, Abhängigkeit<br />
und Verzweifl ung Mut zu eigener,<br />
neuer Aktivität entsteht. Schuldnerberatung<br />
in <strong>de</strong>r Diakonie sieht<br />
sich daher nicht nur als Instrument<br />
zur Schul<strong>de</strong>nregulierung, son<strong>de</strong>rn<br />
versucht, neben fachkundiger Beratung,<br />
die Lebensverhältnisse und<br />
–Chancen <strong>de</strong>r Ratsuchen<strong>de</strong>n positiv<br />
zu beeinfl ussen.<br />
Jugend- und Familienhilfe 12 13 Jugend- und Familienhilfe<br />
Hauptschule in Arbeit – Berufsvorbereitung in <strong>de</strong>r Schule:<br />
Erfolgreicher Start <strong>de</strong>s Projektes<br />
klingt ist nicht unbedingt schulische<br />
Realität. Die ins Kollegium<br />
<strong>de</strong>r Hauptschule Weissenberg eingebun<strong>de</strong>ne<br />
Fachkraft zur Berufsorientierung<br />
kann, eingebettet in<br />
<strong>de</strong>n Fachbereich Jugend- und Familienhilfe<br />
<strong>de</strong>s Diakonischen Werkes<br />
Neuss, zurückgreifen auf eine<br />
Vielzahl an speziellen Diensten,<br />
sei es unser Migrationsdienst, die<br />
Schuldner- und Insolvenzberatung,<br />
Familienberatung o<strong>de</strong>r Sozialpädagogische<br />
Familienhilfe.<br />
Die Arbeit ist im ersten Jahr sehr<br />
gut angelaufen. Inzwischen suchen<br />
die Schüler von sich aus<br />
die Beratung auf, um sich bei <strong>de</strong>r<br />
Suche und Bewerbung um Praktikumsstellen<br />
o<strong>de</strong>r Ausbildungsstellen<br />
helfen zu lassen. Dabei nimmt<br />
ein großer Teil <strong>de</strong>r Zeit die persönliche<br />
Ansprache, das Herausfi n<strong>de</strong>n<br />
von Stärken und Schwächen <strong>de</strong>r<br />
Schüler ein. Die Aufmerksamkeit<br />
und Bereitschaft zur Auseinan<strong>de</strong>rsetzung<br />
mit berufl ichen Themen<br />
entwickelt sich dabei gut. Bei vielen<br />
Schüler/innen gibt es neben<br />
persönlichen Defi ziten (Lernprobleme,<br />
kaum eigene Ressourcen,<br />
mangeln<strong>de</strong>s Selbstbewusstsein,<br />
Selbstüberschätzung etc.) häufi g<br />
auch familiäre Schwierigkeiten, z.B.<br />
schwere Krankheiten, Arbeitslosigkeit<br />
<strong>de</strong>r Eltern, fi nanzielle Sorgen,<br />
Trennung und Verlusterfahrungen,<br />
Umstän<strong>de</strong>, die sie ohne gezielte<br />
Hilfen bei <strong>de</strong>r berufl ichen Orientierung<br />
beeinträchtigen wür<strong>de</strong>n. Hier<br />
wer<strong>de</strong>n viele Entlastungsgespräche<br />
mit <strong>de</strong>n Schülern geführt, in<br />
<strong>de</strong>nen nach persönlichen Lösungen<br />
gesucht wird. Oft reicht es aber<br />
schon, dass jemand überhaupt<br />
hört und anerkennt, dass sich <strong>de</strong>r<br />
Schüler in einer schwierigen Situation<br />
befi n<strong>de</strong>t. Daraus resultieren<br />
häufi g Elterngespräche, in <strong>de</strong>nen<br />
die Erziehungsberechtigten über<br />
die Probleme (ohne Verletzung <strong>de</strong>s<br />
Vertrauens <strong>de</strong>r Schüler) aufgeklärt<br />
wer<strong>de</strong>n und bei <strong>de</strong>r Suche nach<br />
Lösungen beraten und unterstützt<br />
wer<strong>de</strong>n. Dabei ist es von grossem<br />
Vorteil, dass die Fachkraft zur Berufsorientierung<br />
nicht in <strong>de</strong>r sonst<br />
üblichen Lehrerrolle ist, son<strong>de</strong>rn<br />
als beraten<strong>de</strong> Stelle hinsichtlich<br />
<strong>de</strong>r berufl ichen Ziele und Wege <strong>de</strong>r<br />
Schüler fungiert.<br />
Kontakte zu Neusser Unternehmen<br />
wer<strong>de</strong>n unter an<strong>de</strong>rem über<br />
das Projekt Wirtschaft pro Schu-<br />
Hauptschule<br />
in Arbeit<br />
Plankstr. 1,<br />
41462 Neuss<br />
Tel. 02131 / 56 68-0<br />
Ansprechpartner:<br />
Dieter Bredow<br />
le hergestellt, wo Führungskräfte<br />
aus beteiligten Unternehmen<br />
an die Schule kommen und die<br />
Schüler über Berufe, ihr Unternehmen<br />
und berufl iche Möglichkeiten<br />
und Perspektiven informieren. Im<br />
Zuge <strong>de</strong>r Praktikumssuche o<strong>de</strong>r<br />
Ausbildungsplatzsuche nimmt die<br />
Fachkraft Kontakt zu Firmen auf<br />
und versucht eine verbindliche,<br />
dauerhafte Zusammenarbeit zu erwirken.<br />
Im Rahmen schulischen Unterrichtes<br />
wer<strong>de</strong>n Berufs- und Ausbildungsinhalte<br />
<strong>de</strong>n Schülern<br />
vermittelt. Dazu gehören Bewerbungstraining,Einstellungsverfahren,<br />
Berufskun<strong>de</strong>, Begleitung im<br />
Praktikum und am Girls-Day, <strong>de</strong>r<br />
von <strong>de</strong>r Fachkraft organisiert und<br />
betreut wird.
Streetlife - aufsuchen<strong>de</strong> Arbeit auf <strong>de</strong>r Strasse<br />
nach wie vor dringend gebraucht !<br />
Wohngemeinschaft<br />
für junge Männer<br />
Seit <strong>de</strong>m 20.08.2007 betreut<br />
Streetlife drei vormals wohnungslose<br />
junge Männer im Alter von 18-<br />
21 Jahren in einer Wohnung auf<br />
<strong>de</strong>r Düsseldorfer Straße. Dieses<br />
Projekt, in Kooperation mit <strong>de</strong>m<br />
Sozialamt <strong>de</strong>r Stadt Neuss, Fachstelle<br />
für Wohnungsnotfälle, soll<br />
<strong>de</strong>n jungen Männern die Möglichkeit<br />
bieten, ihre persönlichen Problemstellungen<br />
zu klären.<br />
Nach <strong>de</strong>r akuten Kriseninterven-<br />
Streetlife<br />
Alemannenstr. 23,<br />
41462 Neuss<br />
Tel. 02131 / 36 79 028<br />
Ansprechpartner:<br />
Jochen Baur<br />
tion steht die zeitnahe Vermittlung<br />
von Wohnraum im Vor<strong>de</strong>rgrund.<br />
Zusätzlich wer<strong>de</strong>n individuelle<br />
Hilfen für verschie<strong>de</strong>ne Bereiche<br />
<strong>de</strong>r Lebensgestaltung angeboten<br />
und erarbeitet. Zentrale Themen<br />
hierbei sind Arbeitssuche, Suchtbewältigung,Kriminalitätsprävention,<br />
Schul<strong>de</strong>nvermeidung, Haushaltsführung<br />
und Hygiene. Hierbei<br />
arbeiten die Streetworker eng mit<br />
an<strong>de</strong>ren Hilfseinrichtungen und Institutionen<br />
in <strong>de</strong>r Stadt Neuss zusammen.<br />
Bereits in <strong>de</strong>n<br />
ersten Monaten <strong>de</strong>s Projektes, das<br />
vorerst auf ein Jahr befristet war,<br />
konnten große Erfolge erzielt wer<strong>de</strong>n.<br />
Folgen<strong>de</strong>r Dialog beschreibt die<br />
Lage <strong>de</strong>r jungen Erwachsenen:<br />
Dennis, 18 Jahre, wohnungslos,<br />
trifft zufällig Kevin, 19 Jahre, und<br />
David, 18 Jahre, vor <strong>de</strong>m Neusser<br />
Hauptbahnhof.<br />
Dennis: „Hi, alles klar? Ich hab´<br />
gehört, ihr wohnt in <strong>de</strong>r WG Düsseldorfer<br />
Straße. Ich könnte vielleicht<br />
nächste Woche da einziehen.“<br />
Kevin: „Voll korrekt, Alter. Wie<br />
kommste <strong>de</strong>nn dazu?“<br />
Dennis: „Hab´ mit <strong>de</strong>n Streetworkern<br />
gesprochen. Die kenn´ ich<br />
schon ´was länger. Als ich <strong>de</strong>nen<br />
gesteckt hab´, dass ich schon fünf<br />
Wochen im Zelt penne, haben die<br />
mir von <strong>de</strong>r WG erzählt. Wie ist das<br />
<strong>de</strong>nn so bei euch?“<br />
David: „Für mich war das echt<br />
die Rettung. War vorher über ein<br />
halbes Jahr unterwegs. Erst bei<br />
Kollegen. Das gibt nach ein paar<br />
Tagen meistens Zoff wegen <strong>de</strong>r<br />
Kohle. Dann zwei Monate draußen.<br />
Hab´ am Rhein gepennt, auf<br />
verschie<strong>de</strong>nen Spielplätzen, in<br />
einer alten Fabrik und in einem<br />
Schrebergarten.<br />
Davon hab´ ich echt die Schnauze<br />
voll. Kalt, ungemütlich, immer die<br />
Angst, erwischt o<strong>de</strong>r beklaut zu<br />
wer<strong>de</strong>n. Nie zu wissen, was am<br />
nächsten Tag so Sache ist. Wo<br />
kommt die Kohle her o<strong>de</strong>r ´was zu<br />
Essen? Wo pennste am Abend?<br />
Wo gehörste eigentlich hin?“<br />
Dennis: „Und jetzt?“<br />
David: „Jetzt hab` ich meine Ruhe.<br />
Eigenes Zimmer und so. Da kann<br />
ich mich auch endlich in Ruhe um<br />
meine Sachen kümmern. Wohnung<br />
suchen als Wichtigstes. Die Streetworker<br />
helfen mir dabei.“<br />
Dennis: „Wieso bist du <strong>de</strong>nn auf<br />
<strong>de</strong>r Straße gelan<strong>de</strong>t?“<br />
David: „Ou, das ist eine lange Geschichte.<br />
Willste das wirklich alles<br />
hören?“<br />
Dennis: „Ja klar, ich muss ja wissen,<br />
mit wem ich zu tun habe.<br />
Schließlich leb´ ich dann für ein<br />
paar Wochen mit dir zusammen.“<br />
David: „Da haste ja Recht, Mann.<br />
O.k. Angefangen hat es damit,<br />
dass meine Alten gesoffen haben.<br />
Meine Mutter hat mich mit drei Jahren<br />
in eine Pfl egefamilie abgeschoben.<br />
Meinen Pfl egeeltern wurd´ das mit<br />
mir glaub´ ich zu viel. Die haben<br />
irgendwann behauptet, ich wür<strong>de</strong><br />
sie anlügen und beklauen. Mit elf<br />
Jahren bin ich nicht mehr zur Schule<br />
gegangen.<br />
Mit 16 bin ich in ein Jugendwohnheim<br />
gekommen, dann in eine<br />
Wohngruppe. Die wollten mich<br />
auch nicht länger. Deswegen bekam<br />
ich zwar mit 18 eine eigene<br />
Wohnung, aber nieman<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r<br />
mir sagt, wie ich da klarkomme.<br />
Hab´ das ganze Geld für Drogen<br />
gebraucht und konnte keine Miete<br />
bezahlen, also hat mich <strong>de</strong>r Vermieter<br />
´rausgeschmissen.<br />
Hab` dann auf <strong>de</strong>r Straße gelebt.<br />
Da hab´ ich dann die Streetworker<br />
kennen gelernt. Die helfen dir ja,<br />
egal wie du drauf bist. Und was du<br />
für ´ne Geschichte hast.“<br />
Kevin: „Ja, die sind ganz locker<br />
und haben keine Vorurteile.“<br />
Dennis: „Super fi n<strong>de</strong> ich, dass<br />
da sofort ´was läuft. Da musst du<br />
nicht erst fünf Formulare ausfüllen.<br />
Die haben auch sofort Zeit, wenn<br />
es brennt. (An Kevin): Wie hast du<br />
die <strong>de</strong>nn kennen gelernt?“<br />
Kevin: „War vor über vier Jahren<br />
schon auf <strong>de</strong>r Straße. Bin aus<br />
´nem Heim abgehauen. Hab´ auch<br />
schon voll ´was hinter mir. Hab´<br />
insgesamt über drei Jahre draußen<br />
gelebt. Mir macht da keiner ´was<br />
vor. Die haben mich nie fallen lassen,<br />
egal, was ich verbockt hab´.<br />
War auch schon in einer Obdachlosenunterkunft.<br />
Aber da komm´<br />
ich gar nicht drauf klar. Halte es<br />
überhaupt nie lange irgendwo aus.<br />
Hab´ ja auch keinen mehr.“<br />
Dennis: „Was hat sich <strong>de</strong>nn bei dir<br />
durch die Zeit in <strong>de</strong>r WG so verän<strong>de</strong>rt?“<br />
Kevin: „Ich konnte erst einmal<br />
wie<strong>de</strong>r richtig durchatmen. Platte<br />
machen schlaucht ja doch ganz<br />
schön.<br />
War anfangs ziemlich komisch mit<br />
<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren zwei Köppen in einer<br />
Wohnung. Mir wär´ fast schon öfters<br />
die Hand ausgerutscht, konnte<br />
mich dann aber immer noch zusammenreißen.<br />
Die Streetworker haben mir einen<br />
Platz in einem Anti-Gewalt-Training<br />
vermittelt. Hat echt ´was gebracht.<br />
Ohne die hätte ich auch<br />
die Aufl agen für meine Bewährung<br />
gar nicht geschafft. Und <strong>de</strong>r Mega-<br />
Knaller: Hab´ jetzt meine erste eigene<br />
Bu<strong>de</strong>.“<br />
Dennis: „Wann kannst du da<br />
rein?“<br />
Kevin: „Da kann ich in einem Monat<br />
einziehen. Freu´ mich echt riesig,<br />
hab´ aber gleichzeitig auch ein<br />
bisschen Schiss. Ich muss dann<br />
viel alleine auf Kette kriegen. Aber<br />
Gott sei Dank können wir dann<br />
noch Hilfe über <strong>de</strong>n SKM bekommen.<br />
Da gibt es Menschen, die ehrenamtlich<br />
eine Patenschaft für uns<br />
übernehmen, wenn wir das wollen.<br />
Die gucken dann mit nach allem,<br />
was so anfällt. Und die Streetworker<br />
sind ja auch noch da.“<br />
Dennis: „Mensch, da haben die ja<br />
echt viel an <strong>de</strong>n Hacken. Die rennen<br />
in <strong>de</strong>r Stadt ´rum, gucken was<br />
an <strong>de</strong>n Schulen los ist, beraten die<br />
Leute, gehen mit zur Drobs, zur<br />
Schuldnerberatung o<strong>de</strong>r was sonst<br />
so ansteht und kümmern sich dann<br />
Jugend- und Familienhilfe 14 15 Jugend- und Familienhilfe<br />
auch um die WG.“<br />
David: „Aber zu jemand an<strong>de</strong>rem<br />
hätte ich auch kein Vertrauen. Die<br />
wissen, was los ist und was ich im<br />
Moment schaffen kann.“<br />
Kevin: „Und als es Zoff in <strong>de</strong>r WG<br />
gab, da haben die das mit uns zusammen<br />
echt gut geregelt. Nur<br />
beim Putzen da lach ich mich ja<br />
je<strong>de</strong>s Mal echt kringelig, wenn <strong>de</strong>r<br />
Jochen mit <strong>de</strong>m Schrubber in <strong>de</strong>r<br />
Hand im Flur steht. Das macht ja<br />
meine Oma besser!<br />
Und die Marion war ja völlig grün<br />
im Gesicht, als die vorgestern das<br />
vergammelte Hähnchen im Backofen<br />
gesehen hat. Ich glaub, die<br />
hat <strong>de</strong>n Tag nichts mehr gegessen.<br />
Aber immerhin, die sind sich nicht<br />
zu fein, mit anzupacken.<br />
Fast scha<strong>de</strong>, dass es schon vorbei<br />
ist. Aber dafür hab´ ich ja jetzt ´ne<br />
eigene Wohnung und einen Praktikumsplatz.<br />
“<br />
Kernpunkt <strong>de</strong>r Arbeit von Streetlife<br />
ist nach wie vor die aufsuchen<strong>de</strong><br />
Arbeit auf <strong>de</strong>r Straße. Hier wer<strong>de</strong>n<br />
die ersten Kontakte geknüpft.<br />
Behutsam bauen die Streetworker<br />
nach und nach ein Vertrauensverhältnis<br />
zu <strong>de</strong>n Jugendlichen auf.<br />
Häufi g gelingt es so, junge Menschen,<br />
die zuvor durch alle Raster<br />
gefallen waren, wie<strong>de</strong>r zu erreichen<br />
und gemeinsam mit ihnen<br />
neue Perspektiven zu erarbeiten.<br />
Die beschriebene Wohngruppe ist<br />
ein Beispiel hierfür. Auch die Vermittlung<br />
zu an<strong>de</strong>ren Institutionen<br />
o<strong>de</strong>r die Begleitung zu Ämtern und<br />
Behör<strong>de</strong>n sind wichtige Bestandteile<br />
<strong>de</strong>r Arbeit. Ziel ist immer auch<br />
die Rückführung ins Hilfenetz und<br />
die Kooperation mit an<strong>de</strong>ren sozialen<br />
Diensten.<br />
Im Jahr 2007 fan<strong>de</strong>n 992 Vermittlungen<br />
o<strong>de</strong>r Begleitungen zu<br />
an<strong>de</strong>ren Diensten statt. Insgesamt<br />
hatten die MitarbeiterInnen von<br />
Streetlife 6437 Kontakte zu ihren<br />
Klienten, wobei es in 2644 Fällen<br />
zu einer intensiven Beratung kam.<br />
Neben <strong>de</strong>r Wohngruppe und <strong>de</strong>r<br />
erfolgreichen Einzelfallhilfe bot<br />
Streetlife <strong>de</strong>n Jugendlichen und<br />
jungen Erwachsenen auch im Jahr<br />
2007 Unterstützung in folgen<strong>de</strong>n<br />
Bereichen an:<br />
• Selbstbehauptungskurse für<br />
Mädchen in Kooperation mit<br />
<strong>de</strong>m „Haus <strong>de</strong>r Jugend“<br />
• Vermittlung von Konfl iktbewältigungsstrategien<br />
wie Schlichtungsgespräche<br />
o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>eskalieren<strong>de</strong><br />
Maßnahmen<br />
• Drogenprävention durch aufsuchen<strong>de</strong><br />
Arbeit auf Pausenhöfen,<br />
Schul- und Freizeitgelän<strong>de</strong>n<br />
in <strong>de</strong>r Nord- und Innenstadt<br />
• Besuche und Begleitung inhaftierter<br />
Klienten<br />
• Gemeinsame Feiern,<br />
z.B. Weihnachtsfeier<br />
Eine Anerkennung erfuhr die Arbeit<br />
<strong>de</strong>r Streetworker durch <strong>de</strong>n<br />
Ministerpräsi<strong>de</strong>nten Jürgen Rüttgers.<br />
Dieser lud sie gemeinsam mit<br />
Kollegen aus an<strong>de</strong>ren Städten im<br />
Rahmen <strong>de</strong>r Gesprächsreihe „O-<br />
Ton Zukunft“ in die Staatskanzlei in<br />
Düsseldorf ein, um mit ihnen über<br />
ihre Arbeit zu diskutieren.<br />
Jürgen Rüttgers zeigte sich hierbei<br />
beson<strong>de</strong>rs interessiert an <strong>de</strong>n<br />
Erfahrungen <strong>de</strong>r Streetworker im<br />
Umgang mit ihren Klienten. Die<br />
Streetworker gaben Anregungen<br />
für neue, fl exible Angebote in <strong>de</strong>r<br />
offenen Jugendarbeit.<br />
Der Austausch mit <strong>de</strong>m Ministerium<br />
soll auf einer Fachtagung im kommen<strong>de</strong>n<br />
Jahr fortgesetzt wer<strong>de</strong>n.
Migrationserstberatung und Integrationsagentur<br />
Während die Migrationserstberatung,<br />
geför<strong>de</strong>rt vom Bund, weiterhin<br />
<strong>de</strong>n Schwerpunkt auf Beratungsleistungen<br />
legt, konzentriert<br />
sich die Arbeit <strong>de</strong>r Integrationsagenturen<br />
auf Projekt- und Gruppenarbeit<br />
und nimmt dabei nicht<br />
nur die Ratsuchen<strong>de</strong>n selber in <strong>de</strong>n<br />
Blick, son<strong>de</strong>rn bezieht das jeweilige<br />
soziale Umfeld zur Einleitung<br />
von integrativen Prozessen mit<br />
ein. Das Diakonische Werk nimmt<br />
dabei bei<strong>de</strong> Schwerpunkte wahr<br />
und nutzt dabei die Möglichkeiten,<br />
die sich durch die Verknüpfung mit<br />
an<strong>de</strong>ren Diensten – Familienberatung,<br />
Schuldner- und Insolvenzbe-<br />
Migrationserstberatung<br />
und Integrationsagentur<br />
Plankstraße 1,<br />
41462 Neuss<br />
Tel. 02131 / 56 68-0<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Viktoria Sidorenko<br />
ratung, Stadtteilarbeit – bieten.<br />
Die Migrantionserstberatung <strong>de</strong>s<br />
Diakonischen Werkes (kurz : MEB)<br />
richtet sich an Zuwan<strong>de</strong>rer ab 27<br />
Jahre, unabhängig von Konfession<br />
und Herkunftsland und hat das<br />
Ziel, diese Menschen bei ihren individuellen<br />
Integrationsprozessen<br />
zu beraten, zu begleiten und zu<br />
unterstützen.<br />
Wir bieten:<br />
• Vermittlung in Integrationssprachkurse<br />
• Klärung von Ansprüchen, Rechten<br />
und Pfl ichten<br />
• Unterstützung bei <strong>de</strong>r Beantragung<br />
von fi nanziellen Leistungen<br />
und<br />
im Umgang mit Behör<strong>de</strong>n<br />
• Hilfestellung bei Anerkennung<br />
<strong>de</strong>r Berufsabschlüsse und Fragen<br />
zur Arbeit<br />
• Beratung bei persönlichen Anliegen<br />
und familiären Problemen<br />
• Vermittlung von Angeboten an<strong>de</strong>rer<br />
Organisationen<br />
Dieses Beratungsangebot wur<strong>de</strong><br />
im Jahre 2007 von 239 Familien<br />
und <strong>de</strong>ren Familienangehörigen<br />
mit insgesamt 707 Kontakten in Anspruch<br />
genommen. Im Jahre 2006<br />
wur<strong>de</strong>n 224 Familien beraten. Die<br />
Zahl <strong>de</strong>r Kontakte betrug 899.<br />
Obwohl immer weniger Zuwan<strong>de</strong>rer<br />
einreisen, wird die Migrationserstberatung<br />
von immer mehr<br />
Familien aufgesucht. Dies ist zum<br />
einen auf <strong>de</strong>n steigen<strong>de</strong>n Bedarf<br />
Seiten <strong>de</strong>r Ratsuchen<strong>de</strong>n und zum<br />
an<strong>de</strong>ren auf die Erhöhung <strong>de</strong>s<br />
Bekanntschaftsgra<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Migrationserstberatung<br />
zurückzuführen.<br />
Das Angebot <strong>de</strong>r MEB im Rathaus,<br />
die regelmäßige Vorstellung bei<br />
<strong>de</strong>n Integrationssprachkursträgern<br />
und die Weiterempfehlung <strong>de</strong>r Ratsuchen<strong>de</strong>n<br />
untereinan<strong>de</strong>r führen<br />
dazu, dass immer mehr Familien<br />
<strong>de</strong>n Zugang zum MEB-Angebot<br />
fi n<strong>de</strong>n und sich beraten lassen.<br />
Bei <strong>de</strong>r Beratung und <strong>de</strong>r Suche<br />
nach Lösungen kommen nicht<br />
nur die zweifelsohne vorhan<strong>de</strong>nen<br />
Defi zite, z.B. im sprachlichen und<br />
berufl ichen Bereich zur Sprache,<br />
auch die Beachtung <strong>de</strong>r vielfältigen<br />
Ressourcen, die durch das Angebot<br />
<strong>de</strong>r Beratung erst bewusst wer<strong>de</strong>n,<br />
sind vielfach <strong>de</strong>r Schlüssel für<br />
erfolgreich verlaufen<strong>de</strong> Integrationsprozesse.<br />
„Das Wichtigste für mich war,<br />
dass Sie mir ein Gefühl gegeben<br />
haben, dass ich alles, was ich mir<br />
als Ziel setzen wer<strong>de</strong>, erreichen<br />
kann. Dieses Gefühl hilft mir weiter<br />
zu kommen“ - so die Rückmeldung<br />
eines Ratsuchen<strong>de</strong>n. Neben <strong>de</strong>r<br />
praktischen Hilfe und Unterstützung<br />
wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Beratungsgesprächen<br />
die aus <strong>de</strong>m Herkunfts-<br />
land mitgebrachten Kompetenzen<br />
bei <strong>de</strong>r Entwicklung neuer Perspektiven<br />
berücksichtigt, damit die<br />
zugewan<strong>de</strong>rten Menschen sich in<br />
ihrer neuen Umgebung besser orientieren<br />
und Schritt für Schritt sich<br />
‚heimisch’ fühlen können.<br />
Dank <strong>de</strong>s tatkräftigen Einsatzes<br />
ehrenamtlicher Mitarbeiter war die<br />
Unterstützung und Begleitung <strong>de</strong>r<br />
Migranten in <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Vielfalt<br />
erst möglich.<br />
Ausstellung „An<strong>de</strong>rs? Cool!“<br />
im Rathaus<br />
In <strong>de</strong>r Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m<br />
Integrationsrat, <strong>de</strong>m Jugendmigrationsdienst<br />
und <strong>de</strong>m Caritasverband<br />
wur<strong>de</strong> eine zweiwöchige<br />
Ausstellung „An<strong>de</strong>rs? Cool!“ mit<br />
einem vielfältigen Programm (Kirchenfahrt,<br />
Folkloreabend, Podiumsdiskussion<br />
„Wie gelingt die<br />
Integration?“, Theateraufführung<br />
„Zweimal Heimat“ etc.) durchgeführt.<br />
Das Ziel <strong>de</strong>r Ausstellung<br />
war, die Neusser Bürger und insbeson<strong>de</strong>re<br />
junge Menschen mit<br />
und ohne Migrationshintergrund<br />
für einan<strong>de</strong>r zu sensibilisieren und<br />
auf die Schwierigkeiten <strong>de</strong>r jungen<br />
Migranten in <strong>de</strong>r Aufnahmegesellschaft<br />
aufmerksam zu machen.<br />
Die Ausstellung wur<strong>de</strong> von ca. 500<br />
Neussern besucht.<br />
Informationsreihe<br />
„Erzieh mich richtig…“<br />
Die Erziehung <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r bewegt<br />
die Menschen unabhängig von <strong>de</strong>r<br />
Herkunft. Dies ist eine <strong>de</strong>r Gemeinsamkeiten,<br />
die unterschiedliche<br />
Nationalitäten gleichermaßen<br />
anspricht. In Zusammenarbeit mit<br />
<strong>de</strong>r Erziehungsberatung wur<strong>de</strong>n im<br />
Familienzentrum auf <strong>de</strong>r Einsteinstraße<br />
an zwei Aben<strong>de</strong>n Informationsveranstaltungen<br />
zum Thema<br />
„Erziehung“ durchgeführt. Dabei<br />
fan<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Austausch <strong>de</strong>r Eltern<br />
über die eigenen Erfahrungen, Er-<br />
Lern-Spiel-Gruppe Weckhoven<br />
Kin<strong>de</strong>r sind Träger und Schöpfer<br />
eigener Kulturen. Und dadurch<br />
sind sie aktiv daran beteiligt, ihre<br />
I<strong>de</strong>ntität, Autonomie und Kompetenz<br />
auszubil<strong>de</strong>n. (Reggio, 1995)<br />
halten <strong>de</strong>r neuen Impulse und Ausprobieren<br />
<strong>de</strong>r neuen Verhaltensweisen<br />
in Bezug auf Erziehung <strong>de</strong>r<br />
Kin<strong>de</strong>r statt. Aufgrund <strong>de</strong>r großen<br />
Resonanz soll die Veranstaltungsreihe<br />
im Jahre 2008 fortgesetzt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Integrationsagentur<br />
Die Integration <strong>de</strong>r Menschen<br />
mit Migrationshintergrund zu för<strong>de</strong>rn<br />
ist Aufgabe <strong>de</strong>r Integrationsagentur.<br />
Dabei soll die sozialraumorientierte<br />
Arbeit intensiviert, das<br />
bürgerschaftliche Engagement<br />
stärker geför<strong>de</strong>rt und interkulturelle<br />
Öffnung angestrebt wer<strong>de</strong>n.<br />
Zwei spezifi sche Maßnahmen<br />
wur<strong>de</strong>n im Rahmen <strong>de</strong>r Integrationsarbeit<br />
realisiert, eine speziell<br />
für die ehrenamtlichen Mitarbeiter<br />
<strong>de</strong>s Diakonischen Werkes sowie<br />
an<strong>de</strong>rer Einrichtungen und Institutionen<br />
<strong>de</strong>r Stadt Neuss. In dieser<br />
Maßnahme konnten die Mitarbeiter<br />
ihre interkulturelle Kompetenz erweitern.<br />
Die zweite Maßnahme richtete<br />
sich an Migrantinnen aus <strong>de</strong>m<br />
Rheinparkcenter mit <strong>de</strong>r zusätzlichen<br />
Möglichkeit noch einige<br />
Teilnehmerinnen aus an<strong>de</strong>ren<br />
Stadtteilen aufzunehmen. Im Rahmen<br />
dieser Maßnahme konnten<br />
die Frauen Bewerbungstechniken<br />
und Computergrundkenntnisse erwerben.<br />
Die häufi g nur geringen<br />
Deutschkenntnisse dieser Zielgruppe<br />
reduzieren <strong>de</strong>ren Chancen<br />
einen Neu- bzw. Wie<strong>de</strong>reinstieg in<br />
<strong>de</strong>n Arbeitsmarkt.<br />
Ferner wur<strong>de</strong> Migrantinnen im<br />
Treff 3 ein Deutsch-Intensivkurs<br />
mit Kin<strong>de</strong>rbetreuung angeboten.<br />
Jugend- und Familienhilfe 16 17 Jugend- und Familienhilfe<br />
Das außerschulische und familienbegleiten<strong>de</strong><br />
Tagesangebot <strong>de</strong>r<br />
Lern-Spiel-Gruppe bietet Schulkin<strong>de</strong>rn<br />
mit beson<strong>de</strong>rem Erziehungsbedarf<br />
ein strukturiertes Lernfeld<br />
mit sozialem Erfahrungsraum.<br />
Ausgegrenzte SchülerInnen fi n<strong>de</strong>n<br />
hier ein verlässliches, soziales<br />
Netz, um Probleme in Schule und<br />
Familie zu <strong>de</strong>fi nieren und gemeinsam<br />
Lösungen zu suchen.<br />
Wer<strong>de</strong>gang eines LSG-Kin<strong>de</strong>s:<br />
Aufnahme in die LernSpielGruppe<br />
zum 1.o1.2oo3, Intensivbetreuung,<br />
Grundschule, 1.Kl., 8 Jahre.<br />
Grund zur Aufnahme: Maßlosigkeit,<br />
Distanzlosigkeit, Bedürfnisorientiertes<br />
Verhalten ohne Rücksichtnahme<br />
auf Mitschüler, Gruppenmitglie<strong>de</strong>r.<br />
Beschulung auf <strong>de</strong>r<br />
Grundschule in Frage gestellt. Weitere<br />
Therapien 2oo3 / 2oo4 Praxis<br />
für Kin<strong>de</strong>r- und Jugendpsychiatrie,<br />
Jan. – März 2oo4 stationärer Aufenthalt<br />
in <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r/Jugendpsychiatrie.<br />
Im Jahre 2oo3 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
son<strong>de</strong>rpäd. För<strong>de</strong>rbedarf festgestellt.<br />
Aufgrund <strong>de</strong>r intensiven Betreuung<br />
in <strong>de</strong>r LSG schaffte das<br />
Kind 2007 <strong>de</strong>n Wechsel zur Gesamtschule<br />
und wur<strong>de</strong> im Juli 2007<br />
mit <strong>de</strong>r Durchschnittsnote 2,4 in die<br />
7 Klasse versetzt.<br />
Vertrauen und Geduld sind Motor<br />
dieser Entwicklung, die eine Fortsetzung<br />
bei <strong>de</strong>n Eltern fi n<strong>de</strong>t.<br />
Stolz und Anerkennung für das<br />
eigene Kind waren Motivation, verpasste<br />
Chancen <strong>de</strong>r Eltern, z.B.<br />
Lesen lernen, neu anzugehen und<br />
mit <strong>de</strong>n jüngeren Kin<strong>de</strong>rn einzuüben.<br />
Die Erziehungshilfe wur<strong>de</strong> hier<br />
als positive Entwicklung erlebt und<br />
Lob und Anerkennung <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s<br />
auf die Familie übertragen. Aufgrund<br />
dieses Wer<strong>de</strong>ganges fi elen<br />
etliche Hür<strong>de</strong>n für die Geschwisterkin<strong>de</strong>r,<br />
die rechtzeitig in För<strong>de</strong>rung<br />
kamen, weg und Ängste <strong>de</strong>r Eltern<br />
vor Frem<strong>de</strong>inwirkung wur<strong>de</strong>n weitgehend<br />
abgebaut.<br />
Rückblickend auf das Jahr 2oo7<br />
konnten die SchülerInnen <strong>de</strong>r LSG<br />
aufgrund einer großen Bandbreite<br />
Erfahrungen in <strong>de</strong>r Projektarbeit<br />
Lern-Spielgruppe<br />
Weckhoven<br />
Edith-Stein-Str. 32<br />
41466 Neuss<br />
Tel. 02131 / 47 55 18<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Johanna Mussial<br />
machen: Steinmetzarbeiten (die<br />
Seele <strong>de</strong>s Steines herausarbeiten),<br />
Drachenbau, Literatur, Theaterspiel,<br />
Politik.<br />
Die Sommerfreizeit an <strong>de</strong>r Nordsee<br />
bei viel Sonnenschein gab <strong>de</strong>n<br />
Kin<strong>de</strong>rn Kraft und Freu<strong>de</strong> für das<br />
kommen<strong>de</strong> Schuljahr.<br />
Den Sponsoren danken wir ganz<br />
herzlich, Bildungs-, Sport-, Kreativangebote<br />
und Feiern auch in<br />
diesem Jahr wie<strong>de</strong>r ermöglicht zu<br />
haben.<br />
Belegung zu 1oo% 15 SchülerInnen im Alter von 6 – 14 Jahren<br />
8 Alleinerziehen<strong>de</strong><br />
1 Kind bei <strong>de</strong>n Großeltern<br />
1 Elternteil taubstumm, Türken<br />
Herkunft 5 SchülerInnen - Deutsch<br />
2 SchülerInnen - Türkisch<br />
8 SchülerInnen - Migranten
Bewohner <strong>de</strong>s Rheinparkcenters prägen ihren Treff 3<br />
Der Treff 3 im Rheinparkcenter<br />
versteht sich als ein Ort, an <strong>de</strong>m<br />
alle Bürger <strong>de</strong>s Stadtteils, Kin<strong>de</strong>r<br />
und Erwachsene, ihre Aktivitäten<br />
entfalten, Kontakte knüpfen, Rat in<br />
Notlagen erhalten und Spass und<br />
Gemeinschaft erleben können. Wir<br />
bieten zwar immer wie<strong>de</strong>r Anregungen<br />
für neue Projekte, Gruppen<br />
und Initiativen, arbeiten dabei<br />
aber weniger für als mit <strong>de</strong>n Bürgern<br />
<strong>de</strong>s Stadtteils. So prägen die<br />
Bewohner <strong>de</strong>s Stadtteils ihren Treff<br />
3. Es gab im letzten Jahr, neben<br />
<strong>de</strong>n zahlreichen Gruppenaktivitäten<br />
und Angeboten für Jung und<br />
Alt, eine Reihe von Highlights, die<br />
Treff 3<br />
Görlitzer Str. 3,<br />
41460 Neuss<br />
Tel. 02131 / 10 31 95<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Luzia Schwier<br />
sich am Bedarf <strong>de</strong>r Bewohner und<br />
<strong>de</strong>s Wohnumfelds orientierten.<br />
Leseaktion<br />
Zum ersten Mal beteiligte sich<br />
<strong>de</strong>r Treff an einer Leseaktion, die<br />
jährlich in ganz Deutschland am<br />
selben Tag stattfi n<strong>de</strong>t. Die Initiative<br />
von „Die Zeit“ und „Stiftung Lesen“<br />
unter <strong>de</strong>r Schirmherrschaft von<br />
Bun<strong>de</strong>spräsi<strong>de</strong>nt Köhler soll bei<br />
<strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn Freu<strong>de</strong> am Lesen wecken.<br />
Politiker und Prominente und<br />
alle die sich dafür interessieren sind<br />
aufgefor<strong>de</strong>rt, sich für die För<strong>de</strong>rung<br />
und Erhaltung einer Sprach-<br />
und Lesekultur zu engagieren. Die<br />
Kin<strong>de</strong>r im Rheinparkcenter freuten<br />
sich über spannen<strong>de</strong> Geschichten,<br />
die Ihnen vorgelesen wur<strong>de</strong>n von<br />
<strong>de</strong>m Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s<br />
Diakonischen Werkes, Hermann<br />
Gröhe, <strong>de</strong>r Schauspielerin Joana<br />
Langer, <strong>de</strong>r Buchhändlerin Dorothea<br />
Gravemann, die <strong>de</strong>m Treff<br />
zu<strong>de</strong>m eine Reihe von Büchern<br />
spen<strong>de</strong>te sowie vom Leiter <strong>de</strong>r<br />
Stadtbibliothek Dr. Uwe Pauschert,<br />
<strong>de</strong>r gleichzeitig auf die Möglichkeiten<br />
<strong>de</strong>r Bücherausleihe hinweisen<br />
konnte.<br />
Bürgerinitiative trifft<br />
Bürgermeister Napp<br />
Bürgermeister Napp lud wie<strong>de</strong>r<br />
zum „Run<strong>de</strong>n Tisch“ ein. Die Ergebnisse<br />
früherer Versammlungen<br />
sind bereits <strong>de</strong>utlich sichtbar: Die<br />
Görlitzer Straße wur<strong>de</strong> neu gestaltet,<br />
mit neuen Parkbuchten, barrierefreien<br />
Gehwegen und Begrünung.<br />
Und zur beson<strong>de</strong>ren Freu<strong>de</strong><br />
von Eltern und Kin<strong>de</strong>rn wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Bau <strong>de</strong>s Spielplatzes begonnen,<br />
im ersten Halbjahr 2008 soll er fertiggestellt<br />
wer<strong>de</strong>n. Es fand<br />
ein reger Gedankenaustausch<br />
statt. Der Run<strong>de</strong> Tisch hat sich zu<br />
einem regelmäßig tagen<strong>de</strong>n Forum<br />
entwickelt, wo aktuelle Anliegen<br />
und Sorgen <strong>de</strong>r Bürger nicht nur<br />
besprochen, son<strong>de</strong>rn wirkungsvoll<br />
bearbeitet wer<strong>de</strong>n.<br />
Ehrenamtliche Mitarbeiter<br />
Ohne unsere ehrenamtlichen<br />
Helfer und Helferinnen wäre die Arbeit,<br />
die im Treff zu leisten ist, nicht<br />
möglich. Diese Unterstützung ist<br />
uns sehr wichtig, weil wir durch das<br />
große Engagement <strong>de</strong>r Ehrenamtlichen<br />
unsere Angebote erweitern<br />
und zuverlässig aufrecht erhalten<br />
können. Als „Dankeschön“ lu<strong>de</strong>n<br />
die Mitarbeiter <strong>de</strong>s Treff 3 ihre Ehrenamtler<br />
je<strong>de</strong>n 1. Donnerstag <strong>de</strong>s<br />
Monats zu einem geselligen Abend<br />
ein. Als Krönung dieser Treffen gilt<br />
immer die Adventsfeier mit <strong>de</strong>n Ehrenamtlichen,<br />
mit <strong>de</strong>r das Jahr feierlich<br />
abgeschlossen wird.<br />
Bleistiftskulptur<br />
Endlich war es soweit! Am 22.<br />
Oktober konnten <strong>de</strong>r Treff 3, das<br />
Kin<strong>de</strong>rbüro <strong>de</strong>r Stadt Neuss und die<br />
Kin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Rheinparkcenters die<br />
Bleistiftskulptur vor <strong>de</strong>m Treff 3 einweihen.<br />
Dieses Projekt wur<strong>de</strong> vom<br />
Kin<strong>de</strong>rbüro Neuss und <strong>de</strong>m Künstler<br />
Fritz Pietz im Sommer 2006 initiiert<br />
und fand vor <strong>de</strong>m Treff 3 statt.<br />
Viele Kin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Rheinparkcenters<br />
nahmen begeistert an <strong>de</strong>r Gestaltung<br />
<strong>de</strong>r Skulptur teil. Sie durften<br />
mit Farben ihrer Fantasie freien<br />
Lauf lassen und so entstan<strong>de</strong>n aus<br />
großen Pfählen Riesenbuntstifte,<br />
die <strong>de</strong>r Künstler zu einer bunten,<br />
2 Meter hohen und 1 Meter breiten<br />
Skulptur zusammenfügte und<br />
direkt an <strong>de</strong>r Görlitzer Straße vor<br />
unserer Einrichtung platzierte. Für<br />
unseren Stadtteil ist diese Skulptur<br />
nicht nur ein fröhlicher Farbtupfer,<br />
son<strong>de</strong>rn auch eine Attraktion, auf<br />
die die Kin<strong>de</strong>r stolz sind.<br />
Ferienprogramm und Feiern<br />
Diese Veranstaltungen gehören<br />
fest zu unserem Programm. Die<br />
Ferienprogramme, insbeson<strong>de</strong>re<br />
die Bustouren, wer<strong>de</strong>n stets sehr<br />
gut aufgenommen. Unser Sommerfest<br />
fand großen Anklang.<br />
Highlights waren eine Bauchtänzerin<br />
und Mädchen-Tanzgruppen.<br />
Die Nikolausfeier gehört bereits zur<br />
Tradition. Eine große Besucherzahl,<br />
sowohl Kin<strong>de</strong>r als auch <strong>de</strong>ren<br />
Eltern und zahlreiche Senioren <strong>de</strong>s<br />
Stadtteils kamen zu dieser Veranstaltung.<br />
Die Gemeinwesenarbeit im Rheinparkcenter<br />
umfasst u.a. die Beratung<br />
und Unterstützung <strong>de</strong>r Bewohner<br />
<strong>de</strong>s Stadtteils, die Konzeption<br />
und Durchführung von Freizeitprojekten<br />
für Kin<strong>de</strong>r sowie zahlreiche<br />
Angebote für Erwachsene.<br />
Seit Juni 2006 bietet das Diakonische<br />
Werk in Grevenbroich in<br />
Kooperation mit <strong>de</strong>m Bauverein<br />
Grevenbroich eine Wohngebietsbetreuung<br />
mit <strong>de</strong>m Namen „Miteinan<strong>de</strong>r<br />
– Füreinan<strong>de</strong>r“ an. Der<br />
Bauverein ist eine eingetragene<br />
Genossenschaft und bereits seit<br />
80 Jahren in Grevenbroich ansässig.<br />
Der Bauverein besitzt im<br />
Stadtgebiet Grevenbroich ca. 1600<br />
Wohnungen.<br />
Ziel <strong>de</strong>s Projekts ist die Selbständigkeit<br />
und Lebensqualität <strong>de</strong>r<br />
Menschen in <strong>de</strong>r eigenen Wohnung<br />
zu för<strong>de</strong>rn und zu erhalten.<br />
Des Weiteren soll das Miteinan<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r Bewohner geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n,<br />
um ein sicheres Wohnumfeld zu<br />
schaffen, Vereinsamung und Isolation<br />
zu vermei<strong>de</strong>n, Notlagen zu<br />
verhin<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r zu beseitigen und<br />
Krisen zu bewältigen.<br />
Die Wohngebietsbetreuung<br />
basiert auf 2 Säulen:<br />
Betreuungsangebote zur För<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>s Gemeinschaftslebens<br />
• Organisation und Durchführung<br />
von kulturellen Veranstaltungen<br />
• Verschönerung und Pfl ege <strong>de</strong>r<br />
Gemeinschaftsräume und Anlagen<br />
• Beratungs- und Informationsveranstaltungen<br />
• Nachbarschaftstreffs<br />
• Nachbarschaftshilfe<br />
Betreuungsangebote zur<br />
Einzelfallhilfe<br />
• Gespräche<br />
• Beratung<br />
• Begleitung<br />
• Vermittlung<br />
• Unterstützung<br />
Jugend- und Familienhilfe 18 19 Jugend- und Familienhilfe<br />
Wohngebietsbetreuung Miteinan<strong>de</strong>r-Füreinan<strong>de</strong>r<br />
Die Hilfestellung ist unbürokratisch,<br />
individuell angepasst, anonym und<br />
vor allen Dingen freiwillig.<br />
Schwerpunkt unserer Arbeit im<br />
Berichtszeitraum war die Betreuung<br />
einer Neubausiedlung auf <strong>de</strong>r<br />
Niermannstraße in Grevenbroich.<br />
Die neu zusammengesetzte und<br />
multikulturelle Mietergemeinschaft<br />
konnte über gemeinsame Aktionen<br />
erste Kontakte knüpfen und gegenseitige<br />
Scheu voreinan<strong>de</strong>r verlieren.<br />
Die Hausgemeinschaft funktioniert<br />
zur Zeit sehr gut. Die Mieter<br />
kennen sich alle untereinan<strong>de</strong>r und<br />
helfen sich bei Bedarf gegenseitig.<br />
Im dritten Bauabschnitt <strong>de</strong>ssen<br />
Fertigstellung im Frühjahr 2008 ansteht,<br />
wird ein Gemeinschaftsraum<br />
eingerichtet. Der Raum kann für<br />
Aktivitäten wie Mietertreffs, Spielnachmittage,<br />
evtl. gemeinsame<br />
Mahlzeiten für alleinstehen<strong>de</strong> ältere<br />
Mieter o<strong>de</strong>r gegen eine geringe<br />
Gebühr für private Familienfeste<br />
genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Im Juni 2007 wur<strong>de</strong> im Rahmen<br />
unseres Projekts ein gemeinsamer<br />
Ausfl ug für alle Mieter geplant und<br />
durchgeführt. Es wur<strong>de</strong> eine Schifffahrt<br />
auf <strong>de</strong>m Rhein durchgeführt<br />
und zeigte große Resonanz bei<br />
<strong>de</strong>n Mietern. Über 350 Mieter nahmen<br />
an diesem Angebot teil. An<br />
Bord wur<strong>de</strong> Life-Musik, Essen und<br />
diverse Spiele für die Kin<strong>de</strong>r angeboten.<br />
Die Teilnehmer konnten gegen<br />
einen geringen Beitrag an <strong>de</strong>m<br />
Ausfl ug teilnehmen und gemeinsam<br />
einen schönen Tag verbringen<br />
und neue Kontakte knüpfen.<br />
Im September wur<strong>de</strong>n zwei Grillfeste<br />
auf <strong>de</strong>r Niermannstraße für alle<br />
dort ansässigen Mieter angeboten.<br />
Die meisten Mieter sind diesem<br />
Angebot gerne nachgekommen.<br />
Im Bereich <strong>de</strong>r Einzelfallhilfe<br />
konnte vielen Mietern (90 Einzelkontakte<br />
mit <strong>de</strong>n Mietern auf <strong>de</strong>r<br />
Niermannstr. 1-4) geholfen wer<strong>de</strong>n.<br />
In <strong>de</strong>n meisten Fällen han<strong>de</strong>lte<br />
es sich um fi nanzielle Probleme,<br />
Probleme mit Behör<strong>de</strong>n und Nachbarschaft,<br />
z. T. auch Suchtprobleme.<br />
Durch gezielte Beratung und<br />
Begleitung zu diversen Institutionen<br />
konnte <strong>de</strong>n Mietern geholfen<br />
wer<strong>de</strong>n und anstehen<strong>de</strong> Zwangsräumungen<br />
verhin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />
In 2007 haben 444 Kontakte zu<br />
Wohngebietsbetreuung<br />
Am Stän<strong>de</strong>haus 12<br />
41515 Grevenbroich<br />
Tel.: 02181 / 605 326<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Karin Backtrog-Rolfes<br />
Mietern, Ämtern und zum Vermieter<br />
stattgefun<strong>de</strong>n.<br />
Karin Backtrog-Rolfes
Kin<strong>de</strong>r- und Jugendarbeit in Dormagen-Horrem<br />
Im Jahr 2007 haben an 228 Öffnungstagen<br />
110 bis 130 Kin<strong>de</strong>r<br />
und Jugendliche zwischen 6 und<br />
18 Jahren pro Woche an <strong>de</strong>n Angeboten<br />
teilgenommen.<br />
Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit,<br />
persönliche Ansprache sowie<br />
aufsuchen<strong>de</strong> Arbeit in Schulen<br />
konnte das Angebot erweitert wer-<br />
Kin<strong>de</strong>r- und<br />
Jugendzentrum<br />
,,Die Rübe“<br />
Am Rübenweg 16<br />
41540 Dormagen<br />
Tel. 02133 / 53 65 27<br />
Ansprechpartner:<br />
Matthias Rath<br />
<strong>de</strong>n.<br />
Soziales Lernen und das Vermitteln<br />
von Kompetenzen (u.a. soziale,<br />
emotionale und inter/-kulturelle)<br />
durch sportliche, spielerische,<br />
kulturpädagogische, geschlechts-<br />
und alterspezifi sche Angebote waren<br />
erklärtes Ziel im vergangenen<br />
Jahr.<br />
Die Kin<strong>de</strong>r haben an vielen kreativen<br />
Projekten teilgenommen,<br />
die zum einen die Aneignung <strong>de</strong>r<br />
Räumlichkeiten geför<strong>de</strong>rt und zum<br />
an<strong>de</strong>ren <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn neue Erfahrungen<br />
vermittelt haben. Bildhauen<br />
in Sandstein im „Jungenatelier“,<br />
Umgestaltungen <strong>de</strong>r Außenanlagen,<br />
Window-Color malen im „Mädchenatelier“,<br />
Sport- und Wasserspiele<br />
(auf <strong>de</strong>m Basketballfeld,<br />
<strong>de</strong>m Beachvolleyballplatz, <strong>de</strong>n Rasenfl<br />
ächen etc.) o<strong>de</strong>r regelmäßige<br />
Koch- und Kreativangebote waren<br />
weitere Programmpunkte. Der bewusste<br />
Umgang mit Konfl ikten und<br />
das Aufzeigen von Handlungsalternativen<br />
führte dazu, dass die Besucher<br />
sich wohl und sicher in <strong>de</strong>r<br />
Einrichtung fühlten und sich mit ihr<br />
i<strong>de</strong>ntifi zierten.<br />
Ein Schwerpunkt <strong>de</strong>r Angebote<br />
war es, <strong>de</strong>n Interessen bei<strong>de</strong>r<br />
Geschlechter sowie <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen<br />
Altersgruppen gerecht zu<br />
wer<strong>de</strong>n. So zeigte das einmal wöchentlich<br />
stattfi n<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Mädchencafé<br />
(durchschnittlich 15 bis 20<br />
Mädchen pro Öffnungstag im ersten<br />
halben Jahr) große Resonanz<br />
und bestätigte, dass im Stadtteil<br />
ein beson<strong>de</strong>rer Bedarf an Freizeitangeboten<br />
für Mädchen im Alter<br />
von 6 bis 14 Jahren besteht.<br />
Kooperationen<br />
Bei allen Angeboten, Projekten<br />
und Aktionen war die Zusammenarbeit<br />
mit verschie<strong>de</strong>nen Institutionen<br />
und engagierten Menschen<br />
im Stadtteil ein wichtiger konzeptioneller<br />
Baustein. Durch die Freiwilligenagentur<br />
Dormagen wur<strong>de</strong>n 20<br />
ehrenamtlich Tätige in projektbezogene<br />
o<strong>de</strong>r dauerhafte Arbeitsfel<strong>de</strong>r<br />
vermittelt. Hausaufgabenhilfen,<br />
Betreuung o<strong>de</strong>r das Begleiten von<br />
Angeboten, handwerkliche Arbeiten<br />
im Rahmen von Instandsetzungen<br />
in <strong>de</strong>r Einrichtung, Unterstützung<br />
in schulischen Angelegenheiten<br />
bis hin zu Freizeitaktionen stan<strong>de</strong>n<br />
hier im Mittelpunkt. Die Ehrenamtlichen<br />
wur<strong>de</strong>n bei ihren Tätigkeiten<br />
fachlich begleitet und unterstützt.<br />
Mit <strong>de</strong>r Christoph Rensing Grundschule,<br />
<strong>de</strong>r Hermann Gmeiner<br />
Haupschule sowie <strong>de</strong>m Bettina von<br />
Arnim Gymnasium wur<strong>de</strong>n unterschiedliche<br />
Projekte durchgeführt<br />
(z.B. „Alles in Balance“ für Grundschulkin<strong>de</strong>r,<br />
Kreativangebot „Umweltscouts“)<br />
und neue Zielgruppen<br />
angesprochen. Im Bereich schulischer<br />
För<strong>de</strong>rung besteht ein reger<br />
Kontakt zwischen Schulen, Jugendarbeit,<br />
<strong>de</strong>r Freiwilligenagentur<br />
und sonstigen Diensten. Daraus<br />
sind Projekttage o<strong>de</strong>r längerfristige<br />
Projekte wie z.B. das Projekt<br />
„Wirtschaft und Schule“ entwickelt<br />
wor<strong>de</strong>n.<br />
Die Dormagener Flexiblen Erziehungshilfen<br />
(FED), <strong>de</strong>r Allgemeine<br />
Soziale Dienst (ASD) das Amt für<br />
Kin<strong>de</strong>r, Jugendliche und Familien,<br />
<strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rbeauftragte <strong>de</strong>r Stadt<br />
Dormagen, das Büro für Bürgerschaftliches<br />
Engagement <strong>de</strong>r Stadt<br />
Dormagen, die Schützenbru<strong>de</strong>rschaft<br />
(mit Angeboten wie Bogenschießen<br />
und Gruppenstun<strong>de</strong>n),<br />
Handwerksbetriebe vor Ort sowie<br />
ein städtischer Lehrer sind weitere<br />
Kooperationspartner.<br />
Durch die Kooperation mit <strong>de</strong>r<br />
im Stadtteil befi ndlichen Wohnpark<br />
Interessengemeinschaft (WIG) ist<br />
es gelungen, 12 Senioren eine ehrenamtliche<br />
Tätigkeit zu vermitteln,<br />
von <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong> Seiten gleichermaßen<br />
profi tieren. Sinnvolle Aufgaben<br />
wie Instandhaltung <strong>de</strong>r Einrichtung<br />
bei gleichzeitiger Möglichkeit, ein<br />
Mal in <strong>de</strong>r Woche die Einrichtung<br />
nutzen zu können, hat dazu geführt,<br />
im Rahmen von Mehrgenerationenarbeit<br />
wertvolle und erfolgreiche<br />
Impulse zu setzen. Dies war<br />
und ist ein wichtiger konzeptioneller<br />
Baustein <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r- und Jugendarbeit<br />
für das Gemeinwesen.<br />
Nicht zuletzt ist die regelmäßige<br />
Mitarbeit in Netzwerken und Arbeitskreisen<br />
<strong>de</strong>r Stadt Dormagen<br />
ein Baustein unserer professionellen<br />
Kin<strong>de</strong>r- und Jugendarbeit.<br />
Hierzu gehören u. a. <strong>de</strong>r „Kriminalpräventive<br />
Arbeitskreis“, <strong>de</strong>r<br />
Arbeitskreis nach §78 KJHG, Mädchenarbeitskreise<br />
und <strong>de</strong>r Arbeitskreis<br />
zur Verbesserung <strong>de</strong>s Beratungsangebots<br />
in <strong>de</strong>n Schulen.<br />
Projekt Stadtran<strong>de</strong>rholung<br />
Wie effektiv Vernetzung sein<br />
kann, hat die Stadtran<strong>de</strong>rholung<br />
<strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r- und Jugendarbeit gezeigt.<br />
Das diesjährige Motto <strong>de</strong>s<br />
Jugend- und Familienhilfe 20 21 Jugend- und Familienhilfe<br />
zweiwöchigen Ferienangebotes für<br />
60 Kin<strong>de</strong>r von 6 bis 12 Jahren war<br />
„Der Wil<strong>de</strong> Westen“. Bei <strong>de</strong>r erfolgreichen<br />
Umsetzung wur<strong>de</strong>n die Jugendmitarbeiter<br />
unterstützt:<br />
• Über die Freiwilligen-Agentur<br />
wur<strong>de</strong>n vier ehrenamtliche Köche<br />
gewonnen, die für alle beteiligten<br />
Kin<strong>de</strong>r und Betreuer täglich<br />
ein abwechslungsreiches<br />
Mittagessen zubereitet haben.<br />
• Durch entsprechen<strong>de</strong> Bekanntmachung<br />
vor allem in <strong>de</strong>n Schulen<br />
und über die Flexiblen Hilfen<br />
Dormagen (FED) erreichte<br />
das Angebot auch Familien, für<br />
die eine Urlaubsreise nicht in<br />
Frage kommt.<br />
• Aufgrund einer För<strong>de</strong>rung durch<br />
die Stadt Dormagen konnten<br />
auch Kin<strong>de</strong>r aus fi nanziell schwachen<br />
Familien teilnehmen.<br />
• Die Einbindung <strong>de</strong>r Wohnpark<br />
Interessengemeinschaft (WIG)<br />
im Vorfeld ermöglichte eine vollständig<br />
intakte und saubere Flä-<br />
che für die Aktionen <strong>de</strong>r Maßnahme.<br />
• Von engagierten Personen im<br />
Stadtteil zur Verfügung gestellte<br />
Hilfsmittel, wie Regenplanen und<br />
ein Zelt, ermöglichten auch bei<br />
Regenwetter eine erfolgreiche<br />
Durchführung <strong>de</strong>r Freizeit.<br />
Zukünftige<br />
Arbeitsschwerpunkte<br />
Das erste Betriebsjahr hat gezeigt,<br />
dass sowohl bezüglich <strong>de</strong>s<br />
Gesundheitszustan<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r<br />
und Jugendlichen, als auch bezogen<br />
auf das soziale, kognitive und<br />
emotionale Verhalten große Defi -<br />
zite vorhan<strong>de</strong>n sind. Auch bringen<br />
Ehrenamtliche mit unterschiedlichen<br />
Angeboten und Tätigkeiten<br />
hohen Nutzen für die Kin<strong>de</strong>r. Gera<strong>de</strong><br />
im schulischen Bereich war es<br />
möglich, einigen Kin<strong>de</strong>rn geson<strong>de</strong>rte<br />
Unterstützung durch Ehrenamtliche<br />
zukommen zu lassen.<br />
Aus dieser Erfahrung heraus konnten<br />
mit <strong>de</strong>m Jugendhilfeausschuss<br />
<strong>de</strong>r Stadt Dormagen folgen<strong>de</strong> Arbeitsschwerpunkte<br />
für die nächsten<br />
zwei Jahre abgestimmt wer<strong>de</strong>n:<br />
• Ausbau und Vertiefung <strong>de</strong>r Kooperation<br />
mit <strong>de</strong>n im Stadtteil tätigen<br />
Schulen<br />
• Gesundheitsför<strong>de</strong>rung und Prävention<br />
in Zusammenarbeit mit<br />
<strong>de</strong>n Akteuren im Gesundheitswesen<br />
• Gewinnung, Integration und Begleitung<br />
von Ehrenamtlichen.<br />
Matthias Rath
Zusätzliche Arbeitsgelegenheiten<br />
im Diakonischen Werk geschaffen<br />
In enger Zusammenarbeit mit<br />
<strong>de</strong>r Agentur für Arbeit, <strong>de</strong>m Technologiezentrum<br />
Glehn und an<strong>de</strong>ren<br />
Projektträgern wer<strong>de</strong>n mit Erfolg<br />
Menschen in Arbeitsgelegenheiten<br />
(AGH) im Diakonischen Werk im<br />
Rhein-Kreis Neuss eingesetzt.<br />
Die Einsatzorte sind das Albert-<br />
Schweitzer-Haus in Grevenbroich,<br />
das Haus Tabita in Kleinenbroich,<br />
die Diakonie-Pfl egestationen in<br />
Grevenbroich, Jüchen und Dormagen<br />
und die evangelische Kirchengemein<strong>de</strong><br />
in Grevenbroich.<br />
Die überwiegen<strong>de</strong> Mehrheit <strong>de</strong>r<br />
Zusätzliche Arbeitsgelegenheiten<br />
Am Stän<strong>de</strong>haus 12,<br />
41515 Grevenbroich<br />
Tel. 02181 / 605 534<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Margret Lahey<br />
Teilnehmer been<strong>de</strong>t die Arbeitsgelegenheit<br />
nach einer regulären<br />
Laufzeit von neun Monaten. Die<br />
meisten Abbrüche sind nach einer<br />
geringen Laufzeit (unter einem Monat)<br />
festzustellen.<br />
Eine Son<strong>de</strong>rregelung gilt für Teilnehmer,<br />
welche über 58 Jahre alt<br />
sind. Diese verbleiben drei Jahre in<br />
einer Arbeitsgelegenheit.<br />
Für die Module „Beratung“ und<br />
„Qualifi kation“ dieser zusätzlichen<br />
Kräfte, stan<strong>de</strong>n im Jahr 2007 zwei<br />
Diplom-Sozialarbeiter/-pädagogen<br />
zur Verfügung. Die unmittelbare<br />
Nähe zwischen Arbeitsplatz und<br />
Beratungs- bzw. Qualifi kationseinrichtung<br />
und die kontinuierliche<br />
Anwesenheit eines Sozialarbeiters/-pädagogen<br />
wird von <strong>de</strong>n zusätzlichen<br />
Kräften, als auch vom<br />
Stammpersonal als hilfreich empfun<strong>de</strong>n.<br />
Auftreten<strong>de</strong> Probleme und<br />
Konfl ikte können so zeitnah besprochen<br />
bzw. gelöst wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Beratung umfasst neben <strong>de</strong>r arbeitsmarkt-relevanten<br />
Betreuung,<br />
im Sinne <strong>de</strong>r sozialen Verantwortung,<br />
Hilfestellung bei unterschiedlichen<br />
Problemlagen (z.B. behördliche<br />
Angelegenheiten, Vermittlung<br />
zu Fachberatungsstellen usw.)<br />
In <strong>de</strong>r Qualifi kation wer<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>n Teilnehmern<br />
a) Basiskenntnisse in <strong>de</strong>r Pfl ege<br />
und <strong>de</strong>m allgem. Umgang mit<br />
Senioren vermittelt,<br />
b) das Allgemeinwissen (Deutsch,<br />
Mathe, Englisch, Sozialkun<strong>de</strong>,<br />
Politik) aufgefrischt, betriebsund<br />
arbeitsrechtliche Grundlagen<br />
vermittelt und die Bewerbungsunterlagen<br />
auf <strong>de</strong>n aktuellen<br />
Stand gebracht, Besuch<br />
von Institutionen (Bücherei, Museum<br />
usw.)<br />
c) soziale Kompetenzen wer<strong>de</strong>n<br />
eingeübt (Pünktlichkeit, Zeiteinteilung<br />
Stressbewältigung,<br />
Konfl iktlösungen usw.) sowie<br />
die kommunikativen Fähigkeiten<br />
(z.B. im Einstellungsgespräch,<br />
allg. Unterhaltung usw.) geschult.<br />
Wegen geringer Qualifi kationszuweisungen<br />
von Seiten <strong>de</strong>r<br />
ARGE kooperieren wir seit August<br />
2007 mit einem an<strong>de</strong>ren Träger.<br />
Dieser führt in unserem Auftrag<br />
die Qualifi kation <strong>de</strong>r dafür zugewiesenen<br />
Menschen durch. Die<br />
Beratung/ Betreuung aller bei uns<br />
beschäftigten Hilfskräfte in Arbeitsgelegenheiten<br />
wird weiter von uns<br />
übernommen.<br />
Im Jahr 2007 waren siebzehn<br />
Stellen für sog. Ein-Euro-Kräfte im<br />
Albert-Schweitzer Haus, vierzehn<br />
im Haus Tabita und jeweils eine in<br />
<strong>de</strong>n DPS Pfl egestationen Grevenbroich,<br />
Jüchen und Dormagen zu<br />
besetzen. Eine neue Stelle beim<br />
DW Dormagen im Kin<strong>de</strong>r- und<br />
Jugendzentrum „Am Rübenweg“<br />
konnte neu eingerichtet wer<strong>de</strong>n.<br />
Im Rahmen <strong>de</strong>s Ü58 Programms<br />
gehen fünf Hilfskräfte in <strong>de</strong>n o. g.<br />
Einrichtungen einer Beschäftigung<br />
nach.<br />
Dieses Jahr haben 17 Menschen<br />
ihre AGH erfolgreich been<strong>de</strong>t und<br />
16 befi n<strong>de</strong>n sich in einer noch laufen<strong>de</strong>n<br />
AGH.<br />
Die Zahl <strong>de</strong>r abgebrochenen<br />
AGH’s ist mit 20 Personen relativ<br />
hoch. Der Abbruch erfolgte teilweise<br />
von Seiten <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n, die sich<br />
dieser Arbeit nicht gewachsen fühlten<br />
o<strong>de</strong>r die durch Arbeitsaufnahme<br />
aus <strong>de</strong>m Leistungsbezug <strong>de</strong>r<br />
ARGE herausfi elen. Ebenso waren<br />
persönliche Grün<strong>de</strong> wie Umzug<br />
o<strong>de</strong>r Schwangerschaft Anlaß, die<br />
AGH zu been<strong>de</strong>n. Von unserer<br />
Seite wur<strong>de</strong> einigen Teilnehmern<br />
aus unterschiedlichen Grün<strong>de</strong>n die<br />
AGH gekündigt.<br />
Einigen dieser „Ein-Euro-Kräfte“<br />
wur<strong>de</strong>n vom Diakonischen Werk<br />
neue Zukunftsperspektiven in Form<br />
eines Ausbildungsplatzes (einer im<br />
Pfl egebereich im eigenen Haus,<br />
<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re durch Vermittlung in<br />
einen externen Ausbildungsplatz)<br />
o<strong>de</strong>r einer versicherungspfl ichtigen<br />
Einstellung (acht Teilzeitstellen sowie<br />
eine Stelle als geringfügig Beschäftigte)<br />
in <strong>de</strong>n unterschiedlichen<br />
Arbeitsbereichen <strong>de</strong>r Seniorenzentren<br />
vermittelt. Hinzu kommt eine<br />
Vermittlung in eine Vollzeitstelle<br />
außerhalb <strong>de</strong>s Hauses.<br />
Arbeitsgelegenheiten – so recht<br />
hat sich bis heute kaum einer an<br />
diese Wortschöpfung gewöhnt, im<br />
Volksmund sind die Teilnehmer <strong>de</strong>r<br />
Arbeitsgelegenheiten eher als 1<br />
Euro-Jobber bekannt. Bieten die<br />
Arbeitsgelegenheiten tatsächlich,<br />
wie erhofft, gelegentlich Chancen<br />
zur Rückkehr auf <strong>de</strong>n ersten Arbeitsmarkt?<br />
Im Rhein-Kreis Neuss<br />
können Arbeitslose, die im Bezug<br />
von Arbeitslosengeld II sind und in<br />
<strong>de</strong>r Woche min<strong>de</strong>stens 15 Stun<strong>de</strong>n<br />
zur Verfügung stehen, über ihren<br />
ARGE-Mitarbeiter in eine AGH zugewiesen<br />
wer<strong>de</strong>n. Pro geleisteter<br />
Arbeitsstun<strong>de</strong> erhalten sie nicht<br />
wie man meinen könnte 1 Euro,<br />
son<strong>de</strong>rn 1,50 Euro Mehraufwandsentschädigung.<br />
Bis maximal 30<br />
Stun<strong>de</strong>n die Woche sind sie im<br />
Einsatz. Ihre Tätigkeiten müssen<br />
zusätzlich sein und im öffentlichen<br />
Interesse liegen. Krankheits- und<br />
Urlaubstage wer<strong>de</strong>n nicht bezahlt.<br />
Die Zuweisung in eine AGH-Stelle<br />
erfolgt in <strong>de</strong>r Regel für 9 Monate,<br />
sie kann jedoch je<strong>de</strong>r Zeit been<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n, wenn <strong>de</strong>r Teilnehmer<br />
eine Stelle fi n<strong>de</strong>t. Einsatzorte beim<br />
Diakonischen Werk sind z. B. das<br />
Fliedner-Haus, das Sozialpsychiatrische<br />
Zentrum und das Wichern-<br />
Haus, Einsatzorte bei <strong>de</strong>r NOAH<br />
sind z. B. die Wäscherei, das Restaurant<br />
und <strong>de</strong>r Bereich Haus-<br />
und Gartenpfl ege.<br />
Beraten, begleitet und qualifi -<br />
ziert wer<strong>de</strong>n die Teilnehmer durch<br />
die Fachkräfte einiger Wohlfahrtsverbän<strong>de</strong>,<br />
die sich im Rhein-Kreis<br />
Neuss zu einer Trägergemeinschaft<br />
zusammengeschlossen haben.<br />
Es sind dies die Berufshilfe/AWO<br />
Grevenbroich, das Berufsbildungs-<br />
Jugend- und Familienhilfe 22 23 Jugend- und Familienhilfe<br />
Arbeitsgelegenheiten – Chance zur<br />
Wie<strong>de</strong>reinglie<strong>de</strong>rung ins Arbeitsleben für 1-€-Jobber ?<br />
zentrum Schlicherum, <strong>de</strong>r Caritasverband<br />
Rhein-Kreis Neuss, <strong>de</strong>r Internationale<br />
Bund Dormagen, das<br />
Kolping Bildungswerk, <strong>de</strong>r Sozialdienst<br />
Katholischer Männer Neuss,<br />
die Arbeiterwohlfahrt Ortsverband<br />
Neuss, das Diakonisches Werk <strong>de</strong>r<br />
ev. Kirchengemein<strong>de</strong>n in Neuss<br />
und <strong>de</strong>s Rhein-Kreises Neuss und<br />
das Technologiezentrum-Glehn.<br />
Das Technologiezentrum Glehn<br />
GmbH ist seit Oktober 2004 Beauftragte<br />
<strong>de</strong>s Rhein-Kreis Neuss und<br />
<strong>de</strong>r Agentur für Arbeit/ARGE für die<br />
Installation und Umsetzung, Koordination<br />
und Steuerung zusätzlicher<br />
Arbeitsgelegenheiten (AGH)<br />
§ 316, Abs. 3 SGB II.<br />
Zur Unterstützung erhalten alle<br />
AGH`ler Beratung. So unterschiedlich<br />
die schulischen, berufl ichen<br />
und privaten Biografi en sind, so<br />
verschie<strong>de</strong>n ist <strong>de</strong>r Beratungsprozess.<br />
Vor allem geht es dabei<br />
um die Stärkung <strong>de</strong>s Selbstwertgefühls<br />
und die Entwicklung einer<br />
realistischen Perspektive. Unserer<br />
eigenen Skepsis zum Trotz haben<br />
wir dabei erstaunlich positive<br />
Erfahrungen gesammelt. Einige<br />
Zitate: „Ich wer<strong>de</strong> dort im Pfl egeheim<br />
von <strong>de</strong>n alten Menschen gebraucht<br />
und sie mögen mich, dass<br />
gibt meinem Leben Sinn.“ „Meine<br />
Bewerbungsmappe sieht wie<strong>de</strong>r<br />
viel besser aus.“ „Nach <strong>de</strong>r erfolgreichen<br />
AGH habe ich endlich<br />
wie<strong>de</strong>r Zutrauen, ich wer<strong>de</strong> eine<br />
Stelle fi n<strong>de</strong>n.“ „Durch die positiven<br />
Rückmeldungen meiner Kollegen<br />
bin ich wie<strong>de</strong>r selbstsicherer gewor<strong>de</strong>n.“<br />
„Gerne gehe ich morgens<br />
aus <strong>de</strong>m Haus und freue mich auf<br />
die Arbeit.“ Ausspruch einer Tochter.<br />
„Mama seit <strong>de</strong>m du arbeitest<br />
bist du wie<strong>de</strong>r viel besser drauf.“<br />
Weitere mögliche Themen in <strong>de</strong>r<br />
Beratung: Austausch über <strong>de</strong>n<br />
Einsatz vor Ort, Feedback zu <strong>de</strong>n<br />
erbrachten Leistungen, Stellenrecherche,<br />
die Beratung z.B. bei<br />
Geldsorgen, Schul<strong>de</strong>n, Paarproblemen,Erziehungsschwierigkeiten<br />
o<strong>de</strong>r auch psychischen Problemen.<br />
Zwar erhielten 2007 nur wenige<br />
einen festen Arbeitsplatz auf <strong>de</strong>m<br />
1. Arbeitsmarkt, einige wechselten<br />
zu Job-Plus, in eine Zeitarbeits-<br />
Zusätzliche Arbeitsgelegenheiten<br />
Furtherstr. 89a,<br />
41462 Neuss<br />
Tel. 02131 / 66 57 607<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Christiane Bud<strong>de</strong><br />
fi rma o<strong>de</strong>r sie erhielten über Job-<br />
Perspektive eine Stelle. Aber auch<br />
ohne Anstellung war es oft ein großer<br />
Erfolg, wenn psychisch instabile<br />
AGH`ler es schafften, die 9 Monate<br />
durchzuhalten. Fazit: Es lohnt<br />
sich, Übergänge auf <strong>de</strong>n ersten<br />
Arbeitsmarkt zu schaffen! Die Teilnahme<br />
an <strong>de</strong>r AGH bietet Chancen<br />
und lässt Arbeitslose nicht einfach<br />
allein mit <strong>de</strong>m Problem, Anschluss<br />
an die rasanten Verän<strong>de</strong>rungen<br />
<strong>de</strong>s Arbeitsmarktes zu fi n<strong>de</strong>n.
Frischer Wind im Ehrenamt -<br />
Freiwilligenzentrale Neuss entfaltet neue Aktivitäten<br />
Die Freiwilligenzentrale Neuss,<br />
die in Trägergemeinschaft von Caritasverband<br />
Rhein-Kreis Neuss<br />
und Diakonischen Werk Neuss geführt<br />
wird, blickt auf eine äußerst<br />
erfolgreiches Jahr zurück. Insgesamt<br />
konnten 255 Personen in ein<br />
Ehrenamt vermittelt wer<strong>de</strong>n. Dies<br />
Freiwilligenzentrale<br />
Neuss<br />
Meererhof L 20,<br />
41460 Neuss<br />
Tel. 02131 / 16 62 06<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Monika Born-Möbius<br />
sind weitaus mehr Vermittlungen<br />
als in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren.<br />
Grün<strong>de</strong> die zu diesem Erfolg führten<br />
liegen unter an<strong>de</strong>rem in <strong>de</strong>r<br />
Aufstockung <strong>de</strong>s ehrenamtlichen<br />
Teams auf nunmehr 5 Ehrenamtler/innen,<br />
die sich gemeinsam mit<br />
<strong>de</strong>r Koordinatorin <strong>de</strong>r Einrichtung,<br />
mit großem Engagement einbrachten.<br />
Neben <strong>de</strong>n bestehen<strong>de</strong>n Sprechzeiten<br />
<strong>de</strong>r Freiwilligenzentrale im<br />
Meererhof fand ab Februar 2007<br />
einmal monatlich eine Außensprechstun<strong>de</strong><br />
im Neusser Rathaus<br />
statt. Seit Oktober 2007 wird eine<br />
weitere Außensprechstun<strong>de</strong> im<br />
Kaarster Rathaus durchgeführt, die<br />
bei <strong>de</strong>n Kaarster Bürgern und Bürgerinnen<br />
auf beson<strong>de</strong>rs großes In-<br />
teresse stößt. Die Bereitschaft <strong>de</strong>r<br />
bei<strong>de</strong>n Stadtverwaltungen <strong>de</strong>r Freiwilligenzentrale<br />
diese Erweiterung<br />
ihres Sprechstun<strong>de</strong>nangebotes zu<br />
ermöglichen, zeigt das große Interesse<br />
<strong>de</strong>r Städte ehrenamtliches<br />
Engagement zu för<strong>de</strong>rn und zu unterstützen.<br />
Da viele Kaarster gerne<br />
ein Ehrenamt vor Ort ausüben<br />
möchten, ist die Freiwilligenzentrale<br />
sehr daran interessiert neue ehrenamtliche<br />
Tätigkeitsfel<strong>de</strong>r in Kaarst<br />
zu fi n<strong>de</strong>n, und ist auch hier bereits<br />
erfolgreich gewesen. Allerdings ist<br />
damit <strong>de</strong>r Bedarf bei weitem noch<br />
nicht ge<strong>de</strong>ckt und die Institutionen<br />
und Einrichtungen aus Kaarst sind<br />
weiterhin aufgefor<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>r Freiwilligenzentrale<br />
ihren Bedarf an ehrenamtlichen<br />
Einsatzmöglichkeiten zu<br />
nennen.<br />
Weitere Arbeitsschwerpunkte <strong>de</strong>r<br />
Freiwilligenzentrale waren im vergangenen<br />
Jahr die Erstellung einer<br />
neuen Internetseite, die zusätzliche<br />
Möglichkeiten <strong>de</strong>r Kontaktaufnahme<br />
bietet und die erfreulich oft genutzt<br />
wird. Auch die ebenfalls neu<br />
gestalteten Infobroschüren wer<strong>de</strong>n<br />
gerne von Interessierten gelesen.<br />
Sie bieten einen guten Überblick<br />
über die vielfältigen ehrenamtlichen<br />
Einsatzfel<strong>de</strong>r in Neuss und<br />
Umgebung.<br />
Die Fortsetzung <strong>de</strong>s Projektes<br />
„Schülerinnen erproben das Ehrenamt“,<br />
dass in Kooperation mit<br />
<strong>de</strong>r Höheren Han<strong>de</strong>lsschule am<br />
Marienberggymnasium durchgeführt<br />
wird, ermöglichte vielen jungen<br />
Menschen, zunächst für einen<br />
begrenzten Zeitraum, erste Erfahrungen<br />
mit einem Ehrenamt.<br />
Der regelmäßig stattfi n<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
„Ehrenamtstreff“ brachte <strong>de</strong>n Teilnehmer/innen<br />
zum einen interessante<br />
Informationen über die<br />
verschie<strong>de</strong>nen ehrenamtlichen Tätigkeiten<br />
und zum an<strong>de</strong>ren ist er für<br />
noch Unentschlossene potentielle<br />
Ehrenamtliche, eine gute Informationsquelle<br />
auf ihrem Weg in eine<br />
freiwillige Tätigkeit. Gleichzeitig<br />
dient dieses Treffen <strong>de</strong>r Weitergabe<br />
von aktuellen Informationen und<br />
<strong>de</strong>m Erfahrungsaustausch. Darüber<br />
hinaus erhalten die Berater und<br />
Beraterinnen eine Rückmeldung<br />
darüber, wie die vermittelten Teilnehmer/innen<br />
mit ihrem Ehrenamt<br />
zurechtkommen und ob Absprachen<br />
eingehalten wur<strong>de</strong>n.<br />
Verschie<strong>de</strong>ne Neusser Unternehmen<br />
haben sich in <strong>de</strong>n vergangenen<br />
Jahren an die Freiwilligenzentrale<br />
gewandt, um ihren<br />
Mitarbeitern ehrenamtliche Taetigkeit<br />
nahe zu bringen o<strong>de</strong>r zu ermöglichen.<br />
Eine Anfrage <strong>de</strong>r Firma<br />
UPS führte dazu, dass die Freiwilligenzentrale<br />
die Firma bei <strong>de</strong>r Entwicklung<br />
eines Konzeptes unterstützen<br />
konnte, dass dazu diente,<br />
die Mitarbeiter/innen für eine ehrenamtliche<br />
Tätigkeit zu gewinnen<br />
und geeignete Einsatzfel<strong>de</strong>r zu fi n<strong>de</strong>n.<br />
Intensive Vernetzung bei<br />
<strong>de</strong>r FreiwilligenAgentur Dormagen<br />
Eine immer intensivere Vernetzung<br />
mit gemeinnützigen Einrichtungen<br />
und städtischen Verwaltungsstellen<br />
und Projekten hat<br />
die FreiwilligenAgentur über die<br />
Vermittlungstätigkeit hinaus, in<br />
<strong>de</strong>n Blickpunkt <strong>de</strong>r Öffentlichkeit<br />
gerückt. Im Team arbeiteten fünf<br />
Freiwillige und eine hauptamtliche<br />
Mitarbeiterin in Teilzeit zusammen.<br />
Das Team wur<strong>de</strong> als kompetenter<br />
Ansprechpartner für soziale Projekte,<br />
als Informationsdienst für<br />
vielerlei Anfragen und die Mitarbeiterinnen<br />
für die verschie<strong>de</strong>nsten<br />
Gremien in Anspruch genommen.<br />
Aus <strong>de</strong>r Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r<br />
Jugen<strong>de</strong>inrichtung „Die Rübe“ in<br />
Horrem ergaben sich zu<strong>de</strong>m für<br />
die Ehrenamtsarbeit weitere Aufgabengebiete<br />
mit Mo<strong>de</strong>lcharakter,<br />
<strong>de</strong>nen ein theoretisches Konzept<br />
zugrun<strong>de</strong> liegt und an <strong>de</strong>ren praktischer<br />
Umsetzung, Refl exion und<br />
Standardisierung die nächsten bei<strong>de</strong>n<br />
Jahre zu arbeiten sein wird.<br />
Die ehrenamtlich interessierten<br />
Menschen gelten im Sprachgebrauch<br />
<strong>de</strong>r FreiwilligenAgentur<br />
als Anbieter freier Zeit. Durch <strong>de</strong>n<br />
engen Kontakt und die persönliche<br />
Begleitung hat sich unter <strong>de</strong>n<br />
Anbietern ein Potenzial von 70<br />
Ehrenamtlichen gebil<strong>de</strong>t, aus <strong>de</strong>m<br />
im Einzel- o<strong>de</strong>r im Projektfall noch<br />
in zusätzliche Aufgaben vermittelt<br />
wer<strong>de</strong>n kann. Die 53 erfolgreich<br />
abgeschlossenen Vermittlungen<br />
in 2007 setzen sich durch die Ver-<br />
Jugend- und Familienhilfe 24 25 Jugend- und Familienhilfe<br />
mittlung von 39 neuen Ehrenamtlichen,<br />
davon 12 Ehrenamtliche<br />
aus <strong>de</strong>r Interessengemeinschaft<br />
Wohnpark Horrem, die sich mit<br />
um die Jugen<strong>de</strong>inrichtung „Die<br />
Rübe“ <strong>de</strong>s Diakonischen Werkes<br />
kümmern, und die Vermittlung von<br />
bereits 8 aktiv tätigen Ehrenamtlichen<br />
in 14 weitere Tätigkeitsfel<strong>de</strong>r<br />
zusammen.<br />
Die Anzahl <strong>de</strong>r betreuten Nutzer<br />
beläuft sich auf 40 Organisationen.<br />
Diese weisen eine Struktur von bis<br />
zu 7 Einrichtungen auf, so dass<br />
insgesamt in 120 Einrichtungen mit<br />
einem Vielfachen an Tätigkeitsfel<strong>de</strong>r<br />
vermittelt wer<strong>de</strong>n kann. An gemel<strong>de</strong>ten<br />
Arbeitsfel<strong>de</strong>rn überwiegen<br />
diejenigen aus <strong>de</strong>m sozialen<br />
Bereich vor einem Bedarf für Natur<br />
und Umwelt. Die Öffentlichkeitsarbeit<br />
gehört zu <strong>de</strong>n wichtigsten Aufgaben<br />
<strong>de</strong>r FreiwilligenAgentur. Das<br />
Team stellte die Arbeit <strong>de</strong>r Agentur<br />
bei einer Reihe von Veranstaltungen<br />
vor, so am Tag <strong>de</strong>r Offenen<br />
Tür im Schümmer Hof, am Ersten<br />
Dormagener Seniorentag, beim<br />
Sommerfest <strong>de</strong>s Integrationsrates,<br />
in Gottesdiensten, beim Horremer<br />
Markt und beim Gemein<strong>de</strong>fest.<br />
Im Juni fand eine Fotoausstellung<br />
„Ehrenamt in Dormagen“ mit Bil<strong>de</strong>rn<br />
<strong>de</strong>r FreiwilligenAgentur in <strong>de</strong>r<br />
Sparkasse Neuss in Dormagen öffentliches<br />
Interesse. Den Tag <strong>de</strong>s<br />
Ehrenamtes, am 5. Dezember, veranstaltete<br />
die Agentur wie<strong>de</strong>r gemeinsam<br />
mit <strong>de</strong>r Stadt Dormagen.<br />
In Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r Stadt<br />
und ansässigen Wohlfahrtsverbän<strong>de</strong>n<br />
wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Weihnachtsabend<br />
für Alleinleben<strong>de</strong> am 24. Dezember<br />
organisiert. Seit Herbst kooperieren<br />
das Büro für bürgerschaftliches<br />
Engagement <strong>de</strong>r Stadt Dormagen<br />
und die FreiwilligenAgentur.<br />
Freiwilligen<br />
Agentur Dormagen<br />
Knechtste<strong>de</strong>ner Str. 20<br />
41540 Dormagen<br />
Tel. 02133 / 53 92 21<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Dagmar Drossart<br />
So fand im Oktober ein, von <strong>de</strong>n<br />
Mitarbeiterinnen <strong>de</strong>r Agentur mo<strong>de</strong>rierter,<br />
Workshop für die Stadt<br />
zum Thema Anerkennung und<br />
Wertschätzung statt. In 2008 wird<br />
es einen gemeinsamen Internetauftritt<br />
unter www.dormgagen-aktiv.<strong>de</strong><br />
geben. In Regionaltreffen tauscht<br />
sich das Team über die Arbeit in<br />
an<strong>de</strong>ren Freiwilligenzentralen aus.<br />
Die hauptamtliche Mitarbeiterin<br />
gehört <strong>de</strong>m Referentenpool <strong>de</strong>s<br />
DW im Rheinland an und referierte<br />
dort zum Thema ehrenamtliche<br />
Engagementfel<strong>de</strong>r für an Demenz<br />
erkrankte Menschen. Bei einem<br />
Podiumsgespräch in Meerbusch<br />
zur Eröffnung <strong>de</strong>r dortigen Vermittlungsstelle<br />
stellte sie die Vermittlungsarbeit<br />
in Dormagen vor.<br />
Dagmar Drossart
Psychiatrische Hilfen<br />
Fachbereich Psychiatrie:<br />
Unterstützung zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben<br />
Kurz vor <strong>de</strong>m Abitur erkrankte<br />
Holger M. an einer Schizophrenie.<br />
Nach einem längeren Krankenhausaufenthalt<br />
war die akute Symptomatik<br />
zwar abgeklungen, doch<br />
fühlte er sich noch erschöpft und<br />
antriebsarm, sah wenig Perspektiven,<br />
vor allem für seine berufl iche<br />
Zukunft. Seine Eltern, erhielten von<br />
einem Pfarrer <strong>de</strong>r Kirchengemein<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>n Tipp, sich an das Diakonische<br />
Werk zu wen<strong>de</strong>n. Nach einer<br />
ausführlichen Beratung entschied<br />
sich Herr M. für eine medizinische<br />
Rehabilitation im Wichern – Haus,<br />
mit <strong>de</strong>m Ziel, sich innerhalb <strong>de</strong>r<br />
zweijährigen Dauer <strong>de</strong>r Maßnahme,<br />
psychisch zu stabilisieren,<br />
Fähigkeiten zu erweitern, Defi zite<br />
aufzuarbeiten und eine berufl iche<br />
Perspektive für sich zu fi n<strong>de</strong>n. Er<br />
wur<strong>de</strong> über seine Erkrankung aufgeklärt,<br />
lernte Belastungssituationen<br />
einzuschätzen und probierte in<br />
Form von Praktika, verschie<strong>de</strong>ne<br />
Berufsfel<strong>de</strong>r aus. Das Praktikum,<br />
das er im Restaurant <strong>de</strong>r NOAH<br />
absolvierte gefi el ihm so gut, dass<br />
er <strong>de</strong>n Wunsch äußerte eine Ausbildung<br />
zum Koch zu machen. Als<br />
die Zeit <strong>de</strong>r Entlassung nahte, waren<br />
entsprechen<strong>de</strong> Anträge schon<br />
gestellt, die Ausbildung konnte<br />
aber noch nicht direkt beginnen.<br />
Damit er weiterhin einen festen<br />
Ansprechpartner hatte und mit<br />
<strong>de</strong>r neuen Lebenssituation, wie<br />
z.B. eigene Wohnung, nicht alleine<br />
stand, beantragte er ambulant<br />
betreutes Wohnen. Um die Zeit<br />
bis zur Ausbildung zu überbrücken<br />
wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Kontakt zum Hof<br />
– Cafe hergestellt. Dort übernahm<br />
er an 2 Tagen <strong>de</strong>n Thekendienst<br />
und nahm an <strong>de</strong>r Kochgruppe teil.<br />
26 27 Psychiatrische Hilfen<br />
Die Ausbildung zum Koch in <strong>de</strong>r<br />
NOAH hat Herr M. nun begonnen.<br />
Alles ist ganz gut angelaufen, auch<br />
in <strong>de</strong>r Berufsschule kommt er gut<br />
zurecht. Herr M. kann auf ein Hilfesystem<br />
zurückgreifen und fühlt sich<br />
integriert.<br />
Die Bausteine <strong>de</strong>s<br />
Fachbereichs Psychiatrie<br />
Sozialpsychiatrische Zentren<br />
Das zentrale Element <strong>de</strong>r SPZ<br />
sind die Kontakt - und Beratungsstellen.<br />
Menschen, die noch nicht<br />
genau wissen, welche Dienste sie<br />
annehmen können, mel<strong>de</strong>n sich<br />
zumeist hier. Bei einigen von ihnen<br />
reicht eine Beratung aus. Bei<br />
an<strong>de</strong>ren hingegen ist es notwendig<br />
die weiter vorhan<strong>de</strong>nen Unterstützungsmöglichkeiten<br />
zu erklären,<br />
<strong>de</strong>n Kontakt zu vermitteln, und dafür<br />
zu sorgen, dass <strong>de</strong>r Klient nicht<br />
an je<strong>de</strong>r Stelle sein Anliegen von<br />
Neuem, in aller Ausführlichkeit,<br />
schil<strong>de</strong>rn muss.<br />
Die weiteren Dienste <strong>de</strong>r Sozialpsychiatrischen<br />
Zentren sind<br />
<strong>de</strong>r Freizeitreff Hof – Cafe`, die Tagesstätte,<br />
das Ambulant Betreute<br />
Wohnen und <strong>de</strong>r Betreuungsverein<br />
in <strong>de</strong>r Stadt Neuss und das Kontaktcafe<br />
in Dormagen. Sowohl in<br />
Dormagen, <strong>de</strong>m Standort <strong>de</strong>s SPZ,<br />
als auch in Grevenbroich wird Ambulant<br />
Betreutes Wohnen angeboten.<br />
Für Menschen die mit ambulanten<br />
Hilfen alleine noch überfor<strong>de</strong>rt<br />
sind, steht <strong>de</strong>r Wohnverbund Bo<strong>de</strong>lschwingh<br />
– Haus offen, in <strong>de</strong>m,<br />
an zwei Standorten in <strong>de</strong>r Stadt<br />
Neuss, stationär betreutes Wohnen<br />
vorgehalten wird, mit <strong>de</strong>r Möglichkeit<br />
- und das ist <strong>de</strong>r Gedanke<br />
eines Wohnverbun<strong>de</strong>s – bei Verringerung<br />
<strong>de</strong>s Hilfebedarfs ins Ambulant<br />
Betreute Wohnen zu wechseln,<br />
ohne gleichzeitigen Wechsel<br />
<strong>de</strong>r Bezugsperson.<br />
Das Wichern – Haus<br />
ist eine stationäre medizinische<br />
Rehabilitationseinrichtung, in <strong>de</strong>r,<br />
zumeist junge Erwachsene, nach<br />
einem Klinikaufenthalt, Aufnahme<br />
suchen. Allgemeine Rehabilitationsziele<br />
sind, <strong>de</strong>r Ausgleich <strong>de</strong>r<br />
Beeinträchtigungen zur Teilhabe<br />
am Leben in <strong>de</strong>r Gemeinschaft und<br />
am Arbeitsleben. Ein wesentlicher<br />
Bestandteil <strong>de</strong>r Rehabilitation liegt<br />
in <strong>de</strong>r Arbeitstherapie. Sie verhilft<br />
<strong>de</strong>n Rehabilitan<strong>de</strong>n ihre Grundarbeitsfähigkeiten<br />
wie<strong>de</strong>r zu erlangen.<br />
Die Arbeitstherapie kann auch<br />
ambulant genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Reha – Ambulanz<br />
bietet in Kostenträgerschaft <strong>de</strong>r<br />
Krankenkassen und <strong>de</strong>r Rentenversicherungsträger<br />
ambulante<br />
medizinische Rehabilitation für<br />
Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen<br />
und ist die jüngste<br />
Einrichtung im Fachbereich Psychiatrie,<br />
die sich etabliert hat und<br />
2008 sogar erweitert wer<strong>de</strong>n wird.<br />
Es gelingt uns somit, im Sinne <strong>de</strong>r<br />
Menschen, die uns aufsuchen, die<br />
unterschiedlichen Hilfen miteinan<strong>de</strong>r<br />
zu verzahnen, um passgenaue<br />
Unterstützung sicherzustellen. An<br />
einer weiteren Optimierung wird<br />
kontinuierlich weiter gearbeitet.<br />
Irmgard Beyer
SPZ – Die Beratungsstellen SPZ – Hof–Café in Neuss & Kontaktstelle Dormagen<br />
„Mein Fallmanager von <strong>de</strong>r<br />
Arge gab mir einen Berechtigungsschein<br />
zur psychosozialen<br />
Beratung. Ich sollte mich an die<br />
Beratungsstelle <strong>de</strong>s sozialpsychiatrischen<br />
Zentrums wen<strong>de</strong>n und<br />
mir dort Unterstützung holen. Von<br />
einer solchen Stelle hatte ich vorher<br />
noch nichts gehört und hätte<br />
sie womöglich ohne Auffor<strong>de</strong>rung<br />
auch nicht aufgesucht. Ich konnte<br />
mir auch nicht vorstellen, wie man<br />
mir helfen sollte. Ich lebte in einer<br />
zerrütteten Ehe, glaubte aber alleine<br />
nicht zurecht zu kommen.<br />
Ich war mit <strong>de</strong>r Erziehung meiner<br />
zwei Kin<strong>de</strong>r überfor<strong>de</strong>rt, litt darun-<br />
SPZ-Beratungsstelle<br />
Neuss<br />
Am Stadtarchiv 10,<br />
41460 Neuss<br />
Tel. 02131 / 53 39 10<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Irmgard Beyer<br />
ter, dass ich ihnen nicht die Liebe<br />
geben konnte, die sie verdient hätten.<br />
Der ständige Streit mit meinem<br />
Mann überschattete die ganze Situation.<br />
Hinzu kamen fi nanzielle<br />
Probleme, da mein Mann unsere<br />
Unterstützung für seine Bedürfnisse<br />
ausgab. Außer<strong>de</strong>m ha<strong>de</strong>rte ich<br />
mit meiner schweren Kindheit. In<br />
<strong>de</strong>n Beratungsgesprächen konnte<br />
ich meine Sorgen mitteilen. Das tat<br />
erst mal gut. Ich konnte über meine<br />
Ängste sprechen und mein Trennungsvorhaben<br />
formulieren. Mein<br />
Selbstwertgefühl stellte sich wie<strong>de</strong>r<br />
ein und ich schaffte es, mich<br />
von meinem Mann zu trennen und<br />
eine neue Wohnung zu fi n<strong>de</strong>n. Ich<br />
machte die Erfahrung, dass auch<br />
meine Freun<strong>de</strong> zu mir stehen, dass<br />
ich nicht alleine bin. Das Wichtigste<br />
ist aber, dass ich wie<strong>de</strong>r mehr<br />
Ruhe und Zeit für meine Kin<strong>de</strong>r<br />
habe und auch hier ganz allmählich<br />
eine „gute Mutter“ wer<strong>de</strong>.<br />
„Ich habe einen psychisch kranken<br />
Sohn, <strong>de</strong>r sich nicht behan<strong>de</strong>ln<br />
lassen möchte. Er macht mir<br />
manchmal das Leben zur Hölle<br />
und ich habe Angst was wer<strong>de</strong>n<br />
soll, wenn er nicht zur Einsicht gerät.<br />
In <strong>de</strong>n Beratungsgesprächen<br />
konnte ich herausfi n<strong>de</strong>n, was sein<br />
aggressives Verhalten mir gegenüber<br />
verstärkt und was ich dazu<br />
beitrage, dass sich sein Verhalten<br />
nicht än<strong>de</strong>rn muss. Konsequent zu<br />
sein und auch an meine Bedürfnisse<br />
zu <strong>de</strong>nken war mir fremd,<br />
doch ich schaffe das immer besser.<br />
Jetzt traue ich mich auch die<br />
Angehörigengruppe zu besuchen<br />
und lerne dort Menschen kennen,<br />
<strong>de</strong>nen es ähnlich geht wie mir. Ein<br />
Austausch mit ihnen ist mir wichtig<br />
gewor<strong>de</strong>n.“<br />
2007 suchten 160 Klienten die<br />
Beratungsstelle in Neuss auf. Im<br />
Bereich <strong>de</strong>r langfristigen Beratungen<br />
(mehr als 5 Kontakte) wur<strong>de</strong>n<br />
39 Klienten betreut. In <strong>de</strong>n meist<br />
einstündigen Gesprächen konnten<br />
Krisen entschärft, Belastungssituationen<br />
erkannt und bearbeitet<br />
und die psychische Stabilität verbessert<br />
wer<strong>de</strong>n. In kurzfristigen<br />
Beratungskontakten (weniger als 5<br />
Termine) wur<strong>de</strong>n 61 Personen erreicht.<br />
Hier konnten eingrenzbare<br />
Problemstellungen bearbeitet wer<strong>de</strong>n.<br />
Auch die Angehörigenarbeit<br />
wur<strong>de</strong> fortgesetzt. 9 Angehörige<br />
von Menschen mit psychischen<br />
Problemen erhielten Einzelgespräche,<br />
12 Personen trafen sich re-<br />
gelmäßig einmal im Monat in <strong>de</strong>r<br />
Angehörigengruppe. In Dormagen<br />
wur<strong>de</strong> zu<strong>de</strong>m ein Psychoseforum<br />
veranstaltet. Betroffene, Angehörige<br />
und Fachleute trafen sich an<br />
vier Aben<strong>de</strong>n zu unterschiedlichen<br />
Themenstellungen. Die Veranstaltungsreihe<br />
wur<strong>de</strong> sehr positiv aufgenommen.<br />
Insgesamt nahmen 60<br />
Personen am Psychoseforum teil.<br />
2006 kam als neue Aufgabe die<br />
psychosoziale Beratung nach SGB<br />
II hinzu. Anfangs gab es nur wenige<br />
Zuweisungen, bis zum En<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s Jahres 2006 konnten jedoch 22<br />
Menschen mit ihren Problemstellungen<br />
von uns beraten wer<strong>de</strong>n.<br />
2007 wur<strong>de</strong>n in Neuss nun schon<br />
51 Kun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Arge von ihren Fallmanagern<br />
an uns verwiesen.<br />
31 von ihnen erhielten eine Basisberatung<br />
mit 4 Terminen und verließen<br />
die Beratungsstelle mit einer<br />
Empfehlung o<strong>de</strong>r einer Vermittlung.<br />
20 von ihnen blieben in <strong>de</strong>r<br />
Beratung, da sie die Unterstützung<br />
weiter für sich nutzen möchten. In<br />
Dormagen und in Grevenbroich<br />
wur<strong>de</strong>n 31 Basisberatungen durchgeführt.<br />
Die Beratungsstellen hatten in<br />
2007 einen größeren Zulauf, als in<br />
<strong>de</strong>r Vergangenheit. Dies zeigt wie<br />
wichtig es ist, einen kostenfreien<br />
Service aufrecht zu erhalten. 62<br />
neue Klienten kamen in 2007 in<br />
Neuss hinzu. Um <strong>de</strong>m Ansturm<br />
Rechnung zu tragen wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Dienst um eine 0,5 Stelle erweitert.<br />
Die 160 in 2007 in Neuss beratenen<br />
Klienten, suchten 1122 mal<br />
unseren Dienst auf. In Dormagen<br />
wur<strong>de</strong>n 195 Beratungsgespräche<br />
und 100 Haus- bzw. Klinikbesuche<br />
durchgeführt.<br />
„Manche Menschen fi n<strong>de</strong>n, dass<br />
ich mich seltsam verhalte. Ich lebe<br />
nach meinen eigenen Regeln. Deshalb<br />
kann ich auch keiner regelmäßigen<br />
Beschäftigung nachgehen.<br />
Es ist auch schwierig für mich,<br />
engere Beziehungen einzugehen.<br />
Doch <strong>de</strong>n ganzen Tag alleine in<br />
meiner Wohnung zu bleiben o<strong>de</strong>r<br />
durch die Stadt zu laufen und all die<br />
Dinge zu sehen, die ich mir doch<br />
nicht leisten kann, reicht mir nicht.<br />
Ich fi n<strong>de</strong> es gut, dass ich nachmittags<br />
ins Hof – Cafe gehen kann. Ich<br />
kann mich da alleine hinsetzen und<br />
bei einem Kaffee für vierzig Cent<br />
meinen Gedanken nachhängen.<br />
Ich kann mich aber auch zu an<strong>de</strong>ren<br />
an <strong>de</strong>n Tisch setzen und mich<br />
mit ihnen unterhalten, solange ich<br />
<strong>de</strong>n Kontakt aushalte. Außer<strong>de</strong>m<br />
ist es möglich eine Mitarbeiterin<br />
anzusprechen, wenn mal wie<strong>de</strong>r<br />
Post vom Amt gekommen ist, mit<br />
<strong>de</strong>r ich nicht so recht was anzufangen<br />
weiß.“<br />
„Bei mir ist das an<strong>de</strong>rs. Ich bin<br />
ein sehr kontaktfreudiger Mensch.<br />
Ich traue mich allerdings nicht, etwas<br />
alleine zu unternehmen. In <strong>de</strong>r<br />
Kontaktstelle wer<strong>de</strong>n viele Freizeitaktivitäten<br />
angeboten, an <strong>de</strong>nen<br />
ich mich beteiligen kann. Was ich<br />
gut fi n<strong>de</strong>, sind auch die Ausfl üge<br />
und die Besuche von kulturellen<br />
Veranstaltungen, die oft am Wochenen<strong>de</strong><br />
stattfi n<strong>de</strong>n. So habe ich<br />
jetzt einen neuen Freun<strong>de</strong>skreis<br />
aufbauen können. Und in diesem<br />
Jahr wer<strong>de</strong> ich an einer Urlaubsmaßnahme<br />
teilnehmen und meine<br />
Flugangst überwin<strong>de</strong>n, es geht<br />
nämlich zum Ba<strong>de</strong>urlaub nach Bulgarien.“<br />
„Ich bin schon seit 30 Jahren<br />
Gast im Hof – Cafe. Ich freue mich<br />
immer wie<strong>de</strong>r auf die traditionellen<br />
Psychiatrische Hilfen 28 29 Psychiatrische Hilfen<br />
Feste und Feiern, die dort stattfi n<strong>de</strong>n.<br />
Beson<strong>de</strong>rs gut fi n<strong>de</strong> ich das<br />
Sommerfest und die Feier am heiligen<br />
Abend. Ich kann mir dann aussuchen,<br />
ob ich mich einfach bedienen<br />
lassen will o<strong>de</strong>r ob ich mithelfe.<br />
Da ich nicht so gut kochen kann<br />
und auch keine Lust habe dies zu<br />
tun, nehme ich auch Mahlzeiten im<br />
Hof – Cafe ein. Irgen<strong>de</strong>twas wird ja<br />
immer angeboten.“<br />
„Ich fi n<strong>de</strong> es gut, dass ich <strong>de</strong>n<br />
Thekendienst im Hof – Cafe machen<br />
kann. So bin ich ein wenig beschäftigt<br />
und komme unter Leute.“<br />
„Ich engagiere mich ehrenamtlich<br />
in <strong>de</strong>r Kontaktstelle. Es macht<br />
mir Freu<strong>de</strong> Angebote zu planen<br />
und durchzuführen. Die Besucher<br />
nehmen das gut an. Es ist schön<br />
für mich zu sehen, wie Menschen<br />
mit ihren psychischen Beeinträchtigungen,<br />
ihre Ängste überwin<strong>de</strong>n,<br />
Spaß haben, Kontakte knüpfen<br />
und Interessen fi n<strong>de</strong>n.“<br />
Dies o<strong>de</strong>r ähnliches ist zu hören,<br />
wenn Besucher <strong>de</strong>s Hof – Cafe`s<br />
und <strong>de</strong>r Kontaktstelle erzählen.<br />
Das Hof – Cafe und die Kontaktstelle<br />
sind als Kernangebote <strong>de</strong>r<br />
SPZ`s konzipiert. Durch <strong>de</strong>n offenen<br />
Zugang, <strong>de</strong>m Cafehaus<br />
– Charakter sowie <strong>de</strong>n vielgestaltigen<br />
Freizeitangeboten, konnten<br />
in Neuss täglich 20 – 90 Besucher<br />
ereicht wer<strong>de</strong>n. Das Cafe in Neuss<br />
ist von Montags bis Freitags von<br />
14.30 Uhr – 19.00 Uhr geöffnet<br />
und an Sonntagen von 11.00 Uhr<br />
– 13.00 Uhr. An Außenaktivitäten<br />
wur<strong>de</strong>n, mit <strong>de</strong>r Hilfe unserer ehrenamtlichen<br />
Mitarbeiter, im Jahr<br />
2007, 26 Tagesfreizeiten angeboten<br />
wer<strong>de</strong>n. Neben <strong>de</strong>n schon<br />
traditionellen Fahrten ins Phantasialand,<br />
<strong>de</strong>r Teilnahme an <strong>de</strong>n Ü-<br />
30-Parties, <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>sligaspielen<br />
in Mönchengladbach, <strong>de</strong>m Besuch<br />
<strong>de</strong>s Keukenhofes, wur<strong>de</strong>n auch<br />
Konzerte und Musicals besucht.<br />
Passend zu <strong>de</strong>n Festen wur<strong>de</strong>n<br />
Faschingsveranstaltungen und<br />
Weihnachtsmärkte besucht. Kunstinteressierten<br />
wur<strong>de</strong>n Besuche <strong>de</strong>r<br />
Picassoausstellung, <strong>de</strong>s KIT und<br />
<strong>de</strong>s K 12 ermöglicht. Eine Gruppe<br />
von Besuchern besitzt nun ein<br />
Theaterabonnement für <strong>de</strong>n Freitagabend;<br />
zu <strong>de</strong>n Vorstellungen<br />
wer<strong>de</strong>n sie begleitet. Es konnten<br />
auch wie<strong>de</strong>r zwei Urlaubsmaßnahmen<br />
angeboten wer<strong>de</strong>n, eine<br />
einwöchige Reise nach Rügen und<br />
ein zehntägiger Ba<strong>de</strong>urlaub in Bulgarien<br />
stan<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>m Programm.<br />
Es konnten neue ehrenamtlich<br />
Helfen<strong>de</strong> hinzugewonnen wer<strong>de</strong>n,<br />
die durch ihr Engagement auch<br />
bei internen Veranstaltungen, wie<br />
Skattunier, Sommerfest, Grillfest,<br />
Tanz in <strong>de</strong>n Mai, Kreativangebote,<br />
Kochkurse und vieles mehr, für<br />
hohe Besucherzahlen sorgten. Die<br />
Kontaktstelle in Dormagen, die ein<br />
ähnliches Freizeitprogramm anbietet<br />
wur<strong>de</strong> im Jahr 2007 von insgesamt<br />
1220 Besuchern frequentiert.<br />
Hof-Café Neuss<br />
Am Stadtarchiv 10a,<br />
41460 Neuss<br />
Tel. 02131 / 15 38 75<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Ute Klaas<br />
Kontaktstelle<br />
Dormagen<br />
Knechtste<strong>de</strong>ner Str. 20<br />
41540 Dormagen<br />
Tel. 02133 / 47 73 33<br />
Ansprechpartner:<br />
Karl-Heinz Groß
SPZ – Die Tagesstätte<br />
„Ich hätte nie gedacht, dass<br />
ich einmal in eine Tagesstätte für<br />
Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen<br />
gehen wür<strong>de</strong>.<br />
Für mich war das ein Kin<strong>de</strong>rgarten<br />
für Erwachsene; ich stellte mir für<br />
mich schon eine anspruchsvollere<br />
Beschäftigung vor. Außer<strong>de</strong>m<br />
wollte ich nicht mit an<strong>de</strong>ren kranken<br />
Menschen zusammen sein, da<br />
ich befürchtete, dass mich das nur<br />
noch mehr runterzieht. Dies hatte<br />
ich in Einrichtungen schon erlebt.<br />
Also lebte ich in <strong>de</strong>n Tag, grübelte<br />
viel, meine Stimmung wur<strong>de</strong> immer<br />
schlechter. Ich merkte, dass<br />
ich so meine Ziele auch nicht er-<br />
SPZ-Tagesstätte<br />
Neuss<br />
Am Stadtarchiv 10,<br />
41460 Neuss<br />
Tel. 02131 / 15 38 74<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Elisabeth Synatzschke<br />
reichen kann und hospitierte in <strong>de</strong>r<br />
Tagesstätte. Die Struktur, die mir<br />
da geboten wird, hilft mir, besser<br />
meinen Alltag zu leben. Außer<strong>de</strong>m<br />
kann ich an meinen Zielen arbeiten.<br />
Ich bin schon fi tter gewor<strong>de</strong>n,<br />
ohne dass meine Konzentrationsschwierigkeiten<br />
ganz aus <strong>de</strong>r Welt<br />
sind. Das Tagesprogramm wird<br />
individuell mit mir festgelegt. Neu<br />
war für mich zu ent<strong>de</strong>cken, dass<br />
auch Tätigkeiten wie Kochen und<br />
Backen, wenn das Ergebnis gelobt<br />
wird, zu einer besseren Stimmung<br />
beitragen. Ich <strong>de</strong>nke nicht, dass ich<br />
für immer in <strong>de</strong>r Tagesstätte bleiben<br />
wer<strong>de</strong>; vielleicht kann ich mir<br />
doch noch <strong>de</strong>n Traum von einer<br />
anspruchsvollen berufl ichen Tätigkeit<br />
erfüllen. Aber im Moment fühle<br />
ich mich wohl und integriert Nach<br />
Jahren <strong>de</strong>r Einsamkeit, habe ich<br />
hier wie<strong>de</strong>r Kontakte gefun<strong>de</strong>n und<br />
kann wie<strong>de</strong>r am gesellschaftlichen<br />
Leben teilnehmen.“<br />
„Bei mir wird sich in berufl icher<br />
Hinsicht nichts mehr tun. Dafür bin<br />
ich schon viel zu lange krank. Eine<br />
sinnvolle Beschäftigung brauche<br />
ich aber trotz<strong>de</strong>m und genau <strong>de</strong>shalb<br />
besuche ich die Tagesstätte.<br />
Hier bin ich nicht alleine und habe<br />
immer Leute, die mir zuhören. Da<br />
ich oftmals komische Gedanken<br />
und Erlebnisse habe, kann ich mit<br />
meiner Bezugsperson darüber re<strong>de</strong>n<br />
und überprüfen, ob dies <strong>de</strong>r<br />
Realität entspricht. Das gibt mir viel<br />
Sicherheit.“<br />
„Ich bin in <strong>de</strong>r Tagesstätte, weil<br />
ich mich auf die Aufnahme in eine<br />
WfB vorbereiten möchte. Nach einem<br />
langen Krankenhausaufenthalt<br />
und einer Rehabilitation, bin ich<br />
lei<strong>de</strong>r immer noch nicht so belastbar,<br />
dass ich sieben Stun<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r<br />
Werkstatt anwesend sein könnte.<br />
Das trainiere ich jetzt schon einmal<br />
in <strong>de</strong>r Tagesstätte. Von hier aus<br />
gehe ich auch <strong>de</strong>mnächst in ein<br />
Praktikum, um auszutesten, wie es<br />
so um die Ausdauer bestellt ist.<br />
Individualität und soziales Miteinan<strong>de</strong>r<br />
wird in <strong>de</strong>r Tagesstätte<br />
für Menschen mit psychischen<br />
Beeinträchtigungen verbun<strong>de</strong>n.<br />
Menschen mit unterschiedlichen<br />
Erkrankungen, unterschiedlichen<br />
Alters, unterschiedlichem Bildungsniveau,<br />
unterschiedlichen Zielen,<br />
können in <strong>de</strong>r Tagesstätte gegenseitig<br />
voneinan<strong>de</strong>r profi tieren, sich<br />
gegenseitig unterstützen und gegenseitig<br />
vom An<strong>de</strong>ren lernen.<br />
Von <strong>de</strong>n 15 Interessenten aus<br />
2007, konnten 8 Bewerber aufgenommen<br />
wer<strong>de</strong>n. Dabei han<strong>de</strong>lte<br />
es sich um 5 Neuaufnahmen und<br />
2 Wie<strong>de</strong>raufnahmen. 7 Klienten<br />
verließen im Berichtszeitraum die<br />
Tagesstätte. 2 von ihnen konnten<br />
in eine Werkstatt für Behin<strong>de</strong>rte<br />
eingeglie<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Ein Klient<br />
wechselte <strong>de</strong>n Wohnort, eine Klientin<br />
wechselte in eine Tagesstätte<br />
nach Mönchengladbach. 2 Klientinnen<br />
konnten gut stabilisiert entlassen<br />
wer<strong>de</strong>n und 1 Klient verstarb<br />
lei<strong>de</strong>r Anfang <strong>de</strong>s Berichtsjahres.<br />
Insgesamt besuchten 28 Menschen<br />
2007 die Tagesstätte.<br />
Neben <strong>de</strong>n Arbeitsmöglichkeiten<br />
wie Hauswirtschaft und Beschäftigungstherapie,<br />
aus <strong>de</strong>r viele kreative<br />
Projekte und Fertigungen hervorgehen,<br />
geht es im Wesentlichen<br />
um die Steigerung <strong>de</strong>r Konzentrationsfähigkeit,<br />
die Bewältigung <strong>de</strong>s<br />
Alltags, die Weckung von Interessen,<br />
die Motivation zu aktivem und<br />
gesun<strong>de</strong>m Leben und vor allem um<br />
die Teilhabe am gesellschaftlichen<br />
Leben.<br />
Aus diesem Grund macht sich<br />
die Tagesstätte auch häufi g auf<br />
<strong>de</strong>n Weg. Auf <strong>de</strong>n Weg zum Sport<br />
und zur Rückenschule im Edith<br />
– Stein – Haus, auf <strong>de</strong>n Weg ins<br />
Cafe, auf <strong>de</strong>n Weg zu einer Kunstausstellung,<br />
auf <strong>de</strong>n Weg an die<br />
Küste, auf <strong>de</strong>n Weg ins Kino, auf<br />
<strong>de</strong>n Weg in ein Konzert.<br />
„Mein Arzt riet mir, mich an einen<br />
Mitarbeiter <strong>de</strong>s Ambulant Betreuten<br />
Wohnens zu wen<strong>de</strong>n, weil<br />
ich mit meinem alltäglichen Leben<br />
überfor<strong>de</strong>rt war. Ich hatte viel<br />
Angst, konnte teilweise tagelang<br />
meine Wohnung nicht verlassen.<br />
Ich schaffte es nicht, mich um meine<br />
Post zu kümmern. Da ich mich<br />
stark zurückzog, verlor ich auch<br />
viele soziale Kontakte. Meine Familie<br />
hielt zwar zu mir, konnte mich<br />
aber auch nicht verstehen und mir<br />
wirklich helfen, da ich die meisten<br />
Hilfsangebote auch ablehnte. Ich<br />
mel<strong>de</strong>te mich dann irgendwann<br />
im Ambulant Betreuten Wohnen<br />
und erhielt schnell einen Termin zu<br />
einem Informationsgespräch. Ich<br />
erfuhr, dass <strong>de</strong>r Unterstützungsbedarf<br />
ganz individuell mit mir erarbeitet<br />
wird. Ich traf mich dann noch<br />
mehrmals mit meiner Ansprechpartnerin<br />
und wir erstellten <strong>de</strong>n so<br />
genannten individuellen Hilfeplan.<br />
Wir kamen zu <strong>de</strong>m Schluss, dass<br />
ich bei behördlichen Angelegenheiten<br />
unterstützt und begleitet wer<strong>de</strong>,<br />
dass ich in Phasen, in <strong>de</strong>nen ich<br />
das Haus nicht alleine verlassen<br />
kann, auch abgeholt und z.B. zum<br />
Arzt o<strong>de</strong>r zum Einkauf begleitet<br />
wer<strong>de</strong>, dass mir meine Betreuerin<br />
dabei hilft, Kontakte zu knüpfen,<br />
und, was mir am wichtigsten ist,<br />
dass sie mir zuhört, ich mit ihr über<br />
meine Probleme re<strong>de</strong>n kann und<br />
Lösungen dafür erarbeiten kann.<br />
Wir kamen zu <strong>de</strong>m Schluss, dass<br />
drei Stun<strong>de</strong>n pro Woche für meinen<br />
Bedarf ausreichen müssten.<br />
Das Beste aber war, dass ich nicht<br />
auf eine Kostenzusage vom Landschaftsverband<br />
warten musste,<br />
son<strong>de</strong>rn, dass die Betreuung direkt<br />
begann. Jetzt genieße ich es einen<br />
verlässlichen Ansprechpartner zu<br />
haben. Alleine durch die Sicher-<br />
Psychiatrische Hilfen 30 31 Psychiatrische Hilfen<br />
SPZ – Das Ambulant Betreute Wohnen<br />
heit, begleitet wer<strong>de</strong>n zu können,<br />
sind meine Ängste schon weniger<br />
gewor<strong>de</strong>n. Es war gut auf <strong>de</strong>n Rat<br />
meines Arztes zu hören.“<br />
„Ich bin schon seit fünf Jahren<br />
Nutzer <strong>de</strong>s Ambulant Betreuten<br />
Wohnens. Damals nach einem<br />
ersten psychotischen Schub und<br />
einem langen Krankenhausaufenthalt,<br />
drohte ich in einem Chaos zu<br />
versinken. Ich beantragte sechs<br />
Stun<strong>de</strong>n ABW, die auch notwendig<br />
waren, um meinen Alltag wie<strong>de</strong>r in<br />
<strong>de</strong>n Griff zu bekommen. Ich erhielt<br />
Unterstützung in <strong>de</strong>r Haushaltsführung<br />
und im Umgang mit meinem<br />
Geld. Ich wur<strong>de</strong> angeleitet meine<br />
ambulante medizinische Behandlung<br />
weiterzuführen und meine<br />
verschütteten Interessen zu wecken.<br />
Als es mir etwas besser ging,<br />
konnten wir eine Tagesstruktur für<br />
mich fi n<strong>de</strong>n. Heute treffe ich meine<br />
Betreuerin nur noch zwei Stun<strong>de</strong>n<br />
in <strong>de</strong>r Woche und bin in einer beruflichen<br />
Rehabilitationsmaßnahme.<br />
Ich habe mich psychisch stabilisiert<br />
und fi n<strong>de</strong> es gut, wenn mich meine<br />
Betreuerin darauf aufmerksam<br />
macht, wenn ich mich überfor<strong>de</strong>re<br />
o<strong>de</strong>r in „altes“ Verhalten zu fallen<br />
drohe. Ich bin auf <strong>de</strong>m Weg zur<br />
Gesundung und hoffe, dass das so<br />
bleibt.“<br />
Trotz <strong>de</strong>r auch in 2007 weiter steigen<strong>de</strong>n<br />
Zahl <strong>de</strong>r Anbieter im Ambulant<br />
Betreuten Wohnen, konnte<br />
das Diakonische Werk Neuss und<br />
das Diakonische Werk Rhein-Kreis<br />
Neuss zusammen 142 Menschen<br />
mit psychischen Beeinträchtigungen<br />
begleiten. 21 Entlassungen<br />
stan<strong>de</strong>n 30 Aufnahmen gegenüber,<br />
so dass eine leichte Steigerung zu<br />
verzeichnen ist. Da sich auch das<br />
Stun<strong>de</strong>nkontingent in 2007 leicht<br />
erhöhte, blieb die Wirtschaftlichkeit<br />
<strong>de</strong>s Dienstes sichergestellt. Prognostisch<br />
können wir am Markt gut<br />
positioniert bleiben, da wir durch<br />
unseren Krisendienst und unser<br />
Netzwerk an Hilfen im Werk, Hilfen<br />
aus einer Hand gewährleisten können.<br />
Zukünftig wer<strong>de</strong>n wir uns mit<br />
einer an<strong>de</strong>ren Finanzierungsform,<br />
<strong>de</strong>m persönlichen Budget, auseinan<strong>de</strong>rsetzen.<br />
Dies be<strong>de</strong>utet,<br />
dass wir das Entgelt <strong>de</strong>r Fachleitungsstun<strong>de</strong><br />
nicht mehr direkt vom<br />
Landschaftsverband erhalten, son<strong>de</strong>rn<br />
von unserem Klienten selbst,<br />
da er das Budget vom Kostenträger<br />
erhält. Ein begrüßenswerter<br />
Schritt zur weiteren Stärkung <strong>de</strong>r<br />
Menschen, die unseren Dienst in<br />
Anspruch nehmen.<br />
SPZ - Ambulant<br />
Betreutes Wohnen<br />
Am Stadtarchiv 10,<br />
41460 Neuss<br />
Tel. 02131 / 53 39 120<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Elke Thun<br />
SPZ - Ambulant<br />
Betreutes Wohnen<br />
Am Stän<strong>de</strong>haus 12,<br />
41515 Grevenbroich<br />
Tel.: 02181 / 605 207<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Wiltrud Winzen<br />
SPZ - Ambulant<br />
Betreutes Wohnen<br />
Knechtste<strong>de</strong>ner Str. 20,<br />
41540 Dormagen<br />
Tel. 02133 - 477 333<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Helga Lönze
SPZ – Der Betreuungsverein<br />
„Es war sicher nicht mein Ziel<br />
einen gesetzlichen Betreuer zu bekommen,<br />
da dies immer be<strong>de</strong>utet,<br />
dass man bestimmte Angelegenheiten<br />
nicht mehr alleine regeln<br />
kann. Aber so ging es ja auch nicht<br />
mehr weiter. In einer manischen<br />
Phase hatte ich alle möglichen<br />
Verträge abgeschlossen. Den daraus<br />
resultieren<strong>de</strong>n Zahlungsverpfl<br />
ichtungen konnte ich natürlich<br />
nicht nachkommen. Da ich meine<br />
Rente dazu nutzte, mir viel Luxus<br />
zu gönnen, zahlte ich auch meine<br />
Miete nicht mehr. Eine Räumungsklage<br />
stand ins Haus. Nach <strong>de</strong>r<br />
manischen Phase verfi el ich in<br />
SPZ - Der<br />
Betreuungsverein<br />
Gna<strong>de</strong>ntaler Allee 15,<br />
41468 Neuss<br />
Tel. 02131 / 73 96 754<br />
Ansprechpartner:<br />
Thomas Lemmle<br />
eine tiefe Depression, ich schämte<br />
mich für das was ich getan hatte.<br />
Also ließ ich mich darauf ein, eine<br />
gesetzliche Betreuung zu beantragen<br />
mit <strong>de</strong>n Wirkungskreisen<br />
Vermögens- und Wohnungsangelegenheiten.<br />
Rückblickend muss<br />
ich nun sagen, dass dies genau<br />
die richtige Entscheidung war. Meine<br />
Wohnung konnte ich behalten,<br />
weil sich mein Vermieter, durch<br />
das Bemühen meines Betreuers,<br />
auf eine ratenweise Zahlung <strong>de</strong>r<br />
Mietschul<strong>de</strong>n einließ. Die an<strong>de</strong>ren<br />
Gläubiger wur<strong>de</strong>n angeschrieben<br />
und geben auch Ruhe. Ich habe<br />
vor auch ihnen Angebote zu unterbreiten,<br />
wenn ich <strong>de</strong>n Mietrückstand<br />
beglichen habe. Es gelang<br />
sogar einige Verträge aufzulösen,<br />
weil ich nachweisen konnte, dass<br />
ich zum Zeitpunkt <strong>de</strong>s Abschlusses<br />
schon erkrankt war und somit nur<br />
eingeschränkt geschäftsfähig war.<br />
Ohne meinen Betreuer hätte ich<br />
das nicht geschafft. Ich habe jetzt<br />
mehr Sicherheit, kann auch mal<br />
Angelegenheiten regeln lassen.<br />
Und, falls ich noch einmal in eine<br />
manische Phase geraten sollte, ist<br />
es ein gutes Gefühl jeman<strong>de</strong>n zu<br />
haben, <strong>de</strong>r aufpasst.“<br />
„Meine Ehefrau hat sich immer<br />
um alle fi nanziellen Angelegenheiten<br />
gekümmert. Sie hat mit<br />
unseren Renten gewirtschaftet,<br />
Rechnungen gezahlt. Sie konnte<br />
planen, alles was wir zum Leben<br />
brauchten war da. Ich habe das<br />
nie gelernt. Unsere Aufgabenverteilung<br />
war eben so. Meine Frau<br />
ist lei<strong>de</strong>r verstorben und während<br />
<strong>de</strong>r ganzen Trauer, habe ich mich<br />
um Nichts gekümmert. Ich glaubte,<br />
dass alles irgendwie weitergehen<br />
wür<strong>de</strong>. Ich wagte, aus Scham, auch<br />
nicht mich jeman<strong>de</strong>m anzuvertrauen.<br />
Irgendwann sprach mich mein<br />
Hausarzt dann auf meine <strong>de</strong>solate<br />
Situation an und beantragte mit mir<br />
eine Betreuung beim Vormundschaftsgericht.<br />
Anfangs war ich damit<br />
nicht einverstan<strong>de</strong>n. Ich hatte<br />
nicht mehr viel Geld zur Verfügung,<br />
meine Betreuerin teile es mir ein.<br />
Ich dachte, dass sie mir nicht mehr<br />
Geld auszahlen will, dass sie mich<br />
ärgern will. Inzwischen verstehe<br />
ich, dass einfach nicht mehr Geld<br />
vorhan<strong>de</strong>n ist und, dass ich meine<br />
Gewohnheiten än<strong>de</strong>rn muss. Sie<br />
erklärt mir auch alles, was ansteht<br />
und erledigt wer<strong>de</strong>n muss. Wenn<br />
ich das verstehen lerne, kann ich<br />
nach und nach auch wie<strong>de</strong>r mehr<br />
Verantwortung übernehmen.“<br />
2007 wur<strong>de</strong>n in unserem Be-<br />
treuungsverein 160 Betreuungen<br />
geführt. Die Wirtschaftlichkeit <strong>de</strong>s<br />
Vereins ist gegeben. Die Kontakte<br />
zu <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Betreuungsvereinen<br />
in <strong>de</strong>r Stadt sind gut, ein regelmäßiger<br />
Austausch in Form von<br />
Arbeitskreisen fi n<strong>de</strong>t regelmäßig<br />
statt. Der Betreuungsverein wird<br />
von <strong>de</strong>n Gerichten sehr geschätzt.<br />
Ein zweiter Aufgabenschwerpunkt<br />
<strong>de</strong>s Betreuungsvereins ist<br />
die Gewinnung und fachliche Begleitung<br />
von ehrenamtlichen Betreuern.<br />
Im Jahr 2007 konnte die<br />
Zahl von 65 auf 76 gesteigert wer<strong>de</strong>n.<br />
Auf verschie<strong>de</strong>nen Veranstaltungen,<br />
die durchgeführt wur<strong>de</strong>n,<br />
kam es zu Kontakten mit Angehörigen,<br />
die ein Familienmitglied betreuten<br />
und sich Anleitung wünschten,<br />
die wir übernehmen konnten.<br />
Aber auch nicht persönlich betroffene<br />
Bürger <strong>de</strong>r Stadt erklärten<br />
sich bereit, nach einer gewissen<br />
Zeit <strong>de</strong>r Beratung, aus persönlichem<br />
Engagement eine Betreuung<br />
zu übernehmen.<br />
Diesen Weg gilt es auch zukünftig<br />
weiter zu verfolgen.<br />
Reha-Ambulanz<br />
Ambulante medizinische Rehabilitation<br />
ist seit 1999 fester<br />
Bestandteil <strong>de</strong>s psychiatrischen<br />
Versorgungssystems im Rhein-<br />
Kreis Neuss. Bis 2007 war die<br />
ambulante medizinische Rehabilitationsmaßnahme<br />
für Menschen<br />
mit einer psychischen Erkrankung<br />
bun<strong>de</strong>sweit einzigartig. Seit kurzem<br />
gibt es nach <strong>de</strong>m Neusser<br />
Vorbild Reha-Ambulanzen auch in<br />
Bonn und Köln.<br />
Dass sich das Konzept <strong>de</strong>r ambulanten<br />
Rehabilitation für psychisch<br />
erkrankte Menschen erst<br />
jetzt verbreitet, verwun<strong>de</strong>rt umso<br />
mehr, als dass ambulante Rehabilitationseinrichtungen<br />
in an<strong>de</strong>ren<br />
medizinischen Bereichen heute<br />
in fast je<strong>de</strong>r Fachrichtung zu fi n<strong>de</strong>n<br />
sind. Sie erbringen nach <strong>de</strong>m<br />
9. Sozialgesetzbuch Leistungen,<br />
die zum einen <strong>de</strong>n Einzelnen zur<br />
Gesundung verhelfen, aber auch<br />
ganz <strong>de</strong>utlich <strong>de</strong>n Bezug von Sozialleistungen<br />
reduzieren bzw. verhin<strong>de</strong>rn<br />
sollen. So heißt es im IX.<br />
Sozialgesetzbuch, dass im Rahmen<br />
<strong>de</strong>r medizinische Rehabilitation<br />
Leistungen, erbracht wer<strong>de</strong>n,<br />
„um Behin<strong>de</strong>rungen einschließlich<br />
chronischer Krankheiten abzuwen<strong>de</strong>n,<br />
zu beseitigen, zu min<strong>de</strong>rn,<br />
auszugleichen, eine Verschlimmerung<br />
zu verhüten o<strong>de</strong>r Einschränkungen<br />
<strong>de</strong>r Erwerbsfähigkeit und<br />
Pfl egebedürftigkeit zu vermei<strong>de</strong>n,<br />
zu überwin<strong>de</strong>n, zu min<strong>de</strong>rn, eine<br />
Verschlimmerung zu verhüten sowie<br />
<strong>de</strong>n vorzeitigen Bezug von laufen<strong>de</strong>n<br />
Sozialleistungen zu vermei<strong>de</strong>n<br />
o<strong>de</strong>r laufen<strong>de</strong> Sozialleistungen<br />
min<strong>de</strong>rn.“<br />
Die Reha-Ambulanz konnte<br />
durch ihr Konzept diesem Anspruch<br />
gerecht wer<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>m sie mit 28<br />
Personen in einem in <strong>de</strong>r Regel<br />
26-wöchigem Rehabilitationsverlauf<br />
eine realistische Zukunftspers-<br />
Psychiatrische Hilfen 32 33 Psychiatrische Hilfen<br />
pektive entwickelte. Zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Maßnahme stan<strong>de</strong>n elf Personen<br />
<strong>de</strong>m allgemeinen Arbeitsmarkt wie<strong>de</strong>r<br />
zur Verfügung o<strong>de</strong>r konnten an<br />
ihren Arbeitsplatz zurückkehren.<br />
Zwei Personen wur<strong>de</strong> eine berufl iche<br />
Rehabilitationsmaßnahme vor<br />
<strong>de</strong>m Wie<strong>de</strong>reinstieg in das Berufsleben<br />
empfohlen, bei drei Personen<br />
war eine langfristige berufl iche<br />
Rehabilitationsmaßnahme in Form<br />
<strong>de</strong>r Werkstatt für Menschen mit Behin<strong>de</strong>rungen<br />
notwendig und zehn<br />
Personen beantragten eine Rente<br />
o<strong>de</strong>r Grundsicherung für langfristig<br />
nicht erwerbsfähige Menschen.<br />
Eine Person brach die Rehabilitationsmaßnahme<br />
ab.<br />
Gab es im Jahr 2006 monatlich<br />
etwa sechs Interessenten, die ein<br />
Informationsgespräch in <strong>de</strong>r Reha-<br />
Ambulanz in Anspruch nahmen,<br />
sind es im Jahr 2007 zehn Interessenten<br />
pro Monat gewesen. Diesem<br />
steigen<strong>de</strong>n Bedarf konnte die<br />
Reha-Ambulanz mit einer Stellenerweiterung<br />
und einer räumlichen<br />
Ausweitung nachkommen.<br />
Die <strong>de</strong>utlich gestiegen Nachfrage<br />
zeigt an, dass das Konzept<br />
einer ambulanten Rehabilitationsmaßnahme<br />
für psychisch erkrankte<br />
Menschen gera<strong>de</strong> vor<br />
<strong>de</strong>m Hintergrund aktueller gesundheitspolitischer<br />
Entscheidungen<br />
und Entwicklungen (z.B. verkürzte<br />
Krankenhausbehandlung) in<br />
<strong>de</strong>r jüngsten Vergangenheit mehr<br />
<strong>de</strong>nn je zu einer bedarfs<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>n<br />
Versorgungsstruktur gehören<br />
muss. Sie fängt dort an, wo die Behandlung<br />
durch die Klinik und <strong>de</strong>m<br />
Facharzt aufhört und en<strong>de</strong>t in <strong>de</strong>r<br />
Entwicklung einer realistischen Zukunftsperspektive,<br />
die sich im Vergleich<br />
zur berufl ichen Rehabilitationsmaßnahme<br />
nicht allein auf die<br />
Wie<strong>de</strong>reinglie<strong>de</strong>rung auf <strong>de</strong>n Arbeitsmarkt<br />
bezieht. Zentrale Ziele<br />
für <strong>de</strong>n Rehabilitationsprozess sind<br />
die Entwicklung einer realistischen<br />
Zukunftsperspektive. Dabei gilt es,<br />
Überfor<strong>de</strong>rungen durch unangemessene<br />
Einschätzung <strong>de</strong>r eigenen<br />
Leistung zu vermei<strong>de</strong>n, was<br />
zu weiteren Krankheitsphasen und<br />
Klinikaufenthalten führen kann. In<br />
diesem Prozess <strong>de</strong>r Auseinan<strong>de</strong>rsetzung<br />
mit <strong>de</strong>n persönlichen Möglichkeiten<br />
und Grenzen, geht es für<br />
die Rehabilitan<strong>de</strong>n auch darum,<br />
eine Perspektive zu entwickeln, die<br />
ihnen ein Gefühl von sinnstiften<strong>de</strong>r<br />
Lebensqualität gibt – gegebenenfalls<br />
auch ohne einer Beschäftigung<br />
auf <strong>de</strong>m allgemeinen Arbeits-<br />
Ambulante<br />
medizinische<br />
Rehabilitation<br />
Berghäuschensweg<br />
30, 41464 Neuss<br />
Tel. 02131 / 22 38 04<br />
Ansprechpartner:<br />
Dirk Heisen<br />
markt nachgehen zu können.<br />
Die Reha-Ambulanz hat sich<br />
zum Ziel gesetzt, das komplexe<br />
Konzept <strong>de</strong>r ambulanten medizinischen<br />
Rehabilitation und <strong>de</strong>ssen<br />
differenzierten Zielsetzungen<br />
noch mehr in die Öffentlichkeit zu<br />
tragen, um möglichst vielen Betroffenen<br />
<strong>de</strong>n Zugang zu dieser Maßnahme<br />
zu ermöglichen. So wird die<br />
Reha-Ambulanz <strong>de</strong>s Diakonischen<br />
Werkes Neuss verstärkt Informationsarbeit<br />
in <strong>de</strong>n Praxen <strong>de</strong>r nie<strong>de</strong>rgelassenen<br />
Ärzte leisten und durch<br />
eine angestrebte Mitgliedschaft in<br />
einer Bun<strong>de</strong>sarbeitsgemeinschaft<br />
von Rehabilitationseinrichtungen<br />
dieses Konzept als Beispiel für eine<br />
bedarfsgerechte und notwendige<br />
Maßnahme <strong>de</strong>r Psychiatrischen<br />
Versorgungsstruktur einer Region<br />
vertreten. Dirk Heisen
Das Wichern-Haus<br />
Individualisierung <strong>de</strong>r Hilfen und ihre Kehrseiten<br />
Nach akuter psychiatrischer Erkrankung<br />
und Behandlung in einem<br />
Fachkrankenhaus stellt sich für<br />
viele Betroffene die Frage: Und wie<br />
weiter? Konfrontiert mit guten Ratschlägen<br />
durch Ärzte, Therapeuten<br />
und Sozialarbeiter, begleitet durch<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen und Unsicherheiten<br />
<strong>de</strong>r Angehörigen beginnt <strong>de</strong>r Weg<br />
durch Antragsverfahren <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nenSozialversicherungsträger.<br />
Hat sich ein Betroffener z.<br />
B. für die Rehabilitationsmaßnahme<br />
im Wichern-Haus entschie<strong>de</strong>n,<br />
muss er sich mit einem Papierberg<br />
an Antragsunterlagen auseinan-<br />
Wichern-Haus<br />
Plankstraße 1,<br />
41462 Neuss<br />
Tel. 02131 / 56 68 31<br />
Ansprechpartner:<br />
Stefan Schwandner<br />
<strong>de</strong>rsetzen (Antrag an die Rentenversicherung<br />
10 Seiten, Antrag an<br />
<strong>de</strong>n Landschaftsverband Rheinland<br />
11 Seiten) und notwendige<br />
Arztberichte von Vorbehandlern<br />
und Krankenhäusern beibringen,<br />
um die gewünschte Leistung zunächst<br />
einmal zu beantragen. Hat<br />
er Glück, erhält er noch Unterstützung<br />
durch <strong>de</strong>n Sozialdienst eines<br />
Krankenhauses. Aufgrund <strong>de</strong>utlich<br />
kürzerer Behandlungszeiten in <strong>de</strong>n<br />
Krankenhäusern wird dieser Dienst<br />
ihn aber nicht abschließend begleiten<br />
können. Somit steht er zunächst<br />
alleine vor <strong>de</strong>m bürokratischen<br />
Dschungel. Eigenverantwortung ist<br />
gefor<strong>de</strong>rt. Hier sind die Kehrseiten<br />
<strong>de</strong>r individuellen Hilfen: Betroffene<br />
verlieren ohne Unterstützung <strong>de</strong>n<br />
Überblick und erhalten notwendige<br />
Maßnahmen nicht, weil sie diese<br />
nicht beantragen können. Dies ist<br />
häufi g die Situation, wie sie sich für<br />
37 Menschen darstellte, die 2007<br />
Interesse für das Wichern-Haus bekun<strong>de</strong>ten.<br />
Hier setzt unsere Arbeit,<br />
schon vor einer Kostenzusage, an:<br />
die Menschen dort abzuholen, wo<br />
sie Unterstützung brauchen. Oftmals<br />
sind Interessenten aufgrund<br />
psychischer Beeinträchtigungen<br />
nicht in <strong>de</strong>r Lage, sich solch komplexen<br />
Antragsverfahren zu stellen<br />
und benötigen Hilfe. Sie müssen<br />
gegenüber frem<strong>de</strong>n Menschen ein<br />
eher <strong>de</strong>fi zitorientiertes Verfahren<br />
durchlaufen, schil<strong>de</strong>rn, was sie<br />
alles nicht können. Mit Feingefühl<br />
gehen die Mitarbeiter <strong>de</strong>s Wichern-<br />
Hauses auf die neuen Bewohner<br />
ein und versuchen Mut zu machen<br />
und nicht Resignation auszulösen.<br />
Im Jahr 2007 entschie<strong>de</strong>n sich von<br />
<strong>de</strong>n 37 Interessenten 31 zu einem<br />
5tägigen Probewohnen und wur<strong>de</strong>n<br />
letztendlich 12 zur Rehabilitation<br />
im Wichern-Haus aufgenommen.<br />
10 Rehabilitan<strong>de</strong>n schlossen 2007<br />
die Maßnahme im Wichern-Haus<br />
ab und sahen sich wie<strong>de</strong>r einer<br />
Papierfl ut bei <strong>de</strong>n Anträgen für<br />
weiterführen<strong>de</strong> Unterstützung gegenüber.<br />
Ähnlich wie zu Beginn <strong>de</strong>r<br />
Rehabilitationsmaßnahme, diesmal<br />
aber mit einem Mehr an Wissen<br />
um ihre Erkrankung, an Selbstvertrauen<br />
und Perspektive. Gemeinsam<br />
mit ihrem Bezugstherapeuten<br />
organisierten sie anschließen<strong>de</strong><br />
Hilfestellungen: 6 Rehabilitan<strong>de</strong>n<br />
bezogen eine eigene Wohnung,<br />
einer entschied sich für eine stationäre<br />
Wohnform, 3 Rehabilitan<strong>de</strong>n<br />
beantragten Ambulant Betreutes<br />
Wohnen, 3 Rehabilitan<strong>de</strong>n beantragten<br />
eine berufl iche Rehabilitationsmaßnahme,<br />
einer been<strong>de</strong>te<br />
ausbildungsfähig die Maßnahme,<br />
2 Rehabilitan<strong>de</strong>n mel<strong>de</strong>ten sich arbeitslos<br />
und beantragten Leistungen<br />
über die Arge. 3 Rehabilitan<strong>de</strong>n<br />
been<strong>de</strong>ten die Rehabilitation<br />
wegen Überfor<strong>de</strong>rung.<br />
Gemeinsam ist ihnen allen: im<br />
Rahmen <strong>de</strong>r Rehabilitationsmaßnahme<br />
wur<strong>de</strong>n sie mit <strong>de</strong>m psychiatrischen<br />
Hilfesystem in <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong><br />
vertraut gemacht, damit sie<br />
entsprechend ihres persönlichen<br />
Hilfebedarfs die Unterstützung<br />
abrufen können, die zur Stabilisierung<br />
und persönlichen Weiterentwicklung<br />
beiträgt.<br />
Stefan Schwandner<br />
• Rehabilitations- und Übergangseinrichtung<br />
für Menschen mit<br />
einer psychischen Erkrankung<br />
mit und ohne Suchtmittelproblematik<br />
• Zielsetzung: Beseitigung und<br />
Ausgleich <strong>de</strong>r Beeinträchtigungen<br />
bei <strong>de</strong>r Teilhabe am Gemeinschafts-<br />
und Arbeitsleben,<br />
eine eigene Wohnung, Wie<strong>de</strong>rerlangung<br />
<strong>de</strong>r Erwerbsfähigkeit.<br />
• Dauer: für die Rehabilitation stehen<br />
bis zu 24 Monate zur Verfügung<br />
• Platzzahl: 22 Menschen<br />
Psychische Erkrankungen gehen<br />
in vielen Verläufen einher mit<br />
einer großen Verunsicherung <strong>de</strong>s<br />
Betroffenen. Gewohnte Bezüge,<br />
vertraute Tagesabläufe gehen verloren,<br />
Ängste und Unsicherheiten<br />
nehmen dadurch noch weiter zu.<br />
Rückzug und Inaktivität sind die<br />
Folgen.<br />
Die Ergotherapie <strong>de</strong>s Fachbereiches<br />
Psychiatrie ist für viele Betroffene<br />
nach <strong>de</strong>r Krankenhausbehandlung<br />
<strong>de</strong>r Bereich, in <strong>de</strong>m sie<br />
wie<strong>de</strong>r Vertrauen fassen in einen<br />
gewohnten Tagesablauf, in <strong>de</strong>m<br />
sie wie<strong>de</strong>r kleine Erfolgserlebnisse<br />
erfahren und Selbstvertrauen<br />
erhalten und sich gegenüber ersten<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen behaupten. Sie<br />
Psychiatrische Hilfen 34<br />
35 Psychiatrische Hilfen<br />
Die Ergotherapie <strong>de</strong>s Fachbereiches Psychiatrie<br />
• Leistungen: Ergotherapie einzeln<br />
und in <strong>de</strong>r Gruppe mit Arbeitsdiagnostik,<br />
in <strong>de</strong>n Bereichen:<br />
Industriemontage, Papierwerkstatt,<br />
Büro, Schreinerei,<br />
Hauswirtschaft, in Kooperation<br />
mit NOAH externe Betriebspraktika<br />
zur Belastungserprobung<br />
• Zielsetzung: Allgemeine Handlungsfähigkeit<br />
stärken, Wie<strong>de</strong>rerlangung<br />
und Aufrechterhaltung<br />
einer Tagesstruktur, Wie<strong>de</strong>rherstellung<br />
<strong>de</strong>r Erwerbsfähigkeit,<br />
Wie<strong>de</strong>raufnahme <strong>de</strong>r<br />
Berufstätigkeit, Vorbereitung auf<br />
Maßnahmen zur Teilhabe am<br />
Arbeitsleben<br />
• Dauer: im Rahmen <strong>de</strong>r Rehabilitationsmaßnahmen<br />
im Wichern-<br />
Haus und in <strong>de</strong>r Reha-Ambulanz,<br />
im Rahmen <strong>de</strong>s Wohnverbun<strong>de</strong>s<br />
Bo<strong>de</strong>lschwingh-Haus<br />
· Platzzahl: 30 Menschen<br />
ent<strong>de</strong>cken Fähigkeiten und Neigungen<br />
wie<strong>de</strong>r und beginnen mit<br />
<strong>de</strong>r Planung ihrer berufl ichen Zukunft<br />
o<strong>de</strong>r Beschäftigungssituation.<br />
Unterstützt durch arbeitsdiagnostische<br />
Verfahren, können Erfahrungen<br />
in handwerklichen Bereichen<br />
ebenso gesammelt wer<strong>de</strong>n wie im<br />
Bürobereich o<strong>de</strong>r in betrieblichen<br />
Praktika zur Belastungserprobung.<br />
In <strong>de</strong>r Ergotherapie bieten die<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
<strong>de</strong>n Rehabilitan<strong>de</strong>n einerseits ein<br />
stabiles Umfeld und, wenn nötig,<br />
gewohnte Arbeiten. An<strong>de</strong>rerseits<br />
wer<strong>de</strong>n individuelle Angebote<br />
entsprechend <strong>de</strong>n Neigungen gemacht<br />
und auch neue Projekte ins<br />
Leben gerufen.<br />
So 2007 <strong>de</strong>r Bereich „Neue Medien“.<br />
Nach <strong>de</strong>r Vorlage unserer<br />
Konzeption wur<strong>de</strong>n Kollektenmit-<br />
teln <strong>de</strong>s Diakonischen Werkes<br />
Rheinland gewährt, mit <strong>de</strong>nen wir<br />
diesen Bereich ausstatten konnten:<br />
mit Computer, Digitalkamera und<br />
entsprechen<strong>de</strong>r Software. Ergebnis:<br />
ein selbst gestalteter Kalen<strong>de</strong>r<br />
mit Fotos und Texten, <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>n<br />
Rehabilitan<strong>de</strong>n mit dieser Technik<br />
grafi sch gestaltet und mit selbst<br />
verfassten verfassten Texten versehen wur<strong>de</strong>.<br />
Der Titel: „Unser Weg - Mitten im<br />
Leben – Mitten in Neuss“. Das Ziel:<br />
Der Betrachter und Leser sollte<br />
sich mit Themen vertraut machen,<br />
die die Rehabilitan<strong>de</strong>n beschäftigen<br />
und Verständnis wecken für<br />
<strong>de</strong>ren Situation. Die Rehabilitan<strong>de</strong>n<br />
sollten die Erfahrung machen,<br />
mit ihrer eigenen Thematik an die<br />
Öffentlichkeit zu gehen und darüber<br />
Vertrauen in das eigene Han-<br />
<strong>de</strong>ln zu gewinnen und das mit einer<br />
Technik, die schon fast zu <strong>de</strong>n<br />
grundlegen<strong>de</strong>n Kulturtechniken<br />
unserer Zeit gehören: die Arbeit mit<br />
Computer, Scanner, Digitalkamera<br />
und Drucker.<br />
Ein Projekt, das bei <strong>de</strong>n beteiligten<br />
Rehabilitan<strong>de</strong>n Anklang fand.<br />
Wichtig war ihnen zu vermitteln:<br />
„Wir erleben Höhen und Tiefen,<br />
müssen Rückschläge einstecken,<br />
freuen uns über Erfolgserlebnisse.<br />
Aber vor allem will <strong>de</strong>r Kalen<strong>de</strong>r eines<br />
aussagen: Es geht immer weiter<br />
im Leben.“<br />
Stefan Schwandner<br />
Ergotherapie<br />
Berghäuschensweg<br />
30, 41464 Neuss<br />
Tel. 02131 / 12 47 309<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Margarete Ottlik
Wohnverbund Bo<strong>de</strong>lschwingh-Haus<br />
Der Wohnverbund Bo<strong>de</strong>lschwingh-Haus<br />
bietet 28 psychisch<br />
kranken Frauen und Männern in<br />
zwei Wohnhäusern ein Zuhause.<br />
Das Weckhovener Wohnhaus (16<br />
Personen), das auf einen hohen<br />
Hilfebedarf auch <strong>de</strong>r älteren und<br />
älter wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Menschen eingerichtet<br />
ist, bietet einen höheren<br />
Versorgungscharakter und eine<br />
Rund-um-die Uhr- Betreuung.<br />
Die drei Wohngruppen in <strong>de</strong>r Körnerstraße<br />
(12 Personen), wer<strong>de</strong>n<br />
2008 fertig gestellt und sind konzeptionell<br />
auf einen an<strong>de</strong>ren Hilfebedarf<br />
<strong>de</strong>s Klientels ausgerichtet,<br />
<strong>de</strong>r Übergänge in ambulante Be-<br />
Wohnverbund Bo<strong>de</strong>lschwingh-Haus,<br />
Körnerstr. 63,<br />
41464 Neuss<br />
Tel. 02131 / 74 03 511<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Karin Eichenberg-Havers<br />
treuungsformen erleichtern soll,<br />
in<strong>de</strong>m die rehabilitativen Selbsthilfemechanismen<br />
<strong>de</strong>s Einzelnen gestärkt<br />
und geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />
Das Ambulant Betreute Wohnen,<br />
das seit 2005 auch direkt vom<br />
Wohnverbund angeboten wird,<br />
ermöglicht <strong>de</strong>n Bewohnern einen<br />
weichen Übergang in die eigene<br />
Wohnung und garantiert eine<br />
Kontinuität in <strong>de</strong>r Betreuung sowie<br />
Krisenintervention durch Fachmitarbeiter.<br />
Durch <strong>de</strong>n Auszug <strong>de</strong>r 16 Bewohner<br />
in das neue Wohnhaus<br />
nach Weckhoven verän<strong>de</strong>rt sich<br />
im Leben <strong>de</strong>r Bewohner bei<strong>de</strong>r<br />
Häuser recht viel. Dies hatte für<br />
<strong>de</strong>n Einzelnen positive, aber in <strong>de</strong>r<br />
Eingewöhnung durchaus auch mit<br />
beson<strong>de</strong>ren Schwierigkeiten verbun<strong>de</strong>ne<br />
Aspekte.<br />
Die Bewohner von Weckhoven<br />
waren glücklich, als sie in ihr neues<br />
Zuhause einziehen konnten. Nach<br />
langem Warten kam endlich die<br />
Zeit <strong>de</strong>s Einräumens und Einlebens<br />
in die neuen Räumlichkeiten. Die<br />
anfänglichen Schwierigkeiten sich<br />
zurechtzufi n<strong>de</strong>n konnten überwun<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n und nach einem Jahr<br />
können wir von einem gelungenen<br />
Umzug in ein neues Wohnviertel<br />
sprechen.<br />
Frau K. „ Anfangs war es für mich<br />
schwierig mich zurechtzufi n<strong>de</strong>n,<br />
aber mittlerweile habe ich mich<br />
eingelebt, die Gegend ist schön<br />
und es ist hier viel ruhiger als in <strong>de</strong>r<br />
Stadt. Dadurch, dass die Gruppen<br />
kleiner gewor<strong>de</strong>n sind und wir uns<br />
zu zweit ein Bad teilen, gibt es weniger<br />
Streit untereinan<strong>de</strong>r. Ein bisschen<br />
Sorge macht mir noch die<br />
dichte Bebauung <strong>de</strong>r Häuser. Wir<br />
können <strong>de</strong>n Nachbarn von Balkon<br />
zu Balkon fast die Hand geben,<br />
hoffentlich verstehen wir uns gut.“<br />
An<strong>de</strong>rs erleben die Bewohner<br />
auf <strong>de</strong>r Körnerstraße ihre verän<strong>de</strong>rte<br />
Wohnsituation. Das große Haus,<br />
ehemals lebten 28 Bewohner unter<br />
<strong>de</strong>m Dach, wur<strong>de</strong> jetzt nur noch<br />
von 12 Bewohner bewohnt. Die<br />
linke Hälfte <strong>de</strong>s Hauses wur<strong>de</strong><br />
frei gemacht für <strong>de</strong>n ersten Bauabschnitt.<br />
Das be<strong>de</strong>utete für viele<br />
Bewohner ein Umzug innerhalb<br />
<strong>de</strong>s Hauses. Die Etagenküchen<br />
wur<strong>de</strong>n stillgelegt und das Zusammenleben<br />
fand im Erdgeschoss in<br />
<strong>de</strong>r Küche, im Speiseraum und im<br />
Gruppenraum statt. Auf <strong>de</strong>n Wohnetagen,<br />
getrennt nach Frauen<br />
und Männern, befi n<strong>de</strong>n sich die<br />
Zimmer <strong>de</strong>r einzelnen Bewohner.<br />
Frau Sch. „ Zur Zeit leben wir hier<br />
ganz gemütlich obwohl mir vor <strong>de</strong>m<br />
Baulärm graut. Wenn doch erst mal<br />
alles fertig wäre und wir in unsere<br />
neuen Wohnungen eingezogen<br />
wären. Ich freue mich auf mein<br />
eigenes Telefon, die schönen Bä<strong>de</strong>r<br />
und die neuen Küchen. Dann<br />
macht das kochen und backen wie<strong>de</strong>r<br />
Spaß.“<br />
Neben <strong>de</strong>n beschriebenen Verän<strong>de</strong>rungen<br />
war es ein Anliegen<br />
<strong>de</strong>r Mitarbeiter in diesem Jahr viele<br />
„Highlights“ zu setzen, damit die<br />
Bewohner bei<strong>de</strong>r Häuser Spaß<br />
miteinan<strong>de</strong>r erleben. So besuchten<br />
wir gemeinsam eine Vorstellung<br />
von „HOLLIDAY ON ICE“, führen<br />
in das „Phantasialand“, feierten<br />
„Grill- und Einweihungsfeste“ mit<br />
Gästen und Nachbarn, fuhren zum<br />
„ Kirchentag nach Köln“, zum „Tag<br />
<strong>de</strong>r Begegnung nach Xanten“, besuchten<br />
<strong>de</strong>n „Stadt- und Diakoniegottesdienst“<br />
und erholten uns auf<br />
einer Freizeit in Ahrweiler.<br />
Karin Eichenberg-Havers<br />
Psychiatrische Hilfen<br />
36 37<br />
Leben im Alter
Überblick über ambulante und stationäre Hilfen im Alter<br />
Eine <strong>de</strong>r schwierigsten Entscheidungen<br />
für viele Menschen und<br />
Familien ist die Frage: Was tun,<br />
wenn man sich im Alter nicht mehr<br />
selbst helfen kann? Was tun, wenn<br />
die Eltern pflegebedürftig sind?<br />
Wie fin<strong>de</strong> ich die optimale pflegerische<br />
Betreuung o<strong>de</strong>r wo fin<strong>de</strong> ich<br />
ein geeignetes Heim. Da das Thema<br />
häufig herausgezögert wird,<br />
meistens solange es eben geht,<br />
müssen oft Hilfestellungen schnell<br />
erfolgen.<br />
Dies führt dazu, dass unter Zeitdruck<br />
Entscheidungen getroffen<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Diakonischen Werke in<br />
Neuss und im Rhein-Kreis Neuss<br />
verfügen über die entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Versorgungsketten, um fast immer<br />
individuelle und schnelle Lösungen<br />
zu fin<strong>de</strong>n.<br />
Für kurzfristig notwendige Informationen<br />
halten die bei<strong>de</strong>n Diakonischen<br />
Werke gemeinsam mit<br />
<strong>de</strong>m Rhein-Kreis Neuss und <strong>de</strong>n<br />
an<strong>de</strong>ren Wohlfahrtsverbän<strong>de</strong>n eine<br />
Beratungshotline vor. Damit haben<br />
Senioren und <strong>de</strong>ren Angehörige<br />
qualifizierte Ansprechpartner rund<br />
um das Thema Alter - von Gesundheitsfragen<br />
über Pflegeleistungen<br />
und Wohnraumberatung bis zu<br />
Senioreneinrichtungen, sozialen<br />
Netzwerken o<strong>de</strong>r Spezial-Dienstleistungen<br />
für Senioren.<br />
Die Hotline ist montags bis freitags<br />
von 9 bis 16 Uhr unter <strong>de</strong>r Rufnummer<br />
01805-555210 erreichbar.<br />
In <strong>de</strong>n vergangenen Jahren<br />
haben bei<strong>de</strong> Diakonische Werke<br />
große Anstrengungen unternommen,<br />
um das diakonische Versorgungsnetz<br />
zu optimieren. Hierzu<br />
zählen neben <strong>de</strong>r Beratungsarbeit,<br />
Kurzzeitpflegeplätze, Tagespflege,<br />
ambulante pflegerische Versorgung<br />
zu Hause, stationäre Dauerpflegeplätze<br />
für alle Pflegestufen,<br />
Sterbebegleitung, ServiceWohnen,<br />
Seniorenwohngemeinschaft,<br />
Pflegewohngruppen, spezielle<br />
Versorgung von Demenzkranken<br />
sowie stationäre Dauerpflegeplätze<br />
für alle Pflegestufen. In Neuss<br />
konzipierte das Diakonische Werk<br />
mit <strong>de</strong>m Neusser Bauverein an<br />
„<strong>de</strong>r Furth“ mo<strong>de</strong>llhafte Pflegewohngruppen,<br />
Pflegegruppen für<br />
Demente sowie ein Mehrgenerationenhaus.<br />
Das Diakonische Werk<br />
im Rhein-Kreis Neuss hat von <strong>de</strong>r<br />
Evangelischen Kirchengemein<strong>de</strong><br />
Dormagen ein leerstehen<strong>de</strong>s Gemein<strong>de</strong>zentrum<br />
übernommen und<br />
nach <strong>de</strong>m Rückbau mit <strong>de</strong>r Erstellung<br />
eines Seniorenzentrums mit<br />
Dauerpflegeplätzen in kleingliedrigen<br />
Wohngruppen, Kurzzeitpflege<br />
und einer ambulanten Diakonie-<br />
Pflegestation begonnen.<br />
Zukünftig wird es auch darum gehen,<br />
<strong>de</strong>n Bekanntheitsgrad <strong>de</strong>r diakonischen<br />
Angebote zu steigern,<br />
die Absicherung und <strong>de</strong>n Ausbau<br />
von Qualitätsmanagement und<br />
Qualitätssicherung und die Erweiterung<br />
von ambulanten Angeboten<br />
für <strong>de</strong>mente Pflegekun<strong>de</strong>n und<br />
<strong>de</strong>ren Angehörige durchzuführen,<br />
Palliativ-Care-Konzepte in die Arbeit<br />
<strong>de</strong>r Einrichtungen zu integrieren<br />
und eine noch engere Einbindung<br />
und Vernetzung <strong>de</strong>r örtlichen<br />
evangelischen Kirchengemein<strong>de</strong>n<br />
in die Arbeit zu erreichen.<br />
Die Ausrichtung <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Diakonischen<br />
Werke beruht weiterhin<br />
im Bereich <strong>de</strong>r pflegerischen Hilfen<br />
auf <strong>de</strong>r Strategie <strong>de</strong>r Differenzierung.<br />
Die Betreuten/ Pflegekun<strong>de</strong>n<br />
erhalten einen Mehrwert zum gleichen<br />
Preis gegenüber <strong>de</strong>n Wettbewerbern<br />
über engagiertes und<br />
qualifiziertes Personal, flexibles<br />
Eingehen auf Pflegekun<strong>de</strong>nwünsche<br />
sowie optimale interne Arbeitsabläufe.<br />
Bernd Gellrich<br />
Leben im Alter<br />
Die Beratungsstellen wer<strong>de</strong>n,<br />
entsprechend <strong>de</strong>r <strong>de</strong>mographischen<br />
Entwicklung im Rhein-Kreis<br />
Neuss, zunehmend in Anspruch<br />
genommen. Für die bei<strong>de</strong>n Diakonischen<br />
Werke sind drei Beraterinnen<br />
in Neuss, Dormagen, Jüchen<br />
und Korschenbroich tätig. Die vorgehaltenen<br />
Beratungsangebote<br />
reichen von Hilfen zu Antragstellungen<br />
über Lebensplanung und<br />
Vorsorge, bis zur pflegerischen<br />
Versorgung, Sicherung <strong>de</strong>r Haushaltsführung<br />
und Freizeitgestaltung.<br />
Das Thema Wohnen im Alter<br />
war und ist ein Beratungsschwerpunkt.<br />
Das Zauberwort heißt Betreutes<br />
Wohnen. Dahinter steht<br />
<strong>de</strong>r Wunsch, so lange wie möglich<br />
selbständig zu bleiben, bei Bedarf<br />
auf Kümmerer zurückgreifen zu<br />
können, und nur die Hilfe bezahlen<br />
zu müssen, aber auch haben zu<br />
können, die erfor<strong>de</strong>rlich erscheint.<br />
Die Angebote im Bereich <strong>de</strong>s Betreuten<br />
Wohnens sind im Rhein-<br />
Kreis Neuss noch gering. Deshalb<br />
sind insbeson<strong>de</strong>re Wohnprojekte<br />
wie die „Südliche Furth“ in Neuss<br />
und das Seniorenzentrum Markuskirche<br />
in Dormagen Horrem von<br />
großem Interesse und haben die<br />
darin involvierten Seniorenberaterinnen<br />
vor Ort außergewöhnlich<br />
in Anspruch genommen, siehe die<br />
Berichte <strong>de</strong>r Standorte.<br />
Mit <strong>de</strong>r Verän<strong>de</strong>rung in Wohn-<br />
38 39 Leben im Alter<br />
Beratung und Hilfen im Alter<br />
raum und Unterbringung stellte<br />
sich die Frage nach <strong>de</strong>r Finanzierung.<br />
So leisteten die Mitarbeiterinnen<br />
in <strong>de</strong>n Beratungsstellen Unterstützung<br />
bei Anträgen für Umzüge,<br />
ergänzen<strong>de</strong> Einrichtungsgegenstän<strong>de</strong><br />
und waren bei <strong>de</strong>r Gesamtorganisation<br />
von Umzügen<br />
behilflich. Die Auseinan<strong>de</strong>rsetzung<br />
mit <strong>de</strong>r Pflegeversicherung, <strong>de</strong>m<br />
Versorgungsamt, <strong>de</strong>m Sozialamt<br />
und <strong>de</strong>n Krankenkassen für diejenigen<br />
Klienten, die nicht über die<br />
existenzsichern<strong>de</strong>n Mittel verfügten<br />
– als ausreichend kann die<br />
Grundsicherung nicht betrachtet<br />
wer<strong>de</strong>n – gehörten zum täglichen<br />
Beratungsgeschäft, um <strong>de</strong>n alten<br />
Menschen ein würdiges Leben zu<br />
ermöglichen. Zuzahlungen im Gesundheitsbereich,<br />
Stärkungs- und<br />
Schmerzmittel, die alte Menschen<br />
für wichtig erachten, die Fußpflege,<br />
<strong>de</strong>r Besuch beim Friseur, im<br />
Kaffee o<strong>de</strong>r die Besichtigungsfahrt,<br />
sind ebenso lebenswichtig wie<br />
eine warme Mahlzeit, soll <strong>de</strong>r alte<br />
Mensch nicht in Isolation und Depression<br />
verfallen. Menschen, die<br />
ihr Leben lang gearbeitet haben<br />
und nicht mit unseren Vorstellungen<br />
von Altersvorsorge konfrontiert<br />
waren, ist es schwer zu vermitteln,<br />
dass ihre Altersvorsorge nicht ausreicht<br />
und die staatliche o<strong>de</strong>r auch<br />
die Versicherungsleistung nur <strong>de</strong>n<br />
tatsächlichen Bedarf ab<strong>de</strong>ckt.<br />
Hinzukamen Ängste und Verärgerungen<br />
von Kin<strong>de</strong>rn, die sich<br />
aufgefor<strong>de</strong>rt sahen, für ihre Eltern<br />
Unterhalt zu zahlen. Mangeln<strong>de</strong><br />
Bereitschaft und unzureichen<strong>de</strong>s<br />
Wissen über Berechnungen von<br />
Unterhaltsansprüchen führten zu<br />
Aufgeregtheiten, die es nicht immer<br />
leicht machten, objektiv und<br />
sachlich <strong>de</strong>n Ratsuchen<strong>de</strong>n Hilfen<br />
an die Hand zu geben. Es bleibt<br />
zu hoffen, dass die gegenwärtige<br />
Sicherung für die Altersvorsorge,<br />
diese Problemlagen in Zukunft gegenstandslos<br />
machen.<br />
Aufgrund <strong>de</strong>r eingeschränkten<br />
Möglichkeiten eines altersgerechten<br />
Wohnens, wur<strong>de</strong>n ambulante<br />
Hilfeleistungen, wie pflegerische<br />
Versorgung, hauswirtschaftliche<br />
Hilfen, Hausnotrufdienst, Begleit-<br />
und Beratungsservice sowie ein<br />
Netz ehrenamtlich o<strong>de</strong>r geringfügig<br />
honorierter Kräfte, die sich um<br />
die soziale Begleitung <strong>de</strong>r Klienten<br />
kümmern, verstärkt nachgefragt<br />
und vermittelt. Diesen Bereich, <strong>de</strong>r<br />
zum eigentlichen Kerngeschäft <strong>de</strong>r<br />
Beratung über Hilfen im Alter gehört,<br />
gilt es in Zukunft noch auszubauen<br />
und zu stärken,.<br />
Die Mitarbeiterinnen sind in einer<br />
Konferenz <strong>de</strong>r Seniorenberater im<br />
Rhein- Kreis Neuss mit <strong>de</strong>n Kollegen<br />
aus <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Wohlfahrtsverbän<strong>de</strong>n<br />
vernetzt. Im Rahmen<br />
dieser Zusammenarbeit konnte<br />
2007 ein Qualitätshandbuch mit<br />
gemeinsamen verbindlichen Standards<br />
fertig gestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
Dagmar Drossart
Seniorenberatungsstelle in Dormagen<br />
In Dormagen Horrem ist die Beratungsstelle<br />
in einen Stadtteil gerückt,<br />
in <strong>de</strong>m sich in rasanter Weise<br />
<strong>de</strong>r Demographische Wan<strong>de</strong>l<br />
hin zur einer an Senioren <strong>de</strong>utlich<br />
überrepräsentierten Bevölkerungsgruppe<br />
vollzieht.<br />
Die Überalterung führt zur Vereinsamung<br />
von Menschen, und<br />
die Anpassung an die durch Zuzug<br />
in Horrem kulturell an<strong>de</strong>rs leben<strong>de</strong><br />
ausländische Nachbarschaft<br />
ist nicht möglich. Ein <strong>de</strong>utlicher<br />
Seniorenberatungsstelle<br />
Dormagen<br />
Knechtste<strong>de</strong>ner Str. 20,<br />
41520 Dormagen<br />
Tel. 02133 / 53 92 21<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Dagmar Drossart<br />
Schwerpunkt waren die Themen<br />
Betreutes Wohnen mit 76 und Leben<br />
in einer Pfl egeeinrichtung mit<br />
90 Beratungen. Als Anlaufstelle<br />
für das neue Seniorenzentrum<br />
Markuskirche, betreute die Seniorenberaterin<br />
107 interessierte<br />
Menschen. Insgesamt wur<strong>de</strong>n 229<br />
Personen, davon 156 Frauen, über<br />
<strong>de</strong>n Statistikbogen für Erstkontakte<br />
in <strong>de</strong>r Beratungsstelle erfasst.<br />
Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung<br />
sind über die Beratung hinaus<br />
ein wichtiger Tätigkeitsbereich. Als<br />
Beitrag zum Arbeitskreis <strong>de</strong>s Seniorenbeauftragten<br />
<strong>de</strong>r Stadt Dormagen<br />
wur<strong>de</strong>n Informationen und Inhalte<br />
für <strong>de</strong>n neuen Wegweiser für<br />
Senioren recherchiert und zusammengestellt.<br />
Die Veröffentlichung<br />
ist in 2008 vorgesehen. Weitere<br />
Planungen <strong>de</strong>s Arbeitskreises be-<br />
Seniorenberatung Jüchen/Korschenbroich<br />
Das Diakonische Werk bietet in<br />
Jüchen und Korschenbroich soziale<br />
Beratung unter beson<strong>de</strong>rer Berücksichtigung<br />
von Senioren und<br />
<strong>de</strong>ren Angehörigen. Die Arbeit ist<br />
auf die Erhaltung <strong>de</strong>r Selbständigkeit<br />
<strong>de</strong>s älteren Menschen ausgerichtet.<br />
Sie soll dazu dienen, diesen<br />
Personenkreis in seinem Lebenswillen<br />
zu stärken und drohen<strong>de</strong>r<br />
Vereinsamung entgegenzuwirken.<br />
Ziel <strong>de</strong>r Beratung und Begleitung<br />
ist es, psychosoziale und wirtschaftliche<br />
Probleme zu erkennen,<br />
gemeinsame Problemlösungen zu<br />
Seniorenberatungsstelle<br />
Jüchen/Korschenbroich<br />
Kirchhofweg 2,<br />
41363 Jüchen<br />
Tel. 02165 / 87 21 49<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Roswitha Rieger<br />
fi n<strong>de</strong>n und erfor<strong>de</strong>rliche Hilfen einzuleiten.<br />
Die Beratungsarbeit war<br />
äußerst effektiv, was die Ergebnisse<br />
betrifft. Das Ziel <strong>de</strong>r Erhaltung<br />
<strong>de</strong>r Selbstständigkeit kann allerdings<br />
nur erreicht wer<strong>de</strong>n, wenn<br />
unsere Kun<strong>de</strong>n das gleiche Ziel<br />
haben. Die Konsequenz kann dann<br />
statt <strong>de</strong>m Verbleib in <strong>de</strong>r eigenen<br />
altengerechten Wohnung <strong>de</strong>r Einzug<br />
in ein Altenpfl egeheim sein.<br />
Die Richtung <strong>de</strong>r Beratung sollte<br />
sich dann än<strong>de</strong>rn und <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n<br />
darin unterstützen, sich von <strong>de</strong>m<br />
eigenen Heim zu verabschie<strong>de</strong>n<br />
und <strong>de</strong>n Blick auf die letzte Bleibe,<br />
das Heim zu richten.<br />
Bei <strong>de</strong>r diesjährigen Statistik<br />
wird <strong>de</strong>utlich, dass die meisten<br />
Nennungen sich dieses Jahr unter<br />
„Psychosoziale Beratung <strong>de</strong>r Angehörigen“<br />
und unter „Ambulante<br />
Pfl egedienste“ fi n<strong>de</strong>n. Bei letzterem<br />
kann es sich um eine einfache<br />
zogen sich auf <strong>de</strong>n Ersten Dormagener<br />
Seniorentag, <strong>de</strong>r am 2. Juni<br />
stattfand. Zu <strong>de</strong>n Internationalen<br />
Frauenaktionstagen referierte die<br />
Mitarbeiterin über die Altersentwicklung<br />
in Dormagen und zum<br />
Thema Vereinsamung. Neben <strong>de</strong>r<br />
Mitgestaltung von Gottesdiensten,<br />
wur<strong>de</strong> die Beratungsarbeit bei <strong>de</strong>m<br />
Sommerfest <strong>de</strong>s Integrationsrates,<br />
<strong>de</strong>m Horremer Markt und <strong>de</strong>m Gemein<strong>de</strong>fest<br />
in <strong>de</strong>r Christuskirche<br />
präsentiert. Seit 16 Jahren ist das<br />
Diakonische Werk Mitveranstalter<br />
<strong>de</strong>r am 24. Dezember stattfi n<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Weihnachtsfeier für Alleinleben<strong>de</strong><br />
Menschen. Erstmals wur<strong>de</strong><br />
ein Tag <strong>de</strong>r Offenen Tür organisiert,<br />
an <strong>de</strong>m die Beratungsangebote <strong>de</strong>s<br />
Diakonischen Werkes im Schümmer<br />
Hof in Horrem einer breiten Öffentlichkeit<br />
vorgestellt wur<strong>de</strong>n.<br />
Weitervermittlung han<strong>de</strong>ln o<strong>de</strong>r<br />
um eine Information über diesen,<br />
eventuell in Verbindung mit <strong>de</strong>r Beantragung<br />
einer Pfl egestufe. Über<br />
<strong>de</strong>n Statistikbogen für Erstkontakte<br />
wur<strong>de</strong>n 79 Personen erfasst.<br />
Daraus entwickelten sich 381 Folgekontakte<br />
(196 Hausbesuche,<br />
142 Besuche in <strong>de</strong>r Beratungsstelle<br />
und 43 an<strong>de</strong>re Kontakte).<br />
Die Beratung von Angehörigen ist<br />
durch die Hotline gestiegen. Dabei<br />
han<strong>de</strong>lt es sich entwe<strong>de</strong>r um<br />
kurze konkrete Anfragen z. B. die<br />
nächstgelegene Tagespfl ege für<br />
ein Elternteil o<strong>de</strong>r um ausführliche<br />
Gespräche über Themen wie z.B.<br />
<strong>de</strong>menziell erkrankte Elternteile.<br />
Die dritthäufi gste Nennung bezieht<br />
sich auf Wohnraumberatung, ein<br />
Thema, das sehr häufi g gefragt war,<br />
<strong>de</strong>nn im Einzugsgebiet Jüchen/<br />
Korschenbroich gibt es nicht genügend<br />
Wohnformen für Senioren.<br />
2007 wur<strong>de</strong>n in 1896 Beratungskontakten<br />
ältere Menschen, ihre<br />
Angehörigen, aber auch Institutionen<br />
unterstützt und begleitet. 507<br />
Personen wandten sich erstmals<br />
an unsere Beratungsstelle, wobei<br />
das Thema „Wohnen im Alter“ mit<br />
31,9% das wichtigste Thema darstellte.<br />
(Die häufi gsten Beratungsinhalte<br />
siehe Statistik)<br />
84% <strong>de</strong>r neuen Ratsuchen<strong>de</strong>n<br />
kamen aus <strong>de</strong>r Stadt Neuss, 5%<br />
aus <strong>de</strong>m Rhein- Kreis und die rest-<br />
Leben im Alter 40 41 Leben im Alter<br />
Seniorenberatungsstelle in Neuss<br />
lichen 11% aus Städten außerhalb<br />
<strong>de</strong>s Kreises. Eine Anfrage erreichte<br />
uns aus <strong>de</strong>r Schweiz. Ein ehemaliger<br />
Neusser Bürger, inzwischen<br />
pfl egebedürftig gewor<strong>de</strong>n, äußerte<br />
<strong>de</strong>n Wunsch, noch einmal das<br />
Neusser Schützenfest erleben zu<br />
können. Mit <strong>de</strong>r Organisation von<br />
Transferhilfen von und zum Flughafen,<br />
Begleit- und Pfl egediensten<br />
gelang es, diesen Wunsch zu erfüllen.<br />
Der <strong>de</strong>r Beratungsstelle an-<br />
Seniorenwohngemeinschaft Melchersfeld<br />
2007 konnte die Seniorenwohngemeinschaft<br />
Melchersfeld auf sieben<br />
Jahre ihres Bestehens zurück<br />
blicken. In einem seniorengerecht<br />
umgebauten Einfamilienhaus leben<br />
vier Damen und Herren zusammen,<br />
dabei hat je<strong>de</strong>r seine<br />
eigene Wohnung bestehend aus<br />
Wohnzimmer, Schlafzimmer und<br />
Bad. Gemeinsam wer<strong>de</strong>n Küche,<br />
ein kleiner Salon und <strong>de</strong>r Garten<br />
genutzt. Täglich, außer sonn- und<br />
feiertags ist für drei Stun<strong>de</strong>n eine<br />
Hausdame vor Ort, die die Mieter<br />
in ihrem Alltag unterstützt.<br />
In <strong>de</strong>n zurückliegen<strong>de</strong>n Jahren<br />
fan<strong>de</strong>n elf MieterInnen, zehn Damen,<br />
ein Herr für durchschnittlich<br />
33 Monate, also knapp drei Jahre<br />
im Melchersfeld ein Zuhause. Vier<br />
Bewohnerinnen zogen aus, überwiegend<br />
in ein Altenheim aufgrund<br />
schwerer Pfl egebedürftigkeit, drei<br />
verstarben.<br />
Auch 2007 musste die kleine Gemeinschaft<br />
zweimal einen Wechsel<br />
verkraften, wobei beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>r<br />
plötzliche Tod eines langjährigen<br />
Mieters, <strong>de</strong>r sich in beson<strong>de</strong>rem<br />
Maße für das Zusammenleben aller<br />
engagiert hatte, <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren<br />
Bewohnerinnen zu schaffen machte.<br />
Zum einen galt es, die Trauer<br />
über <strong>de</strong>n Verlust eines sehr geschätzten<br />
Menschen auszuhalten,<br />
zum an<strong>de</strong>ren musste aber auch<br />
<strong>de</strong>r Alltag mit seinen Aufgaben neu<br />
organisiert wer<strong>de</strong>n. Dies stellte für<br />
alle eine große Belastungsprobe<br />
dar, letztendlich gelang es aber<br />
geglie<strong>de</strong>rte häusliche Unterstützungsdienst<br />
„Auszeit“ konnte dank<br />
18 ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen<br />
in 416 oft mehrstündigen Einsätzen<br />
(Vorjahr 189) Menschen mit<br />
Demenz begleiten und so Entlastung<br />
für pfl egen<strong>de</strong> Angehörige<br />
schaffen.<br />
Seniorenberatungsstelle<br />
Neuss<br />
Gna<strong>de</strong>ntaler Allee 15,<br />
41468 Neuss<br />
Tel. 02131 / 16 51 02<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Angelika Hochstrate<br />
Eine Mehrheit <strong>de</strong>r Beratung suchen<strong>de</strong>n<br />
älteren Menschen gehörte<br />
zur Gruppe <strong>de</strong>r alleinstehen<strong>de</strong>n<br />
81- 90jährigen, teilweise mit sehr<br />
eingeschränkter Mobilität. Dies begrün<strong>de</strong>t<br />
die Zunahme an Hausbesuchen<br />
von 181 im Jahr 2003 auf<br />
309 in 2007.<br />
je<strong>de</strong>r Mieterin, auch <strong>de</strong>n neu zugezogenen<br />
Damen, mit Unterstützung<br />
<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren ihren Platz unter<br />
verän<strong>de</strong>rten Bedingungen in <strong>de</strong>r<br />
Gemeinschaft zu fi n<strong>de</strong>n. Einmal<br />
mehr bewiesen die Bewohnerinnen,<br />
dass auch Menschen jenseits<br />
Seniorenwohngemeinschaft<br />
Im Melchersfeld<br />
Im Melchersfeld 60,<br />
41468 Neuss<br />
Tel. 02131 / 16 51 02<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Angelika Hochstrate<br />
<strong>de</strong>s 80.Lebensjahres fl exibel und<br />
offen sein können für neue Situationen.
Ambulante Pfl ege im Umbruch: Diakonie-Pfl egestationen<br />
Rhein-Kreis Neuss und Stadt Neuss<br />
Von Margot Dubbel,<br />
Go<strong>de</strong>hard Finkam,<br />
Jennifer Brakhan und<br />
Heribert Lehnacker<br />
Die ambulanten Dienstleistungen<br />
in Deutschland rückten, gemeinsam<br />
mit <strong>de</strong>r Diskussion über<br />
die Än<strong>de</strong>rungen im Bereich <strong>de</strong>r<br />
Pfl egeversicherung, in <strong>de</strong>n Mittelpunkt<br />
<strong>de</strong>r gesellschaftlichen Auseinan<strong>de</strong>rsetzung.<br />
Endlich wird wahrgenommen,<br />
dass es nicht nur ein Rentenproblem<br />
gibt, son<strong>de</strong>rn auch die Versorgungsstrukturen<br />
im Pfl egebereich<br />
nicht zukunftsfähig sind. Der<br />
Stellenwert <strong>de</strong>r häuslichen Pfl ege<br />
durch Angehörige aber auch durch<br />
professionelle Pfl egedienste wird<br />
nun höher angesetzt als bisher, da<br />
die bekannten Zahlen ein Eingreifen<br />
zwingend notwendig macht.<br />
Die Eckdaten <strong>de</strong>r Pfl egestatistik<br />
2005 belegen dies:<br />
So gibt es in Deutschland 2,13<br />
Millionen anerkannte Pfl egebedürftige,<br />
die eine Pfl egeeinstufung<br />
nach <strong>de</strong>m Sozialgesetzgebungsbuch<br />
(SGB) XI besitzen. Davon<br />
wer<strong>de</strong>n 1,45 Millionen Menschen<br />
(68%) zu Hause und 677.000 Menschen<br />
(32%) in Heimen versorgt,<br />
Von <strong>de</strong>n zu Hause Versorgten<br />
wer<strong>de</strong>n 980.000 Menschen ausschließlich<br />
von Angehörigen und<br />
472.000 mit Hilfe von Pfl egediensten<br />
gepfl egt.<br />
In <strong>de</strong>n 11.000 Pfl egediensten arbeiten<br />
214.000 Beschäftigte und in<br />
<strong>de</strong>n 10.400 Pfl egeheimen verdienen<br />
546.000 Menschen ihr Brot.<br />
Hochrechnungen ergeben, dass zu<br />
diesen anerkannten Pfl egebedürftigen<br />
noch ca. 3 Millionen zusätzliche<br />
Hilfebedürftige eine Versorgung<br />
benötigen. Diese Menschen<br />
benötigen täglich Hilfe bei z.B.<br />
Einkaufen, Wäsche waschen, Körperpfl<br />
ege usw. erreichen aber entwe<strong>de</strong>r<br />
nicht die zeitlichen Richtvorgaben<br />
<strong>de</strong>r Pfl egeversicherungen<br />
o<strong>de</strong>r stellen erst gar keine Anträge,<br />
da man ja kein „Pfl egefall“ sei, o<strong>de</strong>r<br />
• Wirtschaftliche Entwicklung in<br />
<strong>de</strong>n Diakonie-Pfl egestationen<br />
weiterhin sehr positiv – Umsätze<br />
und Anzahl <strong>de</strong>r Pfl egekun<strong>de</strong>n<br />
stiegen auch 2007 stark an.<br />
• Palliativ-Care in Dormagen ist<br />
ausgebaut, Grevenbroich wird<br />
im nächsten Jahr folgen.<br />
• Vermehrtes Weiterbildungs- und<br />
Fortbildungsprogramm im<br />
ambulanten Bereich.<br />
• Ausbildung zur Altenpfl egerin<br />
abgeschlossen.<br />
sein wolle. Dies betrifft speziell <strong>de</strong>mentiell<br />
verän<strong>de</strong>rte Menschen.<br />
Für die oben genannte Menschen<br />
soll sich durch Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Pfl egeversicherungsgesetzes<br />
einiges<br />
zum Guten wen<strong>de</strong>n, wenngleich<br />
schon jetzt erkennbar ist, dass <strong>de</strong>r<br />
große, nachhaltige und zukunftsfähige<br />
Wurf nicht geplant o<strong>de</strong>r gewünscht<br />
wird. Die Diakonie-Pfl egestationen<br />
wer<strong>de</strong>n sich vermehrt<br />
für die letzte <strong>de</strong>r genannten Gruppen<br />
einsetzten. Wir bieten schon<br />
jetzt niedrigschwellige Leistungen<br />
an und wollen aber jene ausbauen,<br />
die speziell <strong>de</strong>n Bedürfnissen<br />
<strong>de</strong>r „Selbstzahler“ gerecht wird.<br />
Dabei wird <strong>de</strong>r Kernbereich <strong>de</strong>r<br />
Alten- und Krankenpfl ege nicht<br />
vernachlässigt wer<strong>de</strong>n. Durch<br />
die gesetzlichen Grundlagen auf<br />
Lan<strong>de</strong>s- und Bun<strong>de</strong>sebene sind<br />
auch die Weichen für eine bessere<br />
und humanere Versorgung von<br />
Schwerst- und Todkranken gestellt.<br />
Schon jetzt bil<strong>de</strong>t die Versorgung<br />
dieser Kun<strong>de</strong>n eine Schwerpunkt<br />
in <strong>de</strong>r alltäglichen Arbeit <strong>de</strong>r Pfl egestationen.<br />
Durch die verbesserten<br />
Rahmenbedingungen können<br />
wir wirtschaftlicher und strukturierter<br />
arbeiten. Der bisher schon<br />
sehr hoch Qualitätsanspruch wird<br />
erweitert und gefestigt.<br />
Pfl egestation<br />
Neuss<br />
Der Bedarf an ambulanten pfl egerischen,<br />
aber auch hauswirtschaftlichen<br />
Hilfen steigt an, was<br />
wir im vergangenen Jahr an einer<br />
hohen Inanspruchnahme und Auslastung<br />
unseres Dienstes erleben<br />
konnten. Dabei nutzten die Pfl egebedürftigen<br />
die ausdifferenzierten<br />
Möglichkeiten unseres Pfl egedienstes,<br />
sei es bei <strong>de</strong>r Behandlung<br />
von Wun<strong>de</strong>n (Stichwort Wundmanagement),<br />
bei <strong>de</strong>r Nutzung von<br />
Unterstützungsleistungen im Lebensalltag<br />
durch <strong>de</strong>n angeglie<strong>de</strong>rten<br />
mobilen sozialen Dienst, bei<br />
Fragen zur Sicherung <strong>de</strong>r Hilfeleistung<br />
durch die Pfl egeversicherung<br />
o<strong>de</strong>r durch die Beratung bei pfl egerischen,<br />
hauswirtschaftlichen, sozialen<br />
o<strong>de</strong>r familiären Fragen.<br />
Die Pfl egereform 2007 hat auf<br />
unsere Arbeit unter an<strong>de</strong>rem auch<br />
die Auswirkung, das ein Auswahlverfahren<br />
stattfi n<strong>de</strong>t, durch das<br />
<strong>de</strong>ment verän<strong>de</strong>rte Menschen<br />
auch die Möglichkeit bekommen<br />
in eine Pfl egestufe eingruppiert zu<br />
wer<strong>de</strong>n. Durch die fi nanzielle Hilfe<br />
ist es nun möglich eine personelle<br />
Entlastung für die Angehörigen zu<br />
erreichen.<br />
Wir konnten im gesamten Jahr<br />
332 Patienten begleiten, dabei verzeichnen<br />
wir 121 Zugänge und 120<br />
Entlassungen.Wir besuchten 125<br />
Patienten, um Pfl egenachweise für<br />
die Krankenkassen durchzuführen<br />
(2 x jährlich bei Pfl egstufe 1 und 2,<br />
4 x jährlich bei Pfl egestufe 3.)<br />
Pfl egestation<br />
Neuss<br />
Gna<strong>de</strong>ntaler<br />
Allee 15,<br />
41468 Neuss<br />
Tel. 02131 / 16 51 03<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Margot Dubbel<br />
Leben im Alter 42 43 Leben im Alter<br />
Pfl egestation<br />
Jüchen/<br />
Korschenbroich<br />
Im Berichtsjahr stieg die Anzahl<br />
<strong>de</strong>r Pfl egekun<strong>de</strong>n schnell und dauerhaft<br />
an. Die daraus resultieren<strong>de</strong><br />
Personalproblematik ließ sich<br />
zunächst nur durch <strong>de</strong>n Einsatz<br />
von Fremdpersonal kompensieren.<br />
Unsere Erfahrungen waren dabei<br />
doch recht zwiespältig. Einerseits<br />
kam es zu einer raschen Entlastung<br />
<strong>de</strong>s Stammpersonals. Die<br />
Suche nach geeignetem zusätzlichem<br />
Personal konnte in Ruhe und<br />
Gründlichkeit begonnen wer<strong>de</strong>n.<br />
An<strong>de</strong>rerseits brachten die neuen<br />
Kolleginnen Unruhe in das Team<br />
und bei <strong>de</strong>n Pfl egekun<strong>de</strong>n, da ein<br />
Wechsel stattfand, und somit eine<br />
andauern<strong>de</strong> Einarbeitungssituation<br />
entstand.<br />
Zum Jahresen<strong>de</strong> hin wur<strong>de</strong> das<br />
Problem innerhalb <strong>de</strong>r Pfl egestationen<br />
gelöst, da eine Mitarbeiterin<br />
aus <strong>de</strong>r Diakonie-Pfl egestation<br />
Dormagen nach Jüchen umgesetzt<br />
wur<strong>de</strong>.<br />
Ein beson<strong>de</strong>res Ereignis war das<br />
sehr erfolgreiche Examen unserer<br />
Altenpfl egeschülerin Frau Hagt.<br />
Sie ist die erste „Azubi“, die nach<br />
<strong>de</strong>m neuen Altenpfl egegesetz ausgebil<strong>de</strong>t<br />
wur<strong>de</strong>. Sie wur<strong>de</strong> unmittelbar<br />
nach Abschluss <strong>de</strong>r Prüfung<br />
im Team willkommen geheißen<br />
und trägt mit ihrem Elan und ihrem<br />
Fachwissen zur Qualitätssicherung<br />
in Jüchen bei.<br />
Da die Anzahl <strong>de</strong>r Versorgten<br />
stark anstieg, schnellten auch die<br />
Umsatzzahlen in die Höhe.<br />
Pfl egestation<br />
Jüchen/Korschenbroich<br />
Markt 6,<br />
41363 Jüchen<br />
Tel. 02165 - 91 12 29<br />
Ansprechpartner:<br />
Go<strong>de</strong>hard Finkam<br />
Pfl egestation<br />
Dormagen<br />
In diesem Jahr wur<strong>de</strong> das Leitungsteam<br />
auch offi ziell vollständig.<br />
Andreas Effertz hat <strong>de</strong>n Kurs als<br />
Pfl egedienstleiter erfolgreich been<strong>de</strong>t<br />
und trägt mit seinem Fachwissen<br />
und seinem Engagement sehr<br />
zur Qualitätssicherung bei.<br />
Beson<strong>de</strong>rs hervorzuheben in<br />
diesem Jahr ist <strong>de</strong>r erfolgreiche<br />
Abschluss <strong>de</strong>r Palliativ-Care Fortbildung,<br />
die vier Pfl egefachkräfte<br />
und die Pfl egedienstleitung, Jennifer<br />
Brakhan, geschafft haben.<br />
Im Beisein <strong>de</strong>r Geschäftsführer<br />
<strong>de</strong>s Kreiskrankenhauses Dormagen<br />
sowie <strong>de</strong>s Diakonischen Werkes<br />
Rhein-Kreis Neuss wur<strong>de</strong>n im<br />
Rahmen eines feierlichen Kolloquiums<br />
<strong>de</strong>n TeilnehmerInnen die Zertifi<br />
kate überreicht. Nun sind auch<br />
offi ziell die Vorgaben erfüllt, um<br />
sich als Palliativ-Care Pfl egedienst<br />
bei <strong>de</strong>n Krankenkassen registrieren<br />
zu lassen. Die Verhandlungen<br />
mit <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Primärkassen über<br />
eine Versorgungsvertrag stehen<br />
kurz vor <strong>de</strong>m Abschluss und die<br />
Diakonie-Pfl egestation ist fester<br />
und verlässlicher Bestandteil <strong>de</strong>s<br />
Palliativnetzwerkes Dormagen. Im<br />
laufen<strong>de</strong>n Jahr ist die Anzahl <strong>de</strong>r<br />
Palliativpfl egen sowie die <strong>de</strong>r Sterbebegleitungen<br />
stark angestiegen.<br />
Die Dauer <strong>de</strong>r Einsätze wer<strong>de</strong>n<br />
jedoch immer kürzer, da wir häufi g<br />
erst zur Finalphase hinzugezogen<br />
wer<strong>de</strong>n. Die Umsatzentwicklung ist<br />
weiter stabil, die Anzahl <strong>de</strong>r Pfl egekun<strong>de</strong>n<br />
ist leicht gestiegen.<br />
Pfl egestation<br />
Dormagen<br />
Weilerstr. 18a,<br />
41540 Dormagen<br />
Tel. 02133 / 21 09 41<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Jennifer Brakhan
Diakonie-Pfl egestation Grevenbroich / Rommerskirchen Tagespfl ege<br />
Gott sein Dank, es war vollbracht!<br />
Im Februar <strong>de</strong>s Jahres war<br />
<strong>de</strong>r Umbau <strong>de</strong>s Albert-Schweitzer-<br />
Hauses vollzogen und es kehrte<br />
wie<strong>de</strong>r Ruhe in die Pfl egestation<br />
ein. Die Unannehmlichkeiten wur<strong>de</strong>n<br />
ja bereits letztes Jahr durch<br />
eine neue Möblierung versilbert.<br />
Pfl egestation<br />
Grevenbroich/<br />
Rommerskirchen<br />
Plankstraße 1,<br />
41462 Neuss<br />
Tel. 02131 - 56 68 0<br />
Ansprechpartner:<br />
Heribert Lehnacker<br />
Versorgungsstrukturen<br />
Pfl egestatistik 2007<br />
vom 01.01.-31.12.2007<br />
DPS-Jüchen DPS-Dormagen DPS-Grevenbroich DPS Neuss<br />
Pfl egekun<strong>de</strong>n* 197 141 159 263<br />
Qualitätssicherungskun<strong>de</strong>n** 265 116 132 125<br />
Fahrbarer Mittagstisch 0 0 76 0<br />
Sonstige Leistungen*** 4 58 90 41<br />
Gesamt**** 461 282 385 429<br />
* mit Leistungen <strong>de</strong>r Kranken- und Pfl egeversicherung<br />
** Beratungsbesuche nach § 37(3) SGB XI<br />
Auch in <strong>de</strong>r Diakonie-Pfl egestation<br />
Grevenbroich / Rommerskirchen<br />
haben zwei MitarbeiterInnen das<br />
Zertifi kat als Palliativ-care Pfl egerin<br />
mit Erfolg erhalten. Die nächsten<br />
MitarbeiterInnen für die kommen<strong>de</strong><br />
Fortbildung sind schon ausgesucht,<br />
so dass wir im Jahr 2008 <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
einer Palliativpfl egestation<br />
gerecht wer<strong>de</strong>n können.<br />
Lei<strong>de</strong>r hörte unsere Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>,<br />
die von Beginn an im ambulanten<br />
Bereich ausgebil<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>,<br />
aus fi nanziellen Grün<strong>de</strong>n auf. Es<br />
ist sehr scha<strong>de</strong>, dass sie nicht die<br />
Möglichkeit bekam ihre Ausbildung<br />
zu been<strong>de</strong>n.<br />
*** Betreuungen, Mobiler Hilfsdienst, Betreutes Wohnen, Zivildienstleisten<strong>de</strong>, Hausnotruf<br />
**** Mehrfachleistungen möglich<br />
Die zweite Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> hat<br />
die Außeneinsätze im Jahr 2007<br />
erfolgreich abgeleistet und steht<br />
2008 kurz vor <strong>de</strong>m Abschluss.<br />
Beson<strong>de</strong>rs hervorzuheben in diesem<br />
Jahr ist die starke Zunahme<br />
<strong>de</strong>r Aufträge im Bereich <strong>de</strong>r niedrigschwelligen<br />
Angebote. Etwa 10 %<br />
<strong>de</strong>s Gesamtumsatzes wer<strong>de</strong>n mit<br />
diesen Leistungen erwirtschaftet.<br />
Deshalb wer<strong>de</strong>n neue Konzepte<br />
entwickelt, um im Jahr 2008 diese<br />
Dienste noch professioneller anbieten<br />
zu können.<br />
Die Anzahl <strong>de</strong>r Versorgten sowie<br />
die Umsätze sind im Berichtsjahr<br />
gestiegen.<br />
Die Tagespfl ege im Fliedner-Haus<br />
bietet 14 pfl egebedürftigen älteren<br />
Menschen die Möglichkeit, weiterhin<br />
zu Hause zu leben, aber tagsüber<br />
von Fachpersonal gepfl egt und<br />
betreut zu wer<strong>de</strong>n. Dabei können<br />
alle fünf Werktage o<strong>de</strong>r einzelne<br />
Besuchstage vereinbart wer<strong>de</strong>n,<br />
ein Fahrdienst wird angeboten. Die<br />
Pfl ege richtet sich aus an <strong>de</strong>m jeweiligen<br />
Bedarf <strong>de</strong>r Besucher. Die<br />
Tage sind strukturiert durch gemeinsame<br />
Mahlzeiten und alters-<br />
Leben im Alter 44 45 Leben im Alter<br />
gerechte Beschäftigungsangebote,<br />
Spaziergänge sowie jahreszeitliche<br />
Feste.<br />
Die Tagespfl ege wird auch genutzt<br />
als „Verhin<strong>de</strong>rungspfl ege“ z. B. bei<br />
Krankheit <strong>de</strong>r pfl egen<strong>de</strong>n Angehörigen<br />
o<strong>de</strong>r als Kurzzeitpfl ege, wenn<br />
Angehörigen Urlaub machen wollen.<br />
Ein kostenloser Schnuppertag<br />
wird angeboten.<br />
Während im ersten Halbjahr die<br />
Nachfrage sehr gering war, wur<strong>de</strong><br />
die Tagespfl ege im zweiten Halb-<br />
Tagespfl ege<br />
Fliedner-Haus<br />
Gna<strong>de</strong>ntaler Allee 15,<br />
41468 Neuss<br />
Tel. 02131 / 16 51 26<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Heike Weber<br />
jahr vermehrt von Gästen besucht,<br />
<strong>de</strong>ren pfl egen<strong>de</strong> Angehörige sich<br />
einen Ruhetag gönnen wollten<br />
o<strong>de</strong>r von Besuchern, die zuhause<br />
von Kräften aus Osteuropa gepfl egt<br />
wer<strong>de</strong>n, die einmal wöchentlich frei<br />
haben. Die Jahresauslastung lag<br />
mit 91 % etwas höher als 2006.<br />
Der Pfl egebedarf <strong>de</strong>r Gäste lässt<br />
sich aus folgen<strong>de</strong>n Zahlen lesen:<br />
Im Durchschnitt waren<br />
10 Gäste in <strong>de</strong>r Pfl egestufe I,<br />
13 Gäste in <strong>de</strong>r Pfl egestufe II,<br />
3 Gäste in <strong>de</strong>r Pfl egestufe III<br />
Im Laufe <strong>de</strong>s Jahres zogen 7 Gäste<br />
in eine stationäre Einrichtung<br />
und 6 Gäste verstarben nach kurzer<br />
Krankheit zu Hause o<strong>de</strong>r im<br />
Krankenhaus. In diesen Zahlen<br />
kommt durchaus zum Ausdruck,<br />
dass im Vergleich zu früheren Jahren<br />
die Tagespfl ege vermehrt von<br />
Menschen in Anspruch genommen<br />
wird, die viel pfl egerische Unterstützung<br />
im Alltag benötigen.<br />
Heike Weber
Häuslicher Hospizdienst in Neuss<br />
Der ambulante Hospizdienst <strong>de</strong>s<br />
Diakonischen Werkes macht es<br />
sich seit 10 Jahren zur Aufgabe,<br />
Schwerkranke und Sterben<strong>de</strong> in<br />
ihrem häuslichen Umfeld zu begleiten.<br />
Unsere Begleitungen wer<strong>de</strong>n<br />
auch von Bewohnern stationärer<br />
Altenhilfeeinrichtungen genutzt.<br />
Unter <strong>de</strong>r Leitung <strong>de</strong>r hauptamtlichen<br />
Koordinatorin nehmen sich<br />
ehrenamtlich qualifi zierte HospizhelferInnen<br />
Zeit, um für Betroffene<br />
Sicherheit und für die Angehörigen<br />
Entlastung zu schaffen. Die Gespräche<br />
mit <strong>de</strong>m Einzelnen orientieren<br />
sich an <strong>de</strong>n psychischen,<br />
Häuslicher<br />
Hospizdienst<br />
Plankstraße 1,<br />
41462 Neuss<br />
Tel. 02131 / 75 45 74<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Cornelia Steiner<br />
sozialen und spirituellen Bedürfnissen<br />
<strong>de</strong>s Kranken.<br />
Wir konnten im Oktober das 10<br />
jährige Bestehen <strong>de</strong>s Dienstes<br />
feiern und fan<strong>de</strong>n Unterstützung<br />
durch Frau Dr. Süssmuth, die ein<br />
Referat über die Entwicklung <strong>de</strong>r<br />
Hospizarbeit <strong>de</strong>r letzten Jahre gehalten<br />
hat. Die Teilnahme von fast<br />
200 Gästen zeigt uns nicht nur das<br />
hohe Maß <strong>de</strong>r Anerkennung für die<br />
Arbeit unseres Dienstes, er weist<br />
auch auf ein gewachsenes Interesse<br />
am Thema hin. Der Umgang<br />
mit Sterben<strong>de</strong>n und mit <strong>de</strong>m Lei<strong>de</strong>n<br />
schwer erkrankter Menschen<br />
ist durch <strong>de</strong>n Verdienst <strong>de</strong>r Hospizbewegung<br />
in <strong>de</strong>r Öffentlichkeit<br />
bewusster gewor<strong>de</strong>n.<br />
Das es immer wie<strong>de</strong>r ehrenamtlich<br />
tätige Mensch gibt, die sich <strong>de</strong>r<br />
Anstrengung und Herausfor<strong>de</strong>rung<br />
stellen, eine qualifi zierte Ausbildung<br />
zu absolvieren, die neben<br />
<strong>de</strong>r Aneignung von Standards vor<br />
allem persönliche Offenheit und<br />
Auseinan<strong>de</strong>rsetzungsfähigkeit for<strong>de</strong>rt<br />
und för<strong>de</strong>rt, ist ermutigend.<br />
Hier machen es sich Bürgerinnen<br />
und Bürger zur Aufgabe, hinzuschauen<br />
und sich zuzuwen<strong>de</strong>n in<br />
einer Umgebung, die auf <strong>de</strong>n ersten<br />
Blick von Hoffnungslosigkeit,<br />
Trauer, Angst und Perspektivlosigkeit<br />
geprägt zu sein scheint.<br />
Der Einsatz <strong>de</strong>r Mitarbeiter <strong>de</strong>s<br />
häuslichen Hospizdienstes, Fähigkeiten,<br />
Erfahrung und ihr erworbenes<br />
Wissen in die Begegnung mit<br />
schwer erkrankten Menschen einzubringen<br />
ist ihr Verständnis von<br />
Nächstenliebe.<br />
Sterbe-, Trauer- und<br />
Angehörigenarbeit<br />
Auch im letzten Jahr konnten wir<br />
unserem Auftrag wie<strong>de</strong>r gerecht<br />
wer<strong>de</strong>n, Sterben<strong>de</strong> und Schwerkranke<br />
nicht allein zu lassen. Je<strong>de</strong><br />
Anfrage konnte von unserer Koordinatorin<br />
kurzfristig mit einem<br />
Erstbesuch sichergestellt und<br />
umgehend beantwortet wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Begleitung wur<strong>de</strong> danach von<br />
einer geschulten Hospizhelferin<br />
durchgeführt.<br />
Im letzten Jahr umfassten die<br />
Einsätze <strong>de</strong>r ehernenamtlichen<br />
HospizhelferInnen und <strong>de</strong>r Koordinatorin<br />
25 Begleitungen mit rd.<br />
477 Einsatzstun<strong>de</strong>n. Weitere Arbeitsschwerpunkte<br />
sind die Trauerbegleitungen<br />
und die Beratung<br />
bei individuellen Patientenverfügungen<br />
und Vorsorgevollmachten.<br />
Alle Angebote stehen umsonst zur<br />
Verfügung.<br />
Patientenverfügung und<br />
Vorsorgevollmachten<br />
Seit Jahren steigt das Interesse<br />
<strong>de</strong>r Bürger an <strong>de</strong>r Erstellung<br />
einer Patientenverfügung. Das<br />
zeigt auch die Entwicklung, dass<br />
im letzten Jahr rd. 80 Vorsorgevollmachten<br />
und Patientenverfügungen<br />
abgeschlossen wor<strong>de</strong>n<br />
sind. Einzelne Hospizhelferinnen<br />
haben sich fachlich so qualifi ziert,<br />
dass wir Beratungen nicht nur für<br />
Einzelpersonen, son<strong>de</strong>rn auch für<br />
Beratungsdienste und Organisationen<br />
durchführen. Unser Ziel ist<br />
es, weitere ehrenamtliche Helferin<br />
in diesem Arbeitsbereich zu qualifi -<br />
zieren.<br />
Vorbereitungsseminar zur<br />
ehrenamtlichen Mitarbeit<br />
Im September konnten wir wie<strong>de</strong>r<br />
mit einem Gottesdienst in <strong>de</strong>r<br />
Kreuz Kirche <strong>de</strong>n Abschluss <strong>de</strong>s<br />
Vorbereitungsseminars für neue<br />
engagierte Hospizhelferinnen feiern.<br />
Sie haben sich dieser beson<strong>de</strong>rs<br />
herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n ehernenamtlichen<br />
Tätigkeit gestellt und<br />
wollen nun ihre erworbenen Kenntnisse<br />
<strong>de</strong>n betroffenen Menschen<br />
zur Verfügung zu stellen.<br />
Unterstützt wer<strong>de</strong>n alle ehrenamtlichen<br />
Mitarbeiter durch regelmäßige<br />
Gruppenaben<strong>de</strong>, Supervisionen<br />
und ein Wochenendseminar.<br />
Zum Wohn- und Begegnungszentrum<br />
Fliedner–Haus im Stadtteil<br />
Neuss–Gna<strong>de</strong>ntal gehört eine<br />
Pfl egesatzeinrichtung 75 Plätzen<br />
mit eingestreuten Kurzzeitpfl egeplätzen.<br />
Unsere Einrichtung liegt<br />
direkt neben <strong>de</strong>r Kreuzkirche und<br />
ist somit eng verbun<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r<br />
Kirchengemein<strong>de</strong> und wird aktiv<br />
einbezogen im Gemein<strong>de</strong>leben.<br />
Auch Vereine und Organisationen<br />
<strong>de</strong>s Stadtteils beziehen die BewohnerInnen<br />
mit ein.<br />
87 Prozent <strong>de</strong>r Bewohner unseres<br />
Fliedner-Hauses sind <strong>de</strong>ment.<br />
Die Mitarbeiter/innen müssen sich<br />
immer wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Aufgabe, diesem<br />
Personenkreis gerecht zu wer<strong>de</strong>n,<br />
stellen und ihr Han<strong>de</strong>ln darauf ausrichten.<br />
Ob in <strong>de</strong>r Pfl ege, in <strong>de</strong>r<br />
Hauswirtschaft , <strong>de</strong>m gruppenübergreifen<strong>de</strong>n<br />
sozialen Dienst o<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r Arbeit mit Angehörigen - das<br />
Leben und Wohnen im Fliednerhaus<br />
hat in allen Abläufen die Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />
<strong>de</strong>r Demenzerkrankung<br />
zu berücksichtigen.<br />
Um <strong>de</strong>r Aufgabe langfristig gerecht<br />
zu wer<strong>de</strong>n, wur<strong>de</strong> bereits damit<br />
begonnen, kleine Gruppen von<br />
zunächst 10 BewohnerInnen am<br />
Leben im Alter 46 47 Leben im Alter<br />
Wohn- und Begegnungszentrum Fliedner-Haus<br />
alltäglichen Leben in einem Wohnbereich<br />
aufzubauen. Die sozialen<br />
Fähigkeiten <strong>de</strong>s einzelnen sollen<br />
genutzt und wie<strong>de</strong>r aufgebaut wer<strong>de</strong>n.<br />
Es han<strong>de</strong>lt sich dabei um Tätigkeiten<br />
<strong>de</strong>s alltäglichen Lebens.<br />
Die soziale Betreuung unserer<br />
BewohnerInnen wird sichergestellt<br />
durch eine Sozialarbeiterin sowie<br />
im Bereich <strong>de</strong>r Beschäftigungstherapie<br />
durch einen Erzieher.<br />
Dies ist ein wichtiger Bestandteil<br />
<strong>de</strong>s Betreuungskonzeptes unseres<br />
Hauses. Die Angebote wer<strong>de</strong>n<br />
auch an <strong>de</strong>n Wochenen<strong>de</strong>n vorgehalten.<br />
Zusätzlich verfügen wir<br />
über ein Netzwerk, das vielfache<br />
Aufgaben wahrnimmt wie z.B. <strong>de</strong>r<br />
ehrenamtliche Besucherinnenkreis<br />
<strong>de</strong>r Kreuzkirche, ehrenamtliche<br />
Helferinnen mit einer Zusatzausbildung<br />
im Umgang mit <strong>de</strong>menziell<br />
erkrankten Menschen und <strong>de</strong>r ambulante<br />
Hospizdienst. Unterstützt<br />
wird die Arbeit durch die ortsansässigen<br />
Ärzte, Bewegungstherapeuten,<br />
Fußpfl ege und an<strong>de</strong>re externe<br />
Dienstleitungsangebote.<br />
Unter Einbindung <strong>de</strong>r Kirchengemein<strong>de</strong><br />
und Nachbarschaft fi n<strong>de</strong>n<br />
Veranstaltungen zu Karneval,<br />
Ostern, Mai und Erntedank statt.<br />
Unser Sommerfest war ein beson<strong>de</strong>rer<br />
Höhepunkt an <strong>de</strong>m viele Bewohner,<br />
Angehörige und die Nachbarschaft<br />
teilgenommen haben im<br />
hauseigenen Garten.<br />
Für die Bewohner unseres Hauses<br />
be<strong>de</strong>utet die Teilhabe am gesellschaftlichen<br />
Leben <strong>de</strong>s Stadtteils<br />
auch Wahrung und Einhaltung<br />
von Lebensqualität. Seit Jahren feiern<br />
die Schützen ihr Fest mitten im<br />
Stadtteil und machen Ihre Aufwartung<br />
auch in unserer Einrichtung<br />
persönlich. Das gleiche gilt auch<br />
für das Karnevalsprinzenpaar.<br />
Fliedner-Haus<br />
Gna<strong>de</strong>ntaler Allee 15,<br />
41468 Neuss<br />
Tel. 02131 / 16 51 30<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Heike Weber<br />
Eine externe Hygienebeauftragte<br />
überprüft regelmäßig unsere Einrichtung,<br />
schult unsere Mitarbeiter<br />
um <strong>de</strong>n gesetzlichen Standards gerecht<br />
zu wer<strong>de</strong>n. Die Heimaufsicht<br />
und das Gesundheitsamt überprüft<br />
unsere Arbeit und unterstützt uns<br />
bei <strong>de</strong>r Umsetzung neuer rechtlicher<br />
Vorgaben.<br />
Wir führen unser Flie<strong>de</strong>r-Haus<br />
als offene Einrichtung und beziehen<br />
in <strong>de</strong>r Arbeit neben ehrenamtliche<br />
Helfer, junge Menschen<br />
im Freiwilligen sozialen Jahr, Zivildienstleisten<strong>de</strong><br />
und Angehörige<br />
mit ein.<br />
Die Belegung war auch im Berichtsjahr<br />
wie in <strong>de</strong>n Vorjahren auf<br />
<strong>de</strong>m gleichen hohen Niveau.
Das Albert-Schweitzer-Haus in Grevenbroich<br />
Eine Anpassung <strong>de</strong>s Albert-<br />
Schweitzer-Hauses an die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>spfl egegesetzes<br />
und an neue Beratungs- und<br />
Versorgungskonzepte machten die<br />
2006 begonnene Mo<strong>de</strong>rnisierung<br />
notwendig. Insgesamt 4,5 Mio. €<br />
mussten investiert wer<strong>de</strong>n, um<br />
Doppelzimmer in Einzelzimmer<br />
umzuwan<strong>de</strong>ln, einen weiteren „geschützten“<br />
Bereich für <strong>de</strong>menziell<br />
Albert-<br />
Schweitzer-Haus<br />
Am Stän<strong>de</strong>haus 10,<br />
41515 Grevenbroich<br />
Tel. 02181 / 605-1<br />
Ansprechpartner:<br />
Franz-Josef<br />
Laermanns<br />
verän<strong>de</strong>rte Bewohnerinnen und<br />
Bewohner zu schaffen, kleinere<br />
Wohngruppen mit entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Aufenthaltsbereichen zu installieren<br />
und die Bewohnerbä<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n<br />
notwendigen technischen Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
anzupassen.<br />
Der Umbau im laufen<strong>de</strong>n Betrieb<br />
war eine Herausfor<strong>de</strong>rung für die<br />
Bewohnerinnen und Bewohner,<br />
Angehörige und Mitarbeiter. Alle<br />
Beteiligten mussten sich auf eine<br />
verän<strong>de</strong>rte Lebens- und Arbeitssituationen<br />
während und nach <strong>de</strong>r<br />
Umbau- und Mo<strong>de</strong>rnisierungsmaßnahme<br />
einstellen.<br />
Ausgangssituation nach<br />
<strong>de</strong>m Umbau<br />
Die im Februar 2006 begonnene<br />
Umbau- und Mo<strong>de</strong>rnisierungsmaßnahme<br />
wur<strong>de</strong> zum 28.03.2007 offi<br />
ziell abgeschlossen und zog sich<br />
mit Mängelbeseitigungen noch bis<br />
weit ins Jahr hinein. Der hauptsächlich<br />
betroffene Bauteil lag im<br />
Wohnbereich 2 (im Erdgeschoss<br />
und im 1. Obergeschoss) sowie im<br />
Außenbereich. Markantes sichtbares<br />
Merkmal für das baldige En<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r Baumaßnahme waren <strong>de</strong>r Abbau<br />
<strong>de</strong>s Baukrans und die zunehmen<strong>de</strong><br />
Abnahme <strong>de</strong>r Baucontainer.<br />
Insgesamt mehr als 150 Bauschuttcontainer,<br />
Schrott- und Müllcontainer<br />
waren in <strong>de</strong>r 12-monatigen<br />
Bauzeit befüllt und abtransportiert<br />
wor<strong>de</strong>n. Da während dieser Zeit<br />
annähernd keine neuen Bewohner<br />
aufgenommen wur<strong>de</strong>n, hatte das<br />
Albert-Schweitzer-Haus im Februar<br />
2007 <strong>de</strong>n Belegungstiefstand<br />
von 112 Bewohnern erreicht.<br />
Verän<strong>de</strong>rung von<br />
Raumfunktionen<br />
Die Neustruktur <strong>de</strong>s Hauses<br />
beinhaltete eine komplette Neukonzeption.<br />
Die Aufteilung <strong>de</strong>r Bereiche,<br />
aber auch die Ausrichtung<br />
einzelner Teilbereiche wur<strong>de</strong>n verän<strong>de</strong>rt.<br />
Im Wohnbereich 1 wur<strong>de</strong>n im<br />
Untergeschoss die Voraussetzungen<br />
geschaffen, um einen kleinen<br />
„geschützten Bereich“ für bis zu 22<br />
Personen mit <strong>de</strong>menziellen Verän<strong>de</strong>rungen<br />
zu errichten. Dazu gehört<br />
auch eine separate, umzäunte<br />
Außenanlage mit Terrassenbereich<br />
und Gehwegen, Hochbeeten und<br />
Rundweg (innen/aussen) mit Ruhezonen.<br />
Die Anzahl <strong>de</strong>r Einzelappartements<br />
konnten im Wohnbereich 2<br />
erweitert, größere und attraktive<br />
Aufenthaltsbereiche errichtet sowie<br />
Pfl egeschwerpunkte geschaffen<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Ebenso konnte im Wohnbereich<br />
3 die Anzahl <strong>de</strong>r Einzelappartements<br />
aufgestockt und ein größerer<br />
und attraktiver Aufenthaltsbereich<br />
errichtet wer<strong>de</strong>n. Der Bereich<br />
umfasst jetzt die gesamte 2. Etage<br />
und hat für bis zu 40 Bewohner,<br />
fast nur noch Einzelappartements.<br />
Im Restaurationsbereich (offener<br />
Bereich) <strong>de</strong>s Erdgeschosses<br />
gelang es, <strong>de</strong>n bisherigen Speisesaal<br />
durch eine Schiebetrennwandanlage<br />
in einen Speisebereich<br />
und einen Aktivitätenraum<br />
aufzuteilen. Der Clubraum und die<br />
Cafeteria wer<strong>de</strong>n als vollwertige<br />
Restaurationsräume inklusive neu<br />
geschaffener Speisetheke genutzt.<br />
Zurzeit wer<strong>de</strong>n bis zu 80 Personen<br />
(Bewohner, Gäste und Mitarbeiter)<br />
täglich zu <strong>de</strong>n Mahlzeiten im Restaurationsbereich<br />
versorgt.<br />
Weiterhin wur<strong>de</strong> im Erdgeschoss<br />
ein Frisiersalon geschaffen und ein<br />
Besprechungsraum errichtet. Der<br />
ehemalige Gymnastikraum wur<strong>de</strong><br />
vergrößert und in einen atmosphärisch<br />
ansprechen<strong>de</strong> „Raum <strong>de</strong>r<br />
Stille“ umgewan<strong>de</strong>lt, in <strong>de</strong>m Gottesdienste,<br />
Konzerte, Lesungen<br />
aber auch Fortbildungen stattfi n<strong>de</strong>n.<br />
Ein Wintergarten verbin<strong>de</strong>t im<br />
Eingangsbereich die bei<strong>de</strong>n Gebäu<strong>de</strong>teile,<br />
so dass <strong>de</strong>r bisher offene<br />
Eingangsbereich zu einem<br />
ansprechen<strong>de</strong>n Foyer umgestaltet<br />
wer<strong>de</strong>n konnte. Eine Rezeption ergänzt<br />
<strong>de</strong>n Eingangsbereich.<br />
Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />
Bewohner-Struktur<br />
Das Jahr 2007 war auch das Jahr<br />
<strong>de</strong>r Neuaufnahmen an Bewohnern.<br />
Aufgrund <strong>de</strong>r durch <strong>de</strong>n Umbau<br />
bedingten niedrigen Belegung, zog<br />
fast die Hälfte (67 Bewohner) <strong>de</strong>r<br />
im Albert-Schweitzer-Haus leben<strong>de</strong>n<br />
Menschen neu ins Haus ein.<br />
Nahezu alle Bewohner hatten bei<br />
Einzug Pfl egestufe 0 o<strong>de</strong>r I. Viele<br />
<strong>de</strong>r körperlich relativ beweglichen<br />
Bewohner zeigen <strong>de</strong>menzielle Erkrankungen<br />
in unterschiedlichen<br />
Formen und Stadien. Der Anteil<br />
an Bewohnern, die im Restaurationsbereich<br />
versorgt wer<strong>de</strong>n,<br />
stieg von 35 Bewohnerinnen und<br />
Bewohnern vor <strong>de</strong>m Umbau, auf<br />
<strong>de</strong>rzeit über 50. Dies liegt u. a. an<br />
<strong>de</strong>r verän<strong>de</strong>rten Belegungsstruktur<br />
<strong>de</strong>s Hauses. Zum Beispiel waren<br />
vor <strong>de</strong>m Umbau noch 38% <strong>de</strong>r Bewohnerinnen<br />
und Bewohner in <strong>de</strong>r<br />
Pfl egestufe 2, während En<strong>de</strong> 2007<br />
insgesamt 29% in dieser Pfl egestufe<br />
eingruppiert waren. Die Anzahl<br />
<strong>de</strong>r Bewohner in Pfl egestufe 0<br />
verdoppelte sich, so dass mobilere<br />
Bewohnerinnen und Bewohner das<br />
alltägliche Leben im Haus bereichern.<br />
Leben im Alter 48 49 Leben im Alter<br />
Wie<strong>de</strong>r Normalität leben<br />
Trotz <strong>de</strong>r vielen neuen und <strong>de</strong>r<br />
noch unter <strong>de</strong>n Nachwirkungen und<br />
Beeinträchtigungen <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rnisierung<br />
lei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n „alteingesessenen“<br />
Bewohnerinnen und Bewohner,<br />
aber auch <strong>de</strong>r Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter, die die starke Belastung<br />
nicht einfach abschütteln<br />
konnten, war es wichtig, Ruhe ins<br />
Haus zu bringen, um wie<strong>de</strong>r Normalität<br />
leben zu können. Es wur<strong>de</strong><br />
fast die gesamte zweite Hälfte<br />
<strong>de</strong>s Jahres benötigt, um gewohnte<br />
Tagesabläufe und Freizeitgestaltungen,<br />
Beschäftigungen sowie<br />
Fitness für <strong>de</strong>n Körper, Geist und<br />
Seele, aber auch vertraute Veranstaltungen<br />
und eine gewohnt gute<br />
Essensversorgung zu bewerkstelligen.<br />
Zu <strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>rkehren<strong>de</strong>n wöchentlichen<br />
o<strong>de</strong>r 14-tägigen Angeboten<br />
gehören: evangelische und<br />
katholische Gottesdienste, Stuhl-<br />
und Rollstuhlgymnastik, Tanzen<br />
mit Juri, Lie<strong>de</strong>rkranz, Bingo, Gedächtnistraining,Filmvorführungen,<br />
Skatrun<strong>de</strong>, Herrenfrühschoppen,<br />
Damenkränzchen, Nachtcafé<br />
und mehrere Kegelgruppen.<br />
In <strong>de</strong>n Wohnbereichen wer<strong>de</strong>n Angebote<br />
für kleinere Gruppen o<strong>de</strong>r<br />
Einzelpersonen gemacht und möglichst<br />
auf individuelle Wünsche und<br />
Ressourcen eingegangen. Dazu<br />
gehören auch Angebote für bettlägerige<br />
und immobile Menschen.<br />
Jahreszeitliche Feste und Veranstaltungen<br />
wie Neujahrsempfang,<br />
Karnevalssitzung, Osterfest, Mai-<br />
fest, große Blumenkästenpfl anzaktion,<br />
Grillabend, Schützenfest,<br />
Weinfest, Lichterfest, Adventsnachmittag,<br />
Mo<strong>de</strong>veranstaltungen,<br />
Konzerte und zum Heiligabend<br />
unsere Weihnachtsfeier sorgten<br />
das ganze Jahr über für eine große<br />
Abwechslung und Vielfalt.<br />
Unterstützt wird das Haus weiterhin<br />
durch viele Ehrenamtliche Mitarbeiter<br />
(über 30 Personen) und<br />
durch <strong>de</strong>n Verein „Sport für betagte<br />
Bürger“.<br />
Neuorientierung<br />
Die mit <strong>de</strong>r baulichen Neugestaltung<br />
geschaffenen Voraussetzungen<br />
unterstützen jetzt notwendige<br />
Verän<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r inneren Organisation<br />
<strong>de</strong>s Hauses.<br />
Die Medikamente wer<strong>de</strong>n seit<br />
Oktober 2007 nicht mehr von <strong>de</strong>n<br />
Pfl egefachkräften in <strong>de</strong>n Wohnbereichen,<br />
son<strong>de</strong>rn in einem dafür<br />
eingerichteten Medikamentenraum<br />
direkt von <strong>de</strong>r beliefern<strong>de</strong>n Hirsch-<br />
Apotheke gestellt.<br />
Ines Netzer, als stellvertreten<strong>de</strong><br />
Pfl egedienstleitung Anfang 2007<br />
ins Haus gekommen, übernahm<br />
Mitte <strong>de</strong>s Jahres die Funktion <strong>de</strong>r<br />
Pfl egedienstleitung von <strong>de</strong>r bisherigen<br />
Amtsinhaberin, die krankheitsbedingt<br />
aus <strong>de</strong>m Beruf ausschied.<br />
Verän<strong>de</strong>rte Pfl ege- und Betreuungskonzepte<br />
wer<strong>de</strong>n jetzt schrittweise<br />
umgesetzt. Dazu gehört<br />
auch die intensivere Betreuung<br />
von immobilen Bewohnern und <strong>de</strong>mentiell<br />
verän<strong>de</strong>rten Menschen im<br />
Haus. Franz Josef Laermanns
Leben im Haus Tabita in Kleinenbroich<br />
Der Alltag im Haus Tabita wird<br />
nicht zuletzt durch die vielen Freizeitangebote<br />
bestimmt. Regelmäßige,<br />
wöchentlich immer wie<strong>de</strong>rkehren<strong>de</strong><br />
Angebote wechseln sich<br />
mit Einzelveranstaltungen, Ausfl ügen<br />
und jahreszeitlichen Festen<br />
ab. Der Sozialdienst versucht dabei<br />
<strong>de</strong>n unterschiedlichen Bedürfnissen<br />
unserer Bewohnerinnen<br />
und Bewohner ebenso gerecht zu<br />
wer<strong>de</strong>n wie <strong>de</strong>n neuen Erkenntnissen<br />
aus allen Bereichen <strong>de</strong>r Alters-<br />
Seniorenzentrum<br />
Haus Tabita<br />
Dietrich-Bonhoeffer-Str.<br />
2,<br />
41363 Kleinenbroich<br />
Tel. 02161 - 57 44-0<br />
Ansprechpartner:<br />
Rainer Gerdau<br />
forschung. Sportliche und gesundheitsbezogene<br />
Veranstaltungen<br />
wechseln sich ab mit kulturellen<br />
Angeboten und Festen, bei <strong>de</strong>nen<br />
<strong>de</strong>r gesellige Charakter im Vor<strong>de</strong>rgrund<br />
steht. Die Bewohnerinnen<br />
und Bewohner schätzen <strong>de</strong>n guten<br />
Kontakt zu Vereinen und Kirchengemein<strong>de</strong>n<br />
aus <strong>de</strong>r unmittelbaren<br />
Umgebung <strong>de</strong>s Hauses. Das gute<br />
Verhältnis zeigt sich in einer Vielzahl<br />
von gegenseitigen Besuchen<br />
und Veranstaltungen. Neben <strong>de</strong>n<br />
regelmäßig im Haus stattfi n<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Gottesdiensten <strong>de</strong>r evangelischen<br />
und katholischen Kirchengemein<strong>de</strong>,<br />
freuen sich die Bewohnerinnen<br />
und Bewohner je<strong>de</strong>s Jahr auf<br />
die Einladung <strong>de</strong>r St. Sebastianus<br />
Schützenbrü<strong>de</strong>rschaft Kleinenbroich<br />
zum Schützenfest. Anläss-<br />
lich von gegenseitigen Besuchen<br />
im Rahmen einer Patenschaft zum<br />
Kleinenbroicher Kin<strong>de</strong>rgarten in<br />
<strong>de</strong>r Hochstraße erleben sich viele<br />
Bewohnerinnen und Bewohner<br />
immer wie<strong>de</strong>r gerne in <strong>de</strong>r Großelternrolle.<br />
Die stetig gewachsene<br />
Gruppe von ehrenamtlichen Mitarbeitern<br />
macht ein immer breiteres<br />
Spektrum an Freizeitangeboten<br />
im Haus möglich. Viele Kontakte<br />
in Form einer Einzelbetreuung<br />
erleichtern so das Leben von Bewohnerinnen<br />
und Bewohnern, die<br />
sonst nur noch über wenige soziale<br />
Kontakte verfügen.<br />
Einige Zahlen<br />
Das Interesse am Haus Tabita<br />
ist gegenüber 2006 noch einmal<br />
gestiegen. Es lagen von Beginn an<br />
stets mehr Anmeldungen vor, als<br />
Bewohnerinnen und Bewohner im<br />
Haus aufgenommen wer<strong>de</strong>n können.<br />
Die Nachfrage nach Plätzen<br />
für <strong>de</strong>mente Bewohnerinnen und<br />
Bewohner im geschützten Bereich<br />
ist dabei beson<strong>de</strong>rs groß. Neue<br />
Bewohnerinnen und Bewohner<br />
kamen vorwiegend aus Korschenbroich<br />
selbst und <strong>de</strong>n umliegen<strong>de</strong>n<br />
Gemein<strong>de</strong>n zu uns. Der älteste Bewohner<br />
blickt auf stolze 104 Jahre<br />
zurück und ist damit <strong>de</strong>r älteste<br />
Bewohner Korschenbroichs und<br />
erfreut sich nach wie vor einer bewun<strong>de</strong>rnswerten<br />
Gesundheit und<br />
Fitness. Die jüngste Bewohnerin<br />
ist 54 Jahre alt. Das Durchschnittsalter<br />
aller Bewohnerinnen und Bewohner<br />
beträgt fast 84 Jahre. Frauen<br />
dominieren zahlenmäßig das<br />
Bild im Haus Tabita. Nur ein Drittel<br />
<strong>de</strong>r Bewohner sind Männer. Bei<strong>de</strong><br />
großen Kirchen sind in <strong>de</strong>r Bewohnerschaft<br />
etwa zu gleichen Teilen<br />
vertreten. Anhand <strong>de</strong>r Entwicklung<br />
<strong>de</strong>r Pfl egestufen im Haus, bestätigt<br />
sich die These, dass Senioren immer<br />
später und erst bei Vorliegen<br />
erheblicher Pfl egebedürftigkeit in<br />
eine stationäre Alteneinrichtung<br />
wechseln. Nur noch ein Bewohner<br />
gehört <strong>de</strong>r Pfl egestufe 0 an (keine<br />
o<strong>de</strong>r geringe Pfl egebedürftigkeit).<br />
31% <strong>de</strong>r Bewohnerinnen und Bewohner<br />
waren in Pfl egestufe 1<br />
(erheblicher Pfl egebedarf) eingestuft.<br />
Ein erhöhter Pfl egebedarf<br />
<strong>de</strong>r Stufe 2 lag sogar bei 45% <strong>de</strong>r<br />
Bewohnerinnen und Bewohner vor<br />
und schließlich befan<strong>de</strong>n sich 23%<br />
in Pfl egestufe 3 (beson<strong>de</strong>rs hoher<br />
Pfl egebedarf).<br />
Mitarbeiter<br />
Auch wenn es sich wie eine viel<br />
zitierte Binsenweisheit anhört, ist<br />
es doch wahr: „An <strong>de</strong>n Mitarbeitern<br />
einer Einrichtung entschei<strong>de</strong>t sich<br />
die Qualität <strong>de</strong>r Pfl ege.“ Für die Bewohnerinnen<br />
und Bewohner steht<br />
an allererster Stelle, ob sie von <strong>de</strong>n<br />
Mitarbeitern freundlich und wertschätzend<br />
behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n. Erst<br />
danach spielen fachliche Qualifi kation<br />
und die materielle Ausstattung<br />
eine Rolle.<br />
Stammbelegschaft<br />
Das Verhältnis von eingesetztem<br />
Pfl egepersonal zur Anzahl <strong>de</strong>r Bewohnerinnen<br />
und Bewohner in <strong>de</strong>n<br />
verschie<strong>de</strong>nen Pfl egestufen wird<br />
im Rhein-Kreis Neuss zweimal<br />
jährlich in allen Seniorenzentren<br />
vor Ort überprüft. Bei bei<strong>de</strong>n Überprüfungen<br />
fan<strong>de</strong>n sich 2007 im<br />
Haus Tabita keine Beanstandungen.<br />
Bei leichten Schwankungen<br />
im Jahresverlauf, bedingt durch<br />
Verän<strong>de</strong>rungen bei <strong>de</strong>n Pfl egestufen,<br />
wur<strong>de</strong>n im Haus Tabita 19<br />
Vollzeitstellen von examinierten<br />
Pfl egekräften und 13 Vollzeitstellen<br />
von nicht examiniertem Pfl egepersonal<br />
besetzt. Nach vielen personellen<br />
Verän<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r Startphase<br />
<strong>de</strong>s Hauses, war das Jahr<br />
2007 durch sehr wenige personelle<br />
Än<strong>de</strong>rungen gekennzeichnet.<br />
Arbeitsgelegenheiten<br />
Es wer<strong>de</strong>n ausgesprochen gute<br />
Erfahrungen mit Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter gemacht, die von<br />
<strong>de</strong>r ARGE über das Technologie<br />
Zentrum Glehn in Arbeitsgelegenheiten,<br />
besser bekannt unter <strong>de</strong>m<br />
populären Namen „ 1 € Jobs „<br />
vermittelt wer<strong>de</strong>n. Sie leisten fast<br />
ohne Ausnahme einen wertvollen<br />
und zuverlässigen Beitrag bei <strong>de</strong>r<br />
zusätzlichen individuellen Betreuung<br />
<strong>de</strong>r Bewohnerinnen und Bewohner.<br />
Auch 2007 konnten wie<strong>de</strong>r<br />
6 Mitarbeiter aus diesem Kreis in<br />
feste Arbeitsverhältnisse und sogar<br />
eine Mitarbeiterin konnte in ein<br />
Ausbildungsverhältnis übernommen<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Ausbildung<br />
Das Diakonische Werk als Träger<br />
<strong>de</strong>s Hauses ist sich seiner Verantwortung<br />
für eine qualitativ hochwertige<br />
Ausbildung im Bereich <strong>de</strong>r<br />
Altenpfl ege bewusst. Bereits kurz<br />
nach Eröffnung <strong>de</strong>s Hauses im<br />
April 2004 konnten vier Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter mit <strong>de</strong>r Ausbildung<br />
im Haus beginnen. Alle Vier<br />
Leben im Alter 50 51 Leben im Alter<br />
konnten diese im Jahr 2007 mit erfolgreich<br />
bestan<strong>de</strong>nem Examen<br />
been<strong>de</strong>n. In Fortsetzung dieses<br />
erfolgreichen Engagements haben<br />
2007 fünf neue Mitarbeiter/innen<br />
in <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Wohnbereichen<br />
ihre Ausbildung zum/r examinierten<br />
Altenpfl eger/in begonnen.<br />
Praktikanten<br />
Mit zunehmen<strong>de</strong>m Bekanntheitsgrad<br />
<strong>de</strong>r Einrichtung, erfolgen<br />
immer häufi ger Anfragen zu <strong>de</strong>n<br />
verschie<strong>de</strong>nsten Praktika. Das<br />
Spektrum reicht von Konfi rman<strong>de</strong>n<br />
über Haupt- und Realschüler bis zu<br />
Gymnasiasten und Erwachsenen<br />
aus verschie<strong>de</strong>n Um- und Weiterbildungseinrichtungen.<br />
Teilweise<br />
arbeiten bis zu zehn Praktikanten<br />
gleichzeitig im Haus. Die Bewohnerinnen<br />
und Bewohner schätzen<br />
sehr <strong>de</strong>n Einsatz dieser vielen,<br />
meist jungen Leute, als eine Bereicherung<br />
und Abwechslung im<br />
Alltag. Für die Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter stellen so viele Praktikanten<br />
neben <strong>de</strong>r Hilfe und Arbeitserleichterung<br />
lei<strong>de</strong>r auch einen<br />
zusätzlichen Arbeitsaufwand dar.<br />
Freiwilliges Soziales Jahr,<br />
Zivildienst<br />
Im Sozialdienst und in <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen<br />
Wohngruppen leisteten<br />
2007 insgesamt vier junge Frauen<br />
ihr freiwilliges Soziales Jahr und<br />
vier junge Männer ihren Zivildienst<br />
ab. Meist im direkten Anschluss an<br />
ihre schulische Ausbildung sammeln<br />
diese jungen Leute dabei ihre<br />
ersten berufl ichen Erfahrungen.<br />
Der tägliche Umgang mit alten<br />
Menschen in <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nsten<br />
Lebenssituationen ist eine große<br />
Herausfor<strong>de</strong>rung für diese jungen<br />
Leute. Es ist bewun<strong>de</strong>rnswert mit<br />
welchem Engagement und Ernsthaftigkeit<br />
sie sich dieser Aufgabe<br />
widmen.<br />
Ausblick<br />
Nach wie vor befi n<strong>de</strong>t sich das<br />
Haus Tabita in einer Randlage zur<br />
Gemein<strong>de</strong> Kleinenbroich. Konkrete<br />
Bebauungsplanungen für die unmittelbare<br />
Umgebung liegen noch<br />
nicht vor. Es ist jedoch zu hoffen,<br />
dass bei allen Planungen die Bedürfnisse<br />
<strong>de</strong>r Bewohnerinnen und<br />
Bewohner im Haus angemessen<br />
berücksichtigt wer<strong>de</strong>n. Ebenso ist<br />
zu hoffen, dass <strong>de</strong>r Bedarf einer<br />
immer älter wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Bevölkerung<br />
in die Planungen mit einbezogen<br />
wird. Zu berücksichtigen ist in<br />
diesem Zusammenhang vor allem<br />
die ständig steigen<strong>de</strong> Zahl von <strong>de</strong>menziell<br />
erkrankten älteren Menschen.<br />
Die Mitarbeiter <strong>de</strong>s Hauses<br />
und <strong>de</strong>s Diakonischen Werkes sind<br />
gerne bereit ihren Sachverstand in<br />
diesem Bereich für die Planungen<br />
nutzbar zu machen. Fortschritte<br />
hat im vergangenen Jahr unser<br />
Gartenprojekt gemacht. Für die<br />
Brachfl äche vor <strong>de</strong>m Haus liegt<br />
mittlerweile ein qualitativ hochwertiger<br />
Plan eines Gartenarchitekten<br />
vor. Alle Gestaltungsmaßnahem<br />
sind konkret mit ihren Baukosten<br />
durchgerechnet. Es kann nun<br />
gezielt nach Sponsoren für Teilbereiche<br />
gesucht wer<strong>de</strong>n, damit<br />
die Planung mit ein wenig Glück,<br />
Schritt für Schritt in die Tat umgesetzt<br />
wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Rainer Gerdau
Seniorenzentrum Markuskirche in Dormagen<br />
Nach einem längeren Abwägungsprozess<br />
hatte sich die Kirchengemein<strong>de</strong><br />
Dormagen entschie<strong>de</strong>n,<br />
<strong>de</strong>n Kirchenstandort in<br />
Dormagen-Horrem aufzugeben<br />
und das Grundstück an <strong>de</strong>r Weiler<br />
Straße zu veräußern. Im Verlauf<br />
intensiver Verhandlungen zwischen<br />
<strong>de</strong>r Kirchengemein<strong>de</strong> und<br />
<strong>de</strong>m Diakonischen Werk konnte<br />
ein Konzept entwickelt wer<strong>de</strong>n, um<br />
weiterhin im Dormagener Stadtteil<br />
Horrem eine evangelische Präsenz<br />
zu gewährleisten.<br />
Es wur<strong>de</strong> miteinan<strong>de</strong>r vereinbart,<br />
dass ein Altenheim mit Seniorenwohnungen<br />
erstellt und in diakonischer<br />
Trägerschaft betrieben<br />
wird. Darüber hinaus sollte die Einrichtung<br />
sich <strong>de</strong>m Stadtteil gegenüber<br />
öffnen und die Gruppenräume<br />
auch für kirchliche Veranstaltungen<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Das Diakonische Werk im Rhein-<br />
Kreis hatte einen Bedarf nach Dauerpfl<br />
egeplätzen in Dormagen prognostiziert<br />
und konnte die Bank im<br />
Bistum Essen für die Finanzierung<br />
<strong>de</strong>s Bauvorhabens gewinnen. Ein<br />
eingeholtes Gutachten stützte die<br />
eigenen Bedarfsberechnungen.<br />
Für die Ansiedlung eines Seniorenzentrums<br />
gab es zum damaligen<br />
Zeitpunkt keinen besseren Standort<br />
als im Zentrum von Horrem: <strong>de</strong>r<br />
Bahnhof Dormagen ist 500m entfernt,<br />
Apotheke, Arzt, Bäcker, Lebensmittelgeschäft,<br />
Bank, Bushaltestelle<br />
befi n<strong>de</strong>n sich in fußläufi ger<br />
Nähe.<br />
Bei <strong>de</strong>r Namensgebung <strong>de</strong>s<br />
neuen Hauses wur<strong>de</strong> das Dormagener<br />
Presbyterium eingebun<strong>de</strong>n.<br />
So folgte <strong>de</strong>r Vorstand <strong>de</strong>s Diakonischen<br />
Werkes <strong>de</strong>m Vorschlag,<br />
in Erinnerung an die alte Nutzung<br />
<strong>de</strong>s Grundstücks, die Einrichtung<br />
„Seniorenzentrum Markuskirche“<br />
zu benennen.<br />
Konzeption <strong>de</strong>s Hauses<br />
Das herausragen<strong>de</strong> Merkmal<br />
<strong>de</strong>s Seniorenzentrums Markuskirche<br />
ist seine Wohngruppenstruktur.<br />
Das Haus glie<strong>de</strong>rt sich in insgesamt<br />
zwei Wohnbereiche à 40<br />
Bewohnerinnen und Bewohner. Die<br />
zwei geplanten Bewohneretagen<br />
teilen sich wie<strong>de</strong>rum in jeweils vier<br />
Wohngruppen auf. In einer Wohngruppe<br />
wer<strong>de</strong>n zehn Bewohner<br />
zusammen wohnen. Je<strong>de</strong> Gruppe<br />
verfügt über eine Wohnküche mit<br />
einem Essplatz, an <strong>de</strong>m alle Mahlzeiten<br />
gemeinsam eingenommen<br />
wer<strong>de</strong>n können. Direkt daneben<br />
befi n<strong>de</strong>t sich ein gemütlich eingerichteter<br />
Wohnbereich <strong>de</strong>r sich für<br />
gemeinsames Beisammensein mit<br />
<strong>de</strong>n Mitbewohnern anbietet. Von<br />
diesen Gemeinschaftsräumen gelangen<br />
die Bewohner über einen<br />
kurzen hellen Flur in ihre Einzimmerappartements.<br />
Alle Zimmer<br />
sind ausgestattet mit einem separaten<br />
Duschbad, Anschlussmöglichkeiten<br />
für Radio, Fernseher und<br />
Telefon, Pfl egebett, Nachttisch und<br />
Einbauschrank. Durch diese, aufs<br />
Wesentliche reduzierte Grundausstattung,<br />
bleibt viel Platz, je<strong>de</strong>s Zimmer<br />
nach individuellen Wünschen<br />
und Vorstellungen mit privaten Möbeln<br />
und Einrichtungsgegenstän<strong>de</strong>n<br />
zu einem Zuhause wer<strong>de</strong>n zu<br />
lassen. Im Erdgeschoß steht allen<br />
Bewohnerinnen und Bewohnern<br />
die Cafeteria zur Verfügung. Hier<br />
können nach Absprache auch verschie<strong>de</strong>n<br />
große Räume für private<br />
Anlässe genutzt wer<strong>de</strong>n. Je nach<br />
Wetterbedingungen, körperlichen<br />
Voraussetzungen und individuellen<br />
Vorlieben wird die Möglichkeit bestehen,<br />
die verschie<strong>de</strong>n gestalteten<br />
Außenbereiche <strong>de</strong>s Hauses zu<br />
nutzen.<br />
Ergänzt wird das Angebot <strong>de</strong>s<br />
Hauses durch sechs Wohnungen<br />
im Bereich ServiceWohnen und<br />
einem „stationären Mittagstisch“,<br />
so dass auch ältere Menschen aus<br />
<strong>de</strong>m Stadtteil zum Mittagessen in<br />
das Haus kommen können. Die<br />
evangelische Kirchengemein<strong>de</strong><br />
Dormagen wird regelmäßig Andachten<br />
anbieten und gemeindliche<br />
Gruppen aus <strong>de</strong>m Stadtteil<br />
können nach Absprache die multifunktionalen<br />
Gruppenräume nutzen.<br />
Darüber hinaus wird das Angebot<br />
<strong>de</strong>s Pfl egeheimes durch die<br />
Ansiedlung eines ambulanten Pfl egedienstes<br />
erweitert. Die ambulante<br />
Diakonie-Pfl egestation wird die<br />
Räumlichkeiten in <strong>de</strong>r Stadtmitte<br />
aufgeben und in das Seniorenzentrum<br />
Markuskirche verlegen.<br />
Alternative Wärmeversorgung<br />
Die Wärmeversorgung <strong>de</strong>s Seniorenzentrums<br />
soll <strong>de</strong>mnächst über<br />
umweltfreundliche Heiztechnik erfolgen.<br />
So wer<strong>de</strong>n 80 Prozent <strong>de</strong>r<br />
Wärme über eine Pelletsfeuerung<br />
erzeugt. Die geplante Anlage liefert<br />
eine Leistung von 150 Kilowatt und<br />
sorgt auch im gesamten Haus für<br />
warmes Wasser. Jährlich benötigt<br />
die Heizung rund 60 Tonnen Holzpellets.<br />
Nur für Wintertage mit beson<strong>de</strong>rs<br />
hohen Verbrauchswerten<br />
und als Notfallreserve wird zusätzlich<br />
ein Erdgasbrenner installiert.<br />
Mit <strong>de</strong>m regenerativen Brennstoff<br />
Holz erspart das Diakonische Werk<br />
zukünftig <strong>de</strong>r Umwelt jährlich eine<br />
Belastung von über 80 Tonnen<br />
Kohlendioxid.<br />
Planungs- und Bauphase<br />
Nach einer längeren Abstimmungsphase<br />
mit <strong>de</strong>r Stadt Dormagen<br />
(Bezirksausschuss, Planungsausschuss<br />
und Stadtrat) unter<br />
ausführlicher Abwägung <strong>de</strong>r nachbarschaftlichen<br />
Interessen, konnte<br />
im Dezember 2006 mit <strong>de</strong>m Rückbau<br />
<strong>de</strong>s evangelischen Gemein<strong>de</strong>zentrum<br />
in Dormagen-Horrem<br />
begonnen und mit <strong>de</strong>r Erstellung<br />
<strong>de</strong>s Seniorenzentrums im Februar<br />
2007 gestartet wer<strong>de</strong>n.<br />
Aufgrund <strong>de</strong>s mil<strong>de</strong>n Winters kam<br />
es zu keinen zeitlichen Beeinträchtigungen<br />
im Bauablauf.<br />
Insgesamt 43 Planungsbesprechungen<br />
waren bis En<strong>de</strong> Dezember<br />
2007 notwendig, um das Projekt<br />
zu steuern. Nahezu einmal<br />
wöchentlich wur<strong>de</strong>n zwischen Generalplaner,<br />
Geschäftsführung und<br />
Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Diakonischen<br />
Werkes die Einzelheiten<br />
<strong>de</strong>s Bauprojektes abgestimmt und<br />
notwendige Entscheidungen für die<br />
Gesamtgestaltung <strong>de</strong>s Hauses getroffen.<br />
Hierzu gehörten neben <strong>de</strong>n<br />
Bemusterungen von Fußbö<strong>de</strong>n,<br />
Fliesen, Lampen etc. u.a. auch die<br />
Festlegung <strong>de</strong>s Farbkonzeptes, die<br />
Auswahl <strong>de</strong>r Inneneinrichtung, die<br />
Gestaltung <strong>de</strong>r Außenanlagen und<br />
die Erörterung von Detaillösungen.<br />
Darüber hinaus war das Kostencontrolling<br />
regelmäßiges Thema<br />
<strong>de</strong>r Besprechungen.<br />
Richtfest<br />
Am 10. August 2007 konnte das<br />
Richtfest und die Grundsteinlegung<br />
mit insgesamt 130 Gästen aus <strong>de</strong>r<br />
Nachbarschaft, <strong>de</strong>n Kirchenge-<br />
Lerben im Alter 52 53 Leben im Alter<br />
mein<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n örtlichen Vereinen<br />
sowie verschie<strong>de</strong>ner Vertreter aus<br />
<strong>de</strong>r Politik, wie zum Beispiel Bürgermeister<br />
Heinz Hilgers und <strong>de</strong>r<br />
stellv. Landrat Herr Hans-Ulrich<br />
Klose erfolgreich gefeiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Vorbereitung <strong>de</strong>r Startphase<br />
Um bei <strong>de</strong>r Auswahl <strong>de</strong>s Leitungspersonals<br />
entlasten<strong>de</strong> Unterstützung<br />
zu erhalten, wur<strong>de</strong> die<br />
Unternehmensberatungsgesellschaft<br />
Adveris mit <strong>de</strong>r Akquirierung<br />
<strong>de</strong>r Heimleitung und Pfl egedienstleitung<br />
beauftragt. In einem<br />
Auswahlverfahren konnten sich<br />
Margot Vogt als Heimleitung und<br />
Frank Steinbrink als Pfl egedienstleiter<br />
gegen die Mitbewerberinnen<br />
und Mitbewerber durchsetzen. Die<br />
zukünftigen Leitungskräfte <strong>de</strong>s<br />
Seniorenzentrums Markuskirche<br />
nahmen ihre Tätigkeit zum 1. Oktober<br />
2007 in <strong>de</strong>r Seniorenzentrum<br />
Korschenbroich gGmbH, ein Tochterunternehmen<br />
<strong>de</strong>s Diakonischen<br />
Werkes im Rhein-Kreis Neuss, auf.<br />
Vorläufi ge Arbeitsplatz <strong>de</strong>r neuen<br />
Leitungsmitarbeiter war das Seniorenzentrum<br />
Haus Tabita in Kleinenbroich,<br />
wo ein Haus nach ähnlichem<br />
Konzept bereits betrieben<br />
wird.<br />
Margot Vogt und Frank Steinbrink<br />
wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n laufen<strong>de</strong>n Prozess<br />
<strong>de</strong>r Planungsphase und <strong>de</strong>r Erstausstattung<br />
<strong>de</strong>s Hauses eingebun<strong>de</strong>n.<br />
Darüber hinaus gehörte die<br />
organisatorische Vorbereitung <strong>de</strong>r<br />
Eröffnungsphase zu <strong>de</strong>n wesentlichen<br />
Aufgaben, wie zum Beispiel<br />
die Auswahl <strong>de</strong>s Pfl egepersonals,<br />
die Ausarbeitung eines Hauskonzeptes<br />
mit <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n<br />
pfl egerischen Grundsätzen. Sehr<br />
frühzeitig konnte das notwendige<br />
Personal für <strong>de</strong>n Betriebsbeginn<br />
vertraglich gebun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
Dank<br />
Es ist <strong>de</strong>n Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter im Seniorenzentrum<br />
Haus Tabita zu danken, die Margot<br />
Vogt und Frank Steinbrink alle er<strong>de</strong>nkliche<br />
Unterstützung gegeben<br />
haben und auch bei <strong>de</strong>r Einarbeitung<br />
<strong>de</strong>r neuen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter unterstützt haben.<br />
Ebenso gebührt großer Dank Margot<br />
Vogt und Frank Steinbrink für<br />
ihre hohe Motivation und Einsatzbereitschaft,<br />
ebenso wie Dagmar<br />
Drossart, die vor Ort immer ansprechbar<br />
war und viele Hilfe-<br />
Seniorenzentrum<br />
Markuskirche<br />
Weilerstr. 18a,<br />
41540 Dormagen<br />
Tel. 02133 / 26 605<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Margot Vogt<br />
stellungen erbrachte, damit das<br />
Seniorenzentrum Markuskirche<br />
erfolgreich starten konnte.<br />
Weiterhin hat <strong>de</strong>r Vorstand großes<br />
Vertrauen gezeigt und viel Unterstützung<br />
bei <strong>de</strong>r Verwirklichung<br />
<strong>de</strong>s Vorhabens geleistet. Insbeson<strong>de</strong>re<br />
sei hier <strong>de</strong>m geschäftsführen<strong>de</strong>n<br />
Vorstand – Ernst-Walter<br />
Poser, Dr. Hans-Ulrich Klose sowie<br />
Dr. Günter Türck gedankt.<br />
Dr. Günter Türck hat mit immensem<br />
zeitlichem und ehrenamtlichem<br />
Aufwand an fast allen Baubesprechungen<br />
teilgenommen und war<br />
immer ein fachkundiger, fl exibler<br />
und mit genügend kritischer Distanz<br />
ausgestatteter Begleiter <strong>de</strong>s<br />
Bauvorhabens.<br />
Bernd Gellrich
Erftaue Service Gesellschaft Berufsbegleiten<strong>de</strong>r Dienst und Integrationsfachdienst<br />
Die Erftaue Service GmbH wur<strong>de</strong><br />
im Jahr 2005 mit <strong>de</strong>m Ziel gegrün<strong>de</strong>t,<br />
Serviceleistungen vorrangig<br />
für die Tochtergesellschaften und<br />
Einrichtungen <strong>de</strong>s Diakonischen<br />
Werkes im Rhein-Kreis Neuss zu<br />
erbringen.<br />
Zu diesem Zweck beschäftigt<br />
die Gesellschaft ca. 70 Mitarbeiter,<br />
<strong>de</strong>n überwiegen<strong>de</strong>n Anteil davon<br />
Erftaue Service<br />
Gesellschaft GmbH<br />
Am Stän<strong>de</strong>haus 12,<br />
41515 Grevenbroich<br />
Tel. 02181 / 605 541<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Karin Kremer-<br />
Schillings<br />
in Teilzeit. Die Serviceleistungen<br />
wer<strong>de</strong>n im Wesentlichen durch<br />
<strong>de</strong>n Betrieb einer Großküche und<br />
einer Wäscherei erbracht und dienen<br />
als Versorgungsbasis für die<br />
unter <strong>de</strong>m Dach <strong>de</strong>s Diakonischen<br />
Werkes geführten Seniorenzentren<br />
und <strong>de</strong>ren Bewohner sowie für die<br />
Kun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Fahrbaren Mittagstisches.<br />
Mit 10 Mitarbeitern in <strong>de</strong>r<br />
zentralen Großküche wer<strong>de</strong>n täglich<br />
die Mahlzeitenkomponenten<br />
für bis zu 300 Personen hergestellt<br />
und in Großgebin<strong>de</strong>n verteilt. Weitere<br />
Personen sind zuständig für<br />
<strong>de</strong>n Transport <strong>de</strong>r Mahlzeiten zu<br />
weiteren Standorten sowie für <strong>de</strong>n<br />
Tischservice im Bewohnerrestaurant<br />
und in <strong>de</strong>n Wohnbereichen.<br />
Darüber hinaus betreibt die Servicegesellschaft<br />
bislang an zwei<br />
Standorten Cafeteriabetriebe, die<br />
in zunehmen<strong>de</strong>m Maße von Bewohnern<br />
und <strong>de</strong>ren Angehörigen,<br />
aber auch von Mitarbeitern und<br />
Stammgästen aus <strong>de</strong>r Nachbarschaft<br />
<strong>de</strong>r Seniorenzentren zur<br />
Mittagszeit und am Nachmittag besucht<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Als weitere Geschäftsfel<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r Erftaue Service GmbH haben<br />
sich <strong>de</strong>r Hausmeisterservice und<br />
die Personalgestellung von Haushaltshilfen<br />
und von Mitarbeitern<br />
im Verwaltungsbereich etabliert.<br />
Mit <strong>de</strong>r geplanten Eröffnung eines<br />
weiteren Seniorenzentrums in Dormagen-Horrem<br />
sollen alle diese<br />
Geschäftsfel<strong>de</strong>r vertieft und auf<br />
eine breitere Grundlage gestellt<br />
wer<strong>de</strong>n. Der Jahresumsatz lag im<br />
Jahr 2007 bei ca. 1.775 T€.<br />
Der Berufsbegleiten<strong>de</strong> Dienst,<br />
kurz BBD, bietet Menschen, die<br />
<strong>de</strong>m Gesetz entsprechend als<br />
behin<strong>de</strong>rte o<strong>de</strong>r schwerbehin<strong>de</strong>rte<br />
Personen anerkannt, o<strong>de</strong>r die<br />
aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen<br />
beeinträchtigt sind,<br />
Unterstützung an. Hierbei wer<strong>de</strong>n<br />
sowohl Arbeitssuchen<strong>de</strong>, wie auch<br />
in einem Arbeitsverhältnis stehen<strong>de</strong><br />
Personen unterstützt.<br />
Der Dienst arbeitet vor<br />
allem in fünf Aufgabenfel<strong>de</strong>rn:<br />
1. Der Vermittlung von (schwer)behin<strong>de</strong>rten<br />
Arbeitslosen<br />
2. Der Begleitung bestehen<strong>de</strong>r<br />
Arbeitsverhältnisse bei auftreten<strong>de</strong>n<br />
Problemen<br />
3. Der einzelfallunabhängigen<br />
Beratung von Betrieben sowie<br />
Einrichtungen <strong>de</strong>r Behin<strong>de</strong>rtenhilfe.<br />
4. Öffentlichkeitsarbeit<br />
5. Durchführung von Projekten<br />
zur Verbesserung Chancen auf<br />
berufl iche Integration<br />
Des Weiteren bietet <strong>de</strong>r BBD auch<br />
Dienstleistungen für Arbeitgeber<br />
gemäß SGB IX, die Menschen mit<br />
einer Schwerbehin<strong>de</strong>rung o<strong>de</strong>r<br />
Tochterunternehmen und Beteiligungen 54 55 Tochterunternehmen und Beteiligungen<br />
einer gesundheitlichen Einschränkung<br />
beschäftigen o<strong>de</strong>r beschäftigen<br />
wollen, an.<br />
Schwerpunkte <strong>de</strong>s Jahres 2007<br />
Folgen<strong>de</strong> Arbeitsschwerpunkte<br />
stan<strong>de</strong>n 2007 im Vor<strong>de</strong>rgrund:<br />
• Durchführung einer Klausurtagung<br />
im Februar mit Vereinbarung<br />
von Jahreszielen für die<br />
Arbeit <strong>de</strong>s BBD<br />
• Vorbereitung <strong>de</strong>r Teilnahme <strong>de</strong>s<br />
BBD an <strong>de</strong>r Unternehmerdialogmesse<br />
B2D<br />
• Aufbau und Vertiefung <strong>de</strong>r Kooperation<br />
mit Trägern <strong>de</strong>r Berufshilfe<br />
(z.B. Arbeiterwohlfahrt, Berufshilfe<br />
und Technologiezentrum<br />
Glehn)<br />
• Weitere Arbeit für das im Jahr<br />
2007 geplante Projekt „Jobcoaching“<br />
• Intensive Diskussionen und Planungen<br />
für die vom Integrationsamt<br />
geplante Bün<strong>de</strong>lung <strong>de</strong>r IFD<br />
Träger<br />
Zentrales Anliegen <strong>de</strong>s BBD<br />
Die Umsetzung <strong>de</strong>r Vision, dass<br />
passen<strong>de</strong> Arbeitsplätze für Menschen<br />
und geeignete Menschen für<br />
Arbeitsplätze zueinan<strong>de</strong>r zu brin-<br />
gen sind und damit für Arbeitgeber<br />
wie für schwerbehin<strong>de</strong>rte Arbeitnehmer<br />
Perspektiven ermöglicht<br />
wer<strong>de</strong>n, be<strong>de</strong>utet, dass auch die<br />
BBD<br />
Hammer<br />
Landstraße 51,<br />
41460 Neuss<br />
Tel. 02131 / 56 85 70<br />
Ansprechpartner:<br />
Martin Bickel<br />
han<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Personen insbeson<strong>de</strong>re<br />
aber auch die Institutionen in<br />
<strong>de</strong>nen sie tätig sind, sich ständig<br />
hinterfragen und effi ziente Strukturen<br />
schaffen müssen, die die Umsetzung<br />
dieses Anspruchs Realität<br />
wer<strong>de</strong>n lässt.<br />
Diesem hohen Anspruch an die<br />
Qualität <strong>de</strong>r eigenen Arbeit wur<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r BBD auch im vergangenen<br />
Jahr gerecht, wie an <strong>de</strong>n überdurchschnittlichen<br />
Ergebnissen<br />
bei Vermittlung und Begleitung von<br />
Menschen mit schweren Behin<strong>de</strong>rungen<br />
auch im überregionalen<br />
Vergleich <strong>de</strong>utlich wird.
Integrationsunternehmen Noah<br />
Seit mehr als 20 Jahren stellt sich<br />
die Noah <strong>de</strong>r Aufgabe, Arbeitsplätze<br />
für Menschen zu schaffen, die<br />
auf <strong>de</strong>m ersten Arbeitsmarkt zunächst<br />
keine Chance haben. Heute<br />
Noah gGmbH<br />
Neuss<br />
Berghäuschensweg 28a,<br />
41464 Neuss<br />
Tel. 02131 / 124 73 00<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Dagmar Schwedler<br />
bezeichnet man diese Zielgruppe<br />
als Menschen mit starken Vermittlungshemmnissen.<br />
Es han<strong>de</strong>lt sich<br />
dabei um körperlich-, psychisch-,<br />
seelisch- o<strong>de</strong>r sinnesbehin<strong>de</strong>rte<br />
Menschen sowie um Menschen mit<br />
min<strong>de</strong>stens drei schweren Vermittlungshemmnissen.<br />
Es han<strong>de</strong>lt sich<br />
dabei um junge Arbeitssuchen<strong>de</strong><br />
ohne ausreichen<strong>de</strong> Qualifi zierung,<br />
Migranten, Menschen mit geringem<br />
Durchhaltevermögen und sozialen<br />
Schwierigkeiten.<br />
Unser Ziel ist es, diese Personen<br />
zu motivieren, zu qualifi zieren<br />
und Defi zite abzubauen damit sie<br />
eine Chance haben, auf <strong>de</strong>m ersten<br />
Arbeitsmarkt eine sozialversicherungspfl<br />
ichtige Beschäftigung<br />
nachgehen zu können.<br />
Wir haben zwischenzeitlich 59<br />
sozialversicherungspfl ichtige Arbeitsplätze<br />
geschaffen für <strong>de</strong>n<br />
oben genannten Personenkreis,<br />
dazu kommen 12 Anleiterstellen,<br />
4 Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> und 8 Mitarbeiter<br />
im Bereich geringfügig Beschäftigte.<br />
Zusätzlich halten wir 10 Praktikumsplätze<br />
für die seelisch erkrankte<br />
Menschen und 10 Plätze<br />
zu Arbeitserprobungsmaßnahmen<br />
<strong>de</strong>r ARGE vor.<br />
Unsere Aufgabenfel<strong>de</strong>r haben<br />
wir in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m<br />
Gesellschafter, das Diakonische<br />
Werk <strong>de</strong>r Ev. Kirchengemein<strong>de</strong>n in,<br />
Neuss, seit Jahren bedarfsorientiert<br />
ausgebaut um <strong>de</strong>r <strong>de</strong>mografi -<br />
schen Entwicklung gerecht zu wer<strong>de</strong>n.<br />
Unsere Arbeitsschwerpunkte<br />
liegen in <strong>de</strong>n Bereichen „Wohnen<br />
mit Service“ und „rund ums Haus“.<br />
Diese beinhalten eine Wäscherei,<br />
haushaltsnahe Dienstleitungen,<br />
Restaurant, Partyservice, Hausmeisterservice,<br />
Gebäu<strong>de</strong>reinigung,<br />
Garten-Landschaftsbau und das<br />
Malergewerk.<br />
Unsere Kundschaft erstreckt<br />
sich auf Privatpersonen, Bauträger,<br />
Wohlfahrtverbän<strong>de</strong> und Firmen im<br />
<strong>de</strong>r Stadt Neuss. Unsere Preise<br />
sind marktüblich und wur<strong>de</strong>n im<br />
Bereich haushaltsnaher Dienstleitungen<br />
<strong>de</strong>n Modulwerten <strong>de</strong>r Pfl e-<br />
gekassen angepasst und mit <strong>de</strong>m<br />
Sozialhilfeträger abgestimmt.<br />
Ein Integrationsunternehmen<br />
wie unsere Noah kann nur funktionieren,<br />
wenn viele Partner in <strong>de</strong>r<br />
Stadt und im Rhein Kreis Neuss<br />
zum Gelingen und Wohl <strong>de</strong>s Ganzen<br />
beitragen. Kooperationspartner<br />
wollen nicht nur durch die „gute<br />
Sache“ son<strong>de</strong>rn auch durch gute<br />
Leistung überzeugt wer<strong>de</strong>n. Dies<br />
ist uns gelungen. Die bedarfsorientierte<br />
Weiterentwicklung unseres<br />
Konzeptes „Wohnen mit Service“<br />
und „rund ums Haus“, vom Start im<br />
Meertal, jetzt bei <strong>de</strong>r Umsetzung<br />
südliche Furth, war Richtung weisend.<br />
Wir erfahren viel Anerkennung<br />
durch Anfragen von an<strong>de</strong>ren<br />
Bauträgern und Wohlfahrtverbän<strong>de</strong>n<br />
bun<strong>de</strong>sweit. Die erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit in diesem Bereich<br />
mit <strong>de</strong>m Neusser Bauverein,<br />
<strong>de</strong>r unsere Angebote unterstützt<br />
und in seinen Wohnquartieren anbietet,<br />
hat diese zukunftsweisen<strong>de</strong><br />
Entwicklung möglich gemacht.<br />
Durch das Netzwerk mit <strong>de</strong>m Gesellschafter,<br />
Diakonisches Werk,<br />
sind wir gemeinsam in <strong>de</strong>r Lage,<br />
die ambulante soziale Versorgung<br />
langfristig sicherzustellen. Auch<br />
hier haben wir bei Verhandlung mit<br />
<strong>de</strong>n Kostenträgern <strong>de</strong>r Stadt Neuss<br />
und <strong>de</strong>m Rhein-Kreis Neuss erst-<br />
malig für das Kreisgebiet eine Servicepauschale<br />
im Bereich sozialer<br />
Wohnungsbau umsetzen können.<br />
Um dieser Aufgabe gewachsen<br />
zu sein, mussten und müssen<br />
wir neue Arbeitsplätze einrichten.<br />
Nach Verhandlungen mit <strong>de</strong>m Integrationssamt<br />
<strong>de</strong>s Landschaftsverban<strong>de</strong>s<br />
Rheinland haben wir<br />
6 neue geför<strong>de</strong>rte Behin<strong>de</strong>rtenarbeitsplätze<br />
über das Programm<br />
Job 4000 genehmigt bekommen<br />
und auch das Zusammenspiel mit<br />
<strong>de</strong>r ARGE war sehr positiv, da wir<br />
Mitarbeiter <strong>de</strong>r Zielgruppe über das<br />
Programm Job-Perspektive genehmigt<br />
bekommen. Es han<strong>de</strong>lt sich<br />
dabei um Menschen, die vorher<br />
über eine Maßnahme Arbeitsgelegenheit<br />
geführt wor<strong>de</strong>n sind. Durch<br />
die Verän<strong>de</strong>rten Rahmenbedingungen<br />
konnten wir bereits feststellen,<br />
dass das Selbstwertgefühl und die<br />
Anerkennung in <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />
gesteigert wer<strong>de</strong>n konnte, da die<br />
Mitarbeiter eine festen Arbeitsvertrag<br />
befristet auf 2 Jahre und ein<br />
entsprechen<strong>de</strong>s Gehalt nach Einzelhan<strong>de</strong>lstarif<br />
erhalten.<br />
In Kooperation mit <strong>de</strong>m Bildungsträger<br />
AWO Berufshilfe haben wir<br />
ein Schulungsprogramm für unsere<br />
hauswirtschaftlichen Hilfen erarbeitet,<br />
um eine langfristige Beschäfti-<br />
Tochterunternehmen und Beteiligungen 56 57 Tochterunternehmen und Beteiligungen<br />
gung sicherstellen zu können. Der<br />
Erfolg unseres Serviceangebotes<br />
begrün<strong>de</strong>t sich auch darin, dass<br />
wir rasch auf verän<strong>de</strong>rte Bedarfe<br />
reagieren und unsere Mitarbeiter<br />
auf das verän<strong>de</strong>rte Kun<strong>de</strong>nverhalten<br />
einstellen und schulen.<br />
In <strong>de</strong>n Bereichen Hauswirtschaft<br />
und Garten- Landschaftsbau,<br />
Hausmeisterei und Waschküche<br />
haben wir zwischenzeitlich mehr<br />
als 80% <strong>de</strong>r Auslastung über Daueraufträge<br />
abge<strong>de</strong>ckt. Unsere an<strong>de</strong>ren<br />
Arbeitsbereiche haben auch<br />
eine hohe Anerkennung in Neuss<br />
und wer<strong>de</strong>n entsprechend beauftragt.<br />
Seit Jahren wer<strong>de</strong>n wir in unserer<br />
Arbeit durch <strong>de</strong>n Rhein-Kreis<br />
Neuss, die Stadt Neuss, <strong>de</strong>m Integrationssamt<br />
und <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>skirche<br />
unterstützt. Es wird auch weiterhin<br />
unser Ziel sein, kun<strong>de</strong>norientiert<br />
und wirtschaftlich zu arbeiten, um<br />
die öffentlichen Zuschüsse weiterhin<br />
zu reduzieren.<br />
Der laufen<strong>de</strong> Geschäftsbetrieb<br />
fi nanziert sich durch rd. 85 % Eigenleistung,<br />
das be<strong>de</strong>utet durch<br />
Aufträge unserer Gewerke. Nur<br />
noch rd. 15% wer<strong>de</strong>n durch Zuschüsse<br />
refi nanziert.<br />
In Kooperation mit <strong>de</strong>m Gesell-<br />
schafter wer<strong>de</strong>n die Module <strong>de</strong>r<br />
Sprachför<strong>de</strong>rung und Betreuung<br />
angeboten. Weiterhin kooperieren<br />
wir mit <strong>de</strong>m Neusser Bauverein,<br />
DRK, Johanniter-Unfallhilfe. Schulungsnagebote<br />
für die Mitarbeiter<br />
wer<strong>de</strong>n in Zusammenarbeit mit<br />
<strong>de</strong>m Internationalen Bund (Handwerk)<br />
und <strong>de</strong>r AWO Berufshilfe<br />
(Hauswirtschaft) durchgeführt. Wir<br />
sind Partner <strong>de</strong>r Trägergemeinschaft<br />
Neuss für <strong>de</strong>n Bereich Arbeitsgelegenheiten.<br />
Der Beirat hat durch intensive<br />
Begleitung die Arbeit <strong>de</strong>r Geschäftsführung<br />
unterstützt. Durch<br />
die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r ev. Kirche<br />
im Rheinland, <strong>de</strong>m Rhein-Kreis<br />
Neuss, <strong>de</strong>r Stadt Neuss, <strong>de</strong>s Integrationssamtes<br />
und Spen<strong>de</strong>r und<br />
nicht zuletzt durch die Auftragsvergabe<br />
<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n sehen sich Geschäftsleitung<br />
und Gesellschafter<br />
bestärkt, an <strong>de</strong>n Zielen <strong>de</strong>s Integrationsunternehmens<br />
NOAH auch<br />
künftig festzuhalten.<br />
Gleichzeitig ermöglichen wir vielen<br />
älteren und behin<strong>de</strong>rten Menschen/Kun<strong>de</strong>n<br />
in Zusammenarbeit<br />
mit <strong>de</strong>m Gesellschafter, Diakonisches<br />
Werk <strong>de</strong>r ev. Kirchengemein<strong>de</strong>n<br />
in Neuss e.V., langfristig<br />
auch mit höherem Hilfebedarf in<br />
<strong>de</strong>r eigenen häuslichen Umgebung<br />
leben zu können.
Jugend- und<br />
Familienhilfe<br />
Kin<strong>de</strong>r- und Jugendtreff<br />
Diakonisches Werk Rhein-Kreis Neuss<br />
Am Rübenweg 16<br />
41540 Dormagen<br />
Tel. 02133 / 53 65 27<br />
Fax: 02133 / 24 45 89<br />
Flexible Erziehungshilfe Dormagen (FED)<br />
Knechtste<strong>de</strong>ner Straße 20<br />
41540 Dormagen<br />
Tel. 02133 / 21 45 31<br />
Fax: 02133 / 24 45 89<br />
Sozialpädagogische Familienhilfe<br />
Diakonisches Werk Rhein-Kreis Neuss<br />
Kirchhofweg 2<br />
41363 Jüchen<br />
Tel.: 02165 / 87 10 97<br />
Fax: 02165 / 87 22 92<br />
Sozialpädagogische Familienhilfe<br />
Diakonisches Werk Neuss<br />
Dunantstraße 36b<br />
41468 Neuss<br />
Tel.: 02131 / 12 150<br />
Beratungsstelle für Familien-<br />
und Jugendhilfe<br />
Diakonisches Werk Neuss<br />
Plankstraße 1<br />
41462 Neuss<br />
Tel.: 02131 / 56 680<br />
Fax: 02131/ 56 68 49<br />
Familienpfl ege<br />
Plankstraße 1<br />
41462 Neuss<br />
Tel.: 02131 / 56 680<br />
Fax: 02131 / 56 58 49<br />
STEP<br />
Projekt für alleinerziehen<strong>de</strong> Mütter<br />
Further Straße 89a<br />
41462 Neuss<br />
Tel. 02131 / 6657608<br />
Schuldner- und Insolvenzberatung<br />
<strong>de</strong>r Diakonie Neuss<br />
Plankstraße 1<br />
41462 Neuss<br />
Tel.: 02131 / 56 680<br />
Fax: 02131 / 56 58 49<br />
Außenstelle Schuldner- und Insolvenzberatung<br />
<strong>de</strong>r Diakonie Neuss<br />
Friedrich-Ebert-Str. 1<br />
41352 Korschenbroich<br />
Tel.: 02161 / 61 31 71<br />
Fax: 02161 / 61 31 06<br />
Migrantenberatung<br />
Diakonisches Werk Neuss<br />
Plankstraße 1<br />
41462 Neuss<br />
Tel.: 02131 / 56 68 38<br />
Fax: 02131 / 56 68 49<br />
Begegnuingszentrum für Migranten<br />
Bergheimerstraße 250<br />
41464 Neuss<br />
Tel.: 02131 / 66 21 737<br />
Stadtteiltreff 3 im Rheinparkcenter<br />
Gemeinwesenarbeit<br />
Görlitzer Straße 3<br />
41460 Neuss<br />
Tel.: 02131 / 10 31 95<br />
Fax: 02131 / 56 68 49<br />
Treff 20 Mehrgenerationenhaus<br />
südliche Furth<br />
Wingen<strong>de</strong>rstraße 20<br />
41462 Neuss<br />
Tel. 02131 / 7502104<br />
Fax 02131 / 7502111<br />
Streetlife<br />
Alemannenstraße 23<br />
41462 Neuss<br />
Tel.: 02131 / 36 79 028<br />
Fax: 02131 / 17 86 141<br />
Lern- und Spielgruppe (LSG)<br />
Edith-Stein-Straße 32<br />
41466 Neuss<br />
Tel.: 02131 / 47 55 18<br />
Sozialberatung<br />
Diakonisches Werk Rhein-Kreis Neuss<br />
Am Stän<strong>de</strong>haus 12<br />
41515 Grevenbroich<br />
Tel.: 02181 / 605 207<br />
Zusätzliche Arbeitsgelegenheiten<br />
Diakonisches Werk Rhein-Kreis Neuss<br />
Am Stän<strong>de</strong>haus 12<br />
41515 Grevenbroich<br />
Tel. 02181 / 605 534<br />
Fax: 02181 / 605 237<br />
Zusätzliche Arbeitsgelegenheiten<br />
Diakonisches Werk Neuss<br />
Furtherstr. 89a<br />
41462 Neuss<br />
Tel. 02131 / 66 57 607<br />
Ehrenamtliches Engagement<br />
Diakonisches Werk Rhein-Kreis Neuss<br />
FreiwilligenAgentur Dormagen<br />
Knechtste<strong>de</strong>ner Straße 20<br />
41540 Dormagen<br />
Tel.: 02133 / 53 92 20<br />
Freiwilligenzentrale Neuss<br />
Diakonisches Werk Neuss<br />
Meererhof L 20, Rheinwallgraben 28<br />
41460 Neuss<br />
Tel.: 02131 / 16 62 06<br />
Fax: 02131 / 31 61 37<br />
Psychiatrische<br />
Hilfen<br />
Sozialpsychiatrisches Zentrum (SPZ)<br />
Diakonisches Werk Rhein-Kreis Neuss<br />
Knechtste<strong>de</strong>ner Str. 20<br />
41540 Dormagen<br />
Tel. 02133 / 47 73 33<br />
Fax 02133 / 47 00 77<br />
Kontakt- und Beratungsstelle<br />
Knechtste<strong>de</strong>ner Str. 20<br />
41540 Dormagen<br />
Tel. 02133 / 477333<br />
Ambulant Betreutes Wohnen<br />
Am Stän<strong>de</strong>haus 12<br />
41515 Grevenbroich<br />
Tel. 02181 / 605-207<br />
Knechtste<strong>de</strong>ner Str. 20<br />
41540 Dormagen<br />
Tel. 02133 / 47 79 04<br />
Sozialpsychiatrisches Zentrum (SPZ)<br />
Diakonisches Werk Neuss<br />
Am Stadtarchiv 10<br />
41460 Neuss<br />
Tel. 02131 / 53 39 10<br />
Ambulant Betreutes Wohnen<br />
Gna<strong>de</strong>ntaler Allee 15<br />
41468 Neuss<br />
Tel.: 02131 / 73 96 757<br />
Fax: 02131 / 73 96 760<br />
Freizeittreff Hof-Café<br />
Am Stadtarchiv 10a<br />
41460 Neuss<br />
Tel. 02131 / 15 38 75<br />
Fax: 02131 / 15 38 76<br />
Tagesstätte<br />
Am Stadtarchiv 10a<br />
41460 Neuss<br />
Tel. 02131 / 15 38 74<br />
Betreuung nach <strong>de</strong>m<br />
Betreuungsgesetz (BtG)<br />
Gna<strong>de</strong>ntaler Allee 15<br />
41468 Neuss<br />
Tel.: 02131 / 73 96 752<br />
Fax: 02131 / 73 96 760<br />
Wohnverbund Bo<strong>de</strong>lschwingh-Haus<br />
Körnerstr. 63<br />
41464 Neuss<br />
Tel.: 02131 / 74 03 50<br />
Fax: 02131 / 74 03 522<br />
Weckhovener Straße 22a<br />
41466 Neuss<br />
Tel.: 02131 / 31 37 690<br />
Fax: 02131 / 31 37 69 169<br />
Wichern-Haus<br />
Rehabiltationseinrichtung für<br />
psychisch Kranke<br />
Plankstr. 1<br />
41462 Neuss<br />
Tel.: 02131 / 56 68 40<br />
Fax: 02131 / 56 68 49<br />
Reha-Ambulanz<br />
Ambulante medizinische Rehabilitation<br />
für psychisch kranke Menschen<br />
Berghäuschensweg 30<br />
41464 Neuss<br />
Tel. 02131 / 22 38 04<br />
Fax: 02131 / 22 38 06<br />
Arbeitstherapeutische Werkstatt<br />
Ergotherapie<br />
Berghäuschensweg 28a<br />
41464 Neuss<br />
Tel. 02131 / 12 47 326<br />
Tochterunternehmen und Beteiligungen<br />
Noah gGmbH<br />
Neue Organisation für Arbeits-Hilfen<br />
Berghäuschensweg 28a<br />
41464 Neuss<br />
Tel.: 02131 / 12 47 300<br />
Fax: 02131 / 12 47 301<br />
Café Restaurant<br />
NOAH im Meertal<br />
Tel.: 02131 / 12 47 310<br />
Berufsbegleiten<strong>de</strong>r Dienst (BBD)<br />
im Kreis Neuss gGmbH<br />
Integrationsfachdienst (IFD)<br />
Hammer Landstraße 51<br />
41460 Neuss<br />
Tel.: 02131 / 56 85 70<br />
Fax: 02131 / 56 85 720<br />
Erftaue Service Gesellschaft GmbH<br />
Am Stän<strong>de</strong>haus 12,<br />
41515 Grevenbroich<br />
Tel. 02181 / 605 541<br />
Seniorenzentrum<br />
Albert-Schweitzer-Haus gGmbH<br />
Am Stän<strong>de</strong>haus 12<br />
41515 Grevenbroich<br />
Tel.: 02181 / 605 -1<br />
Seniorenzentrum<br />
Korschenbroich gGmbH<br />
Am Stän<strong>de</strong>haus 12<br />
41515 Grevenbroich<br />
Tel.: 02181 / 605-1<br />
Einrichtungen und Kontakte 58 59 Einrichtungen und Kontakte<br />
Leben<br />
im Alter<br />
Beratungsstelle für Fragen im Alter<br />
Diakonisches Werk Rhein-Kreis Neuss<br />
Knechtste<strong>de</strong>ner Straße 20<br />
41540 Dormagen<br />
Tel.: 02133 / 53 92 21<br />
Fax: 02133 / 24 45 89<br />
Kirchhofweg 2<br />
41363 Jüchen (Neu-Otzenrath)<br />
Tel.: 02165 / 87 21 49<br />
Dietrioch-Bonhoeffer-Straße 2<br />
41363 Korchenbroich-Kleinenbroich<br />
Tel.: 02161 / 57 44 415<br />
Wohn- und Begegnungszentrum<br />
Fliedner-Haus<br />
Diakonisches Werk Neuss<br />
Kurzzeitpfl ege / Tagespfl ege<br />
Stationärer Mittagstisch und<br />
Café Kränzchen<br />
Gna<strong>de</strong>ntaler Allee 15<br />
41468 Neuss<br />
Tel.: 02131 / 16 51 02<br />
Fax: 02131 / 16 51 65<br />
Beratungsstelle für Fragen im Alter<br />
Diakonisches Werk Neuss<br />
Betreutes Wohnen<br />
Senioren-Wohngemeinschaft<br />
Gna<strong>de</strong>ntaler Allee 15<br />
41468 Neuss<br />
Tel.: 02131 / 16 61 02<br />
Fax: 02131 / 16 51 65<br />
Diakonie Pfl egestation<br />
Diakonisches Werk Rhein-Kreis Neuss<br />
Jüchen / Korschenbroich<br />
Markt 6<br />
41363 Jüchen<br />
Tel.: 02165 / 91 12 29<br />
Fax: 02165 / 91 12 30<br />
Diakonie Pfl egestation<br />
Diakonisches Werk Rhein-Kreis Neuss<br />
Grevenbroich / Rommerskirchen<br />
Am Stän<strong>de</strong>haus 10<br />
41515 Grevenbroich<br />
Tel.: 02181 / 60 52 16<br />
Fax: 02181 / 60 52 48<br />
Diakonie Pfl egestation<br />
Diakonisches Werk Rhein-Kreis Neuss<br />
Dormagen<br />
Weilerstr. 18a<br />
41540 Dormagen<br />
Tel.: 02133 / 21 09 41<br />
Fax: 02133 / 21 09 42<br />
Diakonie Pfl egedienst<br />
Diakonisches Werk Neuss<br />
Mobiler Sozialer Dienst (MSD)<br />
Wohn- und Begegnungszentrum<br />
Fliedner-Haus<br />
Gna<strong>de</strong>ntaler Allee 15<br />
41468 Neuss<br />
Tel.: 02131 / 16 51 03<br />
Fax: 02131 / 16 51 33<br />
Häuslicher Hospizdienst<br />
Diakonisches Werk Neuss<br />
Plankstraße 1<br />
41462 Neuss<br />
Tel. 0231 / 75 45 74<br />
Fax: 02131 / 56 68 49<br />
Servicebüro für Ehrenamtlichkeit<br />
in <strong>de</strong>r stationären Altenhilfe (SESA)<br />
Diakonisches Werk Rhein-Kreis Neuss<br />
Knechtste<strong>de</strong>ner Straße 20<br />
41540 Dormagen<br />
Tel.: 02133 / 53 92 21<br />
Fax: 02133 / 24 45 89<br />
Seniorenzentrum Albert-Schweitzer-Haus<br />
Am Stän<strong>de</strong>haus 10<br />
41515 Grevenbroich<br />
Tel.: 02181 / 605-1<br />
Seniorenzentrum Haus Tabita<br />
Dietrich-Bonhoeffer-Str. 2<br />
41363 Korschenbroich-Kleinenbroich<br />
Tel.: 02161 / 57 44-0<br />
Wohn- und Begegnungszentrum<br />
Fliedner-Haus<br />
Diakonisches Werk Neuss<br />
Gna<strong>de</strong>ntaler Allee 15<br />
41468 Neuss<br />
Tel. 02131 / 16 50<br />
Fax: 02131 / 16 51 65<br />
Seniorenzentrum Markuskirche<br />
Weilerstr. 18a<br />
41540 Dormagen<br />
Tel.: 02133 / 26 605<br />
Seniorenwohngemeinschaft<br />
Diakonisches Werk Neuss<br />
Im Melchersfeld 60<br />
41468 Neuss<br />
Tel.: 02131 / 16 51 02<br />
Seniorenwohngemeinschaft<br />
Wingen<strong>de</strong>rstraße 20a<br />
41462 Neuss<br />
Tel 02131 / 7502150<br />
Elise-Averdieck-Haus<br />
Stationäre Einrichtung südl. Furth<br />
Wingen<strong>de</strong>rstraße 26<br />
41462 Neuss<br />
Tel. 02131 / 7502120<br />
Fax 02131 / 7502140
Diakonisches Werk<br />
<strong>de</strong>r Evangelischen Kirchengemein<strong>de</strong>n<br />
in Neuss e. V.<br />
Plankstraße 1,<br />
41462 Neuss<br />
Telefon 02131 / 56 68-0<br />
Diakonisches Werk<br />
Evangelischer Kirchengemein<strong>de</strong>n<br />
im Rhein-Kreis-Neuss e. V.<br />
Am Stän<strong>de</strong>haus 12<br />
41515 Grevenbroich<br />
Telefon 02181 / 605-1