Material zur Unterrichtsgestaltung - Museen in Köln
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Goldene Tafel aus Sankt Ursula<br />
<strong>Köln</strong>, um 1170<br />
Malerei, 1. Hälfte 15. Jh.<br />
und 1844<br />
Bronzeguss, Grubenschmelz,<br />
Kupferblech, vergoldet,<br />
Deckfarben, 114 x 218 cm,<br />
Museum Schnütgen, <strong>Köln</strong><br />
MUSEUM ScHnüTgEn<br />
Die heilige Ursula im Museum<br />
Rätselhaft ist sie, die goldene Tafel aus St. Ursula. Bis heute überlegt man,<br />
ob sie e<strong>in</strong>st die Front des dortigen Altars verkleidet hat oder ihn anfänglich<br />
als Aufsatz krönte. E<strong>in</strong>e weitere Frage richtet sich nach ihrem ursprünglichen<br />
Ersche<strong>in</strong>ungsbild. Die ältesten Bestandteile reichen <strong>zur</strong>ück bis <strong>in</strong>s Jahr 1170:<br />
es s<strong>in</strong>d der Untergrund aus Eichenholz und der Großteil der Gold- und Emailarbeiten.<br />
Die ungewöhnlichen Malereien – während die Köper von schwarzen<br />
Umrissl<strong>in</strong>ien gebildet werden, s<strong>in</strong>d die Hautpartien farbig ausgestaltet – hat<br />
man lange <strong>in</strong> das 15. Jahrhundert datiert, doch nach neusten Untersuchungen<br />
s<strong>in</strong>d sie wohl das Ergebnis e<strong>in</strong>er Restaurierung im 19. Jahrhundert. Das gilt<br />
auch für die Punzierungen, also die Prägungen <strong>in</strong> den Gewändern. Wenn man<br />
genau h<strong>in</strong>schaut, sieht man, dass manche nur aufgemalt s<strong>in</strong>d. Um herauszuf<strong>in</strong>den,<br />
ob unter den heutigen Malereien noch ältere verborgen s<strong>in</strong>d, müssen genauere<br />
naturwissenschaftliche Untersuchungen abgewartet werden. Bei diesem<br />
Kunstwerk bleiben e<strong>in</strong>ige Fragen offen, wie z.B. ob im Mittelfeld e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong><br />
Christus dargestellt gewesen sei und ke<strong>in</strong>e Mutter Maria. Dies macht deutlich,<br />
dass es hier im Museum noch viele Geheimnisse zu erforschen gibt.<br />
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MUSEUM ScHnüTgEn