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AK 4/2008 - Akademie Klausenhof

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Zeitung der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> Nr. 4 · Dezember <strong>2008</strong> K 6135<br />

Gut vernetzt ist<br />

halb gewonnen<br />

Die <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

ist mit ihrer Arbeit<br />

in ein weit verzweigtes<br />

Geflecht eingebettet.<br />

Betriebe, Verwaltungen,Institutionen<br />

kooperieren mit<br />

dem <strong>Klausenhof</strong> genauso,<br />

wie das Bildungshaus<br />

auf diese Partner<br />

angewiesen ist.<br />

Ohne dieses Netzwerk wäre der<br />

<strong>Klausenhof</strong> nicht arbeitsfähig, hätte<br />

keine Kunden, keine Abnehmer für<br />

Absolventinnen und Absolventen,<br />

wäre nicht in der Lage, ein bedarfsgemäßes<br />

Bildungsangebot zu entwickeln.<br />

So besucht etwa das gesamte<br />

Leitungsteam regelmäßig<br />

Firmen, um sich vor Ort über die<br />

Entwicklung in der Wirtschaft zu<br />

informieren. Solche guten Kontakte<br />

pflegen auch die langfristigen<br />

50 Jahre<br />

<strong>Klausenhof</strong><br />

Die <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

feiert 2009<br />

ihr 50-jähriges Bestehen<br />

- Treffen Ehemaliger<br />

geplant.<br />

1959 wurde die <strong>Akademie</strong><br />

<strong>Klausenhof</strong> von Kardinal Frings<br />

eingeweiht - 2009 kann also<br />

das 50-jährige Bestehen gefeiert<br />

werden. Dazu sind alle Ehemaligen<br />

aufgerufen, Treffen mit<br />

ihren Kursen zu planen. Der<br />

<strong>Klausenhof</strong> wird dies so gut<br />

wie möglich unterstützen. Außerdem<br />

plant das Haus verschiedene<br />

Aktionen und Veranstaltungen,<br />

darunter einen Tag<br />

der offenen Tür am 23. August<br />

und mehrere Fachtagungen.<br />

Außerdem wird derzeit in den<br />

Werkstätten der <strong>Akademie</strong><br />

schon an einem entsprechenden<br />

Karnevalswagen für die<br />

Session 2009 gewerkelt. In Arbeit<br />

ist auch ein neues Logo<br />

der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> sowie<br />

ein erneuertes Design für<br />

die Prospekte. Auch wird ein<br />

neuer Internetauftritt freigeschaltet.<br />

Kurse, wenn es zum Beispiel darum<br />

geht, Absolventinnen und Absolventen<br />

zu vermitteln oder Kooperationen<br />

für den Lehrgang einzugehen.<br />

Auch mit anderen Institutionen, vom<br />

Bildung<br />

hält die<br />

Wirtschaft<br />

fit<br />

Interview mit dem<br />

Leiter der Wirtschaftsförderung<br />

Kreis Wesel,<br />

Michael Düchting<br />

Siehe Seite 5<br />

Eppelmann: Nicht Wende,<br />

sondern Revolution<br />

Einen authentischen<br />

Einblick in die Geschehnisse<br />

im Herbst 1989<br />

gab Rainer Eppelmann<br />

in einem SonntagMorgen-Vortrag.<br />

SonntagMorgen. "Das war keine<br />

Wende, das war eine Revolution! -<br />

Oder sagen Sie 'Französische Wende'?"<br />

Deutliche Worte fand Rainer<br />

Eppelmann in seinem mit 160 Zuhörern<br />

sehr gut besuchten Sonntag-<br />

Morgen-Vortrag zum Thema "Eine<br />

unbekannte Revolution. Friedliche<br />

Revolution in der DDR 1989/1990".<br />

Dabei gab Eppelmann, der als evangelischer<br />

Pastor in der DDR mit an<br />

der Spitze des Widerstands stand<br />

und jetzt Vorsitzender der Bundesstiftung<br />

zur Aufarbeitung der SED-<br />

Diktatur ist, fast eine kleine Lehrstunde<br />

in Sachen Revolution: Ein<br />

Volk könne sich nur selber befreien,<br />

und zwar durch Demonstrationen<br />

der Massen. So geschehen in der<br />

DDR am 8. Oktober 1989. An jenem<br />

Tag standen Soldaten und Polizisten<br />

schon bereit, um den Aufstand<br />

blutig niederzuschlagen. Krankenhäuser<br />

wurden vorbereitet,<br />

Lokalradio bis zur Arbeitsagentur,<br />

von der Caritas bis zu der ARGE,<br />

arbeitet der <strong>Klausenhof</strong> in Projekten<br />

und Kursen eng zusammen. Ein<br />

gutes Zeichen der Vernetzung ist<br />

auch, in wie vielen Gremien der<br />

<strong>Klausenhof</strong> vertreten ist, z. T. als Geschäftsführer<br />

oder Vorsitzender.<br />

Siehe Seiten 3-5<br />

Ein typisches Beispiel für die Vernetzung: Betriebsbesuch der Leitung der<br />

<strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> bei der Firma Systemprint Hitpaß (Dingden)<br />

Blut konserven beschafft. Aber es<br />

seien mehr als doppelt so viele gekommen<br />

wie die Stasi ausgerechnet<br />

hatte. "Da hat man sich nicht mehr<br />

getraut zu schießen." Später dann<br />

lautete die Devise der DDR-Führung,<br />

durch kleine Zugeständnisse<br />

bis hin zur eher zufälligen Maueröffnung,<br />

die Menschen wieder von der<br />

Straße zu bekommen. Auch habe<br />

die Revolution schon lange vorher<br />

begonnen. Vor allem die Kirchen<br />

seien "das Loch im Fahrradschlauch"<br />

gewesen. Die DDR-Regelung, dass<br />

Kirchenveranstaltungen nicht angemeldet<br />

werden müssen, erwies sich<br />

als gutes Schlupfloch für den Widerstand.<br />

Hinzu kam ein drohender<br />

Staatsbankrott und die Weigerung<br />

Gorbatschows, der DDR zu helfen.<br />

Ihr Übriges tat außerdem die große<br />

Unzufriedenheit der Menschen mit<br />

den Lebensverhältnissen, gefüttert<br />

vom allabendlichen Westfernsehen,<br />

das man fast überall empfangen<br />

konnte. "Wenn die Südkoreaner die<br />

Wiedervereinigung mit dem Norden<br />

fördern wollen, dann müssen<br />

sie nur für ein entsprechend in<br />

Nordkorea empfangbares Fernsehprogramm<br />

sorgen".<br />

Am 9. November selber stand Eppelmann<br />

als einer der Ersten am<br />

noch geschlossenen Schlagbaum. Als<br />

er bemerkte, dass die Grenzsoldaten<br />

- allesamt Mitarbeiter der Stasi<br />

- nicht bewaffnet waren, nahm er<br />

seinen Mut zusammen und hob mit<br />

anderen den Schlagbaum hoch. Und<br />

raten Sie mal, welches Wort dann<br />

am häufigsten zu hören war: "Wahnsinn".<br />

Rainer Eppelmann in der vollbesetzen<br />

Cafeteria des <strong>Klausenhof</strong>s. Als<br />

CDA-Vorsitzender besuchte er bereits<br />

1991 den <strong>Klausenhof</strong>.<br />

Der Geschäftsführer der Agentur<br />

für Arbeit Wesel, Dr. Peter<br />

Glück (Foto), würdigte auf<br />

dem "50plus-Tag" die Arbeit<br />

des Projektes INISS.<br />

Siehe Seite 2<br />

In dieser Ausgabe<br />

Perspektive 50plus<br />

INISS wirkt weiter<br />

Seite 2<br />

Berufliche Rehabilitation<br />

Gesund sein, erfolgreich<br />

lernen<br />

Seite 2<br />

Inhouse-Training<br />

Was heißt Kupferdraht<br />

auf Englisch<br />

Seite 6<br />

Junge Migranten<br />

Deutsche werden,<br />

Deutsche sein<br />

Seite 7<br />

Gentechnik<br />

Können Kühe patentiert<br />

werden?<br />

Seite 7<br />

Bundeswehr<br />

Vom Hindukusch zum<br />

<strong>Klausenhof</strong><br />

Seite 8<br />

Berufsorientierung<br />

Klettern für die Zukunft<br />

Seite 8<br />

Menschen vom <strong>Klausenhof</strong><br />

Pfarrer Barenbrügge im<br />

Ruhestand<br />

Seite 8<br />

Postvertriebsstück K6135. Entgelt bezahlt.<br />

Herausgeber: <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

gGmbH, Dingden, <strong>Klausenhof</strong>str. 100<br />

46499 Hamminkeln, Tel.: 02852 / 890<br />

Fax: 02852/89-3300<br />

info@akademie-klausenhof.de<br />

www.akademie-klausenhof.de<br />

Verantwortlich: Dr. Alois Becker<br />

Redaktion: Dr. Michael Sommer<br />

Druck: L.N. Schaffrath, Geldern


Seite 2<br />

Nr. 4 | Dezember <strong>2008</strong><br />

Zeitung der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

Auf ein Wort INISS wirkt weiter<br />

<strong>Klausenhof</strong>-Direktor<br />

Dr.Alois Becker<br />

Netzwerke und Ähnliches<br />

Eigentlich kann ich den Begriff<br />

„Netzwerk“ kaum noch hören. Alles<br />

ist jetzt Netzwerk; und alle müssen<br />

netzwerken, wie neuerdings das Verb<br />

in der schlechten Übersetzung<br />

heißt.<br />

Die Sache an sich ist nichts Neues,<br />

nur hätte man das früher anders<br />

ausgedrückt.<br />

Beziehungen schaffen, Informationen<br />

und Erfahrungen austauschen,<br />

gemeinsam mit Partnern Projekte<br />

realisieren oder Kooperationen im<br />

Interesse einer Zielsetzung pflegen,<br />

all das und noch mehr ist mit „netzwerken“<br />

gemeint. Strippenziehen,<br />

Vetternwirtschaft, Klüngel oder Filz<br />

sind die negativen Spielarten.<br />

Wie vernetzen sich nun Institutionen<br />

oder Organisationen wie Weiterbildungseinrichtungen,<br />

und was ist<br />

neu daran?<br />

Früher knüpfte eine Institution ihr<br />

Netz in erster Linie über einige wenige<br />

Personen (meist die Verantwortlichen).<br />

Dies ist auch heute noch der<br />

Regelfall. Aber diese Art der Vernetzung<br />

genügt nicht mehr. Will eine<br />

Weiterbildungseinrichtung in Sachen<br />

Bildung mitreden, muss sie sich in<br />

vielen Gremien und Projekten engagieren.<br />

Gerade eine Heimvolkshochschule<br />

wie die <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

gerät leicht ins Abseits, weil sie in der<br />

Region gern als eine überregionale<br />

und außerhalb der Region als eine<br />

lokale Einrichtung wahrgenommen<br />

wird. So sitzt sie zwischen allen<br />

Stühlen. Deshalb engagieren wir uns<br />

regional wie überregional und bringen<br />

unsere Kompetenz in die Netzwerke<br />

und Gremien ein. Davon profitieren<br />

diese und natürlich auch<br />

wir.<br />

Die enge Kooperation mit Betrieben<br />

ist für die <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> ein<br />

alter Hut. Seit Beginn unserer arbeitsmarktorientierten<br />

Bildung bildete<br />

die betriebliche Praxis einen<br />

wesentlichen Pfeiler der Angebote,<br />

lange bevor die Bundesagentur dies<br />

forderte.<br />

Wenn berufliche Umschulung oder<br />

Fortbildung sinnvoll betrieben werden<br />

soll, muss der Blick auf die anschließende<br />

Beschäftigung stets geschärft<br />

sein. Dazu sind enge Kontakte<br />

in die betriebliche Praxis unerlässlich.<br />

Nur so kann die Vermittlung in<br />

eine Tätigkeit gelingen. Auch dies ist<br />

wichtige Netzwerkarbeit.<br />

Bei allen Vernetzungs-Forderungen<br />

darf jedoch nicht vergessen werden,<br />

dass enge Vernetzung und gleichzeitige<br />

(von Auftraggebern) gewollte<br />

Konkurrenz nicht harmonieren…<br />

In diesem Jahr wird ak-tuell hoffentlich<br />

noch vor Weihnachten ausgeliefert.<br />

Daher darf ich Ihnen ein gesegnetes<br />

Weihnachtsfest und ein gutes<br />

Neues Jahr 2009 wünschen, auch<br />

wenn die Vorzeichen nicht gerade<br />

fröhlich stimmen.<br />

Das Projekt INISS zur<br />

Integration von älteren<br />

Arbeitslosen im Kreis<br />

Wesel hat auf dem<br />

50plus Tag "Unternehmen<br />

mit Weitblick"<br />

ausgezeichnet.<br />

Der Ort des 50plus Tags hatte<br />

durchaus symbolischen Charakter:<br />

Eingeladen hatte die ARGE im Kreis<br />

Wesel in das Preußen-Museum, das<br />

in einer alten Festungsanlage untergebracht<br />

ist. In alten Gemäuern<br />

trafen sich die rund 100 Gäste, begrüßt<br />

von Ellen Burhans, Geschäftsführerin<br />

der ARGE und ihre Kollegin<br />

Inge Schröder als Paktkoordinatoren,<br />

um Zwischenbilanz beim<br />

Projekt INISS zu ziehen und die<br />

"Unternehmer mit Weitblick" auszuzeichnen.<br />

Eines zeigten die Präsentationen:<br />

INISS konnte gemeinsam<br />

mit den anderen 61 Beschäftigungspakten<br />

in ganz Deutschland<br />

eine Bastion einreißen.<br />

Individuelle Betreuung<br />

Der zuständige Ministerialrat im<br />

Die Festveranstaltung im Preußen-Museum Wesel<br />

Bundesministerium für Arbeit und<br />

Soziales, Martin Weiland, stellt heraus,<br />

dass sich die Arbeitslosigkeit<br />

unter den Älteren in den letzten<br />

zwei Jahren bundesweit sehr deutlich<br />

verringert, und die Erwerbsquote<br />

bei den 55- bis 64-Jährigen<br />

sich seit Anfang 2007 auf 55 % erhöht<br />

habe. Mit zu diesem Trend haben<br />

die Beschäftigungspakte "Perspektive<br />

50plus" für Ältere in der<br />

Gesund sein,<br />

Region beigetragen. Insgesamt, so<br />

die Zahlen, die Weiland vorstellte,<br />

haben alle Pakte von Oktober 2006<br />

bis Dezember 2007 rund 22.000 Ältere<br />

vermittelt. Obwohl Ältere eigentlich<br />

als "nicht vermittlungsfähig"<br />

gelten, konnte diese Zahl vor allem<br />

durch individuelle Betreuung und<br />

eine Stärkung der Motivation erreicht<br />

werden.<br />

Thema Gesundheit<br />

Dr. Matthias Knuth vom Institut für<br />

Arbeit und Qualifikation der Universität<br />

Essen-Duisburg stellte bei<br />

dem Bericht über seine Evaluation<br />

des gesamten Beschäftigungspakts<br />

50plus in Deutschland heraus, dass<br />

sich vor allem die regionale Ausschreibung<br />

statt einer flächendeckenden<br />

Maßnahme sehr bewährt<br />

habe. Es habe sich auch erwiesen,<br />

dass man das Thema Gesundheit<br />

stärker beachten müsse, da rund ein<br />

Drittel der Älteren, die von den<br />

Pakten 50plus erfasst wurden, gesundheitliche<br />

Beeinträchtigungen<br />

zeigt.<br />

erfolgreich lernen<br />

Für den Erfolg einer beruflichen<br />

Rehabilitation<br />

ist der Gesundheitszustand<br />

mitentscheidend.<br />

Eine Fachtagung im<br />

<strong>Klausenhof</strong> griff dieses<br />

Thema auf.<br />

Berufsförderungswerk. "Bitte<br />

alle die Arme ausstrecken!" Etwas<br />

ungewohnt ging es zu, als sich <strong>Klausenhof</strong>-Motopäde<br />

Markus Wilger<br />

nach vorne stellte. Die 22 Teilnehmenden<br />

der Fachtagung „Gesundheitsförderung<br />

in Rehabilitationseinrichtungen“,<br />

die das Berufsförderungswerk<br />

im auftrag der Reha-<br />

<strong>Akademie</strong> durchgeführte, machten<br />

die Bewegungsübungen gerne mit<br />

und zeigten wohl genau die Reaktionen,<br />

die auch Schulungsteilnehmende<br />

machen. Sich in den Unterrichtspausen<br />

zu bewegen tut einfach<br />

gut und macht wieder fit für neuen<br />

Stoff. Wer sich fit hält, so die klare<br />

Aussage der Fachtagung, der hat<br />

auch mehr Erfolg bei seiner Umschulung.<br />

Kein Wunder also, dass<br />

Sport- und Bewegungsanteile zum<br />

festen Programmbestand einer Umschulung<br />

gehören. Die wichtigsten<br />

"Unternehmer mit Weitblick": Matthias Voll (3. v. li.) Autoverleih Kaiser<br />

Dinslaken, Ulrike Weidemann (AWO PLUS am Niederrhein - re.) und Willi<br />

Schmitz (Reisedienst "Der Homberger" - 2. v. re.). Mit auf dem Bild: Martin<br />

Weiland vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (2. Reihe),<br />

Ellen Burhans (Geschäftsführerin ARGE Wesel, li.) sowie Dr. Alois Glück<br />

(Vorsitzender Arbeitsagentur Wesel, 2.v.li) und Landrat Dr. Ansgar Müller.<br />

Experten dieser Tagung waren Monique<br />

Wewel vom Institut für Prävention<br />

und Gesundheitsförderung<br />

der Universität Duisburg-Essen<br />

und Dr. Alfons Schöer vom Bundesverband<br />

der Betriebskrankenkassen<br />

und gleichzeitig Geschäftsführer<br />

des Netzwerks „Unternehmen<br />

für Gesundheit“.<br />

Der <strong>Klausenhof</strong> bietet für seine<br />

Rehabilitanden auch eine Reihe von<br />

Bewegungsmöglichkeiten an. Neben<br />

abendlichen Sportveranstaltungen<br />

sind dies kurze, aktivierende Bewegungseinlagen<br />

in den Pausen und<br />

einmal im Jahr spezielle Gesundheitstage,<br />

an denen eine Vielzahl von<br />

Angeboten - von Sport bis zur Ernährungsberatung<br />

- auf dem Programm<br />

stehen.<br />

Bewegungseinlage während der Tagung "Gesundheitsförderung in Rehabilitationseinrichtungen"<br />

Für Dr. Ansgar Müller, Landrat im<br />

Kreis Wesel, verdeutlicht der Erfolg<br />

von INISS auch, dass Ältere große<br />

Potenziale haben. "Bald werden die<br />

über 50-Jährigen zur Kerngruppe<br />

und nicht mehr zur Randgruppe gehören",<br />

sagte Müller mit Blick auf<br />

den demografischen Wandel. Die<br />

Kompetenz der Älteren zu nutzen<br />

bedeute auch einen echten Gewinn<br />

für die Unternehmen.<br />

Erfahrungen nutzen<br />

Dennoch, ohne unternehmerische<br />

Verantwortung geht es nicht. So hat<br />

die Autoverleihfirma Kaiser aus<br />

Dinslaken aus klarer sozialer Motivation<br />

zwei langzeitarbeitslose Ältere<br />

über INISS eingestellt. Für diese<br />

Haltung hat sie den 1. Preis beim<br />

Wettbewerb "Unternehmen mit<br />

Weitblick" aus der Hand von Landrat<br />

Dr. Ansgar Müller erhalten. Matthias<br />

Voll, der den Preis für seinen<br />

Betrieb entgegenahm, sagte, dass sie<br />

auch von den Erfahrungen der Älteren<br />

profitieren würden, auch wenn<br />

die Einarbeitung nicht immer einfach<br />

ist. Aber: Wir sagen nicht nur:<br />

"Wir können es", sondern: "Wir<br />

machen es".<br />

Für Dr. Hans Amendt, stellvertretender<br />

Direktor vom <strong>Klausenhof</strong><br />

und mit Dr. Ulrich Rauter vom Bildungsinstitut<br />

IMBSE in Moers verantwortlich<br />

für die Umsetzung von<br />

INISS, sind dies klare Belege für den<br />

Erfolg von INISS - auch in der zweiten<br />

Projektphase: "INISS wirkt weiter!"<br />

Martin Weiland vom Bundesministerium<br />

für Arbeit und Soziales<br />

INISS: Zahlen<br />

und Fakten<br />

- INISS ist der Beschäftigungspakt<br />

im Kreis Wesel im Rahmen der Bundesinitiative<br />

Perspektive 50plus.<br />

Insgesamt gibt es bundesweit 62 Beschäftigungspakte.<br />

- Verantwortlich für INISS ist die<br />

ARGE im Kreis Wesel. Der <strong>Klausenhof</strong><br />

und das IMBSE (Moers) sind<br />

zuständig für die Umsetzung, Caritas<br />

und AWO im Kreis Wesel sind<br />

Partnerinnen.<br />

- Seit der zweiten Paktphase (Beginn<br />

im Januar <strong>2008</strong>) kooperiert<br />

INISS mit dem Partnerprojekt<br />

KomET, Essen.<br />

- Seit Anfang des Jahres hat INISS<br />

1276 Arbeitslose betreut, 738 davon<br />

haben eine "Aktivierungsphase"<br />

durchlaufen und z.B. die Kompetenzen<br />

überprüft oder an einem Motivationsworkshop<br />

teilgenommen.<br />

- 166 Personen konnten seit Januar<br />

<strong>2008</strong> in eine sozialversicherungspflichtige<br />

Beschäftigung vermittelt<br />

werden.<br />

- 32 % der Arbeitslosen über 50, die<br />

INISS betreut, haben keine abgeschlossene<br />

Berufsausbildung,<br />

33 % haben körperliche Beeinträchtigungen.


Gut vernetzt ist halb gewon-<br />

nen: Gerade Weiterbildungs-<br />

ein richtungen wie die Aka-<br />

demie <strong>Klausenhof</strong> sind eng mit<br />

Partnern der Region verwoben.<br />

Wir stellen einige Beispiele<br />

vor.<br />

Job dank guter<br />

Kontakte<br />

Nr. 4 | Dezember <strong>2008</strong><br />

Zeitung der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

Kooperation mit Praxis<br />

Gute Kontakte zur Wirtschaft<br />

sind entscheidend<br />

für das Gelingen<br />

einer Umschulung.<br />

Berufsförderungswerk."Wir<br />

wollen gezielt mit Partnern aus der<br />

Eine neue Arbeit zu finden,<br />

das ist das Ziel<br />

vieler Lehrgänge im<br />

<strong>Klausenhof</strong>. Meistens<br />

gelingt dies dank der<br />

guten Kontakte zur<br />

Wirtschaft.<br />

Berufsförderungswerk. Rund 400<br />

Adres sen zählt mittlerweile die Liste,<br />

die Inga Telaar vor sich liegen hat.<br />

Alles Firmen, die als potenzielle<br />

Praktikums- oder Arbeitgeber in<br />

Frage kommen. Ein wertvoller<br />

Schatz, der Dank der jahrzehntelangen<br />

Erfahrung und Arbeit des <strong>Klausenhof</strong>s<br />

entstanden ist. "Wir haben<br />

einen sehr guten Kontakt zu vielen<br />

Betrieben", bestätigt die Mitarbeiterin<br />

bei der beruflichen Rehabilitation.<br />

Der erste Schritt - und oftmals<br />

der Wichtigste - ist die Vermittlung<br />

in ein Praktikum. "Hier zeigen viele<br />

Firmen große Kooperationsbereitschaft,<br />

und nicht selten wird der<br />

Umschüler oder die Umschülerin<br />

dann dort übernommen. "<br />

Nachbarschaft zusammenarbeiten",<br />

bestätigt Peter Bullmann, Niederlassungsleiter<br />

von TNT Express<br />

Hamminkeln. Darum war er gerne<br />

bereit, eine Vereinbarung mit dem<br />

<strong>Klausenhof</strong> zu unterzeichnen. Künftig<br />

werden die Partner bei der Aus-<br />

Auch Ehemalige, die noch keinen<br />

Job haben, hilft der <strong>Klausenhof</strong> weiter<br />

bei der Suche, gibt deren Bewerbungen<br />

an mögliche Arbeitgeber<br />

weiter. Ein weiterer wichtiger<br />

Baustein ist die Veranstaltungsreihe<br />

"Unternehmen stellen sich vor", bei<br />

der Firmen direkt in den <strong>Klausenhof</strong><br />

kommen, um für künftige Mitarbeitende<br />

zu werben.<br />

Dank dieser Netzwerkarbeit ist<br />

zum Beispiel Andreas Lensing zu<br />

seinem jetzigen Arbeitgeber Epping<br />

Rohrvortrieb gekommen. Nach seiner<br />

Umschulung zum Groß- und<br />

Einzelhändler arbeitet er nicht zuletzt<br />

Dank einer glatten "sehr gut"<br />

in der Prüfung jetzt im Einkauf und<br />

in der Disposition bei Epping - einer<br />

Firma, die Rohre anbietet, die direkt<br />

durch Bohrung und ohne zu graben<br />

verlegt werden.<br />

"Wir haben Herrn Lensing wegen<br />

seiner guten Qualifikation und seiner<br />

Vorbildung als gelernter Maurer<br />

eingestellt", bestätigt Geschäftsführer<br />

Stefan Fechte.<br />

Bundesarbeitskreis Berufsförderungswerke tagte<br />

Sitzung des Bundesarbeitskreises Berufsförderungswerke in der <strong>Akademie</strong><br />

<strong>Klausenhof</strong><br />

TNT express-Niederlassungsleiter Peter Bullmann (re.) und Fachbereisleiter<br />

Clemens Paul<br />

bildung von Umschülerinnen und<br />

Umschülern im Bereich Logistik<br />

und Speditionsdienstleistung zusammenarbeiten.<br />

TNT Express<br />

übernimmt Praktikanten, bietet Betriebsbesichtigungen<br />

und Hospitationen<br />

für <strong>Klausenhof</strong>dozenten an<br />

und unterstützt den Fachunterricht.<br />

77 Mitarbeitende zählt die TNT Express<br />

Niederlassung in Hamminkeln,<br />

rund 3000 Sendungen werden jeden<br />

Tag bewegt. TNT Express verfügt<br />

in Deutschland über insgesamt<br />

31 Niederlassungen mit 4400 Mitarbeitenden.<br />

Außerdem, betont Peter<br />

Bullmann, sei das "Caring" ein<br />

wichtiges TNT-Prinzip. Dies bedeute,<br />

dass sich seine Firma auch in einer<br />

gesellschaftlichen Verantwortung<br />

sehe, und nicht nur große Aktionen<br />

wie etwa zur Schulspeisung<br />

in den armen Ländern des Südens<br />

unterstütze, sondern eben auch sozial<br />

engagierte Einrichtungen vor<br />

Ort.<br />

Die <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

ist Mitglied im BundesarbeitskreisBerufsförderungswerke,<br />

der<br />

jetzt im <strong>Klausenhof</strong> tagte.<br />

Berufsförderungswerk. Die berufliche<br />

Rehabilitation, der gesamte<br />

soziale Sektor, macht derzeit eine<br />

vor allem finanziell schwierige Phase<br />

durch - Stoff genug für das Treffen<br />

des Bundesarbeitskreises Berufsförderungswerke,<br />

das turnusgemäß<br />

jetzt in der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

Für Fachbereichsleiter Clemens<br />

Paul sind Firmen wie TNT Express<br />

wertvolle Bausteine in der gesamten<br />

Umschulung. "Dieser enge Kontakt<br />

bringt uns den Bezug zu den<br />

realen Abläufen in der Wirtschaft.<br />

Ohne solche Partnerschaften wäre<br />

eine Umschulung kaum möglich."<br />

Im Gegenzug gewähre man auch Rabatte<br />

für die Durchführung von Veranstaltungen<br />

im <strong>Klausenhof</strong>.<br />

Auch mit zwei anderen Speditionsunternehmen,<br />

Borchers Logistik<br />

und Hamacher Logistik, hat<br />

Clemens Paul Kooperationsvereinbarungen<br />

für die Kurse im Bereich<br />

Logistik und Speditionsdienstleistungen<br />

geschlossen. Andreas Baumann,<br />

Personalchef von Hamacher<br />

Logistik, sieht diese Vereinbarung als<br />

gute Möglichkeit, Personal zu rekrutieren.<br />

Außerdem werde man gerne<br />

den <strong>Klausenhof</strong> als Tagungsort für<br />

eigene Workshops und Seminare<br />

nutzen.<br />

Vor zweieinhalb Jahren absolvierte Andreas Lensing eine kaufmännische<br />

Umschulung im <strong>Klausenhof</strong>.<br />

stattfand. Dieser Arbeitskreis repräsentiert<br />

alle jene Berufsförderungswerke,<br />

die sich als freie Träger behaupten.<br />

Dies sei nicht immer einfach, bestätigt<br />

der zuständige Fachbereichsleiter<br />

im <strong>Klausenhof</strong>, Clemens Paul,.<br />

Für die sechs freien Einrichtungen,<br />

die in dem Arbeitskreis zusammengeschlossen<br />

sind, bedeutet dies vor<br />

allem, ein qualifiziertes Angebot zu<br />

haben und besondere Zielgruppen<br />

zu erreichen. In dem Arbeitskreis<br />

versuche man, auf die wertvolle Arbeit<br />

der freien Träger hinzuweisen.<br />

Seite 3<br />

Netzwerk<br />

Integrationfachdienst<br />

zu Besuch<br />

Der Integrationsfachdienst (ifd)<br />

Wesel ist eine Einrichtung des<br />

Landschaftsverbandes Rheinland<br />

und kümmert sich um die Integration<br />

von Behinderten und<br />

Kranken in den Arbeitsmarkt.<br />

Daher arbeitet er eng mit der<br />

<strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> zusammen,<br />

indem er Klienten zur<br />

Umschulung oder Qualifizierung<br />

in den <strong>Klausenhof</strong> vermittelt<br />

oder Absolventen der <strong>Akademie</strong><br />

hilft, einen Arbeitsplatz zu<br />

finden. Insbesondere für die<br />

Zielgruppe der psychisch Erkrankten<br />

in den Lehrgängen und<br />

Projekten des <strong>Klausenhof</strong>s leistet<br />

der ifd wertvolle Unterstützung<br />

bei der Integration in den<br />

Arbeitsmarkt. Nun besuchte eine<br />

Gruppe des ifd die <strong>Akademie</strong>:<br />

"Das Haus macht einen sehr guten<br />

Eindruck", so Kerstin Lamm,<br />

"und es ist sehr breit gefächert".<br />

Kerstin Lamm, Ute van Suntum<br />

und Wolfgang Schmeink (v. li.)<br />

vom Integrationsfachdienst Wesel<br />

vor der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

Zusammenarbeit mit<br />

Kostenträgern<br />

Eine berufliche Rehabilitation<br />

wird in Deutschland bei Beschäftigten<br />

von der jeweiligen<br />

Rentenversicherung oder der<br />

Berufsgenossenschaft getragen.<br />

Sie unterstützen den Betroffenen<br />

sobald klar ist, dass<br />

aus gesundheitlichen Gründen<br />

oder aufgrund eines Unfalls<br />

der ursprüngliche Beruf nicht<br />

mehr durchgeführt werden<br />

kann. Bei Arbeitslosen übernimmt<br />

die Agentur für Arbeit<br />

oder die ARGEn diese Aufgabe.<br />

Der Weg führt in der Regel<br />

über die medizinische Rehabilitation<br />

zur beruflichen<br />

Rehabilitation, die zum Beispiel<br />

in der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

durchgeführt werden<br />

kann. So sind es die Rentenversicherungen,<br />

die Berufsgenossenschaften,<br />

die Arbeitsagentur<br />

und die ARGEn, mit<br />

denen der <strong>Klausenhof</strong> eng bei<br />

jedem einzelnen Rehabilitanden<br />

kooperiert. Um die berufliche<br />

Umschulung jedes Einzelnen<br />

möglichst gut gelingen<br />

zu lassen, kommen die jeweils<br />

zuständigen Reha-Berater regelmäßig<br />

in den <strong>Klausenhof</strong>,<br />

um Sprechstunden abzuhalten<br />

und mit dem Fachbereich die<br />

aktuelle Kurssituation zu besprechen.


Vernetzung<br />

Netzwerkprojekte<br />

Anstoß sich zu vernetzen,<br />

sind oft Projekte, wie etwa<br />

bei der 2007 abgeschlossenen<br />

Initiative "Lernender Niederrhein",<br />

bei dem sich unter der<br />

Federführung der <strong>Akademie</strong><br />

<strong>Klausenhof</strong> rund 80 Bildungsträger<br />

zusammengeschlossen<br />

haben, um gemeinsam einzelne<br />

Vorhaben umzusetzen. Aus<br />

diesem Projekt ist z.B. die Radioinitiative<br />

im Kreis Wesel<br />

(siehe Bericht unten) entstanden.<br />

Auch das Projekt INISS<br />

(siehe Seite 2) wurde gemeinsam<br />

mit anderen Trägern entwickelt.<br />

Ein typisches Netzwerkprojekt<br />

ist auch das europäische<br />

InfoNet (siehe S. 7),<br />

bei dem sich unter der Leitung<br />

der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

rund 30 Partner aus<br />

Europa zusammen getan haben,<br />

um eine Informationsagentur<br />

zur Erwachsenenbildung<br />

aufzubauen.<br />

Bürgerstiftung<br />

Westmünsterland<br />

EIn guter Partner in Sachen<br />

Berufsorientierung ist die<br />

Bürgerstiftung Westmünsterland.<br />

Sie hat wieder in den<br />

Herbstferien den "Jobdetektiv"<br />

unterstützt, bei dem<br />

Schülerinnen und Schüler aus<br />

der 9. und 10. Klasse freiwillig<br />

eine berufspraktische<br />

Orientierungswoche in der<br />

<strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> Rhede<br />

durchlaufen.<br />

Arbeitsgelegenheiten<br />

Arbeitsgelegenheiten sind eine<br />

wichtige Möglichkeit, um<br />

Langzeitarbeitslose an die<br />

Herausforderungen des Arbeitslebens<br />

wieder heranzuführen.<br />

26 Männer und Frauen<br />

arbeiteten bis Ende Dezember<br />

in der <strong>Akademie</strong><br />

<strong>Klausenhof</strong> acht Monate lang<br />

im Rahmen der „Arbeitsgelegenheiten<br />

mit Entgeltvariante“<br />

Sie kamen in verschiedenen<br />

Bereichen zum Einsatz.<br />

Die Kosten dafür übernahm<br />

die ARGE. Zum Ende dieser<br />

Zeit stellten Peter Sawatzky<br />

und Bernd Hansen von AR-<br />

GE Kreis Wesel ihnen und<br />

weiteren Betroffenen, die der<br />

<strong>Klausenhof</strong> betreut, die Möglichkeiten<br />

eines weiteren<br />

"Übergangsmanagements" vor,<br />

nachdem diese Zeit im <strong>Klausenhof</strong><br />

abgelaufen ist. Ziel<br />

bleibt, dass die Betroffenen,<br />

die vorher arbeitslos waren,<br />

nun dank dieser praktischen<br />

Erfahrung eine Stelle finden<br />

können. Jobcoaches der <strong>Akademie</strong><br />

<strong>Klausenhof</strong> kümmern<br />

sich um die Stellensuche und<br />

planen mit jeder Person individuelle<br />

Qualifizierungen.<br />

Seite 4<br />

Die Leitung der <strong>Akademie</strong><br />

<strong>Klausenhof</strong> besucht<br />

regelmäßig Wirtschaftsunternehmen.<br />

Das ist mehr als eine Betriebsbesichtigung,<br />

wenn das komplette Leitungsteam<br />

der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

eine Firma besucht. "Uns geht es<br />

darum, Informationen zur Arbeitsmarkt-<br />

und Beschäftigungssituation<br />

aus erster Hand einzuholen", so<br />

Nr. 4 | Dezember <strong>2008</strong><br />

Zeitung der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

Jugendliche: das gemeinsame Ziel<br />

heißt Integration<br />

Land NRW, Berufskollegs,<br />

Firmen, Arbeitsagentur,<br />

<strong>Klausenhof</strong>:<br />

alle haben ein Ziel - Jugendlichen<br />

eine Perspektive<br />

zu geben.<br />

Berufsvorbereitung. "Es geht<br />

nur gemeinsam" Fachbereichsleiter<br />

Eduard Hannen weiß, wovon er<br />

spricht. Eine zielgerichtete Integration<br />

von benachteiligten Jugendlichen<br />

in den Arbeitsmarkt ist nur<br />

möglich, wenn alle an einem Strang<br />

ziehen. Von denjenigen, die die Programme<br />

entwerfen und die Kosten<br />

tragen, wie das Land oder die Arbeitsagentur,<br />

bis hin zu Firmen, die<br />

den Jugendlichen ein Praktikum anbieten.<br />

Bildungsträger wie der <strong>Klausenhof</strong><br />

sind mittlerweile die Schlüsselstelle<br />

für diesen Prozess.<br />

Sie sorgen z.B. mit Projektanträgen<br />

für die Finanzierung, stellen<br />

hochwertigen Unterricht und persönliche<br />

Betreuung sowie einen<br />

Pool an möglichen Praktikumsgebern<br />

zur Verfügung, kooperieren<br />

Mehr als ein Blick<br />

<strong>Klausenhof</strong>direktor Dr. Alois Becker.<br />

Auch sei dies eine gute Möglichkeit<br />

Kontakte zu knüpfen, und ein Netzwerk<br />

mit Firmen vor Ort aufzubauen.<br />

Wie sehr auch die Firmen dieses<br />

Vorhaben schätzen, zeigen die Offenheit<br />

und das Interesse, die die<br />

Betriebe dem <strong>Klausenhof</strong> entgegenbringen.<br />

So stellen die jeweiligen Geschäftsführer<br />

zunächst die Firma<br />

selbst mit ihren Produkten und Ab-<br />

eng mit den Berufsschulen und sorgen<br />

für den weiteren beruflichen<br />

Weg. Zeichen dieser guten Zusammenarbeit<br />

ist etwa die Tatsache,<br />

dass das Berufskolleg West (Bocholt)<br />

seinen Berufsschulunterricht<br />

für die Berufsvorbereitenden Lehrgänge<br />

mit Internat vor Ort im <strong>Klausenhof</strong><br />

Rhede abhält. Typisch sind<br />

auch die "Fallkonferenzen", mit entsprechenden<br />

Partnern des <strong>Klausenhof</strong><br />

wie den Berufsberatern der<br />

Agenturen, in denen die individuelle<br />

Entwicklung der Jugendlichen regelmäßig<br />

thematisiert wird.<br />

Auch beim weiteren Weg helfen<br />

die guten Kontakte weiter. Meistens<br />

wechseln die Jugendlichen zur Ausbildung<br />

in ein Berufsbildungswerk, in<br />

dem sie nochmals intensiv gefördert<br />

werden, in eine Werkstatt für behinderte<br />

Menschen oder eine betriebliche<br />

Arbeitsaufnahme. So manche<br />

Jungen und Mädchen haben es aber<br />

auch geschafft, direkt eine betriebliche<br />

Ausbildung zu beginnen: "Dann<br />

ist die Kooperation besonders gut<br />

gelungen".<br />

Radio-Initiative für<br />

Ausbildung<br />

Sehr erfolgreich läuft<br />

bisher das Gemeinschaftsprojekt"Ausbildungsinitiative<br />

2010"<br />

im Kreis Wesel.<br />

Ein Netzwerk, das aus einem Netzwerk<br />

hervorgegangen ist: Bildungsträger,<br />

Arbeitsagentur und Kammern<br />

haben sich Anfang des Jahres<br />

mit Lokalradio "Radio Kreis Wesel"<br />

zusammengetan um gemeinsam ein<br />

wichtiges Ziel zu erreichen: Die<br />

Ausbildungssitutation im Kreis Wesel<br />

zu verbessern. Diese Kooperation<br />

kam über das abgeschlossene<br />

<strong>Klausenhof</strong>projekt "Lernender Niederrhein"<br />

und seinem Nachfolgeprojekt<br />

"Brücken und Übergänge"<br />

(bis Ende 2007) zustande.<br />

Nun hat Radio KW bis Ende <strong>2008</strong><br />

unter dem Titel "Ausbildungsinitiative<br />

2010" insgesamt 30 verschiedene<br />

Beiträge ausgestrahlt. Mitgemacht<br />

haben dabei neben dem Radiosender<br />

und der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

das IMBSE in Moers, die<br />

Arbeitsagentur Wesel, die Niederrheinische<br />

IHK, Duisburg und die<br />

Kreishandwerkerschaft Wesel sowie<br />

der Kreis Wesel und der DGB.<br />

Thema präsent<br />

Im Zentrum der Sendungen standen<br />

vor allem Berichte über freie Ausbildungsplätze,<br />

besondere Aktionen<br />

und Projekte für Jugendliche, wie sie<br />

zum Beispiel auch in der <strong>Akademie</strong><br />

<strong>Klausenhof</strong> laufen. Immerhin konnten<br />

nun in diesem Jahr im Kreis Wesel<br />

sechs Prozent mehr Ausbildungsverträge<br />

abschlossen, bzw. 261 mehr<br />

betriebliche Ausbildungen abgeschlossen<br />

werden.<br />

Die ständige Berichterstattung im<br />

Lokalradio hat zu diesem Ergebnis<br />

sicher einen Beitrag geleistet, meint<br />

auch Norbert Borgmann von der<br />

Kreishandwerkerschaft Wesel, der<br />

das Konzept mit entworfen hat. "Es<br />

war gut, dass alle an einem Strang<br />

gezogen haben und dass das Thema<br />

durch die Sendungen von Radio KW<br />

in der Öffentlichkeit so präsent<br />

war", bestätigte Borgmann.<br />

läufen vor. Zur Sprache kommen<br />

dabei immer wieder Möglichkeiten<br />

der Kooperation, etwa die Einstellung<br />

von Praktikanten oder die Zusammenarbeit<br />

bei Tagungen oder<br />

Workshops. Anschließend folgt ein<br />

Rundgang durch den jeweiligen Betrieb.<br />

Sieben Firmen<br />

Seit Beginn dieser Reihe vor zwei<br />

Jahren wurden bisher insgesamt sieben<br />

Firmen besucht. Begonnen hat<br />

Auch ein typisches Beispiel für Netzwerkarbeit: Im <strong>Klausenhof</strong> trafen sich<br />

das Berufskolleg Wesel, die Agentur für Arbeit Wesel mit dem Team der<br />

<strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong>, um die Berufsvorbereitungslehrgänge im <strong>Klausenhof</strong><br />

zu koordinieren. Die Intensität dieser Zusammenarbeit habe in letzter Zeit<br />

stark zugenommen, so Bildungsbegleiter Marco Düsterwald (ganz links) vom<br />

<strong>Klausenhof</strong>. Man werde jetzt zum Beispiel die Lehrpläne mit dem Berufskolleg<br />

genau absprechen und auf Kursleiterebene noch enger kooperieren.<br />

Ein Netz zur<br />

Unterstützung<br />

Der <strong>Klausenhof</strong> und gemeinnützigeEinrichtungen<br />

arbeiten eng zusammen.<br />

„Grundsätzlich freuen sich die Betriebe,<br />

wenn ich anrufe“, sagt Heike<br />

Mecking. Die Sozialpädagogin kümmert<br />

sich im <strong>Klausenhof</strong> unter anderem<br />

um die Betreuung und Vermittlung<br />

der Öffentlichen Arbeitsgelegenheiten,<br />

besser bekannt unter<br />

dem Namen „Ein-Euro-Jobs“.<br />

Zur Zeit betreut die Mitarbeiterin<br />

des <strong>Klausenhof</strong>s 32 Männer und<br />

Frauen in dieser Maßnahme, die seit<br />

knapp vier Jahren durchgeführt und<br />

von der ARGE Kreis Wesel finanziert<br />

werden. Die Langzeitarbeitslosen<br />

können sich schrittweise wieder<br />

an Regeln und Arbeitsweisen im beruflichen<br />

Alltag in Seniorenheimen,<br />

beim Naturschutzbund oder im<br />

Tierheim gewöhnen. „Anfangs waren<br />

die Einrichtungen sehr vorsichtig,<br />

weil sie nicht genau wussten, auf<br />

was sie sich da einlassen“, erzählt<br />

Heike Mecking. Teilnehmende der<br />

Maßnahme haben meist jahrelang<br />

nicht mehr gearbeitet und haben soziale<br />

oder gesundheitliche Schwie-<br />

alles mit Setex aus Dingden, einer<br />

Firma, die Spezialstoffe herstellt.<br />

Dann folgten die GTA, Hamminkeln<br />

(Maschinenbausystem für den<br />

Berg- und Tunnelbau), Meade/<br />

Bresser, Rhede (Teleskope, Ferngläser,<br />

Mikroskope), Pieron,<br />

Bocholt (Metallfedern), Radio<br />

Kreis Wesel, Wesel, Systemprint<br />

Hitpaß, Dingden (Etikettendruck)<br />

und Jemako, Rhede (Reinigungsmittel),<br />

rigkeiten. „Die Offenheit, mit der<br />

wir zusammenarbeiten, hat gesiegt.<br />

Jetzt ist das gegenseitige Vertrauen<br />

soweit gewachsen, dass die Betriebe<br />

auch selbst aktiv bei der Vermittlung<br />

der Personen mithelfen.“<br />

Das wichtigste, so Heike Mecking,<br />

sei die Bereitschaft der Einrichtungen,<br />

den Teilnehmenden eine Chance<br />

zu geben. Meistens seien die Betriebe<br />

mit der neuen Kraft zufrieden<br />

und dächten teilweise auch<br />

über eine Weiterbeschäftigung nach<br />

den sechs Monaten nach. „Manchmal<br />

bekomme ich auch schon nach<br />

ein paar Tagen einen Anruf und<br />

muss den Teilnehmer zurücknehmen.“<br />

Häufig scheitert eine Zusammenarbeit<br />

dann an den fehlenden<br />

„Grundtugenden“ wie Zuverlässigkeit<br />

und Pünktlichkeit. „Die versuchen<br />

wir, möglichst im Vorfeld wieder<br />

zu wecken“, so die Sozialpädagogin.<br />

Das sei auch das eigentliche Ziel<br />

dieser Maßnahme. „Ich muss versuchen,<br />

die Leute aus ihrem Trott herauszuholen.“<br />

Wenn das funktioniert,<br />

haben die Teilnehmenden gute<br />

Aussichten, im Beruf wieder Fuß zu<br />

fassen.


Bildung<br />

im Kreis<br />

Wesel<br />

verknüpfen!<br />

Interview mit dem Leiter<br />

der Entwicklungsagentur<br />

Wesel (EAW),<br />

Michael Düchting<br />

Welche Rolle spielt die allgemeine<br />

und berufliche Weiterbildung<br />

für die Wirtschaft im<br />

Kreis?<br />

Kaum ein anderes beschäftigungs-<br />

und wirtschaftspolitisches Ziel findet<br />

einen so breiten gesellschaftlichen<br />

Konsens wie die Forderung,<br />

Weiterbildung zu fördern und auszubauen.<br />

Unbestritten ist ihre wachsende<br />

Bedeutung für Innovation<br />

und die Verbesserung der Beschäftigungs-<br />

und Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Ausreichende Kompetenzen sowie<br />

die Bereitschaft der Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer, umzulernen<br />

und neu zu lernen ist angesichts<br />

des Wandels von der Industrie-<br />

zur Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft<br />

und auch des gravierenden<br />

Alterungsprozesses ein<br />

elementarer Standortvorteil für den<br />

Kreis Wesel.<br />

Zusammenhalt in der Region<br />

Was für Wirtschaft und Gesellschaft<br />

im Kreis Wesel gilt, gilt auch für die<br />

Chancen des Einzelnen. Weiterbildung<br />

wird für die Arbeits- und Lebensbedingungen<br />

vieler Menschen<br />

immer wichtiger. Immer mehr entscheidet<br />

sie über die Sicherheit des<br />

Arbeitsplatzes, über Einkommenserhalt<br />

und -verbesserung, berufliche<br />

und persönliche Entwicklungsmög-<br />

Nr. 4 | Dezember <strong>2008</strong><br />

Zeitung der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

Vernetzung über Gremien<br />

Die <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

ist in zahlreichen<br />

Gremien vertreten und<br />

bringt dort ihre Kompetenzen<br />

ein.<br />

Gremienarbeit bedeutet mehr als<br />

nur Sitzungen abzuhalten. Gremien-<br />

lichkeiten, Mitbestim mungs chancen<br />

bei der Gestaltung der Arbeit, Erwerbschancen<br />

bei Arbeitslosigkeit<br />

und damit auch über den gesellschaftlichen<br />

Zusammenhalt in unserer<br />

Region.<br />

Wie stark sind die Verbindung<br />

zwischen Wirtschaft, Verwaltungen<br />

und Bildung im Kreis?<br />

Gibt es hier Nachholbedarf?<br />

Ich bin der festen Überzeugung,<br />

dass wir hier im Kreis Wesel ein<br />

ganzheitliches, kohärentes Management<br />

für das Lernen im Lebenslauf<br />

entwickeln und umsetzen müssen.<br />

Bildung wird vor allem vor Ort vermittelt:<br />

In Städten, Kreisen und Regionen<br />

durchlaufen die Menschen<br />

ihre Bildungsbiographie - von der<br />

frühkindlichen Bildung bis hin zur<br />

Weiterbildung.<br />

Stimmiges, integriertes<br />

System<br />

Damit das Lernen im gesamten Lebenslauf<br />

erfolgreich sein kann, müssen<br />

die Bildungsstationen und Bildungsangebote<br />

vor Ort wie ein<br />

stimmiges, integriertes System aufeinander<br />

bezogen und abgestimmt<br />

sein. Oft sind sie vor Ort jedoch<br />

zersplittert und fragmentarisiert.<br />

Ziel ist es daher, bestehende Ansätze<br />

zur Entwicklung ressortübergreifender<br />

kommunaler Initiativen zur<br />

Umsetzung des Lebenslangen Lernens<br />

im Sinne eines kohärenten Bildungswesens<br />

vor Ort zu stärken<br />

und beispielhafte Impulse hinsicht-<br />

arbeit bedeutet Vernetzung, Kontakte,<br />

Gestaltungsmöglichkeit. Die <strong>Akademie</strong><br />

<strong>Klausenhof</strong> ist darum auf nationaler<br />

und regionaler Ebene in<br />

zahlreichen Verbänden, Arbeitsgemeinschaften<br />

oder Ausschüssen<br />

vertreten.<br />

Ein typisches Beispiel: Sitzung der Leitungssgruppe des INISS-Projekts<br />

Michael Düchting<br />

lich der Verknüpfung spezifischer<br />

kommunaler Strategien zu setzen.<br />

Müssen nicht vor allem die<br />

Übergänge, etwa zwischen<br />

Schule und Ausbildung oder<br />

zwischen Arbeitslosigkeit und<br />

Arbeitsaufnahme verbessert<br />

wer den?<br />

Sie sprechen mit der sogenannten<br />

Schwellenproblematik u. a. an der 1.<br />

Schwelle (Übergang Schule – Ausbildung)<br />

und an der 2. Schwelle (Ausbildungs-Beruf)<br />

eine seit Jahren<br />

wichtige Herausforderung an. Die<br />

Gestaltung dieser Passierschienen<br />

entscheiden markant über die individuellen<br />

Lebensbedingungen und<br />

-verhältnisse. Hier sind im Kreis Wesel<br />

in der Vergangenheit schon wichtige<br />

Schritte unternommen worden,<br />

insbesondere bietet hier der § 33<br />

SGB III mit der vertieften Berufsorientierung<br />

gute Möglichkeiten, Schülerinnen<br />

und Schüler intensiver auf<br />

die Berufswahlentscheidung vorzubereiten.<br />

Selektionsmechanismen und<br />

Defizite<br />

Von einer Gesamtarchitektur des<br />

Bildungssystems, in der Lernen im<br />

Lebenslauf und individuelle Entfaltung<br />

ermöglicht wird, kann gegenwärtig<br />

noch nicht gesprochen werden.<br />

Vielmehr existieren strukturbedingte<br />

Defizite und Selektionsmechanismen,<br />

die zu erheblichen Diskontinuitäten<br />

beispielsweise zwischen<br />

der beruflichen Aus- und<br />

<strong>AK</strong>SB und KBE<br />

So ist etwa <strong>Klausenhof</strong>direktor Dr.<br />

Alois Becker Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaftkatholisch-sozialer<br />

Bildungswerke (<strong>AK</strong>SB) mit ihren<br />

rund 60 Mitgliedeinrichtungen<br />

und auch stellvertretender Vorsitzender<br />

der Katholischen Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

für Erwachsenenbildung<br />

KBE. Außerdem ist er<br />

Vorsitzender der Katholischen<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft für Berufliche<br />

Bildung.<br />

Der stellvertretende Direktor<br />

Dr. Hans Amendt ist darüber hinaus<br />

Geschäftsführer der Katholischen<br />

Landesarbeitsgemeinschaft<br />

für berufliche Bildung sowie im<br />

Vorstand der katholischen Landesarbeitsgemeinschaft<br />

für Erwachsenen-<br />

und Familienbildung.<br />

Unternehmerverbandsgruppe<br />

Wichtig ist die Mitarbeit des Klau-<br />

Weiterbildung (z.B. institutionellorganisatorisch,<br />

finanziell, curricular)<br />

aber auch zu anderen Bildungsbereichen<br />

wie den Hochschulen führen<br />

und hinsichtlich Durchlässigkeit und<br />

Gleichwertigkeit fast unüberwindbare<br />

Barrieren aufgebaut haben.<br />

Meiner Meinung nach müssen folgende<br />

Bereiche in Zukunft in den<br />

Blick genommen werden, um die<br />

Durchlässigkeit und Verzahnung der<br />

Bildungsbereiche zu erhöhen: Übergänge<br />

innerhalb der beruflichen Bildung,<br />

Anerkennung informell erworbener<br />

Kompetenzen, Zugang zum<br />

Hochschulstudium, Anrechnung beruflicher<br />

Kompetenzen auf ein Studium.<br />

Wie sehen Sie die zukünftige<br />

wirtschaftliche Entwicklung im<br />

Kreis, und welche Rolle wird die<br />

Weiterbildung dabei spielen?<br />

Durch die internationale Finanzkrise<br />

müssen wir natürlich auch für<br />

unsere Region die Aussagen zur zukünftigen<br />

wirtschaftlichen Entwicklung<br />

anpassen. Die ersten Unternehmen<br />

in der Region stellen bereits<br />

auf Kurzarbeit um oder berichten<br />

über zum Teil erhebliche Auftragsstornierungen.<br />

Weiterentwicklung der<br />

beruflichen Bildung<br />

Längerfristige Wachs tums pers pektiven<br />

ergeben sich dennoch weiterhin<br />

für eine Reihe von Branchen<br />

hier, wie z.B. die Logistik, die unternehmensbezogenenDienstleistungen<br />

insgesamt oder den IT-Bereich.<br />

Der Blick auf die wirtschaftliche<br />

Entwicklung im Kreis Wesel unterstreicht<br />

- gerade in schwierigen Zeiten<br />

- die Notwendigkeit der Weiterentwicklung<br />

der beruflichen Weiterbildung<br />

in der Region.<br />

Das Know-how der regional verfügbaren<br />

Arbeitnehmer wird in der<br />

Zukunft ein immer wesentlicherer<br />

Faktor bei der Standortwahl von<br />

Unternehmen sein. Diejenigen Unternehmen,<br />

die über gut aus- und<br />

weitergebildete Fachkräfte verfügen<br />

können, werden im Wettbewerb die<br />

Nase vorn haben. Dies gilt gleichermaßen<br />

für den Wettbewerb zwischen<br />

den Regionen.<br />

senhofs in einzelnen Fachgruppen<br />

(z.B. Personal und IT) der Unternehmerverbandsgruppe<br />

UVG sowie im<br />

Unternehmerverband Soziale<br />

Dienst leistungen + Bildung.<br />

Die <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> ist Mitglied<br />

im Netzwerk Berufsausbildungsvorbereitung<br />

der Zentralstelle<br />

für die Weiterbildung im Handwerk<br />

(ZWH). Seine Kompetenz bringt<br />

der <strong>Klausenhof</strong> auch in Prüfungsausschüssen<br />

der Industrie- und Handelskammer<br />

ein. Hinzu kommen<br />

Mitgliedschaften im Bundesarbeitskreis<br />

Berufsförderungswerke (siehe<br />

Artikel S. 3) und im Arbeitskreis Behindertenhilfe<br />

im Kreis Borken, der<br />

gerade erst in der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

Rhede getagt hat.<br />

Auch andersherum bringen Fachleute<br />

ihre Kompetenz für die <strong>Akademie</strong><br />

<strong>Klausenhof</strong> ein, wie etwa die<br />

Unternehmerverbandsgruppe UVG<br />

im Beirat bei dem Projekt INISS.<br />

Seite 5<br />

Vernetzung<br />

<strong>Klausenhof</strong> ist<br />

Ausbildungsbetrieb<br />

Die <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

bietet nicht nur Ausbildungs-<br />

Lehrgänge an, sie ist auch<br />

selbst ein großer Ausbildungsbetrieb<br />

in der Region. Derzeit<br />

absolvieren zehn junge Leute<br />

eine klassische betriebliche<br />

Ausbildung in der Region.<br />

Hinzu kommen immer wieder<br />

Praktikanten von Schulen aus<br />

der Umgebung, die in der<br />

Bibliothek oder im EDV-Bereich<br />

der Verwaltung Praxis<br />

schnuppern können.<br />

Folgende Ausbildungsberufe<br />

bietet die <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

an:<br />

- Kaufmann/-frau für Büro-<br />

kommunikation<br />

- Bürokaufmann/-frau<br />

- Informatikkaufmann/-frau<br />

- Veranstaltungskaufmann/-<br />

frau<br />

- Fachangestellte/r für<br />

Medien- und Informations-<br />

dienste / Fachrichtung<br />

Bibliothek<br />

- Hauswirtschafter/-in<br />

Wirtschaftsfaktor<br />

<strong>Klausenhof</strong><br />

Die <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> mit<br />

seinen beiden Standorten in<br />

Dingden und Rhede ist nicht<br />

nur als Bildungspartner ein<br />

wichtiger Baustein im Wirtschaftsgefüge<br />

der Region. Er<br />

ist auch selbst mit seinen<br />

rund 200 Beschäftigten ein<br />

großer Wirtschaftsbetrieb.<br />

Die meisten Mitarbeitenden<br />

wohnen in den Kreisen Wesel,<br />

Kleve und Borken, zahlen hier<br />

Steuern, gehen vor Ort einkaufen.<br />

Außerdem ist das<br />

Haus ein wichtiger Auftraggeber.<br />

Durch seine vielfältigen Aktivitäten<br />

holt er etwa über das<br />

Land NRW, dem Europäischen<br />

Sozialfond oder anderen<br />

Projektfördertöpfen Gelder<br />

heran, wovon letztlich die<br />

Region profitieren kann.<br />

Die Firma Bitters aus Dingden<br />

bei der Gestaltung des <strong>Klausenhof</strong>-Innenbereiches.


Partner der<br />

Wirtschaft<br />

Seite 6<br />

Die <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

kooperiert mit einer ganzen<br />

Reihe von großen und kleinen<br />

Betrieben in der Region<br />

und darüber hinaus. "Wir<br />

sehen uns dabei als Partner<br />

dieser Firmen, ganz gezielt<br />

aufkommende Weiterbildungswünsche<br />

zu erfüllen",<br />

so der zuständige Fachbereichsleiter<br />

Hans-Gerd<br />

Nakath. Einerseits versuchen<br />

wir, ganz zugeschnitten<br />

auf die Anforderungen zu<br />

agieren, wenn etwa eine<br />

Firma seine Mitarbeiter in<br />

Englisch fit machen will. Auf<br />

der anderen Seite sieht er<br />

sich als Bildungshaus in der<br />

Pflicht, interessante, notwendige<br />

Themen aufzugreifen<br />

und anzubieten. Mit rund<br />

75 Firmen und Verwaltungen<br />

kooperiert allein dieser<br />

Fachbereich. Darunter sind<br />

die z.B. die Firmen Olbricht,<br />

Borgers, Underberg Semper<br />

Idem oder Sinalco. Die Kursthemen<br />

reichen von Personal<br />

über Verkauf bis hin zum<br />

Datenschutz und Betriebswirtschaft.<br />

Alle Kurse können<br />

auch "Inhouse", vor Ort in<br />

den Firmen durchgeführt<br />

werden.<br />

Hans Nakath<br />

EDV: Immer auf der<br />

Höhe der Zeit<br />

Sich ständig an neue PC-<br />

Techniken anzupassen und<br />

diese möglichst verständlich<br />

zu vermitteln, das ist die<br />

Aufgabe des Fachbereichs<br />

EDV-Kurse. Auch hier<br />

kommt es wesentlich auf<br />

die enge Zusammenarbeit<br />

mit Partner aus Wirtschaft<br />

und Verwaltung an. Nachdem<br />

mittlerweile eine Art<br />

"Grundversorgung" erreicht<br />

ist und fast jeder im Berufsleben<br />

Erfahrungen mit dem<br />

Computer hat, stehen jetzt<br />

mehr spezielle Trainingsprogramme<br />

wie etwa für das<br />

Bistum Essen (siehe Bericht)<br />

im Vordergrund.<br />

Kreis Borken:<br />

ECDL-Prüfung<br />

Als Prüfungszentrum des<br />

Europäischen Computerführerscheins<br />

ECDL nimmt der<br />

<strong>Klausenhof</strong> auch die Prüfungen<br />

zu diesem Zertifikat ab.<br />

So legen derzeit 31 Mitarbeitende<br />

des Kreises Borken die<br />

Onlineprüfung gerade in der<br />

<strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> ab. Der<br />

ECDL besteht aus sieben<br />

Modulen zu den Standard-<br />

Computerprogrammen wie<br />

Word oder Excel.<br />

Was heißt<br />

Kupferdraht<br />

auf Englisch?<br />

Dozenten des <strong>Klausenhof</strong>s<br />

unterrichten Betriebe<br />

in sog. „Inhouse<br />

Trainings“.<br />

Arbeit und Beruf. „Deutsche<br />

Giessdraht is a very big company<br />

that deals with, äh, Kupferdraht”,<br />

beginnt ein Mitarbeiter des Unternehmens<br />

seine Präsentation. Blitzschnell<br />

ertönt aus dem Publikum<br />

die passende Übersetzung für den<br />

fehlenden englischen Fachbegriff:<br />

„copper wire“. Die Szene spielt sich<br />

ab im Konferenzraum der Deutschen<br />

Giessdraht GmbH in Emmerich.<br />

Zwei Dozenten der <strong>Akademie</strong><br />

<strong>Klausenhof</strong> unterrichten die Mitarbeiter<br />

dort, ganz praktisch, im Fach<br />

Wirtschaftsenglisch.<br />

Partner der Wirtschaft<br />

Immer mehr Betriebe der Region<br />

Rund 800 Gruppen nutzen<br />

den <strong>Klausenhof</strong> für<br />

ihre Veranstaltungen.<br />

Nr. 4 | Dezember <strong>2008</strong><br />

Zeitung der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

EDV-Know how für das<br />

Der <strong>Klausenhof</strong> ist ein<br />

gefragter Partner in Sachen<br />

EDV - zum Beispiel<br />

für das Bistum Essen.<br />

EDV-Schulungen. Seit der Umstrukturierung<br />

der Pfarreien gibt es<br />

viel zu tun im Bistum Essen. So haben<br />

sich die Kindertagesstätten im<br />

Bistum zu einem "Kita-Zweckver-<br />

Gasttagungen. In großer Runde<br />

sitzt die CDU-Ratsfraktion der Stadt<br />

Hamminkeln in einem Tagungsraum<br />

der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong>. Vorsitzender<br />

Wolfgang Hüsken arbeitet die<br />

Tagesordnung ab: Bauvorhaben, Stra-<br />

nutzen das Angebot des <strong>Klausenhof</strong>s,<br />

der seine Mitarbeiter zu<br />

sogenannten Inhouse-Trainings direkt<br />

in die Firmen schickt. Hermann<br />

Terhorst ist Leiter der kaufmännischen<br />

Abteilung bei der<br />

Deutschen Gießdraht und ist froh,<br />

mit dem <strong>Klausenhof</strong> einen Partner<br />

gefunden zu haben, der so flexibel<br />

ist und fachlich guten Unterricht<br />

vermitteln kann.<br />

„Bei uns im Haus führt die Dozentin<br />

des <strong>Klausenhof</strong>s wöchentlich<br />

zwei Kurse mit unterschiedlichen<br />

Levels durch“, sagt Hermann<br />

Terhorst. Dies sei für die Mitarbeitenden<br />

die über unterschiedliche<br />

Englischkenntnisse verfügen, optimal.<br />

Außerdem sei die Arbeit in<br />

den Kleingruppen sehr intensiv.<br />

„Hier kommt jeder dran, da kann<br />

sich keiner verstecken!“<br />

Weil das Unternehmen neue<br />

Bistum Essen<br />

band" zusammengeschlossen. Damit<br />

alle Mitglieder gut kommunizieren<br />

können, wurde das EDV-Programm<br />

Lotus Notes für E-Mails, Kontakte<br />

und Kalender bei allen mehr als 300<br />

Einrichtungen installiert. Und nun<br />

kommt der <strong>Klausenhof</strong> ins Spiel: Er<br />

sorgt für die Weiterbildung des Leitungspersonals.<br />

Rund 600 Teilnehmende durch-<br />

Der Wohlfühlfaktor<br />

ßen, Finanzen. Alle haben dicke Akten<br />

vor sich, nichts stört die Konzentration.<br />

"Viele Gruppen auch<br />

aus der Region nutzen den <strong>Klausenhof</strong><br />

für ihre Veranstaltungen", so<br />

Christina Reichelt die für Gasttagungen<br />

zuständige Mitarbeiterin im<br />

Hause. Dazu zählen eben Parteien,<br />

Verwaltungen, Verbände aber auch<br />

Firmen, wie etwa Corus Aluminium<br />

Tagung der CDU-Ratsfraktion der Stadt Hamminkeln im <strong>Klausenhof</strong><br />

Inhouse Training bei der Deutschen Gießdraht GmbH in Emmerich<br />

Partner in Belgien, England, Italien<br />

und Bulgarien hat, ist die Konzernsprache<br />

nun Englisch. Auch wenn<br />

das Vokabelbüffeln nach Feierabend<br />

laufen so derzeit die Schulungen,<br />

die der entsprechende Fachbereichsleiter<br />

Peter Wischermann<br />

und EDV-Dozent Klemens Naffin<br />

vor Ort in Essen durchführen. Der<br />

Kontakt bestand schon seit einiger<br />

Zeit; so ist das Haus mit seinen<br />

EDV-Schulungen im Katalog des<br />

Zweckverbands vertreten. Außerdem<br />

werden noch die neuen Ver-<br />

aus Voerde oder die Bekleidungsfirma<br />

Mensing. Die Grünen aus Rhede<br />

kommen auch regelmäßig, die Telefonseelsorge<br />

oder die rheinische<br />

Kreiszüchterzentrale. Rund 800<br />

verschiedene Gruppen besuchen<br />

pro Jahr das Haus, um hier ihre Veranstaltung<br />

- von der Klausurtagung<br />

bis zum EDV-Workshop - durchzuführen.<br />

Ruhe und Zeit<br />

“Diese Atmosphäre hier - wunderbar!”<br />

Die Sängerin, die gerade mit<br />

ihrem Chor über das Wochenende<br />

im <strong>Klausenhof</strong> probt, ist begeistert.<br />

Eigentlich könnten sie sich ja Anreise<br />

und die zusätzlichen Kosten sparen,<br />

doch: “Hier haben wir viel<br />

mehr Ruhe und Zeit zusammen, als<br />

wenn wir zuhause proben würden”.<br />

Dabei ist es nicht nur die Möglichkeit,<br />

im <strong>Klausenhof</strong> zu wohnen und<br />

verpflegt zu werden, was die Gäste<br />

des Hauses schätzen. “Viele sind<br />

auch angetan von der weitläufigen<br />

und grünen Anlage, von der Sauberkeit,<br />

der guten Ausstattung und vor<br />

manchmal schwer fällt, viele Fachbegriffe<br />

lernen die Mitarbeiter im<br />

Unterricht ganz nebenbei, wie eben<br />

copper wire – Kupferdraht.<br />

Hamminkeln: Hilfe beim<br />

Start mit neuer Buchführung<br />

Alle Kommunen in NRW stellen<br />

sich auf eine neue Art der Buchführung<br />

um, dem "Neuen Kommunalen<br />

Finanzmanagement" (NKF). Dieses<br />

System entspricht der kaufmännischen<br />

Buchführung. Auch die Stadt<br />

Hamminkeln ändert derzeit ihre<br />

Buchführung entsprechend.<br />

Damit auch Ratsmitglieder einen<br />

Einblick in dieses System gewinnen<br />

können, hat die <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

für sie eine Kurzeinführung organisiert.<br />

Mitarbeiterin Margret Jonen,<br />

die diesen Part übernahm, kam<br />

dabei sehr gut an. "Eine rundum gelungene<br />

Aktion", bestätigt darum<br />

auch Ratsfrau Anneliese Große-<br />

Holtforth.<br />

waltungsleiter der Pfarrgemeinden<br />

des Bistums Essen geschult, die<br />

ebenfalls seit der neuen Pfarrstruktur<br />

eingesetzt wurden.<br />

Für Kindergärten des Bistums<br />

Münster führt der <strong>Klausenhof</strong> auch<br />

Trainings in den speziellen Kindergartenprogrammen<br />

"Kitathek" und<br />

GaBi (ganzheitliche Bildungsdokumentation)<br />

durch.<br />

Christina Reichelt<br />

allem der Freundlichkeit des Personals<br />

Sie fühlen sich einfach wohl bei<br />

uns", betont Christina Reichelt.<br />

Selbst wenn sie aus der direkten<br />

Nachbarschaft kommen, wie der<br />

Pfarrgemeinderat von St. Gudula in<br />

Rhede, wird häufig auch im Haus<br />

übernachtet: “Gerade die gemeinsamen<br />

Abende sind wichtig, um zusammen<br />

zu kommen - besonders deswegen,<br />

weil sich der Pfarrgemeinderat<br />

neu gebildet hat”, so der Pfarrgemeinderatsvorsitzende<br />

Michael<br />

Rößing.


Nr. 4 | Dezember <strong>2008</strong><br />

Zeitung der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

Deutsche werden,<br />

Deutsche sein<br />

Einbürgerung ist auch<br />

ein Thema für junge<br />

Migranten im <strong>Klausenhof</strong>.<br />

Junge Migranten. "Wir sind zuhause!"<br />

Lautet die Kampagne, die<br />

das Land NRW gerade gestartet<br />

hat. Damit will sie bei den Migrantinnen<br />

und Migranten für eine Einbürgerung<br />

werben. Vor der Einbürgerung<br />

steht aber ein langer Weg.<br />

"Wir werden im <strong>Klausenhof</strong> vor<br />

allem die Vermittlung grundlegender<br />

Informationen, wie etwa über<br />

deutsche Geschichte, verstärken",<br />

Können Kühe<br />

patentiert werden?<br />

Der <strong>Klausenhof</strong> beteiligt<br />

sich an einem Projekt<br />

über den fairen Umgang<br />

mit Patenten auf<br />

Leben.<br />

Projekte. Die Meldungen sind erschreckend:<br />

Große Nahrungsmittelkonzerne<br />

wie Monsanto (USA) gelingt<br />

es immer häufiger, Patente auf<br />

bestimmte Gene von Nutztieren<br />

und -pflanzen anzumelden. Die Folge:<br />

überall auf der Welt müssen Bauern,<br />

ob arm oder reich, Gebühren<br />

an diese Firmen bezahlen, oftmals<br />

mit gravierenden wirtschaftlichen<br />

Folgen. Das Thema ist also weltweit<br />

hochbrisant, dem sich das Projekt<br />

"Okio - our knowledge is ours" angenommen<br />

hat. Durchgeführt wird<br />

es vom Internationalen ländlichen<br />

Entwicklungsdienst in Rhöndorf, der<br />

<strong>Klausenhof</strong> ist im Partnerkonsortium<br />

vertreten..<br />

Sensibilisieren<br />

Ziel des Projektes ist es vor allem,<br />

auf das Thema aufmerksam zu machen,<br />

Material zu sammeln und für<br />

die Problematik zu sensibilisieren.<br />

Im Zentrum steht dabei eine Reihe<br />

von Tagungen, wie sie gerade in Altenkirchen<br />

stattfand. Die nächste<br />

große Veranstaltung dieser Art ist<br />

für den 15.-17. Januar 2009 als Europatagung<br />

im Rahmen der Grünen<br />

so Dozent Hubertus Dierkes. Den<br />

Weg der Einbürgerung müssen die<br />

Jugendlichen dann selber gehen.<br />

"Mit deutschem Pass ist alles viel<br />

einfacher", erklärt Wichan Suwansawek<br />

aus Thailand seine Motivation,<br />

Deutscher zu werden. Die Mutter<br />

ist mit einem deutschen Mann verheiratet,<br />

und er wollte nun ein neues<br />

Leben in Deutschland anfangen.<br />

Er werde dadurch aber seine kulturellen<br />

Wurzeln nicht verlieren. Genauso<br />

argumentiert Fatma Öcalan<br />

aus dem kurdischen Teil der Türkei.<br />

Die 23-Jährige ist anerkannte Asylbewerberin,<br />

schon seit vier Jahren<br />

Woche in Berlin geplant. Der <strong>Klausenhof</strong><br />

arbeit als ein Partner des<br />

Projektes inhaltlich mit und sorgt<br />

für die Homepage.<br />

Katastrophe für arme Bauern<br />

"Die Entwicklung auf diesem Feld ist<br />

dramatisch", so der zuständige Mitarbeiter<br />

im <strong>Klausenhof</strong>, Dr. Toni<br />

Murböck. So habe das Europäische<br />

Patentamt bereits 700 Patente auf<br />

Nutztiere und Pflanzen erteilt.<br />

Besondere Sorgen machte aktuell<br />

auf der Tagung ein Patent auf ein<br />

Gen in Kühen. "Wenn irgendwo in<br />

Indien Kühe dieses Gen aufweisen<br />

sollten, müssen die Besitzer nach<br />

internationalem Recht Geld an den<br />

Patentinhaber zahlen", so Murböck.<br />

"Eine Katastrophe für viele arme<br />

Bauern in den Ländern des Südens."<br />

Derzeit werden sogar Patente für<br />

ganz normale Züchtungen bei Brokkoli<br />

und Tomate verhandelt. Wenn<br />

dies durchkommt, so der Biologe<br />

Murböck, dann ist die gesamte Landwirtschaft<br />

von Patentanwälten abhängig.<br />

Problematisch ist auch, dass alte<br />

Kulturpflanzen, die etwa in Indien<br />

oder Afrika seit Generationen genutzt<br />

werden, patentiert werden.<br />

Hier sei es Anliegen des Projektes,<br />

auf diese Entwicklung aufmerksam<br />

zu machen und den Schutz dieser<br />

indigenen Pflanzen zu sichern.<br />

Sprachförderung für Kinder<br />

Der Spracherwerb gerade bei Kindern mit Migrationshintergrund verläuft<br />

nicht immer problemlos. Erzieherinnen und Erzieher beschäftigten sich in<br />

einem Seminar im <strong>Klausenhof</strong> mit Konzepten und praktischen Beispielen,<br />

wie dieser Prozess besser begleitet werden kann. Referentin war Aila Makdissi<br />

(li.).<br />

Wollen die deutsche Staatsbürgerschaft erwerben: Tanja Kinkel, Wichan<br />

Suwansawek und Fatma Öcalan (v. li.)<br />

im <strong>Klausenhof</strong> und hat gerade ihren<br />

Antrag auf Einbürgerung gestellt.<br />

Die gebürtige Polin Monika Kinkel<br />

will diesen Schritt erst machen,<br />

wenn sie die gewünschte Ausbildung<br />

zur Verwaltungsfachangestellte beginnen<br />

kann. Für eine mögliche Be-<br />

Schwestern im Schnee<br />

Trotz des Klimawandels kommt es<br />

immer wieder vor: Es schneit am<br />

Niederrhein. Als jetzt der <strong>Klausenhof</strong><br />

Ende November wenn auch<br />

nur für kurze Zeit in eine kalte<br />

Decke eingehüllt war, freuten sich<br />

vor allem die ausländischen Kursteilnehmenden.<br />

Schnee gibt es in<br />

Indien oder Afrika höchstens auf<br />

den hohen Bergen.<br />

So hatten z.B. die Ordensschwe-<br />

EU-Projekt InfoNet<br />

verlängert<br />

Das Europäische Netzwerk<br />

InfoNet ist um<br />

drei Jahre verlängert<br />

worden.<br />

Projekte. InfoNet ist ein Projekt,<br />

das bereits seit drei Jahren läuft und<br />

von der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> koordiniert<br />

wird. Es bietet einen regelmäßigen<br />

und kostenfreien Dienst<br />

mit Berichten, Nachrichten, Interviews<br />

und Hintergrundinformationen<br />

rund um alles Wichtige, was<br />

sich auf europäischer Ebene und in<br />

den europäischen Ländern in Sachen<br />

Erwachsenenbildung tut. Dazu<br />

bringt InfoNet alle zwei Monate einen<br />

Newsletter („InfoLetter“ ) mit<br />

einer Auswahl von Beiträgen heraus.<br />

Alle Artikel können in einer<br />

Datenbank nachgelesen und recherchiert<br />

werden (www.infonet-<br />

amtenlaufbahn brauche sie dann einen<br />

deutschen Pass. Wichan Suwansawek<br />

hat einen wichtigen<br />

Schritt ins Deutschsein schon geschafft.<br />

Sein Praktikum hat er gerade<br />

als Koch absolviert: "Jetzt kann ich<br />

Knödel machen!"<br />

stern aus Kerala, die einen Sprachkurs<br />

im <strong>Klausenhof</strong> besuchten, ihren<br />

Spaß mit der weißen Pracht und<br />

lockerten die Pausen mit einer<br />

zünftigen Schneeballschlacht auf.<br />

Nach dem Kurs arbeiten sie in der<br />

Regel in deutschen Krankenhäusern<br />

oder Altenheimen. Sie gehören zu<br />

den Stammkunden: rund zehn bis 15<br />

Ordensschwestern sind ständig in<br />

den Deutschkursen vertreten.<br />

Eine typische <strong>Klausenhof</strong>-Schneeballschlacht mit indischen Ordensschwestern<br />

ae.eu). Das Ziel der zweiten Projektphase<br />

ist es vor allem, das Angebot<br />

von InfoNet zu verbreiten und<br />

zu etablieren.<br />

Kern von InfoNet ist ein Netzwerk<br />

von rund 25 Korrespondenten<br />

in ganz Europa – von Norwegen<br />

bis zur Türkei, von Estland bis Irland,<br />

die regelmäßig über ihr Land berichten.<br />

Mitglied im Netzwerk sind außerdem<br />

europäische und nationale<br />

Dachverbände. Umgesetzt wird InfoNet<br />

von der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

im Auftrag der Katholischen<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung<br />

(Bonn). Koordinator<br />

und Redakteur ist Dr. Michael<br />

Sommer, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit<br />

im <strong>Klausenhof</strong>. Die<br />

EU fördert das Projekt als Netzwerk<br />

im Rahmen des Programms<br />

Lifelong Learning.<br />

Seite 7<br />

Papst zum Welttag<br />

der Migranten und<br />

Flüchtlinge<br />

Am 18. Januar 2009 wird der 95.<br />

"Welttag der Migranten und<br />

Flüchtlinge" begangen. Dazu hat<br />

Papst Benedikt XVI eine eigene<br />

Botschaft veröffentlicht. Darin<br />

hat er die Christen aufgerufen,<br />

für Migranten und Flüchtlinge<br />

einzustehen. Der Papst beruft<br />

sich auf die Figur des Völkerapostels<br />

Paulus, der als Migrant die<br />

Frohe Botschaft an fremde Völker<br />

verkündete. Jede christliche<br />

Gemeinschaft müsse „den gleichen<br />

apostolischen Eifer wie<br />

der Heilige Paulus pflegen“, so<br />

der Papst. Wichtig sei, dass man<br />

als Christ solidarisch mit den<br />

Migranten sei und „in allen Teilen<br />

der Welt und mit allen Mitteln“<br />

das friedliche Miteinander<br />

der verschiedenen Ethnien, Kulturen<br />

und Religionen fördere.<br />

Der Welttag "sei für alle ein Ansporn,<br />

ohne jegliche Unterschiede<br />

und Diskriminierungen die<br />

brüderliche Nächstenliebe in<br />

Fülle zu leben. Lassen wir uns<br />

dabei vom Bewusstsein tragen,<br />

dass alle jene unsere Nächsten<br />

sind, die unsere Hilfe brauchen<br />

und denen wir helfen können",<br />

schreibt der Papst in seiner Botschaft.<br />

Kurs Realschulabschluss<br />

für junge<br />

Migranten startet<br />

im Januar<br />

Junge Migrantinnen und Migranten,<br />

die derzeit keine richtige<br />

schulische Perspektive haben,<br />

können ab dem 9. Januar einen<br />

Realschulabschlusskurs (Mittlere<br />

Reife) in der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

besuchen. Der Lehrgang<br />

endet mit den - anerkannten -<br />

Prüfungen am 18. Dezember<br />

2009. Besonderer Schwerpunkt<br />

ist, wie bei allen Schulabschlusskursen<br />

im <strong>Klausenhof</strong>, das Fach<br />

Deutsch. Teilfinanziert wird das<br />

Angebot über den Europäischen<br />

Sozialfonds (ESF). Im Dezember<br />

mit neun Prüflingen zuende gegangen<br />

ist jetzt der Vorgänger-<br />

Kurs. Eine von ihnen hat schon<br />

jetzt eine Zusage für eine Ausbildung<br />

im Servicebereich, und<br />

zwar im "Wunder land Kalkar",<br />

dem ehemaligen "Schnellen Brüter".<br />

Ein weiterer Absolvent<br />

wechselt auf eine weiterführende<br />

Schule.<br />

Kursbewertung<br />

Wie gut die Kurse bei den Jugendlichen<br />

insgesamt ankommen,<br />

zeigt die Statistik: von allen<br />

109 jungen Migranten, die im<br />

Sommer einen Kurs absolviert<br />

haben, besucht fast die Hälfte,<br />

nämlich 42, einen Nachfolgekurs<br />

im <strong>Klausenhof</strong>, 22 haben die Absicht<br />

geäußert, eine betriebliche<br />

Ausbildung aufgenommen, und<br />

19 wollten zu einer weiterführende<br />

Schule. 80 Prozent gaben<br />

an, dass der Gesamteindruck<br />

vom <strong>Klausenhof</strong> sehr gut oder<br />

gut gewesen sei, und 75 Prozent<br />

würden den <strong>Klausenhof</strong> weiterempfehlen.


Seite 8<br />

Vom Hindukusch zum<br />

Soldaten, die von ihren<br />

Einsätzen aus Afghanistan<br />

zurückkommen,<br />

besuchen ein Rückkehrerseminar<br />

in der <strong>Akademie</strong><br />

<strong>Klausenhof</strong>.<br />

Patrouille in der staubigen Wildnis<br />

Afghanistans fahren, immer Angst<br />

vor Anschlägen, fernab von Familien<br />

und Freunden: Soldat zu sein<br />

bedeutet heute längst nicht mehr,<br />

nur Wache in deutschen Kasernen<br />

zu schieben. Auslandseinsätze gehören<br />

mittlerweile zum Alltag der<br />

Truppe - und alle persönlichen<br />

Probleme, die damit einhergehen.<br />

Um wieder zurück in das normale<br />

Übungen auf dem Niederseilparcours im <strong>Klausenhof</strong><br />

Schülerinnen und Schüler<br />

durchliefen ein erlebnispädagogisches"Berufsorientierungscamp".<br />

Menschen vom<br />

<strong>Klausenhof</strong><br />

Dr. Alois Becker wurde in der<br />

Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft<br />

katholisch-sozialer Bildungswerke<br />

(<strong>AK</strong>SB) in der <strong>Akademie</strong><br />

Schwerte für weitere drei Jahre<br />

zum Vorsitzenden gewählt. Bereits<br />

seit 1999 steht der Direktor der<br />

<strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> an der Spitze<br />

der Fachorganisation mit ihren 60<br />

Mitgliedern für katholisch-sozial orientierte<br />

politische Jugend- und Erwachsenenbildung.<br />

Neu im <strong>Klausenhof</strong><br />

sind<br />

Agnes Voßbeck,<br />

die in der<br />

Personalabteilung<br />

für die Abrechnungzuständig<br />

ist und<br />

Anne-Kathrin<br />

Epping, im Bereich<br />

der BerufsvorbereitendenMaßnahmen<br />

mit Internat<br />

in Rhede.<br />

<strong>Klausenhof</strong><br />

Leben zu finden, besuchen alle Soldaten<br />

nach ihrem Einsatzseminar<br />

ein "Rückkehrerseminar", in dem<br />

sie ganz ungestört und ohne Vorgesetzte<br />

das Erlebte aufarbeiten können.<br />

So versammeln sich Soldaten<br />

des Fernmeldebatallions Wesel<br />

nach ihrer Zeit am Hindukusch für<br />

zwei bis drei Tage im <strong>Klausenhof</strong>.<br />

"Am meisten bedrückt die jungen<br />

Männer die Trennung von Familie<br />

und Partnern", sagt Wolf-Dieter<br />

Blinn, der zusammen mit Hans-Peter<br />

Alpert das Seminar moderiert.<br />

Beide waren selber Soldaten, sind<br />

im Auslandseinsatz gewesen und<br />

sind jetzt pensioniert. Im Vordergrund<br />

stehe die Wiedereingliederung<br />

in den normalen Dienst: "Die<br />

Gar nicht so einfach, die Balance zu<br />

halten, obwohl das Drahtseil ziemlich<br />

niedrig zwischen zwei Bäumen<br />

gespannt ist. Nacheinander versuchen<br />

es die Schülerinnen und Schü-<br />

Pfarrer Joseph Barenbrügge ist aus<br />

Altergründen endgültig vom seinem<br />

Amt als geistlicher Rektor der <strong>Akademie</strong><br />

<strong>Klausenhof</strong> zurückgetreten.<br />

Barenbrügge wurde am 1.10.1979<br />

zum Pfarrer der Christus-König-<br />

Pfarrei in Ringenberg und gleichzeitig<br />

zum Rektor der Bruder-Klaus-<br />

Kapelle und Seelsorger in der <strong>Akademie</strong><br />

<strong>Klausenhof</strong> ernannt; ab Januar<br />

1999 war er ausschließliche für<br />

die <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> tätig.<br />

Eine Ära geht zuende<br />

Im <strong>Klausenhof</strong> geht nun eine Ära zu<br />

Ende; Pfarrer Barenbrügge war der<br />

am längsten amtierende Rektor unserer<br />

Kapelle. Sicher war es nicht<br />

leicht, die Anforderungen als Pfarrer<br />

von Ringenberg und als Seelsorger<br />

in der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> unter<br />

einen Hut zu bringen. Mit Geschick<br />

hat er die Doppelbelastung ausgefüllt.<br />

Nachdem er ganz für die <strong>Akademie</strong><br />

<strong>Klausenhof</strong> zur Verfügung<br />

stand, hat Pfarrer Barenbrügge sich<br />

voll Elan der Betreuung der Geistlichen<br />

und Ordensleuten in den<br />

Sprachkursen, insbesondere der in-<br />

Nr. 4 | Dezember <strong>2008</strong><br />

Zeitung der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

Soldaten brauchen Zeit, um wieder<br />

Fuß zu fassen." Rund sechs Wochen<br />

nach dem Einsatz besteht so die<br />

Möglichkeit, alle Situationen nochmal<br />

durchzugehen und in Ruhe,<br />

wenn nötig auch ohne Vorgesetzte<br />

zu besprechen. Auch schreckliche<br />

Erlebnisse bei Anschlägen oder<br />

wenn ein Soldat ihres oder eines<br />

befreundeten Landes ums Leben gekommen<br />

ist, werden aufgearbeitet.<br />

Wer seelisch gar nicht mit der Situation<br />

im Einsatz klar kommt, der<br />

wird vom Truppenarzt nach Hause<br />

geschickt.<br />

<strong>Klausenhof</strong> ein guter Ort<br />

An erster Stelle der Sorgen steht<br />

für die Soldaten die Situation zuhau-<br />

Rückkehrerseminar für Soldaten nach dem Auslandseinsatz<br />

se. "Die Trennung belastet alle sehr<br />

stark", so die beiden Moderatoren.,<br />

und zwar nicht nur bei den Soldaten,<br />

sondern auch bei der Familie,<br />

wenn der Ehemann für eine längere<br />

Zeit ausfällt. Die Bundeswehr un-<br />

Klettern für die<br />

ler, und erst als klar ist: die Aufgabe<br />

kann nur gemeinsam gelöst werden,<br />

funktioniert es. Eigens für diese<br />

Übung für zwei achte Klassen der<br />

Losberg-Hauptschule in Stadtlohn<br />

wurde hinter dem <strong>Klausenhof</strong> am<br />

Waldrand ein "Niederseilgarten"<br />

angelegt, der solcherlei Übungen ermöglicht.<br />

Erbauer ist Wolfgang Fischer,<br />

Betreiber eines Klettergartens<br />

in Isselburg. Mit ihm zusammen<br />

führt der <strong>Klausenhof</strong> ein Berufsorientierungscamp<br />

für Hauptschulen<br />

Zukunft<br />

durch, gefördert von dem Projekt<br />

"Zukunft fördern". Dies ist eine Initiative<br />

der Arbeitsagentur zusammen<br />

mit dem NRW-Ministerium für<br />

Schule und Weiterbildung, um Jugendliche<br />

mit einer vertieften Berufsorientierung<br />

frühzeitig auf Herausforderungen<br />

und Perspektiven<br />

des Arbeitslebens vorzubereiten.<br />

Der <strong>Klausenhof</strong> wurde und wird innerhalb<br />

dieses Programms immer<br />

wieder von Schulen als Partner angefragt.<br />

So haben verschiedene<br />

terstützt die betroffenen Familien,<br />

hilft bei den kleinen Problemen des<br />

Alltags. Der <strong>Klausenhof</strong> sei für die<br />

Soldaten ein guter Ort, um all dies<br />

zu besprechen, bestätigen die beiden<br />

Moderatoren.<br />

Schulen im <strong>Klausenhof</strong> ein "Kompetenzfeststellungsverfahren"<br />

mit anschließender<br />

individuellen Beratung<br />

durchlaufen.<br />

Bei dem dreitägigen Camp nun bildeten<br />

erlebnispädagogische Aspekte<br />

einen Schwerpunkt. Highlight war<br />

der Besuch des Hochseilgartens in<br />

Isselburg. Hinzu kamen weitere Partnerschaftsübungen<br />

und ein Assessment-Center,<br />

um Fähigkeiten, vom<br />

Problemslösen bis zur handwerklichen<br />

Geschicklichkeit, zu testen.<br />

Barenbrügge im Ruhestand<br />

Pfarrer Joseph Barenbrügge im Gespräch mit einem Sprachkursteilnehmer<br />

(<strong>2008</strong>)<br />

dischen und afrikanischen Schwestern,<br />

angenommen. Ihr hoher Anteil<br />

in den Sprachkursen ist nicht zuletzt<br />

auf seine Betreuungsleistung zu-<br />

rückzuführen: tägliche Messen, Gebets-<br />

und Rosenkranzandachten,<br />

die Wallfahrten nach Kevelaer sind<br />

nur einige Beispiele. Auch in den<br />

Kursen für die jugendlichen Migranten<br />

hat er den interreligiösen<br />

Dialog strukturiert und forciert.<br />

Bei diesen Tätigkeiten kam ihm<br />

seine frühere Arbeit bei MISSIO<br />

zugute.<br />

Für die Mitarbeitenden der <strong>Akademie</strong><br />

<strong>Klausenhof</strong> war er ein aufmerksamer<br />

Begleiter, gerade in<br />

persönlich schwierigen Zeiten.<br />

Jedoch auch bei anderen Anlässen,<br />

die verteilten „Aachener<br />

Printen“ sind Legende. Ein besonderes<br />

Anliegen war Pastor Barenbrügge,<br />

uns die Person unseres<br />

Patrons Bruder Klaus nahezubringen.<br />

Die Gottesdienste am<br />

Gedenktag und besonders die<br />

Wallfahrten nach Flueli zeugen<br />

davon.<br />

Dank des Vorstands<br />

Vorstand, Geschäftsleitung und<br />

Mitarbeitende danken Herrn<br />

Pfarrer Barenbrügge für seine Arbeit<br />

und wünschen ihm einen geruhsamen<br />

Ruhestand, Gottes Segen<br />

und Gesundheit, damit er den<br />

Ruhestand auch genießen kann.

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