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Histone und Nukleosomen und ihr Einfluss auf die - StV Biologie ...

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Die Aminosäuresequenzen der <strong>Histone</strong> sind im L<strong>auf</strong>e der Evolution<br />

bemerkenswert konstant geblieben. So unterscheiden sich z.B. das<br />

Histon H4 aus Erbsenkeimlingen <strong>und</strong> Kalbsthymus in nur zwei von<br />

102 Resten, wobei <strong>die</strong> Änderungen geringfügig sind, da ähnliche Ami-<br />

nosäuren ausgetauscht wurden: Valin statt Isoleucin <strong>und</strong> Lysin statt<br />

Arginin. Das bedeutet: Die Aminsäuresequenz von H4 ist also in den<br />

geblieben. Auch H3 hat sich während <strong>die</strong>ser Periode kaum verändert.<br />

Abb.7<br />

Strukturformel<br />

Valin<br />

6<br />

Abb.8<br />

Strukturformel<br />

Isoleucin<br />

Die Aminosäuresequenzen von H3 aus Erbsenkeimlingen <strong>und</strong> Kalbsthymus unterscheiden sich in nur vier<br />

Positionen. Auch <strong>die</strong> Sequenzen der anderen Histon-Typen sind während der Evolution konserviert<br />

geblieben, allerdings nicht so ausgeprägt wie <strong>die</strong> der <strong>Histone</strong> H3 <strong>und</strong> H4. Am geringsten ist <strong>die</strong> Ähnlich-<br />

keit zwischen den Histon H1-Sequenzen verschiedener Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten. Aber insgesamt gilt, dass<br />

<strong>Histone</strong> zu den höchst konservierten Proteinen überhaupt gehören.<br />

Das bedeutet allerdings nicht, dass alle <strong>Histone</strong> eines gegebenen Typs im Chromatin identisch sind. Alle<br />

höheren Eukaryoten besitzen mehrere Gene für jedes Histon, wobei sich manche Gene von anderen des<br />

gleichen Histon-Typs durch kleine Unterschiede in den Ko<strong>die</strong>rungssequenzen unterscheiden, wodurch<br />

Histonsubtypen gebildet werden. Einige davon werden nur unter bestimmten Bedingungen gebildet, wie<br />

etwa ein als Histon H5 bezwichneter Histon-H1-Subtyp, der nur in den Kernen der hochdiffferenzierten<br />

Erythrocyten von Vögeln vorkommt, <strong>und</strong> dort zur dichten Packung des Chromatins <strong>und</strong> zur Blockade der<br />

genetischen Aktivität beiträgt.<br />

3.2) Nucleosomen<br />

Suspen<strong>die</strong>rt man Interphasekerne in einer Lösung mit niedriger lonenstärke, quellen sie <strong>auf</strong> <strong>und</strong> platzen,<br />

sodass <strong>die</strong> Chromatinfäden freigesetzt werden. In einigen Bereichen bestehen <strong>die</strong> Fäden aus sehr dicht<br />

gepacktem Material, in ausgestreckten Bereichen ist jedoch zu erkennen, dass sie separate Partikel enthal-<br />

ten, <strong>die</strong> Nucleosomen. In besonders ausgestreckten Bereichen sind <strong>die</strong> einzelnen Nucleosomen durch den<br />

dünnen Faden eines freien DNA-Doppelstranges (linker-DNA) verb<strong>und</strong>en (beads-on-a-string-structure<br />

bzw. Perlenschnurform). Die einzelnen Nucleosomen lassen sich durch Behandlung des Chromatins mit<br />

dem Enzym Micrococcus-Nuclease isolieren. Dabei handelt es sich um eine Endonuclease, <strong>die</strong> den DNA-<br />

Faden an der linker-DNA durchschneide, wobei <strong>die</strong> Partikel erst in Gruppen freigesetzt werden, <strong>und</strong> erst<br />

nach längerer Behandlung in Form einzelner Nucleosomen.

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