Histone und Nukleosomen und ihr Einfluss auf die - StV Biologie ...
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2<br />
ten Sequenzen. Zusätzlich zum DNA-Faden <strong>und</strong> den <strong>Histone</strong>n, besteht Chromatin noch aus einer Kol-<br />
lektion von Nicht-Histon-Chromatin-Proteinen<br />
Während aber das Verhältnis von DNA zu <strong>Histone</strong>n in allen eukaryotischen Zellen gleich ist, <strong>und</strong> sich<br />
auch nicht wesentlich mit dem physiologischen Zustand der Zelle ändert, ist <strong>die</strong> Art, Menge, <strong>und</strong> Zu-<br />
sammensetzung der Nicht-Histon-Chromatin-Proteine von Zelltyp zu Zelltyp verschieden, <strong>und</strong> wechselt<br />
auch mit der genetischen Aktivität einer Zelle. Zu den Nicht-Histon-Chromatin-Proteinen gehören unter<br />
anderem auch Proteine des Transkriptionsapparates wie RNA-Polymerasen <strong>und</strong> positiver <strong>und</strong> negativer<br />
Transkriptionsfaktoren, deren Menge <strong>und</strong> Art sich mit dem physiologischen Zustand der Zelle ändert.<br />
Es gibt aber auch einige Arten von Nicht-Histon-Chromatin-Proteinen (sowohl in Tier- wie Pflanzenzel-<br />
len), <strong>die</strong> weitgehend unabhängig von der genetischen Aktivität im Zellkern vorkommen, wie z.B. <strong>die</strong> so<br />
genannten HMG-Proteine („high mobility group“), <strong>die</strong> hauptsächlich in zwei Gruppen von unterschieden<br />
werden:<br />
• HMG1 <strong>und</strong> HMG2: binden im Reagenzglasversuch bevorzugt an DNA mit ungewöhnlichen<br />
Strukturen, wie kreuzförmige DNA oder Stellen, wo <strong>die</strong> B-Form- in Z-Form-DNA übergeht. Im<br />
Chromatin kommen sie an der Linker-DNA zwischen den Nucleosomen vor.<br />
• HMG14 <strong>und</strong> HMG17. binden an Nucleosomen-Core-Partikel, <strong>und</strong> bewirken eine <strong>auf</strong>gelockerte<br />
Struktur des Chromatins, wodurch Gene transkribiert werden können.<br />
1.2) Die Nucleosomen sind <strong>die</strong> erste Stufe bei der Packung der DNA<br />
Die Gr<strong>und</strong>einheit des Chromatins besitzt bei allen Eukaryoten <strong>die</strong>selbe Struktur. Das Nucleosom enthält<br />
etwa 200bp DNA <strong>und</strong> ist in Form eines Oktamers aus kleinen basischen Proteinen organisiert, <strong>die</strong> eine<br />
perlenförmige Struktur bilden. Ein DNA-Strang von 200 Basenpaaren hätte in Lösung eine Länge von<br />
etwa 68nm, wohingegen <strong>die</strong>selbe DNA-Menge in ein Nucleosom mit einen Durchmesser von ~11nm<br />
passt. Das Packungsverhältnis (das Maß der Verdichtung) des Nucleosoms beträgt also ungefähr 6.<br />
Betrachtet man jedoch den Verdichtungsgrad der DNA in Chromosomen, kommt man <strong>auf</strong> eine Pa-<br />
ckungsverhältnis von etwa 10 4 (Gesamtlänge der 46 Metaphasechromosomen: ~200µm; DNA End-zu-<br />
End-Länge: ~1,8m). DNA im Interphasekern mit weniger dichtem Chromatin hat noch immer ein Pa-<br />
ckungsverhältnis von 10 2 bis 10 3 . Das bedeutet, dass noch weitere, höhere Verpackungsstufen existieren<br />
müssen.