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Histone und Nukleosomen und ihr Einfluss auf die - StV Biologie ...

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jedoch unterscheidet sich <strong>die</strong> zeitliche Abstimmung vom Modifikationszyklus der übrigen <strong>Histone</strong>. Bei<br />

Säugerzellen in Kultur werden während der S-Phase eine oder zwei Phosphatgruppen eingeführt. Die<br />

wichtigste Phosphorylierungsreaktion ist jedoch das spätere Hinzufügen weiterer Phosphat-Gruppen wäh-<br />

rend der Mitose, sodass schließlich bis zu sechs Phosphatgruppen an der N-terminalen Domäne von H1<br />

vorhanden sind, <strong>die</strong> aber alle wieder am Ende der Zellteilung von Protein-Phosphatasen entfernt werden.<br />

Die M-Phasen-Kinase katalysiert <strong>die</strong> Phosphorylierung von Hl <strong>und</strong> bildet dadurch für <strong>die</strong> Mitose einen<br />

wichtigen Schalter.<br />

5.3) Methylierung<br />

Bei <strong>die</strong>ser Modifikation kommt es zu einer vermutlich nicht reversiblen Übertragung von Methyl-<br />

Gruppen <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Amino-Gruppe in der Seitenkette von Lysinen <strong>und</strong> / oder Argininen der <strong>Histone</strong> H3 <strong>und</strong><br />

H4. Während sich Acetylierung <strong>und</strong> Phosphorylierung bestimmten genetischen Vorgängen zuordnen las-<br />

sen, ist <strong>die</strong> Funktion der Histon-Methylierung zur Zeit noch weitgehend ungeklärt; hauptsächlich deshalb,<br />

weil <strong>die</strong> zugehörigen Enzyme noch nicht bekannt sind. Außerdem kommt es bei Methylierungen im Ge-<br />

gensatz zu Acetylierungen <strong>und</strong> Phosphorylierungen zu keiner Änderung der Ladung an den Aminosäure-<br />

Seitenketten, wodurch eine elektrophoretische Auftrennung von methylierten <strong>und</strong> unmethylierten Histo-<br />

nen erschwert wird. Darüber hinaus können z.B. Lysin-Seitenketten mono-, di- oder trimethyliert werden,<br />

wodurch eine hohe Varibilität erreicht wird (Strahl and Allis 2000). Wahrscheinlich haben aber methy-<br />

lierte Lysinreste einen <strong>Einfluss</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Phosphorylierung <strong>und</strong> Acetylierung anderer Aminosäuren (Chen<br />

et al. 1999).<br />

5.4) Der <strong>Histone</strong> Code<br />

Erst 2000 haben BD Strahl <strong>und</strong> CD Allis noch einmal <strong>auf</strong> den Punkt gebracht, dass Modifikationen von<br />

<strong>Histone</strong>n vielfältiger <strong>und</strong> komplexer sind, als oftmals angenommen, auch wenn sie nur <strong>auf</strong> dem begrenz-<br />

ten Raum der flexiblen aminoterminalen Domänen abspielen. Man betrachte dazu nur <strong>die</strong> simple Folge<br />

der Aminosäuren in den flexiblen Domänen der <strong>Histone</strong> H3 <strong>und</strong> H4 in Abb.24.<br />

Unter gegebenen physiologischen Bedingungen könnten der eine, unter anderen Bedingungen der andere<br />

oder beide oder schließlich <strong>die</strong> meisten Lysin-Reste acetyliert werden. Oder Bedingungen lösen <strong>die</strong> Ace-<br />

tylierung eines Lysin-Restes oder zweier oder dreier Lysin-Reste aus <strong>und</strong> dazu noch <strong>die</strong> Methylierung<br />

eines anderen Lysins <strong>und</strong> <strong>die</strong> Phosphorylierung eines Serins. Möglichkeiten für Variationen gibt es in

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