Histone und Nukleosomen und ihr Einfluss auf die - StV Biologie ...
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Welche Beziehung besteht nun aber zwischen der Acetylierung von <strong>Histone</strong>n <strong>und</strong> der Auflockerung<br />
der Chromatin-Struktur? Durch Acetylierung einer positiv geladenen Lysin-Seitengruppe, wird <strong>die</strong>se<br />
durch eine negativ geladenen Acetyl-Gruppe ersetzt, was sich in Folge <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Bindungseigenschaften der<br />
flexiblen Domäne auswirkt, <strong>die</strong> unteranderem zur Kontakt<strong>auf</strong>nahme mit Nachbar-Nucleosomen, <strong>und</strong> so-<br />
mit an der Aufrecherhaltung einer übergeordneten Chromatin-Struktur (der 30nm Faser) beiträgt. Da-<br />
durch könnten <strong>die</strong> Kontakte zwischen benachbart gelegenen Nucleosomen <strong>auf</strong>gelöst werden, <strong>und</strong> es käme<br />
zu Veränderungen in der Chromatinstruktur.<br />
Abb.23 Veränderungen der Chromatin-Struktur<br />
duch (De)Acetylierung. Die Übertragung von Acetylgruppen<br />
(AC) <strong>auf</strong> <strong>Histone</strong> verursacht eine allgemeine<br />
Auflockerung des Chromatins, was sich unter<br />
anderem in einer höheren Empfindlichkeit gegenüber<br />
DNase I äußert. Chromatin-Remodeling ändert <strong>die</strong><br />
Lage oder Struktur einzelner Nucleosomen direkt im<br />
Strom<strong>auf</strong>wärtsbereich vor den Genen <strong>und</strong> führt zur<br />
Einrichtung von DNase-I-hypersensitiven Stellen.<br />
(Knippers S.389)<br />
Die obige Abbildung kann jedoch nur als ein Modell <strong>und</strong> eine Vereinfachung komplizierter Verhältnisse<br />
<strong>die</strong>nen, denn zur Zeit ist noch nicht klar, welche Konsequenzen Acetylierung an den unterschiedlichen<br />
Lysin-Resten der vier Core-<strong>Histone</strong>n haben. Sicher ist jedoch, dass acetyliertes Chromatin gegenüber<br />
DNase I <strong>und</strong> Micrococcus-Nuclease empfindlicher ist, <strong>und</strong> Acetylierung mit ähnlichen Veränderungen<br />
des Chromatins verb<strong>und</strong>en ist, wie sie auch bei der Genaktivierung <strong>auf</strong>treten.<br />
Die <strong>auf</strong>fälligste Veränderung der Histonmodifikationen ist <strong>die</strong> Unteracetylierung des Histons H4 im inak-<br />
tiven X-Chromosom weiblicher Säugern, was dar<strong>auf</strong> hindeutet, dass das Fehlen von Acetylgruppen für<br />
eine stärker verdichtete Struktur notwendig ist.<br />
5.2) Phosphorylierung<br />
Protein-Kinasen übertragen Phosphat-Gruppen z.B. <strong>auf</strong> Serin-Seitenketten der <strong>Histone</strong> H3 <strong>und</strong> H2A, oft<br />
als Reaktion <strong>auf</strong> Signale, <strong>die</strong> eine Zelle von außen empfängt. Besonders gut untersucht sind <strong>die</strong> Phospho-<br />
rylierungen des Histons Hl: H1 unterliegt einem Zyklus aus Phosphorylierung <strong>und</strong> Dephosphorylierung,