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Histone und Nukleosomen und ihr Einfluss auf die - StV Biologie ...

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5) Histonmodifikationen <strong>und</strong> Ihr <strong>Einfluss</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Transkription<br />

Einen entscheidenden <strong>Einfluss</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Transkription haben Histonmodifikationen:<br />

Alle <strong>Histone</strong> werden im Gr<strong>und</strong>e posttranslational modifiziert, indem an <strong>die</strong> freien Reste bestimmter Ami-<br />

nosäuren zusätzliche chemische Gruppen kovalent geb<strong>und</strong>en werden. Zu einer Acetylierung <strong>und</strong> Methy-<br />

lierung kommt es an den freien (ε-)Aminogruppen des Lysins; dabei wird <strong>die</strong> positive Ladung der NH3 + -<br />

Gruppe beseitigt. An Arginin <strong>und</strong> Histidin kommt es ebenfalls zu einer Methylierung. Die Phosphorylie-<br />

rung der Hydroxylgruppen von Serin <strong>und</strong> Threonin, <strong>und</strong> ebenso <strong>die</strong> Phosphorylierung von Histidin er-<br />

zeugt jeweils eine negative Ladung in Form einer Phosphatgruppe. Weitere Histonmodifikationen sind<br />

<strong>die</strong> ADP-ribosylierung <strong>und</strong> <strong>die</strong> Ubiquitinilierung.<br />

Abb.19<br />

Strukturformel Serin<br />

Abb.18 Strukturformel<br />

Lysin<br />

Abb.21 Strukturformel<br />

Threonin<br />

Abb.20 Strukturformel<br />

Arginin<br />

Abb.22 Strukturformel<br />

Histidin<br />

Diese Modifikationen der aminoterminalen Domänen der <strong>Histone</strong> sind in der Regel temporär. Die Varia-<br />

tion der Ladung, der Fähigkeit zur Ausbildung von Wasserstoffbrücken <strong>und</strong> der Gestalt der <strong>Histone</strong> durch<br />

kovalente Modifikationen ist wichtig für <strong>die</strong> Packungsform der DNA, <strong>und</strong> somit für <strong>die</strong> Regulation <strong>ihr</strong>er<br />

Verfügbarkeit, sowohl für Replikation, wie Transkription.<br />

5.1) Acetylierung<br />

Acetylierte <strong>Histone</strong> findet man bevorzugt in aktiv transkribiertem Chromatin, <strong>und</strong> es ist sehr wahrschein-<br />

lich, dass <strong>die</strong> Acetylierung von <strong>Histone</strong>n eine Voraussetzung für <strong>die</strong> Aktivierung vieler Gene ist. Die<br />

Acetylierung von bis zu vier Lysin-Resten in den <strong>Histone</strong>n H2A, H2B, H3 <strong>und</strong> H4 wird von Histon-<br />

Acetyl-Transferasen bewerkstelligt; entfernt werden <strong>die</strong> Acetylgruppen wieder von Histon-Deacetylasen.<br />

Bereits 1964 stellte Vincent Allfrey, Rockefeller University, New York, als erster fest, dass <strong>die</strong> <strong>Histone</strong><br />

H3 <strong>und</strong> H4, aber auch <strong>die</strong> beiden anderen Core-<strong>Histone</strong> in genetisch aktiven Chromatin-Bereichen acety-<br />

liert sind (Allfrey et al. 1964), aber <strong>die</strong> große Bedeutung der Acetylierung bezüglich der Gen-Aktivierung<br />

wurde erst r<strong>und</strong> 30 Jahre später klar.<br />

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