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Histone und Nukleosomen und ihr Einfluss auf die - StV Biologie ...

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Trotzdem ist <strong>die</strong> Lokalisation von Histon H1 noch nicht restlos geklärt, denn obwohl Hl für <strong>die</strong> Bil-<br />

dung der 30-nm-Struktur notwendig ist, ist H1 in 30nm Fäden schlechter zu finden als in 10nm Fäden, <strong>die</strong><br />

H1 noch enthalten. Auch durch Röntgenstrukturanalyse erzielte Beugungsdaten deuten mehr <strong>und</strong> mehr<br />

dar<strong>auf</strong> hin, dass H1 wahrscheinlich innen lokalisiert ist.<br />

3.2.4) Nucleosomenassembly<br />

Wie <strong>Histone</strong> mit der DNA bei der Nucleosomenbildung assozi-<br />

ieren, war schon immer eine schwierige Frage, <strong>die</strong> für einige<br />

Verwirrung sorgte. Bilden <strong>die</strong> <strong>Histone</strong> zuerst das Oktamer, um<br />

das sich <strong>die</strong> DNA später herumwickelt? Oder bindet ein H32-<br />

H42-Kern <strong>die</strong> DNA, <strong>und</strong> danach werden <strong>die</strong> H2A-H2B-Dimere<br />

hinzugefügt? Die Selbstformierung ist in vitro eine langsame<br />

<strong>und</strong> langwierige Reaktion, <strong>die</strong> dadurch eingeschränkt wird, dass<br />

<strong>die</strong> sich bildenden Partikel zur Präzipitation neigen, wobei in<br />

vitro beide Wege zur Formierung von Nucleosomen möglich<br />

sind.<br />

An der Assoziation der <strong>Histone</strong> mit der DNA sind in Folge<br />

Hilfsproteine beteiligt, <strong>die</strong> als „molekulare Anstandsdamen"<br />

(Chaperone) fungieren, indem sie an <strong>die</strong> <strong>Histone</strong> binden <strong>und</strong><br />

entweder einzelne <strong>Histone</strong> oder Histonkomplexe kontrolliert an<br />

<strong>die</strong> DNA übergeben. Das ist wahrscheinlich deshalb notwendig,<br />

da <strong>Histone</strong> als basische Proteine generell eine hohe Affinität zu<br />

Abb. Zwei mögliche Wege des Nucleosomenassembly.<br />

DNA kann in vitro<br />

einerseits dirket mit einem Histonoktamer<br />

in Wechselwirkung treten, oder<br />

aber sich zuerst mit dem H32-H42-<br />

Tetramer zusammenlagern, an das danach<br />

<strong>die</strong> H2A-H2B-Dimere angefügt<br />

werden. (Lewin S.584)<br />

DNA besitzen. Die Hilfsproteinen, wie z.B. Nl <strong>und</strong> Nucleoplasmin aus Xenopus Eiern, sind saure Protei-<br />

ne, <strong>die</strong> durch <strong>die</strong> Bindung an <strong>die</strong> <strong>Histone</strong> deren positive Nettoladung vermindern. Dadurch können Histo-<br />

ne Nucleosomen bilden, ohne dass sie in anderen kinetisch günstigen Zwischenstufen hängen bleiben.<br />

Versuche, Nucleosomen in vitro zu erzeugen, begannen mit der Analyse von Reaktionen zwischen freier<br />

DNA <strong>und</strong> <strong>Histone</strong>n. Neue Nucleosomen bilden sich in vivo jedoch nur, wenn DNA repliziert wird. Mit<br />

Extrakten aus menschlichen Zellen, welche <strong>die</strong> SV40-DNA replizieren <strong>und</strong> aus den Produkten Chromatin<br />

<strong>auf</strong>bauen, entwickelte man ein System, das <strong>die</strong> notwendigen Reaktionen simuliert. Die Chromatinbildung<br />

verläuft dabei bevorzugt mit replizierender DNA, wobei der Hilfsfaktor CAF-1, ein Komplex mit mehr<br />

als fünf Untereinheiten <strong>und</strong> einer Masse von 238 kD, erforderlich ist. CAF-1 wirkt stöchiometrisch, <strong>und</strong><br />

seine Funktion besteht darin, neusynthetisierte H3- <strong>und</strong> H4-<strong>Histone</strong> zu binden <strong>und</strong> an der Replikationsga-

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