Histone und Nukleosomen und ihr Einfluss auf die - StV Biologie ...
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3.2.3) Das Histon H1<br />
H1 unterscheidet sich auch in seiner Stöchiometrie – ein Molekül pro Nucleosom verglichen mit zwei bei<br />
den anderen <strong>Histone</strong>n. Bemerkenswerterweise fand man im Gegensatz zu der Konstanz bei anderen<br />
<strong>Histone</strong>n mehrer H1-Typen, zudem wird H1 unmittelbar vor der Mitose phosphoryliert <strong>und</strong> nach der Mi-<br />
tose wieder dephosphoryliert, was vermuten lässt, dass <strong>die</strong>se kovalente Modifikation seine Fähigkeit steu-<br />
ert, <strong>die</strong> DNA zu verdichten.<br />
In vitro lassen sich <strong>die</strong> 10nm- <strong>und</strong> <strong>die</strong> 30nm Faser reversibel durch Veräb´nderung der Ionenstärke inein-<br />
ander überführen (Thoma et al. 1979), was dar<strong>auf</strong> hindeutet, dass <strong>die</strong> lineare Anordnung der Nucleoso-<br />
men im 10nm-Faden durch <strong>die</strong> Erhöhung der Ionenkonzentration <strong>und</strong> bei Anwesenheit von H1 zur 30nm-<br />
Struktur überspiralisiert wird. Diese Faltungen wird teilweise durch <strong>die</strong> Wechselwirkungen zwischen den<br />
Core-<strong>Histone</strong>n benachbarter Nucleosomen bestimmt, aber eine zentrale Funktion übernimmt wahrschein-<br />
lich das Histon Hl. Diesen Schluss wurde bereits vor mehr als 30 Jahren aus einfachen Experimenten ge-<br />
zogen: behandelte man Chromatin mit 0,5 M NaCl, hatte das <strong>die</strong> Ablösung von Histon Hl <strong>und</strong> zugleich<br />
eine Auflockerung des Chromatin zur Folge, während umgekehrt der Zusatz von Histon H1 das Chroma-<br />
tin verdichtete.<br />
Aber wo ist das Histon Hl lokalisiert? Beim Abbau von Chromatin geht es beim Verkürzen der Monome-<br />
ren (inclusive einem 165bp Stück-DNA) <strong>auf</strong> das Core-Partikel verloren, ohne jedoch <strong>die</strong> wesentliche<br />
Struktur des Nucleosoms selbst zu verändern. Das lässt dar<strong>auf</strong> schließen, dass Hl außerhalb des Partikels<br />
lokalisiert ist, <strong>und</strong> sich im Bereich der Linker-DNA befindet, <strong>die</strong> sich direkt an <strong>die</strong> Core-DNA anschließt.<br />
Dadurch könnte H1 <strong>die</strong> DNA im Nucleosom „versiegeln", indem es über Wechselwirkungen mit den<br />
H2A-Untereinheiten des Cores an <strong>die</strong> Stelle bindet, wo <strong>die</strong> DNA in das Nucleosom eintritt <strong>und</strong> es wieder<br />
verlässt.<br />
Abb. Schematische Darstellung eines Nucleosoms. Die DNA Doppelhelix ist<br />
um ein Histonoktamer gewickelt. Das Histon H1 lagert sich außen an <strong>die</strong>ses<br />
Core-Partikel <strong>und</strong> <strong>die</strong> Linker-DNA an <strong>und</strong> „versiegelt das Nucleosom.<br />
(Stryer S.1026)<br />
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