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Nanomaterialien am Arbeitsplatz - Bundesanstalt für Arbeitsschutz ...

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Jahresbericht 2011<br />

34<br />

Entwicklungsschwerpunkt 4:<br />

Fachkonzepte zur Risikoanalyse<br />

und -regulierung als Beiträge zur<br />

Chemikaliensicherheit<br />

<strong>Arbeitsplatz</strong>belastungen bei der Verwendung<br />

von bioziden Produkten<br />

Die Beurteilung von Gesundheitrisiken durch<br />

die Anwendung biozider Desinfektionsmittel<br />

war bislang lückenhaft. Die BAuA hat aus<br />

diesem Grund in einem Entwicklungsprojekt<br />

Analyseverfahren <strong>für</strong> Peressigsäure und Wasserstoffperoxid<br />

weiterentwickelt. Peressigsäure<br />

ist ein Desinfektionsmittel, das zum Beispiel in<br />

der Getränkeindustrie eingesetzt wird. Bislang<br />

stand hier<strong>für</strong> kein anerkanntes Analyseverfahren<br />

<strong>für</strong> <strong>Arbeitsplatz</strong>messungen zur Verfügung.<br />

Im Projekt wurde ein von der Berufsgenossenschaft<br />

Nahrungsmittel und Gastgewerbe (BGN)<br />

entwickeltes Verfahren auf seine Eignung hin<br />

wissenschaftlich überprüft.<br />

Das Analysenverfahren <strong>für</strong> Peressigsäure wurde<br />

von der Arbeitsgruppe „Luftanalysen“ der Senatskommission<br />

zur Prüfung gesundheitsschädlicher<br />

Arbeitsstoffe der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />

in die S<strong>am</strong>mlung der „Analytischen<br />

Methoden zur Prüfung gesundheitsschädlicher<br />

Arbeitsstoffe“ aufgenommen und 2011 veröffentlicht.<br />

Die Beurteilung der Gesundheitsrisiken<br />

durch biozide Produkte kann nun wissenschaftlich<br />

fundiert im Rahmen des Zulassungsverfahrens<br />

<strong>für</strong> Biozide durchgeführt werden.<br />

<strong>Nanomaterialien</strong> <strong>am</strong> <strong>Arbeitsplatz</strong><br />

nachweisen<br />

Ohne überprüfte Messmethoden und -strategien<br />

<strong>für</strong> <strong>Nanomaterialien</strong> <strong>am</strong> <strong>Arbeitsplatz</strong> kann die<br />

Wirks<strong>am</strong>keit von <strong>Arbeitsschutz</strong>maßnahmen<br />

nicht sachgerecht überwacht werden. Die BAuA<br />

hat die Messung von <strong>Nanomaterialien</strong> mithilfe<br />

des Thermalpräzipitators in den vergangenen<br />

Jahren vorangebracht. Zur leichteren und schnelleren<br />

Auswertung der Ergebnisse wird in einem<br />

Projekt eine Software zur computergestützten<br />

Zählung und Analyse der Partikelanzahlkonzentration<br />

entwickelt. Sie soll Agglomerate (Zus<strong>am</strong>menballungen<br />

von Partikeln) und Primärpartikel<br />

von <strong>Nanomaterialien</strong> auf rasterelektronenmikro-<br />

skopisch erzeugten Digitalbildern erkennen und<br />

sicher unterscheiden.<br />

Sicherer Umgang mit <strong>Nanomaterialien</strong> in<br />

Versuchslaboren und Pilotanlagen<br />

Aufgrund des hohen Innovationspotenzials<br />

wird in Forschungseinrichtungen, Start-up-<br />

Unternehmen und KMU eine große Bandbreite<br />

verschiedener neuer <strong>Nanomaterialien</strong> entwickelt<br />

und verwendet. Die BAuA erarbeitet daher<br />

einen Vorschlag <strong>für</strong> eine praktische Leitlinie<br />

der EU zum <strong>Arbeitsschutz</strong> bei Tätigkeiten<br />

mit <strong>Nanomaterialien</strong> in Versuchslaboren. Der<br />

Vorschlag wird im Rahmen einer Fallstudie zum<br />

EU-Verbundprojekt NanoValid gemeins<strong>am</strong> mit<br />

internationalen Partnern erarbeitet und soll in<br />

Felduntersuchungen überprüft und durch ein<br />

Schulungskonzept unterstützt werden. Ziel der<br />

Leitlinie sind einheitliche Standards in der EU<br />

zum sicheren Umgang mit <strong>Nanomaterialien</strong> in<br />

Versuchslaboren und Pilotanlagen.<br />

Biomonitoring bei arbeitsbedingten<br />

Belastungen<br />

Beryllium ist ein krebserzeugender Gefahrstoff,<br />

der zudem bereits beim Einatmen geringer<br />

Mengen eine Sensibilisierung der Lunge verursacht.<br />

Daraus kann die nicht heilbare Chronische<br />

Berylliose (CBD) entstehen.<br />

In einer Feldstudie wurde die Eignung des<br />

Biomarkers Beryllium im Urin <strong>für</strong> das Biomonitoring<br />

bei geringer Exposition gegenüber Beryllium<br />

überprüft. Beryllium wird <strong>für</strong> verschiedene<br />

Metalllegierungen verwendet. Deshalb wurde das<br />

Biomonitoring an Arbeitsplätzen in der metallurgischen<br />

Industrie getestet.<br />

Die Studie zeigt, dass <strong>für</strong> den Biomarker Beryllium<br />

im Urin empfindliche Messverfahren zur<br />

Verfügung stehen, um auch geringe Expositionen<br />

erfassen zu können. Er ist zudem geeignet,<br />

um in Absprache mit den Beschäftigten die<br />

Wirks<strong>am</strong>keit von <strong>Arbeitsschutz</strong>maßnahmen<br />

zum Schutz vor Beryllium kontinuierlich zu<br />

überprüfen.<br />

Das Messverfahren wurde bei der Arbeits gruppe<br />

„Analysen im biologischen Material“ der

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