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Nanomaterialien am Arbeitsplatz - Bundesanstalt für Arbeitsschutz ...

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Jahresbericht 2011<br />

28<br />

Physische Belastungen<br />

Die von der BAuA mitentwickelten Leitmerkmalmethoden<br />

„Heben, Halten und Tragen“ sowie<br />

„Ziehen und Schieben“ zur Beurteilung der<br />

manuellen Lastenhandhabung sind seit Jahren<br />

bei der Ermittlung physischer Belastungen<br />

anerkannt. Nach der Publikation des Entwurfs<br />

der Leitmerkmalmethode „Manuelle Arbeitsprozesse“<br />

im Jahr 2007 wurde diese Methode von<br />

2008 bis 2010 in Forschungsprojekten der BAuA<br />

getestet. Sie dient der Beurteilung von Tätigkeiten<br />

mit überwiegender Belastung des Finger-<br />

Hand-Arm-Bereichs bei der Bearbeitung von<br />

Arbeitsgegenständen (manuelle Arbeiten). Die<br />

Ergebnisse wurden im Rahmen eines Workshops<br />

im Mai 2011 mit Experten diskutiert.<br />

Eine aktualisierte Fassung der Leitmerkmalmethode<br />

„Manuelle Arbeitsprozesse“ wurde 2011 in<br />

Düsseldorf auf der Messe A+A den Anwendern<br />

vorgestellt. Formblatt und Handlungsanleitung<br />

wurden überarbeitet und mit ausführlichen<br />

Hinweisen versehen. Ein Excel-Progr<strong>am</strong>m zur<br />

weitergehenden Gefährdungsbeurteilung wurde<br />

ebenfalls präsentiert und auf der Webseite der<br />

BAuA publiziert. Die Broschüre „Manuelle Arbeit<br />

ohne Schaden“ wurde in der dritten überarbeiteten<br />

Auflage veröffentlicht, die ausführliche<br />

Handlungsanleitung zur Leitmerkmalmethode<br />

„Manuelle Arbeitsprozesse“ erscheint in Kürze.<br />

Der umfassende wissenschaftliche Abschlussbericht<br />

zum Projekt ist in Bearbeitung.<br />

Psychische Belastungen<br />

Handbuch Gefährdungsbeurteilung zu<br />

psychischen Belastungen<br />

Psychische Belastungen sind nach wie vor nur in<br />

einer Minderheit der Unternehmen Bestandteil<br />

der Gefährdungsbeurteilung. Die BAuA will mit<br />

dem „Handbuch Gefährdungsbeurteilung zu<br />

psychischen Belastungen“, das derzeit erarbeitet<br />

wird, mehr Aufmerks<strong>am</strong>keit auf dieses wichtige<br />

Thema lenken und die praktische Umsetzung<br />

erleichtern.<br />

In einer Vielzahl von Expertengesprächen und<br />

Fallstudien wurde deutlich, dass es in den<br />

Betrieben immer noch eine große Handlungsunsicherheit<br />

und einen Mangel an Kenntnissen<br />

über geeignete Vorgehensweisen bei der Beurteilung<br />

psychischer Belastungen gibt. Die Wahl<br />

und der Einsatz von Verfahren und Instrumenten<br />

muss vor dem Hintergrund betrieblicher<br />

Voraussetzungen, Handlungsbedingungen,<br />

Problemlagen und Bedürfnisse vorgenommen<br />

werden. Alle betrieblichen Akteure müssen<br />

hinter dem Projekt „Beurteilung psychischer<br />

Belastungen“ stehen. Für die Praktiker wäre es<br />

zudem hilfreich, wenn es einen Grundkonsens<br />

über die Anforderungen an eine Gefährdungsbeurteilung<br />

zu psychischen Belastungen gäbe. Er<br />

böte Orientierung und Rechtssicherheit bei der<br />

Planung und Gestaltung des Gefährdungsbeurteilungsprozesses.<br />

Diese Einblicke in die Praxis bilden eine wichtige<br />

Grundlage <strong>für</strong> das derzeit in Entwicklung<br />

befindliche „Handbuch Gefährdungsbeurteilung<br />

zu psychischen Belastungen“. Es soll neben<br />

Empfehlungen zur Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen<br />

theoretische und rechtliche<br />

Grundlagen zu diesem Thema darstellen. Auch<br />

betriebliche Erfahrungen bei der Umsetzung<br />

von Gefährdungsbeurteilungen zu psychischen<br />

Belastungen werden in das Werk mit einfließen.<br />

Psychische Belastungen in der<br />

Dienstleistungsbranche<br />

Das Projekt „Psychische Belastungen in der<br />

Dienstleistungsbranche“ wurde 2011 abgeschlossen.<br />

Es entwickelte und erprobte ein Instrument<br />

zur Analyse, Bewertung und Gestaltung von<br />

Verkaufstätigkeiten im Einzelhandel. Das Instrument<br />

kann im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung<br />

zu psychischen Belastungen eingesetzt<br />

werden. Im Abschlussbericht, der betrieblichen<br />

Nutzern und überbetrieblichen Akteuren unter<br />

www.baua.de zur Verfügung steht, wird die<br />

Belastungs- und Beanspruchungssituation von<br />

Verkäuferinnen und Verkäufern einer Warenhauskette<br />

in zwei großen deutschen Städten<br />

beschrieben.<br />

Stationsorganisation im Krankenhaus<br />

Im 2010 gestarteten Projekt „Entwicklung und<br />

Erprobung eines kriteriengeleiteten Bewertungsund<br />

Gestaltungsverfahrens <strong>für</strong> die Stationsorganisation<br />

im Krankenhaus“ wird ein Bewertungsund<br />

Gestaltungsverfahren zur Verbesserung der<br />

Stationsorganisation entwickelt und erprobt.

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