Nanomaterialien am Arbeitsplatz - Bundesanstalt für Arbeitsschutz ...
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Jahresbericht 2011<br />
Abb. 9 Sofort sehen, welche Maßnahmen beim Umgang mit gefährlichen<br />
Stoffen ergriffen werden müssen: EMKG kompakt erleichtert<br />
die Gefährungsbeurteilung.<br />
26<br />
Gefahrstoffe<br />
Instandhaltung von Industrieanlagen<br />
Die Instandhaltung von Industrieanlagen ist mit<br />
besonderen Risiken <strong>für</strong> die Beschäftigten verbunden.<br />
Für Instandhaltungsmaßnahmen werden<br />
produktionsfreie Zeiten genutzt oder Revisionsphasen<br />
eigens eingeplant, in denen die Anlagen<br />
heruntergefahren oder entleert waren. Dabei<br />
führen die Beschäftigten von Servicefirmen<br />
Tätigkeiten aus, die von der St<strong>am</strong>mbelegschaft<br />
der Auftraggeber nicht übernommen werden.<br />
Die BAuA beauftragte eine umfangreiche Untersuchung,<br />
um die Belastung von Beschäftigten<br />
durch Gefahrstoffe bei Instandhaltungsarbeiten<br />
zu erfassen. Im Fokus standen Revisionsarbeiten<br />
in Müllverbrennungsanlagen und Tanklagern<br />
sowie wechselnde Servicetätigkeiten. Untersucht<br />
wurden Gefahrstoffbelastungen durch Ein -<br />
atmen und durch Exposition der Haut. Je nach<br />
Tätigkeit zeichnete sich ein unterschiedliches<br />
Bild ab. Nicht zuletzt aus diesem Grund gaben<br />
die Ergebnisse einen Impuls in Richtung einer<br />
einheitlichen Regelung <strong>für</strong> Instandhaltungsarbeiten.<br />
Dabei sollten positive Erfahrungen einzelner<br />
Branchen und Industriezweige im Sinne von<br />
guter Praxis berücksichtigt werden.<br />
Stoffbelastungen beim Papierrecycling<br />
Deutschland ist weltweit führend bei der Verwertung<br />
von Papierabfall. Über die Belastungssituation<br />
in den Verwertungsbetrieben war bislang<br />
nur wenig bekannt. Die BAuA hat im Rahmen<br />
von Felduntersuchungen die Belastungen durch<br />
Gefahrstoffe und biologische Arbeitsstoffe ermittelt<br />
und vorhandene Schutzmaßnahmen auf ihre<br />
Wirks<strong>am</strong>keit hin überprüft.<br />
Die <strong>Arbeitsplatz</strong>messungen in Papiersortierbe-<br />
trieben zeigten, dass <strong>Arbeitsplatz</strong>grenzwerte<br />
<strong>für</strong> einatembare und bis in die Lungenbläschen<br />
vordringende Stäube zumeist eingehalten<br />
wer den. Dies gilt allerdings nicht, wenn das<br />
Recycling material mit Druckluft gesäubert<br />
oder die Anlagen selbst gereinigt werden. Auch<br />
bei Einhaltung der Staubgrenzwerte wurden<br />
teilweise hohe Belastungen durch biologische<br />
Arbeitsstoffe beobachtet. Mit der Verringerung<br />
der Staubbelastung ging allerdings eine Reduzierung<br />
biologischer Arbeitsstoffe einher.<br />
Die Studie ist der Abschluss einer Projektreihe,<br />
in der die Belastungen durch Gefahrstoffe und<br />
biologische Arbeitsstoffe in Recyclingbetrieben<br />
im Mittelpunkt standen. Auch <strong>für</strong> das Papierrecycling<br />
wurden die Ergebnisse in Form einer<br />
Handlungsanleitung zur guten Arbeitspraxis<br />
umgesetzt. Für besonders belastete Tätigkeiten<br />
sollen Schutzleitfäden nach dem EMKG erarbeitet<br />
werden. Projektergebnisse und Handlungsanleitung<br />
sollen im Rahmen des globalen<br />
Aktionsplans der Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO) international bekannt gemacht werden.<br />
Einfaches Maßnahmenkonzept Gefahrstoffe<br />
EMKG 3.0 und spezifische Schutzleitfäden<br />
Das EMKG ist eine etablierte pragmatische<br />
Handlungshilfe, die die Gefährdungsbeurteilung<br />
bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen erleichtert.