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Nanomaterialien am Arbeitsplatz - Bundesanstalt für Arbeitsschutz ...

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sollte deren Langzeitwirkung bei nicht gezielten<br />

Tätigkeiten abgeklärt werden. Das Ergebnis<br />

zeigt, dass es keine gesicherten Hinweise auf<br />

eine Lungenfunktionseinschränkung durch lang<br />

anhaltende Bioaerosolexposition gibt. Eindeutig<br />

ist allerdings der Zus<strong>am</strong>menhang zwischen<br />

dem Kontakt mit Bioaerosolen und chronischem<br />

Husten sowie Schleimhautreizungen vor allem<br />

der Augen.<br />

Die vorliegenden Daten lassen auch darauf<br />

schließen, dass der beobachtete Husten bei<br />

einem Teil der Kompostwerker auch nach der<br />

Beendigung der Bioaerosolexposition weiter<br />

besteht – im Sinne einer chronischen Bronchitis<br />

entsprechend den WHO-Kriterien.<br />

Obwohl der <strong>Arbeitsschutz</strong> in Kompostierungsanlagen<br />

seit Beginn der ersten Studie stetig verbessert<br />

und umfangreiche Schutzmaßnahmen<br />

getroffen wurden, sind weitere organisatorische<br />

und technische Maßnahmen notwendig. Der<br />

eindeutige Zus<strong>am</strong>menhang zwischen Bioaerosolexposition<br />

und Husten sowie Schleimhautreizungen<br />

unterstreicht die Notwendigkeit einer<br />

Überarbeitung des technischen Regelwerkes <strong>für</strong><br />

Tätigkeiten in der Abfallwirtschaft.<br />

Moderne Methoden zur Analyse von<br />

Bioaerosolen<br />

Für eine wirks<strong>am</strong>e Prävention von beruflich<br />

bedingten Atemwegserkrankungen durch<br />

Bakterien in Bioaerosolen ist es wichtig, Krankheitserreger<br />

schnell, einfach und zugleich sicher<br />

erkennen zu können. Die BAuA hat deshalb<br />

in einem weiteren Entwicklungsprojekt die<br />

Möglichkeiten moderner molekularbiologischer<br />

Methoden untersucht. Sie versprechen, künftig<br />

auf das aufwendige Anlegen von Bakterienkulturen<br />

verzichten zu können.<br />

Die Ergebnisse des Projekts zeigen, dass es künftig<br />

möglich ist, Krankheitserreger in Bioaerosolen<br />

mithilfe der quantitativen Polymerase-<br />

Ketten-Reaktion nachzuweisen. Darüber hinaus<br />

lassen sich Kriterien ableiten, die bei der<br />

Entwicklung weiterer molekularbiologischer<br />

Nachweissysteme zu berücksichtigen sind. Die<br />

Ergebnisse werden zukünftig in eine Methodenmappe<br />

zur Erfassung biologischer Arbeitsstoffe<br />

einfließen.<br />

Abb. 8 Lungenfunktionstest im BAuA-Labor.<br />

Die Analyse von Bioaerosolproben mithilfe einer<br />

fluoreszenz-mikroskopischen Methode vermeidet<br />

ebenfalls Schwierigkeiten, die durch herkömmliche<br />

kultivierungsabhängige Methoden entstehen.<br />

Die BAuA konnte nachweisen, dass durch die<br />

neue Methodik eine ausreichende Genauigkeit<br />

und Reproduzierbarkeit zur Erfassung von<br />

biologischen Arbeitsstoffen in Bioaerosolproben<br />

von Arbeitsplätzen gegeben ist. Außerdem<br />

ist es möglich, Belastungen über die ges<strong>am</strong>te<br />

Arbeitsschicht zu erfassen. Mit Abschluss dieser<br />

Studie liegen ausreichende Erkenntnisse <strong>für</strong> die<br />

Beschreibung einer standardisierten Aufarbeitungsvorschrift<br />

<strong>für</strong> die DAPI (4‘,6-Di<strong>am</strong>idin-<br />

2-phenylindol)-Fluoreszenzanalyse vor. Die<br />

erzielten Ergebnisse werden ebenfalls Bestandteil<br />

einer Methodenmappe zur Erfassung biologischer<br />

Arbeitsstoffe und haben auch zur Erarbeitung<br />

einer VDI-Richtlinie beigetragen.<br />

Forschung und Entwicklung<br />

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