Nanomaterialien am Arbeitsplatz - Bundesanstalt für Arbeitsschutz ...
Nanomaterialien am Arbeitsplatz - Bundesanstalt für Arbeitsschutz ...
Nanomaterialien am Arbeitsplatz - Bundesanstalt für Arbeitsschutz ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Jahresbericht 2011<br />
Abb. 2 Eine Anwendung von AmI: Der Roboterarm kann dem<br />
Menschen zur Hand gehen, ohne ihn zu verletzen. Da<strong>für</strong> ist eine<br />
ausgefeilte Sensorsteuerung notwendig.<br />
10<br />
Antikörpern Schäden an der Erbsubstanz von<br />
Rattenlungen sichtbar gemacht, die Nanostäuben<br />
ausgesetzt waren. Durch diese immunhistochemischen<br />
Methoden gelang der Nachweis von<br />
Schäden an der DNS. D<strong>am</strong>it lässt sich Genotoxizität<br />
im Lungengewebe bereits nach dreimonatiger<br />
Wirkzeit nachweisen.<br />
Diese immunhistochemische Methode muss<br />
in weiteren Studien verfeinert und im Hinblick<br />
auf ihre Aussagekraft geprüft werden. Dabei<br />
ist zu klären, ob ein Mechanismus vorliegt, der<br />
erst ab einem Schwellenwert ausgelöst wird. Die<br />
Ergebnisse des Projekts sind ein weiterer Schritt<br />
auf der Suche nach Prüfmethoden, mit denen<br />
schädliche Wirkungen von <strong>Nanomaterialien</strong><br />
im Atemtrakt erkannt und Wirkmechanismen<br />
erklärt werden können. Dies ist eine wesentliche<br />
Voraussetzung, um Grenzwerte abzuleiten und<br />
die Nanotechnologie sicherer zu gestalten.<br />
Informations- und<br />
Kommunikationstechnologien in der<br />
Arbeitsumgebung (Ambient Intelligence)<br />
Mit Ambient Intelligence wird ein neuer Ansatz<br />
in der Informations- und Kommunikationstechnologie<br />
(I&K-Technologie) bezeichnet,<br />
bei dem durch eine intensive Vernetzung von<br />
Sensortechnik, Informationstechnik, Computerhardware<br />
und Software eine neue Qualität von<br />
Umgebungsintelligenz entsteht. Diese nächste<br />
Generation von I&K-Technologie verspricht, den<br />
Menschen stärker als bisher in seinem Wohlbefinden,<br />
seiner Leistungsfähigkeit und seiner<br />
Gesundheit zu unterstützen. Es ist zu erwarten,<br />
dass sich Lebens- und Arbeitswelt dadurch<br />
nachhaltig verändern werden. Aus diesem Grund<br />
beschäftigt sich die BAuA seit 2009 im Rahmen<br />
verschiedener Forschungsprojekte mit diesem<br />
Thema.<br />
In zus<strong>am</strong>menhängenden Themenkomplexen<br />
mit 16 Einzelprojekten wird untersucht und<br />
bewertet, welche Chancen und Risiken mit AmIbasierten<br />
Arbeitsassistenzsystemen aus Sicht<br />
der Arbeitswissenschaft und der Arbeitsmedizin<br />
verbunden sind. Fremd- und Eigenforschungsprojekte<br />
der BAuA halten sich dabei die Waage.<br />
Neue Schutzkleidung <strong>für</strong> Hilfsorganisationen<br />
Als eines der wichtigsten Ergebnisse des Jahres<br />
2011 sei hier beispielhaft das Projekt zur Untersuchung<br />
der ergonomischen Eigenschaften neu<br />
entwickelter Schutzkleidung <strong>für</strong> Hilfsorganisationen<br />
(SAFE) genannt, das planmäßig abgeschlossen<br />
wurde. In dem vom Bundesministerium <strong>für</strong><br />
Bildung und Forschung (BMBF) geförderten<br />
Verbundprojekt, an dem acht weitere Partner beteiligt<br />
waren, wurde ein Schutzanzug mit hohem<br />
Tragekomfort konzipiert. Er besteht aus einem<br />
optimierten Adsorbermaterial, das eine große<br />
Bandbreite an Schadstoffen bindet. Eine weitere<br />
Besonderheit des Schutzanzugs sind eingebaute<br />
Sensoren. Diese „wearable IT“, auch Smart<br />
Personal Protective Equipment (PPE) genannt,<br />
überwacht Vitalpar<strong>am</strong>eter wie Herzschlag und<br />
Körpertemperatur sowie Umweltpar<strong>am</strong>eter, sodass<br />
Einsatzkräfte keinen unzumutbaren Risiken<br />
ausgesetzt sind. Ein Ortungssystem ist ebenfalls<br />
integriert und gibt zusätzliche Sicherheit. In<br />
Laboruntersuchungen hat die BAuA umfassen-