Polarmount-Antennen Dreh-Antennen für Satelliten - TELE-satellite ...
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FEATURE<br />
Basiswissen<br />
<strong>Polarmount</strong>-<strong>Antennen</strong><br />
<strong>Dreh</strong>-<strong>Antennen</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Satelliten</strong><br />
Adolf Oberhuber<br />
In der Literatur findet man über <strong>Polarmount</strong>-<strong>Antennen</strong>,<br />
wenn überhaupt, meist nur unzureichende und kaum<br />
kompetente Informationen über die Wirkungsweise<br />
dieser polar montierten motorgesteuerten <strong>Antennen</strong>.<br />
Dies gilt auch <strong>für</strong> die da<strong>für</strong> notwendigen Formeln und<br />
deren Ableitung. Es soll in den folgenden Darstellungen<br />
ein Verständnis <strong>für</strong> alle damit zusammenhängenden<br />
Fragen gewonnen werden. Dazu zählen auch z.B. die<br />
verschiedenen Größenangaben <strong>für</strong> Positionen sowie<br />
Berechnungen <strong>für</strong> die <strong>Satelliten</strong>bahn neben einem<br />
praktischen Beispiel. Insgesamt eine Zusammenstellung<br />
von Daten und Berechnungen, die nach Ansicht des<br />
Verfassers sonst nur verstreut zu finden sind. Im Anhang<br />
werden Fachausdrücke erklärt und deren Herkunft<br />
angegeben.<br />
Alle Berechnungen und Bemerkungen<br />
gelten uneingeschränkt <strong>für</strong> die nördliche<br />
Halbkugel. Für die südliche sind sie sinngemäß<br />
zu adaptieren, wie z.B. Ausrichtung<br />
der Antenne statt nach Süden nach<br />
Norden, Neigung der <strong>Dreh</strong>achse statt<br />
nach Norden nach Süden usw.<br />
Für alle Berechnungen genügt ein normaler<br />
zehnstelliger Schultaschenrechner<br />
mit den trigonomischen Rechenoperationen.<br />
Um mehrere <strong>Satelliten</strong> empfangen<br />
zu können, gibt es folgende Möglichkeiten:<br />
1.Mehrere <strong>Antennen</strong>:<br />
Eine derartige Kombination wird nur<br />
bei entsprechenden Gegebenheiten <strong>für</strong><br />
kommerzielle Anlagen verwendet, da<br />
hier<strong>für</strong> sowohl der benötigte<br />
Platz vorhanden sein muss, als auch<br />
die hohen Kosten berücksichtigt werden<br />
müssen.<br />
2.Eine Antenne mit zwei oder mehre-<br />
ren LNBs:<br />
Eine solche Ausführung ist Mehrteilnehmeranlagen<br />
vorbehalten, da jeder<br />
dieser Teilnehmer jederzeit ungehinderten<br />
Zugang zu allen Programmen dieser<br />
<strong>Satelliten</strong> haben muss. Da diese LNBs<br />
aber natürlich nicht alle im Brennpunkt<br />
des Parabolspiegels montiert werden<br />
können, also „schielen“, ist der Empfang<br />
nur von verhältnismässig nahe beieinander<br />
liegenden <strong>Satelliten</strong> möglich. Auch<br />
ein größerer <strong>Antennen</strong>durchmesser ist<br />
notwendig.<br />
3.<strong>Polarmount</strong>-<strong>Antennen</strong>:<br />
Für entsprechend interessierte Einzelteilnehmer<br />
bietet sich eine polar montierte<br />
motorbetriebene Antenne an. Wie<br />
schon der Name sagt, wird die Achse, um<br />
die sich die Antenne dreht, polar, also in<br />
Richtung parallel zur Erdachse montiert.<br />
Eine solche Anlage begrenzt nicht die<br />
Anzahl der zu empfangenen <strong>Satelliten</strong>,<br />
sofern sie im „Sichtbereich“ des Aufstellungsortes<br />
der Antenne liegen. 15 bis<br />
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20 <strong>Satelliten</strong> mit ihren entsprechenden<br />
Programmen sind mit verhältnismässig<br />
geringem Aufwand empfangbar.<br />
Wollte man eine Antenne normalerweise<br />
motorisch drehen, würde man<br />
eigentlich zwei Motoren benötigen.<br />
Einen Motor <strong>für</strong> die <strong>Dreh</strong>bewegung<br />
(Azimut) zum entsprechenden <strong>Satelliten</strong><br />
und einen <strong>für</strong> dessen Höhe über dem<br />
Erdboden (Elevation). Hier hilft aber die<br />
Montage der <strong>Dreh</strong>achse in Richtung der<br />
Rotationsachse der Erde, also polar, um<br />
mit einem Motor auszukommen. Dies<br />
wird allerdings durch eine komplizierte<br />
Montage und Einstellung der <strong>Dreh</strong>achse<br />
erkauft.<br />
Wenn man sich mit der Aufstellung<br />
von <strong>Satelliten</strong>anlagen theoretisch und/<br />
oder praktisch befasst, ist es zweckmäßig,<br />
einen Überblick über Größen<br />
und alle damit zusammenhängenden<br />
Verhältnisse zu haben. Da auch vielfach<br />
die Größen selbst und ihre Ableitungen<br />
kaum in diesem Zusammenhang zu<br />
finden sind, wurde versucht, sie hier<br />
zusammenzustellen.<br />
Für die Berechnungen ist es notwendig,<br />
sich die Größen und deren Zusammenhänge<br />
von Erde und den <strong>Satelliten</strong><br />
in Erinnerung zu rufen. Auch können<br />
bei dieser Gelegenheit u.U. verschiedene<br />
Irrtümer richtig- und klargestellt<br />
werden.<br />
Die Erde<br />
Da die Erde am Äquator infolge der<br />
Rotation einen größeren Durchmesser<br />
hat als die Strecke Nord-Südpol, hat<br />
sie keine genaue Kugelform. Da die Differenzen<br />
<strong>für</strong> unsere Berechnungen zu<br />
gering sind, wird mit einem auch sonst<br />
üblichen mittleren Erdradiusr von 6731<br />
km gerechnet.
Historisch bedingt werden <strong>für</strong> die<br />
Positions- und Richtungsangaben je<br />
nach Verwendungszweck verschiedene<br />
Systeme verwendet. Wenn nicht genaue<br />
Wertangaben eine Eindeutigkeit zulassen,<br />
benötigt man u.U. detektivische<br />
Fähigkeiten, um zu wissen, was damit<br />
gemeint ist.<br />
Der Äquator bietet sich als Nullpunkt<br />
<strong>für</strong> die geografische Breite an. Nach<br />
Norden 90 Grad Nord oder +90 Grad,<br />
nach Süden 90 Grad Süd oder -90 Grad<br />
zu den Polen.<br />
Für die geografische Länge musste ein<br />
künstlicher Nullpunkt gefunden werden.<br />
Der Meridian, der durch die Sternwarte<br />
Greenwich bei London vom Nordpol zum<br />
Südpol geht, wird seit 1884 allgemein<br />
als Null-Meridian anerkannt. Von diesem<br />
Meridian aus teilt man den Kreis in 360<br />
Grad nach Osten ein. Dies ist das in der<br />
Astronomie gebräuchliche System, ein<br />
Linkssystem (vom Nordpol aus gesehen),<br />
das auch <strong>für</strong> die Projektion über<br />
die Erdoberfläche hinaus in das Weltall<br />
gilt. So ist es möglich, dass auch Himmelskörper,<br />
wie z.B. <strong>Satelliten</strong> auf ihrer<br />
geostationären Umlaufbahn, mit diesem<br />
System eindeutig bezeichnet werden<br />
können.<br />
In der Abb. 1 sind vier Punkte mit<br />
ihren Positionen eingezeichnet und mit<br />
den verschiedenen Bezeichnungen in<br />
der nachstehenden Tabelle gegenübergestellt.<br />
In unseren Längen- und Breitengraden<br />
werden meist die relativen Bezeichnungen<br />
vom Nullmeridian aus nach West und<br />
Ost verwendet. Diese ist zwar die längste<br />
Angabe, aber sämtliche Irrtümer<br />
sind damit ausgeschlossen. Da sich die<br />
<strong>Satelliten</strong> in der Äquatorebene bewegen,<br />
ist bei ihnen eine Breitenangabe überflüssig,<br />
da sie Null Grad ist.<br />
Die wichtigsten Größen bei der Aufstellung<br />
einer <strong>Polarmount</strong>-Antenne sind<br />
neben der möglichst genauen aus der<br />
Senkrechten nach Norden geneigten<br />
Aufstellung des <strong>Antennen</strong>mastes, die<br />
Bestimmung der Südrichtung im Aufstellungsort.<br />
Dazu wird meistens ein Kompass<br />
benützt. Wie aber die nachstehend<br />
beschriebenen Fehlerquellen zeigen,<br />
sind diese Angaben meist ungenau und<br />
im Prinzip problematisch.<br />
1. Der magnetische Nordpol, der durch<br />
die Magnetnadel angezeigt wird, ist mit<br />
dem geografischen Nordpol nicht identisch<br />
und wandert von Jahr zu Jahr, weshalb<br />
z.B. nautische Seekarten, in enen<br />
ja die Nordrichtung genau eingezeichnet<br />
werden muss, fast jedes Jahr neu<br />
überarbeitet zu kaufen sind. Um sich die<br />
Größenordnung, um die es sich hier handelt<br />
zu ermessen, folgendes Beispiel <strong>für</strong><br />
einen bestimmten Zeitpunkt:<br />
Der magnetische Nordpol lag nördlich<br />
von Kanada auf<br />
- ca. 100 Grad westlicher Länge und<br />
- ca. 75 Grad nördlicher Breite<br />
- und war vom geografischen Nordpol<br />
ca. 1500 km entfernt.<br />
Der magnetische Südpol war vom geografischen<br />
ca. 2500 km entfernt und lag<br />
auf<br />
- ca. 140 Grad östlicher Länge und<br />
- ca. 65 Grad südlicher Breite.<br />
Der Kompassfehler wird umso größer,<br />
je weiter wir uns nach Norden bewegen<br />
(aber<br />
geogr. Länge).<br />
abhängig von der<br />
2. Auch unter der Erdoberfläche sind<br />
u.U. Bedingungen vorhanden, die das<br />
Magnetfeld beeinflussen.<br />
3. In der Nähe der Messungen befinden<br />
sich oft metallene Gegenstände wie<br />
Metalldächer, Geländer, Betoneisen usw.,<br />
Absolut Relativ Relativ gebräuchlich<br />
P1 20/30 Grad +20/+30 Grad 20 Grad östl. Länge/30 Grad nördl. Breite<br />
P2 320/30 Grad -40/+30 Grad 40 Grad westl. Länge/30 Grad nordl. Breite<br />
P3 335/-30 Grad -25/-30 Grad 25 Grad westl. Länge/30 Grad südl. Breite<br />
P4 15/-20 Grad +15/-20 Grad 15 Grad östl. Länge/20 Grad südl. Breite<br />
Sat. Astra 19,2 Grad +19,2 Grad 19,2 Grad Ost<br />
Sat. Hispasat 330 Grad -30 Grad 30 Grad West<br />
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die das Magnetfeld massiv beeinträchtigen<br />
können.<br />
4. Auch die Sonnenflecken-Tätigkeit<br />
kann das Magnetfeld der Erde verzerren.<br />
5. Das Glas, mit dem die Magnetnadel<br />
abgedeckt ist, kann elektrostatisch<br />
aufgeladen sein und verursacht große<br />
Fehlmessungen, wenn man nicht vorsichtig<br />
genug ist, vor allem, wenn es<br />
aus Kunststoff besteht.<br />
Berücksichtigt man alle diese Punkte,<br />
können mit einem Kompass ganz gute<br />
Ergebnisse erzielt werden. Die genaueste<br />
Bestimmung der Südrichtung erfolgt<br />
aber durch Anpeilen eines <strong>Satelliten</strong>,<br />
der möglichst genau im Süden des Aufstellungsortes<br />
der Antenne liegt. Da die<br />
<strong>Satelliten</strong> meistens in einem Abstand<br />
von ca. 3 Grad liegen, ist diese Methode<br />
am genauesten. Prinzipiell ist aber<br />
zunächst die möglichste genaue Position<br />
im Aufstellungsort der Antenne nach der<br />
geografischen Länge und Breite herauszufinden.<br />
Dazu verhelfen Angaben<br />
von Radio- und Fernsehmechanikern,<br />
örtlichen Gemeinden und das Internet,<br />
auch entsprechende Landkarten, sowie<br />
Bekannte, die ein elektronisches Navigationssystem<br />
(GPS) besitzen.<br />
Vielfach hat sich die „Unsitte“ breitgemacht,<br />
die Abweichungen von <strong>Satelliten</strong><br />
aus der Südrichtung nach Ost oder West<br />
(Azimut) mit dem Kompasskurs anzugeben,<br />
wobei zu berücksichtigen ist, dass<br />
beim Kompass der Nullpunkt im Norden<br />
liegt. Süden also 180 Grad beträgt. Die<br />
Kompassrose ist in 360 Grad eingeteilt<br />
und ist ein Rechtssystem.<br />
0 Nord, 90 Ost 180 Süd 270 West.<br />
Wenn ein Satellit angenommen 3 Grad<br />
östlich der Südrichtung liegt, hat er eine<br />
Kompassanzeige von 177 Grad. Einfacher<br />
wäre die Angabe 3 Grad östlich,<br />
oder aber „Azimut +3 Grad“ (Ost).<br />
Manchmal werden auch ältere Marschkompasse<br />
verwendet, um die Südrichtung<br />
zu bestimmen. Bei diesen ist<br />
zwar der Nullpunkt auch im Norden,<br />
der gesamte Kreis wird aber in 64 Teile<br />
geteilt (ein Teil =5,625 Grad) und ist ein<br />
Linkssystem.<br />
0 Nord, 16 West, 32 Süd, 48 Ost
Die <strong>Satelliten</strong><br />
Damit eine Funkverbindung von Satel-<br />
liten zur Erde kommerziell verwendet<br />
werden kann, müssen sie ihre Position<br />
über der Erde beibehalten (geostationär<br />
sein), damit ihr Empfang mit einer konstanten<br />
Antenne möglich ist. Die <strong>Satelliten</strong><br />
müssen daher folgende Bedingungen<br />
erfüllen:<br />
1. Sie müssen sich in der Äquatorebene<br />
bewegen.<br />
2. Sie müssen sich in der gleichen<br />
Richtung wie die Erde bewegen.<br />
3. Sie müssen so weit von der Erde<br />
entfernt ihre Bahn ziehen, dass sie <strong>für</strong><br />
eine Umrundung 24 Stunden benötigen<br />
(genau 23h 56m 04s ).<br />
Um diese Bedingungen zu erfüllen,<br />
muss das 3. von Kepler angegebene<br />
Gesetz angewendet werden:<br />
Die Kuben der Halbachsen verhalten<br />
sich wie die Quadrate der Umlaufzeiten.<br />
Die Umlaufbahnen sind nach dem 1.<br />
Keplerschen Gesetz immer Ellipsen. In<br />
unserem Fall einer Kreisbahn sehr angenähert.<br />
Die große Ellipsenachse a wird<br />
daher durch den Radius R ersetzt und die<br />
<strong>Satelliten</strong>masse m gegen die Erdmasse<br />
M vernachlässigt. Man erhält dann aus<br />
dem 3. Keplerischen Gesetz mit den<br />
Konstanten:<br />
U = 23h 56m 04s = 86 164 sek<br />
U ist die Umlaufzeit<br />
G = 6,668.10 -11 N.m2 .kg-2 G ist die Gravitationskonstante<br />
M = 5,976.10 24 kg<br />
M ist die Erdmasse<br />
Abb.2<br />
Die Geschwindigkeit des <strong>Satelliten</strong> ist<br />
dann:<br />
(Die <strong>Satelliten</strong> befinden sich 42 160<br />
– 6378 km = ca. 36 000 km über dem<br />
Äquator)<br />
Die<br />
<strong>Polarmount</strong>-<strong>Antennen</strong><br />
Wenn man die <strong>Dreh</strong>antenne am Nordpol<br />
oder im Erdmittelpunkt aufstellen<br />
könnte, würde sie alle <strong>Satelliten</strong> auf<br />
ihrer geostationären Bahn empfangen<br />
können. Dies ist aber auch vom Nordpol<br />
aus nicht möglich, da alle <strong>Satelliten</strong><br />
unter dem Horizont liegen und deshalb<br />
nicht empfangen werden können. Das<br />
bedeutet, dass der Empfangsbereich<br />
der Antenne aus der Südrichtung nach<br />
Osten und Westen bei einer Aufstellung<br />
am Äquator am größten ist und nach<br />
Norden immer mehr abnimmt und bei<br />
einer nördlichen und südlichen Breite<br />
von ungefähr 80 Grad zu Null wird.<br />
Darüber geben aber spätere Rechnungen<br />
Auskunft. Da die Aufstellung der<br />
Antenne nur auf der Erdoberfläche möglich<br />
ist, ergeben sich Verhältnisse laut<br />
der Abb. 3.<br />
Der Aufstellungsort der Antenne ist im<br />
Punkt P auf der Erde und hat die nördliche<br />
Breite φ. Richtet man die Antenne<br />
genau nach Süden z.B. auf einen <strong>Satelliten</strong><br />
S1 aus und dreht sie um die polparallele<br />
Achse PP` auf den <strong>Satelliten</strong> S2<br />
zu, so trifft sie ihn nicht genau, da ihr<br />
Radius kleiner ist als die Strecke PS2.<br />
Sie schneidet die Äquatorebene im Punkt<br />
S2`, also tiefer. D.h. aber, dass die Elevation<br />
(siehe Abb. 5) der Antenne vergrößert<br />
werden müsste. Der Fehler wird<br />
umso größer, je grösser die Abweichung<br />
aus der Südrichtung ist. Ob er aber in<br />
der Praxis berücksichtigt werden muss,<br />
hat eine Kontrollrechnung ergeben: Bei<br />
einer geografischen Breite von 47 Grad<br />
und einem ω von 60 Grad erhält man<br />
einen Fehler von -0,41 Grad, der praktisch<br />
vernachlässigbar ist.<br />
Abb. 3<br />
M = Mittelpunkt der Erde<br />
R = Erdradius (6371 km)<br />
P = Aufstellungsort der Antenne<br />
φ = Nördliche Breite von P<br />
S1 = Südrichtung<br />
S1 und S2 sind <strong>Satelliten</strong><br />
(angenommene)<br />
MS1 = MS2 = Radius der<br />
<strong>Satelliten</strong>bahn ( 42 160 km)<br />
PS1 = PS2` = Radius der<br />
<strong>Dreh</strong>antenne<br />
Wenn nun ein Betrachter im Punkt<br />
P auf die <strong>Satelliten</strong> „sieht“, so erhält er<br />
ein Bild nach Abbildung 4a. Ein Satellit<br />
genau im Süden erscheint am höchsten,<br />
die anderen reihen sich wie an einer Perlenschnur<br />
kreisförmig auf, werden aber<br />
tiefer, um dann unter dem Horizont zu<br />
verschwinden Der Betrachter sieht,<br />
wegen der Schwerkraft zum Erdmittelpunkt<br />
gerichtet, seinen Horizont waagrecht<br />
vor sich (siehe auch Abb. 8).<br />
Abb. 4<br />
Bei der polar montierten Antenne<br />
ergibt sich ein anderes Bild. Sie dreht<br />
sich um die Polarachse und „sieht“ die<br />
<strong>Satelliten</strong> nebeneinander in gerader<br />
Richtung (dies ist ja der Sinn einer solch<br />
montierten Antenne). Der Abstand zum<br />
Horizont ist dagegen bei der <strong>Dreh</strong>ung<br />
variabel, wie das Bild in der Abbildung 4b<br />
zeigt. Es ist selbstverständlich, dass die<br />
Antenne keinen Bogen machen kann, da<br />
sie sich nur um eine Achse dreht, eben<br />
um die polar ausgerichtete Achse.<br />
Aus den bisherigen Erläuterungen<br />
kann man ersehen, welch große Vorteile<br />
eine polar montierte Antenne mit Motorsteuerung<br />
hat, um zu einer Vielzahl von<br />
<strong>Satelliten</strong> mit ihren Programmen zu<br />
kommen. Der Aufwand da<strong>für</strong> ist verhältnismässig<br />
gering, das größte Problem<br />
dürfte in der Suche nach einer geeigneten<br />
Aufstellung liegen. Ein Receiver<br />
mit einer eingebauten Motorsteuerung<br />
sollte vorhanden sein. Eine Steuerung<br />
mit einem separaten Gerät ist nicht sinnvoll.<br />
Wenn dann noch dazu ein eigener<br />
Computer zum Sortieren und Ergänzen<br />
der vielen Programme vorhanden ist,<br />
die man über eine RS 232-Schnittstelle<br />
in den Receiver übertragen kann, erhält<br />
man ein fast vollkommenes Informationssystem.<br />
Über Sprachbarrieren helfen<br />
vielfach Bilder. Programme aller weltweiten<br />
<strong>Satelliten</strong> erhält man aus dem<br />
Internet, so auch z.B. von der Zeitschrift<br />
„<strong>TELE</strong>-Satellit“.<br />
Elevation nach Süden<br />
Eine der wichtigsten Einstellungen <strong>für</strong><br />
die Montage einer <strong>Polarmount</strong>-Antenne<br />
ist die möglichst genau aus der Senkrechten<br />
nach Norden geneigten Lage des<br />
Mastes <strong>für</strong> die Halterung der Antenne.<br />
Eine geringe Nord-Süd-Abweichung kann<br />
später bei der Justierung noch ausgeglichen<br />
werden, während eine Ost-<br />
West-Abweichung nicht mehr durch den<br />
<strong>Antennen</strong>mast korrigierbar ist. Wie schon<br />
in der Einleitung erwähnt, ist eine weitere<br />
Voraussetzung die Kenntnis der geografischen<br />
Länge und Breite im Aufstellungsort<br />
der Antenne zumindest auf ein Grad<br />
genau. Diese Daten sind durch Firmen der<br />
Radio-Fernseh-Branche, durch das Internet<br />
oder durch Bekannte, welche ein GPS-<br />
System besitzen, zu erfahren. Vor allem<br />
die geografische Länge ist wichtig, da sie<br />
<strong>für</strong> die Berechnung der Elevation und der<br />
Einstellung <strong>für</strong> die Südrichtung ausschlaggebend<br />
ist. Für die genaue Festlegung der<br />
Südrichtung ist ein Kompass höchstens<br />
<strong>für</strong> eine generelle Orientierung geeignet,<br />
da damit zu viele Fehler einhergehen.<br />
Eine bessere Methode, um die genaue<br />
Südrichtung zu finden ist es, einen <strong>Satelliten</strong><br />
anzupeilen, der möglichst genau der<br />
geografischen Länge entspricht. Natürlich<br />
ist eine entsprechende Sichtkontrolle<br />
über einen Fernseher oder Monitor notwendig,<br />
um nicht einen falschen <strong>Satelliten</strong><br />
(die doch sehr nahe beisammen<br />
liegen) zu erhalten. In der Abbildung 5<br />
sind die entsprechenden Winkel eingezeichnet,<br />
die <strong>für</strong> die folgenden Berechnungen<br />
benötigt werden.<br />
M = Erdmittelpunkt<br />
N = Nordpol<br />
P = Aufstellungsort der Antenne<br />
φ = Geografische Breite des Aufstellungsortes<br />
R = 6,371 Erdradius<br />
MS = 42,16 Radius der <strong>Satelliten</strong>bahn<br />
ε = Elevation<br />
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Abb. 5<br />
P`S = 42,16 – 6,371.cosφ<br />
ε = µ −φ<br />
Und damit wird die Elevation ε nach<br />
Süden:<br />
(In den Rechnungen wurden die Radien<br />
von Erde u. <strong>Satelliten</strong>bahn gekürzt.)<br />
In der Abbildung 6 ist dargestellt, um<br />
welchen Winkel man die <strong>Dreh</strong>achse <strong>für</strong><br />
die Antenne nach Norden neigen muss,<br />
damit sie parallel zur Polachse ist.<br />
Abb. 6<br />
Die Neigung nach Norden gegen die<br />
Waagrechte beträgt: φ (entspricht der<br />
geografischen Breite)<br />
Die Neigung nach Norden gegen die<br />
Vertikale beträgt: γ = 90 - φ<br />
Neigung<br />
der Antenne<br />
zum <strong>Satelliten</strong><br />
Nachdem man die <strong>Dreh</strong>achse um den<br />
entsprechenden Winkel nach Norden<br />
verändert hat, ist die Antenne noch um<br />
einen Winkel δ nach unten gegen den<br />
rechten Winkel zur <strong>Dreh</strong>achse zu drehen,<br />
damit sie genau auf einen <strong>Satelliten</strong> im<br />
Süden des Aufstellungsortes trifft.<br />
Abb.7<br />
Der Winkel δ wird als Deklination<br />
(Abweichung) bezeichnet.<br />
Maximaler<br />
Empfangsbereich<br />
Eine derartige Berechnung kann<br />
natürlich nicht auf örtliche Gegebenheiten,<br />
wie Häuser, Bäume, usw. am Aufstellungsort<br />
eingehen. Es kann nur der<br />
maximale Winkel, der durch den Horizont<br />
begrenzt wird, berechnet werden.<br />
Dieser Winkel gilt von der Südseite aus<br />
nach Osten und Westen<br />
Abb.8<br />
Der maximale Empfangsbereich ω ist<br />
abhängig von der geografischen Breite<br />
des Aufstellungsortes der Antenne,<br />
nimmt nach Norden immer weiter ab, bis
er bei 81 Grad nördlicher Breite zu Null<br />
wird. Der maximale Empfangsbereich ist<br />
am Äquator mit 81 Grad gegeben. Dies<br />
gilt natürlich nur <strong>für</strong> jene <strong>Satelliten</strong>, die<br />
sich auf der geostationären Bahn bewegen.<br />
Der Winkel ω ist von der Südrichtung<br />
nach Osten und Westen errechnet. Um<br />
die maximalen <strong>Satelliten</strong>positionen<br />
(Azimut) zu finden, ist folgende Formel<br />
zu benützen:<br />
Nach Osten: λ + ω (Für die geografis<br />
c h e L ä n g e λ d e s A u f s t e l l u n g s o r t e s d e r<br />
Antenne ist das richtige Vorzeichen zu<br />
beachten.<br />
Für alle Nach Westen: λ - ω Positionen<br />
östlich vom Null-Meridian ist λ positiv)<br />
Polarisation<br />
In der Abbildung 4b wurde schon<br />
dargestellt, dass sich die Elevation bei<br />
der <strong>Dreh</strong>ung der Antenne automatisch<br />
ändert. Dies bedeutet aber gleichzeitig,<br />
dass sich ihr Verhältnis zu den <strong>Satelliten</strong><br />
bei der <strong>Dreh</strong>ung nicht ändert und damit<br />
die Polarisationsebenen <strong>für</strong> alle <strong>Satelliten</strong><br />
gleich sind und nicht verändert<br />
werden müssen. Trotzdem sind Receiver<br />
mit eingebauter Motorsteuerung meist<br />
mit einer Vorrichtung ausgestattet, um<br />
ev. „Schieflagen“ von <strong>Satelliten</strong> ausgleichen<br />
zu können.<br />
Dies erfolgt in einem LNB mit eingebautem<br />
Polarisator entweder durch eine<br />
stromdurchflossene Spule oder eine<br />
impulsgesteuerte Zunge. Es ist dann eine<br />
eigene Leitung zur Antenne notwendig.<br />
Durch die immer exaktere Steuerung<br />
der <strong>Satelliten</strong> sind solche Massnahmen<br />
meist überflüssig.<br />
Parabol-<br />
Offsetantennen<br />
In der Abbildung 9 sind die Grundformen<br />
der <strong>Antennen</strong> <strong>für</strong> Wellenlängen<br />
von einigen Zentimetern (ca, 10 GHz)<br />
gegenübergestellt. In der professionellen<br />
Technik werden nur Parabolantennen<br />
mit einem zentralen Empfangsgerät<br />
(LNB) verwendet, während sich im privaten<br />
Bereich bis zu einer <strong>Antennen</strong>grösse<br />
von ca. 1,2 Meter die in der Abbildung<br />
9a gezeigte Offset-Antenne wegen der<br />
senkrechteren Lage des Schirms durchgesetzt<br />
hat. Sie ist damit gegen Witterungseinflüsse<br />
wie Wasser und Schnee<br />
unempfindlicher.<br />
Abb. 9<br />
Die Motorsteuerung<br />
Die klassische Steuerung <strong>für</strong> die <strong>Dreh</strong>bewegung<br />
der Antenne erfolgt durch<br />
einen „Stabmotor“ (Aktuator). Dieser<br />
besteht aus einer Spindel, die durch<br />
einen Gleichstrommotor in der Länge<br />
verändert wird. Dieser Motor wird einheitlich<br />
mit 36 Volt betrieben und durch<br />
Polumschaltung in der Richtung verändert.<br />
Für die genaue Positionierung ist<br />
im Motor eine Photozelle installiert, die<br />
durch eine gelochte Scheibe die Impulse<br />
<strong>für</strong> die Positionierung liefert.<br />
Zu Beginn musste ein eigenes Steuergerät<br />
diese Aufgaben erfüllen, doch<br />
bald kamen immer mehr Receiver auf<br />
den Markt, die alle <strong>für</strong> die Steuerung und<br />
Anzeige notwendigen Aufgaben eingebaut<br />
hatten.<br />
Das Netzgerät <strong>für</strong> die 36 Volt liefert<br />
einen Strom meist über 2 Ampere, die<br />
Motore benötigten in der Regel weniger<br />
als 1 A. Diese Geräte werden aber leider<br />
immer seltener und vielfach durch H-H-<br />
Motore ersetzt.<br />
Vorteil: Robuste Ausführung, kaum<br />
Reparaturen. Auch <strong>für</strong> grössere <strong>Antennen</strong><br />
geeignet<br />
Nachteil: Eigene Leitung (5-polig) zur<br />
Antenne. (+ und -36 Volt, Masse, +5 V<br />
<strong>für</strong> Elektronik, Zähl-Impulsleitung)<br />
DiSEqC<br />
Dadurch, dass immer mehr Steueraufgaben<br />
zu u.U. mehreren <strong>Antennen</strong><br />
oder LNBs benötigt wurden, konnten<br />
viele Aufgaben durch eine intelligente<br />
Impulssteuerung über das <strong>Antennen</strong>kabel<br />
gelöst werden. Es lag also auch nahe,<br />
die Motorsteuerung über dieses Kabel<br />
durchzuführen<br />
(DiSEqC). Als Spannung <strong>für</strong> den Motor<br />
bot sich die Steuerspannung von 13 bzw.<br />
18 Volt an, die <strong>für</strong> die Bereichsumschaltung<br />
schon vorhanden ist. Den benö-<br />
tigten Motorstrom von ca. 0,2 bis 0,3 A<br />
können <strong>für</strong> derartige Zwecke geeignete<br />
Receiver ohne weiteres aufbringen.<br />
Vorteil: Keine eigene Leitung zur<br />
Antenne, sondern über das <strong>Antennen</strong>kabel<br />
mit DiSEqC-Steuerung. Bei einer<br />
Reparatur bleibt noch zumindest der<br />
Empfang von z.B. Astra.<br />
Nachteil: Da die Motorspannung einmal<br />
13 Volt und dann je nach Bereich wieder<br />
18 Volt sein kann, ist die Geschwindigkeit<br />
und Stärke der <strong>Dreh</strong>bewegung unterschiedlich.<br />
Kleinere Spiegel.<br />
H-H<br />
Seit einiger Zeit tauchen von immer<br />
mehr Firmen sogenannte H-H-Motorsteuerungen<br />
auf, die aber nicht in die<br />
Rubrik <strong>Polarmount</strong>-<strong>Antennen</strong> gehören,<br />
da sie der kreisförmigen Aufreihung<br />
der <strong>Satelliten</strong> über dem Horizont nach<br />
der Abbildung 4a folgen. Die Steuerung<br />
erfolgt durch das <strong>Antennen</strong>kabel. Auf<br />
Grund ihrer Funktion muss die Antenne<br />
mit dieser Motorsteuerung mechanisch<br />
verbunden sein. Dies bedeutet aber, dass<br />
bei einer Reparatur dieser Steuerung die<br />
Antenne abgebaut werden muss.<br />
Vorteil: Verhältnismässig einfache<br />
Montage, da nur die geogr. Breite und<br />
Südrichtung einzustellen ist.<br />
Nachteil: Bei einer Reparatur steht<br />
keine Empfangsanlage mehr zur Verfügung.<br />
Kleine Spiegel.<br />
Ein praktisches<br />
Beispiel<br />
Für ein praktisches Beispiel wurde<br />
München gewählt. Als Erstes werden die<br />
da<strong>für</strong> notwendigen Daten <strong>für</strong> den Aufstellungsort<br />
eingeholt und sämtliche ev.<br />
notwendigen Berechnungen durchgeführt:<br />
Geografische Länge:<br />
λ = 12,1 Grad Ost<br />
Geografische Breite:<br />
φ = 48,1 Grad Nord<br />
Prüfung des Empfangsbereiches:<br />
Dies bedeutet, dass prinzipiell nach<br />
Osten λ + ω = 12 +77 = 89 Grad und<br />
nach Westen λ - ω = 12 – 77 = -65 Grad<br />
<strong>Satelliten</strong> empfangbar sind, Azimut +89<br />
bis -65 Grad. In der Praxis werden jedoch<br />
vermutlich nur die <strong>Satelliten</strong> zwischen<br />
dem Hispasat 30 Grad West (Azimut<br />
42,1 Grad West) und dem Panam-Sat<br />
45 Grad Ost (Azimut 32,9 Grad Ost) in<br />
Frage kommen. Dazwischen liegen ca.<br />
20 <strong>Satelliten</strong> mit über 1500 frei empfangbaren<br />
Programmen.<br />
Es sind nun die übrigen Berechnungen<br />
durchzuführen, obwohl u.U. nicht alle<br />
(je nach Fabrikat) gebraucht werden:<br />
Neigung<br />
Norden:<br />
der <strong>Dreh</strong>achse nach<br />
φ = 48,1 Grad gegen die Waagrechte<br />
γ = 90 - φ = 90 – 48,1 = 41,9 Grad<br />
gegen die Senkrechte<br />
Nachdem alle Berechnungen durchgeführt<br />
wurden, ist <strong>für</strong> die Aufstellung<br />
der Antenne ein geeigneter Ort auszuwählen.<br />
Dieser muss zunächst nach<br />
der besten Empfangslage ausgesucht<br />
werden, aber unter Berücksichtigung<br />
der stabilen Befestigung des <strong>Antennen</strong>masts<br />
(Windlast und Erdung) und<br />
gegebenenfalls von anderen Beschränkungen.<br />
Die örtlichen Vorschriften sind<br />
natürlich einzuhalten.<br />
Diese Montage des <strong>Antennen</strong>masts<br />
soll bevorzugt durch eine Fachfirma<br />
erfolgen, die <strong>für</strong> die Stabilität gegen<br />
Windlast und die ev. benötigte blitzschutzmäßige<br />
Erdung sorgt. Sie ist auch<br />
mit den örtlichen Vorschriften vertraut<br />
und ist da<strong>für</strong> verantwortlich.<br />
Nachdem alle offenen Fragen geklärt<br />
sind, ist an die Anschaffung der benötigten<br />
Geräte und Zubehörteile zu denken,<br />
bei geringen technischen Kenntnissen<br />
ev. unter Mithilfe einer Fachfirma.<br />
Als nächstes wird die <strong>Antennen</strong>halterung<br />
zusammengebaut und die errechneten<br />
Werte auf den vorhandenen<br />
Markierungen eingestellt. Dann erfolgt<br />
die Befestigung dieser Halterung am<br />
<strong>Antennen</strong>mast und daran der <strong>Antennen</strong>spiegel<br />
mit LNB. Nach Anschluss eines<br />
Monitors oder Fernsehers wird die ganze<br />
Anlage auf dem Mast solange gedreht,<br />
bis ein entsprechender Satellit im Süden<br />
angepeilt werden kann. Dazu bietet<br />
sich der Hot-Bird auf 13 Grad Ost an,<br />
der fast genau (0,9 Grad) mit der geo-<br />
grafischen Länge übereinstimmt. Damit<br />
nicht ein falscher Satellit angepeilt wird,<br />
muss eine Empfangskontrolle durch ein<br />
entsprechendes Programm erfolgen. Es<br />
bietet sich ev. folgendes Programm an:<br />
ZDF digital 11,054 GHz Vertikal<br />
Symbolrate 27 500<br />
SID 8011<br />
Video PID 570<br />
Audio PID 571<br />
PCR PID 570<br />
Zu beachten ist dabei, dass alle Werte<br />
voreingestellt werden müssen, da dieses<br />
Programm auch auf ASTRA vorhanden<br />
ist. Ebenso ist zu beachten, dass die<br />
Marke nach Süden an der <strong>Antennen</strong>halterung<br />
genau übereinstimmt, während<br />
die ganze Anlage auf dem Mast gedreht<br />
wird.<br />
Nach erfolgreichem Empfang sind die<br />
Befestigungsschrauben festzuziehen<br />
und nun kann ein Schwenk, ev. ein Probelauf<br />
mit Motor, bis zu den Bereichsenden<br />
erfolgen, die meist mit Hilfe eines<br />
Softanschlages am Receiver eingestellt<br />
werden können, damit die Antenne nicht<br />
an irgend ein Hindernis oder das Ende<br />
der Motorsteuerung anschlägt.<br />
Ergibt sich an einem <strong>Satelliten</strong> an den<br />
Bereichsenden ein nicht genügender oder<br />
gar kein Empfang, so ist durch leichtes<br />
Verbiegen der Antenne nach unten oder<br />
oben festzustellen, welchem der Bilder<br />
in der Abbildung 10 der Fehler entspricht<br />
und damit <strong>für</strong> Abhilfe zu sorgen. Fehler<br />
bei der Montage des Masts treten jetzt<br />
unangenehm in Erscheinung.<br />
146 <strong>TELE</strong>-<strong>satellite</strong> International — The World‘s Largest Digital TV Trade Magazine — 06-07-08/2012 — www.<strong>TELE</strong>-<strong>satellite</strong>.com www.<strong>TELE</strong>-<strong>satellite</strong>.com — 06-07-08/2012 — <strong>TELE</strong>-<strong>satellite</strong> International — 全球发行量最大的数字电视杂志 147<br />
Abb. 10<br />
a: Die <strong>Dreh</strong>achse ist zu wenig nördlich<br />
b: Die <strong>Dreh</strong>achse ist zu nördlich<br />
c: Der Mast hängt nach Osten<br />
d: Der Mast hängt nach Westen<br />
Es kann durch Nachjustieren von Ele-<br />
vation und Neigung der <strong>Dreh</strong>achse, aber<br />
immer von der Südrichtung aus, der<br />
Fehler behoben werden.<br />
Anhang<br />
Zusammenstellung<br />
λ = Geografische Länge<br />
φ = Geografische Breite<br />
ε = Elevation nach Süden<br />
δ = Deklination<br />
ω = Empfangswinkel vom Süden<br />
Maximale Sat. Position (Azimut)<br />
nach Westen: λ - ω<br />
nach Osten: λ + ω<br />
Neigung der <strong>Dreh</strong>achse nach Norden:<br />
Gegen die Waagrechte: φ<br />
Gegen die Senkrechte: γ = 90 – φ<br />
Erdradius = 6,371 km<br />
Sat.-Radius = 42,160 km<br />
Fachwörter<br />
Äquator (lat): Gleicher<br />
Azimut (arab): Winkel zwischen Längenkreis<br />
des Beobachtungsortes und dem Höhenkreis<br />
eines Gestirns<br />
Deklination (lat): Abweichung<br />
DiSEqC (Abkürzung): Digital Satellite<br />
Equipment Control ( Digitale <strong>Satelliten</strong>zubehör-<br />
Steuerung).Übertragung von Daten über die<br />
<strong>Antennen</strong>leitung durch Impulssteuerung des<br />
22 kHz-Tons. Eine Entwicklung von Philips, die<br />
fast beliebig ausbaubar ist. Es können sogar zur<br />
Kontrolle Rückkanäle verwirklicht werden.<br />
Elevation (lat): Erhebung, Erhöhung<br />
Geodätisches System (Gea grch Erde):<br />
System mit dem die Erde mit gedachten Linien<br />
überzogen wird.<br />
Horizont (grch): Gesichtskreis, Horizontale-<br />
Waagrechte<br />
Kepler: Naturforscher 1571 – 1630. Keplersche<br />
Gesetze:<br />
1. Die Planeten bewegen sich in Ellipsen, in<br />
deren einem Brennpunkt die Sonne steht.<br />
2. Die von der Sonne bis zum Planeten gedachte<br />
Gerade überstreicht in gleichen Zeiten gleiche<br />
Flächen.<br />
3. Die Quadrate der Umlaufzeiten verhalten sich<br />
wie die Kuben der mittleren Entfernungen von<br />
der Sonne.<br />
LNB: Low Noise Block-Converter (rauscharmer<br />
Block-Umsetzer, der im Brennpunkt des<br />
Parabolspiegels die hohen SAT-Frequenzen<br />
durch Mischung mit einem Oszillator in 950<br />
bis 2150 MHz umwandelt, die durch ein<br />
<strong>Antennen</strong>kabel zum Empfänger abgeleitet<br />
werden können).<br />
Meridian (lat): Länge, Längenkreis.<br />
(0-Meridian: Längenkreis vom Nordpol über<br />
Greenwich bei London zum Südpol. Er wird als<br />
Nullmeridian seit 1884 allgemein anerkannt).<br />
Monitor (lat): Messgerät zur Überwachung,<br />
Bildschirm.<br />
Polar (grch): <strong>Dreh</strong>punkt. <strong>Polarmount</strong>: Nach den<br />
Polen montiert.<br />
Polarisation (lat): Richtung (von Wellen).<br />
Satellit (lat): Begleiter.<br />
Verwendete griechische Buchstaben:<br />
λ Lambda δ Delta ω Omega π Pi<br />
γ Gamma ε Epsilon μ My φ Phi<br />
Literatur: Prof. Dr. Hans Heinrich Voigt, Univ.<br />
Sternwarte Göttingen „ Abriss der Astronomie“