Weltreligionen - Medienzentrum Bielefeld

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Islam Symbol der sogenannten Re-Islamisierung: Verschleierte Frauen prägen das Erscheinugnsbild eines modernen, politischen Islam. 42 80099 Apropos Fundamentalismus Format: VHS-Videokassette, Laufzeit: 9 Min. Farbe, Produktionsjahr: 1996 Regie: Andreas Achenbach, Ulrich Baringhorst "Ich bin ein Fundamentalist". Mit diesem Bekenntnis stellt sich Achmed Awaymer, ein arabischer EDV-Experte vor, der seit vielen Jahren in Bochum lebt. Zwar sei der Begriff "Fundamentalist" ein Etikett des Westens, aber er drücke aus, worum es ihm gehe: Zurückzukehren zu den Ursprüngen des Islam, die möglichen Verfälschungen der Tradition zu überwinden, und unmittelbar aus der Botschaft, die Mohammed in seiner Zeit verkündet hat, Antworten zu gewinnen für die Fragen der eigenen Gegenwart. Die Überzeugung Achmed Awaymers, auf diese Weise den Wurzeln eines freien und toleranten Lebens näherzukommen, wird im Film der Frage gegenübergestellt, wie muslimische Gesellschaften mit Menschen umgehen, die sich vom Islam abwenden. Der Film stellt das Schicksal des ägyptischen Autors Abu Seid vor. Veröffentlichungen, in denen er eine zeitgemäße Auslegung des Korans fordert, haben dazu geführt, daß ägyptische Gerichte ihn als Abtrünnigen verurteilten und die Zwangsscheidung seiner Frau anordneten. Zwar bestreitet Scheich Mohammed Sajid Tantawi von der angesehenen Al-Azhar-Universität in Kairo beim Interview, daß Menschen, die sich vom Islam abwenden, bestraft wreden, solange sie nicht dem Islam schaden. Aber gemeinsam mit seiner Frau analysiert Ab Seid das Urteil gegen ihn als eine massive Sanktionierung im Namen eines fundamentalistischen Islam. Für ihn sei die entscheidende Frage, inwiefern Islam und Moderne, islamisches Recht und Menschenrechte sich miteinander vereinbaren lassen. 42 80100 Apropos Orient Format: VHS-Videokassette, Laufzeit: 9 Min. Farbe, Produktionsjahr: 1996 Regie: Andreas Achenbach, Ulrich Baringhorst "Was fällt Ihnen zu Orient ein?" Sehr unterschiedlich sind die Antworten bei Interviews auf der Straße: Bauchtanz, Harem, arabische Nächte..., aber auch Wildheit, Despotismus, religiöse Intoleranz. Das Orientbild in Europa unterlag mehrfach einem tiefgreifenden Wandel. So zeichneten europäische Literaten noch zu Beginn des 18. Jahrhunderts mit Blick auf den Orient das Bild weiser, vernunftorienterter, aufgeklärter Herrscher, das sie den despotischen Regierungsmethoden europäischer Herrschaftshäuser im Kampf gegen Aufklärung und Demokratisierung entgegenhielten. Eine tiefgreifende Veränderung für das Orientbild Europas bedeutet die Ausdehnung europäischer Kolonialherschaft auf die arabische Halbinsel und andere vom Islam geprägte Staaten. An die Stelle vernunftorientierter Herrscher tritt das Bild grausamer Despotie, die aufgeklärte Religion, die der Islam noch Jahrzehnte zuvor darzustellen schien, erscheint nun als Deckmantel eines ausschweifenden Lebenswandels. Für Generationen prägend wird schließlich das Orientbild der Bücher Karl Mays, das zwischen Respekt vor der fremden Kultur und einem europäischen Bewußtsein der Überlegenheit oszilliert. Auch die heutigen Berichte über die islamische Welt im Orient herrscht eine fanatische und chaotische gesellschaftliche Wirlichkeit - stellen nur wieder die Verabsolutierung eines Teilaspekts orientalischer Wirklichkeit dar. "Der Orient hat viele Gesichter", schließt der Videofilm und fordert auf, durch persönliche Kontakte die Angst vor Fremdheit zu überwinden. 42 80241 Apropos Das Osmanische Reich und die Deutschen Format: VHS-Videokassette, Laufzeit: 10 Min. Farbe, Produktionsjahr: 2000 Oktober 1923: Der Palast "Domabadsche" im heutigen Istanbul wechselt seinen "Hausherrn". Sultan Abdul Mehmed VI. wird abgesetzt, Mustafa Kemal (Atatürk) bezieht als 72

Islam Präsident der Republik Türkei den Herrschaftssitz. Damit ist das Ende des Osmanischen Reiches und einer 500-jährigen Herrschaft besiegelt. Anhand von Archivfotos und -filmen rekonstruiert das Video den Niedergang des Osmanischen Reiches. Gegenwartsaufnahmen von historischen Gebäuden und Stätten informieren über wichtige Ereignisse und Einflüsse der europäischen Politik. Insbesondere für die intensiven Beziehungen zwischen Deutschem und Osmanischem Reich Ende des 19. Jahrhunderts gibt der Film Beispiele: Otto von Bismarck als Vermittler auf der "Berliner Konferenz", Deutsche als "Fremdarbeiter" in Istanbul und als Gründer eines Kulturvereins. 42 80243 Apropos Die Osmanen Format: VHS-Videokassette, Laufzeit: 10 Min. Farbe, Produktionsjahr: 2000 Regie: Ulrich Baringhorst, Andreas Achenbach Die Auswirkungen der osmanischen Geschichte und des Lebens im Osmanischen Reich reichen bis in die Gegenwart. Der Videofilm zeigt, dass die einst normadischen Osmanen, die unter ihrem Führer Osman zur Großmacht aufsteigen, mit der Eroberung des byzantinischen Konstantinopel schließlich ein Weltreich begründeten. Grundlage für die Stabilität des osmanischen Staatswesens waren ein straffes Verwaltungssystem und die militärische Elitetruppe der Janitscharen. Das islamisch-religiöse Leben der Osmanen stellt das Video anhand der ländlichen Aleviten und städtischen Sunniten vor. Die Fortwirkung der islamischen Tradition bis in die Gegenwart, die andauernde Verehrung der Janitscharen in Vereinen und die ungebrochene Anziehungskraft der Bazare und ehemaligen Karawansereien machen deutlich, dass ein halbes Jahrtausend osmanischer Herrschaft noch heute lebendig ist. 42 80246 Apropos Die Osmanen in Europa Format: VHS-Videokassette, Laufzeit: 8 Min. Farbe, Produktionsjahr: 2000 Regie: Ulrich Baringhorst, Andreas Achenbach Seit der Eroberung des Balkans und Konstantinopels haben die Osmanen ihren geschichtlichen Einfluß in Europa über fünf Jahrhunderte nachhaltig geltend gemacht. Aber nicht allein die prachtvollen Bilder von Moscheen und Sultanspalästen im heutigen Istanbul sind charakteristisch für dieses islamische Großreich. Das Video verweist mit seinen Bildern über den osmanischen Handel mit Venedig, der Gründung der Stadt Sarajevo und der vorbildlichen Toleranz der Osmanen gegenüber Juden und christlichen Minderheiten auf die kulturelle und wirtschaftliche Dominanz und Souveränität einer islamischen Weltmacht, deren Einfluss sich das christliche Europa über eine lange Zeit nicht zu entziehen vermochte. Zwar geben viele Bilder und Dokumente des Videos auch Zeugnis von der kriegerischen Expansion der Osmanen, die erst vor den Toren Wiens durch eine christliche Allianz aufgehalten werden kann. Den Kriegen folgen jedoch oft Bündnisse und Verträge, die unter einer "Pax Ottomanica" auf dem Balkan über zweieinhalb Jahrhunderte ein freies Zusammenleben ermöglichen. Die Einblendung der Zerstörung der Brücke von Mostar (1993), einst Symbol osmanischer Baukunst und Integrationskraft, führt vor Augen, dass die Zukunft der Völker nicht in einer fundamentalistisch-nationalistischen Abgrenzung aufgehoben sein kann. Nicht die Daten der osmanischen Eroberungen in Europa bereichern das Gedächtnis der Geschichte, sondern die konstruktiven Kräfte religiöser Toleranz und politischer Gestaltung. 73

Islam<br />

Symbol der sogenannten Re-Islamisierung: Verschleierte Frauen prägen das<br />

Erscheinugnsbild eines modernen, politischen Islam.<br />

42 80099 Apropos<br />

Fundamentalismus<br />

Format: VHS-Videokassette, Laufzeit: 9 Min. Farbe, Produktionsjahr: 1996<br />

Regie: Andreas Achenbach, Ulrich Baringhorst<br />

"Ich bin ein Fundamentalist". Mit diesem Bekenntnis stellt sich Achmed Awaymer, ein<br />

arabischer EDV-Experte vor, der seit vielen Jahren in Bochum lebt. Zwar sei der Begriff<br />

"Fundamentalist" ein Etikett des Westens, aber er drücke aus, worum es ihm gehe:<br />

Zurückzukehren zu den Ursprüngen des Islam, die möglichen Verfälschungen der Tradition<br />

zu überwinden, und unmittelbar aus der Botschaft, die Mohammed in seiner Zeit verkündet<br />

hat, Antworten zu gewinnen für die Fragen der eigenen Gegenwart. Die Überzeugung<br />

Achmed Awaymers, auf diese Weise den Wurzeln eines freien und toleranten Lebens<br />

näherzukommen, wird im Film der Frage gegenübergestellt, wie muslimische Gesellschaften<br />

mit Menschen umgehen, die sich vom Islam abwenden. Der Film stellt das Schicksal des<br />

ägyptischen Autors Abu Seid vor. Veröffentlichungen, in denen er eine zeitgemäße<br />

Auslegung des Korans fordert, haben dazu geführt, daß ägyptische Gerichte ihn als<br />

Abtrünnigen verurteilten und die Zwangsscheidung seiner Frau anordneten. Zwar bestreitet<br />

Scheich Mohammed Sajid Tantawi von der angesehenen Al-Azhar-Universität in Kairo beim<br />

Interview, daß Menschen, die sich vom Islam abwenden, bestraft wreden, solange sie nicht<br />

dem Islam schaden. Aber gemeinsam mit seiner Frau analysiert Ab Seid das Urteil gegen<br />

ihn als eine massive Sanktionierung im Namen eines fundamentalistischen Islam. Für ihn sei<br />

die entscheidende Frage, inwiefern Islam und Moderne, islamisches Recht und<br />

Menschenrechte sich miteinander vereinbaren lassen.<br />

42 80100 Apropos<br />

Orient<br />

Format: VHS-Videokassette, Laufzeit: 9 Min. Farbe, Produktionsjahr: 1996<br />

Regie: Andreas Achenbach, Ulrich Baringhorst<br />

"Was fällt Ihnen zu Orient ein?" Sehr unterschiedlich sind die Antworten bei Interviews auf<br />

der Straße: Bauchtanz, Harem, arabische Nächte..., aber auch Wildheit, Despotismus,<br />

religiöse Intoleranz. Das Orientbild in Europa unterlag mehrfach einem tiefgreifenden<br />

Wandel. So zeichneten europäische Literaten noch zu Beginn des 18. Jahrhunderts mit Blick<br />

auf den Orient das Bild weiser, vernunftorienterter, aufgeklärter Herrscher, das sie den<br />

despotischen Regierungsmethoden europäischer Herrschaftshäuser im Kampf gegen<br />

Aufklärung und Demokratisierung entgegenhielten. Eine tiefgreifende Veränderung für das<br />

Orientbild Europas bedeutet die Ausdehnung europäischer Kolonialherschaft auf die<br />

arabische Halbinsel und andere vom Islam geprägte Staaten. An die Stelle<br />

vernunftorientierter Herrscher tritt das Bild grausamer Despotie, die aufgeklärte Religion, die<br />

der Islam noch Jahrzehnte zuvor darzustellen schien, erscheint nun als Deckmantel eines<br />

ausschweifenden Lebenswandels. Für Generationen prägend wird schließlich das Orientbild<br />

der Bücher Karl Mays, das zwischen Respekt vor der fremden Kultur und einem<br />

europäischen Bewußtsein der Überlegenheit oszilliert. Auch die heutigen Berichte über die<br />

islamische Welt im Orient herrscht eine fanatische und chaotische gesellschaftliche<br />

Wirlichkeit - stellen nur wieder die Verabsolutierung eines Teilaspekts orientalischer<br />

Wirklichkeit dar. "Der Orient hat viele Gesichter", schließt der Videofilm und fordert auf, durch<br />

persönliche Kontakte die Angst vor Fremdheit zu überwinden.<br />

42 80241 Apropos<br />

Das Osmanische Reich und die Deutschen<br />

Format: VHS-Videokassette, Laufzeit: 10 Min. Farbe, Produktionsjahr: 2000<br />

Oktober 1923: Der Palast "Domabadsche" im heutigen Istanbul wechselt seinen<br />

"Hausherrn". Sultan Abdul Mehmed VI. wird abgesetzt, Mustafa Kemal (Atatürk) bezieht als<br />

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