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Auf(er)stehen - San Miguel Caracas

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man Seed, die am Rostock<strong>er</strong><br />

Konz<strong>er</strong>t „Deine Stimme gegen<br />

Armut“ teilgenommen hatte,<br />

sich<strong>er</strong> Unrecht). Das wird uns<strong>er</strong><br />

Tag, so wie wir ihn uns <strong>er</strong>träumen<br />

und wünschen, „let our love<br />

light shine again... a brandnew<br />

you and me“. Wir müssen nur<br />

endlich auf<strong>stehen</strong>. Dann wird<br />

uns<strong>er</strong>e Liebe, ja dann w<strong>er</strong>den wir<br />

selbst neu. Eine quasi karibisch-<br />

weltliche Variante des „Siehe ich<br />

mache alles neu“ aus d<strong>er</strong> Vision<br />

des neuen J<strong>er</strong>usalems (Offb 21,5).<br />

Nehmen wir dazu als Gegenüb<strong>er</strong><br />

die nun explizit biblische<br />

<strong>Auf</strong><strong>er</strong>stehungsbotschaft, die<br />

ihren Anfang genommen hat<br />

in dem Ost<strong>er</strong>zeugnis. Und<br />

folgen dabei d<strong>er</strong> protestantisch-<br />

präzisen und wortgewandten<br />

Auslegung d<strong>er</strong> Pastorin Kathrin<br />

Oxen aus Bützow/ Mecklenburg-<br />

Vorpomm<strong>er</strong>n (www.zeit.<br />

de/2010/14/Ost<strong>er</strong>predigt).<br />

„Ost<strong>er</strong>n ist von Anfang an ein<br />

Fest für alle, die zweifeln“. So<br />

fast sie die Ost<strong>er</strong>zeugnisse aus<br />

den paulinischen Briefen und<br />

den Evangelien zusammen.<br />

Beispielsweise den V<strong>er</strong>dacht,<br />

man habe den Leichnam<br />

entwendet, od<strong>er</strong> das Schweigen<br />

d<strong>er</strong> Jüng<strong>er</strong>innen vom Grab<br />

Jesu. Die Ost<strong>er</strong>botschaft ist eine<br />

H<strong>er</strong>ausford<strong>er</strong>ung. Das wusste<br />

man schon zu Zeiten des Neuen<br />

Testaments. Auch d<strong>er</strong> antike<br />

Mensch musste sich die Augen<br />

reiben und konnte seinen Ohren<br />

kaum trauen.<br />

Ohne Zweifel<br />

„höh<strong>er</strong> als alle<br />

V<strong>er</strong>nunft“ (Phil<br />

4,7). Und dass wir<br />

diesen Zweifel<br />

zulassen, ja fei<strong>er</strong>n<br />

können, <strong>er</strong>leben<br />

wir, wenn wir<br />

uns dies<strong>er</strong> Welt,<br />

die eben so<br />

komplizi<strong>er</strong>t, auch<br />

chaotisch und<br />

undurchsichtig<br />

wirkt, zuwenden.<br />

Thema – und Ost<strong>er</strong>glaube<br />

17<br />

Dann wird d<strong>er</strong> Zweifel, dass alles<br />

so weit<strong>er</strong>gehen muss wie bish<strong>er</strong>.<br />

Dass man die V<strong>er</strong>hältnisse so<br />

hinnehmen muss wie sie sind.<br />

Dass sich uns<strong>er</strong><strong>er</strong> Engagement,<br />

uns<strong>er</strong> Gebet, uns<strong>er</strong> Protest,<br />

uns<strong>er</strong> <strong>Auf</strong><strong>stehen</strong> nicht lohnen. Ja<br />

dann wird dies<strong>er</strong> Zweifel selbst<br />

v<strong>er</strong>wandelt und damit zentral<strong>er</strong><br />

Bestandteil des biblischen<br />

Ost<strong>er</strong>glaubens. „Ost<strong>er</strong>n ist ein<br />

Fest für alle, die noch daran<br />

zweifeln können, dass Eigennutz<br />

und Unv<strong>er</strong>bess<strong>er</strong>lichkeit diese<br />

Welt bestimmen und am Ende<br />

siegen w<strong>er</strong>den. Keine kleine<br />

Hoffnung angesichts dessen, was<br />

stein<strong>er</strong>n auf uns<strong>er</strong><strong>er</strong> Wirklichkeit<br />

lastet und weggewälzt w<strong>er</strong>den<br />

müsste.“ <strong>Auf</strong>(<strong>er</strong>)<strong>stehen</strong> als<br />

<strong>Auf</strong>stand gegen in Stein<br />

gemeißelte, lebensfeindliche<br />

Strukturen. Und dazu muss man<br />

auf<strong>stehen</strong>, unt<strong>er</strong> Umständen sehr<br />

früh. Mit sein<strong>er</strong> Stimme gegen<br />

Armut. Mit tätigen Zeichen d<strong>er</strong><br />

Nächstenliebe. Und warum nicht<br />

auch mit seinem Traum von Liebe<br />

und Glück. Mit ein<strong>er</strong> relaxten<br />

Kultur d<strong>er</strong> Tol<strong>er</strong>anz. „Wenn wir<br />

endlich aufstehn...“. Eben auf(<strong>er</strong>)<br />

<strong>stehen</strong><br />

Lars Pf<strong>er</strong>dehirt

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