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Wettbewerbsfähigkeit des Luftverkehrsstandortes Deutschland

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in <strong>Deutschland</strong> nach Frankfurt oder München<br />

fliegen, in einem konstruierten Szenario statt<strong>des</strong>sen<br />

direkt nach London Heathrow, Amsterdam, Paris<br />

Charles de Gaulle oder Dubai fliegen und dort<br />

Umsteigeverbindungen in die Welt aufbauen. 9 Wie<br />

viele Umsteigeverbindungen bleiben für die Flughäfen<br />

in der deutschen Fläche bestehen? Wie viele<br />

entstehen zusätzlich an den Alternativ-Hubs? Wie<br />

viele gingen verloren? Was würde ein solches<br />

Szenario im Ergebnis für die Zukunftsfähigkeit der<br />

beiden deutschen Hubs bedeuten?<br />

Die deutschen Flughäfen und Fluggesellschaften<br />

sind selbstverständlich nicht nur untereinander<br />

intensiv vernetzt, sondern min<strong>des</strong>tens genauso mit<br />

Flughäfen anderswo in Europa. Für das Netz z.B.<br />

der Lufthansa ist solch eine europa- und sogar<br />

weltweite Vernetzung ohne Alternative. Wenn in<br />

diesem Bericht aber die Synergieeffekte der deutschen<br />

Flughäfen als Verbundsystem im Vordergrund<br />

stehen und als solches Verbundsystem für<br />

die <strong>Wettbewerbsfähigkeit</strong> <strong>des</strong> <strong>Luftverkehrsstandortes</strong><br />

<strong>Deutschland</strong> bewertet werden, dann stellt<br />

dies keine Schmälerung der Bedeutung der Vernetzungseffekte<br />

deutscher Marktteilnehmer in Europa<br />

oder dem Rest der Welt dar, sondern resultiert<br />

allein aus dem Untersuchungsgegenstand dieses<br />

Berichtes.<br />

In einem Computermodell wurden <strong>des</strong>halb alle<br />

insgesamt 3.304 wöchentlichen Flüge 10 aller internationalen<br />

Flughäfen in <strong>Deutschland</strong> nach Frankfurt<br />

und München Schritt für Schritt von Frankfurt<br />

und München abgekoppelt und statt<strong>des</strong>sen nach<br />

London Heathrow, Amsterdam, Paris Charles de<br />

Gaulle oder Dubai umgeleitet. 11 Auf diese Weise<br />

konnten die Auswirkungen dieser Verkehrs-<br />

Umsteuerung sowohl für die internationalen Flughäfen<br />

in <strong>Deutschland</strong>, für Frankfurt und München,<br />

und schließlich auch für London Heathrow,<br />

Amsterdam, Paris Charles de Gaulle und Dubai<br />

quantitativ bewertet werden (Es wurde nicht unter-<br />

sucht, ob und in welchem Maß die geschilderten<br />

„Umleitungen“ durch zeitlich nachgelagerte Reaktionen<br />

anderer Verkehrsträger (Bahn, Flughäfen<br />

oder Fluggesellschaften) die gezeigten Effekte<br />

möglicherweise noch verstärkt oder auch gemildert<br />

werden könnten.). Die Methodik der Simulation<br />

wird im Kasten auf Seite 105 genauer dargestellt.<br />

Die Flughäfen in <strong>Deutschland</strong> hängen unaustauschbar<br />

mit einem Viertel ihres Angebotes an<br />

den Hubs in Frankfurt und München. Diese hängen<br />

mit drei Vierteln ihres Angebotes an der<br />

Zuführung von Flügen und somit Passagieren<br />

durch die anderen Flughäfen in <strong>Deutschland</strong>.<br />

Die Ergebnisse der Simulation zeigen:<br />

III. Schlussfolgerungen 97<br />

■ Rund drei Viertel (76%) aller Umsteigeverbindungen,<br />

die heute aus den untersuchten<br />

internationalen Flughäfen in <strong>Deutschland</strong><br />

über Frankfurt oder München angeboten<br />

werden, blieben auch dann erhalten, wenn<br />

diese statt<strong>des</strong>sen Alternativ-Hubs benutzen<br />

würden. Diese Verbindungen sind nicht<br />

abhängig von Frankfurt oder München und<br />

können ohne Einbußen an Verbindungsgüte<br />

oder -vielfalt substituiert werden. Allerdings<br />

könnten für rund ein Viertel aller heute angebotenen<br />

und nachgefragten Verbindungen<br />

aus den untersuchten internationalen Flughäfen<br />

in <strong>Deutschland</strong> keine gleichwertigen<br />

Verbindungen über die genannten Alternativ-<br />

Hubs generiert werden und könnten somit<br />

nicht mehr angeboten werden.<br />

■ Ohne die vielen Flüge aus den internationalen<br />

Flughäfen in <strong>Deutschland</strong> (die in der Simulation<br />

zu den Alternativ-Hubs umgeleitet wurden)<br />

würden die beiden Hubs in Frankfurt<br />

und München allerdings um die Hälfte<br />

(optimistische Annahmen 12 ) bis zu drei Viertel<br />

(realistische Annahmen) <strong>des</strong> Ausgangswertes<br />

implodieren.<br />

9 Ein solches Szenario ist weder realistisch noch empfehlenswert. Es wird hier lediglich als Maßstab benutzt, um die Stärke <strong>des</strong><br />

bestehenden Verbundsystems im Sinne von Opportunitätskosten gegenüber einem Szenario ohne diesen Verbundcharakter<br />

bemessen zu können.<br />

10 Basis: OAG Flugplan für die Woche vom 17. bis 23.09.2007.<br />

11 Um den Netto-Effekt umfangreicher Flugplanänderungen zu analysieren, müssen alle anderen Rahmenbedingungen im Laufe<br />

der Simulation konstant gehalten werden. Es darf also insbesondere nicht unterstellt werden, dass zusätzlich zu den umgesteuerten<br />

Flügen auch Ticketpreise geändert werden oder sich die Nachfrage nach bestimmten Verbindungen verändert.

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