Wettbewerbsfähigkeit des Luftverkehrsstandortes Deutschland
Wettbewerbsfähigkeit des Luftverkehrsstandortes Deutschland
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III. Schlussfolgerungen <strong>Wettbewerbsfähigkeit</strong> <strong>des</strong> <strong>Luftverkehrsstandortes</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
ders hohen Kosten- und Effizienzdruck<br />
ausgesetzt.<br />
■ Der Wettbewerb um Umsteigepassagiere ist<br />
größer als derjenige um Originäraufkommen,<br />
da auf nahezu allen Umsteigemärkten die<br />
Wahl zwischen mehreren Umsteigemöglichkeiten<br />
besteht. Für den Flug von Hamburg<br />
nach Istanbul gibt es beispielsweise insgesamt<br />
9 qualifizierte Reisewege.<br />
2.2 Effizienz <strong>des</strong> Gesamtsystems<br />
Diese Leistungsstärke beruht auf einem effizienten<br />
Gesamtsystem mit sehr hohen Synergien<br />
zwischen den Flughäfen und den beiden Hubs<br />
in <strong>Deutschland</strong><br />
Die heutige Stärke <strong>des</strong> deutschen Luftverkehrssystems<br />
im internationalen Wettbewerb um Umsteigeverkehre<br />
hängt vor allem von vier Faktoren ab:<br />
■ Einem exzellenten Zusammenspiel zwischen<br />
den beiden deutschen Hubs und den anderen<br />
internationalen Flughäfen in den vielen Wirtschaftsregionen<br />
<strong>Deutschland</strong>s, zusammen mit<br />
den Netzarchitekturen der in <strong>Deutschland</strong><br />
ansässigen Linien-, Ferien- und Low-Cost-<br />
Fluggesellschaften;<br />
■ Einer intensiven Vernetzung der deutschen<br />
Flughäfen und Fluggesellschaften mit anderen<br />
Flughäfen und Fluggesellschaften in<br />
Europa und dem Rest der Welt;<br />
■ Höchster Effizienz aller Prozesse, die von<br />
umsteigenden Passagieren und ihrem Gepäck<br />
sowie den an Umsteigeverbindungen beteiligten<br />
Flugzeugen (Priorisierung der Anflugreihenfolge,<br />
Gatebelegung etc.) durchlaufen<br />
werden;<br />
■ Wettbewerbsfähigen Preisen.<br />
Bewertung der Synergien aus dem Zusammenspiel<br />
der deutschen Hubs und der internationalen Flughäfen:<br />
Eine korrekte Einschätzung der Synergieeffekte aus<br />
dem Verbund der internationalen Flughäfen in<br />
<strong>Deutschland</strong> mit den beiden Hubs in Frankfurt und<br />
München ist von erheblicher Bedeutung, um in<br />
der weiteren Entwicklung und Stärkung dieses Verbundsystems<br />
die richtigen Schwerpunkte setzen zu<br />
können, Fehlallokation von Mitteln zu vermeiden<br />
und um die Folgewirkungen möglicher Gefährdungen<br />
der Synergie-Effekte frühzeitig und realistisch<br />
einschätzen zu können.<br />
Die internationalen Flughäfen in <strong>Deutschland</strong><br />
bedienen heute schon aus sehr vernünftigen Gründen<br />
andere europäische Hubs. Auch beispielsweise<br />
Lufthansa fliegt „Punkt-zu-Punkt“ von z.B. Hamburg<br />
nach London oder Paris. Und selbstverständlich<br />
gibt es eine Vielzahl sehr wohl begründeter<br />
Nonstop-Verbindungen, sowohl innerdeutsch als<br />
auch zwischen deutschen und anderen europäischen<br />
Flughäfen. Tatsächlich versucht z.B. Air<br />
France in Paris Charles de Gaulle, Umsteigeverbindungen<br />
zwischen Kurzstrecken zu verhindern,<br />
indem für derartige Verbindungen die Min<strong>des</strong>t-<br />
Umsteigezeiten flugplantechnisch unterschritten<br />
werden und fördert auf diese Weise dezentrale<br />
Flüge „an Paris Charles de Gaulle vorbei“. Damit<br />
will Air France vermeiden, dass ökonomisch grenzwertige<br />
und auch ökologisch angreifbare Kurzstrecken-Umsteigeverbindungen<br />
hochwertige Slots<br />
blockieren. Hinzu kommt, dass der Flughafen<br />
Charles de Gaulle intermodal v.a. auch mit dem<br />
Hochgeschwindigkeitszug TGV sehr gut angebunden<br />
ist und so für Kurzstreckenverbindungen<br />
zunehmend attraktive Alternativen für die Reisenden<br />
bestehen. Die Frage nach den Verbundsynergien<br />
zwischen den internationalen Flughäfen in<br />
<strong>Deutschland</strong> und Frankfurt bzw. München untersucht<br />
also die optimale Balance zwischen nachfrage-<br />
und wettbewerbsgerechten dezentralen Flügen<br />
einerseits und den ebenso begründeten Verbindungen<br />
über die beiden deutschen Hubs andererseits.<br />
Es soll weder das eine noch das andere in Frage<br />
gestellt, sondern vielmehr der allseitige Nutzen und<br />
die optimale Lage der Balance festgestellt werden.<br />
Wie groß sind die Synergieeffekte aus dem Verbund<br />
der internationalen Flughäfen und der Hubs<br />
in Frankfurt und München? Wie groß ist der Nutzen<br />
für die dezentralen Flughäfen und die beiden<br />
Hubs in <strong>Deutschland</strong>? Wie viele Verbindungen von<br />
den internationalen Flughäfen in <strong>Deutschland</strong><br />
können nur durch die beiden Hubs, aber nicht,<br />
beispielsweise, durch andere europäische Hubs<br />
dargestellt werden? Die Methode der Wahl zur<br />
Beantwortung dieser Frage besteht in einer Simulation<br />
eines Szenarios, in welchem all diejenigen<br />
Flüge, die heute aus den internationalen Flughäfen