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Wettbewerbsfähigkeit des Luftverkehrsstandortes Deutschland

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Die zurückgehende Konjunktur für die Luftverkehrswirtschaft<br />

weltweit hat sich bereits 2007 angekündigt<br />

und zeigt heute international v.a. für viele<br />

Fluggesellschaften alle bekannten Begleiterscheinungen:<br />

Jobabbau, Stilllegungen von Flugzeugen<br />

in großem Stil, sogar Marktaustritte 2 .<br />

Die konjunkturelle Abkühlung wird dieses Mal,<br />

anders als 2001 (11. September), 2002 (SARS)<br />

oder zu Anfang der 90er Jahre (Golfkriege), von<br />

vier besonders wichtigen Merkmalen gleichzeitig<br />

geprägt, und zwar ganz unabhängig davon, ob<br />

diese Beobachtungen nun Ursache oder Wirkung<br />

der konjunkturellen Abkühlung sind:<br />

■ Extreme Ausschläge <strong>des</strong> Ölpreis-Niveaus:<br />

Der Ölpreis ist zwischen September 2007 und<br />

Juli 2008 nach OPEC-Angaben um 77% von<br />

durchschnittlich 74,18 USD auf 131,22 USD<br />

pro Barrel gestiegen und hat sich seit dem<br />

Jahr 2000 sogar fast vervierfacht. Anfang<br />

November 2008 hat er sich gegenüber dem<br />

Prozent<br />

10,0<br />

8,0<br />

6,0<br />

4,0<br />

2,0<br />

0<br />

-2,0<br />

1983 1988 1993 1998 2003 2008<br />

Wachstum Luftverkehr<br />

(RPK Durchschnitt)<br />

= 5,2 %<br />

Wachstum Brutto-<br />

Inlandsprodukt<br />

(BIP Durchschnitt)<br />

= 3,0 %<br />

Abb.: Die Leistung <strong>des</strong> Luftverkehrs weltweit folgt den globalen Zyklen <strong>des</strong> Brutto-Inlandsproduktes, allerdings mit deutlich<br />

verstärkter Amplitude in beiden Richtungen<br />

Verlauf <strong>des</strong> weltweiten Brutto-Inlandsprodukts (reales BIP, korrigiert um Einkaufsparitäten, auf Basis USD <strong>des</strong> Jahres 2000) und<br />

der Leistung der weltweiten Luftverkehrsindustrie (gemessen in verkauften Sitz-Kilometern [Revenue Passenger Kilometers,<br />

RPK]). BIP und RPK sind mit einem Gleitenden 3-Jahres-Durchschnitt geglättet worden.<br />

Quelle: Weltbank, ICAO, IATA, Oliver Wyman, airconomy<br />

Spitzenniveau 2008 wieder halbiert, allerdings<br />

zu Lasten gegenläufiger Währungsraten.<br />

Der Ölpreis ist zu einem kaum kalkulierbaren<br />

Risiko geworden. Dies hatte unter<br />

anderem zur Folge, dass das Geschäftsmodell<br />

vieler Low-Cost-Fluggesellschaften in Schwierigkeiten<br />

geriet, weil der Anteil der Kerosinkosten<br />

an den Gesamtkosten wesentlich<br />

größer ist als bei Netzwerkfluggesellschaften.<br />

3 Jedoch müssen sich auch etablierte<br />

Netzwerk-Carrier dem Kostendruck stellen.<br />

Das Geschäftsmodell auch vieler kleinerer,<br />

regional fokussierter Fluggesellschaften gerät<br />

existenziell unter Druck, weil die Pufferwirkung<br />

großer Hub-Systeme nicht zum Tragen<br />

kommen kann. „Schlankheit“ übersetzt sich<br />

nun oftmals in mangelhafte Flexibilität, auf<br />

Marktänderungen reagieren zu können. Dies<br />

wird den Druck auf ohnehin überfällige Konsolidierungen<br />

erhöhen. In Europa stehen<br />

mehrere Fluggesellschaften zum Verkauf, in<br />

den USA werden die Allianz- und Merger-<br />

Veränderung BIP Veränderung RPK<br />

Jahr<br />

Vorwort 7

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