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Wettbewerbsfähigkeit des Luftverkehrsstandortes Deutschland

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II. Entwicklungen und Trends <strong>Wettbewerbsfähigkeit</strong> <strong>des</strong> <strong>Luftverkehrsstandortes</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

struktur gegenüber der für 2020 prognostizierten<br />

Rangfolge im internationalen Vergleich noch weitere<br />

Positionen einbüßen würden. In Bezug auf <strong>Deutschland</strong><br />

ist Frankfurt der einzige Flughafen, der im Jahr<br />

2020 unter den zwanzig größten Flughäfen weltweit<br />

5. Perspektiven der Flugsicherung<br />

Die Forderung nach einer strukturellen und technischen<br />

Modernisierung der Flugsicherung im internationalen<br />

Kontext gewinnt vor dem Hintergrund<br />

<strong>des</strong> prognostizierten Wachstums <strong>des</strong> weltweiten<br />

Luftverkehrs zunehmend an Bedeutung. Als übergeordnete<br />

Ziele werden dabei eine weitere Verbesserung<br />

von Sicherheitsstandards, die Steigerung<br />

der Gesamteffizienz, eine Optimierung vorhandener<br />

Kapazitäten sowie eine Verringerung flugsicherungsbedingter<br />

Verspätungen diskutiert. Luftverkehr<br />

ist gekennzeichnet durch grenzüberschreitenden,<br />

internationalen Verkehr. Deshalb widersprechen<br />

nationale sowie regionale Sonderwege bei der Ausgestaltung<br />

<strong>des</strong> Flugverkehrsmanagementsystems<br />

der optimalen Nutzung <strong>des</strong> weltweiten Luftraums.<br />

An den in diesem Bericht berücksichtigten Luftverkehrsstandorten<br />

zeigt sich ein uneinheitliches Bild<br />

in Bezug auf die Strukturen und Entwicklungen der<br />

Systeme <strong>des</strong> Flugverkehrsmanagements.<br />

5.1 Europa<br />

In Europa sind die Organisation der Flugsicherungsdienste<br />

betreffend künftig mehrere Szenarien<br />

denkbar. Die zügige Umsetzung <strong>des</strong> Single European<br />

Sky würde CO2-Emissionen reduzieren und<br />

somit einen direkten Beitrag zum Klimaschutz leisten.<br />

Ineffizienzen im europäischen Luftraum führen<br />

insgesamt zu jährlichen Mehrkosten von mehr als<br />

4Mrd. EUR 133 und ca. 16Mio. Tonnen vermeidbaren<br />

CO2-Emissionen 134 . Die letztendliche Regelung<br />

platziert sein wird. Vor dem Hintergrund <strong>des</strong> dargestellten<br />

Luftverkehrswachstums in anderen Regionen<br />

der Welt – insbesondere in Asien und im Nahen<br />

Osten – wird Frankfurt seinen achten Platz verlieren<br />

und im Jahr 2020 Position 12 belegen.<br />

zur Ablösung <strong>des</strong> ineffizienten Status Quo einer<br />

zersplitterten Flugsicherungslandschaft wird dabei<br />

vermutlich auf einem Kontinuum zwischen den<br />

zwei Extremen eines europaweiten, permanenten<br />

Monopols und eines Ausschreibungswettbewerbs<br />

für Konzessionen von Gebietsmonopolen liegen.<br />

Bei Letzterem könnte sich eine überschaubare<br />

Anzahl von Anbietern von Flugsicherungsdienstleistungen<br />

am Markt etablieren, die bei Ausschreibungen<br />

für die Bewirtschaftung von Lufträumen – möglicherweise<br />

der Functional Airspace Blocks (FABs) –<br />

miteinander über den Einsatz unterschiedlicher<br />

Verfahren und Standards konkurrieren und auf<br />

diesem Wege die Effizienz <strong>des</strong> Systems erhöhen.<br />

Hierbei entstünden allerdings leichte Effizienzverluste<br />

an den Übergangsstellen der einzelnen Flugsicherungssysteme<br />

in Europa. Im anderen Extremfall<br />

könnte eine Unternehmung mit einem einheitlichen<br />

Verfahren und harmonisierten Standards –<br />

ohne diese Reibungs- und Effizienzverluste aber<br />

unter Inkaufnahme der volkswirtschaftlichen<br />

Kosten eines Monopols – den gesamten europäischen<br />

Markt bedienen.<br />

Zur Frage, welche Lösung für den Markt für Flugsicherungsdienstleistungen<br />

in Europaletztendlich<br />

zu favorisieren ist, wären detailliertere, gleichwohl<br />

ausgesprochen komplexe und schwierige Kosten-<br />

Nutzen-Abwägungen wünschenswert. Die politischen<br />

Entscheidungsträger sollten sich nach einer<br />

angemessenen Bewertungsphase auf die für das<br />

Gesamtsystem beste Lösung verständigen und die<br />

dafür notwendigen Schritte einleiten.<br />

133 Davon entfallen allein 2,4Mrd. EUR direkt auf Ineffizienzen im europäischen Luftraum (z.B. Kerosinkosten für Umwege und<br />

Warteschleifen).<br />

134 Vgl. Europäische Kommission, 2008, Mehr Sicherheit und Effizienz im Flugverkehr, in: EU-Nachrichten, Nr.23, 26. Juni 2008, S.2.<br />

135 Im Einzelnen sind dies die Verordnungen (EG) Nr. 549/2004 (Rahmenverordnung), Nr. 550/2004 (Flugsicherungsdienste-<br />

Verordnung), Nr. 551/ 2004 (Luftraum-Verordnung) und Nr. 552/2004 (Interoperabilitäts-Verordnung) vom 10.03.2004.

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