Wettbewerbsfähigkeit des Luftverkehrsstandortes Deutschland
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II. Entwicklungen und Trends <strong>Wettbewerbsfähigkeit</strong> <strong>des</strong> <strong>Luftverkehrsstandortes</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
ieren je nach Industrie, Unternehmensgröße und<br />
Region, ähnlich wie in China, beträchtlich. Nicht<br />
zuletzt aufgrund der arbeitsrechtlichen Reformen<br />
ist zu erwarten, dass das Lohnniveau in China<br />
gesamtwirtschaftlich zukünftig weiter steigen wird<br />
– auch wenn es deutlich unterhalb <strong>des</strong> Lohnniveaus<br />
in den wesentlichen wirtschaftlichen Wettbewerbsräumen<br />
der Welt bleiben wird. Unternehmen<br />
müssen Beiträge zur Sozialversicherung<br />
abführen (Renten-, Arbeitslosen- und Krankenversicherung,<br />
Wohngeld sowie in einigen Städten<br />
Schwangerschafts- und Unfallversicherung). Gängige<br />
Bestandteile der Vergütung von Fachkräften<br />
bilden die Zahlung von Sonderboni, freiwillige<br />
Sozialleistungen der Unternehmen sowie andere<br />
Leistungen wie Miet- oder Essenszuschüsse. Die<br />
Höhe der Beiträge und der Beitragsbemessungsgrenze<br />
wird von den jeweiligen lokalen Regierungen<br />
festgelegt, der Arbeitgeberanteil in Schanghai<br />
beispielsweise beträgt 40% <strong>des</strong> Gehalts. 102 Auch<br />
in Indien nahmen seit 2005 die Personalkosten der<br />
3. Kostenstrukturen der Fluggesellschaften<br />
Die Fluggesellschaften stehen stark in internationalem<br />
Wettbewerb. Sie produzieren aufgrund der<br />
jeweiligen wirtschaftlichen und sozialen Situation<br />
ihres Heimatlan<strong>des</strong> zu jeweils unterschiedlichen<br />
Kosten. Üblicherweise weisen die Kostenstrukturen<br />
von Fluggesellschaften einen hohen Fix- und einen<br />
entsprechend geringen variablen Kostenanteil auf.<br />
Grundsätzlich setzen sich die Gesamtkosten einer<br />
Fluggesellschaft aus den folgenden Kostenpositionen<br />
zusammen:<br />
■ Personalaufwand,<br />
■ Aufwendungen für Treibstoff,<br />
■ Aufwendungen für Versicherungen,<br />
■ Entgelte für Flughafen-/Abfertigungsleistungen,<br />
■ Luftsicherheitsgebühren,<br />
■ Flugsicherungsgebühren,<br />
■ Sonstige staatliche Steuern,<br />
■ Aufwendungen für Marketing und Vertrieb,<br />
■ Wartungs- und Reparaturaufwendungen,<br />
■ Abschreibungen (auf Flugzeuge etc.),<br />
■ Bordverpflegungsaufwendungen (Catering),<br />
■ Aufwendungen für Verwaltung/<br />
Zentralbereiche,<br />
großen Unternehmen um durchschnittlich 25%<br />
zu. 103 Aufgrund der ausgeprägten Entwicklungsdynamik<br />
der Wirtschaft der Länder <strong>des</strong> Nahen Ostens<br />
stellt die Rekrutierung von genügend und hinreichend<br />
qualifizierten Fach- und Führungskräften aus<br />
dem Ausland zunehmend eine Herausforderung dar.<br />
Zwar stiegen in Katar im Jahr 2006 die Gehälter<br />
für Fachkräfte um 10,6%; damit liegt Katar mit<br />
den Vereinigten Arabischen Emiraten an der Spitze<br />
in der Region. 104 Dennoch kann das gesamtwirtschaftliche<br />
Lohn- und Gehaltsniveau mit der Inflationsentwicklung<br />
<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> und den steigenden<br />
Lebenshaltungskosten nicht Schritt halten. In den<br />
VAE stiegen 2007 die Arbeitnehmergehälter aufgrund<br />
stark steigender Lebenshaltungskosten<br />
sowie eines deutlichen Preisanstiegs von Bodenund<br />
Immobilienpreisen um durchschnittlich 14,5%<br />
gegenüber dem Vorjahr. Auch für die Zukunft wird<br />
ein weiterer Preisanstieg der Lebenshaltungskosten<br />
in den VAE erwartet. 105<br />
■ sonstige Aufwendungen sowie<br />
■ Miet- und Leasingaufwendungen.<br />
Generell bilden die Kostenpositionen Personal, Treibstoff<br />
sowie Infrastrukturaufwendungen (Entgelte<br />
für Flughafenleistungen inkl. Abfertigungsleistungen<br />
sowie Luftsicherheits- und Flugsicherungsgebühren)<br />
die größten Kostenblöcke, die im Fall der<br />
Deutschen Lufthansa AG jeweils etwa 20% der<br />
Gesamtkosten betragen. 106 Die Anteile der jeweiligen<br />
Kostenblöcke an den Gesamtkosten einer<br />
Fluggesellschaft variieren mit dem Geschäftsmodell<br />
einer Fluggesellschaft; so weisen beispielsweise<br />
Netzwerkfluggesellschaften eine andere Kostenverteilung<br />
als Regionalfluggesellschaften oder Low-<br />
Cost-Fluggesellschaften auf.<br />
Detailliertere Beschreibung der einzelnen Kostenpositionen<br />
Die drei größten Kostenpositionen – Personal, Treibstoff<br />
sowie Infrastrukturaufwendungen – variieren je<br />
nach Standort der Fluggesellschaft, wenngleich die<br />
weltweiten Unterschiede hinsichtlich <strong>des</strong> Kerosin-