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Wettbewerbsfähigkeit des Luftverkehrsstandortes Deutschland

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Vorwort <strong>Wettbewerbsfähigkeit</strong> <strong>des</strong> <strong>Luftverkehrsstandortes</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

Vorwort: Internationaler Luftverkehrsmarkt<br />

(wieder) in der Krise?<br />

airconomy, Oliver Wyman<br />

Nach einer Phase <strong>des</strong> steilen Aufschwungs steht<br />

die weltweite Luftverkehrsindustrie heute wieder<br />

vor einer zyklischen Abkühlung. Diese Abkühlung<br />

ist nach Zeitenlage und Ausmaß wenig überraschend<br />

und fügt sich ein in die sogar recht regelmäßige<br />

Folge von Auf- und Abschwüngen seit<br />

min<strong>des</strong>tens 25 Jahren. Allerdings wird der aktuelle<br />

konjunkturelle Abschwung verstärkt durch außergewöhnliche<br />

Verwerfungen auf den globalen<br />

Finanzmärkten.<br />

Der weltweite Luftverkehr wächst langfristig stabil<br />

mit durchschnittlich etwa 5% jährlich und damit<br />

deutlich stärker als das weltweite Brutto-Inlandsprodukt.<br />

In Zeiten steigender Brutto-Inlandsprodukte<br />

wächst der Luftverkehr aber sehr viel<br />

schneller als die sonstige Wirtschaft, entsprechend<br />

schnell und kräftig kühlt das Wachstum <strong>des</strong> Luftverkehrs<br />

in Phasen global sinkender Brutto-Inlandsprodukte<br />

ab [Abb. rechts]: Der Luftverkehr zeigt<br />

damit doppelt verstärkte Amplituden (in beiden<br />

Richtungen) im Vergleich zur zugrundeliegenden<br />

BIP-Entwicklung. Eine Folge der Globalisierung ist<br />

die Abnahme von regionalen oder auch kontinentalen<br />

Unterschieden in den Phasen oder Amplituden<br />

der konjunkturellen Ausschläge. Die wirtschaftliche<br />

Öffnung ehemals geschlossener ökonomischer<br />

Riesensysteme wie China zwingt auch<br />

diese Märkte immer mehr in die Konsequenzen<br />

zyklischer Entwicklungen und verteilt gleichzeitig<br />

seine eigene Dynamik auf alle anderen Märkte der<br />

Welt. Für die global operierenden Fluggesellschaften<br />

und deren Allianzen bedeutet dies den Verlust<br />

möglicher Ausgleichsbewegungen. Auch wenn die<br />

Folgen der Zyklen für Flughafenbetreiber oder<br />

Flugsicherungsorganisationen etwas milder ausfallen<br />

als für Fluggesellschaften 1 , bleibt die luftverkehrstypische<br />

Mischung aus extremer Zyklizität<br />

einerseits und hohen Fixkosten andererseits eines<br />

der strukturellen Kernprobleme dieser Industrie.<br />

1 Flughäfen werden von den Fluggesellschaften i.W. auf Basis der Flugbewegungen, der maximal zulässigen Flugzeuggewichte und<br />

der Anzahl der transportierten Passagiere bezahlt. Flugsicherungsorganisationen werden für ihre Dienste an den Flughäfen auf der<br />

Grundlage <strong>des</strong> maximal zulässigen Flugzeuggewichts und auf der Strecke nach dem maximal zulässigen Flugzeuggewicht und der<br />

zurückgelegten Distanz bezahlt.<br />

2 Marktaustritte seit Ende 2007 (Beispiele, Stand Juni 2008): USA: MaxJet, BigSky, Aloha Airlines, ATA Airlines, Skybus Airlines, Eos<br />

Airlines, Frontier Airlines, Champion Air. Asien: OASIS. Europa: Euromanx, Silverjet, L’avion (von BA übernommen). Alle genannten<br />

Fluggesellschaften haben die gestiegenen Kerosinkosten als wesentlichen Grund für den Marktaustritt genannt. Quelle: AEA, ATA,<br />

Unternehmensangaben, Oliver Wyman, Juni 2008.<br />

3 Anteil Kerosinkosten an den Gesamtkosten bei Netzwerkfluggesellschaften ca. 26% (Lufthansa: ca. 22%, Air France: ca. 24%,<br />

British Airways ca. 28%). Für Low-Cost-Fluggesellschaften beträgt der Anteil ca. 36% (Ryanair: ca. 37%, easyjet: 34%. Stand: Mai<br />

2008. Quelle: Oliver Wyman, Juni 2008.

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