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Wettbewerbsfähigkeit des Luftverkehrsstandortes Deutschland

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European Center for Aviation Development – ECAD II. Entwicklungen und Trends 65<br />

dukt pro Einwohner in <strong>Deutschland</strong> liegt bei über<br />

35Tsd. USD. Begünstigt durch ein starkes weltweites<br />

Wachstum und wirtschaftliche Reformen verzeichnete<br />

die deutsche Volkswirtschaft in den letzten<br />

Jahren ein ähnlich starkes Wachstum wie gegen<br />

Ende der 1990er Jahre.<br />

Die Außenwirtschaftsbeziehungen haben für die<br />

deutsche Volkswirtschaft traditionell eine große<br />

Bedeutung. Waren und Dienstleistungen im Wert<br />

rund eines Drittels <strong>des</strong> Bruttoinlandsprodukts <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong> werden exportiert. Allerdings wird <strong>Deutschland</strong><br />

den Spitzenplatz als Exportweltmeister 2008<br />

voraussichtlich an die aufstrebende Wirtschaftsmacht<br />

China verlieren. 10<br />

Der Tourismussektor in <strong>Deutschland</strong> war in den jüngeren<br />

Jahren durch Wachstum geprägt. In der Skala<br />

der beliebtesten Reiseländer Europas lag <strong>Deutschland</strong><br />

im Jahr 2006 auf Platz fünf. Das Reiseaufkommen<br />

wächst in <strong>Deutschland</strong> deutlich stärker als in<br />

anderen Ländern Europas. 11 Mehr als 21Mio. internationale<br />

Touristen besuchten im Jahr 2005 <strong>Deutschland</strong>.<br />

Im Jahr 2006 trug der Tourismussektor rund<br />

78Mrd. USD zum Bruttoinlandsprodukt bei. 12 Dies<br />

entsprach einem Anteil von etwa 2,7%.<br />

Luftverkehrsstandort<br />

Die zentrale Lage innerhalb Europas, die globale<br />

Verknüpfung der Wirtschaft, die Reisefreudigkeit<br />

der Deutschen, die hohe Qualität der Verkehrsinfrastruktur<br />

und die gute Marktstellung der Verkehrsunternehmen<br />

führen dazu, dass <strong>Deutschland</strong><br />

internationaler Knotenpunkt für alle Verkehrsträger<br />

ist, so auch für den Luftverkehr. Der vergleichsweise<br />

polyzentralen Wirtschafts- und Siedlungsstruktur<br />

<strong>Deutschland</strong>s und der daraus resultierenden Luftverkehrsnachfrage<br />

wird durch eine breit angelegte<br />

Luftverkehrsinfrastruktur entsprochen. Tendenziell<br />

tragen dezentrale Siedlungs- und Wirtschaftsstrukturen<br />

mit geringeren Quellaufkommen und sich<br />

überlappenden Einzugsgebieten zur Bündelung<br />

von Luftverkehrsaufkommen über Hub-Flughäfen<br />

bei. Die internationalen Verkehrsflughäfen in<br />

<strong>Deutschland</strong> verzeichneten zwischen 2002 und<br />

2006 eine durchschnittliche jährliche Verkehrssteigerung<br />

von 7,8% auf insgesamt 176,6Mio. Fluggäste.<br />

13 Eine noch stärkere Dynamik entwickelte<br />

sich im Luftfrachtgeschäft, das im Jahr 2006 eine<br />

Zuwachsrate in Höhe von 9,3% aufwies. 14<br />

Die Flughäfen Frankfurt und München mit den<br />

Luftverkehrsdrehkreuzen der Lufthansa liegen in<br />

der Spitzengruppe der internationalen Flughäfen.<br />

Vom Wachstum <strong>des</strong> Luftverkehrs konnte auch die<br />

Lufthansa profitieren. Sie ist mit einem Umsatz<br />

von 22,4Mrd. EUR die größte deutsche Fluggesellschaft<br />

und nach Air France-KLM die zweitgrößte<br />

Fluggesellschaft Europas. 15 Trotz hoher Ölpreise<br />

zeigte der Konzern in jüngerer Vergangenheit einen<br />

positiven Geschäftsverlauf. Mit weiteren Übernahmen<br />

wird beabsichtigt, die Position in Europa<br />

weiter auszubauen.<br />

Aus der ehemals kleinen Nischenfluggesellschaft Air<br />

Berlin entstand nach der deutschen Wiedervereinigung<br />

die mittlerweile zweitgrößte Fluggesellschaft<br />

<strong>Deutschland</strong>s, die sich lange auf Flüge zu europäischen<br />

Zielen konzentrierte. Im Jahr 2007 stieg Air<br />

Berlin mit der Übernahme der LTU auch in das<br />

Langstreckengeschäft ein. Zudem gelang der Fluggesellschaft<br />

mit der Übernahme der dba im Jahr<br />

2006 die Akquisition eines wichtigen inländischen<br />

Konkurrenten. Im September 2007 gab Air Berlin<br />

darüber hinaus bekannt, den 75,1%-igen Anteil von<br />

Thomas Cook AG an der Condor Flugdienst GmbH<br />

übernehmen zu wollen. Der entsprechende Antrag<br />

auf Fusion beim Bun<strong>des</strong>kartellamt wurde jedoch im<br />

Juli 2008 zurückgezogen. Somit verbleibt die haupt-<br />

7 Vgl. Airports Council International (ACI) (2007), a.a.O., S.6.<br />

8 Vgl. Airbus (2007), a.a.O, S.83.<br />

9 Vgl. IMF (2007): World Economic Outlook Database.<br />

10 Vgl. bfai (2007): China bald neuer Exportweltmeister vor <strong>Deutschland</strong>, S.1.<br />

11 Vgl. Deutsche Zentrale für Tourismus e.V. (2007): Jahresbericht 2006.<br />

12 Vgl. World Economic Forum (2007): The Travel & Tourism Competitive Report 2007. Country Profile Germany.<br />

13 Vgl. Kapitel I.2.4.1 dieses Berichtes.<br />

14 Vgl. ADV (2007): Verkehrsentwicklung auf deutschen Flughäfen in 2006 weiter positiv, Pressemitteilung vom 06.02.2007.<br />

15 Vgl. Handelsblatt (2008): Lufthansa prüft Übernahme, Abruf am 09.05.2008.

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