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Wettbewerbsfähigkeit des Luftverkehrsstandortes Deutschland

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II. Entwicklungen und Trends <strong>Wettbewerbsfähigkeit</strong> <strong>des</strong> <strong>Luftverkehrsstandortes</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

Die Auswahl dieser Länder lässt sich zum einen mit<br />

ihrer besonderen Bedeutung für den Luftverkehrsmarkt<br />

<strong>Deutschland</strong> und zum anderen für unterschiedliche<br />

Entwicklungen begründen. So gehen<br />

Entwicklungen in der Luftverkehrsbranche traditionell<br />

von den USA aus. Zudem bilden Flugverbindungen<br />

in die USA den aufkommensstärksten<br />

Interkontinentalmarkt <strong>Deutschland</strong>s überhaupt.<br />

China und Indien repräsentieren die beiden wichtigsten<br />

Wachstumsmärkte weltweit. In den Ländern<br />

<strong>des</strong> Nahen Ostens ändert sich derzeit der strategische<br />

Schwerpunkt. Die Konzentration auf das<br />

Ölgeschäft wird nach und nach durch eine großflächige<br />

Bereitstellung von Infrastruktur und dem<br />

Angebot entsprechender Dienstleistungen für den<br />

globalen Luft- und Seeverkehr ersetzt. Damit werden<br />

die Luftverkehrsgesellschaften und Flughäfen<br />

dieser Region zu wichtigen Wettbewerbern auch<br />

für europäische Unternehmen. Ergänzend werden<br />

das Vereinigte Königreich und Frankreich als Vergleichsländer<br />

im europäischen Umfeld dargestellt.<br />

Folgende wichtige Erkenntnisse können aus einem<br />

Vergleich der jeweiligen ordnungspolitischen und<br />

gesetzlichen Rahmenbedingungen abgeleitet<br />

werden:<br />

Planungs- und Genehmigungsverfahren können in<br />

der Mehrzahl der Länder <strong>des</strong> Nahen Ostens und<br />

Asiens, wenn auch unter teilweiser Inkaufnahme<br />

geringerer gesellschaftlicher Partizipationsmöglichkeiten,<br />

schneller und wesentlich kostengünstiger<br />

bewerkstelligt werden als in den Ländern Europas<br />

und in den USA.<br />

Die <strong>Wettbewerbsfähigkeit</strong> der Fluggesellschaften<br />

wird maßgeblich durch deren Kostenstrukturen<br />

beeinflusst. Nicht nur international sondern auch<br />

regional sind teilweise erhebliche Unterschiede in<br />

Struktur und Höhe dieser standortspezifischen<br />

Kosten zu verzeichnen.<br />

<strong>Deutschland</strong> und andere europäische Länder gehören<br />

zu den Standorten, die mit im internationalen<br />

Vergleich relativ hohen Gesamtkosten wirtschaften.<br />

Dies impliziert für die Luftverkehrswirtschaft<br />

in <strong>Deutschland</strong> einen hohen Effizienzdruck.<br />

Zur Sicherung der <strong>Wettbewerbsfähigkeit</strong> der deutschen<br />

Luftverkehrswirtschaft sind geeignete rechtliche<br />

und regulatorische Rahmenbedingungen zu<br />

gewährleisten.<br />

Vor dem Hintergrund <strong>des</strong> prognostizierten Wachstums<br />

<strong>des</strong> weltweiten Luftverkehrs gewinnt auch<br />

das Thema Flugsicherung zunehmend an Bedeutung.<br />

Die Forderung nach einer strukturellen und<br />

technischen Modernisierung der Flugsicherung im<br />

internationalen Kontext beinhaltet als übergeordnete<br />

Ziele eine weitere Verbesserung von Sicherheitsstandards,<br />

die Steigerung der Gesamteffizienz,<br />

eine Optimierung vorhandener Kapazitäten sowie<br />

eine Verringerung flugsicherungsbedingter Verspätungen.<br />

Um in Europa die notwendigen Effizienzsteigerungen<br />

realisieren zu können, sollten sich die<br />

politischen Entscheidungsträger nach einer angemessenen<br />

Bewertungsphase auf die für die Organisation<br />

der Flugsicherungsdienste beste Lösung<br />

verständigen und die dafür notwendigen Schritte<br />

einleiten.<br />

3 Vgl. Airports Council International (ACI) (2007): Global Traffic Forecast 2006–2025 Edition 2007, S.6. Nach den Angaben<br />

alternativer Langfristprognosen wird das weltweite Passagieraufkommen im Luftverkehr mit einer durchschnittlichen Rate von<br />

3,5 bis 4,9% pro Jahr wachsen. Vgl. ICAO (2007): Outlook for Air Transport to the Year 2025; IATA (2002): Passenger Forecast<br />

2003–2007 mit Ausblick auf 2017; Airbus (2007): Global Market Forecast 2007–2026; Boeing, Current Market Outlook 2006:<br />

2005–2025. Die Analysen zur zukünftigen Entwicklung <strong>des</strong> Luftverkehrs basieren auf Langfristprognosen bis zum Jahr 2025, in<br />

denen zwischenzeitliche Ereignisse wie beispielsweise Schwankungen <strong>des</strong> Kerosinpreises grundsätzlich Berücksichtigung finden.<br />

Die nachfolgenden Ausführungen basieren überwiegend auf der Prognose <strong>des</strong> Airports Council International, da die Angaben<br />

<strong>des</strong> ACI den Detaillierungsgrad bieten, der für die angestellten Überlegungen erforderlich ist.<br />

4 Vgl. Airbus (2007), a.a.O., S.42.<br />

5 Vgl. HSH Nordbank (2007): Internationale Luftfracht, Branchenstudie, S.5.<br />

6 Vgl. Airbus (2007), a.a.O., S.133.

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