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Wettbewerbsfähigkeit des Luftverkehrsstandortes Deutschland

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Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) I. Status Quo 45<br />

3.2.2 Unterschiedliche Geschäftsmodelle von<br />

Fluggesellschaften<br />

Für die Analyse von verschiedenen idealtypischen<br />

Geschäftsmodellen von Fluggesellschaften werden<br />

diese folgendermaßen unterschieden:<br />

■ Linien-/Netzwerkfluggesellschaften,<br />

■ Low-Cost-Fluggesellschaften,<br />

■ Ferienfluggesellschaften,<br />

■ Regionalfluggesellschaften.<br />

Die Grenzen der einzelnen Geschäftsmodelle sind<br />

seit einigen Jahren – verstärkt durch den Markteintritt<br />

der Low-Cost-Fluggesellschaften – an<br />

den Rändern nicht mehr trennscharf, zumal einige<br />

Carrier hybride Geschäftsmodelle entwickelt<br />

haben. Air Berlin beispielsweise ist sowohl auf<br />

innerdeutschen und -europäischen Business-<br />

Routen als auch auf klassischen europäischen<br />

Ferienflugstrecken vertreten und bedient seit<br />

2008 aufgrund der Übernahme der LTU zudem<br />

ausgewählte und vorwiegend touristische<br />

Langstrecken<strong>des</strong>tinationen. Die Zuordnung einzelner<br />

Fluggesellschaften zu den genannten,<br />

idealtypischen Arten von Airlines ist daher teilweise<br />

schwierig.<br />

Die Linien-/Netzwerkfluggesellschaften decken<br />

61,9% aller Starts an europäischen Flughäfen<br />

2007 ab, gefolgt von den Low Cost Carriern mit<br />

23,7%. Ferienfluggesellschaften sowie Regionalfluggesellschaften<br />

weisen hingegen nur einen<br />

Anteil von 4,2% beziehungsweise 10,3% auf. Bei<br />

den angebotenen Sitzplätzen gibt es geringfügige<br />

Unterschiede. So verfügen die Linien-/Netzwerkfluggesellschaften<br />

hier über einen Anteil von<br />

61,4%, die Low Cost Carrier von 27,6%, die<br />

Ferienfluggesellschaften von 6,3% und die<br />

Regionalfluggesellschaften von 4,7%.<br />

Eine weitergehende Analyse zeigt, dass die Top 20<br />

der europäischen Linien-/Netzwerkfluggesellschaften<br />

80% der Flüge in ihrem Segment abdecken. Im<br />

Segment der Ferienfluggesellschaften ist die Konzentration<br />

sogar noch höher: Hier bilden die Top 20<br />

mit 94% nahezu den gesamten Markt ab. Dieses<br />

Bild ist vergleichbar mit dem im Low-Cost-Segment,<br />

das zu 90% von seinen Top-20-Fluggesellschaften<br />

bedient wird. Im Bereich der Regionalfluggesellschaften<br />

ist die Marktkonzentration ver-<br />

gleichsweise gering: Die Top 20 decken hier 64%<br />

der Flüge ab.<br />

Nahezu der gesamte Markt der Linien-/Netzwerk-,<br />

Low-Cost- sowie Ferienfluggesellschaften wird<br />

jeweils durch seine Top 40 abgedeckt (93,0%,<br />

99,4% bzw. 99,9%), wohingegen im Segment der<br />

Regionalfluggesellschaften nur 83,9% der gesamten<br />

Flüge durch die Top 40 der Regionalfluggesellschaften<br />

durchgeführt werden. [Abb.17]<br />

3.2.2.1 Linien- und Netzwerkfluggesellschaften<br />

Die größten 7 europäischen Fluggesellschaften<br />

wickeln 55% <strong>des</strong> Luftverkehrs ab<br />

Sowohl bei der Anzahl der angebotenen Sitzplätze<br />

als auch gemessen an den wöchentlichen<br />

Frequenzen sind Air France-KLM und Lufthansa<br />

die beiden größten europäischen Fluggesellschaften.<br />

British Airways und Iberia folgen auf den<br />

Rängen 3 und 4. Die sieben größten Linien-/Netzwerkfluggesellschaften<br />

bedienen 55% <strong>des</strong> europäischen<br />

Luftverkehrs in diesem Segment, die 20<br />

1,2 Mio.<br />

5,4 Mio.<br />

0,9 Mio.<br />

Angebotene Sitzplätze pro Woche<br />

Linien-/Netzwerkfluggesellschaften<br />

Low-Cost-Fluggesellschaften<br />

Ferienfluggesellschaften<br />

Regionalfluggesellschaften<br />

12,0 Mio.<br />

Abb. 17: Verteilung <strong>des</strong> europäischen Luftverkehrs nach<br />

Fluggesellschaftstyp 2007<br />

Quelle: OAG 2007, DLR 2008

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