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Wettbewerbsfähigkeit des Luftverkehrsstandortes Deutschland

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Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) I. Status Quo 19<br />

2. Ausgangssituation<br />

2.1 Angebots- und Nachfragestruktur<br />

als Basis der Betrachtungen<br />

Der Luftverkehrsmarkt in <strong>Deutschland</strong> wird angebotsseitig<br />

durch Flughafenbetreiber, Luftverkehrsgesellschaften<br />

sowie Flugsicherungsdienste getragen.<br />

Darüber hinaus wirken weitere Akteure am<br />

Marktgeschehen <strong>des</strong> Luftverkehrs mit, wie z.B. die<br />

Luftverkehrsverwaltung, der Flugplankoordinator,<br />

Reisemittler und -veranstalter sowie für Luftverkehrsgesellschaften<br />

und an Flughäfen tätige<br />

Dienstleister. Die Nachfrageseite bilden Fluggäste<br />

und Frachtversender einschließlich der Luftpost.<br />

Die Flugreisenden setzen sich zusammen aus Passagieren,<br />

die innerhalb <strong>Deutschland</strong>s und ins Ausland<br />

fliegen und aus internationalen Passagieren,<br />

die als End- oder Umsteigeziel <strong>Deutschland</strong> haben.<br />

Dabei haben die Umsteigepassagiere je nach Reiseroute<br />

die Wahl zwischen deutschen und internationalen<br />

Drehkreuzflughäfen. So kann beispielsweise<br />

ein Reisender aus Indien mit einem Zielort in den<br />

USA sowohl über einen europäischen Flughafen<br />

(z.B. Frankfurt, München, London oder Paris) als<br />

auch über ein Drehkreuz im Nahen Osten (z.B.<br />

Dubai) reisen. Eine zunehmende Bedeutung nimmt<br />

die Luftfracht ein, die entweder über Mittler wie<br />

Speditionen oder durch dieLuftverkehrsgesellschaften<br />

selbst in Form klassischer Luftfracht oder zeitgarantierter<br />

Kurier-Express-Paket-Fracht (KEP) in<br />

Passagier- und Nurfrachtflugzeugen transportiert<br />

wird.<br />

Flugreisende können in <strong>Deutschland</strong> grundsätzlich<br />

aus einer Vielzahl von Fluggesellschaften wählen.<br />

Allerdings variiert je nach Strecke die Anbieterzahl.<br />

Flughäfen stehen u.a. bei überschneidenden<br />

Einzugsgebieten und nach den von dort angebotenen<br />

Destinationen im Wettbewerb um Fluggesellschaften<br />

miteinander. Aufgrund ihres hoheitlichen<br />

Auftrags übernimmt die Flugsicherung die Kontrolle<br />

an 17 internationalen Verkehrsflughäfen in<br />

<strong>Deutschland</strong>.<br />

2.2 Marktänderungen durch<br />

Liberalisierung<br />

Liberalisierung <strong>des</strong> Luftverkehrs führt zu bedeutenden<br />

strukturellen Veränderungen<br />

Die Wettbewerbsintensität hängt neben der<br />

Angebots- und Nachfragestruktur der Marktteilnehmer<br />

von den rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

ab. Im Luftverkehr gelten dabei sowohl internationale<br />

Regelungen und Vereinbarungen als auch<br />

nationales Recht. Durch die Liberalisierung <strong>des</strong><br />

deutschen und europäischen Luftverkehrs kam<br />

es zu bedeutenden strukturellen Veränderungen.<br />

So besteht u.a. die Möglichkeit für europäische<br />

Fluggesellschaften, sämtliche Verbindungen im<br />

europäischen Markt zu bedienen. Dadurch hat<br />

der Wettbewerb zwischen den Fluggesellschaften<br />

erheblich zugenommen. Dies wurde auch durch<br />

den Markteintritt diverser Low-Cost-Fluggesellschaften<br />

verstärkt, die durch zahlreiche Direktverbindungen<br />

und mit niedrigen Preisen neue Kundengruppen<br />

und damit zusätzliche Nachfrage<br />

generierten.<br />

Diese strukturellen Veränderungen auf der Angebotsseite<br />

und im verkehrsrechtlichen Rahmen<br />

förderten zusätzlich den seit Jahren vorhandenen<br />

Anstieg der Nachfrage. Die steigende Anzahl von<br />

Flugbewegungen führt allerdings auch zunehmend<br />

zu Engpässen auf einigen Flughäfen, insbesondere<br />

in Frankfurt und München. Hier wie auch in Düsseldorf<br />

ist es kaum mehr möglich, Slots zu den<br />

gewünschten Zeiten zu erhalten. Der durch Neuanbieter<br />

steigende Wettbewerb kann an diesen<br />

Flughäfen nur eingeschränkt stattfinden. Gleichzeitig<br />

führen die wachstumshemmenden Kapazitätsengpässe<br />

zu unterschiedlichen Auswirkungen auf<br />

die Marktteilnehmer im Wettbewerb.<br />

Die potenzielle Wettbewerbsintensität zwischen<br />

international tätigen Fluggesellschaften hängt u.a.<br />

direkt von bilateralen Abkommen zwischen Ländern<br />

ab – sie können den Wettbewerb fördern oder<br />

ihn als Markteintrittsbarriere behindern. Die Tendenz<br />

geht zu liberaleren Abkommen, die im Fall<br />

von sogenannten Open-Sky-Abkommen i.d.R.<br />

sämtliche Verkehrsrechte und freie Preis-, Flugha-

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