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Wettbewerbsfähigkeit des Luftverkehrsstandortes Deutschland

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I. Status Quo <strong>Wettbewerbsfähigkeit</strong> <strong>des</strong> <strong>Luftverkehrsstandortes</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

schen (57%), gefolgt von innerdeutschen (26%)<br />

und interkontinentalen Zielen (17%) gereist. Von<br />

sämtlichen innerdeutsch beförderten Passagieren<br />

(23,1Mio.) entschieden sich mehr als die Hälfte der<br />

Passagiere für eine der zehn aufkommensstärksten<br />

innerdeutschen Flugverbindungen.<br />

In der Luftfracht lässt sich sogar eine noch deutlichere<br />

Konzentration auf wenige Flughäfen beobachten:<br />

Insgesamt wurden an nur 25 Flughäfen<br />

53% <strong>des</strong> weltweiten Luftfrachtaufkommens abgewickelt,<br />

so dass die Konzentration auf einige wenige<br />

Hauptdrehkreuze deutlich stärker ausgeprägt ist<br />

als im Passagierbereich. Unter den 25 größten<br />

Frachtdrehkreuzen liegen 11 in Asien, zehn in den<br />

USA, aber nur vier in Europa. 2006 wurden insgesamt<br />

82Mio. Tonnen Fracht weltweit per Flugzeug<br />

transportiert.<br />

Der Luftfrachtverkehr in Europa ist vorwiegend auf<br />

einige Hauptdrehkreuze konzentriert, an denen<br />

jedoch nur 16% <strong>des</strong> weltweiten Luftfrachtaufkommens<br />

umgeschlagen werden. Die verbliebenen<br />

84% der gesamten Fracht wurden an den großen<br />

Frachtdrehkreuzen in Asien und den USA verladen.<br />

Insgesamt wurden 2006 an europäischen Flughäfen<br />

15Mio. Tonnen Fracht abgefertigt. Frankfurt<br />

und Paris Charles de Gaulle vereinen etwa ein<br />

Viertel <strong>des</strong> Gesamtfrachtaufkommens an europäischen<br />

Flughäfen mit zusammen knapp 4Mio.<br />

Tonnen auf sich. Auf den Plätzen 3 und 4 folgen<br />

Amsterdam und London Heathrow.<br />

Weltweit wurden im Jahr 2007 knapp 36Mio.<br />

Flüge angeboten. Die größten Luftverkehrsmärkte<br />

finden sich innerhalb Nordamerikas und Europas.<br />

Nordamerika weist die mit Abstand höchste Zahl<br />

intraregionaler Flüge auf. Das höchste interkontinentale<br />

Aufkommen verzeichnet die Nordatlantikroute.<br />

Die intraregionalen Flüge übertreffen die<br />

Anzahl interkontinentaler Flüge deutlich.<br />

Amerikanische Fluggesellschaften dominieren den<br />

Passagierverkehr. Die sechs größten Fluggesellschaften<br />

der Welt – gemessen an angeboten Sitzplätzen<br />

– sind in den USA beheimatet. Auf Platz 7<br />

befindet sich Air France-KLM, gefolgt von Continental<br />

Airlines, China Southern und Lufthansa auf<br />

den Plätzen 8 bis 10.<br />

Im europäischen Markt deckten die Linien-/Netzwerkfluggesellschaften<br />

im Jahr 2007 fast zwei<br />

Drittel (61,9%) aller Starts an europäischen Flügen<br />

ab, gefolgt von den Low-Cost-Fluggesellschaften<br />

mit knapp einem Viertel (23,7%). Regional- sowie<br />

Ferienfluggesellschaften weisen hingegen nur<br />

einen Anteil von 10,3% bzw. 4,2% auf.<br />

Die Top 20 der europäischen Linien-/Netzwerkfluggesellschaften<br />

decken 80% der Flüge in ihrem<br />

Segment ab. Im Segment der Ferienfluggesellschaften<br />

ist die Konzentration sogar noch höher: Hier<br />

bilden die Top 20 mit 94% nahezu den gesamten<br />

Markt ab. Dieses Bild ist vergleichbar mit dem im<br />

Low-Cost-Segment, welches zu 90% von seinen<br />

Top-20-Fluggesellschaften bedient wird. Im Bereich<br />

der Regionalfluggesellschaften ist die Marktkonzentration<br />

vergleichsweise gering: Die Top 20<br />

decken hier 64% der Flüge ab.<br />

Die Flugsicherungen als weiteres Element in der<br />

Wertschöpfungskette <strong>des</strong> Luftverkehrs müssen sich<br />

den Herausforderungen eines wachsenden Luftverkehrsmarktes<br />

mit der Zunahme der Flugbewegungen<br />

im Luftraum sowie dem Umgang mit Kapazitätsengpässen<br />

vor allem an den Hub-Flughäfen stellen. Über<br />

3Mio. Flüge kontrollierten allein die Lotsen der DFS<br />

Deutsche Flugsicherung GmbH im deutschen Luftraum<br />

im Jahr 2007, Tendenz steigend.<br />

Um europaweit dieser Aufgabe gerecht zu werden,<br />

ist es notwendig, einen Einheitlichen Europäischen<br />

Luftraum (Single European Sky) zu schaffen, unterteilt<br />

in Luftraumblöcke, die sich an den Verkehrsströmen<br />

und nicht an nationalen Grenzen orientieren.<br />

Dafür müssen in jedem Land jedoch die rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen angepasst werden, um<br />

konform mit den EU-Vorgaben zu sein. Im Zusammenhang<br />

mit der Schaffung eines einheitlichen<br />

Luftraums könnte so in Teilen ein wettbewerblich<br />

organisierter Markt für Flugsicherungsdienstleistungen<br />

geschaffen werden.

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