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Wettbewerbsfähigkeit des Luftverkehrsstandortes Deutschland

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102<br />

III. Schlussfolgerungen <strong>Wettbewerbsfähigkeit</strong> <strong>des</strong> <strong>Luftverkehrsstandortes</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

halb dieses Schwellenwertes geht. Die Position in<br />

der Nähe dieses Schwellenwertes ist also sehr<br />

instabil, weil der Hub-Effekt immer entweder pro<br />

oder contra arbeitet und dadurch strategisches<br />

Niemandsland in der Nähe der Schwelle erzeugt.<br />

Es erfordert also große Kraftanstrengungen (sprich:<br />

Investitionen) und langen Atem, um auch einen<br />

großen Flughafen gegen die Kraft <strong>des</strong> Hub-Effekts<br />

über diese Schwelle zu heben und zu einem tatsächlichen<br />

Hub werden zu lassen. Jenseits dieser<br />

Schwelle wird Wachstum dann wieder deutlich<br />

leichter, da der Hub-Effekt nun schiebt anstatt zu<br />

bremsen. Der Flughafen Mailand Malpensa ist<br />

jüngst an eben dieser Schwelle gescheitert: Die<br />

Investitionen allein schon für den – letztendlich<br />

erfolglosen – Versuch, diesen Flughafen über die<br />

„Hub-Schwelle“ zu heben, haben zur Krise der<br />

Alitalia erheblich beigetragen. Die einzigen Hubs,<br />

denen es in den vergangenen 20 Jahren gelungen<br />

Verdopplung<br />

= Faktor 6<br />

Anzahl Umsteiger<br />

[in Tsd.] p.a.<br />

30.000<br />

25.000<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

0<br />

CPH<br />

ZRH VIE<br />

ATH MXP<br />

LGW<br />

HEL OSL<br />

BRU DUS<br />

ist, diese Hürde zu nehmen, sind München und<br />

Madrid. Genauso, wie der Hub-Effekt es schwer<br />

macht, die Schwelle in die Hub-Liga zu überschreiten,<br />

schützt derselbe Effekt die Hubs davor, in die<br />

Nähe der Schwelle abzurutschen. Es hat in Europa<br />

bisher keinen Fall eines Herausfallens aus der Top-<br />

Liga der europäischen Hubs gegeben. 21<br />

Ein großer Hub ist stärker als zwei Hubs der jeweils<br />

halben Größe (x 2 > 2(x/2) 2 ). Das bedeutet, dass<br />

Netzwerkfluggesellschaften grundsätzlich wenige,<br />

aber dafür größere Hubs bevorzugen. Ein weiteres<br />

Flugzeug für Lufthansa in Frankfurt oder München<br />

zeigt einen wesentlich stärkeren Wachstumsimpuls<br />

als die gleiche Kapazität an einem Nicht-Hub. Dies<br />

wiederum erklärt, weshalb auch eine große Zahl<br />

dezentraler Flughäfen strukturell und grundsätzlich<br />

die Angebotsbreite auch nur eines großen Hubs<br />

nicht ausgleichen können. <strong>Deutschland</strong> mit gleich<br />

0 2.000 4.000 6.000 8.000 10.000<br />

Verdopplung =<br />

Faktor 2<br />

Selbstverstärken<strong>des</strong><br />

Wachstum<br />

der großen<br />

Hubs<br />

Abb. 8: Verkehr treibt Verkehr: Die Anzahl der Umsteigepassagiere steigt überproportional zur Zahl der zugrunde liegenden<br />

Flugbewegungen<br />

Signifikanzniveau <strong>des</strong> Zusammenhangs: r 2 =0,93<br />

Quelle: Umsteigerdaten: ACI 2006, Flugbewegungen: OAG 2006 21 (Stand: Sommer 2007), Analyse: airconomy<br />

AMS<br />

MUC<br />

FRA<br />

LHR<br />

CDG<br />

MAD<br />

8<br />

12.000<br />

Anzahl Flugbewegungen<br />

pro Woche

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