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Wettbewerbsfähigkeit des Luftverkehrsstandortes Deutschland

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Umwege (in km)<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

1.210<br />

Frankfurt<br />

1.831<br />

2.171<br />

3.121<br />

München Amsterdam Paris<br />

Charles<br />

de Gaulle<br />

4.131<br />

London<br />

Heathrow<br />

Abb.6: Verkehrsgeografische Güte der europäischen Hubs, gemessen<br />

am jeweils notwendigen Umweg zur Bedienung aller aus <strong>Deutschland</strong><br />

erreichbaren Umsteigemärkte 20<br />

Quelle: airconomy<br />

Abflüge<br />

Ankünfte<br />

Abflüge<br />

Ankünfte<br />

Abflüge<br />

Ankünfte<br />

Ankünfte<br />

1<br />

Verbindungen<br />

1<br />

2 4<br />

3 9<br />

Abb. 7: Die Zahl der möglichen Verbindungen an einem Flughafen steigt<br />

überproportional zur Zahl der zugrunde liegenden Flugbewegungen<br />

Quelle: airconomy<br />

III. Schlussfolgerungen 101<br />

Jeder abgekoppelte Flug in Frankfurt<br />

oder München zerstört eine Vielzahl<br />

vorher möglicher Verbindungsmöglichkeiten.<br />

Aufstieg und Fall eines Hubs<br />

gehorchen nicht einfachen „je-<strong>des</strong>to“,<br />

sondern gehebelten „je-<strong>des</strong>to überproportional“<br />

Gesetzen. [Abb. 7]<br />

Die Passagiere honorieren die größere<br />

Angebotsbreite der Hubs (Abbildung 8)<br />

mit weit überproportionaler Bevorzugung<br />

großer Hubs: Die Anzahl der Umsteigepassagiere<br />

an den europäischen<br />

Flughäfen steigt exponentiell mit der<br />

Anzahl der Flugbewegungen an den<br />

jeweiligen Flughäfen. Eine Verdopplung<br />

der Anzahl der Flugbewegungen an<br />

einem Flughafen geht in Europa im<br />

Schnitt einher mit einer mehr als Versechsfachung<br />

der Zahl der Umsteigepassagiere<br />

am gleichen Flughafen. Das<br />

Ganze ist bedeutend mehr als die Summe<br />

seiner Teile. Im Ergebnis erhalten<br />

größere Flughäfen also einen weitaus<br />

größeren Anteil am Markt der Umsteigepassagiere,<br />

als ihnen nach Kapazitätsanteil<br />

zusteht. Mit anderen Worten: Das<br />

Wachstum der großen Hubs verstärkt<br />

sich selbst. [Abb. 8; umseitig]<br />

Dieser „Hub-Effekt“, also die überproportionale<br />

Bevorzugung großer Hubs<br />

durch Umsteigepassagiere, hat fundamentale<br />

Bedeutung für die Strategien<br />

von Hub-Flughäfen und Netzwerkfluggesellschaften<br />

gleichermaßen:<br />

Der Hub-Effekt gestattet keinen Gleichgewichtspunkt,<br />

keine strategische Position<br />

der Stabilität. Ab einem bestimmten<br />

Schwellenwert, der im Jahr 2006 ungefähr<br />

bei 7Tsd. wöchentlichen Flugbewegungen<br />

lag, beschert der Hub-Effekt<br />

einem Flughafen mit jedem zusätzlichen<br />

Flug eine überproportional ansteigende<br />

Zahl an Umsteigepassagieren. Unterhalb<br />

dieses Schwellenwertes ist der Effekt<br />

genau andersherum, weil der überproportionale<br />

Anteil der Hubs am Markt der<br />

Umsteigepassagiere unweigerlich zu<br />

Lasten der kleineren Flughäfen unter-

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