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Wettbewerbsfähigkeit des Luftverkehrsstandortes Deutschland

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III. Schlussfolgerungen <strong>Wettbewerbsfähigkeit</strong> <strong>des</strong> <strong>Luftverkehrsstandortes</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

■ Die begünstigten Wettbewerberflughäfen<br />

London Heathrow, Amsterdam, Paris Charles<br />

de Gaulle und Dubai könnten, bereichert<br />

um eine Vielzahl von Zubringerflügen aus<br />

<strong>Deutschland</strong>, eine erhebliche Ausweitung<br />

ihres Verbindungsportfolios erwarten. 13<br />

Im Kern belegt diese Simulation das hoch synergetische<br />

Wechselspiel zwischen den beiden deutschen<br />

Hubs, den dezentralen Flughäfen und den<br />

Fluggesellschaften in <strong>Deutschland</strong>. Die Ergebnisse<br />

zeigen insbesondere den Nutzen, den die beiden<br />

Hubs Frankfurt und München zur Sicherstellung<br />

eines zukunftsfähigen und nachfragegerechten<br />

Flugangebotes aus den dezentralen internationalen<br />

Flughäfen in <strong>Deutschland</strong> darstellen. Die<br />

polyzentrische Wirtschafts- und Siedlungsstruktur<br />

in <strong>Deutschland</strong> erfordert große und zentrale<br />

Luftverkehrsdrehkreuze, um den Privat- und<br />

Geschäftsreisenden aus der gesamten deutschen<br />

Fläche ein zukunftsfähiges Luftverkehrsangebot<br />

in der erforderlichen Dichte und Breite anbieten<br />

zu können.<br />

Der Mehrwert dieses Verbundsystems für die<br />

Angebotsdichte und -vielfalt an allen deutschen<br />

Flughäfen, auch und insbesondere an den kleinen<br />

Flughäfen, kann kaum unterschätzt werden. Die<br />

Simulationsergebnisse zeigen sehr klar: Die beiden<br />

deutschen Hubs stellen den idealen Hebel dar, um<br />

für alle Flughäfen in <strong>Deutschland</strong> eine nachfragegerechte<br />

Zahl von Verbindungen in alle Welt<br />

sicherzustellen. Diese Funktion kann, so zeigen<br />

die Simulationsergebnisse außerdem, nicht durch<br />

andere Drehkreuze außerhalb <strong>Deutschland</strong>s<br />

ersetzt werden. Für Fluggäste aus <strong>Deutschland</strong><br />

gibt es zu dem Verbundsystem der beiden Hubs<br />

und dezentralen Flughäfen in <strong>Deutschland</strong> keine<br />

zukunftsfähige Alternative. Weder können Frank-<br />

furt oder München ersetzt werden durch andere,<br />

nur scheinbar alternative Umsteigeflughäfen,<br />

noch können die beiden deutschen Hubs auf die<br />

Zufütterung von Verkehrsaufkommen durch die<br />

anderen internationalen Flughäfen in <strong>Deutschland</strong><br />

verzichten.<br />

Die Synergien <strong>des</strong> Verbundsystems der Flughäfen<br />

und Hubs in <strong>Deutschland</strong> sichern Arbeitsplätze<br />

Durch direkte, indirekte, induzierte und katalytische<br />

Effekte <strong>des</strong> Luftverkehrs entstehen eine<br />

große Zahl von Arbeitsplätzen, sowohl bei Luftverkehrsunternehmen<br />

selbst als auch bei den<br />

Unternehmen, die auf Luftverkehr angewiesen<br />

sind. Dieser enge Zusammenhang gilt für die<br />

internationalen Flughäfen in <strong>Deutschland</strong> wie<br />

auch für die beiden Hubs. Die Größenordnung<br />

dieses Arbeitsplatzeffektes kann abgeschätzt werden,<br />

wenn man sich beispielsweise vor Augen<br />

hält, dass der Ausbau <strong>des</strong> Frankfurter Flughafens<br />

etwa 100.000 zusätzliche Arbeitsplätze insgesamt<br />

erwarten lässt. 14<br />

Die herausragende Bedeutung eines starken Luftverkehrs<br />

für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung<br />

ist wissenschaftlich gut untersucht, fundiert und<br />

vielfach beschrieben. Die wichtigsten Ergebnisse:<br />

■ Weltweit werden pro 1Mio. abgefertigte<br />

Passagiere im Schnitt fast 950 Mitarbeiter<br />

direkt beschäftigt. 15<br />

■ Durch indirekte und induzierte Effekte werden<br />

pro 1Mio. abgefertigte Passagiere im Schnitt<br />

rund 2Tsd. weitere Arbeitsplätze geschaffen. 16<br />

■ Aus den katalytischen Wirkungen <strong>des</strong> Luftverkehrs<br />

resultieren zusätzlich Beschäftigungseffekte,<br />

die sich umgerechnet auf<br />

ca. 1.800 Beschäftigte pro 1Mio. Passagiere<br />

12 Optimistische Annahme: Die Flüge aus Frankfurt oder München hinaus können aufrecht erhalten werden, auch wenn die<br />

Zubringerflüge aus internationalen Flughäfen in <strong>Deutschland</strong> nicht mehr zufüttern. Realistische Annahme: Flüge aus Frankfurt<br />

oder München hinaus müssen dann gestrichen werden, wenn die Zufütterung umsteigender Passagiere durch umgesteuerte<br />

Flüge aus den internationalen Flughäfen in <strong>Deutschland</strong> Min<strong>des</strong>tschwellenwerte unterschreitet.<br />

13 Zu realisieren wäre diese Ausweitung an den Wettbewerberhubs allerdings nur unter der Annahme entweder infrastruktureller<br />

Ausweitungen, <strong>des</strong> Einsatzes größerer Flugzeuge oder einer Kombination beider Hebel, die oftmals an politischen bzw. physiogeographischen<br />

Randbedingungen scheitern würden.<br />

14 Quelle: http://www.ausbau.fraport.de/cms/default/rubrik/5/5828.arbeitsplaetze.htm.<br />

15 Vgl. Airport Council International (ACI) Europe/York Consulting (2004): The social and economic impact of airports in Europe,<br />

Brüssel, S.8.

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