Auswahlkriterien für den Kauf einer Röntgenanlage - MEVA ...
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Röntgenfibel - Was bedeutet was?<br />
<strong>Auswahlkriterien</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Kauf</strong> <strong>einer</strong> <strong>Röntgenanlage</strong><br />
oder: Worauf Sie bei der Anschaffung <strong>einer</strong> <strong>Röntgenanlage</strong> achten sollten.<br />
von Dipl. Ing. A. Wirkotsch, <strong>MEVA</strong> GmbH & Co KG<br />
Einleitung<br />
Im ersten Teil dieser Serie haben wir über Arten und Aufbau von Röntgengeneratoren und<br />
deren Leistung gesprochen. Hatten wir beim letzten Mal also <strong>den</strong> Schwerpunkt auf <strong>den</strong><br />
Generator gelegt, so wen<strong>den</strong> wir uns in diesem zweiten Teil nun der ebenso wichtigen<br />
Röntgenröhre zu. In engem Zusammenhang mit weiteren Komponenten wie dem Kollimator<br />
und dem Streustrahlenraster, sowie auch mit der Auswahl des Brennflecks und des Film-<br />
Fokus-Abstandes, ist die Röntgenröhre entschie<strong>den</strong> an der letztendlichen Bildqualität<br />
beteiligt.
Teil II<br />
Schauen Sie in die Röhre:<br />
Die Röntgenröhre - Aufbau und Eigenschaften<br />
Die Röntgenröhre ist – zusammen mit dem Röntgengenerator – der wesentliche Bestandteil<br />
eines je<strong>den</strong> Röntgensystems. Sie besteht aus einem Glaszylinder mit Hochvakuum, in dem<br />
die Elektronenquelle (Kathode) und der Bremskörper (Anode) untergebracht sind. Sie<br />
erzeugt Röntgenstrahlen durch Abbremsung schnell bewegter Elektronen im<br />
Ano<strong>den</strong>brennfleck.<br />
In der Veterinärmedizin wer<strong>den</strong> stehende Ano<strong>den</strong> <strong>für</strong> geringe Leistung (bis ca. 4kW)<br />
verwendet. Wo hingegen Drehano<strong>den</strong> <strong>für</strong> Leistungen bis ca. 100kW geeignet sind. Denn<br />
durch die hohe Wärmeleistung von bis zu 100kW, die sich im Ano<strong>den</strong>brennfleck (meist nicht<br />
viel größer als 1qmm) ergibt, würde bei <strong>einer</strong> stehen<strong>den</strong> Anode das Ano<strong>den</strong>material<br />
schmelzen.<br />
1 – Glaszylinder<br />
2 – Kathode mit Heizwendel<br />
3 – Drehanode<br />
4 – Elektronenfluss<br />
5 – Rotor<br />
6 – Drehachse<br />
7 – Röntgenstrahl<br />
Tipp: Seien Sie bei der Wahl Ihres Röntgenstrahlers vorsichtig mit Monoblock-Gehäusen –<br />
hier sind die Röntgenröhre und der Hochspannungstransformator in einem Gehäuse<br />
untergebracht, so dass bei einem Defekt der Röntgenröhre der komplette Monoblock zur<br />
Reparatur an <strong>den</strong> Hersteller geschickt wer<strong>den</strong> muss. Für Ihre Praxis kann das je nach Defekt<br />
mehrere Wochen Ausfall bedeuten!
Röntgenröhre und Bildqualität,<br />
Brennfleck und Film-Fokus-Abstand<br />
Der bildbeeinflussende Faktor der Röntgenröhre ist allerdings nicht nur die Leistung, sondern<br />
auch die Brennfleckgröße. Je größer der Brennfleck, desto größer die Leistung; je kl<strong>einer</strong> der<br />
Brennfleck, desto geringer die geometrische Unschärfe. Letztere definiert sich als die<br />
kleinstmögliche Projektion eines beliebig kleinen Objekts. Wer<strong>den</strong> zwei dicht nebeneinander<br />
liegende Punkte abgebildet, überlagern sich ihre Projektionen, was besagte Unschärfe zur<br />
Folge hat.<br />
1 – Strahlenquelle (Fokus oder Brennfleck)<br />
2 – darzustellendes Objekt<br />
3 – Patient<br />
4 – Film<br />
5 – geometrische Unschärfe<br />
Auch der Film-Fokus-Abstand (FFA) nimmt Einfluss auf die geometrische Unschärfe. Der<br />
FFA kann allerdings nicht beliebig vergrößert wer<strong>den</strong>, da sich auch der Dosisbedarf bei<br />
zunehmendem FFA wesentlich vergrößert.<br />
Natürlich spielt auch der Abstand zwischen Objekt und Film eine Rolle. Auch hier vergrößert<br />
sich mit zunehmendem Film-Objekt- Abstand die geometrische Unschärfe.<br />
Tipp: Um Knochenstrukturen besonders bei kl<strong>einer</strong>en Tieren besser darzustellen, empfiehlt<br />
es sich, einen möglichst kleinen Brennfleck zu wählen. Für andere Aufnahmen mit dickeren<br />
Objekten wird hingegen hohe Leistung gefordert, um die Bewegungsunschärfen gering zu<br />
halten (in diesem Fall muss ein größerer Fokus gewählt wer<strong>den</strong>).
Schießen Sie nicht quer:<br />
Streustrahlenraster<br />
Ein Streustrahlenraster ist eine Vorrichtung<br />
in der Röntgentechnik, die vor dem<br />
Bildempfänger (Speicherfolie, Digital-<br />
Detektor oder Film) angebracht ist und <strong>den</strong><br />
Einfall von Streustrahlung auf letzterem<br />
reduziert. Dadurch wird der Kontrast des<br />
Röntgenbildes erhöht.<br />
Streustrahlen entstehen durch Ablenkung,<br />
sowie die ionisierende Wirkung der<br />
Röntgenstrahlen im durchstrahlten Objekt.<br />
Das Raster ist wie eine Lamellenjalousie aus<br />
schmalen Streifen von stark absorbierendem<br />
Material (meist Bleifolie) und durchlässigen<br />
Abstandhaltern (z. B. Aluminium) aufgebaut.<br />
Die Streifen stehen hierbei parallel zur<br />
Strahlung.<br />
Tipp: Ab größeren Objekten (z.B. der<br />
Körperstamm eines Hundes) ist der Einsatz<br />
eines solchen Streustrahlenrasters<br />
unumgänglich. Standardmäßig sind 40 L/cm,<br />
die leicht im Bild, aber nicht bei der<br />
Diagnose störend sind. Für gehobene<br />
Ansprüche gibt es eine Laufrasterlade, die<br />
eine Verwischung der Linien bewirkt und sie<br />
unsichtbar macht. Statt <strong>einer</strong> Laufrasterlade<br />
empfiehlt sich aber auch ein 60L/cm Raster<br />
einzusetzen, da dieses fast nicht zu sehen,<br />
da<strong>für</strong> aber meist preisgünstiger zu<br />
realisieren ist.<br />
1 – Röntgenröhre<br />
2 – Objekt<br />
3 – Streustrahlen<br />
4 – Sreustrahlenraster<br />
5 – Film