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Initiative Arznei & Vernunft - Asthma & COPD im Kindes- und ...

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M A I 2 0 0 1<br />

Teil 2/3: <strong>Asthma</strong> bronchiale <strong>im</strong> <strong>Kindes</strong>- <strong>und</strong> Jugendalter


INHALTSVERZEICHNIS<br />

Einleitung ............................................................................................................................ 3<br />

Begriffsbest<strong>im</strong>mungen ......................................................................................................... 4<br />

Innerhalb der ersten sechs Lebensjahre .............................................................................. 4<br />

<strong>Asthma</strong> <strong>im</strong> <strong>Kindes</strong>alter ...................................................................................................... 5<br />

Präventionsmaßnahmen .................................................................................................... 5<br />

Klinik .................................................................................................................................. 6<br />

Schweregrade ..................................................................................................................... 7<br />

Diagnostik .......................................................................................................................... 8<br />

Therapie-Ziele ..................................................................................................................... 9<br />

Therapie ............................................................................................................................. 10<br />

Allgemeine Maßnahmen ................................................................................................... 10<br />

Pharmakotherapie ............................................................................................................ 11<br />

Notfallsintervention .......................................................................................................... 14<br />

Andere Therapieformen .................................................................................................... 15<br />

Präparateliste, Stand 1. 4. 2001 ........................................................................................... 16<br />

IMPRESSUM<br />

IMPRESSUM<br />

Medieninhaber <strong>und</strong> Verleger: <strong>Initiative</strong> <strong>Arznei</strong> & <strong>Vernunft</strong><br />

c/o:<br />

Pharmig, Vereinigung pharmazeutischer Unternehmen<br />

Zieglergasse 5, 1072 Wien, Tel. 01-523 29 56, e-mail: office@pharmig.at, Internet: www.pharmig.or.at<br />

oder www.pharmig.at<br />

Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger<br />

K<strong>und</strong>manngasse 21, 1030 Wien, Tel. 01-71132-0, Fax: 01-71132-3777, e-mail: presse@hvb.sozvers.at<br />

Internet: www.sozvers.at<br />

Nähere Informationen zur <strong>Initiative</strong> <strong>Arznei</strong> & <strong>Vernunft</strong> sowie die bereits publizierten Therapie-Empfehlungen finden<br />

Sie auch <strong>im</strong> Internet über die Homepages der Sozialversicherung bzw. der Pharmig.<br />

Cover: Univ. Doz. Dr. W. Pohl<br />

Gesamtherstellung:<br />

Schickmayr Werbung <strong>und</strong> Produktion GmbH., A-5152 Michaelbeuern, Breitenlohe 43, Tel. 06274/2990-0,<br />

e-mail: christian.schickmayr@telecom.at, Internet: www.schickmayr-werbung.com<br />

2


ASTHMA BRONCHIALE IM KINDES- UND JUGENDALTER<br />

NACH DEN EMFEHLUNGEN DER ÖSTERREICHISCHEN GESELLSCHAFT FÜR KINDER- UND JUGENDHEILKUNDE*<br />

<strong>Asthma</strong> <strong>und</strong> Allergie nehmen weltweit zu. Die zur Verfügung stehenden Medikamente haben sich<br />

erfreulicherweise als wirksam erwiesen, sodass die größten therapeutischen Probleme heute in der Aufrechterhaltung<br />

einer adäquaten Compliance (Therapie-Adhärenz) bestehen. Wiederholte <strong>und</strong> zum Teil<br />

aufwändige Schulungsprogramme sind hierfür erforderlich. Besonders in der Adoleszenz bestehen<br />

ernsthafte Therapieprobleme durch häufige Non-Kooperation <strong>und</strong> durch Tabakkonsum. In den ersten<br />

drei Lebensjahren bestehen große Probleme, die Diagnose eines <strong>Asthma</strong> bronchiale als gesichert zu<br />

betrachten, sodass oft erst die prospektive Beurteilung eine korrekte Zuordnung erlaubt.<br />

Die Darstellung basiert auf internationalen <strong>und</strong> nationalen Empfehlungen zu Diagnostik <strong>und</strong> Therapie<br />

kindlichen <strong>Asthma</strong>s <strong>und</strong> konzentriert sich pr<strong>im</strong>är auf das pharmakotherapeutische Management. Bereits<br />

hier muss angemerkt werden, dass die erfolgreiche <strong>Asthma</strong>behandlung eines umfassenden Konzeptes<br />

bedarf <strong>und</strong> nur durch ein ausgewogenes Management weit über die Pharmakotherapie hinaus eine<br />

konstante Beschwerdefreiheit erzielt werden kann. Der Österreichische Konsensus zur medikamentösen<br />

Therapie <strong>im</strong> <strong>Kindes</strong>- <strong>und</strong> Jugendalter findet sich in Atemwegs- <strong>und</strong> Lungenkrankheiten, 25, 1999,<br />

246–249.<br />

R<strong>und</strong> 10 Prozent aller Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen in Österreich leiden an <strong>Asthma</strong> bronchiale. Nach wie<br />

vor herrscht eine erschreckende Unterdiagnostik <strong>und</strong> Untertherapie. Neue Studien zeigen, dass auch<br />

richtig diagnostiziertes <strong>Asthma</strong> bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen nicht adäquat behandelt wird. Die Therapie<br />

muss möglichst früh ansetzen, um Langzeitschäden zu vermeiden. – Auch die leichten <strong>und</strong> mittelschweren<br />

<strong>Asthma</strong>-Varianten sollten ausreichend behandelt werden, sodass Lungenwachstum <strong>und</strong> somatische<br />

Entwicklung ungestört ablaufen. <strong>Asthma</strong> könnte jedoch bei ausreichender Compliance heute in<br />

95 Prozent erfolgreich behandelt werden. Der zeitliche Ablauf der Entwicklung von <strong>Asthma</strong> ist in der<br />

Abbildung auf Seite 4 dargestellt.<br />

* Atemwegs- <strong>und</strong> Lungenkrankheiten, Jg. 25, Nr. 5/1999, S. 246–249<br />

3


Gastrointestinale<br />

Symptome<br />

Ekzeme <strong>Asthma</strong> Rhinitis<br />

0 1/2 1 3 7 15<br />

Quelle Grafik: Allergiehandbuch für Kinderärzte, Pharmacia Diagnostics Literature<br />

BEGRIFFSBESTIMMUNGEN<br />

<strong>Asthma</strong> wird als entzündliche Atemwegserkrankung mit Beteiligung von Mastzellen, Eosinophilen, Neutrophilen,<br />

T-Lymphozyten, Epithelzellen definiert. Irritantien, Allergene, Virusinfektionen können die<br />

meist vorhandene Atemwegshyperreagibilität aufdecken oder induzieren <strong>und</strong> zur Atemwegsobstruktion<br />

führen. Inwieweit diese entzündliche Reaktion schon bei Kleinkindern eine Rolle spielt, ist unsicher.<br />

Klinisch ist <strong>Asthma</strong> <strong>im</strong> <strong>Kindes</strong>alter eine heterogene Gruppe verschiedener Erscheinungsbilder („<strong>Asthma</strong>syndrom“).<br />

INNERHALB DER ERSTEN SECHS LEBENSJAHRE…<br />

… giemen (engl.: „wheeze“) 30 bis 50 Prozent aller Kinder gelegentlich. Als Ursache werden hauptsächlich<br />

angeborene enge Atemwege angenommen. Derartige Kinder verlieren mit sechs Jahren zu<br />

einem großen Teil ihre <strong>Asthma</strong>-Symptome. Die Ursachen für enge Atemwege sind unklar, werden aber<br />

hauptsächlich auf mütterliches Rauchen in der Schwangerschaft (<strong>und</strong> postnatal) zurückgeführt. Auch<br />

Frühgeburtlichkeit <strong>und</strong> niederes Geburtsgewicht stellen bereits per se Risikofaktoren für eine verminderte<br />

Lungenfunktion dar. Da nicht bei jedem Neugeborenen die Lungenfunktion gemessen werden kann,<br />

bleibt ein großer Teil frühkindlichen (asthmatischen) Giemens ungeklärt <strong>und</strong> offen hinsichtlich etwaig<br />

erforderlicher Therapiemodalitäten <strong>und</strong> Prognosen. Später führen vor allem die häufigen Infekte der<br />

Luftwege zu einer ähnlichen Symptomatik. Innerhalb der ersten drei Lebensjahre wird die Diagnose<br />

eines <strong>Asthma</strong> nur mit Zurückhaltung gestellt.<br />

4


ASTHMA IM KINDESALTER<br />

Die Gruppe der Kinder mit persistierendem Giemen rekrutiert sich meist aus Kindern mit frühkindlichem<br />

Giemen, normaler Lungenfunktion (<strong>und</strong> normalen IgE-Werten) bei der Geburt, jedoch einer etwa ab<br />

dem 9. Lebensmonat einsetzenden Erhöhung des Gesamt-IgE <strong>und</strong> einer Entwicklung von spezifischen<br />

IgE-Antikörpern innerhalb der ersten sechs Lebensjahre. Die ursprünglich normale Lungenfunktion<br />

verschlechtert sich mit sechs Jahren. Unscharf klassifiziert handelt es sich dabei um sog. „allergische<br />

<strong>Asthma</strong>tiker“. Die Beziehungen zwischen Atopie (erhöhtem IgE) <strong>und</strong> <strong>Asthma</strong> sind seit langem bekannt<br />

<strong>und</strong> gesichert. Aufgr<strong>und</strong> einer ungenügenden Spezifität <strong>und</strong> Sensitivität hat sich ein Neugeborenen-<br />

Screening auf erhöhtes Gesamt-IgE <strong>im</strong> Nabelschnurblut jedoch nicht als zielführend erwiesen. Prinzipiell<br />

ist jedoch die frühzeitige Feststellung der Allergiesituation für die Beurteilung der Prognose wichtig.<br />

Leider ist die Präzision der Vorhersage nicht ideal, <strong>und</strong> verlässliche Prädiktoren fehlen.<br />

Kinder, bei denen eine allergische Disposition <strong>im</strong> Sinne einer Atopie frühzeitig nachgewiesen wurde,<br />

sollten in der Regel engmaschiger observiert <strong>und</strong> ggf. frühzeitiger behandelt werden. Es ist auch wichtig,<br />

sich darüber <strong>im</strong> Klaren zu sein, dass natürlich die größte Zahl der allergischen <strong>Asthma</strong>tiker keinen<br />

allergischen familiären Hintergr<strong>und</strong> hat.<br />

PRÄVENTIONSMASSNAHMEN<br />

Folgende Präventionsmaßnahmen durch Eltern bzw. Angehörige sind sind zu empfehlen:<br />

• Verminderung der Exposition gegenüber Hausstaubmilben (Betten, Spannteppiche, Stofftiere)<br />

• Hypoallergene Ernährung während des ersten Lebensjahres (vor allem während der ersten sechs<br />

Lebensmonate) bei Atopie bei einem oder beiden Elternteilen<br />

• Umweltgestaltung (Opt<strong>im</strong>ierung der Wohnbedingungen, Feuchtigkeitsreduktion, Verbesserung der<br />

Belüftung)<br />

5


KLINIK<br />

<strong>Asthma</strong> ist wahrscheinlich bei folgender Klinik:<br />

• Expiratorisches Giemen, verlängerter schwere Ausatmung, Enge in der Brust, Atemnot, Husten;<br />

• Verstärkung der Symptome bei körperlicher Belastung sowie durch Irritantien oder Inhalationsallergene;<br />

• Verstärkung in der Nacht;<br />

• zusätzliches Vorhandensein von Rhinitis <strong>und</strong> atopischer Dermatitis;<br />

• positive Familienanamnese.<br />

6


SCHWEREGRADE<br />

Einfache Angaben wie Häufigkeit, Dauer <strong>und</strong> Intensität der Beschwerden sind praktisch kaum zu erheben.<br />

Gerade sie würden aber die Therapie-Einstellung erheblich erleichtern. Bewährt hat sich eine<br />

Graduierung des <strong>Asthma</strong>-Schweregrades:<br />

Seltenes episodisches <strong>Asthma</strong> ➜ <strong>Asthma</strong>-Episoden seltener als alle (4 bis) 6 Wochen<br />

Häufiges episodisches <strong>Asthma</strong> ➜ <strong>Asthma</strong>-Episoden häufiger als alle (4 bis) 6 Wochen<br />

Persistierendes <strong>Asthma</strong> ➜ Persistierendes (schweres) <strong>Asthma</strong> stellt mit ca. 10 Prozent<br />

der Patienten einen relativ kleinen Anteil dar. Diese Gruppe<br />

weist <strong>im</strong> Vergleich zu leichten oder mittelschweren <strong>Asthma</strong>tikern<br />

eine höhere Compliance für Behandlungsempfehlungen<br />

auf.<br />

Bei Nichtansprechen auf eine asthmagerechte (<strong>und</strong> auch tatsächlich korrekt durchgeführte) Therapie<br />

muss an folgende Differenzialdiagnosen gedacht werden:<br />

• Tracheo- <strong>und</strong> Bronchomalazien, -stenosen, -kompressionen<br />

• Fremdkörper<br />

• Neubildungen (Polypen, Papillome)<br />

• Rezidivierende Aspirationen<br />

• Gastroösophagealer Reflux<br />

• Cystische Fibrose<br />

• Kardiovaskuläre Missbildungen <strong>und</strong> Anomalien der großen Gefäße<br />

• Interstitielle Lungenerkrankungen<br />

• Infektionen (RSV, Mycoplasmen, Chlamydien, Tuberkulose)<br />

7


DIAGNOSTIK<br />

Unterstützende Informationen ergeben sich aus:<br />

• Symptome-Tagebuch<br />

für die Dauer von 4 bis 8 Wochen. Die Führung eines Beschwerdekalenders ist sehr zu empfehlen,<br />

weist aber ebenfalls Compliance-Probleme auf.<br />

Schlüsselallergene:<br />

• Hausstaubmilbe<br />

• Katze<br />

• Sch<strong>im</strong>melpilze<br />

• Nahrungsmittel-Multitest<br />

fx5e*<br />

• Birke<br />

• Beifuß<br />

* RAST-Untersuchung auf 5 Nahrungsmittel<br />

(Milch, Hühner-Ei,<br />

Weizen, Erdnuss, Soja)<br />

• Allergie-Testungen<br />

Innerhalb der ersten sechs Lebensjahre sind die Best<strong>im</strong>mung von<br />

Gesamt-IgE sowie 5 bis 6 Schlüsselallergenen (inhalativ <strong>und</strong><br />

nutritiv, siehe Kasten) sinnvoll. Diese Labordiagnostik soll bei ausreichender<br />

Kooperation seitens des <strong>Kindes</strong> durch einen Hautpricktest<br />

erweitert werden, der die Testung von zusätzlichen Allergenen<br />

ermöglicht. Für Kinder in den ersten sechs Lebensjahren<br />

dürfte die Best<strong>im</strong>mung des eosinophilen cationischen Proteins<br />

(ECP) einen relativ guten Prädiktor für die spätere Entwicklung<br />

des <strong>Asthma</strong>s darstellen.<br />

Der Stellenwert der ECP ist noch nicht gesichert<br />

<strong>und</strong> sollte Spezialisten vorbehalten werden!<br />

• Lungenfunktionsuntersuchungen:<br />

Mini Peakflow-Meter ab dem 3. Lebensjahr. Das Monitoring ist in der Initialphase der Therapie-<br />

Einstellung hilfreich, nach 3–4 Wochen ist mit Compliance-Problemen zu rechnen. Detaillierte Untersuchungen<br />

der Lungenfunktion (Fluss-Volumenkurve) ab dem 4./5. Lebensjahr möglich. Die regelmäßige<br />

begleitende Lungenfunktionsuntersuchung stellt eine wertvolle Maßnahme zur Therapieopt<strong>im</strong>ierung<br />

dar.<br />

Lungenfunktionsuntersuchungen <strong>im</strong> Säuglingsalter (infant hugging, squeeze technique) werden von<br />

spezialisierten Einheiten an Kinderabteilungen angeboten.<br />

• Evtl. Prüfung der bronchialen Empfindlichkeit<br />

Nichtpharmakologische Tests sind vorzuziehen (Laufbelastung; Inhalation von hypertoner Kochsalzlösung;<br />

Inhalation von kalter Luft).<br />

8


THERAPIEZIELE<br />

Allgemeine <strong>und</strong> medikamentöse Maßnahmen haben generell einen vorbeugenden Charakter. Dies<br />

<strong>im</strong>pliziert eine relativ lange Therapiedauer <strong>und</strong> eine Behandlung auch in Perioden relativer Symptomfreiheit.<br />

Die Therapie hat die Aufgabe,<br />

• chronisches <strong>Asthma</strong> sowie akute <strong>Asthma</strong>-Exazerbationen zu verhindern,<br />

• körperliche Entwicklung <strong>und</strong> Aktivität, Schulbesuch, Berufsausbildung <strong>und</strong> -ausübung nicht zu beeinträchtigen,<br />

• die Lungenfunktion normal zu erhalten, <strong>und</strong><br />

• die Nebenwirkungen der Medikation gering zu halten.<br />

Kinder <strong>und</strong> Jugendliche mit <strong>Asthma</strong> sollten bei erfolgreicher Behandlung eine ungestörte psychosoziale<br />

Entwicklung <strong>und</strong> Integration in ihre Welt erfahren.<br />

9


THERAPIE<br />

Allgemeine Maßnahmen<br />

a) Patientenschulung <strong>und</strong> Selbstmanagement<br />

Kinder, Jugendliche <strong>und</strong> Angehörige sollten rasch gut über <strong>Asthma</strong> Bescheid wissen <strong>und</strong> in der Lage<br />

sein, Entscheidungen selbst zu treffen (Notfallsmedikation, Anfallsbeherrschung). Dazu sind regelmäßige,<br />

fortlaufende Patientenschulungen unter speziell geschulten Trainern notwendig. Der neu<br />

gegründete Arbeitskreis für Patientenschulungen bei asthmatischen Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen der<br />

ÖGLUT (http://www.oeglut.at) arbeitet an der Qualitätssicherung <strong>und</strong> Strukturierung derartiger<br />

Maßnahmen.<br />

b) Sanierung der Umgebung<br />

• Inhalationsallergene,<br />

• Umweltirritantien,<br />

• körperliche Belastung,<br />

• psychosomatische Faktoren, etc.<br />

lösen <strong>Asthma</strong> aus. Analyse <strong>und</strong> ggf. Korrektur sind integraler Therapie-Bestandteil. Auch Allergen-<br />

Sanierungsmaßnahmen (etwa gegen Hausstaubmilben oder Sch<strong>im</strong>melpilze) sowie Ernährungsempfehlungen<br />

<strong>und</strong> Nahrungsmittel-Intoleranzen <strong>und</strong> -allergien sind dem Selbstmanagement zuzuordnen.<br />

Vermeidung der Exposition gegenüber Tabakrauch <strong>und</strong> wichtigen Allergenen stehen <strong>im</strong> Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Medizinischer Vorteil <strong>und</strong> psychologische Nachteile müssen gegeneinander abgewogen werden,<br />

wenn z.B. ein geliebtes Haustier entfernt werden soll. Restriktive Maßnahmen können die gesamte<br />

Familie betreffend zu Spannungen führen. Eine prof<strong>und</strong>e Abwägung der einzelnen Faktoren <strong>und</strong><br />

eine Diskussion mit allen Betroffenen ist angezeigt.<br />

Krippen- <strong>und</strong> Kindergartenbesuche fördern zwar frühkindliche Infektionen, die die ganze Familie<br />

belasten können; erfreulicherweise ist aber eine protektive Wirkung gegen die Entwicklung von Allergien<br />

in späteren Lebensjahren mehrfach beschrieben worden.<br />

c) Körperliche Aktivität<br />

Die Teilnahme an Spiel <strong>und</strong> Sport stellt für asthmatische Kinder keinen l<strong>im</strong>itierenden Faktor dar <strong>und</strong><br />

sollte aktiv gefördert werden. Neben der Freude an körperlicher Aktivität kommt es zu einer Besserung<br />

der körperlichen Belastbarkeit, zur Verbesserung der Bewältigungsstrategien für <strong>Asthma</strong>, zu<br />

besserem Selbstvertrauen <strong>und</strong> zu einer opt<strong>im</strong>ierten neuromuskulären Koordination. Entsprechende<br />

Trainings <strong>und</strong> Schulungsprogramme sind medizinisch sinnvoll <strong>und</strong> sollten angeboten werden.<br />

10


Eine entsprechende Prämedikation bei anstrengungsbedingter Kurzatmigkeit:<br />

• kurz wirksame Beta-2-Agonisten bei infrequenten Episoden<br />

• lang wirksame Beta-Agonisten oder Leukotrienantagonisten bei frequenten Episoden.<br />

Auch die Langzeitanwendung von inhalativen Kortikosteroiden bietet einen Schutz vor anstrengungsbedingter<br />

Bronchokonstriktion.<br />

d) Spezifische Immuntherapie<br />

Die spezifische Allergie<strong>im</strong>pfung hat einen festen Stellenwert in der Behandlung von allergischem<br />

<strong>Asthma</strong>. Sie wird sowohl von der Europäischen Akademie für Allergologie als auch der Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation<br />

für inhalative Allergien durch relevante nicht meidbare Allergene empfohlen. Die<br />

Praxis beschränkt sich aus Gründen der Produktqualität auf Pollen- <strong>und</strong> Hausstaubmilben-Allergene.<br />

Die Immuntherapie stellt keine Konkurrenz zur medikamentösen oder sonstigen Therapiemaßnahmen<br />

dar, sondern ergänzt sie. Bei Inhalationsallergenen kommt ab dem 5. Lebensjahr eine spezifische<br />

Immuntherapie (SIT) in Frage, die zwischen dem 5. <strong>und</strong> 10. Lebensjahr als sublinguale Imuntherapie<br />

(SLIT) durchgeführt werden kann.<br />

PHARMAKOTHERAPIE<br />

Die Betreuung von Kindern mit rezidivierenden<br />

obstruktiven Episoden sollte innerhalb der<br />

ersten 6 Lebensjahre <strong>und</strong> bei vermuteter<br />

Therapie-Resistenz in Händen von<br />

Spezialisten liegen!<br />

Als grobe Therapie-Richtlinien in den ersten drei Lebensjahren sind denkbar, aber nicht durch schlüssige<br />

Studien belegt:<br />

Glukokortikoide:<br />

Zu verwenden bei Giemen, wenn es mindestens ein Mal pro Woche ohne virale Infektion auftritt<br />

Nicht zu verwenden bei Giemen, wenn es seltener oder nur bei viraler Infektion auftritt<br />

Ausnahme: Akute Atemwegsobstruktion<br />

Beta 2-Agonisten:<br />

zur Bronchodilatation (akut). Standardsubstanz: Salbutamol<br />

Cromone:<br />

Nicht für die Behandlung akuter Atemwegsobstruktionen, aber als mindestens 3–6-monatige präventive<br />

Therapie.<br />

11


Bei der überwiegenden Zahl der Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen ist die Therapie als Langzeit-Management zu<br />

strukturieren, bei dem zusätzlich je nach Bedarf akute Interventionen erfolgen.<br />

Die aktuellen Therapie-Strategien ab dem Schulalter entsprechen <strong>im</strong> Wesentlichen dem auch bei<br />

Erwachsenen angewendeten Vorgehen, wobei die Dosierungen besonders zu berücksichtigen sind<br />

(siehe Tabelle):<br />

Cromone • DNCG<br />

• Nedocromil<br />

Wenn keine Besserung nach 6 Wochen:<br />

• Beclometason<br />

• Budesonid<br />

Nieder dosierte topische Steroide • Flunisolid<br />

• Fluticason<br />

Wenn keine Besserung nach 6 Wochen:<br />

Vorstellung <strong>im</strong> Zentrum • Langwirksames Beta-2-M<strong>im</strong>etikum<br />

<strong>und</strong>/oder (Formoterol oder Salmeterol)<br />

Zusatztherapie • Leukotrienantagonist<br />

• Retard-Theophyllin (10–15 mg/kg/Tag)<br />

Nur bei seltenem episodischen <strong>Asthma</strong> ist eine alleinige Verwendung von inhalativen Beta-2-M<strong>im</strong>etika<br />

gerechtfertigt, soferne die Lungenfunktion, wiederholt gemessen, keinen Hinweis auf eine Luftwegsobstruktion<br />

ergibt. Unter den prompt wirksamen Bronchodilatatoren sind unverändert Salbutamol (oder<br />

Terbutalin) zu nennen.<br />

Die Entscheidung für eine antiinflammatorische Behandlung erfolgt zur Vermeidung von Spätfolgen<br />

bereits bei seltenem episodischem <strong>Asthma</strong> bei vorliegendem mehrfach episodischem obstruktiven Lungenfunktionsbef<strong>und</strong>.<br />

Es bestehen keine Bedenken, bereits mit inhalativen Steroiden zu beginnen <strong>und</strong> nach Stabilisierung<br />

auf nichtsteroidale Substanzen zurückzugehen.<br />

Bei inhalativen Steroiden werden <strong>im</strong>mer Vorschalthilfen verwendet.<br />

• (Flixotide ® 2 x 0,05 (0,1) mg Dosieraerosol mit Babyhaler ® oder<br />

• Volumatic ® Vorschaltkammern; oder<br />

• Pulmicort ® Dosieraerosol 2 x 0,2 mg mit Minispacer ® oder<br />

• Nebulator ® Vorschalthilfen.<br />

• Pulmilide ® Dosieraerosol mit Spacer 1–2 x 0,25 mg<br />

(Ausnahme: Atemzugsausgelöstes Dosieraerosol Aerocortin ® 50 µg Autohaler ab dem 5. Lebensjahr).<br />

12


Besteht keine Akzeptanz für die verschiedenen Inhalierhilfen (Vorschaltkammern), so kann eine Inhalation<br />

mit Pulmicort ® Suspension zur Inhalation 2 x 0,25 bis 2 x 0,5 mg oder mit Tilade ® Inhalationslösung<br />

(ab dem 2. Lebensjahr) 2 x 2 ml unter Verwendung eines elektrischen Kompressorgerätes (z.B. Pari-<br />

Inhalierboy ® ) erfolgen.<br />

Um eine opt<strong>im</strong>ale endobronchiale Deposition zu erzielen, ist die Anwendungsart besonders wichtig:<br />

Verfügbar sind derzeit:<br />

➜ R<strong>und</strong> 50 Prozent der Säuglinge <strong>und</strong> Kleinkinder scheinen ein elektrisches Aerosolgerät (Kompressortyp)<br />

besser als eine Inhalierhilfe zu akzeptieren. Zur Opt<strong>im</strong>ierung der Deposition sollten die zur Vernebelung<br />

gelangenden Flüssigkeitsmengen in der Medikamentenkammer des Kompressorgerätes<br />

nicht geringer als 3 ml sein, was eine Volumsergänzung mit 0,9% NaCl-Lösung erforderlich machen<br />

kann. Die M<strong>und</strong>-Nasen-Maske muss sowohl bei Inhalierhilfen (Vorschaltkammern) als auch bei Kompressorgeräten<br />

dicht anliegen!<br />

13<br />

Alter<br />

1–2 Jahre 3–5 Jahre<br />

Dosieraerosol (MDI) <strong>und</strong> Spacer <strong>und</strong> Maske +++ ++<br />

MDI <strong>und</strong> Spacer mit M<strong>und</strong>stück +++<br />

Düsenvernebler ++ +<br />

MDI alleine meiden meiden<br />

Trockenpulverinhalator gelegentlich<br />

Düsenvernebler (Kompressorgeräte), • mit Maske 0–3 (4) Jahre<br />

z.B. Pari-Inhalierboy • mit M<strong>und</strong>stück ab 4 Jahren<br />

• für alle Inhalationslösungen geeignet<br />

• Mindestfüllvolumen 3 ml<br />

Inhalierhilfen (Spacer; Vorschaltkammern) • Aerochamber ® Kleinkind<br />

(Boehringer Ingelhe<strong>im</strong>) 0–1 Jahr<br />

• Aerochamber ® Kind<br />

(Boehringer Ingelhe<strong>im</strong>) 1–6 Jahre<br />

• Babyhaler ® (GlaxoSmithKline) 0–6 Jahre<br />

• Volumatic ® (GlaxoSmithKline) ab 4 Jahren<br />

• Minispacer ® (AstraZeneca) 0–3 (4) Jahre<br />

• Nebulator ® (AstraZeneca) ab 4 Jahren<br />

• Fisonair ® (Aventis) ab 4 Jahren<br />

Pulverinhalatoren • Turbohaler ® AstraZeneca ab (6) 7 Jahren<br />

• Diskus ® GlaxoSmithKline ab (6) 7 Jahren<br />

• Aerolizer ® Novartis ab (6) 7 Jahren


➜ Treten bei diesen Therapien Probleme auf, fehlt der Erfolg, bestehen Zweifel an der Diagnose,<br />

der Compliance oder an der korrekten Durchführung der Therapie, so ist die konsiliare Vorstellung<br />

bei einer spezialisierten <strong>Asthma</strong>-Einheit sinnvoll. Dies trifft auch bei beabsichtigten Dosierungssteigerungen<br />

inhalativer Steroide über die oben angegebenen Mengen zu!<br />

➜ Dosis-Reduzierungen (Step-down-Therapien sollten frühestens nach viermonatiger durchgehender<br />

Therapie durchgeführt werden, soferne Klinik <strong>und</strong> Lungenfunktion stabil sind.<br />

NOTFALLSINTERVENTION<br />

Auch der niedergelassene Arzt kann mit einer Notfallsbehandlung bei akuter <strong>Asthma</strong>symptomatik<br />

eingreifen. Es gibt keine standardisierte Anleitung zur Intervention, jedoch haben sich folgende Maßnahmen<br />

für die überwiegende Mehrzahl derartiger Kinder <strong>und</strong> Jugendlicher bewährt:<br />

• Sauerstoff bis zum Rosigwerden der Haut mit Nasenbrille oder Gesichtsmaske.<br />

• Bronchodilatatoren mit Vernebler oder mit Inhalierhilfen sind bis zur klinischen Besserung angezeigt.<br />

Subkutane Bronchodilatatoren sind unproblematisch, intravenöse bedürfen der Möglichkeit eines<br />

genauen Monitorings.<br />

• Kortikosteroide 1–2 mg/kg KG p.o., i.v. oder rektal. Die Inhalation von topischen Steroiden ist<br />

demgegenüber unterlegen <strong>und</strong> sollte nicht durchgeführt werden.<br />

• Theophyllin intravenös als Bronchodilatator (6 mg/kg in 10 min. als Initialdosis gefolgt von 0,6–0,9<br />

mg/kg/St<strong>und</strong>e). Unbedingt nach bereits bestehender Theophyllinbehandlung fragen, da durch Kumulation<br />

Toxizität gegeben <strong>und</strong> dementsprechend Dosisreduktion erforderlich.<br />

Mit Ausnahme von Notfallinterventionen fallen Intensivinterventionen nicht in den Bereich des niedergelassenen<br />

Allgemeinmediziners. Durch die konsequente Anwendung prophylaktischer Therapien sind<br />

schwere asthmatische Atemnotanfälle deutlich seltener geworden. Bei allgemein steigender <strong>Asthma</strong>-<br />

Morbidität ist die Mortalität durch <strong>Asthma</strong> in unseren Breiten erfreulicherweise rückläufig.<br />

14


ANDERE THERAPIEFORMEN<br />

Antibiotika Die häufige Anwendung von Antibiotika bei zu Atemwegsobstruktionen<br />

führenden respiratorischen Infekten ist, da es sich meist um virale Ätiologien<br />

handelt, nicht oder nur selten gerechtfertigt. Selbstverständlich<br />

aber soll, soferne klinische oder Labor-Hinweise auf eine bakterielle<br />

Infektion bestehen, ein Antibiotikum gegeben werden. Da pr<strong>im</strong>är Pneumokokken<br />

<strong>und</strong> Haemophilus influenzae als Auslöser fungieren, ist die<br />

Wahl des Antibiotikums entsprechend zu gestalten (Amoxycillin;<br />

Makrolide; Oralcephalosporine).<br />

Antihistaminika Die routinemäßige Anwendung von Antihistaminika zur <strong>Asthma</strong>therapie<br />

ist abzulehnen. Ihre Anwendung beschränkt sich auf Kinder ab dem<br />

2. Lebensjahr bei Beteiligung der oberen Atemwege (Rhinosinusitis) <strong>und</strong><br />

bei eindeutiger allergischer Komponente (Pollinose).<br />

Kl<strong>im</strong>akammer Der wissenschaftliche Beweis eines Nutzens der „Kl<strong>im</strong>akammertherapie“<br />

fehlt. Diese Behandlung hat somit keinen gesicherten Stellenwert.<br />

Alternativ- Alternativmedizinische <strong>und</strong> „komplementäre“ Therapien sind wissenmedizinische<br />

schaftlich nicht oder ungenügend abgesichert. Unbeschadet dessen<br />

Methoden scheinen einzelne Patienten davon subjektiv zu profitieren.<br />

Mukolytika Die Stellung der Sekreto- <strong>und</strong> Mukolytika ist umstritten. Die individuelle<br />

Reaktion auf diese Substanzgruppe ist weit gestreut.<br />

Immunmodulatoren Bei pr<strong>im</strong>är infektassoziierten <strong>Asthma</strong>formen zeigt die Verwendung von<br />

(Immunst<strong>im</strong>ulatoren) Immunmodulatoren (evidence-based) in den Wintermonaten in den<br />

Vorschuljahren <strong>im</strong>mer wieder eine günstige Wirkung in Form der Verringerung<br />

der Infektazerbationen mit nachfolgender obstruktiver Symptomatik.<br />

Langwirksame Der Stellenwert in der <strong>Asthma</strong>therapie bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

Beta-M<strong>im</strong>etika ist schlecht definiert. Am ehesten sind nächtliche Atemnot, Belastungsasthma<br />

<strong>und</strong> Zusatztherapie bei ungenügendem Therapieerfolg mit normal<br />

dosierten inhalativen Glukokortikosteroiden zu nennen. Formoterol<br />

wird zunehmend auch als rasch wirkender Bronchodilatator <strong>und</strong> als<br />

Therapeutikum für Säuglinge <strong>und</strong> Kleinkinder diskutiert, obwohl für<br />

diesen Altersbereich noch keine Zulassung vorliegt.<br />

Kombinations- Für Kombinationspräparate fehlen echte Indikationen (mögliche Auspräparate<br />

nahme bei irritativem Husten <strong>und</strong>/oder bronchialer Hypersekretion<br />

2-M<strong>im</strong>etika <strong>und</strong> Ipratropium in Kombination). Es darf aber nicht übersehen<br />

werden, dass <strong>im</strong> Therapiealltag die Anwendung eines statt<br />

zweier Medikamente die Compliance verbessern kann.<br />

15


PRÄPARATELISTE STAND: 1. 4. 2001<br />

Auszug aus dem Heilmittelverzeichnis des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger<br />

„RELIEVER“ oder „ERLEICHTERER“<br />

27 A – BRONCHODILATATOREN<br />

Beta-2-Agonisten<br />

27A 1 – parenteral<br />

Alupent 0,5 mg Amp. Orciprenalin 0,0005/1 ml<br />

Bricanyl 0,5 mg Amp. Terbutalin 0,0005/1 ml<br />

Ipradol Amp. Hexoprenalin 5 mcg/2 ml<br />

27 A 2 – peroral, feste Formen<br />

Alupent Tabl. Orciprenalin 0,01<br />

Bambec 10 mg Tabl. Bambuterol 0,01<br />

Bricanyl comp. Filmtabl. Terbutalin 0,0025<br />

Guaifenesin 0,1<br />

Bricanyl Duriles retard 7,5 mg Tabl. Terbutalin 0,0075<br />

Ipradol 0,5 mg Tabl. Hexoprenalin 0,0005<br />

Spiropent 0,02 mg Tabl. Clenbuterol 0,00002<br />

Sultanol Tabl. 2 mg Salbutamol 0,002<br />

Sultanol Tabl. 4 mg<br />

27 A 3 – peroral, flüssige Formen<br />

Salbutamol 0,004<br />

F14 Bricanyl comp. Saft Terbutalin 0,0015<br />

Guaifenesin 0,067/5 ml<br />

F14 Sultanol Saft<br />

Inhalative Bronchodilatatoren zur<br />

Bedarfsmedikation<br />

27 A 4 – Inhalationspräparate<br />

Beta-2-Agonisten<br />

27 A 4.1 – Lösungen<br />

Salbutamol 0,002/5 ml<br />

Bricanyl 1% Inhalationskonz. Terbutalin 0,01/ml<br />

Sultanol Inhalationslsg.<br />

27 A 4.2 – Kapseln zur Trockeninhalation<br />

Salbutamol 0,005/ml<br />

Berotec Kaps. z.Trockeninh. Fenoterol 0,0002<br />

Sultanol 0,2 mg Kaps. z. Trockeninh. Salbutamol 0,0002<br />

Sultanol 0,4 mg Kaps. z. Trockeninh.<br />

Sultanol Rotadisks 0,4 mg<br />

Salbutamol 0,0004<br />

Pulver z. Trockeninh.<br />

27 A 4.3 – Dosieraerosole<br />

Salbutamol 0,0004<br />

Alupent Dosier-Aerosol Susp. Orciprenalin 0,00075/Hub<br />

Berotec 100 mcg Dosieraerosol Fenoterol 0,0001/Hub<br />

Bricanyl 0,25 mg Dosieraerosol Terbutalin 0,00025/Hub<br />

Ipradol Dosieraerosol 0,2 mg Hexoprenalin 0,0002/Hub<br />

Sultanol Dosieraerosol FCKW-frei Salbutamol 0,0001/Hub<br />

16


27 A 4.4 – Sonderformen<br />

Bricanyl Turbohaler 0,5 mg Dosier-Pulverinhalator Terbutalin 0,0005/Hub<br />

Buventol Easyhaler 100 mcg Dosierinhalationspulver Salbutamol 0,0001/Hub<br />

Buventol Easyhaler 200 mcg Dosierinhalationspulver Salbutamol 0,0002/Hub<br />

Sultanol Diskus 0,2 mg Pulver z. Trockeninh. Salbutamol 0,0002/Hub<br />

Anticholinergikum<br />

27 A 4.2 – Kapseln zur Trockeninhalation<br />

Atrovent 0,04 mg Kaps. z. Trockeninh. Ipratropiumbromid 0,00004<br />

27 A 4.3 – Dosieraerosole<br />

Atrovent Dosier-Aerosol<br />

Kombination Anticholinergikum +<br />

Beta-2-Agonist<br />

27 A 4.1 – Lösungen<br />

Ipratropiumbromid 0,00002/Hub<br />

Berodualin Inhalationslsg. Ipratropiumbromid 0,00025<br />

27 A 4.2 – Kapseln zur Trockeninhalation<br />

Fenoterol 0,0005/1 ml<br />

Berodual Kaps. z. Trockeninh. Ipratropiumbromid 0,00004<br />

27 A 4.3 – Dosieraerosole<br />

Fenoterol 0,0001<br />

Berodual Dosieraerosol Ipratropiumbromid 0,00002<br />

Fenoterol 0,00005/Hub<br />

Combivent Dosieraerosol Ipratropiumbromid 0,00002<br />

Salbutamol 0,0001/Hub<br />

Di-Promal Dosieraerosol Ipratropiumbromid 0,00002<br />

Langwirksame Beta-2-Agonisten<br />

27 A 4.2 – Kapseln z. Trockeninhalation<br />

Salbutamol 0,0001/Hub<br />

IND Foradil Kaps. z. Trockeninh. Formoterol 0,000012/Hub Mittelschweres bis schweres <strong>Asthma</strong><br />

mit nächtlichen Anfällen<br />

IND Serevent Rotadisks Pulver z. Trockeninh.<br />

27 A 4.3 – Dosieraerosole<br />

Salmeterol 0,00005/Hub Mittelschweres bis schweres <strong>Asthma</strong><br />

mit nächtlichen Anfällen<br />

IND Foradil Dosieraerosol Formoterol 0,000012/Hub Mittelschweres bis schweres <strong>Asthma</strong><br />

mit nächtlichen Anfällen<br />

IND Serevent Dosieraerosol<br />

27 A 4.4 – Sonderformen<br />

Salmeterol 0,000025/Hub Mittelschweres bis schweres <strong>Asthma</strong><br />

mit nächtlichen Anfällen<br />

IND Oxis Turbohaler 12 mcg Dosier-Pulverinhalator Formoterol 0,000012/Hub Mittelschweres bis schweres <strong>Asthma</strong><br />

mit nächtlichen Anfällen<br />

IND Serevent Diskus Pulver z. Trockeninh. Salmeterol 0,00005/Hub Mittelschweres bis schweres <strong>Asthma</strong><br />

mit nächtlichen Anfällen<br />

17


„CONTROLLER“ oder „BESCHÜTZER“<br />

27 B – GLUKOKORTIKOIDE,<br />

INHALATIONSPRÄPARATE<br />

Aerocortin 50 mcg Autohaler Beclometason 0,00005/Hub<br />

Aerocortin 100 mcg Autohaler Beclometason 0,0001/Hub<br />

Beclomet Easyhaler 200 mcg Dosierinhalationspulver Beclometason 0,0002/Hub<br />

Becotide 0,05 mg Dosieraerosol Beclometason 0,00005/Hub<br />

Becotide 0,25 mg Dosieraerosol Beclometason 0,00025/Hub<br />

Becotide 0,1 mg Kaps. z. Trockeninh. Beclometason 0,0001<br />

Becotide 0,2 mg Kaps. z. Trockeninh. Beclometason 0,0002<br />

Becotide 0,4 mg Kaps. z. Trockeninh. Beclometason 0,0004<br />

Becotide Rotadisks 0,1 mg Pulver z. Trockeninh. Beclometason 0,0001<br />

Becotide Rotadisks 0,2 mg Pulver z. Trockeninh. Beclometason 0,0002<br />

Becotide Rotadisks 0,4 mg Pulver z. Trockeninh. Beclometason 0,0004<br />

Flixotide Diskus forte 0,5 mg Plv. z. Trockeninh. Fluticason 0,0005<br />

Flixotide Diskus junior 0,1 mg Plv. z. Trockeninh. Fluticason 0,0001<br />

Flixotide Diskus standard 0,25 mg Plv. z. Trockeninh. Fluticason 0,00025<br />

Flixotide forte 0,25 mg Dosieraerosol Fluticason 0,00025/Hub<br />

Flixotide Junior 0,05 mg Dosieraerosol Fluticason 0,00005/Hub<br />

Flixotide Standard 0,125 mg Dosieraerosol Fluticason 0,000125/Hub<br />

Miflonide 200 mcg Kaps. z. Trockeninh. Budesonid 0,0002<br />

Miflonide 400 mcg Kaps. z. Trockeninh. Budesonid 0,0004<br />

Pulmicort 0,2 mg Dosieraerosol Budesonid 0,0002/Hub<br />

F2J Pulmicort 0,5 mg Susp. z. Inh. Budesonid 0,0005/2 ml<br />

Pulmicort Turbohaler 0,1 mg Dosier-Pulverinhalator Budesonid 0,0001/Hub<br />

Pulmicort Turbohaler 0,2 mg Dosier-Pulverinhalator Budesonid 0,0002/Hub<br />

Pulmicort Turbohaler 0,4 mg Dosier-Pulverinhalator Budesonid 0,0004/Hub<br />

Pulmilide Dosieraerosol Flunisolid 0,00025/Hub<br />

27 C – THEOPHYLLIN<br />

27 C 1 – parenteral<br />

Aerodyne Amp. Theophyllin 0,2/10 ml<br />

Austrophyllin Amp. Diprophyllin 0,26/2 ml<br />

Euphyllin 0,24 g Amp. Theophyllin-Aethylendiamin 0,24/10 ml<br />

Theospirex Amp. Theophyllin 0,2/10 ml<br />

27 C 2 – peroral<br />

Aerodyne retard 100 mg Kaps. Theophyllin 0,1<br />

Aerodyne retard 200 mg Kaps. Theophyllin 0,2<br />

Aerodyne retard 350 mg Kaps. Theophyllin 0,35<br />

Aerodyne retard 500 mg Kaps. Theophyllin 0,5<br />

Euphyllin retard Filmtabl. Theophyllin 0,25<br />

M<strong>und</strong>iphyllin retard Filmtabl. Theophyllin 0,182<br />

Respicur retard 100 mg Kaps. Theophyllin 0,1<br />

Respicur retard 200 mg Kaps. Theophyllin 0,2<br />

Respicur retard 300 mg Kaps. Theophyllin 0,3<br />

18


Respicur retard 400 mg Kaps. Theophyllin 0,4<br />

Theospirex retard 150 mg Filmtabl. Theophyllin 0,15<br />

Theospirex retard 300 mg Filmtabl. Theophyllin 0,3<br />

Unifyl retard 200 mg Tabl. Theophyllin 0,2<br />

Unifyl retard 300 mg Tabl. Theophyllin 0,3<br />

Unifyl retard 400 mg Tabl. Theophyllin 0,4<br />

Unifyl retard 600 mg Tabl. Theophyllin 0,6<br />

27 D – ANDERE ASTHMAMITTEL,<br />

MONOPRÄPARATE<br />

Cromone<br />

Cromal Dosieraerosol Cromoglicinsäure 0,001/Hub<br />

F14 Cromal Inhalationslsg. Cromoglicinsäure 0,02/2 ml<br />

Cromoglin 1 mg Dosieraerosol Cromoglicinsäure 0,001/Hub<br />

F14 Cromoglin 20 mg/2 ml Inhalationslsg. Cromoglicinsäure 0,02/2 ml<br />

F14 Intal 20 mg Amp. z. Inh. Cromoglicinsäure 0,02/2 ml<br />

F14 Intal 5 mg Dosieraerosol Cromoglicinsäure 0,005/Hub<br />

Intal Kaps. Cromoglicinsäure 0,02<br />

F14 Pulmosin 20 mg/2 ml Inhalationslsg. Cromoglicinsäure 0,02/2 ml<br />

Tilade Dosieraerosol Nedocromil 0,002/Hub<br />

F14 Tilade Inhalationslsg. Nedocromil 0,01/2 ml<br />

Leukotrien-Antagonisten<br />

F14 Singulair 5 mg Kautabl. f. Kinder Montelukast 0,005<br />

IND Singulair 10 mg Filmtabl. Montelukast 0,01 Zusatztherapie für mit inhalativen<br />

Steroiden nicht ausreichend kontrollierten<br />

Patienten mit <strong>Asthma</strong> bronchiale<br />

<strong>und</strong> für Patienten mit belastungsinduzierter<br />

Bronchokonstriktion<br />

IND<br />

27 E – KOMBINATIONSPRÄPARATE<br />

27 E 1 – mit Kortikosteroid<br />

Seretide Diskus forte 0,05 mg/0,5 mg Plv. z. Inh. Salmeterol 0,00005 mittelschweres bis schweres <strong>Asthma</strong><br />

Fluticasonpropionat 0,0005/Hub mit nächtlichen Anfällen<br />

IND Seretide Diskus junior 0,05 mg/0,1 mg Plv. z. Inh. Salmeterol 0,00005 mittelschweres bis schweres <strong>Asthma</strong><br />

Fluticasonpropionat 0,0001/Hub mit nächtlichen Anfällen<br />

IND Seretide Diskus standard 0,05 mg/0,25 mg Plv. z. Inh. Salmeterol 0,00005 mittelschweres bis schweres <strong>Asthma</strong><br />

Fluticasonpropionat 0,00025/Hub mit nächtlichen Anfällen<br />

Ventide 0,1 mg/0,05 mg Dosieraerosol Salbutamol 0,0001<br />

Beclomethason 0,00005/Hub<br />

Ventide 0,2 mg/0,1 mg Kaps. z. Trockeninh. Salbutamol 0,0002<br />

Beclomethason 0,0001<br />

Ventide 0,4 mg/0,2 mg Kaps. z. Trockeninh. Salbutamol 0,0004<br />

27 E 2 – ohne Kortikosteroid<br />

Beclomethason 0,0002<br />

Ditec Dosier Aerosol Fenoterol 0,00005<br />

Cromoglicinsäure 0,001/Hub<br />

19


GRADE DER BEWEISKRAFT<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

• Randomisierte kontrollierte Studien (RCTs = Randomized Clinical Trials),<br />

• großes Datenmaterial (zahlreiche Studien mit großen Patientenzahlen),<br />

• Evidenz von klar definierten Endpunkten, die ein beständiges Verhaltensmuster für jene<br />

Population ergeben, für die Empfehlungen gegeben werden.<br />

• Randomisierte kontrollierte Studien (RCTs),<br />

• kleineres Datenmaterial (weniger oder kleinere RCTs oder Ergebnisse nicht beständig<br />

oder<br />

• Studienpopulation entspricht nicht der Zielpopulation der Empfehlungen).<br />

• Nicht randomisierte oder nicht kontrollierte Studien – Beobachtungsstudien.<br />

• Konsensus-Urteil eines Fachgremiums, basierend auf klinischer Erfahrung<br />

(bei insuffizienter klinischer Literatur)<br />

Die in diesem Papier präsentierten Zahlen <strong>und</strong> Empfehlungen basieren überwiegend auf A <strong>und</strong> B.

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