„Haie – gejagte Jäger“ - Naturmuseum St.Gallen

„Haie – gejagte Jäger“ - Naturmuseum St.Gallen „Haie – gejagte Jäger“ - Naturmuseum St.Gallen

naturmuseumsg.ch
von naturmuseumsg.ch Mehr von diesem Publisher
06.03.2013 Aufrufe

essbar ist. Da der Geschmackssinn ein wichtiger Sinn ist, kann es zu einem Testbiss kommen. In der Regel lassen sie nach diesem Testbiss von ihrem Opfer ab, denn Menschen schmecken ganz anders als ihre gewohnte Beute. Jede Sekunde sterben drei Haie! Jedes Jahr werden zwischen 600’000 und 750’000 Tonnen Haie gefangen und leider nur zu oft auf brutalste Weise abgeschlachtet. Das Durchschnittsgewicht eines Haies beträgt nur zwischen 10 bis 20 kg. Das ergibt etwa 100 Millionen Haie pro Jahr, oder 273’973 Haie pro Tag, oder 11’416 Haie pro Stunde! Haie können mit ihrer niedrigen Fortpflanzungsrate die Verluste, die sie an allen Fronten erleiden, nicht mehr kompensieren. Sie werden spät geschlechtsreif, haben wenige Nachkommen und lange Tragzeiten. Haie reagieren deshalb auf Überfischung und Änderungen ihrer Umwelt viel empfindlicher als Knochenfische. Die Hai-Stiftung plädiert gegen sinnlosen Raubbau und für eine sinnvolle, nachhaltige Nutzung der weltweiten Haibestände. Nur wenn der Haifang weltweit koordiniert wird, Schonzeiten und Schutzzonen eingerichtet werden, können sich die Bestände erholen. Verschiedene Schweizer Grossverteiler, wie Migros, Globus und Coop, führen keine Hai-Produkte mehr in ihrem Sortiment! Die fünf Hauptbedrohungen für Haie: 1. Fischerei: Das Fleisch der Haie wir in verschiedenen Küchen benutzt. Haie werden auch als Beifang von Schleppnetzen gefangen und getötet. Spezielle, d.h. wertvolle Haie werden häufig unter anderem Namen verkauft. Hai- Produkte finden sich oft an unerwarteten Orten. In Restaurants, Imbissstuben oder Supermärkten kaufen wir Haifleisch auch unter diversen anderen Namen: Schillerlocken, Kalbsfisch, Seeaal, Seestör, Karbonadenfisch, Speckfisch, Königsaal, Steinlachs und als Bestandteil von Fish & Chips oder falschem Krabbenfleisch. Eine weitere Bedrohung ist das Problem der Überfischung, die dem Hai die Nahrung raubt. 2. Sportfischerei: Sportfischer haben weltweit einen ernst zu nehmenden Anteil am Haifang. Sehr begehrt ist das präparierte Haigebiss als Trophäe oder ein gutes Foto. Die Haikadaver landen danach meistens auf dem Müll. 3. Finning: Grausame Jagd, bei der die Flossen am lebendigen Tier abgeschnitten werden. Das Tier wird anschliessend zurück ins Meer geworfen wo es quallvoll stirbt. Aus den Haiflossen wird die chinesische Haifischflossensuppe hergestellt. 4. Knorpel- und andere Produkte: Im Gesundheitssektor wird Hai-Knorpelpulver als fit machender Nahrungsmittelzusatz vermarktet, obwohl Hai-Knorpel in dieser Form genau so fit macht wie pulverisierte Schweinsohren. Hai-Leberöl (reich an Vitamin A) ist auch häufig Bestandteil von Lebertran. Hai-Produkte findet man in Hundefutter, Fischmehl und sogar in Düngemitteln. Aus Hai-Haut werden Lederprodukte wie Geldbeutel, Schuhe oder Uhrenarmbänder produziert. In der Industrie wird das aus Haien gewonnene Squalen z.B. als Basis für Schmier- und Reinigungsmittel eingesetzt, obwohl ein absolut äquivalentes Squalen auch aus Pflanzen gewonnen werden kann. Im Kosmetiksektor wird aus Hai-Knorpel gewonnenes Kollagen für Anti-Faltencremes und andere kollagenhaltige Präparate eingesetzt. Kollagen aus Haien ist a) BSE-frei und b) koscher, was es für die arabischen und israelischen Märkte interessant macht. 5. Umwelt: Um zu vermeiden, dass ihre Jungen grösseren Haien zum Opfer fallen, bringen die meisten Haiweibchen ihre Jungen im geschützten Flachwasser zur Welt. Diese Hai-"Kinderstuben" werden durch die Zerstörung unserer Umwelt immer rarer. Zudem leben mehr als 80% aller Haiarten in Küstennähe und sind somit direkt den vielen Schadstoffen, die von unseren Flüssen ins Meer eingebracht werden, ausgesetzt. Weiter werden Riffe und Flachwasser durch Umweltverschmutzung zerstört. Das Roden, die Überbauung von Küstengebieten und das Abholzen der Mangrovenwäldern setzen dem Hai weiter zu.

Speziell gefährdete Haiarten: Weisser Hai (Carcharodon carcharias); Riesenhai (Cetorhinus maximus); Walhai (Rhincodon typus); Dornhai (Squalus acanthias); Gangeshai (Glyphis gangeticus) 11. Hai Stiftung/Shark Foundation (Blau) Die Hai-Stiftung wurde 1997 gegründet um aktiv zum Schutz und zur Erhaltung bedrohter Haiarten und deren natürlichen Lebensräume beizutragen. Ihr Ziel ist es, die Öffentlichkeit mit fundierten, wissenschaftlichen Informationen aus erster Hand über die Haie und ihre sehr wichtige Funktion im Meer aufzuklären. Sie unterstützt jedoch auch direkt auf den Haischutz bezogene, wissenschaftliche Projekte, denn wir wissen noch viel zuwenig über die Haie, um sie gezielt schützen zu können. Haie passen nicht ins Schema der Tiere, die wir als schützenswert betrachten. Zudem leben sie in einem uns fremden Lebensraum. Obwohl viele Haiarten stark bedroht sind, haben sie keine Lobby, die sich für ihre Erhaltung einsetzt. Viele Menschen fürchten sich vor Haien, denn ihr Wissen über Haie stammt oft nur von reisserischen Filmen und oftmals fragwürdigen Medienberichten. Doch Haie sind nicht die blutrünstigen Räuber aus Filmen wie der «Weisse Hai». Millionen von Menschen schwimmen oder tauchen jährlich im Meer. Pro Jahr werden aber nur durchschnittlich 54 Unfälle mit Haien registriert, davon lediglich 11 mit tödlichem Ausgang. Dagegen werden über 100 Millionen Haie jährlich durch den Menschen abgeschlachtet. Die Realität sieht also ganz anders aus: Die Haie bedrohen nicht uns, sondern wir bedrohen die Haie! Die Hai-Stiftung möchte, dass Haie als das gesehen werden, was sie wirklich sind: Wichtige Glieder des Ökosystems «Meer», die um ihr Überleben einen beinahe aussichtslosen Kampf führen müssen. Die Hai-Stiftung unterstützt Forschungsprojekte im In- und Ausland. Die Projekte sollen das Wissen über Haie erweitern und dienen so direkt dem Hai-Schutz.

Speziell gefährdete Haiarten: Weisser Hai (Carcharodon carcharias); Riesenhai<br />

(Cetorhinus maximus); Walhai (Rhincodon typus); Dornhai (Squalus acanthias);<br />

Gangeshai (Glyphis gangeticus)<br />

11. Hai <strong>St</strong>iftung/Shark Foundation (Blau)<br />

Die Hai-<strong>St</strong>iftung wurde 1997 gegründet um aktiv zum Schutz und zur Erhaltung<br />

bedrohter Haiarten und deren natürlichen Lebensräume beizutragen. Ihr Ziel ist es, die<br />

Öffentlichkeit mit fundierten, wissenschaftlichen Informationen aus erster Hand über die<br />

Haie und ihre sehr wichtige Funktion im Meer aufzuklären. Sie unterstützt jedoch auch<br />

direkt auf den Haischutz bezogene, wissenschaftliche Projekte, denn wir wissen noch viel<br />

zuwenig über die Haie, um sie gezielt schützen zu können. Haie passen nicht ins Schema<br />

der Tiere, die wir als schützenswert betrachten. Zudem leben sie in einem uns fremden<br />

Lebensraum. Obwohl viele Haiarten stark bedroht sind, haben sie keine Lobby, die sich<br />

für ihre Erhaltung einsetzt. Viele Menschen fürchten sich vor Haien, denn ihr Wissen über<br />

Haie stammt oft nur von reisserischen Filmen und oftmals fragwürdigen Medienberichten.<br />

Doch Haie sind nicht die blutrünstigen Räuber aus Filmen wie der «Weisse Hai». Millionen<br />

von Menschen schwimmen oder tauchen jährlich im Meer. Pro Jahr werden aber nur<br />

durchschnittlich 54 Unfälle mit Haien registriert, davon lediglich 11 mit tödlichem<br />

Ausgang. Dagegen werden über 100 Millionen Haie jährlich durch den Menschen<br />

abgeschlachtet. Die Realität sieht also ganz anders aus: Die Haie bedrohen nicht uns,<br />

sondern wir bedrohen die Haie! Die Hai-<strong>St</strong>iftung möchte, dass Haie als das gesehen<br />

werden, was sie wirklich sind: Wichtige Glieder des Ökosystems «Meer», die um ihr<br />

Überleben einen beinahe aussichtslosen Kampf führen müssen.<br />

Die Hai-<strong>St</strong>iftung unterstützt Forschungsprojekte im In- und Ausland. Die Projekte sollen<br />

das Wissen über Haie erweitern und dienen so direkt dem Hai-Schutz.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!