„Haie – gejagte Jäger“ - Naturmuseum St.Gallen
„Haie – gejagte Jäger“ - Naturmuseum St.Gallen
„Haie – gejagte Jäger“ - Naturmuseum St.Gallen
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<strong>„Haie</strong> <strong>–</strong> <strong>gejagte</strong> <strong>Jäger“</strong><br />
Im <strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> vom 25. April bis 25. Oktober 2009<br />
Didaktische Unterlagen zusammengestellt von Regula Frei und Petra Wiesenhütter<br />
nach Vorlagen von Marie-Christine Kamke (<strong>Naturmuseum</strong> Luzern); Judith Vonwil<br />
(<strong>Naturmuseum</strong> Solothurn) und Rolf Leu (<strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>)<br />
Das Kopieren mit Quellenangabe ist für schulische Zwecke erlaubt.<br />
Foto: Weissspitzen-Hochseehai, © Jeremy <strong>St</strong>afford Deitsch
Inhaltsverzeichnis:<br />
Begleitprogramm zur Ausstellung S. 3<br />
Infos zur Ausstellung S. 5<br />
Allgemeines<br />
Form und Gestaltung<br />
Die einzelnen Ausstellungstafeln S. 6<br />
1. Haie - Urängste, Vorurteile und Fakten S. 6<br />
2. Lebensraum Wasser S. 6<br />
3. Entwicklung und Paläontologie S. 7<br />
4. Morphologie S. 9<br />
5. Anatomie S. 11<br />
6. Die sieben Sinne der Haie S. 12<br />
7. Fortpflanzung S. 13<br />
8. Verhalten der Haie S. 14<br />
9. Touch & Feel S. 15<br />
10. Hai und Mensch S. 15<br />
11. Hai <strong>St</strong>iftung / Shark Foundation S. 17<br />
<strong>„Haie</strong> im Kanton <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>?“ S. 18<br />
Medienliste S. 19<br />
Ideen rund um einen Ausstellungsbesuch mit Schulklassen S. 20<br />
Aufgabenblätter S. 22
Begleitprogramm zur Ausstellung<br />
Einführung für Lehrpersonen<br />
Mi 29. April 2009, 14 <strong>–</strong>16 Uhr<br />
Zur Ausstellung ist die Museumswegleitung Nr. 76 erhältlich (CHF 8.<strong>–</strong>).<br />
Sie kann auch als PDF-Datei unter www.naturmuseumsg.ch abgerufen werden (kostenlos).<br />
Mittagstreff <strong>–</strong> Mittwoch, 12.15 <strong>–</strong>13 Uhr<br />
Mi 6. Mai 2009<br />
Unter Haien<br />
Zu Gast: Max Koch, Wolfhalden<br />
Mi 10. Juni 2009<br />
Haie verdienen unseren Schutz<br />
Zu Gast: Dr. Alexander J. Godknecht, Präsident Hai-<strong>St</strong>iftung<br />
Mi 8. Juli 2009<br />
Die Kunst Haizähne zu sammeln<br />
Zu Gast: René Kindlimann, Aathal<br />
Mi 5. August 2009<br />
Haie in <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>?<br />
Zu Gast: Urs Oberli, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />
Natur am Sibni <strong>–</strong> Mittwoch, 19 Uhr<br />
Mi 13. Mai 2009<br />
Die Grössten <strong>–</strong> Betrachtungen zum<br />
Wal- und Riesenhai<br />
Vortrag von Dr. Jürg Brunnschweiler, Universität Zürich<br />
Mi 17. Juni 2009<br />
Begegnungen im Korallenriff <strong>–</strong> die Rolle<br />
der Haie im Meer<br />
Lichtbilder-Vortrag von Urs Möckli, Fotograf, Bauma<br />
Mi 12. August 2009<br />
Galapagos <strong>–</strong> auf den Spuren Darwins<br />
Multmedia-Vortrag von David Hettich, Unterwasserfotograf und Medienproduzent, Schönwald / D<br />
Mi 16. September 2009<br />
The Great White <strong>–</strong> Begegnungen mit dem grossen Weissen Hai<br />
Vortrag von Max Koch, Wolfhalden<br />
Mi 21. Oktober 2009<br />
Haie, Erfolgsmodelle der Evolution?<br />
Vortrag von Dr. Toni Bürgin, <strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />
Kindernachmittag<br />
Ein Museumsabenteuer mit Führung, Geschichten und Basteln.<br />
Für Kinder ab 6 Jahren (CHF 8.<strong>–</strong>). Anmeldung: T 071 242 06 70<br />
Mi 13. Mai 2009, 14 <strong>–</strong>16 Uhr<br />
Hai, ai ai <strong>–</strong> wer schwimmt denn da?<br />
Mi 19. August 2009, 14 <strong>–</strong>16 Uhr<br />
Haie und andere Meeresbewohner
Sonntagsführungen, 10.15 <strong>–</strong>11.15 Uhr<br />
So 24. Mai 2009<br />
Haie, die netten Fische von nebenan?<br />
So 21. Juni 2009<br />
Haie und Rochen, Erfolgsmodelle der<br />
Evolution?<br />
So 23. August 2009<br />
Hai-Tech <strong>–</strong> Lernen von der Natur<br />
Familiensonntag, 10.15 <strong>–</strong>11.15 Uhr<br />
So 20. September 2009<br />
Kleiner Hai was nun?<br />
Mit dem Ensemble Märchen Reich<br />
Und der Haifisch der hat Zähne ...<br />
Fr 26. Juni 2009, 19 <strong>–</strong> 20 Uhr<br />
Schauergeschichten aus dem Meer<br />
Mit dem Ensemble Märchen Reich<br />
Vernissage<br />
Fr 24. April 2009, 19 Uhr<br />
Begrüssung: Dr. Toni Bürgin, Direktor <strong>Naturmuseum</strong>.<br />
Einführung zur Ausstellung: Dr. Alexander J. Godknecht, Präsident der Hai-<strong>St</strong>iftung.<br />
Anschliessend Apéro und Besichtigung der Ausstellung.<br />
Öffnungszeiten<br />
Di <strong>–</strong> So 10 <strong>–</strong>17 Uhr durchgehend geöffnet<br />
Mi 10 <strong>–</strong> 20 Uhr Abendöffnung<br />
1. August 2009 (Nationalfeiertag) geschlossen
Infos zur Ausstellung <strong>„Haie</strong> - <strong>gejagte</strong> <strong>Jäger“</strong><br />
Allgemeines<br />
Die Sonderausstellung <strong>„Haie</strong> - <strong>gejagte</strong> <strong>Jäger“</strong> wurde im Frühjahr 2001 von der Hai-<strong>St</strong>iftung/Shark<br />
Foundation (www.hai.ch) geschaffen. Vom 25. April bis 25. Oktober 2009 ist die Ausstellung im<br />
<strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> sehen.<br />
Noch immer gelten Haie als blutrünstige, Menschen bedrohende Killer. Dabei läuft die Sache schon<br />
lange umgekehrt: der Mensch bedroht den Hai, und zwar nicht zu knapp. Jedes Jahr sterben Millionen<br />
Haie als Beifang in den Netzen von schwimmenden Fischfabriken oder werden gezielt z.B. wegen<br />
ihrer Flossen, die als Delikatessen gelten, gefangen. Viele Haiarten sind deshalb in ihrem Bestand<br />
bedroht, einige stehen sogar kurz vor dem Aussterben. Trotzdem haben Haie nach wie vor einen<br />
schlechten Ruf. Viele Menschen fürchten sich vor Haien. Ihr Wissen über Haie stammt allzu oft nur<br />
aus reisserischen Filmen oder aus fragwürdigen Medienberichten.<br />
Die Ausstellung <strong>„Haie</strong> - <strong>gejagte</strong> <strong>Jäger“</strong> will deshalb aufklären und dazu beitragen, dass Haie endlich<br />
als das gesehen werden, was sie wirklich sind: überaus wichtige und faszinierende Glieder des<br />
Ökosystems Meer, die um ihr Überleben einen beinahe aussichtslosen Kampf führen müssen.<br />
Form und Gestaltung<br />
Die Ausstellung <strong>„Haie</strong> -<strong>gejagte</strong> <strong>Jäger“</strong> setzt sich aus folgenden Elementen zusammen:<br />
- grossformatige Ausstellungstafeln mit vielen Illustrationen, Bildern und sehr vielen, detaillierten<br />
Infos in Textform (zum Inhalt dieser Informationstafeln siehe nächstes Kapitel “Die einzelnen<br />
Tafeln der Haie-Ausstellung“).<br />
- 1 kleinere Texttafel (Touch und Feel) zum Thema Hai-Haut mit zugehöriger Tast-<strong>St</strong>ation<br />
- 1 Schaufensterpuppe mit Speedo-Schwimmanzug (gefertigt nach dem Vorbild der Haihaut),<br />
passend zur Tast-<strong>St</strong>ation<br />
- 8 verschiedene Hai-Modelle in Originalgrösse (auf Podest und von der Decke hängend)<br />
- 8 verschiedene originale Hai-Gebisse (auf Podest)<br />
- 9 Vitrinen mit folgendem Inhalt:<br />
o Vergleich Gebiss Mensch - Hai<br />
o Verschiedene Hai-Zähne<br />
o Kiefer eines Bullenhaies<br />
o Verschiedene Hai-Eier<br />
o Fünf verschiedene kleinere Hai-Gebisse<br />
o Katzenhai-Präparat mit Versteinerungen eines fossilen Vorfahren<br />
o Longlines (spezielle Art des Fisch-Fangs)<br />
o Verschiedene aus Haien gewonnene Präparate (Haiflossen, Nahrungsmittelzusätze)<br />
o Verschiedene reisserische Hai-Bücher und <strong>–</strong>filme<br />
- 1 offene Vitrine zum Thema Hai-Zähne und Menschen-Zähne<br />
- 1 Binokular-<strong>St</strong>ation mit Drehtisch zum vergrösserten Betrachten von Haizähnen und <strong>–</strong>häuten<br />
- 1 Abguss einer Versteinerung eines fossilen Haies (an der Wand hängend)<br />
- 1 Künstliche Haiflosse mit dem Logo der Hai-<strong>St</strong>ifung, dem Impressum der Ausstellung und<br />
einer Sammelkasse zur Unterstützung der Hai-<strong>St</strong>iftung<br />
- 2 Vitrinen mit fossilen Haifunden aus <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>; bzw. von <strong>St</strong>. Gallern gefunden
Die einzelnen Ausstellungstafeln<br />
Zur Ausstellung <strong>„Haie</strong> - <strong>gejagte</strong> <strong>Jäger“</strong> liegt kein Ausstellungsführer vor. Als<br />
Vorbereitungshilfe sind hier deshalb die Ausstellungstafeln mit einigen ihrer<br />
Themenzusammenfassung beschrieben.<br />
Achtung: In der Ausstellung sind die Tafeln nicht nummeriert. Zur besseren<br />
Zurechtfindung in der Ausstellung sind hier hinter den Haupttiteln in Klammer jeweils die<br />
Farben genannt, in welchen die einzelnen Tafeln gehalten sind.<br />
1. Haie <strong>–</strong> Urängste, Vorurteile und Fakten (Weiss)<br />
www.hai.ch<br />
Haie gibt es viel zu viele... Falsch: Viele Haiarten sind stark gefährdet und einige<br />
sogar vom Aussterben bedroht!<br />
Haie sind primitiv... Falsch: Haie sind nicht primitiv, sondern hochspezialisiert!<br />
Haie sind böse... Falsch: Haie sind wilde Tiere wie Löwen oder Wildschweine!<br />
Haie sind gross... Falsch: Die Mehrheit aller Haie ist eher klein!<br />
Haie fressen Menschen... Falsch: Jährlich werden weltweit nur ungefähr 12<br />
tödliche Haiunfälle registriert, denn Menschen passen nicht in’s Nahrungsspektrum<br />
der Haie!<br />
Haie sind für das Ökosystem der Meere unwichtig... Falsch: Haie sind enorm<br />
wichtig für das marine Ökosystem!<br />
Haie sind Monster... Falsch: Haie sind in aller Regel vorsichtige und scheue Tiere!<br />
Haie sind Fressmaschinen... Falsch: Haie fressen nicht mehr, sondern of weniger<br />
als andere Tiere!<br />
Haie sind Killer ... Falsch: Haie sind wichtige Grossräuber und regulieren auf<br />
natürliche Weise die marinen Ökosysteme!<br />
2. Lebensraum Wasser (Dunkelblau)<br />
70.8 % der Erdoberfläche sind von Wasser bedeckt. Die Meere enthalten 96 % des<br />
gesamten Salzwasservorrats der Erde, dies sind über 1’350 Millionen Tonnen Wasser.<br />
Doch Meer ist nicht gleich Meer. Das grösste Nahrungsangebot findet sich zum Beispiel in<br />
den relativ flachen, nur ca. 200 m tiefen, Schichten über den Kontinentalsockeln. Dort<br />
tragen die Flüsse Nährstoffe für Kleinstlebewesen ins Wasser, welche die Basis der<br />
Nahrungspyramide darstellen. Die meisten der ungefähr 460 bekannten Haiarten leben in<br />
diesen biologisch hochproduktiven Bereichen.<br />
Der Lebensraum und die Lebensweise bestimmen im Wasser die Körperform. Die Körper<br />
der schnell schwimmenden Haie sind in der Regel torpedoförmig. Bodenlebende Formen<br />
sind meist flacher und haben breite Brustflossen.<br />
Die sandpapierartige Haut der Haie ist die beste Anpassung an das Leben im Wasser. Die<br />
Haihaut besitzt Millionen von kleinen Hai-Hautzähnen, sog. Placoidschuppen. Sie sind<br />
Bildungen der Lederhaut und bestehen aus Zahnbein und Zahnschmelz <strong>–</strong> gleich wie auch<br />
die Zähne dieser Tiere und des Menschen. Dank der Form und dem Bau dieser Schuppen<br />
hat die Haut eine äusserst strömungsgünstige, widerstandsarme Oberfläche.<br />
Wie atmen Haie? Wie alle Fische atmet auch der Hai durch die Kiemen. Hochseehaie, die<br />
ständig schwimmen und auch schwimmend schlafen müssen, brauchen dazu nur das<br />
Maul zu öffnen. Das Wasser, indem der Sauerstoff gelöst ist, streicht durch die<br />
Rachenhöhle und durch die Kiemen, wo ihm der Sauerstoff entzogen wird und ins Blut
überführt wird. Durch die 5-7 Kiemenspalten gelangt das Wasser wieder nach draussen.<br />
<strong>St</strong>illstand bedeutet bei den Hochseehaien den sicheren Tod.<br />
Andere Haiarten legen sich nachts auf den Boden, auf ein Riff oder sie schlüpfen in<br />
Höhlen zum schlafen. Diese Arten sterben wegen des <strong>St</strong>illstandes nicht. Andere Haiarten,<br />
Sand-, Ammen- und Teppichhaie, die am Meeresboden leben und oft stundenlang<br />
eingegraben im Sand auf Beute lauern sterben bei <strong>St</strong>illstand nicht. All diese Haie fressen<br />
gleichsam frisches Atemwasser. Sie schliessen die Kiemenklappen, öffnen das Maul,<br />
saugen Wasser ein, schliessen das Maul wieder, öffnen die Kiemenklappen und pressen<br />
das Wasser wieder nach draussen.<br />
Da Fleisch schwerer ist als Wasser, beschaffen sich alle Knochenfische den nötigen<br />
Auftrieb mit ihrer Schwimmblase. Alle Knorpelfische, wie Haie und Rochen, besitzen keine<br />
solche Schwimmblase. Dank dem leichten Knorperlskelett und der riesigen Leber, welche<br />
mit leichten schwimmfähigen Substanzen gefüllt ist, benötigen die Haie keine<br />
Schwimmblase (vgl. Kap. 5)<br />
Das Hauptverbreitungsgebiet der Haie sind die salzhaltigen Meere. Haie kommen von den<br />
flachen Uferregionen über die Hochsee bis hinab inTiefen von über 3500 m vor. Einige<br />
Haiarten trifft man sogar im Süsswasser an.<br />
Haie spielen eine ganz wichtige Rolle im Meer. Sie stehen im Gleichgewicht mit den<br />
Beständen ihrer Beute und sorgen so für stabile marine Ökosysteme und Nahrungsnetze.<br />
Im Meer sind die Haie die verbreitesten Jäger über 50 kg Körpergewicht. Sie stehen an<br />
der Spitze sehr vieler Nahrungsketten. Einige dieser Räuber (z.B. Weisser Hai, Tigerhaie,<br />
ozeanische Weissspitzen-Hochseehaie) haben keine natürlichen Fressfeinde mehr. Ihre<br />
einzigen Feinde sind die Parasiten, Krankheitserreger oder der Mensch.<br />
Die Rolle der Haie als Räuber ist sehr wichtig. Sie regeln direct oder indirect das<br />
natürliche Gleichgewicht der Bestände ihrer Beute und deren Beute. Sie kontrollieren<br />
Nahrungsnetze und Nahrungspramiden dadurch, dass sie meistens ältere, schwächere<br />
oder kranke Beute jagen.<br />
3. Entwicklung und Paläontologie (Ockergelb)<br />
Haifisch oder Hai? Haie werden oft als Haifische bezeichnet, obwohl sie nur entfernt mit<br />
den eigentlichen Fischen, den Knochenfischen, verwandt sind. Die ersten spärlichen<br />
Fossilfunde stammen aus dem Erdaltertum (Paläozoikum: von vor 550 bis 250 Mio. J.).<br />
Die Entwicklungslinie der Haie trennte sich vor ungefähr 400 Millionen Jahren von der der<br />
Knochenfische. Diese frühen Haie, bzw. Haiartigen, waren in der Regel eher kleinwüchsig.<br />
In ihrer <strong>St</strong>ammesgeschichte erlebten die Haie mehrere Blütephasen. Bis in die Kreidezeit<br />
(vor etwa 100 Millionen Jahren) waren Süsswasserhaie verbreiteter als in der Gegenwart.<br />
Heute leben Haie, abgesehen von wenigen Ausnahmen, im Meer.<br />
Was unterscheidet einen Hai von einem Knochenfisch? Haie haben ein Wirbelsäule, sind<br />
also Wirbeltiere. Ihr Skelett besteht jedoch nicht aus Knochen, sondern aus Knorpel, und<br />
so bilden sie zusammen mit ihren nächsten Verwandten den Rochen und den Seekatzen<br />
(Chimären), die Klasse der Knorpelfische. Fische wie zum Beispiel Aale, Forellen,<br />
Dorsche, Barsche oder Thunfische haben ein knöchernes Skelett und sind deshalb in der<br />
Klasse der Knochenfische zusammengefasst. Haie unterscheiden sich jedoch auch<br />
physiologisch und anatomisch, zum Beispiel durch die Lorenzinischen Ampullen (siehe<br />
Kap. 6) und den Spiraldarm, von den Fischen. Diese Unterschiede sind aber nicht so<br />
offensichtlich. Weitere Unterschiede sind, dass der Hai keine Zunge, keine<br />
Schwimmblase, eine grosse Leber und Kiemenschlitze, aber keine Kiemendeckel (in den<br />
Zeichnungen nicht ersichtlich) hat. Dem Hai fehlen die Gräten, Dornfortsätze und Rippen
(sind nur im Ansatz vorhanden, auf der Zeichnung leider nicht sichtbar).<br />
Vergleich Hai mit Knochenfisch:<br />
1 Wirbelsäule; 2 Dornfortsätze; 3 Gräten; 4 Rippen; 5 Brustflossen;<br />
6 Bauchflossen; 7 Afterflosse; 8 Schwanzflosse; 9 Rückenflosse
4. Morphologie (Helltürkis)<br />
Hai ist nicht gleich Hai, doch Kiemenspalten haben sie alle. Haie haben sich in 400<br />
Millionen Jahren perfekt an das Leben im Meer angepasst und fast alle Meeresregionen<br />
besiedelt. Es gibt bodenlebende, freischwimmende, Küsten-, Hoch- und Tiefseeformen.<br />
Ihr Nahrungsspektrum reicht von Plankton über Muscheln und Weichtiere bis hin zu<br />
Fischen, Vögeln und Meeressäugern. Alle diese Spezialisierungen bedingen spezifische<br />
anatomische Anpassungen und entsprechend unterschiedlich ist das Äussere der Haie.<br />
Das sicherste Merkmal jedoch, an dem ein Hai als solcher erkannt werden kann, sind die<br />
5 -7 Kiemenspalten.<br />
Äussere Körpermerkmale eines Haies:<br />
Haizähne sind hart wie <strong>St</strong>ahl, sehr scharf und wie Sägeblätter gezähnelt. Im Anlauf reisst<br />
der Hai sein Maul weit auf, zieht den Oberkiefer nach oben und klappt ihn dann nach<br />
vorne. Der Oberkiefer ist bei den Haien nicht mit dem Schädel fest verbunden. Somit<br />
befindet sich das Gebiss nun ganz vorne und nicht mehr an der Kopfunterseite. Die<br />
Augen werden in die Augenhöhlen hinein gedreht, damit sie nicht verletzt werden. Der<br />
Hai beisst mit einem Druck von 3t pro cm 2 zu und schüttelt sein Opfer. Mit seinen<br />
stahlharten Zähnen durchtrennt der Hai sogar Knochen. Die Zähne sind daher grossem<br />
Verschleiss ausgesetzt. Da die Zähne jedoch nicht im Kiefer festgewachsen sind, sondern<br />
nur in einer zähledrigen Membran, kennt der Hai keine Zahnschmerzen und kann<br />
verlorene, abgebrochene oder beschädigte Zähne binnen weniger <strong>St</strong>unden durch neue<br />
ersetzen. Das Gebiss des Haies nennt man Revolvergebiss. Denn hinter jeder Zahnreihe<br />
wachsen in einer Zahnbildungsgrube gleich mehrere neue Zahnreihen nach. Meist sind<br />
sie noch nach hinten geklappt und liegen am Kiefer an. Einige Haiarten setzen gleich<br />
mehrere Zahnreihen ein.<br />
Den Antrieb beim Schwimmen besorgt alleine die Schwanzflosse durch schnelles hin- und<br />
herschlagen. Gleichzeitig übernimmt die Schwanzflosse auch noch die Seitensteuerung.<br />
Die Brustflossen dienen der Höhen- und Quersteuerung. Die dreieckige Rückenflosse<br />
dient, wie das Schwert beim Segelboot, zur <strong>St</strong>abilisierung. Somit dienen die Rücken-(und<br />
After-)flosse der Vermeidung des Schlingerns und sorgen für eine stabile Schwimmlage.<br />
Die Bauchflossen dienen auch als Bremse.
Bei vielen (nicht bei allen) Haien ist der Zusammenhang zwischen Lebensraum und<br />
Körperform sehr gut zu erkennen.<br />
Der Riffhai hat eine Schwanzflosse, die oben erheblich länger ist als unten und<br />
Brustflossen, die kurz, breit und eng anliegend sind. Dies ermöglicht ihm eine ungestörte<br />
Beweglichkeit in hindernisreichen Gewässern. Sein Lebensraum sind die seichten<br />
Gewässer und die Riffe.<br />
Der Blauhai hat eine fast symmetrische, mondförmige Schwanzflosse, lange, schmale<br />
Brustflossen und einen spindelförmigen Körper. Die symmetrischen Schwanzflossen<br />
erzeugen einen grösseren Schub nach vorne als die asymmetrischen. Solche Haie sind<br />
schnelle Schwimmer. Ihr Lebensraum ist die Hochsee, also offene Gewässer.<br />
Beispiele für Bewohner der Küstengewässer, des Flachwassers, und Boden:<br />
Beispiele für Bewohner der Hochsee:
5. Anatomie (Helltürkis)<br />
Haie sind keine „dummen Fressmaschinen“, denn ihr Hirn ist hochentwickelt. Ihre Leber<br />
dient nicht nur als Energiespeicher, sondern ist eine effizientere Alternative zur<br />
Schwimmblase vieler Knochenfische.<br />
Haie benötigen kaum Energie zur Aufrechterhaltung der Körpertemperatur. Ihre<br />
Körpertemperatur passt sich stets der Wassertemperatur an und beträgt in den warmen<br />
Meeren annähernd 30° C. Spezielle Adernetze (Wundernetze) ermöglichen es einigen<br />
Arten, ihre Körpertemperatur über der Umgebungstemperatur zu halten. Der Weisse Hai<br />
und der Mako können z.B. ihre Körpertemperatur um 5° bis 10° C über der<br />
Wassertemperatur halten. „Warmblütige“ Haie können sich schneller bewegen, schneller<br />
Reize verarbeiten und schneller verdauen als „kaltblütige“ Haie.<br />
Innere Körpermerkmale eines Haies:<br />
Vergleich mit Knochenfisch:
Fleisch ist schwerer als Wasser. Daher beschaffen sich alle Knochenfische den nötigen<br />
Auftrieb mit ihrer Schwimmblase. Alle Knorpelfische, wie Haie und Rochen, besitzen keine<br />
solche Schwimmblase. Das Skelett aus Knorpel ist zudem leichter als ein Knochenskelett<br />
der Knochenfische. Dies ermöglicht den Haien in Verbindung mit ihrer riesiger Leber (bis<br />
30% des Körpergewichtes), die mit leichten schwimmfähigen Substanzen gefüllt ist <strong>–</strong> ihr<br />
Gewicht auf etwa 2 % zu reduzieren! Haie benutzen ihre Leber als Auftriebsorgan. Somit<br />
benötigen die Haie keine Schwimmblase zum Schweben, Auf- oder Absteigen, zur<br />
Anpassung an den veränderlichen Wasserdruck in unterschiedlicher Tiefe.<br />
Nur eine Haiart vefügt über eine Ersatzschwimmblase: der Sandtiger. Wenn er ein<br />
längeres <strong>St</strong>ück schwimmen will, schluckt er an der Oberfläche Luft. Diese sammelt sich in<br />
seinem Magen und macht das Tier schwerelos. Sobald er wieder ruhen will rülps er die<br />
Luft wieder raus und hat dann die nötige Sinkschwere.<br />
6. Die sieben Sinne der Haie (Helltürkis)<br />
(www.hai.ch)<br />
Haie sind Meister der Sinne, sie haben gleich sieben davon. Im Meer müssen Jäger<br />
ausgezeichnete Sinne haben, um ihre entfernte oder versteckte Beute orten zu können.<br />
In über 400 Millionen Jahren Evolution haben sich die Sinne der Haie zu<br />
Hochleistungssensoren entwickelt. Sie sehen im Dunkeln besser als Katzen, sie können<br />
Gerüche 10’000 mal besser als wir Menschen wahrnehmen und verfügen über einen<br />
ausgeprägten Geschmackssinn. Sie hören ausgezeichnet, empfangen und spüren auch<br />
noch die kleinsten Druckunterschiede, fühlen <strong>St</strong>römungen und können die elektrischen<br />
Felder ihrer Beute orten.<br />
Quelle: www.hai.ch<br />
1. Sehen<br />
Sehen ist unter Wasser nur im Nahbereich zwischen 0 und, je nach Wasserverhältnissen,<br />
bis ca. 50 m möglich. Zudem werden Farben mit zunehmender Wassertiefe immer<br />
stärker absorbiert. Doch ob Jäger oder Beute, wer unter diesen Umständen besser sieht,<br />
ist im Vorteil. So haben Haie Methoden zur Lichtverstärkung im Auge entwickelt, die<br />
effizienter sind als die der nachtjagenden Säugetiere wie Katze, Fuchs oder Wolf.<br />
2. Geruchssinn<br />
Der Geruchssinn der Haie für bestimmte <strong>St</strong>offe kann bis 10'000 mal empfindlicher sein<br />
als der des Menschen. Sie können den Geruch von Beute über hunderte von Metern exakt<br />
orten.<br />
3. Geschmack<br />
Die Entscheidung, ob eine Beute gefressen werden kann oder nicht, hängt schlussendlich<br />
von deren Geschmack ab. Haie haben ein sehr gutes Geschmacksempfinden und so ist es
nicht erstaunlich, dass sie Unbekanntes erst einmal probieren, bevor sie es fressen.<br />
4. Gehör:<br />
Schall verbreitet sich unter Wasser ca. vier mal schneller als an Land, wobei niedrige<br />
Frequenzen weniger schnell verschwinden als hohe. Hören ist entsprechend ein wichtiger<br />
Sinn für die Haie. Sie reagieren besonders auf niederfrequente, pulsierende<br />
Schwingungen um 100 Hz, wie sie von kranken oder verwundeten Tieren produziert<br />
werden. Einige Haiarten können so ihre Beute über eine Distanz von mehreren Hundert<br />
Metern exakt orten.<br />
5. Wasserdrucksensoren<br />
Das Seitenlinienorgan der Haie verläuft von der Kopfregion bis zur Schwanzspitze. Es<br />
enthält in Gallerte eingebettete Sinneszellen und ist durch kleine Poren mit der<br />
Oberfläche verbunden. Die Gallerte leitet Druckwellen an die Sinneszellen weiter.<br />
Das Grubenorgan besteht aus zwei vergrösserten Placoidschuppen, die eine kleine Grube<br />
in der Haut überdecken. Am Grund dieser Grube liegt eine Ansammlung von<br />
Sensorzellen. Grubenorgane kommen bei einigen Haien in grosser Anzahl auf dem<br />
Rücken, den Seiten und dem Unterkiefer vor. Die genaue Funktion der Grubenorgane ist<br />
noch nicht geklärt. Wahrscheinlich registrieren Haie mit ihren Grubenorganen<br />
mechanische Reize wie Wasserströmung.<br />
6. Tastsinn und fühlen<br />
Die Haihaut enthält hochempfindliche Druck- und Temperatursensoren. Einige dieser<br />
Sensoren sind derart empfindlich, dass sie Bewegungen der Haut von nur 0.02 mm<br />
registrieren können. Die Haie fühlen mit diesen Sensoren Berührungen,<br />
Wasserströmungen und Temperaturänderungen.<br />
7. Elektrische Wahrnehmung<br />
Die wohl faszinierendste Sinnesleistung der Haie ist die Wahrnehmung elektrischer<br />
Felder. Jedes Lebewesen produziert elektrische Felder, sei es mit seinem Herzschlag, der<br />
Muskelbewegung oder dem Gehirn. Ein Beutetier kann sich noch so gut verstecken oder<br />
tarnen, seine elektrischen Felder kann es nicht verbergen.<br />
Die Elektrosensoren der Haie sind die Lorenzinischen Ampullen. Sie kommen nur bei<br />
Haien und Rochen vor. Sie bestehen aus der eigentlichen Ampulle und einem langen, mit<br />
einer gallertartigen Substanz gefüllten Kanal, der in einer Pore endet. Am Kopf und vor<br />
allem im Schnauzenbereich der Haie sind hunderte solcher Porengruppen erkennbar. Da<br />
die elektrischen Impulse von Beutetieren sehr schwach sind, funktionieren die<br />
Elektrosensoren nur in einem Bereich von einigen 10 Zentimetern.<br />
7. Fortpflanzung (Helltürkis)<br />
Wir wissen bereits recht viel über die unterschiedlichen Fortpflanzungsstrategien der<br />
Haie. Haie haben ihre Fortpflanzung an die unterschiedlichsten Bedingungen optimal<br />
angepasst. Die meisten Haie bekommen lebende Junge, die anderen legen Eier. Einige<br />
Haiarten paaren sich das ganze Jahr über, andere bevorzugen bestimmte Jahreszeiten<br />
und Gegenden. Die Weibchen einiger Haiarten produzieren jedes Jahr Junge, andere<br />
wiederum legen unregelmässige, mehrjährige Fortpflanzungspausen ein.<br />
Bei einigen Arten scheiden paarungsbereite Weibchen mit dem Urin eine Erregungs- und<br />
Duftspur aus. Männchen folgen dieser Spur mit grosser Geschwindigkeit bis sie die<br />
Partnerin eingeholt haben. Andere Arten treffen sich während der Fortpflanzungszeit zu
grossen Paarungsgemeinschaften. Bei der Paarung kommt es zu einer inneren<br />
Befruchtung.<br />
Das Liebesspiel ist zuerst ganz friedlich, eng aneinander geschmiegt bis beide Partner im<br />
Gleichtakt schwimmen. Dann wird es wilder. Er knabbert ihr an den Kiemendeckeln,<br />
beisst ihr kräftig in die Flossen oder von oben in den schlankeren Schwanzansatz. Nur so<br />
kommt das Paar für die Paarung in die “Bauch zu Bauch”-Position. Bei der Paarung<br />
kommt jeweils nur ein Penis des Hai-Männchens zum Einsatz. Die Hai-Männchen haben<br />
zwei Penisse, die Klasper genannt werden.<br />
Etwa 30% der Haie legen Eier. Diese Eier sind rund bis oval und in einer hornartigen,<br />
derben Eikapsel eingeschlossen. Die aus zwei bis drei Hüllen aufgebauten, schützenden<br />
Eikapseln haben oft interessante Formen, z.B. fädige Auswüchse, die der Verankerung<br />
der Eier an Wasserpflanzen oder anderen Objekten dienen. Ein Wegschwemmen der Eier<br />
wird so verhindert.<br />
In der Regel sind die Eier mit 10 bis 25 cm Länge recht gross. Zudem enthalten sie viel<br />
Dotter, die Embryonen sind also reichlich mit Nährstoffen versorgt. Die Jungtiere in gut<br />
geschützten, stabilen Eihüllen mit ausreichend Nährstoffen abzulegen, verkürzt die Zeit,<br />
die sich ein Haiweibchen um den Nachwuchs kümmern muss.<br />
Fast 70% der zur Zeit lebenden Haie haben eine innere Brutpflege entwickelt. Sie gleicht<br />
in vielen Aspekten der Fortpflanzung von Säugetieren. Die Eier werden im oberen<br />
Eileiterteil befruchtet und weisen nur eine dünne Eikapsel auf. Die Weibchen behalten<br />
dann die sich entwickelden Eier im erweiterten Endabschnitt des Eileiters zurück. Dieser<br />
wird daher auch als Gebärmutter oder Uterus bezeichnet. Im schützenden Mutterleib<br />
entwickeln sich die Jungtiere und werden nach einer Tragzeit von 6 - 22 Monaten als<br />
selbständige Haie geboren. Die Geburtsgrösse liegt in der Regel zwischen 45 und 60 cm.<br />
Je grösser ein neugeborener Hai ist, desto besser kann er schon Beute überwältigen,<br />
desto geringer ist die Todesrate und desto weniger Junge muss die Haimutter austragen,<br />
um den Bestand der Art zu erhalten.<br />
Um zu vermeiden, dass ihre Jungen grösseren Haien zum Opfer fallen, bringen die<br />
meisten Haiweibchen ihre Jungen im geschützten Flachwasser zur Welt. Diese Hai-<br />
«Kinderstuben» sind für grössere Haie schwer zugänglich und somit ein sicherer Hafen<br />
für die Haibabys aber auch andere, kleine Haiarten.<br />
8. Verhalten der Haie (Hellblau)<br />
Die Erforschung des Verhaltens von Haien steckt noch in den Anfängen, es ist jedoch<br />
einer der Schlüssel für ihren Schutz. Haie werden meistens als dumme Fressmaschinen<br />
dargestellt, die keinerlei komplexere Verhaltensmuster wie zum Beispiel Sozialverhalten<br />
zeigen können. Das sogenannte “Buckeln” wird oft als Drohgebärde oder als Unbehagen<br />
interpretiert. Beim “Buckeln” krümmen die Haie ihren Rücken, drücken die Brustflossen<br />
nach unten. Die Schnauze hebt sich dabei nach oben.<br />
Das Drohverhalten bei sesshaften Arten, die ihr Revier verteidigen, sieht in etwa so aus:<br />
Bei der Revierverteidigung wird häufig weder Körpergewalt noch das Gebiss in<br />
lebensbedrohlicher Art eingesetzt. Sie drohen nur und belassen es meist dabei. Bei den<br />
eindrucksvollen Einschüchterungsgebärden reisst der Revierverteidiger den Kopf nach<br />
oben, wippt katzbuckelnd mächtig auf und ab, peitscht mit der Schwanzflosse<br />
übertrieben stark hin und her, bremst aber gleichzeitig, so dass er kaum von der <strong>St</strong>elle<br />
kommt. Dabei streckt er beide Brustflossen fast senkrecht nach unten, wie er es tut,
wenn er ein grosses Beutetier zersägt. Verfehlt das seine Wirkung, folgt schnelles<br />
Kopfschütteln mit gefletschten Zähnen, das sog. Sägen ins Leere. Nützt auch dies nichts,<br />
wird das äusserste Machtmittel eingesetzt: das Hautschlitzen. Im Schnellstart wird der<br />
Gegner angegriffen und einmal in der Kopfregion aufgeschlitzt. Der „Schmiss“, so wird<br />
diese kleine Schlitz genannt blutet meist nicht und der Gegner verlässt fluchtartig den<br />
Ort. Ausströmendes Blut würde bedeuten, dass er kurz darauf zerrissen wird.<br />
Viele Haiarten springen aus dem Wasser, wobei die Sprünge nicht mit denjenigen der<br />
Wale und Delphine zu verwechseln sind. Auch die Weissen Haie springen nicht im<br />
eigentlichen Sinn, sondern sie verlassen bei der Jagd nach Beute an der Oberfläche<br />
ungebremst das Wasser. Wenn die Beute nicht essbar ist, wird sie oft vor dem<br />
wiedereintauchen losgelassen und zeigt schwache Gebissabdrücke.<br />
9. Touch & Feel (Hellblau)<br />
Die Haihaut ist mit kleinen, sehr stabilen, zahnähnlichen Fortsätzen, den<br />
Plakoidschuppen, besetzt. Sie haben den gleichen Ursprung wie die Schuppen der<br />
Knochenfische. Im Unterschied zu Schuppen haben sie einen Schmelzüberzug und sind<br />
dadurch wie Zähne aufgebaut. Die Plakoidschuppen dienen zum Schutz und erleichtern<br />
durch ihre speziellen <strong>St</strong>römungseigenschaften das Schwimmen. Ausgefallene<br />
Plakoidschuppen wachsen, wie Haizähne, wieder nach.<br />
An der zugehörigen Tast-<strong>St</strong>ation können verschieden natürliche und künstliche Haihäute<br />
und zum Vergleich Schmirgelpapier gefühlt werden.<br />
10. Hai und Mensch (Rot)<br />
Ereignet sich irgendwo auf unserem Planeten ein tödlicher Unfall mit einem Hai, rast die<br />
Nachricht mit Internetgeschwindigkeit um die Welt. Berichte über den Unfall kommen<br />
weltweit in den Nachrichten und die Meinungen diverser Experten werden eingeholt.<br />
Alleine in den USA und Kanada sterben jährlich etwa 40 Menschen bei Unfällen mit<br />
Schweinen, wesentlich mehr als weltweit bei Haiunfällen. Haben Sie jemals von so einem<br />
Unfall gehört? Fakt ist: Haiunfälle beim Wassersport oder Baden passieren extrem selten.<br />
Im langjährigen Durchschnitt ereignen sich nur ca. 54 solche Unfälle mit Haien pro Jahr.<br />
Einige sinnvolle und weniger sinnvolle Vergleiche zu Hai Unfällen (www.hai.ch):<br />
Die Wahrscheinlichkeit für einen Haiunfall ist wesentlich kleiner als die für einen<br />
6er im Lotto.<br />
Zwischen 1959 und 2003 wurden allein in den Küstenstaaten der USA 1'857<br />
Menschen von Blitzen getötet. Im selben Zeitraum gab es 740 Hai-Unfälle, von<br />
denen 22 tödlich endeten.<br />
Es werden wesentlich mehr Menschen von Kokosnüssen erschlagen, als weltweit<br />
von Haien gebissen.<br />
Allein in New York werden jährlich 10 mal mehr Menschen von Menschen gebissen<br />
als weltweit von Haien.<br />
Es kommt selten zu Haiunfällen, da für die meisten Haie der Mensch ein unbekanntes<br />
Lebewesen, dem sie sich in der Regel nur sehr vorsichtig nähern. Der Mensch ist wegen<br />
seiner Körpergrösse nur für sehr wenige Haiarten eine potentielle Beute.<br />
Nur wenige Haiunfälle enden tödlich, da Menschen nicht in das Beuteschema der Haie<br />
passen. Bei einem Zusammentreffen untersuchen die Haie erst, ob der Mensch auch
essbar ist. Da der Geschmackssinn ein wichtiger Sinn ist, kann es zu einem Testbiss<br />
kommen. In der Regel lassen sie nach diesem Testbiss von ihrem Opfer ab, denn<br />
Menschen schmecken ganz anders als ihre gewohnte Beute.<br />
Jede Sekunde sterben drei Haie! Jedes Jahr werden zwischen 600’000 und 750’000<br />
Tonnen Haie gefangen und leider nur zu oft auf brutalste Weise abgeschlachtet. Das<br />
Durchschnittsgewicht eines Haies beträgt nur zwischen 10 bis 20 kg. Das ergibt etwa 100<br />
Millionen Haie pro Jahr, oder 273’973 Haie pro Tag, oder 11’416 Haie pro <strong>St</strong>unde! Haie<br />
können mit ihrer niedrigen Fortpflanzungsrate die Verluste, die sie an allen Fronten<br />
erleiden, nicht mehr kompensieren. Sie werden spät geschlechtsreif, haben wenige<br />
Nachkommen und lange Tragzeiten. Haie reagieren deshalb auf Überfischung und<br />
Änderungen ihrer Umwelt viel empfindlicher als Knochenfische. Die Hai-<strong>St</strong>iftung plädiert<br />
gegen sinnlosen Raubbau und für eine sinnvolle, nachhaltige Nutzung der weltweiten<br />
Haibestände. Nur wenn der Haifang weltweit koordiniert wird, Schonzeiten und<br />
Schutzzonen eingerichtet werden, können sich die Bestände erholen. Verschiedene<br />
Schweizer Grossverteiler, wie Migros, Globus und Coop, führen keine Hai-Produkte mehr<br />
in ihrem Sortiment!<br />
Die fünf Hauptbedrohungen für Haie:<br />
1. Fischerei: Das Fleisch der Haie wir in verschiedenen Küchen benutzt.<br />
Haie werden auch als Beifang von Schleppnetzen gefangen und getötet.<br />
Spezielle, d.h. wertvolle Haie werden häufig unter anderem Namen verkauft. Hai-<br />
Produkte finden sich oft an unerwarteten Orten. In Restaurants, Imbissstuben oder<br />
Supermärkten kaufen wir Haifleisch auch unter diversen anderen Namen: Schillerlocken,<br />
Kalbsfisch, Seeaal, Seestör, Karbonadenfisch, Speckfisch, Königsaal, <strong>St</strong>einlachs und als<br />
Bestandteil von Fish & Chips oder falschem Krabbenfleisch. Eine weitere Bedrohung ist<br />
das Problem der Überfischung, die dem Hai die Nahrung raubt.<br />
2. Sportfischerei: Sportfischer haben weltweit einen ernst zu nehmenden Anteil am<br />
Haifang. Sehr begehrt ist das präparierte Haigebiss als Trophäe oder ein gutes Foto. Die<br />
Haikadaver landen danach meistens auf dem Müll.<br />
3. Finning: Grausame Jagd, bei der die Flossen am lebendigen Tier abgeschnitten<br />
werden. Das Tier wird anschliessend zurück ins Meer geworfen wo es quallvoll stirbt. Aus<br />
den Haiflossen wird die chinesische Haifischflossensuppe hergestellt.<br />
4. Knorpel- und andere Produkte: Im Gesundheitssektor wird Hai-Knorpelpulver als fit<br />
machender Nahrungsmittelzusatz vermarktet, obwohl Hai-Knorpel in dieser Form genau<br />
so fit macht wie pulverisierte Schweinsohren. Hai-Leberöl (reich an Vitamin A) ist auch<br />
häufig Bestandteil von Lebertran. Hai-Produkte findet man in Hundefutter, Fischmehl und<br />
sogar in Düngemitteln. Aus Hai-Haut werden Lederprodukte wie Geldbeutel, Schuhe oder<br />
Uhrenarmbänder produziert.<br />
In der Industrie wird das aus Haien gewonnene Squalen z.B. als Basis für Schmier- und<br />
Reinigungsmittel eingesetzt, obwohl ein absolut äquivalentes Squalen auch aus Pflanzen<br />
gewonnen werden kann. Im Kosmetiksektor wird aus Hai-Knorpel gewonnenes Kollagen<br />
für Anti-Faltencremes und andere kollagenhaltige Präparate eingesetzt. Kollagen aus<br />
Haien ist a) BSE-frei und b) koscher, was es für die arabischen und israelischen Märkte<br />
interessant macht.<br />
5. Umwelt: Um zu vermeiden, dass ihre Jungen grösseren Haien zum Opfer fallen,<br />
bringen die meisten Haiweibchen ihre Jungen im geschützten Flachwasser zur Welt. Diese<br />
Hai-"Kinderstuben" werden durch die Zerstörung unserer Umwelt immer rarer. Zudem<br />
leben mehr als 80% aller Haiarten in Küstennähe und sind somit direkt den vielen<br />
Schadstoffen, die von unseren Flüssen ins Meer eingebracht werden, ausgesetzt. Weiter<br />
werden Riffe und Flachwasser durch Umweltverschmutzung zerstört. Das Roden, die<br />
Überbauung von Küstengebieten und das Abholzen der Mangrovenwäldern setzen dem<br />
Hai weiter zu.
Speziell gefährdete Haiarten: Weisser Hai (Carcharodon carcharias); Riesenhai<br />
(Cetorhinus maximus); Walhai (Rhincodon typus); Dornhai (Squalus acanthias);<br />
Gangeshai (Glyphis gangeticus)<br />
11. Hai <strong>St</strong>iftung/Shark Foundation (Blau)<br />
Die Hai-<strong>St</strong>iftung wurde 1997 gegründet um aktiv zum Schutz und zur Erhaltung<br />
bedrohter Haiarten und deren natürlichen Lebensräume beizutragen. Ihr Ziel ist es, die<br />
Öffentlichkeit mit fundierten, wissenschaftlichen Informationen aus erster Hand über die<br />
Haie und ihre sehr wichtige Funktion im Meer aufzuklären. Sie unterstützt jedoch auch<br />
direkt auf den Haischutz bezogene, wissenschaftliche Projekte, denn wir wissen noch viel<br />
zuwenig über die Haie, um sie gezielt schützen zu können. Haie passen nicht ins Schema<br />
der Tiere, die wir als schützenswert betrachten. Zudem leben sie in einem uns fremden<br />
Lebensraum. Obwohl viele Haiarten stark bedroht sind, haben sie keine Lobby, die sich<br />
für ihre Erhaltung einsetzt. Viele Menschen fürchten sich vor Haien, denn ihr Wissen über<br />
Haie stammt oft nur von reisserischen Filmen und oftmals fragwürdigen Medienberichten.<br />
Doch Haie sind nicht die blutrünstigen Räuber aus Filmen wie der «Weisse Hai». Millionen<br />
von Menschen schwimmen oder tauchen jährlich im Meer. Pro Jahr werden aber nur<br />
durchschnittlich 54 Unfälle mit Haien registriert, davon lediglich 11 mit tödlichem<br />
Ausgang. Dagegen werden über 100 Millionen Haie jährlich durch den Menschen<br />
abgeschlachtet. Die Realität sieht also ganz anders aus: Die Haie bedrohen nicht uns,<br />
sondern wir bedrohen die Haie! Die Hai-<strong>St</strong>iftung möchte, dass Haie als das gesehen<br />
werden, was sie wirklich sind: Wichtige Glieder des Ökosystems «Meer», die um ihr<br />
Überleben einen beinahe aussichtslosen Kampf führen müssen.<br />
Die Hai-<strong>St</strong>iftung unterstützt Forschungsprojekte im In- und Ausland. Die Projekte sollen<br />
das Wissen über Haie erweitern und dienen so direkt dem Hai-Schutz.
"Haie im Kanton <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>?"<br />
Hätte die <strong>St</strong>adt <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> vor vielen Millionen Jahren bereits existiert, so hätte sie<br />
mehrmals am oder im Meer gelegen: Vor 18 Millionen Jahren zum Beispiel, zur Zeit der<br />
Oberen Meeresmolasse, zog sich eine Meeresküste von Wien über <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>, Luzern,<br />
Bern und Lausanne bis nach Paris. Nördlich dieser Küstenlinie lag der Ozean. Südlich<br />
davon, im Appenzellerland oder in Wattwil etwa, befand sich ein <strong>St</strong>rand, der von Palmen<br />
gesäumt war. Heute ist allerdings nichts mehr von der Meereslandschaft oder den<br />
damaligen Lebewesen sichtbar - ausser man gräbt sich unter die Oberfläche: unter die<br />
Wiesen, Waldböden und betonierten <strong>St</strong>rassen. Dort liegen die Zeugen dieser Zeit:<br />
versteinerte Muscheln, Schnecken, Korallen, Palmwedel und auch versteinerte Haizähne.<br />
Sie belegen, dass während der Kreidezeit (vor 135-65 Mio Jahren) und während der Zeit<br />
der Meeresmolasse (untere Meeresmolasse: vor ca. 35 bis 27 Mio. Jahren; obere<br />
Meeresmolasse vor ca. 22 bis 15 Mio. Jahren) immer wieder Haie im Kanton <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong><br />
gelebt haben. Einige davon erreichten riesige Ausmasse: In der Kreide konnten sie bis zu<br />
6 Metern lang werden, während der Zeit der Meeresmolasse sogar bis zu 10 Metern!<br />
Da das Skelett von Haien zum grössten Teil aus Knorpel besteht, findet man als Fossilien<br />
meist nur noch Zähne - selten Wirbel. Früher wurden die dreieckigen, weissen bis<br />
bräunlichgrauen fossilen Haizähne für Zähne von Drachen oder Schlangenzungen<br />
gehalten. In Alkohol eingelegt oder pulverisiert wurden sie gegen vielerlei Krankheiten<br />
(epileptische Anfälle, Fieber, Pocken etc.) eingesetzt. Sie sollten vor Vergiftung aller Art<br />
schützen und wurden (und werden) gerne als Amulett gegen Behexungen oder einfach<br />
als Schmuck getragen.<br />
In der Ausstellung sind zwei Tischvitrinen mit fossilen Haizähnen und <strong>–</strong>wirbeln zu sehen.<br />
In der linken Vitrine werden <strong>St</strong>ücke aus der Sammlung von Urs Oberli präsentiert. Der<br />
dunkelbraune Haischädel wurde in Bolivien gefunden. Er ist mit seinem Alter von 380<br />
Mio. Jahren einer der ältesten bekannten Haischädel überhaupt. Die Haizähne und -wirbel<br />
stammen aus der Kreidezeit und wurden im Alpstein und den Churfirsten gefunden. In<br />
der zweiten Vitrine befinden sich fossile Haizähne aus den Sammlungen von Oskar Hans<br />
<strong>St</strong>äheli und Georg Schenk. Es handelt sich um Zähne aus der Oberen Meeresmolasse,<br />
welche in der Umgebung von <strong>St</strong>aad gefunden wurden. (Beschrieben wurde diese<br />
Sammlung von Hans Renz in der Arbeit „Zur Geologie der östlichen <strong>St</strong>.Gallisch-<br />
Appenzellischen Molasse“ veröffentlicht 1939 im Jahrbuch der <strong>St</strong>.Gallischen<br />
Naturwissenschaftlichen Gesellschaft.)
Medienliste<br />
Die Homepage zur Ausstellung: http://www.hai.ch.<br />
Die Hai-<strong>St</strong>iftung / Shark Foundation, welche die Ausstellung <strong>„Haie</strong> - <strong>gejagte</strong> <strong>Jäger“</strong><br />
produziert hat, unterhält diese äusserst informative Homepage. Diese Seite ist die<br />
logische Fortsetzung der Ausstellung im Internet. Die Hai-<strong>St</strong>iftung verweist auf ihrer<br />
Linkseite (http://www.hai.ch/Links/links.php3) auch auf sehr gute weitere „Hai-Seiten“<br />
im Internet!<br />
Weitere Internet-Adressen, beim <strong>St</strong>öbern im Netz entdeckt...<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/Haie ; Guter, umfassender Beitrag über Haie in der freien<br />
Enzyklopedie im Netz!<br />
http://www.haiwelt.de<br />
http://www.elasmo.de<br />
http://www.shark.ch
Ideen rund um einen Ausstellungsbesuch mit Schulklassen<br />
Selbständiges Betrachten der Ausstellung<br />
Es ist lohnend den SchülerInnen zu Beginn eines Ausstellungsbesuches 5-10<br />
Minuten Zeit zu geben, damit sie die neue Ausstellung selbständig und noch<br />
ganz ohne Arbeitsauftrag erkunden können. Der erste Gwunder kann so<br />
gestillt und Ruhe für allfällige Aufgaben hergestellt werden.<br />
SchülerInnen führen SchülerInnen<br />
In der Hai-Ausstellung gibt es viel Text. Damit die Freude am spannenden<br />
Thema nicht durch übermässiges Lesen getrübt wird, ist es sinnvoll, die<br />
Ausstellung gruppenweise erarbeiten zu lassen: Die Klasse wird in<br />
Kleingruppen aufgeteilt, die jeweils ein bestimmtes Thema in der Ausstellung<br />
erarbeiten und genauer unter die Lupe nehmen. Anschliessend mit der<br />
ganzen Klasse einen Rundgang / eine kurze Führung durch die Ausstellung<br />
machen, wobei die jeweiligen ExpertInnen ihr Thema an passender <strong>St</strong>elle der<br />
Klasse kurz erläutern.<br />
(Evt. einen Fragekatalog vorbereiten (bzw. für jede Gruppe eine ganz<br />
konkrete Frage), den jede Gruppe als Hilfestellung in ihren Ausstellungsteil<br />
mitnehmen und anhand dem sie ihren kurzen Teil der Führung vorbereiten<br />
kann.)<br />
Haie zeichnen<br />
Vor dem Ausstellungsbesuch in der Schule oder anderswo im Museum aus<br />
dem Gedächtnis / aus der eigenen Vorstellung einen Hai zeichnen. In der<br />
Ausstellung dann eines der grossen lebensechten Haimodelle abzeichnen. Mit<br />
Hilfe der Ausstellung die einzelnen Körperteile des Haies beschriften und<br />
beschreiben. Betrachtung beider Zeichnungen: was hat dem ersten Hai<br />
gefehlt? Was ist neu? Je nach Thema auf der Hai-Zeichnung auch die<br />
verschiedenen Sinnesorgane des Haies einzeichnen.<br />
Wahr oder Falsch<br />
Nach dem genauen Betrachten der Ausstellung stellt die Lehrperson<br />
verschiedene Behauptungen in den Raum. Die SchülerInnen entscheiden, ob<br />
sie war oder falsch sind.<br />
- Haie leben fast ausschliesslich in Salzwasser (wahr)<br />
- Haie zeigen eine Vorliebe für Menschenfleisch (falsch)<br />
- Haie und Rochen sind enge Verwandte (wahr)<br />
- Das grösste im Meer lebende Tier ist ein Hai (falsch)<br />
(Siehe dazu auch Arbeitsblatt auf Seite ???)<br />
Die SchülerInnen denken sich mit Hilfe der Ausstellung selber wahre und<br />
falsche Aussagen aus und testen sie mit der Klasse.
Sympathie-Umfrage und Mind-Map<br />
In der Klasse eine Umfrage machen, wieviele Kinder Haie mögen, wieviele<br />
Kinder Haie nicht mögen. Gemeinsam Überlegen und Diskutieren, warum es<br />
so unterschiedliche Ansichten über Haie gibt (faszinierende Tiere, bissige<br />
Bestien, Tier das von den Menschen genutzt wird, Unfälle, etc.). Dabei<br />
zusammen an der Tafel ein Mind-Map erstellen und alle <strong>St</strong>ichworte, die in der<br />
Diskussion fallen, aufnehmen.<br />
Aufzeigen, wie komplex und emotional geladen das Thema Hai ist! Sich<br />
angesichts vieler verschiedener Meinungen zum Thema selber eine Meinung<br />
bilden.<br />
Gemeinsam überlegen aufgrund welcher Eigenschaften der Hai zur<br />
Schreckensfigur im Meer wurde. Verschiedene Hai-Geschichten<br />
zusammentragen und überlegen ob sie wohl eher ins Reich der Fantasie<br />
gehören oder tatsächlich wahr sind.<br />
„Sinnliches“<br />
Miteinander die fünf Sinne des Menschen zusammentragen und sich<br />
überlegen, welche Sinne ein Hai hat: hat ein Hai Ohren, hat er eine Nase, hat<br />
er Fingerspitzengefühl etc.<br />
Nach dieser gemeinsamen Diskussion mit Hilfe der Ausstellung versuchen<br />
herauszufinden welche Sinne ein Hai wirklich hat. Haben Menschen und Haie<br />
gemeinsame Sinne, wo unterscheiden sie sich (Anzahl Sinne,<br />
Leistungsfähigkeit der einzelnen Sinne).<br />
Siehe dazu auch Arbeitsblatt: Die sieben Sinne der Haie auf Seite ??<br />
In fünf Gruppen einen Sinnesparcours für Menschen zusammenstellen und<br />
seine eigenen Sinne bewusst erleben. (Hörposten, Riechposten, etc.).<br />
Im Zusammenhang mit den Sinnen der Haie und der Menschen auch deren<br />
Lebensräume, bzw. deren Lebensmedien (Wasser- Luft, bzw. Erde) unter die<br />
Lupe nehmen und einander gegenüberstellen.
Schnippselblatt
Origami-Hai<br />
Man nehme ein quadratisches Blatt Papier, lege es mit einer Spitze nach unten vor sich hin und ...<br />
1<br />
...falte die Ecken wie abgebildet einmal<br />
aufeinander und wieder auseinander.<br />
3<br />
Die beiden oberen Ecken werden ebenfalls<br />
zur Mittellinie, nach unten gefaltet...<br />
5<br />
Die gesamte Form 90° nach links drehen und<br />
die obere und die untere Ecke zur Mittellinie<br />
hinauf, bzw. hinunter falten.<br />
7<br />
...et voilà!!<br />
2<br />
Die rechte und die linke Ecke werden zur<br />
Mittellinie hin gefaltet.<br />
4<br />
...damit das dann so aussieht!<br />
6<br />
Von der rechten Ecke her der Mittellinie<br />
entlang mit einer Schere ein wenig einschneiden<br />
und die ganze Form an derselben Mittellinie<br />
entlang zusammenfalten. Die Schwanzflossen<br />
nach oben und nach unten richten....
! "<br />
)<br />
%<br />
(<br />
#<br />
&<br />
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Natur-Museum Luzern „Tipps und Anregungen für Lehrpersonen“: Haie - <strong>gejagte</strong> Jäger<br />
''' ( ) !<br />
' * + , - %
Ein Hai-Rätsel<br />
Waagrecht:<br />
1: Der ... ist einer der grössten Haie, der je gelebt hat. Er lebte vor 6<br />
Millionen Jahren und man nimmt an, dass er bis zu 12 Metern lang werden<br />
konnte<br />
2: Der ... ist ein Hai mit einer ganz besonderen Kopfform. Seine Augen<br />
stehen sehr weit auseinander! Man weiss bis heute nicht so genau,<br />
weshalb dieser Hai so aussieht.<br />
3: Die meisten Haiarten bringen ... Jungtiere zur Welt. Die Jungen sind<br />
von Geburt an selbständig. Ihre Eltern kümmern sich nicht um sie.<br />
4: Viele Haie werden von den Menschen nur wegen ihrer ... gejagt. Die<br />
gelten in einigen Ländern als Delikatesse und können teuer verkauft<br />
werden.<br />
5: Der ... ist der grösste Hai, der heute noch lebt. Ausgerechnet dieses<br />
Tier ernährt sich nur von Plankton<br />
6: Haie haben eine sehr spezielle Haut! Sie haben keine ... wie die Fische,<br />
sondern lauter kleine Zähnchen am ganzen Körper.<br />
7: ... haben sind mit den Haien nahe verwandt. Sie haben einen ähnlichen<br />
Körperbau, wenigstens im Innern. Von aussen betrachtet sehen ... vor<br />
allem flach aus!<br />
Senkrecht:<br />
8: Menschen fürchten sich vor Haien vermutlich vor allem weil sie so viele<br />
und so grosse ... haben.<br />
9: Die meisten Haie leben im ... . Es gibt aber auch Ausnahmen!<br />
10: Haie sind keine richtigen Fische sondern ... ! Ihr Skelett ist viel<br />
weicher, als das von Knochenfischen.<br />
11: Manche Haie legen ... ! Der junge Hai entwickelt sich darin ganz<br />
ähnlich wie ein Küken im Ei.<br />
12: Menschen haben fünf Sinne, Haie haben ... Sinne.
Lösungen<br />
Kreuzworträtsel<br />
Arbeitsblatt S. 22<br />
1a: Weisse Haie, Säger / Sandtigerhaie, Fischfresser / Hornhaie, Muschelknacker<br />
1b: Krebse, die er mit seinen Zähnen knackt<br />
2a: Katzenhai<br />
2b: kopfvoran<br />
3a: Hautzähnchen<br />
3b: grobe Haihaut, feine Haihaut, Schmiergelpapier, Haihaut-Folie, Schwimmanzug<br />
4a: das Abschneiden der Flossen, oft bei lebendigem Leib<br />
4b: Weisser Hai, Gebisse als Trophäen / Riesenhai, Leber und Flossen / Walhai, Fleisch<br />
(sogenannter Tofuhai) / Dornhai, Fleisch
© by <strong>Naturmuseum</strong> Solothurn<br />
Lesetext zum Lebensraum Meer<br />
Das Meer ist voller Leben<br />
Unsere Erdkugel ist zu zwei Dritteln mit<br />
Wasser bedeckt.<br />
Unter der Wasseroberfläche existiert eine<br />
faszinierende Welt.<br />
Hier hat es Berge, Täler, Seegraswiesen und<br />
viele Tiere.<br />
An manchen Orten ist das Meer so tief, dass<br />
unsere höchsten Berge hineinpassen würden.<br />
In der Tiefsee gibt es viele Tiere und Pflanzen,<br />
die wir Menschen noch nie gesehen haben.<br />
Am meisten Leben hat es aber in Küstennähe,<br />
wo das Meer flach ist.<br />
Es gibt ganz viele verschiedene Fische im<br />
Meer, grosse und kleine, bunte und<br />
unauffällige.<br />
Oft schwimmen sie in grossen Schwärmen<br />
umher.<br />
Nicht alles, was wir Fisch nennen, ist auch<br />
einer.<br />
Wal“fisch“, Hai“fisch“ und Tinten“fisch“ sind<br />
nicht mit den Fischen verwandt.<br />
(Wale sind Säugetiere. Haie und Rochen sind<br />
Knorpelfische, eine eigene Klasse der<br />
Wirbeltiere. Tintenfische sind Kopffüsser und<br />
gehören damit wie Schnecken und Muscheln<br />
zu den Weichtieren)<br />
Alle Tiere und Pflanzen im Meer sind<br />
miteinander wie in einem unsichtbaren Netz<br />
verbunden.<br />
Die kleinen Lebewesen dienen den grösseren<br />
als Nahrung.<br />
Aber auch jedes tote Tier kommt wieder in<br />
diesen Kreislauf hinein.<br />
Die kleinsten Tiere und Pflanzen im Meer<br />
nennt man Plankton.<br />
Sie sind von Auge unsichtbar.<br />
Das Plankton schwebt im Wasser und ist die<br />
Nahrung vieler Tiere.<br />
Der zweitgrösste lebende Hai, der Riesenhai,<br />
ernährt sich hauptsächlich von Plankton.<br />
Aktivitäten<br />
Zeichne eine Meereslandschaft!<br />
Lerne auf der Weltkarte die Meere kennen. Wer war schon am Meer?<br />
Zeichne einen Fisch oder ein anderes Meerestier!<br />
Das ist Plankton, im Mikroskop gesehen.
© by <strong>Naturmuseum</strong> Solothurn<br />
Arbeitsblatt: Die sieben Sinne der Haie<br />
Die schwimmende Nase?<br />
Früher nannte man Haie schwimmende Nasen, weil man schon immer wusste, dass sie einen<br />
ausgezeichneten Geruchssinn haben. Weitere Forschungen haben gezeigt, dass sie auch mit<br />
allen anderen Sinnen grosse Leistungen erbringen.<br />
Wie ist es denn überhaupt möglich, dass ein Hai seine Beute im riesigen Ozean finden kann?<br />
Dazu setzt er nacheinander all seine Fähigkeiten ein.<br />
<strong>St</strong>ellen wir uns vor, eine Gruppe Delfine ist viele hundert Meter von einem Hai entfernt auf der<br />
Jagd. Von weitem wird der Hai auf die Geräusche der Delfine aufmerksam. Er hat es aber nicht<br />
auf die Delfine abgesehen, sondern will ihre Beute jagen. Einige der Fische können den Delfinen<br />
entkommen und bluten leicht. Schon wenige Tropfen Fischblut kann der Hai in grosser<br />
Verdünnung wahrnehmen. Er schwimmt auf den Geruch zu. Beim Schwimmen spürt er an der<br />
Veränderung des Wasserdruckes auf seiner Haut, wenn er in die Nähe anderer Objekte kommt.<br />
Auch bei schlechten Lichtverhältnissen kann er so die Fische finden und auch Hindernissen<br />
ausweichen. Im Näherkommen sieht er die silbernen Fische glänzen. Wenn er ganz nahe ist, spürt<br />
er die elektrischen Impulse, die von den verletzten Fischen ausgehen. So kann er zielsicher<br />
zubeissen. Wenn er den Fisch im Maul hat, kommt der entscheidende Test: Ist das wirklich<br />
essbar? Manche Beute wird da noch ausgespuckt.<br />
Aktivitäten<br />
Suche diesen Hai auf der Tafel „Sinne“ und zeichne die verschiedenen Sinne ein.<br />
Zeichne darunter einen Menschen und zeichne auch hier die Sinne ein!<br />
Suche im obigen Text heraus, welche Sinne der Hai in welcher Reihenfolge benutzt.
Wissenswertes und Spannendes rund um die Haie<br />
„Meerjungfrauentaschen“ nennt man im Volksmund die Eikapseln von Haien.<br />
Sie bleiben mit fadenförmigen Anhängseln im Seegras oder in Korallen<br />
hängen.<br />
Das breiteste Lächeln der Welt hat der Walhai. Damit filtriert er Plankton und<br />
saugt auch ganze Fischschwärme ein.<br />
Haie haben „Katzenaugen“ (eine reflektierende Schicht im Auge), um auch<br />
bei schlechtem Licht möglichst viel zu sehen.<br />
Ein 50 kg schwerer Blauhai frisst pro Tag durchschnittlich nur etwa 280<br />
Gramm Fisch. Das entspricht der Energie von einer halben Tafel Schokolade<br />
(1230 kJ). <strong>St</strong>ell dir vor, du müsstest von einer halben Tafel Schokolade im<br />
Tag leben!<br />
Die Haizähne fallen bei einigen Arten nach wenigen Tagen, bei andern erst<br />
nach Wochen oder Monaten aus. Im Lauf eines Lebens können Haie viele<br />
Hundert Zähne haben.<br />
Die kleinsten Haie werden ausgewachsen etwa so gross, wie diese Seite breit<br />
ist.<br />
Das grösste Meeresraubtier aller Zeiten ist der ausgestorbene Hai Carcharius<br />
megalodon. Seine Zähne waren halb so hoch wie diese Seite.<br />
Pro Jahr werden 100 Millionen Haie durch die Menschen getötet. Jede<br />
Sekunde werden 3 Haie getötet!<br />
Es werden wesentlich mehr Menschen von Kokosnüssen erschlagen, als<br />
weltweit von Haien gebissen.<br />
Viele Haie pflanzen sich erst im Alter von einigen Jahren fort und haben nur<br />
wenige Junge. Deshalb können sie Verluste durch Fischerei nicht so schnell<br />
ausgleichen.<br />
Der grösste noch lebende Hai ist der Walhai. Er wird bis 18 Meter lang.<br />
Erst 1976 wurde eine neue Haiart entdeckt: der Riesenmaulhai. Bis Mitte 2006<br />
sind insgesamt 36 dieser Haie beobachtet worden.<br />
Haiähnliche Tiere gibt es schon seit 400 Millionen Jahren, also schon lange<br />
vor den Dinosauriern.<br />
Nicht alle Haie sind schnelle Schwimmer. Der Wobbegong oder Teppichhai<br />
liegt gut getarnt auf dem Meeresboden und wartet, dass sich ihm eine Beute<br />
nähert.
Arbeitsblatt zur Ausstellung Haie<br />
Thema 1: Zähne<br />
Auf der Tafel „Morphologie“ sind vier Gebisstypen abgebildet, z.B. Tigerhaie, die<br />
Alleskönner.<br />
1a Notiere die drei anderen Typen hier.<br />
_____________________________ , _____________________________ ,<br />
_____________________________<br />
Gegenüber hat es fünf echte Gebisse. Vergleiche sie mit den vier Typen auf der<br />
Tafel.<br />
1b Frisst der <strong>St</strong>ern- oder Glatthai eher Krebse oder Fische?<br />
_____________________________<br />
Thema 2: Fortpflanzung<br />
Schaue dir den Film über die Geburt eines Haies aus seiner Eihülle an.<br />
2a Um welche Haiart handelt es sich?<br />
_____________________________<br />
2b Schlüpft der Hai kopfvoran oder schwanzvoran?<br />
_____________________________<br />
Thema 3: Unter der Lupe<br />
Schau dir die verschiedenen Zähne im Binokular genau an.<br />
3a Was könnten die ganz kleinen Zähnchen sein?<br />
___________________________________________________________________<br />
Suche weitere Informationen dazu auf der Tafel „Touch and Feel“ in der<br />
gegenüberliegenden Ecke der Ausstellung.<br />
3b Welche Dinge kannst du hier berühren?<br />
___________________________________________________________________<br />
Thema 4: Gefährdete Haie<br />
Informiere dich auf der Tafel „Mensch und Hai“ über die Hauptbedrohungen für die<br />
Haie.<br />
4a Was ist mit „Finning“ gemeint?<br />
___________________________________________________________________<br />
4b Welche vier Haiarten sind besonders gefährdet? Wieso?<br />
___________________________________________________________________<br />
___________________________________________________________________<br />
___________________________________________________________________
© by<br />
Rolf Leu<br />
<strong>Naturmuseum</strong><br />
<strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>, 2001<br />
FASZINATION HAI<br />
Anmerkungen zu den folgenden<br />
Arbeitsblättern<br />
Die Wegleitung richtet sich vor allem an SchülerInnen ab dem 7.<br />
Schuljahr. Die Arbeitsblätter sollen zur Vorbereitung und zur Nachbereitung<br />
der Ausstellung und auch während des Besuchs je<br />
nach Wissensstand eingesetzt werden. Die in der rechten oberen<br />
Ecke mit einem A bezeichneten Arbeitsblätter beziehen sich<br />
auf die Ausstellungstexte und -objekte, und können direkt im<br />
Museum bearbeitet werden. Aufgabenblätter, die nur teilweise in<br />
der Ausstellung gelöst werden können, sind mit einem eingeklammerten<br />
(A) bezeichnet.<br />
Natur-Museum Luzern „Tipps und Anregungen für Lehrpersonen“: Haie - <strong>gejagte</strong> Jäger<br />
25
EINFÜHRUNG:<br />
Quiz<br />
© by<br />
Rolf Leu<br />
<strong>Naturmuseum</strong><br />
<strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>, 2001<br />
FASZINATION HAI<br />
Ein kurzer Test!<br />
Löse diese Aufgaben<br />
vor einem Ausstellungsbesuch!<br />
Kreuze die Aussagen<br />
an, von denen du glaubst,<br />
dass sie stimmen!<br />
Manche Haie verschlingen einfach fast alles:<br />
Schnecken, Krabben, Tintenfische, Rochen, Vögel, Rinderkadaver, Blechbüchsen,<br />
Kohlestücke, ...<br />
Haie sind hungrige, grosse, scharfzähnige, mörderische Bestien<br />
Haie leben fast ausschliesslich in den Weltmeeren<br />
Es gibt auch Vegetarier-Haie<br />
Haie zeigen eine Vorliebe für Menschenfleisch<br />
Haie sind primitive Fische<br />
Einige Haie bringen lebende Junge zur Welt<br />
Haie gehören zu den Meeressäugetieren<br />
Die meisten Haie sind Raubtiere<br />
Haie können durch Blut herbeigelockt werden<br />
Haie töten jährlich viele tausend Menschen<br />
Das grösste im Meer lebende Tier ist ein Hai<br />
Haie sind Fische wie auch z. B. die Thunfische oder die Forellen<br />
Um den Fischbestand in den Meeren zu sichern, ist es wichtig, dass möglichst<br />
viele Haie erlegt werden<br />
Haie und Rochen sind enge Verwandte<br />
Haifischsuppe wird aus der Leber der Haie hergestellt<br />
Lebertran wird auch aus Haileber gewonnen
ANATOMIE:<br />
Äusserer Bau<br />
© by<br />
Rolf Leu<br />
<strong>Naturmuseum</strong><br />
<strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>, 2001<br />
FASZINATION HAI<br />
Von aussen Sichtbares<br />
Beschrifte die markierten Teile des Hai-Umrisses!<br />
Verwende dazu folgende Begriffe:<br />
1 Erste Rückenflosse<br />
2 Zweite Rückenflosse<br />
3 Brustflosse<br />
4 Schwanzflosse<br />
5 Bauchflosse<br />
6 Afterflosse<br />
7 Auge<br />
8 Nasenöffnung<br />
9 Kiemenschlitze<br />
10 Atemloch (nur bei bodenlebenden Haien; nicht bei<br />
Hochseehaien)<br />
A
ANATOMIE:<br />
Die inneren Organe<br />
© by<br />
Rolf Leu<br />
<strong>Naturmuseum</strong><br />
<strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>, 2001<br />
FASZINATION HAI<br />
Blick ins Innere<br />
<strong>St</strong>udiere die Lage und den Bau der inneren Organe des<br />
Knochenfisches! Bemale jedes Organ mit einer anderen Farbe!<br />
Wirbelsäule<br />
(A)<br />
Beschrifte nun die inneren Organe des Haies!<br />
Bemale die entsprechenden Organe mit derselben Farbe wie oben!<br />
Hoden<br />
Zähle die auffälligsten Unterschiede Hai/Knochenfisch auf, was die<br />
inneren Organe betrifft:<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4
ANAT OMIE:<br />
Das Skelett © by<br />
Rolf Leu<br />
<strong>Naturmuseum</strong><br />
<strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>, 2001<br />
FASZINATION HAI<br />
Knorpel und Knochen 1<br />
Unser Skelett ist aus Knochen und Knorpel aufgebaut. Diese beiden<br />
Baustoffe zeigen verschiedene Eigenschaften:<br />
Knochen sind<br />
Knorpel sind<br />
Zeichne im menschlichen Skelett<br />
die Knorpel mit roter Farbe ein!<br />
Bei Fischen wie Forellen, Barschen, ...<br />
besteht das Skelett aus Knochen; bei den<br />
Haien und Rochen ist es aus Knorpel aufgebaut.<br />
Erstere gehören daher zu den Knochenfischen;<br />
Haie und Rochen zu den Knorpelfischen,<br />
deren Skelett leichter ist als jenes<br />
der Knochenfische. Dies ermöglicht den<br />
Haien - in Verbindung mit ihrer riesigen<br />
Leber (bis zu 30 % des Körpergewichts),<br />
die mit leichten, schwimmfähigen Substanzen<br />
gefüllt ist - ihr Gewicht im Wasser auf etwa 2 % zu reduzieren!<br />
Somit benötigen die Haie keine Schwimmblase zum Schweben,<br />
Auf- oder Absteigen, zur Anpassung an den veränderlichen<br />
Wasserdruck in unterschiedlicher Tiefe.<br />
Recherchiere (in Biologiebüchern, im Internet, ... ):<br />
Woher kommen die Füllgase der Schwimmblase?<br />
Wie wird der Druck in der Schwimmblase vermindert?<br />
Natur-Museum Luzern „Tipps und Anregungen für Lehrpersonen“: Haie - <strong>gejagte</strong> Jäger<br />
29
ANATOMIE:<br />
Das Skelett<br />
© by<br />
Rolf Leu<br />
<strong>Naturmuseum</strong><br />
<strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>, 2001<br />
FASZINATION HAI<br />
Knorpel und Knochen 2<br />
Beschrifte das Skelett eines Knochenfisches:<br />
1 Wirbelsäule; 2 Dornfortsätze; 3 Gräten; 4 Rippen; 5 Brustflossen;<br />
6 Bauchflossen; 7 Afterflosse; 8 Schwanzflosse; 9 Rückenflosse<br />
Benutze dieselben Begriffe wie oben für das knorpelige Skelett<br />
eines Hais:<br />
Füge auch zusätzliche Begriffe ein, die beim Knochenfisch nicht<br />
vorkommen! Notiere, welche Teile bei den Haien fehlen!<br />
A
ANATOMIE:<br />
Flossen & Fortbewegung<br />
© by<br />
Rolf Leu<br />
<strong>Naturmuseum</strong><br />
<strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>, 2001<br />
FASZINATION HAI<br />
Fortbewegung 1<br />
Beschreibe die Art der Fortbewegung des Aals:<br />
Diese Fortbewegungsart nennt man "Aalstil". Er kennzeichnet langsame,<br />
beherrschte Schwimmbewegungen. Sie sind typisch für ausdauernde<br />
Langstreckenschwimmer.<br />
Beschreibe die Art der Fortbewegung des Thunfisches:<br />
Im "Thunfischstil" bewegen sich Räuber fort, die sich ihre Nahrung<br />
durch Blitzangriffe erhaschen müssen.<br />
Viele Haie beherrschen beide Schwimmstile; vor allem Jungtiere<br />
schwimmen wie Aale, Erwachsene wie Thunfische.<br />
Welche Aufgabe erfüllt der Kiel eines Segelschiffes?<br />
Neben der tragenden Wirkung haben die Flugzeugflügel noch<br />
andere Aufgaben:<br />
Gedankenanstoss:<br />
Entenflügelflugzeug - Hammerhai
ANATOMIE:<br />
Flossen & Fortbewegung<br />
© by<br />
Rolf Leu<br />
<strong>Naturmuseum</strong><br />
<strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>, 2001<br />
FASZINATION HAI<br />
Fortbewegung 2<br />
Übertrage die Erkenntnisse von der vorgehenden Seite<br />
auf die Funktion der Flossen des Hais:<br />
Schwanzflosse:<br />
Rückenflosse:<br />
Brustflossen:<br />
Versuche, die abgebildeten Fische nach ihrer (Spitzen-)<br />
Schwimmgeschwindigkeit einzuordnen:<br />
Bachforelle<br />
ca. 30 cm<br />
Gewöhnlicher Thunfisch<br />
300 cm<br />
Marmorierte Grundel<br />
7 - 11 cm<br />
Nach welchen Gesichtspunkten hast du diese Einordnung<br />
vorgenommen?<br />
1<br />
2
ANATOMIE:<br />
Grösse, Form & Schwimmgeschdwindigkeit<br />
© by<br />
Rolf Leu<br />
<strong>Naturmuseum</strong><br />
<strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>, 2001<br />
FASZINATION HAI<br />
Fortbewegung 3<br />
Die ideale Form für schnelle Dauerschwimmer<br />
Für schnelles, ausdauerndes Schwimmen eignet sich eine spezielle,<br />
als "<strong>St</strong>romlinienform" bezeichnete Körperform.<br />
Diese ist eine Spindel wie sie z. B. Pinguine beim Unterwasserschwimmen<br />
zeigen:<br />
Nicht nur Vögel, auch schnellschwimmende Fische, Reptilien und<br />
Säuger haben teilweise diese Spindelform übernommen.<br />
Bilde bei den untenstehenden Tieren jeweils das Verhältnis d/l<br />
(Durchmesser an der dicksten <strong>St</strong>elle : Körperlänge ohne<br />
Schwanzflosse). Feststellung?<br />
Thunfisch d/l = 1 :<br />
(v max. ~ 70 km/h)<br />
Hai d/l = 1 :<br />
(v max. ~ 60 km/h)<br />
Delfin d/l = 1 :<br />
(v max. ~ 60 km/h)<br />
Fischsaurier (ausgestorben) d/l = 1 :<br />
(v max. ~ 50 - 60 km/h)<br />
Forelle d/l = 1 :<br />
(v ~ 14 km/h)<br />
Kofferfisch d/l = 1 :<br />
(v ~ 1 km/h)
ANATOMIE:<br />
Grösse, Form & Schwimmgeschdwindigkeit<br />
© by<br />
Rolf Leu<br />
<strong>Naturmuseum</strong><br />
<strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>, 2001<br />
FASZINATION HAI<br />
Fortbewegung 4<br />
Eine Formel zur Berechnung der maximalen Schwimmgeschwindigkeit<br />
von Fischen<br />
Neben dem Verhältnis d/l ist die Schwimmgeschwindigkeit von<br />
weiteren Grössen abhängig:<br />
° von der Schwanzschlagfrequenz (Anzahl Schwanzschläge/s)<br />
° von der Körperlänge<br />
Der Zoologe R. Bainbridge hat 1965 eine Formel zur angenäherten<br />
Berechnung der Höchstgeschwindigkeit von Fischen entwickelt:<br />
v = 1/4[l(3f - 4)]<br />
v: Geschwindigkeit in cm/s<br />
l: Länge des Fisches in cm<br />
f: Schwanzschlagfrequenz/s<br />
Berechne die maximale Geschwindigkeit folgender Fische:<br />
(Gib das Resultat in km/h an)<br />
Gundel l = 7 cm f = 6/s v=<br />
Hering l = 20 cm f = 12/s v=<br />
Makrele l = 100 cm f = 14/s v=<br />
Löse die Formel von Bainbridge nach f auf!<br />
Wie gross ist die Schwanzschlagfrequenz des 1 m langen und<br />
43 km/h schnellen Barrakudas?<br />
f =<br />
°
ANATOMIE:<br />
Die Sinne der Haie<br />
© by<br />
Rolf Leu<br />
<strong>Naturmuseum</strong><br />
<strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>, 2001<br />
FASZINATION HAI<br />
Die sieben Sinne der Haie 1<br />
Schreibe die Namen der Organe in die Kästchen, die die angegebenen<br />
Sinneswahrnehmungen empnden:<br />
2 Elektrische Felder<br />
(< 0.5 m)<br />
1 Tasten, Schmecken,<br />
Fühlen, Temperatur,<br />
Direkter Kontakt<br />
4 Druck/Ferntastsinn<br />
(< 100 m)<br />
3 Sehen<br />
(< 100 m)<br />
Natur-Museum Luzern „Tipps und Anregungen für Lehrpersonen“: Haie - <strong>gejagte</strong> Jäger<br />
35<br />
6 Hören<br />
(> 1000 m<br />
bis mehrere km)<br />
5 Riechen<br />
(> 100 m)<br />
A
ANATOMIE:<br />
Die Sinne der Haie<br />
© by<br />
Rolf Leu<br />
<strong>Naturmuseum</strong><br />
<strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>, 2001<br />
FASZINATION HAI<br />
Die sieben Sinne der Haie 2<br />
Wie heissen die hier abgebildeten Sinnesorgane?<br />
A
ANATOMIE:<br />
Die Sinne der Haie<br />
© by<br />
Rolf Leu<br />
<strong>Naturmuseum</strong><br />
<strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>, 2001<br />
FASZINATION HAI<br />
Die sieben Sinne der Haie 3<br />
Sammle Informationen zu folgenden Begriffen, die die Sinnesorgane<br />
der Haie betreffen!<br />
Tapetum lucidum:<br />
Lorenzinische Ampullen:<br />
A
ANATOMIE:<br />
Die Atemtechnik<br />
© by<br />
Rolf Leu<br />
<strong>Naturmuseum</strong><br />
<strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>, 2001<br />
FASZINATION HAI<br />
Der Transport von Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid<br />
durch den Blutkreislauf<br />
Im stark vereinfachten Schema des Blutkreislaufs eines Menschen<br />
fehlen die Angaben der Fliessrichtung und der Beschaffenheit des<br />
Bluts.<br />
Trage die Fliessrichtung des Blutes mit Pfeilen ein und bemale<br />
sauerstoffreiches Blut mit roter, sauerstoffarmes (kohlenstoffdioxidreiches)<br />
Blut mit blauer Farbe:<br />
Lungen<br />
?<br />
Vervollständige gleichermassen das Schema für die<br />
Knorpelfische!<br />
Die meisten Haie müssen stets in Bewegung sein, um genügend<br />
Sauerstoff aus dem Wasser aufnehmen zu können.<br />
Selbst im Schlaf schwimmen sie langsam herum!<br />
Begründe diese Tatsache:<br />
Herz<br />
Körperzellen
ANATOMIE:<br />
Die Haut der Haie<br />
© by<br />
Rolf Leu<br />
<strong>Naturmuseum</strong><br />
<strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>, 2001<br />
FASZINATION HAI<br />
Die sandpapierartige Haut der Haie -<br />
der Hai hat Zähne nicht nur im Mund!<br />
Die Haut der Haie besteht nicht wie jene der Fische aus knöchernen<br />
Schuppen, sondern ist eine richtige Haut, aufgebaut aus drei<br />
Schichten:<br />
Oberhaut (Epidermis): Hornhaut + Keimschicht<br />
Lederhaut (Cutis)<br />
Unterhaut (Subcutis)<br />
Beschrifte die drei Hautschichten in der Skizze einer<br />
Säugetierhaut! Ordne den drei Schichten auch ihre entsprechenden<br />
Aufgaben zu! (Siehe u. a. in Biologiebücher!)<br />
Auf der Haut der Haie sitzen Millionen von kleinen Hautzähnen,<br />
den sog. Placoidschuppen. Sie sind Bildungen der Lederhaut und<br />
bestehen aus Zahnbein und Zahnschmelz - gleich wie auch die<br />
Zähne dieser Tiere und des Menschen!<br />
Umfahre alle zur Lederhaut gehörenden Teile mit einer Farbe<br />
und schreibe die Teile 1 - 4 an!<br />
Verwende dazu<br />
folgende Begriffe:<br />
Oberhaut<br />
Zahnschmelz<br />
Lederhaut<br />
Zahnbein
ANATOMIE:<br />
Die Haut der Haie<br />
© by<br />
Rolf Leu<br />
<strong>Naturmuseum</strong><br />
<strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>, 2001<br />
FASZINATION HAI<br />
Die sandpapierartige Haut der Haie -<br />
die beste Anpassung an das Leben im<br />
Wasser!<br />
Zeichne hier einen Hai-Hautzahn in starker Vergrösserung:<br />
Was fällt dir an diesen Schuppen auf?<br />
Der Paläontologe Wolf-Ernst Reif untersuchte<br />
mit Hilfe eines Mikroskops den Bau der Hai-<br />
Hautzähne. Daran erkannte er den Grund für<br />
die äusserst strömungsgünstige, widerstandsarme<br />
Oberfläche der Haut.<br />
Haihaut mit Placoidschuppen<br />
im hundertfach<br />
vergrösserten<br />
Plexiglas-Modell<br />
Wie könnte man die niedrige Reibung einer solchen<br />
Oberflächenstruktur erklären?<br />
(Beachte, dass die Entstehung von Wasserwirbeln die Reibung erhöht!<br />
Versuche u. a. dem Geheimnis durch Abrufen von geeigneten Texten aus<br />
dem Internet auf die Spur zu kommen!)<br />
Der Ingenieur Dietrich W. Bechert hat am Deutschen Zentrum für Luftund<br />
Raumfahrt eine künstliche Haifischhaut entwickelt und anlässlich der<br />
Sommerolympiade 2000 in Sydney war die Haihaut im Zusammenhang<br />
mit bestimmten Textilien aktuell!<br />
Wozu werden diese beiden Produkte verwendet?<br />
(Suche im Internet unter den <strong>St</strong>ichwörtern "Riblet-Folie" und "Fastskin")<br />
(A)
ANATOMIE:<br />
Kiefer & Zähne<br />
© by<br />
Rolf Leu<br />
<strong>Naturmuseum</strong><br />
<strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>, 2001<br />
FASZINATION HAI<br />
Die rasiermesserscharfen Zähne der Haie<br />
Lies folgenden Text und versuche die Bilder der Kieferbewegung<br />
bei einem Haiangriff zu ordnen (1 - 4)<br />
(A)<br />
Bei den meisten Haiarten befindet sich der<br />
Kiefer bauchseits und die Schnauze darüber<br />
steht weit vor. Dies bedingt eine besondere<br />
Angriffstaktik: die Haie greifen ihre Beute von<br />
unten her an. Der Oberkiefer ist nicht fest mit<br />
dem Schädel verbunden, sondern nur über<br />
wenige, elastisch wirkende Kontaktpunkte.<br />
Damit ist er frei beweglich und bildet mit dem<br />
Unterkiefer eine zähnestarrende Falle.<br />
Im Moment des Zubeissens lässt der Hai<br />
diese Falle nach vorn schnellen und richtet die Schnauze nach<br />
oben.<br />
Im Kiefer befinden sich hinter jedem Zahn weitere in Reihen angeordnete<br />
Reservezähne (meist sieben). Beim Verlust eines Zahnes<br />
wird der nächste nachgeschoben!<br />
Legende:<br />
1 Kiefer vor dem Angriff<br />
2 Der Oberkiefer hebt sich, der Unterkiefer senkt sich<br />
3 Der Oberkiefer schnellt vorwärts, die Zähne des<br />
Unterkiefers werden hervorgestellt<br />
4 Nach dem Herausreissen eines Beutestücks fallen die Kiefer in ihre ursprüngliche<br />
Lage zurück
ERNÄHRUNG<br />
© by<br />
Rolf Leu<br />
<strong>Naturmuseum</strong><br />
<strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>, 2001<br />
FASZINATION HAI<br />
Das Märchen von der Fressmaschine Hai:<br />
Ein interessanter Vergleich Mensch - Hai<br />
Benötigte Informationen zum Lösen der Aufgaben:<br />
Nahrungsbedarf eines 60 kg schweren Schulkindes pro Tag<br />
320 g Kohlenhydrate<br />
65 g Eiweisse<br />
85 g Fette<br />
Energiegehalt von Nährstoffen (Brennwert)<br />
Kohlenhydrate 16.7 kJ/g<br />
Eiweisse 16.7 kJ/g<br />
Fette 37.8 kJ/g<br />
Ein grosser 60 kg schwerer Blauhai frisst täglich ca. 320 g Fisch!<br />
Energiegehalt von Fisch: 440 kJ pro 100 g<br />
Aufgaben:<br />
1 Berechne den täglichen Joule-Bedarf für das Schulkind:<br />
2 Wieviel Fisch müsste das Schulkind täglich essen, damit<br />
sein Energiebedarf gedeckt wäre?<br />
3 Wieviel mal mehr Nahrung benötigt das Schulkind verglichen<br />
mit dem Blauhai?<br />
4 Findest du Gründe für diesen erstaunlichen Unterschied?
VERHALTEN:<br />
Fortpflanzung<br />
© by<br />
Rolf Leu<br />
<strong>Naturmuseum</strong><br />
<strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>, 2001<br />
FASZINATION HAI<br />
Drei Arten, wie Haie ihre Jungen zur Welt<br />
bringen<br />
Ca. _____ % der Haie sind ovipar (eierlegend)<br />
Ca. _____ % der Haie sind ovovivipar (siehe unten!)<br />
oder vivipar (lebendgebärend)<br />
Erkläre die folgenden Begriffe (Wörterbuch oder Zoologiebuch<br />
benutzen):<br />
Ovum, Ovi... , Ovo... (lat.):<br />
parere (lat.):<br />
vivi... (lat.)<br />
Oviparie:<br />
Ovoviviparie:<br />
Viviparie:<br />
Gib je ein Beispiel für einen ovoparen und einen viviparen Hai:<br />
ovipar:<br />
vivipar:<br />
Beschrifte die Schemazeichnung der Gebärmutter eines Riffhais<br />
und ordne ihn einer der drei Fortpflanzungsarten zu!<br />
Kloake
VERHALTEN DER HAIE<br />
Anpassung der Flossen an die Lebensweise<br />
© by<br />
Rolf Leu<br />
<strong>Naturmuseum</strong><br />
<strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>, 2001<br />
FASZINATION HAI<br />
Flossenformen und Lebensweise der<br />
Haie 1<br />
Lies den untenstehenden Text und entscheide, welche Beschreibung<br />
auf den Blauhai und welche auf den Grauen<br />
Riffhai zutrifft!<br />
Bei den vielen (nicht bei allen!!!) Haien ist der Zusammenhang zwischen<br />
Lebensraum und Körperform sehr gut zu erkennen:<br />
Der _________________________ hat eine Schwanzflosse, die<br />
oben erheblich länger ist als unten und Brustflossen, die kurz, breit<br />
und eng anliegend sind. Dies ermöglicht ihm eine ungestörte Beweglichkeit<br />
in hindernisreichen Gewässern.<br />
Der ________________________ hat eine fast symmetrische,<br />
mondförmige Schwanzflosse, lange, schmale Brustflossen und einen<br />
spindelförmigen Körper. Die symmetrischen Schwanzflossen<br />
erzeugen einen grösseren Schub nach vorne als die asymmetrischen.<br />
Solche Haie sind schnelle Schwimmer.<br />
Name des Hais: ______________________________<br />
Sein Lebensraum: ____________________________<br />
S<br />
Name des Hais: ______________________________<br />
Sein Lebensraum: ____________________________<br />
(A)
VERHALTEN DER HAIE<br />
Anpassung der Flossen an die Lebensweise<br />
© by<br />
Rolf Leu<br />
<strong>Naturmuseum</strong><br />
<strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>, 2001<br />
FASZINATION HAI<br />
Flossenformen und Lebensweise der<br />
Haie 2<br />
Versuche anhand der Erkenntnisse von der vorangehenden<br />
Seite die abgebildeten Haie je in ihren Lebensräumen zuzuordnen<br />
(beachte die Formen der Brustflossen, der Schwanzflosse,<br />
der Körperform):<br />
A: Küstengewässer, Flachwasser, Bodenfisch;<br />
B: Hochseefisch<br />
Hornhai<br />
2 ____<br />
Blauhai<br />
Grauer Riffhai<br />
7____<br />
4 ____<br />
Weisser Hai<br />
3 ____<br />
5 ____<br />
6 ____<br />
1 ____<br />
8____<br />
Mako<br />
Sägehai<br />
Atlantischer Engelhai<br />
Katzenhai<br />
A
"INTELLIGENZ" DER HAIE<br />
© by<br />
Rolf Leu<br />
<strong>Naturmuseum</strong><br />
<strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>, 2001<br />
Gehirngewicht in g<br />
FASZINATION HAI<br />
Sind Haie nur "doofe" Fressmaschinen?<br />
Info:<br />
Ein im Vergleich zum Körpergewicht verhältnismässig<br />
grosses Gehirn bedeutet üblicherweise,<br />
dass das Lebewesen zu komplexen,<br />
"intelligenten" Verhaltensweisen fähig ist.<br />
Eine grobe Faustregel zur Bestimmung der<br />
"Intelligenz" eines Tieres ist der Quotient<br />
Gehirngewicht durch Körpergewicht.<br />
Untenstehende Grafik (nach Northcutt und Moss) zeigt den Zusammenhang von<br />
Gehirngewicht und Körpergewicht:<br />
1-kg Linie<br />
Beantworte folgende Fragen:<br />
1 Wo in der Grafik ist der Mensch anzusiedeln?<br />
(Trage den Ort mit einem Kreislein ein!)<br />
2 Verfolge die "1-kg Linie" durch die vier Tiergruppen.<br />
a) Welche Aussage lässt sich bezüglich des Gehirngewichts<br />
von Fischen und Haiartigen machen?<br />
b) Erstelle eine "Rangliste" der vier Tiergruppen für 1 kg<br />
schwere Tiere!<br />
3 Interpretiere den Schnittpunkt 100 g Gehirngewicht/100 kg<br />
Körpergewicht!<br />
Antworten auf die Rückseite!<br />
Körpergewicht in kg<br />
A
VERHALTEN DER HAIE<br />
Verbreitung des Makos<br />
© by<br />
Rolf Leu<br />
<strong>Naturmuseum</strong><br />
<strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>, 2001<br />
FASZINATION HAI<br />
Die geografische Verbreitung des Makos<br />
Schraffiere auf der Weltkarte die Gebiete, wo Makos vorkommen!<br />
Verbreitung:<br />
Subtropische und warm-gemässigte Gewässer aller Ozeane, vorwiegend über<br />
dem Schelf und selten in Bereichen unter 16°C.<br />
Westlicher Atlantik: Golf von Maine bis ins südliche Brasilien, einschliesslich<br />
gesamter Golf von Mexiko, Bahamas und die Karibik.<br />
Östlicher Atlantik: Norwegen, Britische Inseln bis hinunter nach Südafrika. Mittelmeer<br />
Gesamter Bereich des Indischen Ozeans, inklusive Rotes Meer.<br />
Westpazifik: Indonesien, Korea, Japan, Australien, Tasmanien, Neuseeland,<br />
Neukaledonien, Fiji.<br />
Östlicher Pazifik: Südliche Aleuten bis hinunter nach Chile.<br />
Verbreitung des Kurzflossen-Makos
MENSCH UND HAI<br />
© by<br />
Rolf Leu<br />
<strong>Naturmuseum</strong><br />
<strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>, 2001<br />
FASZINATION HAI<br />
Die grosse Angst vor dem Weissen Hai<br />
aus: Deutsche Elasmobranchier-Gesellschaft e.V.<br />
Info:<br />
Haie sind mit wenigen Ausnahmen Raubtiere und eignen sich<br />
daher kaum als Kuscheltiere!<br />
Beschreibe kurz die Funktion eines Raubtiers in der Tierwelt!<br />
Finde in der Ausstellung die Namen der wichtigsten Räuber,<br />
die für die Menschen unter Umständen gefährlich werden<br />
könnten:<br />
Pressemeldungen:<br />
"... Bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney wird es natürlich auch<br />
einen Triathlon geben. Beim Schwimmen müssen sich die Athleten in das<br />
bekannterweise von Haien verseuchte Meer in der Bucht von Sydney<br />
stürzen. ..."<br />
Welches Wort in der Pressemeldung stört dich? Begründe<br />
deine Wahl!<br />
Zur Abwehr von Haien existieren verschiedene<br />
Methoden. Nenne einige!<br />
A
MENSCH UND HAI<br />
© by<br />
Rolf Leu<br />
<strong>Naturmuseum</strong><br />
<strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>, 2001<br />
FASZINATION HAI<br />
Die grosse Bedrohung durch Menschen<br />
Das "Monster" Hai, angsterfüllt, auf der Flucht vor dem Menschen?<br />
Karikatur oder Wirklichkeit?<br />
Verfasse je einen kurzen Text zu den Bedrohungen der Haie<br />
durch den Menschen:<br />
Fischerei:<br />
Sportfischerei:<br />
Finning (Haiflossen):<br />
Knorpelpräparate:<br />
Beifang:<br />
Umwelt:<br />
A<br />
aus: Deutsche Elasmobranchier-Gesellschaft e.V.
MENSCH UND HAI<br />
© by<br />
Rolf Leu<br />
<strong>Naturmuseum</strong><br />
<strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>, 2001<br />
FASZINATION HAI<br />
Die Gründe, weshalb Haie geschützt<br />
werden müssen!<br />
Haie zeigen in ihrem Fortpflanzungsverhalten eine grundsätzlich<br />
andere <strong>St</strong>rategie als die Knochenfische!<br />
Untenstehende Zeichnung der Deutschen Elasmobranchier-Gesellschaft<br />
veranschaulicht den wesentlichsten Unterschied.<br />
aus: Deutsche Elasmobranchier-Gesellschaft e.V.<br />
Beantworte folgende Fragen zur Fortpflanzung der Haie:<br />
1 Wie unterscheiden sich Knochen- und Knorpelfische in der Art<br />
der Befruchtung der Eier?<br />
2 Welche Auswirkungen auf die Anzahl des Nachwuchses haben<br />
diese unterschiedlichen Befruchtungstypen?<br />
3 Zähle möglichst viele Gründe auf, weshalb das Überleben der<br />
Haie im Hinblick auf ihre Fortpflanzungsstrategie besonders<br />
gefährdet ist!<br />
A
HAI RÄTSEL<br />
© by<br />
Rolf Leu<br />
<strong>Naturmuseum</strong><br />
<strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>, 2001<br />
FASZINATION HAI<br />
Welcher Hai ist das?<br />
Beachte, dass die Haie im selben Massstab abgebildet sind!<br />
D<br />
A<br />
Taucher<br />
B<br />
C<br />
A
SCHLUSSTEST<br />
© by<br />
Rolf Leu<br />
<strong>Naturmuseum</strong><br />
<strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>, 2001<br />
FASZINATION HAI<br />
Zum Abschluss ein kurzer Test!<br />
Nach dem Besuch der Ausstellung solltest du fähig sein, die folgenden<br />
Fragen richtig zu beantworten!<br />
Treffe die richtige Wahl!<br />
1 Der Tigerhai lebt<br />
a) am Meeresboden, b) in der Hochsee, c) in den küstennahen Riffs<br />
2 Dieser Hai ist ein Planktonfresser<br />
a) der Graue Riffhai, b) der Blauhai, c) der Walhai<br />
3 Dieses Tier ist ein wasserlebender Säuger<br />
a) der Fischsaurier, b) der Pottwal, c) der Walhai<br />
4 Durchschnittlich werden jährlich soviel Menschen von Haien getötet:<br />
a) 113, b) 11, c) 2143<br />
5 Das ist ein typisches Merkmal für einen Hai; er hat<br />
a) 5 - 7 Kiemenspalten, b) eine regulierbare Schwimmblase, c) ein<br />
Paar Brustflossen<br />
6 Jährlich werden durch menschlichen Einfluss ca. soviel Haie getötet:<br />
a) einige 10 000, b) mehr als 1/2 Milliarde, c) bis zu 100 000 000<br />
7 Hier leben Süsswasserhaie:<br />
a) im Mississippi, b) im Ganges, c) nirgendwo<br />
8 Haie zählen zu den<br />
a) <strong>St</strong>rahlenflossern, b) Knorpelfischen, c) Meeressäugern<br />
9 Der weit ausladende Kopf der Hammerhaie dient wahrscheinlich<br />
a) zur Abschreckung, b) als Höhenruder, c) als Geschlechtsmerkmal<br />
10 Das Gebiss dieser Haiart ist aufs Knacken von Muscheln spezialisiert:<br />
a) Tigerhai, b) Hornhai, c) Hammerhai<br />
11 Die meisten Haie müssen ständig schwimmen, weil sie<br />
a) nicht aktiv Wasser durch die Kiemen pumpen können, b) keine<br />
Lungen haben, c) zu wenig Sauerstoff in der Schwimmblase speichern<br />
12 Die Haie gehören zu den<br />
a) wechselwarmen Tieren, b) Warmblütlern, c) gleichwarmen Tieren<br />
13 Die Lorenzinischen Ampullen dienen dem<br />
a) Erkennen der Artgenossen, b) Wahrnehmen von Gerüchen,<br />
c) Wahrnehmen von elektrischen Feldern<br />
A
LÖSUNGEN<br />
© by<br />
Rolf Leu<br />
<strong>Naturmuseum</strong><br />
<strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>, 2001<br />
ü<br />
ü<br />
ü<br />
ü<br />
ü<br />
ü<br />
ü<br />
FASZINATION HAI<br />
SEITE 26<br />
Manche Haie verschlingen einfach fast alles:<br />
Schnecken, Krabben, Tintenfische, Rochen, Vögel, Rinderkadaver, Blechbüchsen,<br />
Kohlestücke, ...<br />
Haie sind hungrige, grosse, scharfzähnige, mörderische Bestien<br />
Haie leben fast ausschliesslich in den Weltmeeren<br />
Es gibt auch Vegetarier-Haie<br />
Haie zeigen eine Vorliebe für Menschenfleisch<br />
Haie sind primitive Fische<br />
Einige Haie bringen lebende Junge zur Welt<br />
Haie gehören zu den Meeressäugetieren<br />
Viele Haie sind Raubtiere<br />
Haie können durch Blut herbeigelockt werden<br />
Haie töten jährlich viele tausend Menschen<br />
Das grösste im Meer lebende Tier ist ein Hai<br />
Haie sind Fische wie auch z. B. die Thunfische oder die Forellen<br />
Um den Fischbestand in den Meeren zu sichern, ist es wichtig, dass möglichst<br />
viele Haie erlegt werden<br />
Haie und Rochen sind enge Verwandte<br />
Haifischsuppe wird aus der Leber der Haie hergestellt<br />
Lebertran wird auch aus Haileber gewonnen<br />
SEITE 27<br />
Auge Atemloch 1. Rückenflosse Schwanzflosse<br />
2. Rückenfl.<br />
Nasenöffnung<br />
Afterflosse<br />
Kiemen- Bauchflose<br />
schlitze<br />
Brustflosse<br />
SEITE 28<br />
Gehirn<br />
Riechorgan Wirbelsäule<br />
Zähne<br />
Kiemen<br />
Herz<br />
Hoden<br />
Niere<br />
Leber Darm/Magen
LÖSUNGEN<br />
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Rolf Leu<br />
<strong>Naturmuseum</strong><br />
<strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>, 2001<br />
FASZINATION HAI<br />
SEITE 28 Fortsetzung<br />
1 Der Hai hat keine Zunge<br />
2 ... keine Schwimmblase<br />
3 ... eine grosse Leber<br />
4 ... Kiemenschlitze, aber keine Kiemendeckel (in den<br />
Zeichnungen nicht ersichtlich)<br />
SEITE 29<br />
Knochen: hart, fest, wenig elastisch, schwer<br />
Knorpel: elastisch, biegsam, relativ weich, leicht<br />
Knorpel beim menschlichen Skelett:<br />
Rippen - Brustbein; Schambeinfuge; Gelenkköpfe<br />
Durch Senkung des pH-Wertes im Blut wegen der von der<br />
sog. Gasdrüse produzierten Milchsäure vermindert sich die<br />
Affinität des Hämoglobins für Sauerstoff. Dieser tritt über ein<br />
Netz von Kapillaren in die Schwimmblase über.<br />
Am Blasenende gibt es einen Wandabschnitt, über den Gas<br />
aus der Schwimmblase resorbiert werden kann. (Dieser<br />
Sachverhalt kann natürlich schülergerecht vereinfacht dargestellt<br />
werden).<br />
SEITE 30<br />
111<br />
1<br />
3<br />
9<br />
5 4<br />
6 7<br />
2<br />
8
LÖSUNGEN<br />
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Rolf Leu<br />
<strong>Naturmuseum</strong><br />
<strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>, 2001<br />
FASZINATION HAI<br />
SEITE 30 Fortsetzung<br />
Kiemendeckel<br />
9<br />
5<br />
Dem Hai fehlen die Gräten, Dornfortsätze, Rippen (sind nur im<br />
Ansatz vorhanden, auf der Zeichnung leider nicht sichtbar)<br />
Anmerkung:<br />
Die Vorfahren der ersten Haie hatten ein knöchernes Skelett. Im<br />
Lauf der Evolution wurde es durch das Knorpelskelett ersetzt. Das<br />
knorplige Skelett ist also kein Merkmal für einen "primitiven" Fisch.<br />
1<br />
6<br />
2. Rückenflosse<br />
SEITE 31<br />
Aal: Schlängelnde, ruhige Bewegung mit rhythmischem, kräftigem<br />
Körpereinsatz<br />
Thunfisch:Körper ruhig, ruckartiger, schnell beschleunigender Vortrieb<br />
durch Einsatz der Schwanzflosse<br />
Kiel: <strong>St</strong>abilisierung der Geradeausfahrt (sowie Schwerpunktserniedrigung)<br />
Flugzeugflügel: Richtungs-, Höhen- und Quersteuerung<br />
Entenflügel und Hammerhaikopf wirken als Höhenruder<br />
SEITE 32<br />
Rücken-(und After-)flosse: Vermeidung des Schlingerns, stabile<br />
Schwimmlage, sorgt dafür, dass der Hai stets mit dem Bauch nach<br />
unten schwimmt = Kiel<br />
Brustflossen: Höhen- und Quersteuerung (erzeugen wahrscheinlich<br />
keinen Auftrieb)<br />
Bauchflossen: dienen auch als Bremse<br />
Schwanzflosse: Seitensteuerung + Antrieb ("Propeller")<br />
Schwimmgeschwindigkeiten:<br />
1 Grösse des Fisches (Grosse Fische schwimmen meist schneller<br />
als kleine; die grössten Haie aber langsamer als mittelgrosse)<br />
2 Form des Fisches (<strong>St</strong>romlinienform, Widerstände wie Flossen, ...)<br />
3 Frequenz des Schwanzschlages (in den Bildern nicht ersichtlich!)<br />
7<br />
8
LÖSUNGEN<br />
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Rolf Leu<br />
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<strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>, 2001<br />
FASZINATION HAI<br />
SEITE 33<br />
Verhältnisse von oben nach unten:<br />
1 : 4; 1 : 4; 1 : 4; 1 : 4; 1 : 4,4; 1 : 2<br />
Feststellung: ideales Verhältnis für schnelle Dauerschwimmer<br />
d/l ~1/4 bis 1/3<br />
Die angegebenen Geschwindigkeiten sind nur für wenige Sekunden<br />
erzielbare Spitzengeschwindigkeiten<br />
SEITE 34<br />
Gundel: ~ 0.9 km/h<br />
Hering: ~ 5.8 km/h<br />
Makrele ~ 34 km/h<br />
f =[ 4(v + l)] : 3l<br />
f Barrakuda ~ 17/s<br />
SEITE 35<br />
1 Tasten & Schmecken: Lippen & Mund, Rachen (Geschmackspapillen)<br />
2 El. Felder: Lorenzinische Ampullen<br />
3 Sehsinn: Augen<br />
4 Druck (Ferntastsinn): Seitenlinien<br />
5 Riechen: Nasengruben<br />
6 Hören: Zwei kleine, hinter den Augen liegende Poren (sowie<br />
Geräuschwahrnehmung durch Seitenlinien und über den ganzen<br />
Körper)<br />
SEITE 36<br />
Von oben nach unten:<br />
Lorenzinische Ampullen<br />
Riechgruben<br />
Augen<br />
Geschmacksinn<br />
Gehör<br />
Seitenlinie<br />
SEITE 37<br />
Tapetum lucidum:<br />
Die hinter der Netzhaut liegende "Spiegelschicht" reflektiert das<br />
einfallende (v.a. schwache) Licht nach vorn, wo die Sinneszellen<br />
nochmals gereizt werden. So reichen auch geringe Lichtmengen für<br />
ein Sehen in der Dunkelheit aus. (Typisch für Räuber/Katzen)<br />
Lorenzinische Ampullen:<br />
Milliarden kleiner Kanäle und Hohlräume, die mit einer gallertigen<br />
Masse gefüllt sind. Sie enthalten Sinneszellen, die auf elektrische<br />
Felder ansprechen.
LÖSUNGEN<br />
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Rolf Leu<br />
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<strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>, 2001<br />
FASZINATION HAI<br />
SEITE 38<br />
Sauerstoff<br />
Kiemen Herz<br />
Herz<br />
Kohlenstoffdioxid<br />
Körperzellen<br />
Sauerstoff<br />
Haie haben keine Lungen, die durch Muskeln betätigt werden und<br />
so aktiv Sauerstoff einatmen können. Bei den Haien muss stets<br />
Wasser durch die Kiemen fliessen. Das wird nur erreicht durch ständiges<br />
Herumschwimmen. Diese sog. <strong>St</strong>rahltechnik findet man bei allen<br />
Hochseehaien.<br />
SEITE 39<br />
Oberhaut<br />
Lederhaut<br />
Hornhaut<br />
Keimschicht<br />
Unterhaut<br />
Hornschicht: Schutzfunktion<br />
Keimschicht: Bildet Zellen für die Hornschicht, enthält Farbstoffe<br />
Lederhaut: Sie enthält Talg- und Schweissdrüsen (Einfetten, bzw.<br />
Kühlung der Haut, Sinneskörperchen (Druck- Wärme- Kälteempfindung),<br />
Blutgefässe (Versorgung der Lederhaut mit Nährstoffen);<br />
hier sind auch die Haare verankert (sie sind Ausbildungen der Keimschicht)<br />
1 Zahnschmelz / 2 Zahnbein / 3 Oberhaut / 4 Lederhaut<br />
SEITE 40<br />
Schuppenstruktur: feine Rillen in Längsrichtung, dachziegelartig angeordnet<br />
Reibungsverminderung: durch Vermeidung von Querströmungen<br />
dank Kanalisierung der <strong>St</strong>römung<br />
Riblet-Folie: Flugzeugbeplankung; Verminderung der Reibung um<br />
8 %<br />
Speedo: textile Schwimmanzüge; versprochene Geschwindigkeitserhöhung<br />
ca. 3 %
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<strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>, 2001<br />
FASZINATION HAI<br />
SEITE 41<br />
Links oben: 3<br />
Mitte: 4<br />
Links unten: 1<br />
Rechts: 2<br />
SEITE 42<br />
1) Energiebedarf Schüler: 320 * 16.7 + 65 * 16.7 + 85 * 37.8 = 9640 (kJ)<br />
2) Menge Fisch: 9640 : 4.4 = 2190 (g)<br />
3) Mensch 6.8-mal mehr<br />
4) Energiebedarf:<br />
1. Haie als wechselwarme Tiere benötigen kaum Energie zur Aufrechterhaltung<br />
der Körpertemperatur, ihre Körpertemperatur passt sich stets der<br />
Wassertemperatur an und beträgt in den warmen Meeren annähernd 30°<br />
C (Einige Haiarten - Z. B. der Weisse Hai, der Mako - können allerdings<br />
ihre Körpertemperatur um 5° bis 10° über der Wassertemperatur halten).<br />
2. Die Spiralfalten im Darm der Haie ermöglichen anscheinend eine optimale<br />
Futterauswertung.<br />
SEITE 43<br />
Ovum, Ovo..., Ovi... :Ei<br />
parere: gebären<br />
vivi... : lebend, Leben<br />
Oviparie: Fortpflanzung durch Eier. (Ca. 30 % der Haie)<br />
Ovoviviparie: Eier werden erst abgelegt, nachdem die Embryonalentwicklung<br />
abgeschlossen ist. Das Schlüpfen der Jungen erfolgt direkt nach<br />
oder schon vor der Eiablage. (Ca. 50 %)<br />
Viviparie: Es werden lebende Junge zur Welt gebacht. Grosse Ähnlichkeit<br />
mit Säugern: Plazenta, Nabelschnur. (Ca. 20 %)<br />
Ovipar sind z. B. Katzenhai, <strong>St</strong>ierkopfhaie (Grundhaie)<br />
Vivipar sind z. B. Weisser Hai, Blauhai, Zitronenhai, Sandtigerhai<br />
Zeichnung: oben:Plazenta; unten: Nabelschnur<br />
SEITE 44<br />
... Riffhai ... / ... Blauhai<br />
1. Bild: Riffhai / seichte Gewässer, Riffe<br />
2. Bild: Blauhai / offene Gewässer, Hochsee<br />
SEITE 45<br />
1 A (Hornhai)<br />
2 B (Mako)<br />
3 B (Blauhai)<br />
4 A (Sägehai)<br />
5 A (Grauer Riffhai)<br />
6 A (Atlantischer Engelhai)<br />
7 A (Katzenhai)<br />
8 B (Weisser Hai)
LÖSUNGEN<br />
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Rolf Leu<br />
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<strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>, 2001<br />
FASZINATION HAI<br />
SEITE 46<br />
1 oben links < 100 kg<br />
2 a) Gehirngewichte der Haiartigen sind merklich grösser als jene der Fische<br />
2 b) Säuger/Vögel/Haiartige/Fische; wobei sich Vögel und Haiartige teilweise<br />
überschneiden<br />
3 Haiartige mit relativ grossen Gehirnen (Hochentwickelte Haie) und Säuger<br />
mit relativ kleinen Gehirnen (Ursprüngliche Säuger) haben dasselbe Gehirngewicht/Körpergewicht-Verhältnis<br />
SEITE 47<br />
Siehe Weltatlas!<br />
SEITE 48<br />
Raubtier: <strong>St</strong>eht an der Spitze der Nahrungspyramide, sorgt für das Gleichgewicht<br />
im Ökosystem des Festlandes oder der Meere<br />
Räuber: Weisser Hai, Mako, Tigerhai, Zitronenhai, Bullenhai<br />
<strong>St</strong>örend: ... verseucht ...<br />
Abwehr: Chemisch mit Kupferazetat, Schutznetze, elektrische Zäune, Käfige,<br />
Pressluft, elektronisch mit "Shark POD"<br />
SEITE 49<br />
Fischerei: Problem der Überfischung (Anlandungen von Fischen: 1950<br />
18 Millionen Tonnnen , 1990 85 Millionen Tonnen)<br />
Sportfischerei: Sportangler aus Lust am Töten holen grosse und kleine Haie<br />
aus dem Meer, um sich damit fotografieren zu lassen - danach werden die<br />
Kadaver in den Müll geworfen.<br />
Finning: Haie werden gefangen, den meist noch lebenden Tieren die Flossen<br />
abgeschnitten und ins Meer zurückgeworfen. Die Flossen werden zu Haiflossensuppen<br />
v. a. für den asiatischen Markt verarbeitet! Ertrag pro Kilogramm:<br />
400 US-$.<br />
Knorpelpräparate: Sollen Krebs verhindern (wissensch. nicht bestätigt). Haiknorpelpulver<br />
ist in der Schweiz nicht mehr zugelassen. Der grösste Haiknorpelproduzent<br />
in Costa Rica benötigt mehr als 200 000 Haie pro Monat.<br />
Beifang: Fische, die ungewollt in Driftnetzen oder Longlines gefangen und<br />
wieder ins Meer zurückbefördert werden; dabei befinden sich auch Haie!<br />
(Mittelmeer: 82 % des Fangs sind nur Beifang)<br />
Umwelt: Die Zerstörung der Riffe durch Umweltverschmutzung, die Rodung<br />
und Überbauung der Küstengebiete, Abholzung der Mangrovenbestände entziehen<br />
den Haien ihre Aufzuchtgebiete.<br />
SEITE 50<br />
Knochenfische: äussere Befruchtung; Knorpelfische: innere Befruchtung<br />
Knochenfische: viele Nachkommen; Haie: nur wenige Junge (pro Fortpflanzungsperiode<br />
je nach Haiart 2 - 80)<br />
Geringer Nachwuchs bedeutet grosse Gefährdung<br />
SEITE 51<br />
A Weisser Hai; B Walhai, C Sandtigerhai, D Hammerhai<br />
SEITE 52<br />
1c; 2c; 3b; 4b; 5a; 6c; 7b; 8b; 9b; 10b; 11a; 12a;13c