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Exrem feingliedriges Schmiedeteil als Konkurrenz zum Feinguss

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<strong>Exrem</strong> <strong>feingliedriges</strong> <strong>Schmiedeteil</strong><br />

<strong>als</strong> <strong>Konkurrenz</strong> <strong>zum</strong> <strong>Feinguss</strong><br />

Dipl.-Ing. Wolfgang Schröder, Schöneweiss & Co GmbH<br />

Die Fa. Schöneweiss & Co GmbH, gegründet 1886, ist mit drei<br />

Produktionsstandorten eine der größten privaten deutschen Gesenkschmieden.<br />

Die Produktion erfolgt an drei Standorten.<br />

Die feingliedrige Steckachse (Bild 1) findet in einem Motor Verwendung, bei dem der<br />

Antrieb der Nockenwellen und der Nebenaggregate wie z.B. Wasserpumpe,<br />

Lichtmaschine usw. durch einen wartungsfreien Rädertrieb erfolgt. ( Bild 2 )<br />

Die filigrane Steckachse war ursprünglich ein <strong>Feinguss</strong>teil aus dem Werkstoff<br />

GS42CrMo4, das in einem weiteren Prozessschritt durch eine Warmbehandlung<br />

vergütet wurde.<br />

Schöneweiss hat dieses Bauteil durch ein massivumgeformtes Schmiedestück<br />

ersetzt. Als Werkstoff wurde von Schöneweiss ein modifizierter AFP-Stahl gemäss<br />

DIN/EN 10267 eingesetzt.<br />

Die ausscheidungshärtenden ferritisch-perlitischen (AFP-) Stähle werden aus der<br />

Warmformgebungstemperatur geregelt abgekühlt und erhalten somit die<br />

gewünschten mechanischen Eigenschaften.<br />

Dadurch ist der zusätzliche Prozessschritt Vergüten nicht erforderlich.<br />

Rp0,2<br />

[MPa]<br />

Rm<br />

[MPa]<br />

Vergleich der mechanischen Werte<br />

Stahlguss<br />

GS42CrMo4<br />

vergütet<br />

- 1 / 3 -<br />

Stahl<br />

38MnVS6<br />

> 680 > 600<br />

900 - 1050 > 890<br />

A [%] > 12 >12<br />

BY-behandelt<br />

Die Prüfstand- und Fahrversuchergebnisse der geschmiedeten Steckachsen waren<br />

deutlich besser <strong>als</strong> die der gegossenen Steckachsen.<br />

Um die Genauigkeiten des <strong>Feinguss</strong>teiles zu erreichen, ist es erforderlich, das<br />

geschmiedete Bauteile in eineigen Bereichen zu bearbeiten.<br />

Die Bearbeitung erfolgt auf einem BAZ in zwei Aufspannungen. Anschließend wird<br />

jede Steckachse auf einer halbautomatischen Lehre geprüft, und die geprüften<br />

Merkmale dokumentiert.


Die geschmiedete Steckachse bietet folgende Vorteile:<br />

• Kostengünstiger Werkstoff<br />

• Entfall des nachträglichen Vergütens<br />

• Reduzierung der Ausschussraten<br />

• Gute Zerspanbarkeit und dadurch<br />

• Reduzierung der Taktzeit in der nachfolgenden Fertigung<br />

An dem Beispiel der Steckachse wird dargestellt, dass selbst filigrane Bauteile,<br />

welche bisher nur im Feingießverfahren hergestellt werden konnten, heutzutage<br />

durch Schmieden erzeugt werden.<br />

Durch die Wahl des optimalen Werkstoffes und Fertigungsprozesses konnten die<br />

Kosten der Steckachse signifikant gesenkt werden.<br />

(Bild 1)<br />

- 2 / 3 -


(Bild 2)<br />

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