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Keramikwerkzeuge in der Umformtechnik

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<strong>Keramikwerkzeuge</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Umformtechnik</strong><br />

Hochleistungskeramiken s<strong>in</strong>d recht junge<br />

Werkstoffe, die aus synthetisch hergestellten,<br />

hochre<strong>in</strong>en Grundstoffen hergestellt werden.<br />

Typischerweise handelt es sich hierbei um<br />

Verb<strong>in</strong>dungen zwischen Metallen und<br />

Nichtmetallen o<strong>der</strong> Halbmetallen. In <strong>der</strong><br />

Regel s<strong>in</strong>d die e<strong>in</strong>zelnen Atome keramischer<br />

Werkstoffe durch ionische o<strong>der</strong> kovalente<br />

B<strong>in</strong>dung verbunden. Daraus resultieren ihre<br />

hohe Steifigkeit und Härte, jedoch auch ihr<br />

sprödes Bruchverhalten. Um möglichst<br />

defektarme Werkstoffe und damit <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

bessere mechanische Eigenschaften zu<br />

erzielen, wurde die Gefügefe<strong>in</strong>heit <strong>in</strong> den vergangenen<br />

Jahren immer weiter erhöht – e<strong>in</strong>e<br />

Entwicklung, wie sie ähnlich auch bei den<br />

Hartmetallen zu beobachten ist.<br />

Bei <strong>der</strong> Herstellung keramischer Bauteile<br />

wird das Ausgangspulver zunächst zu e<strong>in</strong>er<br />

gieß- o<strong>der</strong> preßfähigen Masse verarbeitet.<br />

Diese wird zu e<strong>in</strong>em sogenannten Grünl<strong>in</strong>g<br />

geformt, <strong>der</strong> bei höheren Stückzahlen <strong>in</strong><br />

Formwerkzeugen entsprechend <strong>der</strong> Endgeometrie<br />

des Bauteils hergestellt wird. Bei klei-<br />

Zur Endbearbeitung von Keramik werden hauptsächlich das Schleifen,<br />

Honen und Läppen e<strong>in</strong>gesetzt<br />

nen Stückzahlen geht man von e<strong>in</strong>fach<br />

geformten Grünl<strong>in</strong>gen aus, die durch spanende<br />

Bearbeitung vorbearbeitet werden.<br />

Anschließend werden die Grünl<strong>in</strong>ge ges<strong>in</strong>tert,<br />

wobei <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel Genauigkeiten nicht<br />

besser als 0,1 mm erreicht werden. Die meisten<br />

Anwendungen im Bereich des Masch<strong>in</strong>enbaus<br />

erfor<strong>der</strong>n jedoch höhere Genauigkeiten<br />

und machen daher e<strong>in</strong>e Endbearbeitung<br />

<strong>der</strong> ges<strong>in</strong>terten Bauteile unumgänglich.<br />

Die Endbearbeitung als letzter Schritt zum<br />

fertigen Bauteil ist von großer Bedeutung für<br />

Kosten und Qualität. Zur Endbearbeitung von<br />

Keramik werden <strong>in</strong>dustriell im wesentlichen<br />

das Schleifen, Läppen, Honen und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen<br />

SCHMIEDE-JOURNAL MÄRZ 2001<br />

FACHBEITRÄGE<br />

Fällen auch die Funkenerosion und die<br />

Laserbearbeitung angewandt. Der E<strong>in</strong>satzbereich<br />

des jeweiligen Verfahrens orientiert<br />

sich <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie an den erzielbaren Abtragraten<br />

und den zu erzeugenden Geometrien.<br />

E<strong>in</strong> weiteres Kriterium für die Verfahrensauswahl<br />

ist die erreichbare Bauteilqualität.<br />

Dies schließt Dimensions- und Formgenauigkeit<br />

ebenso e<strong>in</strong> wie Oberflächenrauheit und<br />

Bauteilfestigkeit.<br />

Aus dem Bild geht hervor, daß die Verfahrenspalette<br />

gegenüber metallischen Werkstoffen<br />

e<strong>in</strong>geschränkt ist. Beispielsweise kann<br />

fertigges<strong>in</strong>terte Keramik<br />

nicht gedreht, gebohrt<br />

o<strong>der</strong> gefräst werden,<br />

und auch die funkenerosiveBearbeitung<br />

o<strong>der</strong> Laserbearbeitung<br />

ist nur an<br />

wenigen keramischen<br />

Werkstoffen möglich.<br />

Diese Restriktionen<br />

haben grundlegende<br />

Konsequenzen für die<br />

Anwendungsmöglichkeiten<br />

von Keramik, da<br />

sie die Breite realisierbarer<br />

Geometrien stark<br />

e<strong>in</strong>schränken.<br />

Für e<strong>in</strong>en erfolgreichen<br />

Keramike<strong>in</strong>satz<br />

ist zusätzlich zu berücksichtigen,<br />

daß die Endbearbeitung die<br />

Festigkeit e<strong>in</strong>es Bauteils erheblich bee<strong>in</strong>flußt.<br />

An<strong>der</strong>s als metallische Werkstoffe s<strong>in</strong>d Keramiken<br />

wesentlich empf<strong>in</strong>dlicher gegen bearbeitungsbed<strong>in</strong>gte<br />

Oberflächenschädigungen,<br />

die sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er merklichen Herabsetzung <strong>der</strong><br />

Bauteilfestigkeit bzw. e<strong>in</strong>er Gefährdung ihrer<br />

Funktionsfähigkeit äußern können. Es ist also<br />

e<strong>in</strong>e keramikgerechte Endbearbeitung unumgänglich.<br />

<strong>Keramikwerkzeuge</strong> im Bereich <strong>der</strong> Umformung<br />

Oft werden dem Begriff Keramik lediglich<br />

e<strong>in</strong>e hohe Härte und Druckfestigkeit zugeord-<br />

Dr.-Ing. Andreas Wagemann,<br />

Herzogenrath<br />

Auch im Bereich <strong>der</strong><br />

<strong>Umformtechnik</strong> ist die stete<br />

Weiterentwicklung <strong>der</strong> Prozeßtechnologie eng verbunden mit<br />

Verbesserungen <strong>der</strong> e<strong>in</strong>gesetzten Produktionswerkzeuge.<br />

Neue Potentiale eröffnet hier <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz von<br />

Hochleistungskeramiken. Im folgenden werden keramische<br />

Werkstoffe, ihre spezifischen Eigenschaften und ihre<br />

E<strong>in</strong>satzmöglichkeiten <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Umformtechnik</strong> vorgestellt.<br />

22<br />

net. Dies ist jedoch <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie von Bedeutung<br />

für diejenigen Anwendungen, <strong>in</strong> denen<br />

e<strong>in</strong>e hohe Wi<strong>der</strong>standsfähigkeit gegen abrasiven<br />

Verschleiß gefor<strong>der</strong>t ist. E<strong>in</strong> m<strong>in</strong>destens<br />

ebenso wichtiger Faktor s<strong>in</strong>d die tribologischen<br />

Eigenschaften von Keramiken, also ihr<br />

Verhalten im Reibkontakt.<br />

Keramiken unterscheiden sich von Hartmetallen<br />

und Stählen grundlegend durch ihren<br />

nichtmetallischen B<strong>in</strong>dungscharakter. Tribologisch<br />

gesehen bedeutet dies e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere<br />

stoffliche Ähnlichkeit <strong>der</strong> Reibpartner und<br />

damit e<strong>in</strong>e schwächere Adhäsionsneigung<br />

zwischen Metallen und Keramiken. Übertragen<br />

auf den Umformprozeß bedeutet dies<br />

ger<strong>in</strong>gere Reibkräfte, e<strong>in</strong>e schwächere Neigung<br />

zum Kaltverschweißen und e<strong>in</strong>en niedrigeren<br />

adhäsiven Verschleiß.<br />

Gerade <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Umformtechnik</strong> bietet Hochleistungskeramik<br />

damit technologische und<br />

wirtschaftliche Vorteile gegenüber den aktuell<br />

üblichen Werkzeugwerkstoffen. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

setzt e<strong>in</strong> erfolgreicher E<strong>in</strong>satz von Keramik<br />

voraus, daß die werkstoffspezifischen Eigenarten<br />

des Werkstoffs berücksichtigt werden.<br />

Ähnlich wie Hartmetalle können Keramiken<br />

mechanische Überlastungen nicht<br />

durch Fließvorgänge ausgleichen. Als sprödharte<br />

Werkstoffe s<strong>in</strong>d sie beson<strong>der</strong>s empf<strong>in</strong>dlich<br />

gegen Zugspannungen. Konstruktiv bedeutet<br />

dies beispielsweise die Vermeidung<br />

von Spannungsüberhöhungen o<strong>der</strong> die Erzeugung<br />

von Druckvorspannungen. Pr<strong>in</strong>zipiell<br />

s<strong>in</strong>d die entsprechenden Regeln hierzu vom<br />

Hartmetall bekannt, jedoch ist bei <strong>der</strong><br />

Auslegung keramischer Komponenten wegen<br />

<strong>der</strong> deutlich ger<strong>in</strong>geren Bruchfestigkeiten<br />

wesentlich genauer vorzugehen.<br />

Pr<strong>in</strong>zipiell eignen sich Keramiken als<br />

Werkzeugbaustoff für das gesamte Feld <strong>der</strong><br />

<strong>Umformtechnik</strong>. In <strong>der</strong> Drahtherstellung ist<br />

<strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz keramischer Ziehkonen beispielsweise<br />

technischer Standard und zum Walzen<br />

von Draht werden Keramikrollen erfolgreich<br />

e<strong>in</strong>gesetzt. Mittlerweile haben sich Keramikkomponenten<br />

darüber h<strong>in</strong>aus <strong>in</strong> <strong>der</strong> Drahtverarbeitung<br />

beispielsweise <strong>in</strong> Richte<strong>in</strong>heiten,<br />

zur Drahtklemmung etc. etabliert.


Vorteile keramischer Matrizen Bil<strong>der</strong>: BeaTec<br />

Auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Blechumformung s<strong>in</strong>d Hochleistungskeramiken<br />

aus wirtschaftlichen und<br />

technologischen Gründen e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante<br />

Alternative zu Werkzeugstählen und Hartmetallen.<br />

Keramiken senken die erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Umformkräfte und erzeugen bei vielen Blechwerkstoffen<br />

bessere Oberflächen am erzeugten<br />

Produkt. Keramische Ziehwerkzeuge<br />

eröffnen die Perspektive, Schmierstoff e<strong>in</strong>zusparen<br />

und zusätzlich Umformschritte zusammenzufassen<br />

und dadurch Folgeverbundwerkzeuge<br />

e<strong>in</strong>facher zu gestalten .<br />

E<strong>in</strong> weiteres <strong>in</strong>teressantes Feld für den E<strong>in</strong>satz<br />

keramischer Werkzeuge ist <strong>der</strong> Bereich<br />

<strong>der</strong> Kaltmassivumformung. Hier treten sehr<br />

hohe Kontaktspannungen und Werkzeug<strong>in</strong>nendrücke<br />

auf, die verstärkt die Bildung von<br />

Verschweißungen zwischen Werkstück und<br />

Werkzeug bzw. adhäsiven Verschleiß bed<strong>in</strong>gen.<br />

Gerade hier bietet Keramik große Vorteile.<br />

Im Produktionse<strong>in</strong>satz hat sich gezeigt, daß<br />

<strong>Keramikwerkzeuge</strong> bei entsprechen<strong>der</strong> Auslegung<br />

<strong>der</strong> Armierung die auftretenden Werkzeug<strong>in</strong>nendrücke<br />

problemlos ertragen und<br />

Standzeiten erreichen, die drei- bis fünfmal so<br />

hoch s<strong>in</strong>d wie bei Hartmetall-Werkzeugen.<br />

Die oft geäußerten Vorbehalte gegenüber <strong>der</strong><br />

mechanischen Belastbarkeit von Keramik<br />

werden hier e<strong>in</strong>deutig wi<strong>der</strong>legt.<br />

Warmmassivumformung mit <strong>Keramikwerkzeuge</strong>n<br />

Zu den bereits dargestellten Vorteilen im<br />

Bereich <strong>der</strong> Kaltumformung kommt beim<br />

Schmieden die Hochtemperaturbeständigkeit<br />

keramischer Werkstoffe zum Tragen. So gibt<br />

es bei Keramik ke<strong>in</strong>e Probleme mit Anlaßeffekten<br />

und dem damit verbundenen Verlust<br />

von Festigkeit und Härte des Werkzeugs.<br />

Auch bezüglich <strong>der</strong> Thermoschockbelastung<br />

<strong>der</strong> Werkzeuge durch den Wechsel zwischen<br />

heißem Werkstück und kaltem Schmierstoff<br />

s<strong>in</strong>d bei Keramik bisher ke<strong>in</strong>e Probleme<br />

aufgetreten, obwohl die Belastung zum<strong>in</strong>dest<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Werkzeugrandzone hoch ist.<br />

Das Bild oben zeigt die Keramikmatrize<br />

e<strong>in</strong>es Werkzeugs zum Warmfließpressen. Die<br />

bisherigen E<strong>in</strong>satzerfahrungen mit solchen<br />

FACHBEITRÄGE<br />

und ähnlichen Werkzeugen<br />

haben analog<br />

zur Kaltumformung<br />

das günstige tribologische<br />

Verhalten bestätigt.<br />

So konnten die<br />

Umformkräfte verglichen<br />

mit nitrierten<br />

Stahlwerkzeugen bei<br />

gleichem Schmierstoff<br />

und teilweise sogar<br />

reduzierter Schmierstoffmenge<br />

um bis zu<br />

40 % reduziert werden.<br />

Dies ist <strong>in</strong>sofern sehr<br />

<strong>in</strong>teressant, als <strong>der</strong><br />

durch Wandreibung<br />

verursachte Kraftanteil relativ zum Anteil des<br />

Stoffflusses offensichtlich recht hoch ist.<br />

Durch den gleichmäßigen, riefenfreien<br />

Verschleiß <strong>der</strong> Keramikmatrizen blieb auch<br />

die Produktoberfläche über die Standzeit konstant<br />

gut.<br />

Die bisher im E<strong>in</strong>satz bef<strong>in</strong>dlichen <strong>Keramikwerkzeuge</strong><br />

haben ausschließlich rotationssymmetrische<br />

Formen, da nur diese durch<br />

Schleifen wirtschaftlich herstellbar s<strong>in</strong>d. Wie<br />

bereits e<strong>in</strong>leitend dargestellt, s<strong>in</strong>d die bei<br />

Hartmetall und Stahl gängigen Verfahren<br />

Erodieren und Hartzerspanung (nur bei Stahl)<br />

bei den umformtechnisch relevanten Keramiken<br />

noch nicht e<strong>in</strong>setzbar. Es wird jedoch<br />

<strong>in</strong>tensiv daran gearbeitet, erodierbare Werkstoffe<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Qualität herzustellen,<br />

um auch komplexere Gravuren bzw.<br />

E<strong>in</strong>sätze herstellen zu können.<br />

Wegen <strong>der</strong> Belastung <strong>der</strong> Schmiedewerkzeuge<br />

kommen Keramikmatrizen nur armiert<br />

zum E<strong>in</strong>satz, wobei die Armierung aufwendiger<br />

gestaltet ist als bei Matrizen aus Werkzeugstahl.<br />

Dies ist jedoch nur bed<strong>in</strong>gt als<br />

Wettbewerbsnachteil zu werten, da die Armierungen<br />

bei entsprechen<strong>der</strong> Auslegung mehrfach<br />

wie<strong>der</strong>verwendbar s<strong>in</strong>d und lediglich <strong>der</strong><br />

Keramikkern getauscht werden muß.<br />

Verglichen mit Beschichtungen s<strong>in</strong>d bei <strong>der</strong><br />

Warmumformung die Vorteile keramischer<br />

Werkzeuge noch deutlicher als bei <strong>der</strong><br />

Kaltumformung. Beim Schmieden s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>erseits<br />

aufgrund <strong>der</strong> hohen Arbeitstemperaturen<br />

die Probleme durch unterschiedliche thermische<br />

Dehnung von Substrat und Beschichtung<br />

erheblich. An<strong>der</strong>erseits bed<strong>in</strong>gen bei Werkzeugen<br />

aus Werkzeugstahl Anlaßeffekte e<strong>in</strong>e<br />

Verr<strong>in</strong>gerung <strong>der</strong> Substrathärte und begünstigen<br />

damit den sog. Eierschaleneffekt bzw. das<br />

Abplatzen <strong>der</strong> Schicht.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus s<strong>in</strong>d an Schmiedewerkzeugen<br />

<strong>in</strong> den meisten Fällen relativ große<br />

Verschleißbeträge zulässig. Hierdurch s<strong>in</strong>d<br />

monolithische Keramike<strong>in</strong>sätze mit ihrer<br />

durchgehend gleichen Härte und ihrem glatten<br />

Verschleißbild noch länger e<strong>in</strong>setzbar.<br />

Neben Matrizen s<strong>in</strong>d auch Dorne <strong>in</strong> sehr<br />

vielen Schmiedewerkzeugen zu f<strong>in</strong>den; auch<br />

hier s<strong>in</strong>d Keramiken als Werkzeugwerkstoff<br />

<strong>in</strong>teressant. In e<strong>in</strong>em laufenden Forschungsvorhaben<br />

werden verschiedene ausgewählte<br />

Keramiksorten und Hartmetalle als Gesenke<strong>in</strong>sätze<br />

im Schmiedeprozeß getestet. Ziel <strong>der</strong><br />

vergleichenden Untersuchungen ist es, die<br />

Vorteile keramischer Werkstoffe im Vergleich<br />

zu Hartmetallen und Stahl e<strong>in</strong>zugrenzen.<br />

Diese grundlegenden Untersuchungen werden<br />

an e<strong>in</strong>em Modellwerkzeug (Bild unten)<br />

durchgeführt, bei dem <strong>der</strong> verschleißkritische<br />

Dornbereich durch e<strong>in</strong>en Keramik- o<strong>der</strong> Hartmetalle<strong>in</strong>satz<br />

ersetzt wird. Es s<strong>in</strong>d damit die<br />

Zusammenhänge zwischen den Eigenschaften<br />

dieser Werkstoffe und ihrem Verhalten beim<br />

Schmieden zu ermitteln.<br />

Nach den bisherigen Forschungsarbeiten<br />

zeigen die Hartstoffe<strong>in</strong>sätze <strong>in</strong> den Schmiedeversuchen<br />

nach 1000 Zyklen ke<strong>in</strong>en bzw.<br />

kaum mit dem Auge erkennbaren Verschleiß.<br />

Auch hier hat sich damit gezeigt, daß die getesteten<br />

Werkstoffe für den Gesenkbau geeignet<br />

s<strong>in</strong>d und e<strong>in</strong> großes Potential zur Standmengenerhöhung<br />

erschließen. Analog zu den<br />

Erfahrungen mit Fließpreßmatrizen treten an<br />

den Keramikdornen ke<strong>in</strong>e Verschleißriefen<br />

auf.<br />

Versuchswerkzeug für<br />

Modellversuche Bild: IFUM<br />

Diese Veröffentlichung berichtet auch<br />

über Ergebnisse aus folgenden geför<strong>der</strong>ten<br />

F+E-Projekten zum Schmieden mit<br />

<strong>Keramikwerkzeuge</strong>n: BMBF-Projekt Nr.<br />

03N5022 (CFI, BeaTec, Hirschvogel<br />

<strong>Umformtechnik</strong>, Fimitol, IFUM Uni<br />

Hannover) und AiF-Projekt 12087B<br />

(IFUM Uni Hannover, Inst. f. Werkstoffkunde<br />

Uni Hannover, Fraunhofer-IKTS<br />

Dresden). Das Forschunsgprojekt Nr. AiF<br />

12087B wird aus Mitteln des Bundesm<strong>in</strong>isteriums<br />

für Wirtschaft (BMWi) über<br />

die Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft <strong>in</strong>dustrieller<br />

Forschungsvere<strong>in</strong>igungen „Otto von<br />

Guericke“ e. V. (AiF) und die Forschungsgesellschaft<br />

Stahlverformung<br />

e. V. (FSV) im Rahmen <strong>der</strong> vorwettbewerblichen<br />

Geme<strong>in</strong>schaftsforschung geför<strong>der</strong>t.<br />

Die Langfassung des Abschlußberichts<br />

kann bei <strong>der</strong> FSV, Goldene Pforte<br />

1, 58093 Hagen, angefor<strong>der</strong>t werden.<br />

23 SCHMIEDE-JOURNAL MÄRZ 2001

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