Abdichtungsarbeiten nach DIN 18336

Abdichtungsarbeiten nach DIN 18336
Ausgabe Dezember 2002
Inhalt
01. Leistungsbeschreibung
02. Geltungsbereich
03. Ausführung
04. Leistung
05. Abrechnung
01. Leistungsbeschreibung
Angaben zur Baustelle
- Art, Beschaffenheit und Neigung des Abdichtungsuntergrundes
- Bemessungswasserstand, größte Eintauchtiefe der Abdichtung
- Wasserdurchlässigkeitsbeiwert des anstehenden Bodens
- Art der Nutzung der abzudichtenden Bauwerke, Räume oder Flächen
Angaben zur Ausführung
- Art, Lage, Anzahl und Maße der abzudichtenden Bauwerke oder Bauwerksteile
- Art der Abdichtung und der Stoffe je nach der Nutzung und Wasserbeanspruchung
- Lage und Einbaustelle der Abdichtung in Räumen
- Anforderungen an die Widerstandsfähigkeit der Abdichtung gegen Beanspruchung (thermisch,
mechanisch, biologisch, chemisch)
- Belastungsfähigkeit
Einzelangaben bei Abweichungen von den ATV
Einzelangaben zu Nebenleistungen und Besonderen Leistungen
Abrechnungseinheiten getrennt nach Bauart und Maßen
- Flächenmaß (m²)
- Längenmaß (m)
- Anzahl (Stück)
02. Geltungsbereich
Die ATV „Abdichtungsarbeiten“ – DIN 18336 – gilt für Abdichtungen mit:
- Bitumenwerkstoffen,
- Metallbändern,
- Kunststoff- und Elastomer-Dichtungsbahnen
gegen Bodenfeuchte,
nichtstauendes Sickerwasser,
nichtdrückendes und drückendes Wasser,
aufstauendes Sickerwasser,
zugehörige Schutzschichten.
Sie gilt auch für Abdichtungen unter Intensivbegrünung

Die ATV DIN 18336 gilt nicht für:
- wasserundurchlässigen Beton
- Dachabdichtungen und Abdichtungen von extensiv begrünten Dachflächen
- Gussasphaltarbeiten
- Abdichtungen der Fahrbahntafeln von öffentlich benutzten Brücken
- Abdichtungen von Deponien, Erdbauwerken und bergmännisch
erstellten Tunneln
- Abdichtungen spritzwasserbelasteter Nassräume im Wohnungsbau
Ergänzend gilt die ATV DIN 18299:
„Allgemeine Regelungen für Bauarbeiten jeder Art“
03. Ausführung
3.1. Allgemeines
ergänzend zur ATV DIN 18299 Abschnitt 3 gelten die Abschnitte 1-10 sowie 5.4.4 und 7.4.6 der
DIN 18195 Bauwerksabdichtungen
Der Auftragnehmer hat bei seiner Prüfung Bedenken anzumelden insbesondere bei:
- Mängeln des Abdichtungsuntergrundes
- scharfen Schalungskanten und Graten
- fehlenden Gleitsicherungen
- ungeeigneter Art und Lage von durchdringenden Bauteilen Abläufen oder Bewegungsfugen
- ungeeigneter Art oder Fehlen von Entwässerungseinrichtungen oder Einbauteilen zum Abschluss
der Abdichtungen an Durchdringungen
- Bei schwierigen Witterungsverhältnissen darf die Leistung nur ausgeführt werden, wenn durch
besondere Maßnahmen (Besondere Leistungen) eine nachteilige Auswirkung verhindert wird
- Werden Schäden an bereits abgenommenen Bauteilen festgestellt hat der Auftragnehmer diese
zu beseitigen; sind diese Schäden nicht vom Auftragnehmer verursacht worden ist dies besonders
zu vereinbaren
3.2. Abdichtung gegen Bodenfeuchte und nichtstauendes Sickerwasser
Waagerechte Abdichtungen in oder unter Wänden sind einlagig mit lose verlegten Bitumen-
Dachdichtungsbahnen auszuführen
Abdichtungen von Außenwandflächen sind mit kunststoffmodifizierten Bitumendickbeschichtungen
(KMB) in zwei Arbeitsvorgängen aufzubringen. min. 3mm Trockenschichtdicke, Systembedingt ein
Voranstrich
Abdichtungen von Bodenplatten sind einlagig mit lose verlegten Bitumen-Schweißbahnen
auszuführen. Überdeckungen sind zu verschweißen.
3.3. Abdichtung gegen nichtdrückendes Wasser:
Deckenflächen im Freien mit mäßiger Beanspruchung (z.B. Balkone) sind einlagig mit Kunststoff-
Dichtungsbahnen PVC-P nach DIN 16938 mind. 1,2 mm dick und mit Schutzlage aus mind. 2 mm
dicken und mind. 300 g/m² schweren Bahnen aus synthetischem Vlies auszuführen.
Bei hoch beanspruchten Deckenflächen im Freien und unter Erdreich ist auf den
Abdichtungsuntergrund ein Voranstrich anzubringen. Die Abdichtung ist zweilagig aus Bitumen-
Dichtungsbahnen (G 200 DD und PYE PV 200 DD) auszuführen.
bei Nassräumen ist auf den Abdichtungsuntergrund ein Voranstrich anzubringen.
Stark beanspruchte Fußboden- und Wandflächen (z.B. öff. Duschen) sind zweilagig aus Bitumen-
tttttDachdichtungsbahnen (G 200 DD und PV 200 DD) abzudichten.

3.4. Abdichtung gegen aufstauendes Sickerwasser:
Voranstrich auf vertikalen Abdichtungsuntergründen
Die Abdichtung ist wie bei Nassräumen herzustellen und mit einemDeckaufstrich zu versehen
3.5. Abdichtung gegen von außen drückendes Wasser:
Voranstrich auf vertikal und mehr als 1:1 geneigten Flächen
Die Abdichtung ist aus 2 Lagen nackter Bitumenbahnen R 500 N sowie einer Lage Kupferriffelband,
mind. 0,1mm dick auszuführen und mit einem Deckanstrich zu versehen
3.6. Abdichtung gegen von inne drückendes Wasser:
Die Abdichtung ist einlagig mit PVC-P-Dichtungsbahnen, mind. 1,5 mm dick, auszuführen
3.7. Abdichtung gegen aufstauendes Sickerwasser:
Voranstrich auf vertikalen Abdichtungsuntergründen
Die Abdichtung ist wie bei Nassräumen herzustellen und mit einem
Deckaufstrich zu versehen
3.8. Abdichtung gegen von außen drückendes Wasser:
Voranstrich auf vertikal und mehr als 1:1 geneigten Flächen
Die Abdichtung ist aus 2 Lagen nackter Bitumenbahnen R 500 N sowie einer Lage Kupferriffelband,
mind. 0,1mm dick auszuführen und mit einem Deckanstrich zu versehen
3.9. Abdichtung gegen von inne drückendes Wasser:
Die Abdichtung ist einlagig mit PVC-P-Dichtungsbahnen,mind. 1,5 mm dick, auszuführen
3.10. Abdichtung gegen aufstauendes Sickerwasser:
Voranstrich auf vertikalen Abdichtungsuntergründen
Die Abdichtung ist wie bei Nassräumen herzustellen und mit einem Deckaufstrich zu versehen
3.11. Abdichtung gegen von außen drückendes Wasser:
Voranstrich auf vertikal und mehr als 1:1 geneigten Flächen
Die Abdichtung ist aus 2 Lagen nackter Bitumenbahnen R 500 N sowie einer Lage Kupferriffelband,
mind. 0,1mm dick auszuführen und mit einem Deckanstrich zu versehen
3.12. Abdichtung gegen von inne drückendes Wasser:
Die Abdichtung ist einlagig mit PVC-P-Dichtungsbahnen, mind. 1,5 mm dick, auszuführen
3.13. Abdichtung über Bewegungsfugen mit einem resultierenden Bewegungsmaß von
max. 10 mm gilt:

für Bodenfeuchte und nichtstauendes Sickerwasser:
Fugen der Außenwandflächen werden mit bitumenverträglichen Streifen aus vlies- oder
gewebekaschierten Kunststoffdichtungsbahnen abgedichtet.
Bodenplatten werden wie gegen Bodenfeuchte abgedichtet; und beidseitig durch je eine Lage
Polymerbitumen-Schweißbahnen ( PYE-PV 200 S%) verstärkt.
Bei mäßiger Beanspruchung sind die Abdichtungen über den Fugen wie bei mäßig beanspruchten
Deckenflächen im Freien durchzuführen und vorher mit einem systemgerechten Blech abzudecken.
Bei hoher Beanspruchung sind die Abdichtungen der Fugen genauso auszuführen, wie hoch
beanspruchte Deckenflächen im Freien und unter Erdreich. Zusätzlich sind beide Seiten der
Abdichtung durch eine Lage Polymerbitumen-Schweißbahnen (mind. 30 cm breit) mittig über der
Fuge zu verstärken.
Bei aufstauendem Sickerwasser werden die Flächenabdichtungen wie bei (Fugen-) Abdichtungen
gegen nichtdrückendes Wasser bei hoher Beanspruchung ausgeführt.
Bei von außen drückendem Wasser ist die Bewegungsfuge genauso abzudichten wie die restliche
Deckenfläche. Beide Seiten der Abdichtung sind durch Kupferriffelbänder (0,2 mm dick und mind.
30 cm breit) mittig über der Fuge zu verstärken.
Bei von innen drückendem Wasser sind die Fugen vor der Gesamtabdichtung mit einem einseitig
befestigten, systemgerecht beschichteten Blech abzudecken (mind. 0,5 cm dick und 20 cm breit).
3.13. Anschlüsse an Durchdringungen, Übergänge, Abschlüsse
Bodenfeuchte und nichtstauendem Sickerwasser
Bei Außenwandflächen ist die kunststoffmodifizierte Bitumendickbeschichtung der
Flächenabdichtung nach Abdichtungen von Außenwandflächen hohlkehlartig an die Durchdringung
anzuarbeiten.
Bei Bodenplatten sind Übergänge und Anschlüsse der Abdichtung nach Abdichtung von
Bodenplatten an Durchdringungen mit Klebeflanschen auszuführen.
Nichtdrückendes Wasser auf Deckenflächen
bei mäßiger Beanspruchung werden Übergänge und Anschlüsse an Durchdringungen bei
Abdichtungen von Deckenflächen im Freien mit Anschweißflanschen ausgeführt
bei hoher Beanspruchung werden sie mit Los- und Festflansch-Konstruktionen ausgeführt
bei aufstauendem Sickerwasser werden Abdichtungsübergänge und -anschlüsse an
Durchdringungen wie bei nichtdrückendem Wasser auf Deckenflächen mit hoher Beanspruchung
durchgeführt.
bei von außen und von innen drückendem Wasser werden Abdichtungsübergänge und –anschlüsse
an Durchdringungen mit Lose- und Festflanschkonstruktionen ausgeführt. Die Abdichtung ist
gleichmäßig einzuspannen.
3.14. Abdichtungsanschlüsse im Bodenplatten- /Wandbereich:
Bei Abdichtungen gegen aufstauendes Sickerwasser oder gegen von außen drückendes
Sickerwasser sind die Anschlüsse beim äußeren Einbau der Abdichtung als Kehranschlüsse
auszubilden.
Bei Abdichtungen gegen von inne drückendes Wasser sind die Anschlüsse mit systemgerecht
beschichteten Blechen auszubilden.
04. Leistungen
4.1. Nebenleistungen:

Umbau von Gerüsten deren Arbeitsbühnen bis zu 2 m über Gelände oder Fußboden liegen
Reinigen des Abdichtungsuntergrundes, ausgenommen das Reinigen von groben
Verschmutzungen, welches unter Besondere Leistungen fällt.
4.2. Besondere Leistungen:
zusätzliche Maßnahmen bei schwierigen Witterungsverhältnissen
Vorbehandeln des Abdichtungsuntergrundes, soweit es dem Auftragnehmer nicht ohnehin
unterliegt
Reinigen des Untergrundes von grober Verschmutzung(z.B. Gips-, Mörtel-, Farbreste, und Öl)
Bereithalten von Aufenthalts- und Lagerräumen wenn der Auftraggeber dies nicht tut
Auf- und Abbauen sowie Bereithalten von Gerüsten
Umbau von Gerüsten deren Arbeitsbühnen mehr als 2 m über Geländehöhe oder Fußboden liegen
Schutzmaßnahmen und Herstellen von Schutzschichten nach DIN 18195-10
Herstellen und Verstärken von Abdichtungen über Bewegungsfugen, sowie an Kanten Kehlen,
Anschlüssen, Abschlüssen und Übergängen
Herstellen von Hohlkehlen
Herstellen von Anschlüssen der Abdichtungen an Durchdringungen bei Übergängen und
Anschlüssen mittels Einbauteilen(Klebe- und Anschweißflansche, Klemmschienen…)
Herstellen von Kehranschlüssen und rückläufigen Stößen
Zusätzliche Prüfungen zum Nachweis der Güte der Stoffe, Bauteile und Leistungen
Prüfungen der Oberflächenzugfestigkeit des Untergrundes
05. Abrechnung
5.1. Der Ermittlung der Leistung nach Zeichnung oder Aufmaß sind zugrunde zu legen:
bei Abdichtungen, Voranstrichen, Trenn- Sperr-, Dämm-, Drän- sowie Schutzschichten und
dergleichen
die Rohmaße der abzudichtenden, von anderen Bauteilen begrenzten Fläche
die Abdichtungsmaße, bei unbegrenzten Flächen
bei Abdichtungen über Fugen, an Übergängen, Anschlüssen, Kehranschlüssen, rückläufigen Stößen,
Abschlüssen, Kanten und Kehlen wird über die größte oder, bei gebogenen Bauteilen, über die
äußere abgewickelte Länge abgerechnet
bei rückläufigen Stößen als Bodenplatten oder Wandabdichtungen zusätzlich zu den Längen auch
ihre Flächen
5.2.Übermessen werden:
bei der Ermittlung des Flächenmaßes: Aussparungen bis zu einer Einzelgröße von 2,5 m²
bei der Ermittlung des Längenmaßes: Unterbrechungen bis zu einer Einzellänge von 1 m