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Einführung in das Private Baurecht

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Thema: <strong>E<strong>in</strong>führung</strong> <strong>in</strong> <strong>das</strong> <strong>Private</strong> <strong>Baurecht</strong> –<br />

Die VOB Teil B – Anwendung <strong>in</strong> der Praxis<br />

A. Abschluss des Bauvertrages<br />

1. Die Baubeteiligten im Bauvertrag<br />

- Wer ist Vertragspartner?<br />

- Auftraggeber, Auftragnehmer, Nach-(Sub-)Unternehmer<br />

- Beispiel: BGH, Beschluss vom 26. 10. 2006, Klage gegen falsche Partei<br />

- Tip: Bestätigungsfax mit konkreter Firmenbezeichnung<br />

(Angabe Komplementär-GmbH, Geschäftsführer)<br />

2. Sonderfall: Architektenvollmacht<br />

- Architekt als Planer des Bauvorhabens<br />

- Bauleiter als Bevollmächtigter des Bauherrn?<br />

- Ke<strong>in</strong>e orig<strong>in</strong>äre Vollmacht des Architekten durch Bauherrn<br />

- falls nicht:<br />

· Abnahme (nur technische Abnahme)<br />

· Erteilung von Zusatzaufträgen<br />

· Setzen e<strong>in</strong>er Nachfrist mit Kündigungsandrohung<br />

· Stundenzettel anerkennen<br />

· Rechnung anerkennen<br />

· Entgegennahme von Beh<strong>in</strong>derungsanzeigen<br />

- Tip: zweifache Ausfertigung, Durchschrift an Bauherrn


3. Der Vertragsschluss<br />

- 2 -<br />

- Angebot und Annahme (§ 145 BGB)<br />

- Problem: Ergänzungen und Rücksendungen = neues Angebot § 150 Abs. 2<br />

BGB<br />

- Angebotsb<strong>in</strong>dungsfristen, § 147 BGB („Sofort“), sonst <strong>in</strong>nerhalb<br />

angemessener Frist<br />

- Sonderfall:<br />

· kaufmännisches Bestätigungsschreiben<br />

· vorherige mündliche Verhandlung und Bezugnahme<br />

· konkrete Inhaltswiedergabe nach kurzer Zeit<br />

· Rechtsfolge: Schweigen gilt als Annahme<br />

4. Weitere Besonderheiten bei Vertragsschluss -> Checkliste:<br />

- S<strong>in</strong>d sämtliche Vertragsunterlagen, Protokolle und Angebote erfasst?<br />

- Welcher Preistyp wurde gewählt?<br />

- Wer trägt die Umsatzsteuer?<br />

- Wurde e<strong>in</strong> Zahlungsplan vere<strong>in</strong>bart?<br />

- Gibt es e<strong>in</strong>e (wirksame) Klausel für e<strong>in</strong>e Vertragsstrafe?<br />

- Welche Regelungen gibt es für die Abnahme?<br />

- Baubeg<strong>in</strong>n, Bauende, feste Term<strong>in</strong>e, Bauzeitenpläne?<br />

- Regelungen zum Sicherheitse<strong>in</strong>behalt; Ablösemöglichkeiten?<br />

- Widersprüche zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Vertragsgrundlagen?<br />

- Widersprüche zwischen LV und Ausführungsplänen prüfen?<br />

B. Die Bedeutung der VOB<br />

1. E<strong>in</strong>beziehung der VOB/B<br />

- VOB/B als besondere Allgeme<strong>in</strong>e Geschäftsbed<strong>in</strong>gungen (AGB)<br />

- E<strong>in</strong>beziehung: deutlicher H<strong>in</strong>weis bei Vertragsschluss / Möglichkeit der<br />

Kenntnisnahme durch Vertragspartei<br />

- bei Unternehmen: e<strong>in</strong>facher H<strong>in</strong>weis ausreichend, § 310 Abs. 1 BGB<br />

- E<strong>in</strong>beziehung der VOB/B als „Ganzes“ (nach BGH)<br />

- Mehrfachverwendungsabsicht, Musterverträge<br />

- Vorrang von Individualvere<strong>in</strong>barungen<br />

- widersprechende AGB (vgl. § 306 Abs. 1, Abs. 2 BGB)


- 3 -<br />

- Tip: „Es gelten unsere AGB, anderslautenden AGB wird schon jetzt<br />

widersprochen.“<br />

2. Welche VOB/B-Fassung gilt?<br />

- im Zweifel stets die neueste Fassung<br />

- bis 15. 02. 2003 galt die VOB/B 2000<br />

- bis 18. 10. 2006 galt die VOB/B 2002<br />

- dann galt ab dem 04.09.2006 die VOB/B 2006<br />

- Jetzt gilt ab dem 15.10.2009 die VOB/B 2009 (Bundesanzeiger Nr. 155, S.<br />

3549 ff)<br />

- Ausnahme: andere vertragliche Vere<strong>in</strong>barung<br />

- Tip: rechtzeitige Kenntnisverschaffung über Verbände oder Bauanwälte<br />

3. Verträge mit Verbrauchern<br />

- Besonderheiten: Verbraucherschutz <strong>in</strong> Deutschland<br />

- Aushändigung der VOB/B als Text (aktuelle Fassung) zw<strong>in</strong>gend erforderlich<br />

- Unwirksam: „ E<strong>in</strong>sicht im Büro möglich“ oder „L<strong>in</strong>k auf Internetseite“ usw.<br />

- bei AGB Inhaltskontrolle nach §§ 305 ff. BGB auch bei nur e<strong>in</strong>maliger<br />

Verwendung, § 310 Abs. 3 BGB.<br />

- Tip: Individual-Bauvertrag oder Ausdruck und Anfügen an den Vertrag<br />

(dabei: Abzeichnung durch die Bauherren)<br />

C. Vergütungsregelungen der VOB/B<br />

1. Vertragstypen<br />

- Vier Vertragsarten: E<strong>in</strong>heitspreis, Pauschalpreis, Stundenlohnvertrag,<br />

Selbstkostenerstattungsvertrag, vgl. § 2 Nr. 2<br />

- Achtung: bei Stundenlohnvertrag s<strong>in</strong>d Preise und Berechtigung zur<br />

Auslösung von Stundenlohnarbeiten im Voraus vertraglich zu fixieren


- 4 -<br />

- Vorsicht bei Widersprüchen im Vergabeprotokoll (EP) zum Vertrag (PP), es<br />

gilt dann <strong>das</strong> „tatsächlich gewollte“ (Auslegung durch <strong>das</strong> Gericht)<br />

2. Grundsatz, § 2 Nr. 1<br />

- Es werden durch die vere<strong>in</strong>barten Preise alle Leistungen abgegolten, wie<br />

sie sich aus den jeweiligen Verträgen ergeben (Reihenfolge nach § 1 Nr. 2:<br />

LV, BVB, ZVB, ZTB, ATB)<br />

3. Mehr- und M<strong>in</strong>dermengen, § 2 Nr. 3<br />

- EPV (§ 2 Nr. 3) Vertragsanpassung, wenn weniger als 90% oder mehr als<br />

110% der Leistung erbracht werden (sog. Mehr- oder M<strong>in</strong>dermengen)<br />

- Nachträgliche Anpassung des EP (Beispiele: K/B, VOB für BL, Rn. 751,<br />

764); ggf. erforderlich ist e<strong>in</strong>e nachträgliche Offenlegung der Kalkulation<br />

- PPV (§ 2 Nr. 7) Vertragsanpassung = Ausnahme<br />

- Ausn.: objektiv festzustellendes Missverhältnis zwischen Leistung und<br />

Gegenleistung (prozentuale Grenze ca. 20% -> dann Preisanpassung)<br />

- Problem: Grenze bezogen auf Gesamtpreis oder E<strong>in</strong>zelposition (Funkt.LV)<br />

4. Geänderte Leistungen auf Anordnungen des AG, § 2 Nr. 5<br />

- Regelung des § 1 Nr. 3, Anordnungsbefugnis des AG (sog.<br />

Änderungsanordnung) bei Planungsänderungen<br />

- Bsp. : statt Ortbeton werden Fertigteildecken gewünscht<br />

- Wichtig: nach §§ 1 Nr. 3, § 2 Nr. 5 erfolgt e<strong>in</strong> Mehr- oder<br />

M<strong>in</strong>derkostenausgleich für im Vertrag bereits schon vorgesehene<br />

Leistungen<br />

- Bau<strong>in</strong>halts- und Bauumstandsänderungen<br />

- Ke<strong>in</strong>e Ankündigung der Mehrpreise durch AN erforderlich<br />

-


- 5 -<br />

5. Zusätzliche Leistungen auf Anordnung des AG, § 2 Nr. 6<br />

- § 1 Nr. 4, § 2 Nr. 6 gibt e<strong>in</strong>en Vergütungsanspruch für solche Leistungen,<br />

die nach dem geschlossenen Vertrag nicht Bausoll geworden s<strong>in</strong>d und vom<br />

AG daher zusätzlich gefordert werden<br />

- Zusätzliche Leistung muss für Fertigstellung erforderlich se<strong>in</strong><br />

- Bsp. : AG fordert e<strong>in</strong>e nicht ausgeschriebene aber vom BOA geforderte<br />

Absturzsicherung für alle Fenster ab dem 1.OG<br />

- Ankündigungspflicht bzgl. des AN nach § 2 Nr. 6 Abs. 2 S. 2<br />

- Abgrenzung zur Nebenleistung nach den Regelungen der VOB/C (DIN)<br />

- Bsp.: nach ATV der DIN 18363 (Maler- und Lackierarbeiten) s<strong>in</strong>d<br />

Arbeitsgerüste über 2,00 Meter Höhe besondere Leistungen<br />

6. Geänderte Vergütung ohne Anordnung des AG, § 2 Nr. 8<br />

- die zur Erfüllung des Vertrages notwendigen Leistungen, die auftragslos<br />

erbracht werden, s<strong>in</strong>d zu vergüten, § 2 Nr. 8 Abs. 2 S. 2<br />

- Erforderlich ist alle<strong>in</strong> die technische Notwendigkeit der Arbeiten<br />

- Bsp.: der AN baut die (technisch) notwendige Anzahl von Stahlstützen bei<br />

Errichtung e<strong>in</strong>es Hochlagers trotz fehlender Planung e<strong>in</strong><br />

7. Nachtragsforderungen<br />

- Basis ist <strong>das</strong> LV gemäß Auftrag / Abgleich auf Vollständigkeit und<br />

Richtigkeit<br />

- Abgrenzung zw. Zusätzlicher und geänderter Leistung<br />

- Nachtragshöhe nach E<strong>in</strong>heitspreisen sofern gleiche Leistung betreffend<br />

- Berücksichtigung im Rahmen des Schlussrechnung<br />

- Tip: Nachträge bestätigen lassen


- 6 -<br />

D. Ansprüche des AG oder AN wegen Verzögerung - Fristen, Verzug<br />

1. Ansprüche des AN<br />

a) Vertragsfristen und Bauzeitenplan, § 5 Nr. 1, Nr. 3<br />

b) Beh<strong>in</strong>derung und Beh<strong>in</strong>derungsanzeige<br />

c) Schadenersatzanspruch, § 6 Nr. 6<br />

d) Vergütungsanspruch, § 2 Nr. 5<br />

2. Ansprüche des AG<br />

a) Zurückbehaltungsrecht nach § 320 BGB<br />

b) Verzugsschaden, § 280, § 286 BGB<br />

c) Vertragsstrafe, § 11<br />

d) Kündigung, §§ 5,Nr. 4, 8 Nr. 3<br />

3. Bauzeitverlängerung<br />

- Basis: Vertragsfristen + Bauzeitenplan (unverändert)<br />

- Vertragsfristen nach § 5 Nr. 1 (verb<strong>in</strong>dlich oder unverb<strong>in</strong>dlich)<br />

- Kalendermäßige Bestimmung der Bauzeit<br />

- Automatische Verlängerung der Bauzeit nach § 6 Nr. 2 bei Frost im W<strong>in</strong>ter,<br />

Schneefall, Sturm, Starkregen<br />

- Anspruch auf Bauzeitverlängerung nach § 6 Nr. 1 VOB/B:<br />

· AN war an Bauausführung beh<strong>in</strong>dert<br />

· kausale Verzögerung des Bauablaufs<br />

· ordnungsgemäße Beh<strong>in</strong>derungsanzeige<br />

- Dauer der Beh<strong>in</strong>derung entspricht Verlängerung der Bauzeit + Zuschlag für<br />

Wiederaufnahme der Arbeiten, § 6 Nr. 4 VOB/B<br />

- AN kommt dann nicht automatisch <strong>in</strong> Verzug<br />

- aber: sogenannte Schadensm<strong>in</strong>derungspflicht des AN (Beschleunigung)<br />

- Tip: Mitteilung der Beh<strong>in</strong>derung <strong>in</strong> jedem Fall an den richtigen Adressaten<br />

(AG bzw. Bauherrn, Durchschrift an den Bauleiter oder Architekten)<br />

- Kündigungsmöglichkeit, wenn die Unterbrechung länger als 3 Monate dauert,<br />

§ 6 Nr. 7<br />

- Schadensersatzanspruch nach § 6 Nr. 6 bei Vertreten müssen des anderen<br />

Teils (Bsp.: fehlende Genehmigung oder Planübergabe)


- 7 -<br />

- Schadenshöhe: Differenz mit und ohne schädigenden Ereignis<br />

(Stillstandskosten, Kosten der Wiederaufnahme, Mieten für Geräte usw.)<br />

- Entgangener Gew<strong>in</strong>n nur bei Vorsatz und grober Fahrlässigkeit<br />

4. Die Beh<strong>in</strong>derungs- und Bedenkenanmeldung<br />

- Beh<strong>in</strong>derungsanzeige, § 6 Nr. 1 VOB/B<br />

- Voraussetzungen:<br />

· unverzügliche Anzeige (<strong>in</strong>nerhalb 1 – 2 Tagen)<br />

· schriftlich an AG (Durchschrift Architekt)<br />

· deutliche Beschreibung der beh<strong>in</strong>dernden Umstände<br />

· Mitteilung, wie sich diese auf eigenes Gewerk auswirken<br />

· Beg<strong>in</strong>n und Dauer s<strong>in</strong>d zu nennen (§ 6 Nr. 4)<br />

- Folge: ke<strong>in</strong> Verzug, Verschiebung der Fristen, Unwirksamkeit der<br />

Vertragsstrafe<br />

- Bedenkenanmeldung, § 4 Nr. 3 VOB/B<br />

· gegen die Art der Ausführung<br />

· gegen die Güte der gelieferten Baustoffe<br />

· gegen die Leistung anderer Unternehmer<br />

- Vorsicht bei vom AG/Bauherren gelieferten Baustoffen oder Bauteilen<br />

- Bsp.: Ausführungen entgegen den Bestimmungen der EnEV; dabei ist e<strong>in</strong><br />

schriftlich erklärter Verzicht des AG / Bauherren auf die Erhebung von<br />

Gewährleistungsansprüchen ggü. dem AN derzeit nötig<br />

- Folge: Ke<strong>in</strong>e Haftung für Mängel bei rechtzeitiger Anzeige gemäß § 13 Nr. 3<br />

- Tip: Beh<strong>in</strong>derungsanzeige stets schriftlich (Fax)<br />

5. Vertragsstrafe<br />

- Basis: nur vertragliche Regelungen<br />

- § 11 VOB/B konkretisiert nur die <strong>in</strong>haltliche Ausgestaltung<br />

- Auslösung: Nichte<strong>in</strong>haltung e<strong>in</strong>er Vertragsfrist<br />

- Höhe: max. 0,3 % der Auftragssumme pro Arbeitstag<br />

- begrenzt auf max. 5 % der Auftragssumme


- 8 -<br />

- Sonderproblem: Vere<strong>in</strong>barung von Zwischenfristen<br />

- Tip: unwirksame Klauseln nicht ändern<br />

6. Kündigungen des Vertrages<br />

a. Möglichkeit des AG<br />

aa) Kündigung ohne Grund, § 8 Nr. 1<br />

bb) Kündigung wegen Insolvenz des AN, § 8 Nr. 2<br />

Neuregelung erlaubt die Kündigung schon bei Insolvenzantrag e<strong>in</strong>es<br />

Dritten gegen den AN<br />

cc) Kündigung wegen Vertragsuntreue des AN, § 8 Nr. 3<br />

dd) Kündigung gem. § 8 Nr. 4<br />

b. Möglichkeiten des AN<br />

aa) Unterlassene Mitwirkung, § 9 Nr. 1 a<br />

· Mitwirkungshandlung des AG<br />

· Zahlungsverzug<br />

· Nachfristsetzung<br />

· schriftl. Erklärung<br />

bb) Zahlungsverzug, § 9 Nr. 1 b<br />

c. Kündigungsfolgen<br />

- Immer: Nachfristsetzung mit Kündigungsandrohung<br />

- Änderung der BGH-Rspr.: Abnahme ist zw<strong>in</strong>gende Fälligkeitsvoraussetzung<br />

für den Werklohnanspruch!<br />

- Tip: unbed<strong>in</strong>gt Abnahme verlangen; Nachfrist gegenüber AG setzen<br />

(Annahmeverzug)<br />

F. Abnahme<br />

- „Dreh- und Angelpunkt“ im <strong>Private</strong>n <strong>Baurecht</strong><br />

- Hauptpflicht des AG aus dem Vertragsverhältnis<br />

1. Abnahmeformen, § 640 BGB, § 12<br />

a) Stillschweigende Abnahme (aus den Umständen ergebend)<br />

b) Ausdrückliche Abnahme, § 12 Nr. 1 (Protokoll)


- 9 -<br />

c) Förmliche Abnahme, § 12 Nr. 4 (Regelfall)<br />

d) Fiktive Abnahme, § 12 Nr. 5 (meist vertraglich ausgeschlossen)<br />

2. Teilabnahmen<br />

a) Echte Teilabnahme, § 12 Nr. 2<br />

b) Unechte Teilabnahme, § 4 Nr. 10<br />

3. Abnahmeverweigerung, § 640 Abs. 1 Satz 3 BGB<br />

- ke<strong>in</strong>e Verweigerung der Abnahme wegen unwesentlicher Mängel, § 640 Abs.<br />

1 S. 2 BGB<br />

- nach OLG München:<br />

- Umfang und Höhe der Beseitigungskosten<br />

- Auswirkung des Mangels auf die Gebrauchsfähigkeit des<br />

Gesamtwerkes<br />

- Maß der (auch nur optischen) Bee<strong>in</strong>trächtigung<br />

-<br />

4. Wirkungen der Abnahme<br />

- Umkehr der Beweislast (vor der Abnahme AN -> danach der AG)<br />

- Beg<strong>in</strong>n des Laufes der Gewährleistung; Außer für vorbehaltende Mängel<br />

- Fälligkeit des Werklohnes<br />

- Übergang der Gefahr des Unterganges (Sicherungspflichten)<br />

- Verlust nicht vorbehaltender Vertragsstrafen und Mängelansprüche<br />

- Abnahmeprotokoll sollte stets mit zeugen und Dokumentation erfolgen<br />

- Tip: Fertigmeldung der Leistung und Fristsetzung zur Abnahme<br />

G. Mängelansprüche<br />

1. Mangeldef<strong>in</strong>ition, § 13 Nr. 1<br />

a) Regeln der Technik<br />

b) Stand der Technik<br />

c) Herstellerrichtl<strong>in</strong>ien<br />

- Ausdrückliche E<strong>in</strong>beziehung im LV (Fall: Caparol)<br />

- Sicherheitsrelevante Aspekte (Schraubenfall)<br />

- Risikoungewissheit im Laufe der Gewährleistung (Dachfolie)


- 10 -<br />

2. Verantwortungsbereich des AG, §§ 13 Nr. 3; 4 Nr. 3<br />

- Korrektur über Bedenkenanmeldung<br />

3. Mängel vor der Abnahme<br />

- Pflicht zur Beseitigung bei Rüge des AG, § 4 Nr. 7<br />

- Gilt nicht im re<strong>in</strong>en BGB-Werkvertrag (dann Leistungsverweigerungsrecht)<br />

4. Mängel nach der Abnahme<br />

a) Nachbesserungsanspruch, § 13 Nr. 5 Abs. 1<br />

b) Ersatzvornahme, § 13 Nr. 5 Abs. 2<br />

c) M<strong>in</strong>derung, § 13 Nr. 6<br />

d) Schadenersatz, § 13 Nr. 7<br />

e) Aufwendungsersatz, § 284 BGB<br />

5. Verjährungsfragen<br />

2 Jahre 3 Jahre 4 Jahre 5 Jahre<br />

VOB Sonderverjährung<br />

für gerügte Mängel;<br />

technische<br />

Gebäudeausrüstung<br />

(HLS, Elektro) -<br />

> Ausnahme:<br />

Wartungsvertrag<br />

BGB Herstellung,<br />

Wartung oder<br />

veränderung e<strong>in</strong>es<br />

Sache; Planungs-<br />

und<br />

Überwachungsleistung<br />

dafür<br />

(Reparatur e<strong>in</strong>er<br />

Masch<strong>in</strong>e)<br />

H. Zahlung des Werklohns<br />

1. Abschlagszahlung, § 16 Nr. 1<br />

- Fälligkeit 18 WT<br />

- Aufmaß nach § 14 Nr. 1<br />

- selbständige Verjährung<br />

- Regelverjährung<br />

nach<br />

VOB/B<br />

Sonstige<br />

Werkleistungen<br />

für e<strong>in</strong><br />

Bauwerk<br />

(Beratungsleis<br />

tungen,<br />

Gutachten)<br />

Vertragliche Verjährung<br />

bei Verlängerung<br />

(Regelfall <strong>in</strong> der Praxis)<br />

- Leistung für e<strong>in</strong><br />

Bauwerk und Planungs-<br />

und Überwachungsleistungen<br />

(Hausbau,<br />

Architektenvertrag)


2. Vorauszahlungen, § 16 Nr. 2<br />

- 11 -<br />

- Absicherung durch Vorauszahlungsbürgschaft<br />

3. Die Schlusszahlung, § 16 Nr. 3<br />

- Prüfbarkeit als Fälligkeitsvoraussetzung<br />

- Aufmaßerfordernis, § 14<br />

- Vorbehalt und Ausschlussfrist<br />

- Regelungen des § 16 Nr. 3 + Aufmaß, § 14<br />

- zweimonatige Prüffrist, Neuregelung: § 16 Nr. 3 Abs. 1 Satz 2<br />

- Achtung: E<strong>in</strong>preisung der bezahlten AC<br />

- Nachforderungsmöglichkeit nach § 16 Nr. 3 Abs. 5 (Vorbehalt)<br />

- aber: Ausschlussfrist<br />

- Verz<strong>in</strong>sungspflicht nach § 16 Nr. 5 Abs. 3 und Abs. 4<br />

- H<strong>in</strong>weis auf Schlussrechnungsprüfung gem. § 16 Nr. 3 Abs. 2<br />

- Tip: Fristen notieren und Z<strong>in</strong>sen verlangen<br />

4. Teilschlusszahlung, § 16 Nr. 4<br />

I. Sicherheiten<br />

1. Zugunsten des AG<br />

- Vorauszahlungssicherheit, Vertragserfüllungssicherheit,<br />

Gewährleistungssicherheit<br />

-<br />

2. Zugunsten des AN<br />

- Bauhandwerkersicherungshypothek, § 648 BGB<br />

- Bauhandwerkersicherung, § 648 a BGB (sog. BGB-Bürgschaft)<br />

3. Ausgestaltung gem. § 17<br />

- Ausnahme: § 648 a BGB


- 12 -<br />

- ke<strong>in</strong>e Bürgschaft auf erstes Anfordern (Bankenmuster)<br />

- Rückgabezeitraum zu vere<strong>in</strong>baren, § 17 Nr. 8 Abs. 2<br />

- Übergabe im Sicherungsfall (3 Konstellationen)<br />

- Wahlrecht des AN, § 17 Nr. 3 VOB/B<br />

- Sperrkonto (Und-Konto) als <strong>in</strong>solvenzfeste Anlage<br />

- Tip: Sperrkontoregelung, § 17 Abs. 6 VOB/B<br />

J. Steuerabzug bei Bauleistungen<br />

1. Umsatzsteuerschuld bei Bauleistungen, § 13 b UStG<br />

- Regelungszweck<br />

- Steuerschuldumkehr bei Bauleistungen (Bsp.)<br />

- Wer ist „Bauleistender“? (Ausnahmeregelungen)<br />

- Was ist e<strong>in</strong>e „Bauleistung“? (Was ist davon nicht erfasst?)<br />

- Steuerschuldumkehr und Bauabzugssteuer<br />

2. Bauabzugssteuer, §§ 48 – 48 d EStG<br />

- Welche AG s<strong>in</strong>d betroffen?<br />

- Welche Leistungen s<strong>in</strong>d betroffen?<br />

- Wie funktionieren <strong>das</strong> Anmeldeverfahren und die Abrechnung?<br />

- Erteilung der Freistellungsbesche<strong>in</strong>igung<br />

- Welche Folgen hat es, wenn der AN e<strong>in</strong>e falsche oder ke<strong>in</strong>e<br />

Freistellungsbesche<strong>in</strong>igung vorlegt? (Haftung des AG)<br />

- Welches F<strong>in</strong>anzamt ist zuständig?


- 13 -<br />

K. Besonderheiten beim BGB-Bauvertrag<br />

- Ausschließlich Regelungen des §§ 631 – 651 BGB<br />

- unflexiblere Anwendung als Regelungen der VOB/B<br />

- ke<strong>in</strong>e Regelung zu Nachträgen, Schlussrechnungen und Beh<strong>in</strong>derungen<br />

- Vorrang des Vertragsrechts<br />

L. Änderungen durch <strong>das</strong> Forderungssicherungsgesetz<br />

- Abschlagszahlungen bei Teilleistung ohne wesentliche Mängel, § 632 a BGB<br />

- Sicherheitsleistung <strong>in</strong> Höhe von 5 % der Bausumme bei erster AZ bei<br />

Verbrauchern<br />

- Durchgriffsfälligkeit vor Abnahme, § 641 Abs. 2 BGB (Auskunftsanspruch)<br />

- Neuregelung des § 648 a BGB (Anspruch, ke<strong>in</strong>e Nachfrist mehr nötig)<br />

- Reduzierung des Druckzuschlages, § 641 Abs. 3 BGB („… <strong>in</strong> der Regel <strong>das</strong><br />

Doppelte…“)<br />

M. Verträge mit Wohnungseigentümergeme<strong>in</strong>schaften<br />

- Eigentümergeme<strong>in</strong>schaften als Auftraggeber (Unkenntnis der Beteiligten)<br />

- Früher: Haftung e<strong>in</strong>es des Wohnungseigentümer für alle möglich<br />

- Teilrechtsfähigkeit der WEG (BGH 2005)<br />

- daher nur noch Haftung des e<strong>in</strong>zelnen Wohnungseigentümers anteilig im<br />

Verhältnis se<strong>in</strong>es Miteigentumsanteiles, § 10 Abs. 8 S. 1 WEG<br />

- Inanspruchnahme des E<strong>in</strong>zeleigentümers als Teilschuldner neben der WEG

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