Untitled
Untitled
Untitled
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
4.2 Peter Zumtor - Siegerentwurf 2. Wettbewerb<br />
Oliver G. Hamm schrieb am 26.3.1993 im Tagesspiegel: Die Aufgabe war eigentlich<br />
nicht zu lösen: Eine Ausstellungshalle, ein Besucher- und Dokumentationszentrum und<br />
später noch ein Begegnungszentrum - insgesamt über 5.400 Quadratmeter - wünschte<br />
die Stiftung ‚Topographie des Terrors‘ auf dem Gestapo/Prinz-Albrecht-Gelände unterzubringen,<br />
ohne den Charakter des Gedenkparks zu verändern. (...)<br />
Der Schweizer Architekt Peter Zumthor aus Haldenstein entwickelte eine architektonische<br />
Lösung für diese diffizile Problemstellung. Der nach kontroverser Diskussion mit<br />
dem ersten Rang ausgezeichnete Wettbewerbsbeitrag Zumthors sieht eine abstrakte<br />
Gebäudehülle, eine ‚reine Struktur‘ vor, die aus einem Betonbalken-Tragwerk besteht.<br />
Industrieglas soll die Zwischenräume füllen und den Dialog zwischen den Gebäudenutzern<br />
und dem Gelände fördern.<br />
Nachdem das Preisgericht im Frühjahr 1993 den Entwurf des Schweizer Architekten<br />
Peter Zumthor als Siegerprojekt eines internationalen Wettbewerbs gekürt hatte, beauftragte<br />
die Senatsbauverwaltung Zumthor mit der für die Realisierung notwendigen<br />
Modifizierung und Detaillierung des Entwurfs. Der Baubeginn wurde am 8. Mai 1995 mit<br />
einem Festakt im Plenarsaal des Abgeordnetenhauses von Berlin vollzogen. Durch Konkurs<br />
verschiedener Baufirmen und fertigungstechnische Schwierigkeiten der Betonrahmenkonstruktion<br />
geriet das Projekt ins Stocken und verursachte deutliche Mehrkosten.<br />
Die absehbare Überschreitung des Kostenrahmens wurde leider zum Anlaß genommen,<br />
das Bauprojekt zu blockieren und nach jahrelangem Taktieren schlussendlich (Mai<br />
2004) ganz zu streichen. Die bereits erstellten Fundamente und Treppenhäuser wurden<br />
abgerissen und 2005 erneut ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben. Ein sicher kalkulierbarer,<br />
einfach umsetzbarer, leider aber architektonisch auch nur durchschnittlicher<br />
Entwurf war Ziel und bisheriges Endergebnis dieses unerfreulichen Vorgangs. 7