Protokoll 1
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UE Physiologie März 2012<br />
<strong>Protokoll</strong><br />
ÜBUNG<br />
Physiologie<br />
LV Nr. 437.028<br />
Kurs 2<br />
Dozent<br />
Ao.Univ.-Prof. Mag.rer.nat. Dr.rer.nat. Bernd Minnich<br />
Studierende<br />
David Gaussner (0922148)<br />
Gernot Haseloff (0822753)<br />
David Roula (0807435)<br />
DavidStefanAlfons.Gaussner@stud.sbg.ac.at<br />
Gernot.Haseloff@stud.sbg.ac.at<br />
David.Roula@stud.sbg.ac.at<br />
20. März<br />
Sommersemester 2012<br />
Universität Salzburg 1 / 25
UE Physiologie März 2012<br />
Herz- und Kreislaufsystem: Blutdruck und Herzfrequenz<br />
1. Datengenerierung<br />
Einleitung und Vorbereitung<br />
Herzfrequenz und Blutdruck stehen bei humanphysiologischen Prozessen in engem<br />
Zusammenhang. Diese Zusammenhänge sollen mit den durchgeführten Experimenten<br />
gezeigt werden.<br />
Grundsätzlich sollte bei physischer Belastung des Körpers die Herzfrequenz aber auch der<br />
mittlere systolische Blutdruck steigen. Nach Beendigung der Aktivität sollten sich die Werte<br />
dann wieder einem stabilen Ruheplateau anpassen. Je nach Trainingszustand und Belastung<br />
passiert dieser Prozess schneller oder langsamer.<br />
Die Messungen des Blutdrucks und der Herzfrequenz werden an allen drei Gruppenmitgliedern<br />
durchgeführt, um eventuelle Unterschiede zwischen verschiedenen<br />
Trainingszuständen zu erkennen. Die Daten werden jeweils bei Ruhe, leichter als auch<br />
schwerer Belastung erhoben. Bei den Belastungsmessungen wird dann intervallabhänig die<br />
Normalisierung der Werte zusätlich gemessen.<br />
Durchführung<br />
Proband beim Messen des Blutdrucks mit dem elektronischen Messgerät<br />
Die Durchführung erfolgte gemäß den Vorgaben im Skriptum zu dieser Übung (siehe<br />
Literaturverzeichnis).<br />
Zur Anonymisierung werden die einzelnen Gruppenmitglieder jeweils nur mit „Person“<br />
bezeichnet.<br />
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2. Datenauswertung und Ergebnisse<br />
Ergebnisse<br />
Messung des Blutdrucks:<br />
Person 1<br />
Systolischer<br />
Blutdruck [mmHg]<br />
Diastolischer<br />
Blutdruckdruck<br />
[mmHg]<br />
Herzfrequenz<br />
(Schläge / Minute)<br />
Ruhe 128 68 58<br />
Leichte Belastung 121 64 63<br />
Schwere Belastung 120 65 81<br />
Gruppenmitglied 1<br />
Person 2<br />
Systolischer<br />
Blutdruck [mmHg]<br />
Diastolischer<br />
Blutdruckdruck<br />
[mmHg]<br />
Herzfrequenz<br />
(Schläge / Minute)<br />
Ruhe 127 58 82<br />
Leichte Belastung 132 70 95<br />
126 61 84<br />
Schwere Belastung 137 64 168<br />
131 62 121<br />
128 61 93<br />
Gruppenmitglied 2<br />
Person 3<br />
Systolischer<br />
Blutdruck [mmHg]<br />
Diastolischer<br />
Blutdruckdruck<br />
[mmHg]<br />
Herzfrequenz<br />
(Schläge / Minute)<br />
Ruhe 164 89 117<br />
Leichte Belastung 181 100 121<br />
176 93 115<br />
172 91 114<br />
167 90 109<br />
Schwere Belastung 181 86 115<br />
179 88 119<br />
173 88 115<br />
168 87 114<br />
166 86 112<br />
Gruppenmitglied 3<br />
Die Zeitintervalle zwischen den Messungen in den Erholungsphasen wurden jeweils im<br />
Abstand von etwas 30 - 60 Sekunden durchgeführt.<br />
Diskussion der Blutdruck-Messergebnisse<br />
Bei allen untersuchten Gruppenmitgliedern ist auffällig, dass die gemessenen Werte häufig<br />
nicht zur Theorie passen. So sollte in Ruhe beim gesunden Menschen der systolische<br />
Blutdruck, also der maximale vom Herzen erzeugte Druck im ateriellen Gefäßsystem, im<br />
Bereich zwischen 100 und 130 mmHg liegen und der diastolische Blutdruck, also der nicht<br />
unterschrittene Dauerdruck in den Aterien, bei 60 bis 80 mmHg.<br />
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Diese Werte sollten bei und kurz nach physischer Belastung etwas erhöht sein und dann<br />
wieder parallel mit der Herzfrequenz auf ein "Normalniveau" sinken. Bei Person 1 ist zwar<br />
der Ruheblutdruck in beschriebenen Bereichen, es konnte jedoch weder nach leichter noch<br />
nach schwerer Belastung eine Steigerung des Blutdrucks erfasst werden. Aus diesem Grund<br />
wurden auch keine weiteren Messungen bis zum Erreichen des Ruhewertes durchgeführt.<br />
Im Bezug auf die Herzfrequenz konnte der theoretische Hintergrund jedoch bestätigt<br />
werden. Diese wurde unter Belastung leicht erhöht.<br />
Gleiches lässt sich bei Person 2 auch feststellen. Bei schwerer Belastung stieg hier die<br />
Frequenz sogar auf 168 Schläge pro Minute an. Die Blutdruckwerte sind bei diesem<br />
Probanden auch vorbildlich. Mit steigender Belastung steigt der systolische, wie auch der<br />
diastolische Blutdruck an, um dann in der Erholungsphase wieder auf ein Normalniveau zu<br />
sinken.<br />
Bei Person 3 fällt sofort der stark erhöhte Ruheblutdruck auf, der vorallem im Bereich des<br />
systolischen Drucks als pathologisch einzustufen ist und somit eine Behandlung erfordert.<br />
Bluthochdruck kann vielerlei Ursachen, wie Störungen des Hormonsystems, Nierenschäden<br />
oder Herz-Kreislaufprobleme haben und sich unbehandelt zu schwerwiegenden<br />
Erkrankungen entwickeln, wie zum Beispiel einem Schlaganfall, Nierenversagen oder<br />
Herzinfakten. Bei dieser Person gab es zudem zwischen leichter und schwerer Belastung<br />
keine Veränderung im Bereich des systolischen Blutdrucks und die Herzfrequenz sank im<br />
Gegensatz zur leichten Belastung bei schwerer Belastung um 6 Schläge pro Minute.<br />
Die entstandenen, leicht von der Theorie abweichenden, Messwerte können auf mehrere<br />
Fehlerquellen zurückgeführt werden. Zum einen arbeiten elektronische Blutdruckmessgeräte<br />
nie absolut genau und können auch Fehlmessungenhervorbringen. Zum anderen<br />
kann es auch beim Anlegen der Manschette oder bei variiereder Körperhaltung zu<br />
abweichenden Ergebnissen kommen.<br />
Des weiteren sind alle Menschen unterschiedlich, woraus natürlich auch kleinere<br />
Unterscheidungen resultieren können. Beim Vergleich der drei Gruppenmitgleider könnte<br />
man bei Person 2 von einem gut trainierten, gesunden Menschen in Bezug auf die Blutdruck-<br />
und Herzfrequenzregulation sprechen. Bei Person 3 könnte man von der recht hohen<br />
Herzfrequenz auf eine untrainierte Person rückschließen. Die hohen Blutdruckwerte allein<br />
würde ich hierbei nicht als bestimmender Faktor für eine Trainingsbeurteilung heranziehen,<br />
da diese, wie bereits beschrieben, auch durch Hormonsystemstörungen oder Nierenschäden<br />
auftreten können.<br />
Da die Messergebnisse so stark streuen, die Werte von Person 1 bei schwerer Belastung<br />
reichen nicht annähernd an die von Person 3 in Ruhe heran, ist es hier nicht sinnvoll einen<br />
statistischen Vergleich unter den Gruppenmitgliedern an zu bringen.<br />
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Durchführung (Herzfrequenz)<br />
Auch bei dieser Messung werden drei verschiedene Belastungsstadien erfasst: Ruhe, leichte<br />
und schwere Belastung. Alle drei Gruppenmitglieder werden annonymisiert mit der<br />
Bezeichnung „Person“ aufgeführt. Die Messungen werden elektronisch mittels zweier Messstäbe<br />
(einen für die rechte und einen für die linke Hand) durchgeführt (s. Abbildung).<br />
Versuchsaufbau mit Laptop und Messstäben; Programm: LoggerPro 3.7<br />
Ergebnisse von Person 1<br />
Person 1<br />
Belastung Ruhe<br />
Messdauer 80 Sekunden<br />
Herzfrequenzmittelwert 56 Schläge / Minute<br />
Herzfrequzenz direkt nach B. 61 Schläge / Minute<br />
Herzfrequenz nach 80 Sek. 56 Schläge / Minute<br />
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Person 1<br />
Belastung Leichte Belastung<br />
Messdauer 60 Sekunden<br />
Herzfrequenzmittelwert 57 Schläge / Minute<br />
Herzfrequenz direkt nach B. 64 Schläge / Minute<br />
Herzfrequenz nach 60 Sek. 54 Schläge / Minute<br />
Person 1<br />
Belastung schwere Belastung<br />
Messdauer 90 Sekunden<br />
Herzfrequenzmittelwert 78 Schläge / Minute<br />
Herzfrequenz direkt nach B. 122 Schläge / Minute<br />
Herzfrequenz nach 90 Sek. 64 Schläge / Minute<br />
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Ergebnisse von Person 2<br />
Person 2<br />
Belastung Ruhe<br />
Messdauer 65 Sekunden<br />
Herzfrequenzmittelwert 71 Schläge / Minute<br />
Herzfrequenz direkt nach B. 76 Schläge / Minute<br />
Herzfrequenz nach 90 Sek. 71 Schläge / Minute<br />
Person 2<br />
Belastung Leichte Belastung<br />
Messdauer 120 Sekunden<br />
Herzfrequenzmittelwert 74 Schläge / Minute<br />
Herzfrequenz direkt nach B. 86 Schläge / Minute<br />
Herzfrequenz nach 90 Sek. 73 Schläge / Minute<br />
Person 2<br />
Belastung schwere Belastung<br />
Messdauer 95 Sekunden<br />
Herzfrequenzmittelwert 106 Schläge / Minute<br />
Herzfrequenz direkt nach B. 117 Schläge / Minute<br />
Herzfrequenz nach 90 Sek. 102 Schläge / Minute<br />
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Ergebnisse von Person 3<br />
Person 3<br />
Belastung Ruhe<br />
Messdauer 90 Sekunden<br />
Herzfrequenzmittelwert 87 Schläge / Minute<br />
Herzfrequenz direkt nach B. 98 Schläge / Minute<br />
Herzfrequenz nach 90 Sek. 90 Schläge / Minute<br />
Person 3<br />
Belastung Leichte Belastung<br />
Messdauer 85 Sekunden<br />
Herzfrequenzmittelwert 106 Schläge / Minute<br />
Herzfrequenz direkt nach B. 129 Schläge / Minute<br />
Herzfrequenz nach 90 Sek. 99 Schläge / Minute<br />
Person 3<br />
Belastung schwere Belastung<br />
Messdauer 200 Sekunden<br />
Herzfrequenzmittelwert 136 Schläge / Minute<br />
Herzfrequenz direkt nach B. 161 Schläge / Minute<br />
Herzfrequenz nach 90 Sek. 119 Schläge / Minute<br />
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Auswertung und Diskussion der Herzfrequenzmessungen<br />
Bei allen drei Versuchspersonen konnte ein Ansteigen der Herzfrequenz nach physischer<br />
Belastung gezeigt werden. Dies korelliert mit den zu erwartenden körperlichen Reaktionen<br />
auf Belastung. Es sind jedoch teils große Unterschiede zwischen den einzelnen<br />
Gruppenmitgliedern zu erkennen.<br />
So hat das Erreichen des Ruhepulses bei allen Probanden verschieden lange Zeitintervalle<br />
gebraucht. Bei der schweren Belastung kam es häufig gar nicht zum Wiedererreichen des<br />
Ruhepulses, es stellte sich vielmehr ein etwas höheres Ruheplateau ein. Interessanterweise<br />
kam es bei zwei der drei Testpersonen nach der Anstrengung und dem anschließenden<br />
Abfall der Herzfrequenz erneut zu einer kleinen Pulserhöhung, die dann aber auch wieder<br />
abflachte.<br />
Dies ist sehr gut bei 'Person 2' nach leichter Belastung zu erkennen. Die Unterschiede<br />
bezüglich des Ruhepulses beruhen maßgeblich auf dem Effekt von Ausdauertraining. Ein<br />
trainiertes Herz nimmt nicht nur an Größe, sondern auch an Kraft zu. Dies bedeutet, dass ein<br />
trainiertes Herz mit weniger Schlägen ähnlich viel Blut transportieren kann wie ein<br />
untrainiertes. Kommt es dann zur körperlichen Belastung, kann ein trainiertes Herz die<br />
Anstrengung mit weniger Aufwand bewältigen.<br />
Allgemein lässt sich sagen, dass je nach Trainingszustand, Belastungsart- und dauer die<br />
Zeitspanne bis zum erreichen eines Ruheplateaus variiert. Steigt die Belastung so verlängert<br />
sich auch die Erholungsphase.<br />
Statistische Auswertung<br />
Fragestellung: Kommt es während der ersten Minute nach schwerer Belastung zu einem<br />
signifikanten Anstieg der Herzfrequenz im Vergleich zur Ruhefrequenz?<br />
Die Berechnungen wurden mit dem Programm PASW Statistics 18 an den Computern in der<br />
Universität durchgeführt.<br />
Die Normalverteilung der Messwerte bei schwerer Belastung wurden mittels K-S-Test<br />
(Kolmogorow-Smirnof-Test) bei allen drei Testpersonen bestätigt. Es wurde danach ein One-<br />
Sample-T-Test mit dem Mean der schweren Belastungswerte durchgeführt.<br />
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Person 1:<br />
Ruheherzfrequenz: 56 Schläge / Minute<br />
N = 10, da alle 5 Sekunden ab Sekunde 15 im Programm 'LoggerPro'<br />
eine Messung durchgeführt wurde<br />
One-Sample Statistics<br />
N Mean Std. Deviation Std. Error Mean<br />
HerzfrequenzP1 10 88,70 19,276 6,096<br />
One-Sample Test<br />
Test Value = 56<br />
95% Confidence Interval of the<br />
Mean<br />
Difference<br />
t df Sig. (2-tailed) Difference Lower Upper<br />
HerzfrequenzP1 5,365 9 ,000 32,700 18,91 46,49<br />
p
UE Physiologie März 2012<br />
p
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Anschließend werden die vorher erfassten Messdaten vom System entfernt, damit eine neue<br />
Messung durchgeführt werden kann.<br />
Durchführung<br />
Die Durchführung erfolgt wie im Skriptum beschrieben. Die drei Probanden werden für<br />
jeweils 3 Sekunden getestet, wobei die ersten beiden Tests mit Ruhepuls durchgeführt<br />
werden, während die anderen beiden nach unterschiedlichen körperlichen Betätigungen<br />
durchgeführt werden.<br />
Die Probanden unterscheiden von der körperlichen Kondition sowie von den Betätigungen<br />
(Liegestütz, Kniebeugen, Joggen, Sprinten) und es wurden unterschiedliche Ergebnisse<br />
erfasst.<br />
2. Datenauswertung und Ergebnisse<br />
Ergebnisse<br />
2.1. Ruhe-EKG im Sitzen<br />
Proband A in Ruhe (sitzend)<br />
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Proband B in Ruhe (sitzend)<br />
Proband C in Ruhe (sitzend)<br />
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2.2. Ruhe-EKG im Liegen<br />
Proband A in Ruhe (liegend)<br />
Proband B in Ruhe (liegend)<br />
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Proband C in Ruhe (liegend)<br />
2.3. EKG bei leichter Betätigung<br />
Proband A bei leichter Betätigung<br />
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Proband B bei leichter Betätigung<br />
Proband C bei leichter Betätigung<br />
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2.4. EKG bei schwerer Betätigung<br />
Proband A bei schwerer Betätigung<br />
Proband B bei schwerer Betätigung<br />
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Proband C bei schwerer Betätigung<br />
Auswertung<br />
Wir vergleichen die vier unterschiedlichen Stressbedingungen anhand von Proband A. Als<br />
Beobachtungsbasis möchten wir den QRS-Komplex der Erregungsableitung verwenden.<br />
Abb. aus Unterlagen „Einführung in die Tierphysiologie“, © S. Galler (Salzburg 2011)<br />
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Ruhe (sitzend) Ruhe (liegend) Leichte B. Schwere B.<br />
Zeit (s) Potential (mV)<br />
0,55 2,21245421245<br />
0,56 1,68498168498<br />
0,57 0,505494505495<br />
Zeit (s) Potential (mV)<br />
0,36 1,38461538462<br />
0,37 1,05860805861<br />
0,38 0,361416361416<br />
Tab. 1: Spannungsunterschiede bei verschiedenen Stresssituationen<br />
Zeit (s) Potential (mV)<br />
1,09 0,764346764347<br />
1,10 0,581196581197<br />
1,11 0,935286935287<br />
Zeit (s) Potential (mV)<br />
0,52 1,81074481074<br />
0,53 1,0525030525<br />
0,54 0,407814407814<br />
Es ergibt sich keine erkennenswerte Abweichung zwischen den unterschiedlichen<br />
Stresssituationen, betreffend die Potentialspannung. Was sich ändert, sind die Frequenzen<br />
der einzelnen Kontraktionen:<br />
Stressfaktor Zeit zwischen Kontraktion<br />
Ruhe (sitzend) 0,78 s<br />
Ruhe (liegend) 0,91 s<br />
Leichte B. 1,18 s<br />
Schwere B. 0,61 s<br />
Tab. 2: Zeit zwischen den Kontraktionen<br />
Orientieren wir uns an der Menge der Kontraktionen pro Zeiteinheit, so lässt sich die<br />
Herzfrequenz feststellen. Jede Messung dauerte exakt 3 Sekunden. Wir können daher die<br />
Anzahl durch drei dividieren und anschließend mit 60 multiplizieren.<br />
Stressfaktor Kontraktionsanzahl Schläge/Minute<br />
Ruhe (sitzend) 3 60<br />
Ruhe (liegend) 3 60<br />
Leichte B. 3 60<br />
Schwere B. 5 100<br />
Tab. 3: Kontraktionen innerhalb eines Zeitrahmens von 3 Sekunden<br />
Diskussion<br />
Die Erfassung der Werte verlief ohne großartigen Komplikationen. Bei Proband C musste<br />
nach schwerer Betätigung mit Alkohol gereinigt werden, da das EKG keine brauchbare Daten<br />
ausgab. Die drei Probanden hatten unterschiedliche Gewichtsklassen und sportlichen<br />
Hintergrund, was sich aus den erhobenen Daten gut ablesen lässt.<br />
Proband A wurde als Standard herangezogen um die Ergebnisse der unterschiedlichen<br />
Stresssituationen zu vergleichen. Die Ergebnisse sind allerdings an einer Stelle nicht<br />
eindeutig, da mit steigender körperlicher Aktivität der Puls steigt (siehe Tab. 3); die Zeit<br />
zwischen den Kontraktionen sollte daher abnehmen (siehe Tab. 2, bei „Leichte B.“).<br />
Bei dem Versuch mit der leichten Betätigung (Liegestütze, Joggen) wurde eine Frequenz von<br />
1,19 Sekunden gemessen. Diese ist erheblich länger als die 0,78 Sekunden in Ruhe. Dies<br />
würde bedeuten, dass der Puls nach leichter Betätigung ruhiger wäre, als im Sitzen.<br />
Bei der schweren Betätigung ist eine Zeitspanne von 0,61 Sekunden erfasst worden und<br />
somit der höchste Puls. Da sich der Puls nur um knapp 200 ms vom Ruhepuls unterscheidet,<br />
deutet darauf hin, dass das Herz- und Kreislaufsystem sportliche Aktivität gewohnt ist (Herz-<br />
Automatie).<br />
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Herz- und Kreislaufsystem: Strömungsgeschwindigkeit-/Fluss<br />
1. Datengenerierung<br />
Einleitung<br />
Über das Hagen – Poiseuille´sche Gesetz kann der Blutfluss in Arterien beschreiben werden.<br />
Sind die roten Blutkörperchen zufällig orientiert und sind diese in ihrer Geschwindigkeit<br />
gering, so ist es exakt anwendbar, bei hoher Geschwindigkeit jedoch orientieren sich die<br />
Erythrozyten so, dass die es zu einer Abnahme der Viskosität kommt, weswegen das Gesetz<br />
genau genommen lediglich eine gute Näherung darstellt.<br />
In diesem Versuch ging es darum, per Hagen – Poiseuille´schen Gesetz den Einfluss einer<br />
Stenose auf den Druck und den Stromfluss rechnerisch zu ermitteln.<br />
Dabei wurde ein Ausschnitt des Blutgefäßsystems mit Rohren verschiedenster Durchmesser<br />
nachgestellt, bei dem das waagrechte Rohr etwa einer Arterie entspricht, wo sich auch die<br />
Stenose (Verengung) befindet, und die Seitenäste den Arteriolen.<br />
Material und Methoden:<br />
Materialien können dem Skriptum (siehe Literaturverzeichnis) entnommen werden. Lediglich<br />
die Strömungsgeschwindigkeit von 2500 ml/min haben sich auf ~920 ml/min reduziert.<br />
Der Versuch basiert auf drei Szenarien, wobei sich in jedem Szenario die Länge der Stenose<br />
verändert. In Szenario 3 verändert sich auch die Flussrate.<br />
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Szenario 1: Länge der Stenose: 28 cm, Flussrate: 920 ml/min<br />
Szenario 2: Länge der Stenose: 4,8 cm, Flussrate: 920 ml/min<br />
Szenario 3: Länge der Stenose: 4,8 cm, Flussrate: 450 ml/min<br />
Durchführung<br />
Die Durchführung erfolgte gemäß den Vorgaben im Skriptum zu dieser Übung (siehe<br />
Literaturverzeichnis).<br />
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UE Physiologie März 2012<br />
2. Datenauswertung und Ergebnisse<br />
Ergebnisse<br />
Die Länge der verschiedenen Rohre mit ihren Durchmessern ist angegeben. Die Höhe der<br />
Seitenäste werden abgemessen:<br />
Versuch 1 Versuch 2 Versuch 3<br />
Seitenast Höhe (cm) Druck (Pa) Höhe (cm) Druck (Pa) Höhe (cm) Druck (Pa)<br />
1 7,3 716,13 1,7 166,77 0,9 88,29<br />
2 7,3 716,13 1,7 166,77 0,9 88,29<br />
3 4,5 441,45 0 0 0,5 49,05<br />
4 3,5 343,35 0 0 0 0<br />
5 3,5 343,35 0,1 9,81 0 0<br />
Daraus kann der Druck folgendermaßen berechnet werden:<br />
P = ρ . g . h<br />
P: Druck in Pascal<br />
ρ: 1000 kg/m³<br />
g: 9,81 m/s²<br />
h: Höhe der Säule im Meter<br />
Formel Hagen-Poiseulle<br />
Auswertung<br />
Versuch 1:<br />
Die Strömungsgeschwindigkeit im ersten Abschnitt:<br />
Iv= 920ml/min = 0,92l/min (/60 auf sek) = 0,01522 l/s (*10-³ auf<br />
m³/s) = 1,5.10^-5m³/s<br />
v = I / A = (1,5 . 10^-5 m³/s) / (0,007² m² . π) = 0,0974 m/s<br />
Der Druckabfall im ersten Abschnitt:<br />
ΔP = 8 . L . η . I / r^4π = (8 . 0,37m . 1mPa.s . 1,5.10^-5m³/s) /<br />
(0,007^4 m^4 . π) = 5,886 Pa<br />
ΔP = 716,13 Pa– 343,35 Pa = 372,78 Pa = > Iv= 7,8 . 10^-5 m³/s=<br />
4,7l/min<br />
v = 0,51 m/s<br />
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Versuch 2:<br />
ΔP = 166,67 Pa– 9,81 Pa = 156,86Pa => Iv = 11,55l/min<br />
v = 1,25 m/s<br />
Diskussion<br />
Versuch 1<br />
Diese Druckdifferenz ist zu gering, um sie an der Höhe der Wassersäule in den 2 Seitenästen<br />
mit einem Lineal abmessen zu können. 1 mm Unterschied würde einer Differenz von ca. 10<br />
Pa entsprechen. Die errechnete Druckdifferenz entspricht somit in etwa 0,6 mm<br />
Unterschied. Diese Länge kann mit einem herkömmlichen Lineal nicht exakt erfasst werden.<br />
Die Strömungsgeschwindigkeit in der Stenose:<br />
Sie kann mit dem Hagen – Poiseuille´schen Gesetz berechnet werden. Die Druckdifferenz<br />
zwischen dem Anfang der Stenose und ihrem Ende kann über die Seitenäste davor und<br />
danach abgelesen werden.<br />
In der Stenose wird ein verfünffachter Wasserfluss gewährleistet bzw. kommt es zu einem<br />
Fünffachen der Geschwindigkeit. Diese hohe Geschwindigkeit wird durch die hohe Druckdifferenz<br />
zwischen Ein- und Ausgang der Stenose bewirkt. Die Auswirkungen des<br />
Druckabfalls würden bei einem Gefäßsystem in den Bereichen nach der Verengung eine<br />
Unterversorgung bedeuten.<br />
Versuch 2<br />
In diesem Versuch ist Geschwindigkeit deutlich höher als im ersten Versuch, was sich<br />
aufgrund der viel kürzeren Stenose erklärt. Fragwürdig ist an dieser Versuchsanleitung<br />
jedoch, dass sich im Vornherein ein geringer Druck an den Seitenästen einstellt<br />
Schon im 3. und 4. Seitenast fällt die Wassersäule aus, im 5. stellt sich eine geringe ein,<br />
welche die Berechnung der Druckdifferenz herangezogen wurde.<br />
Versuch 3<br />
Der Wasserfluss ist hierbei auf ca. 450 ml/min reduziert. Dabei ist der Druck nach der<br />
Stenose so gering, dass die Seitenäste nicht mehr mit Wasser gefüllt werden können. Das<br />
heißt keine Druckdifferenz. In diesem Szenario des Modellhaften Blutgefäßsystems würde<br />
der Bereich nach der Stenose völlig unterversorgt sein.<br />
Rechnungsbeispiel vom Druckabfall in der Aorta laut Skriptum:<br />
ΔP= (8 * 5.10^-2*0,4*7.10^-5) / (0,01^4 m^4 . π) = 356,50 Pa<br />
Druckabfall in den Arteriolen:<br />
ΔP= (8 * 3.10^-2*2.10^-3*2.10^-12) / (10^-5^4 m^4 . π) = 30557,74 Pa<br />
= 30,5kPa =0,31 Bar<br />
Universität Salzburg 24 / 25
UE Physiologie März 2012<br />
Literatur<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/EKG<br />
Skript zur Physiologie-Übung SS2012 „Herz- Kreislaufsystem“ von B. Minnich (Version<br />
2012)<br />
Vorlesungsunterlagen „Einführung in die Tierphysiologie“ von S. Galler (Version 2012)<br />
Universität Salzburg 25 / 25