II - CCA Monatsblatt

Leute Leute
Wie das bei Frauen ja auch nach einer Geburt so sein soll, habe ich
den anfänglichen Albtraum hier scheinbar auch schon hinter mir gelassen.
Dank einer kleinen Erkältung, die ich aus Deutschland mitgebracht hatte,
hing ich nicht nur am Flughafen am Sauerstoffgerät, sondern mir ging es
auch einen ganzen Monat ziemlich schlecht, bis mich dann aufmerksame
Kollegen endlich in die Clínica del Sur gebracht haben, wo ich eine Woche
am Antibiotika-Tropf hing. Lungenentzündung. Seither erfreue ich mich
einer unfreiwilligen Berühmtheit durch meine anfängliche Abwesenheit
im Colegio Alemán. Zum Glück war meine jüngere Schwester die ersten
zwei Monate mit mir hier und hat mich unterstützt. Als Ersatz für sie kam
dann der Hund.
Mittlerweile bin ich gesundet und habe nur die üblichen Kränkeleien,
um die niemand herumkommt. Ich freue mich, hier zu sein und erwarte
mit Spannung, was die zwei, vier oder sechs (oder mehr??) Jahre bringen
werden.
Servus miteinand!
Ich bin im wunderschönen Rohr in Niederbayern aufgewachsen, wo ich
auch das Gymnasium besucht habe. Danach habe ich im weltberühmten
Bayreuth studiert und nach dem Studium das Referendariat im
niederbayerischen Ihrlerstein absolviert.
Nach dem Referendariat hatte ich zwei Möglichkeiten: Im Raum
München als Lehrer eingesetzt zu werden oder eine ganz neue Welt kennen
zu lernen.
Tja… wie ich mich entschieden habe, ist nun bekannt. Ich bin seit
November in La Paz, wo ich an der deutschen Schule die Fächer, Deutsch,
Mathematik, Religion und ESG größtenteils in der Primaria unterrichte.
Von meinen neuen Kollegen wurde ich sehr freundlich „aufgenommen“,
obwohl ich aus Bayern komme. Bis jetzt bin ich von Land und Leuten sehr
fasziniert.
Alleine das eindrucksvolle Lichtermeer der Stadt La Paz bei Nacht
und die drei schneebedeckten Gipfel des Illimani waren die Reise nach
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