II - CCA Monatsblatt
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Serie Serie<br />
eben der Kupferdraht geworden sei. Soviel zum Thema „Sparsamkeit der<br />
Lipper“.Als lippische Spezialität gilt denn auch ein „Arme-Leute-Essen“,<br />
der „lippische Pickert“. Dies ist ein pfannekuchenartiges Gericht aus einem<br />
aus Hefe, Wasser, Mehl, Eiern und geriebenen Kartoffeln bestehenden Teig,<br />
der in der Pfanne gebraten wird. Vorzugsweise wird er mit Rübenkraut<br />
oder lippischer Leberwurst serviert. Mmh, lecker! Übrigens kann man<br />
diese Spezialität besonders gut kosten in dem Detmolder Freilichtmuseum,<br />
in dem das mittelalterliche Leben der Region ganz urtümlich und original<br />
nachempfunden wird. Lippe ist eine Reise wert!<br />
Das Münsterland – platt und<br />
fahrradfreundlich<br />
Das Münsterland grenzt im Süden ans Ruhrgebiet, im Westen an die<br />
Niederlande, im Norden an Niedersachsen und im Osten lauert irgendwo<br />
das berüchtigte Bielefeld. Ein grünes Fleckchen Nordrhein-Westfalen, das<br />
vor allem landwirtschaftlich geprägt ist – und das in vielerlei Hinsicht das<br />
genaue Gegenteil von La Paz ist.<br />
Das 1271 erstmals erwähnte Wasserschloss Burg Vischering<br />
Volkssport Nummer 1 ist das Radfahren, für das die münsterländische<br />
„Parklandschaft“ ideale Voraussetzungen bietet: viel Natur, viele gut<br />
ausgebaute „Pättkes“ (schmale Rad- oder Wanderwege), und vor allem: es<br />
ist absolut flach. Wenn es nicht gerade regnet (was leider recht häufig der<br />
Fall ist), radelt man gemächlich an Feldern, Wiesen, Hecken und Wäldern<br />
vorbei und läuft wenig Gefahr, dabei außer Atem zu geraten. Am Weg<br />
findet man viele Gastwirtschaften, in die man einkehren kann, um sich<br />
bei einem Pils oder ganz stilecht einem „Radler“ (Bier + Limonade) zu<br />
erfrischen. Und bei den vielen Schützenfesten, die im ganzen Münsterland<br />
vom Frühling bis zum Herbst an jedem Wochenende irgendwo gefeiert<br />
werden, hört man noch vielfach das Münsterländer „Platt“, das ein bisschen<br />
wie eine Mischung aus Deutsch, Englisch und Holländisch klingt. Wer<br />
keine Lust hat, sich auf der „Leeze“ (münsterländisch für Fahrrad) selbst<br />
abzustrampeln, kann das Metallross auch gegen ein richtiges eintauschen<br />
– das Münsterland ist nämlich auch Pferdeland, und es ist keine Seltenheit,<br />
Reitern oder Kutschen zu begegnen. Und wer sich neben Natur auch für<br />
Kultur interessiert, sollte den Besuch einer der zahlreichen Wasserburgen<br />
nicht versäumen, die in Ermangelung von Bergen zum Schutz mit einer<br />
breiten „Gräfte“ (einem Wassergraben) umgeben wurden. Fahrräder sind<br />
auch das auffälligste Verkehrsmittel in der namensgebenden Hauptstadt<br />
des Münsterlandes, Münster. Die Stadt des Westfälischen Friedens und<br />
der Wiedertäufer bietet mit ihren nach dem Zweiten Weltkrieg liebevoll<br />
wieder aufgebauten Giebeln an den alten Kaufmannshäusern nicht nur eine<br />
malerische historische Kulisse auf ihrer Prachtstraße, dem Prinzipalmarkt,<br />
sondern ist vor allem eine sehr junge Stadt, zumindest, wenn gerade keine<br />
Semesterferien sind. Schließlich beherbergt Münster mit der Westfälischen<br />
Wilhelms-Universität eine der größten Universitäten des Landes, deren<br />
Gebäude über die ganze Stadt verteilt sind. Wie am Lambertibrunnen<br />
Lambertibrunnen und – kirche am Prinzipalmarkt von Münster<br />
wimmelt es überall von jungen Leuten, die – natürlich – fast alle auf<br />
Fahrrädern unterwegs sind. Ein weiteres Merkmal, das das Stadtbild<br />
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<strong>Monatsblatt</strong> 2/2012 <strong>Monatsblatt</strong> 2/2012<br />
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Boliviens Schokoladenseiten