II - CCA Monatsblatt

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Bodenorganismen in Nährstoffe für den Kakaobaum
umgewandelt wird.
• Anstatt die krankheits- und schädlingsanfälligen
Hochleistungssorten zu verwenden, sollte man verstärkt
wieder mit angepassten lokalen Kakaosorten arbeiten.
Die Amazonasregionen Boliviens werden niemals mit den
Massenproduktionsländern von Kakao wie der Elfenbeinküste, Ghana oder
Indonesien konkurrieren können. Daher sollte man sich vielmehr auf die
eigenen Stärken und Ressourcen konzentrieren und den Anbau von Kakao
höchster Qualität in Waldgartensystemen fördern. Das Resultat wäre die
Erhaltung von höchst diversen und produktiven Agroökosystemen die dem
natürlichen Amazonaswald recht nahe kommen und eine größere Vielfalt
von anderen Produkten (Früchte, Nüsse, Ölfrüchte, Fasern), sowohl zur
Eigenversorgung als auch zum Verkauf produzieren würden.
Unter ökonomischen Gesichtspunkten würde der Kakao dann anstatt
20 bis 25 Jahre lang unter Einsatz teurer Agrarchemie, wie sie vor allem
in Afrika und Asien eingesetzt wird 60, 80 oder gar 100 Jahre lang gute
Erträge liefern, ohne dass dabei die eigene Lebensgrundlage des Menschen
– der Wald und fruchtbarer Boden – zerstört werden würde.
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El Ceibo – eine Erfolgsgeschichte nicht nur
für gute Schokolade
Wie alles begann
Mit der Revolution von 1952 wurde der Alto Beni als Kolonisationsgebiet
vonderRegierungausgeschrieben.JederabwanderungswilligeBergarbeiter
oder Hochlandbauer erhielt in der tropischen Region 12 Hektar Land,
gelegen auf 450-600 Meter über Meeresniveau und besonders geeignet
für den Kakaoanbau. Zusätzlich zu dem zu bestellenden Land stellte die
Regierung Kakaopflänzlinge bereit. Diese erste Kolonisierungswelle
in den 60er Jahren setzte sich aus Aymara wie Quechua sprechenden
Hochlandbewohnern zusammen. Die Regierung organisierte die
Produzenten in einer Kooperative unter dem Namen „Alto Beni“. Dieser
erste Versuch scheiterte. Viele wanderten ab. Die verbleibenden Bauern
waren ratlos, an wen sie ihre Produktion verkaufen sollten. Aus dieser
Notlage geboren, begannen sich einige Kakaobauern aus eigenem Antrieb
zu organisieren. Kleine Gruppen von zwölf bis max. 30 Bauern schlossen
sich zusammen. Im Februar 1975 gründeten zwölf dieser lokalen Initiativen
die Kooperative „El Ceibo“ als ihren `Dachverband`. Den Ceibo, eine
nahezu unverwüstliche lokale Baumart, der immer wieder ausschlägt,
wenn man ihn fällt, wählten sie zu ihrem Symbol – genauso wie ein Ceibo,
wollten sie die Zukunft meistern.
El Ceibo wächst
Ungefähr 300 Kakaoproduzenten bilden heute den Kern der Kooperative,
die sich nach wie vor auf Alto Beni beschränkt. Ihrem Streben
nach besserer Qualität, gutem Management und gewinnbringender
Vermarktung trugen sie Rechnung, indem sie sich Beratung suchten. Seit
1981 arbeiten Fachkräfte des DED mit den Mitgliedern von El Ceibo.
Aus- und Fortbildung in Buchhaltung, interner Kontrolle, Vermarktung
oder Qualitätsmanagement (hier besonders Zertifizierung als organischer
Kakao) werden angeboten. Um den Absatz der Kakaoproduktion zu
sichern, beschließt die Kooperative schließlich ihre eigene Vermarktung
aufzubauen und die Kakaobohne weiterzuverarbeiten bis hin zu dem
Endprodukt, der Herstellung von hochwertiger Schokolade.
Boliviens Schokoladenseiten 20
Monatsblatt 2/2012 Monatsblatt 2/2012
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