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II - CCA Monatsblatt

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Titel Titel<br />

Produkte zu günstigeren Konditionen und einem breiteren Publikum zur<br />

Verfügung zu stellen. Dies soll unter anderem. erreicht werden durch die<br />

Einbindung lokalerAutoritätspersonen der Munizipalregierung, der Bauern<br />

und der Konsumenten in die Zertifizierungsprozesse. Das gesamte lokale<br />

Alternativ- Zertifizierungssystem steht unter der Aufsicht der Nationalen<br />

Autoritätsbehörde (Autoridad Nacional Competente) SENASAG. Das ist<br />

der Servicio Nacional de Sanidad Agropecuaria e Inocuidad Alimentaria<br />

(Nationaler Service für Tiergesundheit und Lebensmittelunschädlichkeit),<br />

dem dieser Status von Gesetzes wegen (Ley 3525) zusteht. In absehbarer<br />

Zeit sollen die ersten Produkte mit den in dieser neuen Norm vorgesehenen<br />

Gütesiegel für Produkte in Umstellung (Producto en Transición) und<br />

Ökoprodukte (Productos Ecológicos) erscheinen. Wenn Sie also ein<br />

kontrolliertes zertifiziertes Ökoprodukt kaufen und einen Beitrag zum<br />

Wachstum dieser Wirtschaftsweise leisten wollen - die neben gesunden<br />

nahrhaftenErzeugnissendemLandaufdemWegzurNahrungsmittelautarkie<br />

verhelfen soll, die Umwelt zu schützen und den Klimawandel abzufedern ,<br />

dann halten Sie gemäß dem Motto “Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser”<br />

Ausschau nach den beiden Gütesiegeln des bolivianischen Staates!<br />

Helmut Jacob, Entwicklungshelfer GIZ in UC-CNAPE<br />

Sello Nacional para Productos Ecológicos y en Transición<br />

Bolivianischer Amazonas Kakao – ein<br />

vernachlässigtes Juwel<br />

Kakao, das Getränk der Götter (Übersetzung des wissenschaftlichen<br />

Namens heobroma cacao), war in alten Zivilisationen Lateinamerikas<br />

wie der Mayas und Azteken kein Massengut, sondern ein Luxusartikel,<br />

der der Adelsschicht vorbehalten war. Er wurde sogar als Zahlungsmittel<br />

verwendet.<br />

Der Kakaobaum wächst natürlicherweise im Unterbau vonAuenwäldern<br />

(Wälder im Einflussbereich von Flüssen) in der Amazonasregion sowie<br />

tropischen Waldregionen Zentralamerikas. Die Charakteristik dieser<br />

Wälder ist, dass sie durch zyklische Überflutungen oder starke Winde<br />

immer wieder erneuert werden und dadurch einer außerordentlichen<br />

Dynamik unterliegen.<br />

Durch gezielte Kreuzungen von Kakao unterschiedlicher Herkünfte<br />

wurden im Laufe der Zeit Hochertragssorten gezüchtet, die heute<br />

weitgehend im kommerziellen Anbau verwendet werden.<br />

Bereits im 19. Jahrhundert wurde der Kakaoanbau in Afrika eingeführt,<br />

zu Beginn des 20. Jahrhunderts gewann der Kakaoanbau auch zunehmende<br />

Bedeutung in Asien.<br />

Mit Zunahme der ökonomischen Bedeutung des Kakao wurde der<br />

Anbau immer stärker intensiviert, mit dem Ziel, möglichst hohe Erträge<br />

zu erzielen. Dies erfolgte vor allem durch den schattenlosen Anbau in<br />

Monokultur. Die dadurch entstandenen Probleme, wie abnehmende<br />

Bodenfruchtbarkeit, Krankheiten, Schädlinge und sog. Unkräuter,<br />

versuchte man durch chemische Düngung, Pflanzenschutzmittel sowie<br />

Unkrautvernichtungsmittel in den Griff zu bekommen. Rentierte sich der<br />

Anbau nicht mehr, wurden die Plantagen aufgegeben und Neupflanzungen<br />

in frisch gerodeten Waldfächen angelegt.<br />

Der Kakaobaum, der natürlicherweise über hundert Jahre alt werden<br />

kann, wird im intensiven Erwerbsanbau kaum älter als 25 Jahre. Im<br />

Gegensatz zum Ölpalmen- und Gummianbau, der in industriellen großen<br />

Plantagenkulturen erfolgt, werden über 90% der Weltkakaoproduktion von<br />

Kleinbauern produziert.<br />

Boliviens Schokoladenseiten 16<br />

<strong>Monatsblatt</strong> 2/2012 <strong>Monatsblatt</strong> 2/2012<br />

17<br />

Boliviens Schokoladenseiten

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