Klinik für Pferde, Allgemeine Chirurgie
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2. Literaturübersicht:<br />
a) Humanmedizin:<br />
Nach Einführung der lokalen Infiltrationsanästhesie in der Humanmedizin<br />
mit Procain um die Jahrhundertwende wurden neben der örtlichen<br />
Schmerzausschaltung die verschiedensten Formen der Blockade (chemische<br />
Unterbrechung nach Mandl, 1948) von Nerven entwickelt.<br />
Während anfangs chirurgische Eingriffe am Sympathikus im Vordergrund<br />
des Interesses standen, wurden diese später mehr und mehr durch die<br />
wesentlich einfachere Methode der Novocainblockade verdrängt, da es sich<br />
überraschenderweise herausstellte, daß damit in vielen Fällen nicht nur<br />
ebenso gute, sondern z.T. sogar bessere Resultate erzielt werden konnten.<br />
In den 20er Jahren trat der Chirurg Leriche mit seiner periarteriellen<br />
Sympathektomie am Menschen hervor, durch die er eine bessere<br />
Durchblutung der abhängigen Peripherie erzeugte. Er machte die Erfahrung,<br />
daß der thrombotische Verschluß eines Gefäßes nur dann ein peripheres<br />
Ödem verursachen kann, wenn das sympathische perivaskuläre Gewebe mit<br />
erkrankt ist (Leriche 1952). Durch den Reiz am perivaskulären<br />
sympathischen Gewebe kommt es reflektorisch zum Spasmus der<br />
Kollateralen und damit zum begleitenden Ödem. Dieser vasokonstriktorische<br />
Reflexbogen wurde durch die periarterielle Sympathektomie<br />
unterbrochen (Anselmino u. Sauer 1948; Westhues 1955).<br />
1924 führten dann Brunn und Mandl <strong>für</strong> viscerale Schmerzen die<br />
Sympathikusblockade ein (nach Mandl 1948).<br />
In der Humanmedizin hat die Grenzstrangblockade als ein therapeutisches<br />
Verfahren durch die Entwicklung der neuen, langwirksamen Lokalanästhetika<br />
einen deutlichen Aufschwung erlebt (Nolte 1971; Meyer 1987;<br />
Weissenberg 1987; Becke 1988; Janitzki et al. 1988;). Bei Befragungen<br />
aller Abteilungen <strong>für</strong> Anästhesiologie an den Universitäten der alten<br />
Bundesländer wurde eine durchschnittliche Anzahl von 110 (Streubreite<br />
12-1000) Stellatumblockaden <strong>für</strong> das Jahr 1989 ermittelt. Nach dieser<br />
Erhebung ist Bupivacain das bevorzugte Anästhetikum. Sehr vereinzelt wird<br />
auch Meaverin, Prilocain, Procain + Coffein und Buprenorphin (ein Opioid)<br />
verwendet (Wulf und Maier 1992).<br />
Einen festen Platz in der Humanmedizin hat die Blockade des Ganglion<br />
stellatum und des lumbalen Grenzstranges in der Behandlung zahlreicher<br />
Leiden. Sie ist eine wertvolle Methode in der praktischen Schmerztherapie<br />
(Hempel 1993).<br />
Einige Methoden sind allgemein anerkannt, andere umstritten.<br />
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