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Klinik für Pferde, Allgemeine Chirurgie

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Bupivacain hat sich als Anästhetikum der Wahl bei Sympathikusblockaden<br />

in der Humanmedizin durchgesetzt (Wulf und Maier 1992).<br />

Vorteilhaft ist, daß mit Bupivacain eine längere und stärkere Wirkung<br />

gegenüber Procain erreicht wird.<br />

Die Lipidlöslichkeit von Bupivacain (27,5%) ist wesentlich höher als beim<br />

Procain (0,6%). Diese hat den Vorteil, daß das Anästhetikum besser den<br />

Wirkort erreicht (Forth et al. 1987).<br />

Die hohe Empfindlichkeit von <strong>Pferde</strong>n auf Procain ( Löscher et al. 1991) ist<br />

ein weiterer Nachteil des Procains gegenüber dem Bupivacain..<br />

Eigene Erfahrungen an Hunden zeigten, daß eine Sympathikusblockade von<br />

über 12 Stunden Dauer mittels Bupivacain erreicht wird, wobei auch die<br />

Menge des Anästhetikums reduziert werden kann.<br />

Alternativ zur erwähnten Methode der Sympathikusblockade gibt es weitere<br />

Möglichkeiten zur Sympathikusausschaltung, die in ihrer Wirkung doch<br />

recht unterschiedlich ausfallen.<br />

Die häufig durchgeführte Hemmung der sympathischen Funktion durch die<br />

parenterale und orale Applikation von Sympathikolytika hat den Vorteil<br />

einfach zu sein. Der Nachteil ist jedoch, daß sie nicht selektiv, sondern auf<br />

den gesamten Organismus wirkt.<br />

Weitere konkurrierende Methoden der Sympathikolyse in der<br />

Humanmedizin sind:<br />

- die intravenöse regionäre Applikation von Guanethidin (Hannington-Kiff<br />

1974)<br />

- die präganglionäre Blockade des Sympathikus (Meyer 1987)<br />

- die elektrische Blockade des Ganglion stellatum (Jenker 1980)<br />

- die axilläre Plexusanästhesie (Kirgis und Kuntz 1942)<br />

- die chirurgische Durchtrennung des sympathischen Grenzstranges<br />

(Leriche 1952)<br />

- die neurolytische Injektion in das Ganglion stellatum (Löfström und<br />

Cousins 1988)<br />

- die Sympathikusblockade mit Opiaten (Maier et al. 1990)<br />

Die intravenöse regionäre Applikation von Guanethidin hat den Vorteil<br />

einer langen Wirkdauer, die nach dreimaliger Wiederholung in zweitägigem<br />

Abstand mehrere Wochen anhält. Nachteilig ist die Blutleere der<br />

betroffenen Gliedmaße mit dem nicht unerheblichen Schmerz, der durch die<br />

länger bestehende Ischämie hervorgerufen wird.<br />

Die präganglionäre Blockade des Sympathikus hat den Vorteil einer zeitlich<br />

längeren Ausschaltung größere Körperareale. Der Nachteil ist hierbei, daß<br />

eine Immobilisation erzeugt wird.<br />

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