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Klinik für Pferde, Allgemeine Chirurgie

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Weitere therapeutische Möglichkeiten sind unter anderem:<br />

a) intraartikuläre Kortisonapplikation: Diese kann bei degenerativen<br />

Gelenkerkrankungen nützlich sein, indem sie zur Hemmung der<br />

enzymatischen Schäden beiträgt. Nachteilig wirkt sich die Schädigung auf<br />

die Chondrozyten (Silderberg et al. 1966) und ein eventueller<br />

Proteoglycanverlust im Gelenkknorpel aus (Pool et al. 1980).<br />

b) Gelenkspülungen: Hiermit ist man in der Lage Knorpelabbauprodukte aus<br />

dem Gelenk zu entfernen.<br />

c) die intraartikuläre Applikation von Mucopolysacchariden und<br />

Proteoglycanen<br />

d) die intraartikuläre Applikation nichtsteroidaler Antiphlogistika<br />

sowie<br />

e) Diathermie und Ultraschall.<br />

Die Omarthritis kann diesem Komplex ebenfalls zugeordnet werden.<br />

Hier wurde mit Hilfe der Ganglion-Stellatum-Blockade bei einem Pferd in<br />

der Berliner Tierklinik eine Besserung der Lahmheit erreicht (Pat. Nr. 3).<br />

Drei <strong>Pferde</strong> der Berliner Tierklinik, die an Hahnentritt litten, wurden mit<br />

Sympathikusblockaden behandelt.<br />

Der Patient Nr. 5 litt unter „atypischen Hahnentritt nach Kettenhang”.<br />

Nach zwei Sympathikusblockaden war das Pferd wieder beschwerdefrei. Bei<br />

diesem Patienten lag sicherlich eine Nervendehnung vor, da es unmittelbar<br />

nach dem Kettenhang auftrat. Dieser Fall könnte zu den PAL bzw. den<br />

traumatischen Nervenlähmungen gerechnet werden.<br />

Zwei weitere <strong>Pferde</strong>, der Patient Nr. 1 und Patient Nr. 17 litten ebenfalls an<br />

Hahnentritt. Bei beiden konnte mit Hilfe der Sympathikusblockade keine<br />

Besserung erreicht werden.<br />

Dem idiopathischen Hahnentritt können eine Reihe von Ursachen zu Grunde<br />

liegen. Zum einen können nervale Erkrankungen, degenerative Zustände des<br />

N. ischiadicus bzw. des N. fibularis, Erkrankungen des Rückenmarks sowie<br />

auch Intoxikationen z.B. durch Löwenzahn (Hypochaeris radicata) und<br />

Mykotoxine (Pemberton und Capale 1980; Cahill et al. 1985) eine Rolle<br />

spielen. Weiterhin werden auch Gelenkerkrankungen und Entzündungen an<br />

den Sehnen verantwortlich gemacht.<br />

Der eine Erfolg beim Hahnentritt durch die lumbale Grenzstrangblockade ist<br />

sicherlich durch eine Nervenentzündung zu erklären, dies kann aber nicht<br />

weiter nachvollzogen werden. Bei unbekannter Ursache kann jedoch eine<br />

lumbale Grenzstrangblockade versucht werden, bevor ein operativer Eingriff<br />

erfolgt.<br />

Das Pferd mit Penislähmung (Pat. Nr. 25 der Geraer Tierklinik) und das<br />

Pferd mit der N.-facialis-Lähmung (Pat. Nr. 18 der Berliner Tierklink),<br />

können dem Komplex der Nervenlähmungen zugeordnet und ihre Heilerfolge<br />

durch die Regenerationsfähigkeit der Nervenzellen erklärt werden.<br />

Procain wurde bei allen diesen aufgeführten Blockaden als Anästhetikum<br />

verwendet. Durch die neueren langwirksamen Anästhetika könnten die<br />

Sympathikusblockaden um einiges effizienter sein.<br />

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