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Klinik für Pferde, Allgemeine Chirurgie

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In der Geraer Bezirkstierklinik wurde die gleiche Methode angewandt,<br />

wobei hier eine ebenso lange, jedoch nicht so starke Kanüle zum Einsatz<br />

kam.<br />

Kennzeichnend <strong>für</strong> die richtige Ausschaltung des Ganglion stellatum ist das<br />

Horner Syndrom (Ptosis, Miosis, Enophthalmus und Verminderung des<br />

intraokulären Druckes), Temperaturerhöhung der anästhesierten Körperfläche<br />

um 2-5°C (Dietz 1957) und ein allgemeines Wärmegefühl. Weitere<br />

Kennzeichen der Blockade sind profuses Schwitzen der ipsilateralen<br />

Körperseite, nach etwa 10 min beginnend am Ohrgrund, sich über das<br />

Gesicht, den Hals und die Gliedmaße innerhalb von 15 bis 30 Minuten<br />

ausbreitend. Es tritt eine Erniedrigung der Atemfrequenz, eine Erhöhung<br />

des arteriellen PO2 und PCO2 sowie eine Laryngoparese der ipsilateralen<br />

Seite ein (Skarda et al. 1987b). Der Blutdruck, der Puls, die Rektaltemperatur<br />

und der arterielle pH Wert ändern sich beim Pferd nicht (Skarda<br />

et al. 1987a).<br />

In der Humanmedizin wurde eine leichte Bradykardie von Kashima und<br />

Tanaka (1981) festgestellt. Beobachtungen von Crampton (1979) und Parris<br />

et al. (1991) ergaben, daß nach einer linksseitigen Stellatum- blockade die<br />

QT- Zeit verkürzt und bei der rechtsseitigen eher verlängert wird.<br />

3. Eigene Untersuchungen:<br />

In der Chirurgischen Tierklinik der ehemaligen Humboldt-Universität und<br />

jetzigen Freien Universität zu Berlin, Standort Mitte, konnte ich aus den<br />

Archiven 27 <strong>Pferde</strong>patienten ermitteln, an denen eine<br />

Ganglion-stellatum-Blockade bzw. eine lumbale Grenzstrangblockade<br />

durchgeführt wurde.<br />

Ausgewertet wurden 37½ Jahrgänge, von 1959 bis 1994 und im Anschluß<br />

noch etwa die Hälfte des Jahres 1995. Insgesamt lag mir hier ein Material<br />

von ca. 40 000 Krankenblättern vor, worunter sich etwa 9 600 <strong>Pferde</strong>patienten<br />

befanden. An der ehemaligen Geraer Bezirkstierklinik erfuhr ich<br />

vom seinerzeitigen Direktor Dr. Heidrich und seinem Mitarbeiter Dr.<br />

Nöldner, daß in dieser <strong>Klinik</strong> die Sympathikusblockade beim Pferd häufig<br />

und erfolgreich durchgeführt wurde. Freundlicherweise wurde mir hier auch<br />

Material zur weiteren Auswertung zur Verfügung gestellt. Leider<br />

waren jedoch die Krankenblätter der Jahre 1964 bis zur Schließung der<br />

<strong>Klinik</strong> 1975 nicht mehr vorhanden. Persönlich berichtete mir Dr. Nöldner,<br />

daß mit der lumbalen Grenzstrangblockade bei einseitiger Parese nach<br />

Lumbago sehr gute Erfolge erzielt wurden. Bei den Fällen beidseitiger<br />

Paresen nach Lumbago jedoch die Erfolgsaussichten wesentlich schlechter<br />

waren.<br />

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